Die letzten Glühwürmchen

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    Der Film fängt mit ein ziemlich traurigen Zitat an: "Am einundzwanzigsten September 1945 bin ich gestorben..". Der Anime spielt in dem zerstörten Japan unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg und erzählt die Geschichte von Seita und seiner kleinen Schwester Setsuko. Im Inferno eines Bombeneinschlag verlieren die beiden ihre Mutter und sind fortan auf sich alleine gestellt. Ihr Vater ist vor langer Zeit zur Marine verschwunden. Seito, der selbst noch ein halbes Kind ist, muss dafür sorgen das beide Mäuler versorgt sich und schon bald sieht er keine andere Wahl als sich selbst ständig zu machen und von den Feldern zu stehlen. Doch lange geht es nicht gut und seine Schwester erkrankt und er braucht Geld für die Medizin..



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    Ich stehe dem Film recht kritisch gegenüber. Auf der einen Seite ist es schon ein echt toller Film mit einer klaren Botschaft, auf der anderen Seite hat man das Gefühl das der Film klar darauf aus ist zu provozieren und der Jugend auf den Kopf zu stoßen. "Damals war es besser und seht was ihr angerichtet habt.." Dennoch ein sehr guter Film denn man zumindest kennen oder mal gesehen haben sollte. Ist ziemlich gut gealtert und hat bis heute nichts von sein Charme verloren. Im Grunde zeigt er doch sehr, sehr realistisch wie hart das Leben nach dem Krieg war und gibt ein tiefen Einblick in eine Welt, die wir heute in der westlichen Welt gar nicht mehr kennen. Wenn euch der Film gefallen hat empfehle ich euch auch mal Barfuss durch Hiroshima (Hadashi no Gen).

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Filme wie diesen kann man vielleicht nicht als gut oder schlecht bezeichnen, da er in erster Linie zeigt, wie die Verhältnisse vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg standen. Das einzige, was ich an ihm kritisiere, ist, dass er ab 6 Jahren freigegeben ist. Kinder gehen mit Filmszenen, in denen Hunger, Leid, Krieg und Tod vorkommen, vielleicht anders um, ist aber trotzdem verstörend, vor allem, wenn sie nicht einen angemessenen Beistand beim Sehen eines Films wie diesen bekommen. Bis man gut damit umgehen kann, vergeht viel Zeit, auch ich kann mit meinen 22 Jahren nicht behaupten, dass ich Krieg vollständig verarbeiten kann. Wenn ich die Verantwortung hätte, würde ich niemanden vor mindestens 18 Jahren da ran lassen. Die Altersfreigabe von 6 Jahren ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass offensichtliche Elemente wie Blut oder Mord wenig vorkommen und stattdessen der Überlebenskampf im Vordergrund steht.


    Der Film ist auch vor allem deshalb traurig, weil man nicht von einem Happy Ending sprechen kann. Kinder leben im Dreck und kämpfen um ihr Überleben, Geschwister sterben langsam und schmerzvoll. Wenn es um die Realisierung der tatsächlichen Lebensumstände im Zweiten Weltkrieg geht, dann ist dieser Film gut gelungen. Er regt sehr zum Nachdenken an und soll es wahrscheinlich auch tun. Wer Beschönigung sucht, wird hier keinen Krümel finden. Wie Noa sagte: die Botschaft ist klar.

  • Diesen Film habe ich vor kurzem nachts im Fernsehen gesehen, und obwohl ich schon einiges davon hörte und vorbereitet war, traf er mich doch härter als erwartet. Ich bin ein ohnehin hochsensibler Mensch, hätte jedoch nicht gedacht dass mir ein Film so sehr an die Substanz gehen kann. Die Geschichte ist wirklich sehr realitätsnah und gut erzählt, auch die Charaktere wirken authentisch und werden sehr realistisch gezeigt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen und mitfühlen kann. Die Story wird Stück für Stück aufgebaut und das gefällt mir sehr, so kann man das Geschehen gut nachvollziehen und auch die Hauptcharaktere wachsen einem dadurch immer mehr ans Herz. Ich würde den Film nicht als durchgehend traurig bezeichnen, da es sehr wohl auch schöne und glückliche Momente zu sehen gibt, dennoch werden diese immer von einem unterschwelligen, bittersüßen Gefühl begleitet, da man sich niemals in Sicherheit wiegen kann und eigentlich schon damit rechnet, dass etwas Schlimmes passieren wird. Dass es hier kein glückliches Ende nimmt, damit habe ich schon gerechnet, dennoch brauchte ich eine ganze Weile um mich davon wieder zu holen.


    Es ist ein Film der definitiv zum Nachdenken anregt, und währenddessen wurde mir immer wieder bewusst, wie dankbar ich sein kann noch keinen Krieg miterlebt zu haben. Es wird einem hier wunderbar gezeigt wie sehr das Elend die Menschen verändern kann, und dass wirklich nichts auf der Welt selbstverständlich ist, weswegen man auch für die kleinsten Freuden dankbar sein sollte.


    Alles in allem war es schon ein guter Film, den man sich aber vielleicht nicht unbedingt allein ansehen sollte und auch nicht dann, wenn man ohnehin sehr sensibel und anfällig für solche Themen ist, denn dann kann es einen schon wirklich sehr runterziehen, zumindest bei mir brauchte es eine Weile bis ich damit klar kam.

    Einmal editiert, zuletzt von Moni ()

  • Oh Gott, mir sind allein bei dem Trailer schon wieder die Tränen gekommen da ich mich noch sehr gut an den Film erinnern kann und das obwohl ich ihn vor knapp 5 oder 6 Jahren gesehen hatte... Ich hab so geheult wie mein Lebtag noch nicht und konnte mich kaum einkriegen nach dem Film, auch wenn man schon von Anfang an wusste das es kein gutes Ende nimmt. Dennoch ist es mit einer der schönst aufgebauten und erzählen Filme die ich kenne. Doch ich werde ihn mir gewiss kein zweites Mal ansehen.
    Er regt langfristig zum nachdenken an und ich glaube auch so mancher wird seine Meinung nach dem Film nochmals überdenken.
    Alles weitere haben Moni und Phirone schon sehr gut ausgeschrieben.

  • Vor einigen Jahren waren ein paar Freunde und ich zu einem Videoabend eingeladen. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht und Essen bestellt hatten, wollten wir irgendein Killerfilm sehen. Dummerweise war die DVD nicht auffindbar. Der Gastgeber hatte nur noch einen anderen Film gerade da, und das war Die letzten Glühwürmchen.


    Noch niemals zuvor habe ich davon etwas gehört, genauso wenig die meisten anderen auch. Auf Anime hatte irgendwie keiner so richtig Bock, aber wir haben uns entschlossen, den geplanten Filmabend nun zu starten. Erstens hatte es zuvor ewig gedauert, bis wir alle mal Zeit hatten und wir wussten, dass dies so schnell nicht wieder klappen wird. Und zweitens waren unsere Pizzen unterwegs zu uns.


    Hmpf, also ein Anime gucken. Ok. Soll ich mal was verraten? Am Ende habe ich geflennt wie ein Baby. Es hat mich so ergriffen, es hat mich auf eine Art sehr unterhalten und ich war begeistert von der Kraft gezeichneter Bilder. Am nächsten Tag bin ich sogar sofort in den MediaMarkt gelaufen und habe mir die DVD gekauft.



    Den Film habe ich inzwischen einige Male gesehen und er hat immer noch die gleiche Wirkung. Einer meiner Lieblingsfilme.

  • Den Film habe ich inzwischen einige Male gesehen und er hat immer noch die gleiche Wirkung.


    Da kann ich Hyrokkin nur zustimmen. Was Die letzten Glühwürmchen so besonders macht, ist, dass, egal wie oft man sich den Film anschaut, die Wirkung die gleiche bleibt. Zumindest ich weine jedes Mal, und das, obwohl ich doch weiß, was nun kommt.


    Und ich denke, das ist auch, was den Film ausmacht: Er zeigt uns die Schicksale zweier Kinder während des Zweiten Weltkriegs auf, nicht mehr und nicht weniger. Der Zuschauer wird nachdenklich gestimmt und jedes bisschen Hoffnung, das man auf wenigstens eine gute Botschaft, auf ein Happy End haben mag, wird hoffnungslos zunichte gemacht. Obwohl bereits am Anfang klar ist, wie es ausgeht - wird doch der Tod des jungen Protagonisten thematisiert - trifft es einen immer wieder. Der Film beschönigt nichts, kein bisschen, sondern konfrontiert den Zuschauer einfach mit dem tragischen Schicksal des Geschwisterpaares.


    Jedes Mal, nachdem ich den Film gesehen habe, brauchte ich ein Weilchen, bis ich mich gefangen habe. Da ich den Film mit 16 zum ersten Mal gesehen habe, weiß ich nicht, wie Kinder darauf reagieren, aber ich würde ihn auch nicht unbedingt jungen Kindern zeigen. Allein die Tatsache, dass er zumindest teilweise auf einem autobiografischen Roman basiert, macht die Geschichte nur umso tragischer.

  • Definitiv mein liebster Film von Ghibli, auch wenn er ziemlich zerstörend sein kann. Habe den Film auch schon sehr früh gesehen und muss sagen… ich habe als Kind immer eher die depressiven Dinge gemocht, weil ich morbide war.


    Das Studio zaubert uns viele unglaubliche Welten auf den Schirm; welche alle wundervoll sind und Qualität haben; aber dieser Film hat mich berührt und nachdenken lassen. Man sieht nichts was rein der Fantasie entspringt, sondern ein Szenario, welches greifbar ist. Vielleicht nicht für uns; wir stecken schließlich nicht mitten im Krieg; aber es ist eben auch nicht so entrückt, wie viele andere Animationen.


    Genau dies macht für mich das „Besondere“ auf und ich finde auch: Wenn man mit Anime nichts anfangen kann, tut man mit Ghibli immer gut und wenn man dann auch noch etwas präsentieren will, was nicht so „animehaft“ ist, dann ist dies der perfekte Film.


    Bleibt meine absolute Nummer #1 – zusammen mit Ponyo. ;3

  • Es ist nun schon eine Weile her, dass ich den Film gesehen habe, aber ich versuche dennoch mal ein paar Worte darüber zu verlieren.


    Ich bin längst nicht so begeistert von dem Film, wie viele andere. Ehrlich gesagt habe ich den ganzen Film über keine einzige Träne verloren. Ich mag die Botschaft hinter dem Film. Ich mag auch das Thema ansich. Jedoch hatte ich oft das Gefühl, dass bei der Umsetzung der Geschichte alles zu stark darauf auslegt war die Tränendrüsen der Zuschauer zu kitzeln. Natürlich haben mich manche Szenen auch traurig gemacht und bereits vor dem Ende war mir irgendwie klar, wie es letztendlich leider enden wird. Ich hatte großes Mitleid mit dem Bruder, der sich auf Deutsch gesagt den Arsch aufgerissen hat, um sich und seine kleine Schwester am Leben zu erhalten. Vielleicht liegt es daran, dass ich Kinder sowieso nicht sonderlich leiden kann, aber das kleine Mädchen ging mir fast den ganzen Film über richtig doll auf den Keks ... ihr Bruder macht und tut und rackert sich ab und sie beschwert sich nur. Ich weiß, dass machen Kinder so, weil sie nunmal nicht so weitsichtig sind. Aber genau das nervt mich an Kindern sehr und hat mich daher auch hier gestört und mir den Film irgendwie verdorben.
    Erst am Ende des Filmes, als der Abspann lief und ich über das Thema und das Drumherum nachgedacht habe, musste ich weinen. Einfach weil alles in diesem Zusammenhang grauenvoll ist bzw. war und ich jeden Menschen, der das wirklich erleben musste und aufgrund dessen so gelitten hat wie die beiden Protagonisten, so sehr bemitleide.


    Also direkt der Film hat mich nicht berührt, so wie einige andere hier, aber das, was sich dahinter versteckt, beziehungsweise die Realität dahinter, hat mich dann doch zum weinen gebracht.
    In meinen Augen ist es ein guter Film. Aber ich würde ihn trotzdem nicht in den Himmel loben. Da gibt es viele Ghibli-Filme, die ich lieber mag.

  • Ein sehr polarisierendes Werk. Ich kann gut nachvollziehen wenn man den Film mag und seine handwerkliche Qualität kann man nicht absprechen, aber mir persönlich gefällt es nicht wenn der Film manipulativ ist was seiner Dramatik oder Haltung angeht.
    Der Film folgt keiner Spannungskurve und besteht nur aus Stationen der eigenverschuldeten Tragödie und vermittelt mir keine Botschaft oder Moral. Letzendlich sind gerade solche Filme objektiv überhaupt nicht messbar.
    Ich persönlich empfinde Barfuß durch Hiroshima (wenn auch technisch nicht mal ansatzweise so gut wie Die letzten Glühwürmchen) als viel besser, da die autobiografische Erzählung eine Moral predigt und einer strukturellen Handlung verläuft.

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  • Der Film folgt keiner Spannungskurve und besteht nur aus Stationen der eigenverschuldeten Tragödie und vermittelt mir keine Botschaft oder Moral.

    Hier muss ich einmal nachhaken, denn das "eigenverschuldet" macht mich stutzig. Was genau ist eigenverschuldet? Das Schicksal der Kinder?


    Ich bin nicht ganz sicher, ob ich das so nachvollziehen kann. Man muss bedenken, dass wir es mit Kindern zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zu tun haben. Natürlich wäre es vielleicht anders ausgegangen, wären sie nicht von der Tante weggelaufen und wären dort geblieben, aber man muss sich immer vor Augen halten, dass es Kinder sind, die kürzlich ihre Mutter verloren haben und die sich von der Tante schlecht behandelt fühlen. Kinder denken anders als Erwachsene. Für Kinder sieht die Welt einfacher aus. "Ich kann angeln oder jagen, dann klappt das mit dem Essen schon" ist ein Gedankengang, den ich in diesem Setting nachvollziehbar finde.
    1945 wurden die ersten Atombomben überhaupt abgeworfen. Kein Mensch (schon gar nicht die Opfer) wusste genau, welche Folgen das hat - jetzt nicht nur auf die direkten Schäden durch die Detonation bezogen, sondern auch auf mittel- und längerfristige Schäden bezogen (noch immer leiden Menschen unter den Spätfolgen!). Niemand wusste, ob und wie Kranken geholfen werden konnte, kein Arzt und schon gar nicht ein Kind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Mädchen auch bei der Tante gestorben wäre; vielleicht nicht an Mangelernährung, wohl aber durch eine andere Krankheit (siehe die roten Flecken), und auch bei dem Jungen bin ich nicht sicher, ob es wirklich primär der Hunger war oder doch etwas anderes. Er zeigt nicht viel Lebenswillen, schon gar nicht, nachdem Mutter, Vater und auch Schwester gestorben waren.
    Der Film zeigt zwei mögliche Schicksale gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, vielleicht sind es nicht die besten Beispiele, aber es sind Beispiele und sie fangen das Chaos und die allgemeine Verwirrung nach den verheerenden Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki gut auf, zumindest in den Rahmenbedingungen, die für einen solchen Film gelten; so zumindest mein Empfinden. Eine Moral brauche ich nicht, denn was für eine Moral sollte so ein Film schon haben? Dass (Atom)Waffen nur Leid verursachen und abgeschafft gehören, dafür braucht man keinen Film. Wichtig ist, dass dies nicht vergessen wird, und dafür eignet sich Die letzten Glühwürmchen genauso gut wie jedes andere Werk auch.


    Falls du aber etwas gänzlich anderes meinst, möchte ich mich entschuldigen, mich hat nur, wie gesagt, der Ausdruck "eigenverschuldet" ein wenig verwundert, weshalb ich darauf eingehen wollte.


    Dass der Film darauf aus ist, den Zuschauer mitfühlen zu lassen und die ein oder andere Träne zu vergießen, ist klar, aber das werfe ich ihm auch nicht vor. Von Barfuß durch Hiroshima habe ich nur gehört, aber ich nehme an, dass es mir hier ähnlich ergehen würde, einfach, weil mich solche Werke (und die Thematik) immer sehr stark mitnehmen, egal, mit welcher Intention sie nun erzählen; da geht es (ähnlich wie Lanayru schrieb) auch nicht primär um das Schicksal der Protagonisten, sondern darum, dass diesen Werken eine grausame Realität zugrunde liegt, bei der ich einfach nicht anders kann als emotional zu werden.

  • Die letzten Glühwürmchen ist definitiv ein wichtiger Film. Er zeigt den globalen Konflikt des zweiten Weltkriegs aus der Perspektive von einfach ZIvilisten, zusätzliche welche aus Japan, was in westlichen Medien noch seltener sein müsste. Es ist wichtig, dass man diese Geschichten weitererzählt und die Grausamkeiten von Kriegen vermittelt. Krieg ist keine glorreiche spannende Action, doch genau das wird in den meisten Actionfilmen vermittelt. Allein deshalb kann ich die von Phirone vorgeschlagene Altersfreigabe von 18 Jahren absolut nicht unterstützen. Mit 6 Jahren hat man den Film wahrscheinlich nicht verstanden mit 12 könnte er aber eine wichtige Nachricht überbringen und zum nachdenken anregen. Das gleiche Alter in dem ich "Der Soldat James Ryan" gesehen hatte und mich nach der D-Day Szene am Omaha Beach zum ersten Mal ernsthafte Gedanken machte was Krieg und das Abknallen überhaupt bedeutet.


    Ich war überrascht wie klassisch dieser Anime-Film doch ist. Er hat mich an typische westliche Kriegsdramen erinnert. Er wirkte trotz der knuffigen Anime-Beigeschmack recht authentisch. Er hat mir gefallen, doch ich habe kein wirkliches Verlangen diesen Film nochmal anzuschauen.


    Für Animationsfilme kann der Film gut klar machen, dass diese nicht nur für Kinder zugeschnitten sein müssen und durch aus ein Stilmittel sind, dass einzigartige und zeitlose Werke hervorbringen kann. Ich freue mich für Hyrokkin, dass sie diese Hürde durchbrechen konnte.

    "So hey, don’t laugh, but I think I might have had some kind of spiritual experience with a rock shaped like a face."

  • Allein deshalb kann ich die von Phirone vorgeschlagene Altersfreigabe von 18 Jahren absolut nicht unterstützen. Mit 6 Jahren hat man den Film wahrscheinlich nicht verstanden mit 12 könnte er aber eine wichtige Nachricht überbringen und zum nachdenken anregen. Das gleiche Alter in dem ich "Der Soldat James Ryan" gesehen hatte und mich nach der D-Day Szene am Omaha Beach zum ersten Mal ernsthafte Gedanken machte was Krieg und das Abknallen überhaupt bedeutet.

    Zwar hatte ich keine Altersfreigabe vorgeschlagen, verstehe aber, was gemeint ist. Allgemein ist es nicht verkehrt, Altersfreigaben manchmal etwas kritisch zu betrachten. Dabei geht nur zum Teil darum, welche Botschaft ein Film übermittelt - zu einem anderen Teil ist es auch wichtig, zu berücksichtigen, wie diese Botschaft in Bild und Klang dargestellt wird. Dieselbe Botschaft kann beispielsweise in Form von witziger Satire oder aber in Form von realistischen Szenen, die verstörend und beängstigend wirken können, dargestellt werden.


    Inwiefern Die letzten Glühwürmchen Angst einflößen oder verstören kann, kann nicht allgemein gesagt werden, da jeder Mensch anders mit Informationen und ihre Darstellung umgeht und diese verarbeitet. Der eine zuckt innerlich mit den Schultern, während einen anderen eine Sache möglicherweise viel beschäftigt, vielleicht ein Unwohlsein im Bauch verspürt oder Albträume kriegt. Eine äußerst individuelle Angelegenheit also. Daher denke ich, dass es nicht viel Sinn macht, wenn man sich nur auf die persönliche Erfahrung mit einem Film bezieht, sondern schaut, wie er auf die Allgemeinheit ungefähr wirken könnte. Und gerade in „Kriegsfilmen“ ist es sinnvoll, das Filmmaterial etwas genauer zu betrachten und im Zweifelsfall lieber eine etwas höhere als zu niedrige Altersfreigabe auszusprechen, da es nicht nur wichtig ist, dass man schon in der Jugend mit ernsten Themen wie Krieg und seine Folgen konfrontiert wird, sondern auch, wie diese Konfrontation vonstatten geht - ich bin da für „langsam und behutsam“.


    So hat etwa das Lexikon des internationalen Films eine Freigabe ab 16 empfohlen, also deutlich höher als die Empfehlung der FSK. Beide Standpunkte sind verständlich, da es auf die Kriterien ankommt, unter denen Altersfreigaben festgelegt werden.

  • Sehr lange wollte ich Die Letzten Glühwürmchen schon sehen, doch da die DVD nicht zu den billigsten unter der Ghibli-Reihe gehört und ich die einzige mir bekannte TV-Ausstrahlung der letzten Jahre dummerweise verpasst hatte, verzögerte sich der Kauf ein wenig, bis ich letztendlich eine gutes Angebot gefunden hatte. Tatsächlich dann auch angeschaut hatte ich ihn erst letzten Monat und das sehr zeitnah nach "Giovannis Insel" und "In this Corner of the World", welche ebenfalls den zweiten Weltkrieg in Japan thematisieren. Natürlich hatte ich hier eine gewisse Erwartungshaltung, da ich zuvor schon öfters von der Härte gehört hatte und eben Studio Ghibli dahinter stand. Bedingt durch die zwei anderen Animefilme konnte ich mir innerlich auch die Vergleiche nicht ganz verkneifen, insbesondere da Die letzten Glühwürmchen von allen drei inhaltlich am wenigsten passieren ließ und einen meines Erachtens ziemlich zähen Einstieg bietet. Doch nichtsdestotrotz gab es hier für mich genug eigene Punkte, die den Film von den anderen beiden abheben und sehenswert machen, was besonders der spannenderen sowie emotionalen zweiten Hälfte zu verdanken ist. Hier ging es eben nicht darum, dass sich Seita aktiv in die Gesellschaft eingebracht hat, sondern schlicht nach dem Motto "Egal wie" durchschlagen wollte und auch vor Diebstahl nicht zurückgeschreckt ist. Selbstverständlich kam seine Einstellung bei der Tante nicht gut an, die aufrichtige Arbeit von ihm verlangte, während er noch den Tod seiner Familie verarbeiten wollte. Ich muss aber zugegeben, dass ich es nicht richtig von ihm fand, trotz mehrfacher Aufforderungen zur gemeinsamen Arbeit diese allesamt blind zu ignorieren. Gemeinsam ist man immer stärker als alleine.


    Der Schluss hat mich dann nochmal sprachlos vor dem TV sitzen lassen, allerdings auch bedingt dadurch, dass ich den allerersten Satz des Films über Seitas Tod fast schon wieder vergessen hatte. Also hab ich mir direkt die Anfangsszene am Bahnhof ein zweites mal angeschaut und möchte offen gesagt kritisieren, dass mir am Ende des Films ein bisschen die Herleitung zu diesem Part gefehlt hat. Klar kann man sich als Zuschauer absolut denken, wie es dazu gekommen ist, doch tatsächlich hatten mich die Credits sehr plötzlich überrascht.


    Eben weil in Giovannis Insel und In this Corner of the World die Hauptfiguren auf ehrliche Art und Weise ums Überleben kämpfen, hat Die letzten Glühwürmchen für mich einen sehr guten Kontrast dargestellt und das im Grunde gleiche Thema aus anderem, härterem Blickwinkel gezeigt. Vom Gesamtpaket her würde ich In this Corner of the World immer noch am meisten empfehlen, aber auch Die letzten Glühwürmchen ist ziemlich gelungen und nimmt ohne Zweifel mit.