Spiel: Zelda Twilight Princess; Konsole: Nintendo Wii
Der gesamte Aufbau zu den Minen fand ich sehr gelungen - die Einbindung von Kakariko und Ordon wird glaubhaft umgesetzt und die Ringkampf-Mechanik war eine herzhafte Innovation innerhalb des Zelda-Universums. Die Eisenstiefel kommen hier wunderbar zur Geltung und die Geschichte rund um den "wild gewordenen" Boss der Goronen motiviert den Spieler dem stolzen Volk helfen zu wollen.
Zur Überraschung des Spielers erstreckt sich hinter dem Raum, wo der Ringkampf stattfand, unscheinbar eine große Mine mit riesigen Magneten, Stahlplatten und Laufgittern. Und unter den Füßen des Spielers ist meistens ein tödlicher Lavasumpf, der dafür sorgt, dass Link entweder am Anfang des Raumes aufwacht oder stirbt. Insgesamt wirkt die Mine düster, die Räume sind meistens durch Stein und Felsvorsprünge und Metall in Grau-Schwarz gehüllt, während unten die gelbe Lava wartet - es wirkt authentisch und die Umgebung ist sehr stimmig designt. Ein großes Metallkonstrukt der Goronen mit großen Magnetvorrichtungen auf halber Strecke untermauern diesen Eindruck.
Die Musik hätte ruhig präsenter und lauter sein können. Die Gefahr wird ausschließlich über die Bilder vermittelt, was mir als Spieler zu ruhig vorkam.
Ebenfalls hatte ich den Eindruck, dass die Vielfalt der Gegner im Gegensatz zum Waldschrein deutlich abgenommen hat und haufenweise durch Strahlenzyklopen und herkömmliche Bulblins ersetzt wurden. Leider haben diese thematisch nichts mit einer Mine inmitten eines Lavasumpfes zu tun. Es gab zwar Feuerflatterer, Lavaschleim und Dodongos zu sehen, aber reicht leider nicht aus, um einen überzeugenden Eindruck zu hinterlassen.
Der Zwischengegner Dangoro hingegen frustriert das ein oder andere Mal, weil die Steuerung und Mechanik teilweise unglücklich ist. Zwar ist das Kampfmuster nicht kompliziert, aber die Lösungsmöglichkeit drängt den Spieler an den Rand. Dort angekommen kommt es nicht selten vor, dass der Spieler an der Klippe hängt und gezwungen ist runterzuspringen, ohne daran etwas ändern zu können. Dennoch ist der Kampf eine schöne Erinnerung an die Einleitung des Schreins.
Generell war der Dungeon eher linear, aber dennoch schön aufgebaut. Die Rätsel waren toll gedacht und haben ständig motiviert weiterzumachen, in jedem Raum gab es mindestens eine Belohnung und vermitteln konstant den Eindruck von Fortschritt - wirklich klasse. Die Umsetzung der Eisenstiefel durch die Magnetfelder sind überraschend gut gelungen und der Spieler muss kopfüber einige Herausforderungen meistern.
Was jedoch negativ aufstößt, sind die zahlreichen Schwenker in neuen Räumen, wo der Spieler jetzt hin muss, um weiterzukommen - die Ziele waren meist offensichtlich genug eingebaut.
Der legendäre Schatz des Helden ist Pfeil und Bogen und wird dem Spieler durch zahlreiche Ziele näher gebracht. Wie schon erwähnt ist die visuelle Gestaltung fernab vom Thema des Schreins, dennoch macht es Freude die ganzen Bulblins nacheinander von der Klippe abzuschießen. Ich hatte während des Spiels das Gefühl, dass der Bogen deutlich intuitiver zu steuern ist als der Bumerang oder die Schleuder. Auch über den Dungeon hinaus wird der Bogen direkt weiter im Spielverlauf eingebaut - wirklich eine willkommene Bereicherung für die Tasche.
Boss Flammatron ist im Vergleich zum ersten Boss im Waldschrein deutlich besser gestaltet und generell wird der Goronen-Oberhaupt gut in Szene gesetzt.
Die erste Phase des Kampfes mag noch offensichtlich sein, aber die Lösung im zweiten Schritt ist dahingehend schon schwieriger zu erahnen und wird dem Spieler nicht direkt präsentiert. Eine ruhige Hand mit dem Bogen ist hier essenziell und stellt für einige nervöse Spiel ein großes Hindernis dar. Die Musik und visuelle Gestaltung ist gut umgesetzt und sorgt für eine gewisse Hektik und Dramatik.
Für einen zweiten Dungeon überzeugt das Setting (Mine, Magnete) und der Endboss überdurchschnittlich und der Einsatz von Eisenstiefeln und Bogen ist gut gelungen. Lediglich das Innenleben der Mine lässt etwas zu Wünschen übrig.
P.S.: Der Verweis an Ocarina of Time durch die Zeichen der Goronen an den Türen sind eine winzige und niedlichen Hommage.