Bücher, die ihr schlecht findet?

  • Mir war dieser Umstand mit der Twilight Fan Fiction auch klar und wer würde mit wenig Aufwand und ein gutes Marketing, die Nachfrage nicht sättigend wollen?
    Literatur die wegen ihrer Qualität wegen gelobt werden und (meist seltener) sich verkaufen, erzeugen auch ein Gegenpol. Wie viele schlechte Harry Potter oder Herr der Ringe Verschnitte gibt es in euren örtlichen Bücherläden? Mehr als genug. Das fällt meist erst dann auf, wenn die schlechten Versionen teilweise sehr groteske Verkaufszahlen aufweisen.


    Aber zu diesen Thema kann man sicher hier noch genug schreiben.
    Die Relevanz von Qualität in den Medien

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Ach, Fifty Shades Of Grey :z17: Ich habe bis jetzt kein einziges der Bücher auch nur angefangen zu lesen - einmal habe ich in der Buchhandlung einen kurzen, heimlichen Blick in den ersten Band geworfen und es dann schnell wieder beiseite gelegt. Die Bücher reizen mich überhaupt nicht, was hauptsächlich am bereits genannten unterirdischen Schreibstil liegt.


    Ansonsten musste ich jetzt echt lange überlegen... die Twilight Bücher sind zwar auch qualitativ nicht so das Gelbe vom Ei, aber als junger Teenie mit 13 Jahren habe ich die zugegebenermaßen gerne gelesen und hatte irgendwie meine Freude daran. Finde sie also nicht so schlecht, wie die meisten anderen.


    Was mir entgegen der allgemeinen Meinung nicht so gut gefallen hat, ist "Die Bestimmung", engl. Titel "Divergent". Dürfte vielleicht auch manchen ein Begriff sein, die ganze Reihe wurde mal ziemlich gehyped. Ich habe den ersten Band gelesen und war leider enttäuscht - ich fand's jetzt nicht super schlecht, aber einfach überbewertet. Gestört hat mich die doch sehr starke Ähnlichkeit zu The Hunger Games (auch wenn das wohl unbeabsichtigt war), aber vor allem die für mein Empfinden unglaubwürdige Geschichte und wenig authentische Figuren. War einfach nicht meins. Vielleicht war ich aber auch schon zu alt zu dem Zeitpunkt.

  • Ich habe mir vor kurzem den ersten Band von Oksa Pollock aus der Bücherei ausgeliehen, da ich der Serie noch eine zweite Chance geben wollte. Schließlich hätte es ja sein können, dass sich mein Geschmack so verändert hat, dass ich die Serie jetzt mehr mag als damals.


    Leider war das Gegenteil passiert.


    Oksa Pollock ist eine richtige Mary Sue. Ihre Fähigkeiten kann sie sofort richtig einsetzen, obwohl sie diese meistens zum ersten Mal einsetzt. Und selbst dann, als sie Unterricht in den Fähigkeiten erhält, hat sie diese meiner Meinung nach viel zu schnell perfektioniert. Ich weiß, dass sie im Geheimen diese Fähigkeiten schon eingesetzt hat, aber selbst das ist kein Grund, dass sie zum ihre Fähigkeiten im Fliegen schon nach etwa einem Tag Unterricht schon fast perfektioniert! Mir ist ja klar, dass sie die Thronfolgerin ist und deshalb etwas Stärker ist als die anderen Magienutzer, aber so, wie sie geschrieben ist, ist sie zu perfekt.
    Außerdem finde ich sie selber etwas unlogisch:
    Sie hat zwar am Anfang des Buches erwähnt, dass sie nicht gerne im Mittelpunkt steht, aber wieso handelt sie dann für den Rest des Buches so, als ob sie es doch tut? Ich will ja nichts sagen, aber ich bezweifle, dass eine recht schüchterne Person nach einem Zusammenbruch so cool auf dem bissigen Kommentar ihres Klassenlehrers reagieren würde oder ihn mit ihren magischen Kräften ärgern würde.
    Meiner Meinung nach ist es außerdem unfair, wie sie mit ihrem Freund Gus umgeht:
    Sie tut zwar das ganze Buch so, als ob er ihr wichtig wäre, aber sobald er mal irgendwie wütend wird, muss sie ihn anscheißen, dass er gefälligst ruhig sein soll, anstatt ihm zu helfen.


    Außerdem sind die anderen Charaktere auch etwas seltsam:
    Da erfahren zum Beispiel die Magienutzer, dass ihr Feind zufällig an Oksas Schule unterrichtet und sie schicken sie und Gus trotzdem noch weiter dort hin, auch wenn sie wissen, dass er weiß, wer Oksa ist? Und wundern sich dann, dass er sie dann irgendwann angreift? Ihre Dummheit endet noch nicht an diesen Punkt, denn an einer Stelle des Buches greift der Erzfeind eines von ihren Tieren an und anstatt sich irgendwie zu verstecken, fliegt Oksa zusammen mit Gus und einem anderen Typen mit einem Heißluftballon durch die Gegend, wo sie dann glatt von ihm angegriffen werden?


    Aber nicht nur die Magienutzer auf der Seite von Oksa sind dumm, sondern auch ihr Feind. Anstatt Oksa irgendwo anzugreifen, wo nach der Tat keiner darauf kommt, dass er es war, muss er es natürlich in der Schule machen, wo es klar war, dass die Polizei irgendwann zu ihm kommt!


    Ich habe das Gefühl, dass von den ganzen Charakteren eigentlich Tugdual der normalste ist, UND ER IST EIN EHEMALIGER OKKULTIST/KLISCHEE-SATANIST MIT EINER VORLIEBE FÜR LIEBESLIEDER!


    Außerdem nervt es mich an dem Buch, dass es immer wieder nur Kapitel nur mit Informationen gibt. Es wurde ein neues magisches Wesen eingeführt? Hier, ein Kapitel darüber, was es kann! Deine Vorfahren kommen heimlich aus einem Land voller Magie? Hier, ein Kapitel darüber, wie sie von diesem Land aus zu deiner alten Heimatstadt gekommen sind! Dein Lehrer ist insgeheim auch ein Magienutzer? Hier, ein Kapitel darüber, wie er vom besten Freund deiner Großmutter zum Feind deiner ganzen Familie wurde! Dein Feind sieht dafür, dass er zur selben Zeit wie deine Großmutter geboren wurde, ziemlich jung auf? Hier, du bekommst auch noch ein Kapitel darüber, woran das liegen könnte!
    Man sollte den Autorinnen erklären, dass Geschichten interessanter werden, wenn man nicht alles auf einmal erfährt, sondern, wenn man manche Informationen absichtlich anfangs im dunkeln lässt...


    Das traurigste daran ist, dass die Geschichte eigentlich Potential gehabt hätte:
    Gut umgesetzt hätte das Buch nämlich eine recht interessante Geschichte über ein Mädchen werden können, dass erfährt, dass sie aus einer Familie von Magienutzern kommt und nun die einzige Hoffnung dieser ist, wieder zurück in ihr altes Heimatland zu kommen. Doch leider ist dieses Buch dafür viel zu fehlerhaft.

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  • Ich habe vor kurzem Obsidian: Schattendunkel gelesen und muss sagen, dass das Buch nicht empfehlenswert ist.
    (Ich werde in diesem Post übrigens ein paar Plotpunkte spoilern, also... Wer dieses Buch aus irgendwelchen Gründen lesen will...)


    Es ist wieder eins von diesen Bad-Boy-Büchern mit einem Anfang, den man bestimmt schon aus sehr vielen anderen Büchern kennt:
    Mädchen zieht in neue Stadt ein und trifft dort Liebe ihres Lebens. Und zwar kurz, nachdem sie eingezogen ist. Ich habe zwar nicht besonders viele von solchen Büchern gelesen, aber ich finde es ein wenig unrealistisch, dass die Leute immer so schnell die Person finden, mit denen sie spätestens am Ende zusammen sind. Ich meine... Ich wohne schon seit fast zwei Jahren in meiner neuen Stadt und habe immer noch keine/n Freund/in gefunden... Zwar habe ich nicht wirklich nach so einer Person gesucht, allerdings taten die Protagonistinnen aus den Büchern das auch nicht.


    Aber egal. Manche Leute haben auch einfach Glück.


    Die Protagonistin Katy lernt auch ziemlich schnell ihren Nachbarn Daemon kennen, der ihrer Meinung nach zwar gut aussieht, aber ziemlich gemein zu ihr ist. Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass dies eines von diesen Büchern wird, in dem die Protagonistin immer wieder den Kontakt des Bad Boys sucht, da sie ihn doch liebt, aber meine Befürchtungen sind doch nicht wahr geworden...


    ...aber nur für ein paar Seiten, da die Schwester von Daemon Katy mag und deshalb will, dass die beiden sich verstehen. Sie will das dadurch erreichen, dass sie die beiden zwingt, zusammen Zeit zu verbringen. Ich kann ja verstehen, dass sie will, dass die beiden sich nicht total hassen, aber da sich manche Leute ersten nie verstehen können, egal, was sie tun, und da zweitens später eh aufgedeckt wurde, dass es aufgrund der Fähigkeiten der beiden ziemlich schlecht ist, wenn die beiden zusammen abhängen.


    Nach einigen Seiten voll von unwichtigen Badeabenteuern erfahren wir "endlich", dass Daemon kein normaler Mensch ist, denn er kann für eine unnatürlich lange Zeit tauchen. Katy ist natürlich verwirrt, als er erst nicht auftaucht, doch glücklicherweise kommt ihr Senpai wieder hoch. Er spielt es zuerst runter, doch als er sie nach verdammt vielen Seiten mit unwichtigen Ereignissen mit unmenschlicher Geschwindigkeit vor einem Truck rettet, muss ich immer mehr an Twilight denken, denn so eine Szene gab es so ähnlich auch in diesem Buch.


    Allerdings ist Daemon-Senpai kein normaler Mensch und auch kein Vampir wie Edward, sondern... Er ist ein Alien! Und seine Schwester auch! Genauso wie 90% der Stadt! Yay! Ist ja nicht so, dass es dadurch nicht mehr so besonders, ist, wenn man ein Alien ist und die Übernatürlichkeit etwas langweilig wird! *Ironie off*
    Zum Leidwesen der Aliens hängt jetzt eine Lichtspur an Katy, die natürlich nur von ihnen und ihren Erzfeinden, irgendeiner anderen Alienrasse, gesehen werden kann. Einige anderen Aliens sind jetzt sauer auf Daemon, weil er die Fähigkeiten vor ihr eingesetzt hat, was natürlich verständlich ist. Allerdings scheinen die meisten von ihnen zu vergessen, dass es eigentlich die Schuld von Daemons Schwester ist, dass die beiden überhaupt miteinander abgehangen haben.


    Dann passiert nicht mehr viel. Daemon und Katy entfernen ihre Lichtspur jetzt mit der Macht des extremen Rummachens, Katy wird von einem Typen beinahe auf einer Party belästigt und es gibt ein paar Kämpfe mit Angehörigen der anderen Alienrasse. Dann ist das Buch aus und es sieht so aus, als ob die beiden schon fast ein paar sind.


    Insgesamt habe ich das Gefühl, dass das Buch nur ein billiger Abklatsch von Twilight ist- Beziehungsweise eine Fanfiction, in der Bella Buchbloggerin ist und Edward ein Alien ist. Beide Bücher haben einen übernatürlichen Typen als Love Interest und ein Mädchen, dass nicht genug von ihm bekommt, egal, wie scheiße er sie behandelt. Dass das mit den Bad Boys in den Büchern für beeinflussbare junge Mädchen einige ziemlich schlechte Folgen haben könnte, ist den Autorinnen egal, denn die Leute kaufen deren Scheiß, egal, was passiert.


    Da mir das Buch deshalb unter anderen nicht gefiel, kann ich es nicht weiterempfehlen.

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  • Hmmm... ob es schlechte Bücher gibt, sei mal dahingestellt. Denn gerade (halb)fiktive Geschichten sind immer noch einer geistigen Feder entsprungen, welche die Story als gut empfindet - ein anderer Leser sieht dies jedoch anders. Und damit wären wir schon bei einem wichtigen Fakt angelangt: Romane (im weitesten Sinne) sind immer noch das Produkt eines Schaffungsprozesses und somit als Kunst anzusehen. Und ob man das künstlerische Machwerk huldigt oder an den Pranger stellt, liegt immer noch im Auge des Betrachters. Und dabei ist es auch entscheidend, ob man das Kunstwerk von Weitem oder von ganz Nahem betrachtet.


    So ist es mir bspw. mit Plan D von Simon Urban ergangen.


    Einst entdeckte ich dieses Kunstwerk im Morgenmagazin eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders und war sofort begeistert. Das dort vorgestellte Buch handelt doch tatsächlich von der DDR NACH 1990. Die geschichtliche Entwicklung der realen Welt hat so im Roman nie stattgefunden.
    Für so etwas bin ich eigentlich immer sofort zu haben. War ich doch schon von Vaterland von Robert Harris hellauf begeistert, so dass ich dieses Buch mehrmals lesen musste. Urbans Werk ließ zwar auch das Nazi-Reich in die ewigen Jagdgründe verschwinden, die daraus entstandene BRD/DDR hingegen, überleben das reale Verfallsdatum. Ich sehe das Kunstwerk von Weitem und bin sofort verzaubert.



    Eine alternative Wirklichkeit also. Wie würde das Leben in der DDR also heute aussehen? Also schaue ich mir das Kunstwerk von ganz Nahem an.
    Das Buch geht eigentlich sehr gut darauf ein. Selbst Mobilfunktelefone sind grundsätzlich in der DDR zu bekommen. Das Setting an sich ist glaubhaft und gut nachvollziehen.


    Wirklich "schlecht" ist jedoch die eigentliche Geschichte. Sie zieht sich wie ein Kaugummi und will teilweise gar nicht zünden. Man ahnt zwar, wohin die Reise des Protagonisten geht. Aber bis es zu den einen oder anderen Meilenstein kommt, vergeht eine Menge Zeit (bzw. vergehen eine Menge Seiten). Das Buch hat mich trotz meines Interesses an der alternativen Wirklichkeit irgendwann derartig gelangweilt, so dass ich den Roman abgebrochen habe. Es hat kein Spaß gemacht, diesen zu lesen.
    Dabei ist es gar nicht mal so unähnlich zu Vaterland. Aber Vaterland konnte auf ganze Linie mehr überzeugen und mich mehr als Leser mitreißen, so dass meine Erwartung an Plan D offenbar viel zu hoch waren.


    PS: Ich stelle gerade fest, dass ich hierzu Copy and Paste machen kann... dann habe ich gleich eine Rezension für Amazon :D

  • Magic Academy- Das erste Jahr

    Ich hatte das Buch mal vor Ewigkeiten gekauft, da ich gerade Lust hatte auf Bücher über Leute, die auf ein Internat für Magier gehen. Leider hat mich das Buch dann am Ende so aufgeregt, dass ich mir gewünscht hatte, dass ich das Geld lieber für Harry Potter ausgegeben hätte.


    Und der Hauptgrund dafür ist die obligatorische Romanze zwischen Hauptcharakterin Ryiah und dem Bad Boy Darren.
    Im Klappentext wurde zwar angedeutet, dass sie sich anfangs nicht verstehen und sich dann näher kommen, aber dass es am Ende so extrem wird, hätte ich nicht gedacht. Darren kann sich nicht entscheiden, ob er fies zu ihr sein will oder ob er sie nett behandeln soll. Ryiah ist zwar verständlicherweise verwirrt deswegen, aber ihn wirklich vergessen kann sie ihn auch nicht. Ist zwar irgendwie verständlich, da sie zur selben Zeit bei den selben Lehrern Unterricht haben, aber Ryiah ging mir schnell damit auf die Nerven, da sie sich nicht entscheiden kann, ob sie ihn dafür hassen soll oder doch lieber verliebt in ihn sein soll.


    Ihre Meinungswechsel kommen so schnell wie die Stimmungsschwankungen von Darren. Zuerst sagt sie, dass sie ihn für sein Verhalten nicht akzeptieren wird und sagt sogar, dass sie nicht eine von denen ist, die sich in solche Leute verlieben, dann lässt sie freudig zu, dass er ihr Nachhilfe im Zaubern gibt, da sie scheinbar vergessen hat, dass er nicht nur fies ist, sondern auch zulässt, dass seine Freundin Priscilla sie mobbt. Dieses Muster zieht sich durch das ganze Buch und war so nervig, dass ich fast die ganze Zeit gehofft hatte, dass Ryiah mal aufhört, sich über ihn Gedanken zu machen und ihn jetzt endlich mal vergisst.


    Dabei war eigentlich die Story ganz in Ordnung. Sie konzentriert sich zwar größtenteils auf das Training in der Schule, ging aber eigentlich. Da aber dieses nervige Hin und Her für mich zu viel ist, werde ich nicht weiterlesen.

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  • The Pain, My Mother, Sir Tiffy, Cyber Boy & Me

    Maggie hat es im Leben nicht einfach: Sie hat kaum Freunde, da sie immer wieder in Fettnäpfchen tritt, die dafür sorgen, dass keiner sie mag. Als dann noch ihre Mutter eine Beziehung mit einem Mann anfängt, den sie nicht mag, und Maggie sich plötzlich um eine hässliche Katze kümmern muss, hat sie ihrer Meinung nach einen Tiefpunkt erreicht...


    Das Buch hörte sich zwar interessant an, allerdings wurde es schnell richtig schlecht- und das wegen Maggie.

    Sie ist im Buch etwa 15 oder 16, aber sie benimmt sich wie ein kleines Mädchen. Egal, was passiert- sie gibt den anderen die Schuld an ihren Problemen, selbst wenn es eigentlich ihre Schuld ist. Zum Beispiel gibt es eine Szene, in der sie ein C ober ein B für ihren Aufsatz über Hamlet bekommt und sich dann darüber aufregt, dass ihre neue Englischlehrerin ihr so schlechte Noten gibt, weil ihre alte Englischlehrerin ihr immer A's gegeben hat. Im Laufe der Geschichte wird allerdings klar, dass ihr Aufsatz recht schlecht geschrieben ist, da Maggie das Wortlimit ziemlich stark überschritten hat, da sie immer wieder zu sehr abgeschweift ist, und sie auch kaum aus Hamlet zitiert hat.

    Zwar kann ich etwas nachvollziehen, dass sie überrascht ist, dass ihre neue Englischlehrerin strenger bewertet als die alte, aber trotzdem ihr unterstellen zu wollen, dass sie einfach nur böse wäre, finde ich übertrieben...


    Um ehrlich zu sein... Hätte ich nicht mal miterlebt, dass einige meiner Mitschüler meiner Deutschlehrerin unterstellt hätten, dass sie Rassistin wäre, nur weil ein paar ausländische Schüler schlechte Noten für irgendeine Textinterpretation bekommen haben, hätte ich die Szene eigentlich für unrealistisch gehalten...
    [Besagte Deutschlehrerin war übrigens keine Rassistin, da es schon einige ausländische Schüler gab, die bei der Arbeit eine gute Note geschrieben haben- allerdings wussten das die anderen Schüler nicht, da sie besagte Schüler nicht gefragt hatten.]


    Außerdem ist sie recht unfair gegenüber dem Mann, den ihre Mutter datet, denn egal, was er macht- sie legt es am Ende so aus, dass er irgendein nerviger, durchgeknallter Idiot ist. Ich kann es auch kaum nachvollziehen, warum Maggie überhaupt so verbissen darauf ist, dass ihre Mutter Single bleibt- schließlich ist es ja das Leben ihrer Mutter und sie kann ja mit jedem etwas anfangen, den sie interessant ist.


    Ein wenig seltsam wird das ganze auch im Hinblick darauf, dass es eines von Maggies Zielen ist, mit einem Jungen zusammenzukommen oder zumindest mit ihm zu einem Schultanz zu gehen. Das heißt, solange ihre Mutter nach einem Partner sucht, geht das gar nicht, aber sobald Maggie dasselbe sucht, ist das aufeinmal in Ordnung?


    Zwar hatte das Buch einiges an Potenzial, allerdings wurde das wirklich dadurch zerstört, dass Maggie eine egoistische Nervensäge ist.

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  • Das wollen manche zwar nicht unbedingt hören, aber das schlechteste Buch das ich je gelesen habe war Fifty Shades of Grey.

    Hab das erste Buch in der englischen Fassung gelesen und von den anderen zumindest Zusammenfassungen, und es ist mir absolut unbegreiflich, wie diese Reihe so verdammt beliebt werden konnte. Und wie man das, was da passiert, auch nur im Entferntesten für eine Romanze halten kann.


    Nicht nur ist der Schreibstil grauenhaft und die Autorin hat keine Ahnung was einige Wörter, die sie da benutzt, bedeuten (sie benutzt z.B. "Subconscious", also Unterbewusstsein, wenn sie eigentlich "Conscience", also Gewissen, meint), sondern sie stellt eine extrem toxische und missbräuchliche Beziehung als wünschenswert und romantisch dar.

  • Ich habe vor kurzem Forderug von John Grisham gelesen und um ehrlich zu sein... Ich habe schon seit einiger Zeit kein so seltsames Buch gelesen.


    Die Geschichte des Buches handelt von drei Studenten, die Anwälte werden wollen, dann aber kurz vor ihrem Abschluss erkennen müssen, dass sie wahrscheinlich keinen Job in einer Anwaltskanzlei bekommen werden, weshalb sie die Schule abbrechen und sich neue Identitäten zulegen, damit sie illegal als Anwälte arbeiten können.


    Irgendwie finde ich die Motivation der Hauptcharaktere nicht wirklich nachvollziehbar. Zwar kann ich verstehen, wenn sie etwas in Panik sind, weil sie ohne Job ihre Schulden nicht begleichen können, aber irgendwie finde es ziemlich übertrieben, dass sie gleich das Studium abbrechen wollen. Ich meine... Da macht man sich jahrelang die Mühe, irgendwelchen Stoff zu lernen und gibt dann so kurz vor dem Ziel auf, weil der Arbeitsmarkt dann doch nicht so gut ist? Außerdem finde ich es etwas seltsam, dass sie sich nicht mal die Mühe machen, die Stadt, in der sie studiert haben, zu verlassen. Schließlich wäre es ja nur eine Frage der Zeit, bis ein Bekannter von ihnen irgendwie vor dem Gericht über dem Weg läuft...


    Auch finde ich es etwas seltsam, dass die drei immer wieder Fehler machen, die sie eigentlich nicht hätten machen sollen. Einerseits wird eine Kehrtwende dadurch eingeleitet, dass sie nicht nachprüfen, ob ein Fall nicht schon verjährt ist (man müsste meinen, ein Jurastudent lernt recht früh, wann eine bestimmte Sache verjährt...) , andererseits kommt es mir so rüber, dass es im Buch einige Sachen gibt, von denen die Protagonisten recht überrascht sind, denn sie müssen sich mehrmals von anderen Anwaltskollegen irgendetwas erklären lassen. Zwar erfährt durch die ganze Erklärung jemand, der kaum etwas vom Anwaltswesen weiß, was damit gemeint ist, aber von ein paar Leuten, die eigentlich in einigen wenigen Monaten die Abschlussprüfung schreiben sollten, könnte man wirklich meinen, dass sie nicht so wirken, als ob sie von dem ganzen keine Ahnung hätten...


    Komisch finde ich es auch, dass sie eigentlich kaum Skrupel haben, plötzlich illegal zu arbeiten. Ich meine, ich bezweifle, dass man eigentlich so schnell kein Problem damit hat, irgendetwas illegales zu tun, wenn einem jahrelang eingetrichtert wird, wie wichtig Gesetze sind...


    Insgesamt hinterlässt das Buch wirklich einen seltsamen Nachgeschmack bei mir und ich bin persönlich froh, wenn ich nie wieder mit diesem Buch konfrontiert werde.

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  • Zwingt ihr euch denn auch durch schlechte Bücher durch oder brecht ihr sie ab?


    Ich hab mich früher tatsächlich mehr mit so manchem Buche gequält, als eigentlich nötig gewesen wäre. Ich habe dann immer versucht, mich irgendwie zum Lesen zu motivieren und mir selbst zu sagen: "Ach, das wird schon noch besser". Nur wenn dir ein Buch nach 200 Seiten noch immer überhaupt nicht zusagt, dann wird das auch nichts mehr. Für mich persönlich zumindest. Ich kann auch den Rezensionen auf Amazon und Co. nichts abgewinnen, wo so Sachen stehen wie: "Hey, gegen Ende hin wird das Buch richtig gut". Toll, ich muss mich durch den zähen Anfang und den zäheren Mittelteil quälen, um vielleicht am Ende doch noch positiv überrascht zu werden? Ain't nobody got time for dat! Abgesehen davon muss es ja nicht heißen, dass mir das Ende auch gefällt. Das ist ja immer sehr subjektiv.


    Seit einiger Zeit seh ich das alles ein wenig entspannter. Lesen sollte ja Spaß machen und wenn mir ein Schinken so gar nicht zusagt und ich gar keine Freude mehr an einem Buch empfinde bzw. mir die Geschichte total egal ist, dann breche ich das Buch einfach ab. Die Lebenszeit ist zu kurz für schlechte Bücher!

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Natürlich war es zu Schulzeiten schwierig, schlechte Bücher einfach abzubrechen, wenn sie unterrichts- und klausurrelevant waren.

    Heute kommt es drauf an, ob ich z.B. schon gute Werke vom Autoren gewohnt bin bzw. mich durch eine Reihe lese, da quäle ich mich dann weitaus länger mit rum in der Hoffnung, dass es noch besser wird. Das mag auch passieren, wenn bestimmte Werke besonders gehypt sind, ich würde z.B. mein 1. Werk von Stephen King nicht so schnell verwerfen wollen, um zu schauen, ob es mich nicht doch noch anspricht. Oder mich hält das Interesse ein wenig länger, weil ich weiß, dass jemand aus dem Freundeskreis auf das Buch abfährt.

    Manchmal mag ein Buch auch später eine 2. Chance kriegen. Ein Beispiel dafür: Game of Thrones. Persönlich empfinde ich den Stil der deutschen Übersetzung als furchtbar zu lesen und beim Originalwerk wollte der Funke auch erst nicht überspringen. Bei einem 2. Versuch hat es mich dann gepackt.


    Ansonsten seh ich es grundlegend wie Darkshuttle, ich hab weder Zeit noch Bock, mich lange mit wirklich schlechten Büchern rumzuplagen. Manchmal dauert das nur ein paar Zeilen, manchmal ganze Kapitel, aber dann hab ich auch kein schlechtes Gewissen, es zu verwerfen und mir was neues zu suchen. Dafür gibt es viel zu viele Werke, die ich noch lesen könnte und die mir sicher besser liegen.

  • Zwingt ihr euch denn auch durch schlechte Bücher durch oder brecht ihr sie ab?

    Kommt drauf an. Irgendwie habe ich früher Bücher, die ich mir nur aus der Bücherei ausgeliehen habe, schneller abgebrochen, als die, die ich gekauft habe, da ich mich nie mit dem Gedanken anfreunden konnte, zehn bis zwanzig Euro für ein Buch zu bezahlen, von dem ich nur 50 Seiten gelesen habe. Seit einigen Jahren versuche ich jedoch, alle Bücher auszulesen, da ich es einfach nicht mag, das Ende einer Geschichte nicht zu erfahren. Es gab allerdings nur kaum Bücher, bei denen ich das wirklich bereut habe...

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  • Ja ist bei mir ähnlich. Gekaufte Bücher habe ich bisher nur einmal abgebrochen. Ich hatte allerdings schonmal das Erlebnis, das ich ein Buch beendet habe und es dann vor Wut direkt verbrannt habe. So sauer war ich wegen der miesen Qualität.


    Viele Bücher haben mir auch erst ab der Mitte gefallen. Bei dem Buch "Der Anschlag" von Stephen King haben mich die ersten 300 Seiten total geflasht und danach musste ich mich bis zum Ende regelrecht quälen.


    Mein bisher einziges gekauftes und abgebrochenes Buch war der Roman "Lautlos" von Frank Schätzing. Die Quälerei ging bis Seite 250 und dann habe ich das Unterfangen abrupt unterbrochen. Es war auch mein bisher einziges Schätzing Buch und wird es voraussichtlich auch bleiben!

  • Bisher habe ich nur einige wenige Bücher abgebrochen. Meistens kann ich in jeder Geschichte etwas Gutes finden, und außerdem bin ich mir bei den meisten Büchern, die ich kaufe, recht sicher, dass sie mir gefallen werden (wenn ich z.B. den Autor bereits kenne oder mir Freunde mit ähnlichem Lesegeschmack das Buch empfehlen).


    Irgendwo wäre es auch schade, wenn ich das Buch kaufe und dann doch nicht zu Ende lese. Manche Bücher brauchen auch etwas Anlauf, bis sie mich fesseln, und dann möchte ich mir die Geschichte natürlich nicht entgehen lassen. Oder aber ich lasse mir Zeit und starte dann einen zweiten Anlauf, das klappt manchmal auch gut.


    Trotzdem habe ich ein paar wenige Bücher im Regal, die ich nicht beendet habe. Manchmal kommt es vor, dass das Lesen mühsam wird oder man mit der Geschichte oder dem Schreibstil einfach nicht warm wird. In dem Fall muss man überlegen, ob man daran bleiben möchte oder aufhört. Lesen sollte Spaß machen und wenn man sich regelrecht durch ein Buch quälen muss, ist das ja auch nicht Sinn der Sache.

  • Vor kurzem habe ich das Buch Offline von Arno Strobel gelesen. Die Grundidee des Buches war zwar recht interessant, aber... Naja, ihr könnt euch ja denken, was ich vom Buch halte, denn sonst wäre dieser Beitrag in einem anderen Thread.


    Ersteinmal zur Handlung: Eine Gruppe von Menschen nehmen mitten in den Bergen an einem Seminar teil, bei dem sie freiwillig für eine Woche auf ihr Handy verzichten. Recht schnell geht es jedoch den Bach hinab- einer der Teilnehmer wird verstümmelt aufgefunden und niemand weiß, warum dies passierte und ob der Täter wieder zuschlagen wird. Dummerweise ist es auch nicht möglich, Hilfe zu holen, denn das Hotel, in dem die Seminarteilnehmer leben, kann aufgrund der Wetterlage nicht verlassen werden, und per Handy können sie aufgrund des Seminarthemas auch keine Hilfe holen.


    Anfangs gefiel mir das Buch noch. Perfekt war es zwar nicht, aber ich würde den Anfang nicht unbedingt als scheiße bezeichnen- wäre der Rest des Buches so geblieben, hätte ich es wahrscheinlich als "Kann man mal lesen, wenn man nichts anderes hat" weiterempfohlen, doch dann wurde das Buch recht schnell schlechter.


    Je weiter das Buch kam, desto weniger interessierte mich die Handlung, was hauptsächlich daran lag, dass die Charaktere zu flach waren, um für mich zu interessant zu sein. Jeder von ihnen lässt sich mit ein, zwei Charaktereigenschaften zusammenfassen, und auch Jenny, aus deren Sicht ein Großteil des Buches erzählt, ist nicht besser- mir wurde zu wenig auf ihre Gedankengänge eingegangen, was stellenweise dazu führte, dass sie recht passiv wirkte und ich auch manchmal vergaß, dass sie in manchen Szenen anwesend war, weil sie absolut nichts zu ihnen beitrug.


    Auch der Täter war nicht wirklich interessant- ersteinmal war das Motiv ganz klischeehaft Rache und zweitens war er mir stellenweise etwas zu vorhersehbar, da er seine Opfer immer auf die gleiche Weise zum Schweigen brachte...


    Die zwischenmenschlichen Beziehungen fand ich jetzt auch nicht interessant- ich könnte jetzt keine einzige nennen, an die ich mich irgendwie erinnern könnte oder faszinierend fand.


    Empfehlen kann ich es also nicht.

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  • Wind, der Zusatzroman zu zu Stephen Kings Der Dunkle Turm-Reihe... ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich die Reihe quasi verschlungen habe! Zwar fand ich es schon zweifelhaft, ob das Buch sich gut in die Reihe anfügen würde. Und ja, es war schön, dass Ka-Tet rund um den Revolvermann Roland wiedersehen zu dürfen, doch die Geschichte hätte nicht banaler und langeweiler sein können... ich habe mich rund 100 Seiten gequält, bis ich einfach nicht mehr konnte. Das ist sehr schade, denn seine Reihe an sich ist wirklich ein Meisterstück gewesen. Mit diesem zusätzlichen Buch verwässert er die Reihe leider etwas... aber man kann ihn ja sehr gut ignorieren :z11:

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




    Einmal editiert, zuletzt von Ich-bin-Niemand ()

  • Die Bibel. Also ehrlich, wenn ich wollte, dass mehr Leute an mich oder meinen Gott oder Messias glauben, würde ich das in eine aufregende Abenteuergeschichte verpacken, so wie Spiderman. Wie cool wäre denn ein Erlöser, der sich durch Häuserschluchten in Jerusalem schwingt und Ungläubige mit seinen Superkräften erledigt? Stattdessen bekommen wir stinklangweilige Psalmen oder Zitate, die noch nicht mal eine besondere Bedeutung haben und in die alles reininterpretiert werden könnte. Wenn ich ein Buch über meinen Gott schreiben würde, wäre das völlig anders. Ein Buch, das jeden mitreißt und spannende Abenteuer erzählt, die selbst ungläubige unterhaltend finden.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es ist nun ein paar Tage her, seit ich es gelesen habe und ich dachte, wenn ich ein paar Nächte drüber geschlafen habe, wird es schon, aber... ich kann mich nicht dazu durchringen, "Das Institut" von Stephen King gut zu finden. Die Handlung ist lahm und verschenkt ihr Potenzial. Aufgrund der Thematik hatte ich mich bereits auf eine inhaltliche Nähe zum Dunklen Turm gefreut, aber... Pustekuchen. Das Buch beginnt damit, quälend lang einen Charakter vorzustellen, der erst ca 400 Seiten später wieder ins Spiel kommt und dabei ziemlich blass bleibt. Die Antagonisten werden in Nebensätzen derart unspektakulär totgeschrieben, dass man sich einen kingschen Blutrausch aus den 80ern zurückwünscht. Und das Ende? Eine absolute Katastrophe. Da kommt dann noch einmal kurz der übergeordnete Bösewicht ums Eck, der sich als ziemlich harmlos erweist und nach einer halbherzigen Ansprache, die seine Motive erklärt, wieder abzischt. Alles in allem ein blutleerer Thriller mit übersinnlichen Elementen.

  • Mir gefiel der vierte Band der Magnus-Chase-Serie, Geschichten aus den neun Welten, gar nicht.

    Der Band ist keine klassische Fortsetzung der Reihe, sondern ein Kurzgeschichtenband, dessen Inhalt einige Zeit nach dem Ende der Hauptserie spielt. Eine weitere Besonderheit ist, dass es in diesem Band gar nicht um Magnus geht, denn aus irgendeinem Grund dachte Rick Riordan, dass es eine gute Idee wäre, mal die Nebencharaktere zu Wort kommen zu lassen. Warum gerade diese Serie so eine Behandlung bekommen hat, weiß ich nicht- auch die anderen Serien, die im "Percyversum" spielen, haben interessante Nebencharaktere, die das Rampenlicht verdient hätten.


    Naja, die Idee war zwar recht gut, aber die Umsetzung gefiel mir gar nicht.

    Die Geschichten wurden zwar lose von einem Marathon von Thor zusammengehalten, aber das war es auch. Vielleicht bin ich auch nicht die richtige Person für Kurzgeschichtensammlungen, aber hier fehlte mir echt der rote Faden, was recht schade ist, da das Buch gegen Ende hin zeigt, dass Surt auf Rache sinnt und deshalb einige unbekannte Götter um sich schart. Lieber wäre es mir gewesen, wenn das Buch sich mehr auf Surt konzentrieren würde- also im Stile von Percy Jackson, wo man langsam von den Plänen von Kronos erfährt und die Helden auch lange gegen ihn kämpfen. Stattdessen wird kurz im vorletzten Kapitel gesagt, dass Surt Bock auf eine Rebellion hat, die auch zerschlagen wird, bevor sie richtig gestartet ist, was sehr schade ist. Hätte das ganze Buch davon gehandelt, würde es mir echt besser gefallen.


    Der Inhalt der Geschichten war für mich jetzt auch nicht interessant. Bei keiner von ihnen hatte ich so richtig das Gefühl, dass sie das Universum der Serie groß erweitert oder eine spannende Geschichte erzählt, weshalb ich der Meinung bin, dass man das Buch guten Gewissens überspringen kann.

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  • Vor kurzem habe ich das Buch Hymnus von Dennis Fleischlad gelesen. Erwartet habe ich einen Reisebericht, in dem der Autor von seiner Reise von der Ost- bis zur Westküste der USA erzählt- was ich bekommen habe ist ein Buch, dass sich nicht zwischen Reisebericht und Geschichtsstunde entscheiden kann.


    An sich ist die Handlung, soweit man das Geschehen eines Sachbuches so nennen darf, ja recht interessant, allerdings wird sie in fast jedem Kapitel durch ewig lange Erklärungen über die Geschichte (der Kultur) der Staaten sehr stark ausgebremst, obwohl diese Geschichtsstunden die Handlungen nie wirklich voranbringen- nein, die ewigen Erklärungen über zum Beispiel Elvis Presley, die Geschichte der Country-Musik und die zwei Gesichter des Thomas Jefferson (obwohl er in der Verfassung seines Landes für die Gleichheit aller Menschen kämpfte, war er ein Sklavenbesitzer, der den wenigsten seiner Untergebenen die Freiheit schenkte) sind im Gegenteil gar nicht nötig, um zu verstehen, was in den einzelnen Kapiteln passiert!

    Am Ende war ich sogar gefühlt nur damit beschäftigt, Seiten zu überspringen, da es schon wieder diese unnötigen Erklärschwälle gab, anstatt auch tatsächlich irgendetwas in diesem Buch zu lesen...


    Davon mal weg gibt es auch noch ein paar andere Sachen, die ich in diesem Buch seltsam fand.

    Obwohl Thomas Jefferson in diesem Buch aus den oben genannten Gründen als Heuchler kritisiert wird, hat der Autor kein Problem damit, dem Auto, mit dem er durch die Gegend fährt, den Spitznamen Mister Jefferson zu verpassen.

    Auch gibt es eine Szene, in der Dennis Fleischlad auf eine Frau trifft, die sich zwar als Lesbe identifiziert, aber ihm trotzdem zuraunt, dass sie gerne einen sexuellen Akt mit ihm durchführen würde, die momentane Situation jedoch zu unpassend für sie wäre- niemand in diesem Buch kommt auf die Idee, die Tatsache, dass sie vielleicht doch bisexuell sein könnte, anzusprechen.


    Insgesamt kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen.

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