Schon einige Male bin ich an diesem Thread vorbeigeschlendert und dachte immer "Coole Idee, da musst Du auch was beisteuern!". Leider ist mir nie auf Anhieb etwas ins Gedächtnis geschossen und ich dachte, wenn ich schon schreibe, dann muss es sich lohnen. Also habe ich meine Gehirnzellen in Gang gesetzt und lange überlegt, was für mich die Filmszene ist, die mich in letzter Zeit am meisten beeindruckt hat.
Wenn ich mich für einen Film entscheiden müsste, der mich letztes Jahr am stärksten gefesselt und positiv überrascht hat, dann war das mit großem Abstand There will be Blood. Der Film hat inzwischen auch schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel, was die Qualität aber natürlich nicht schmälert. Trotzdem habe ich sehr lange gebraucht, bis ich mich endlich mal entschlossen hatte, den Film anzusehen. Ich war nie ein großer Daniel Day-Lewis-Fan, der mir bis auf in Gangs Of New York auch nie wirklich groß aufgefallen war. Ich schätze auch, dass es das Thema (Ölgeschäfte) war, das mich an There will be blood bislang nicht besonders gereizt hatte. Umso mehr war ich geflashed, als ich dem Film trotzdem endlich eine Chance gab: Es handelt sich hier durch und durch um ein großartiges Drama, das einem regelrecht die Schuhe auszieht. Nicht nur Daniel Day-Lewis spielt hier ganz hervorragend und wurde völlig zurecht mit einem Oscar geehrt, sondern auch der kleine Ziehsohn und ganz besonders Paul Dano in einer verrückten Rolle als Prediger sind eine wahre Wucht an Schauspielkunst. Ganz besonders aber ist mir eine Szene im Gedächtnis geblieben, die die Schlussszene des Films zwischen Daniel Day-Lewis und Paul Dano bildet. Ich schiebe deshalb mal eine große Spoilerwarnung davor, falls jemand den Film noch nicht gesehen hat (und es unbedingt noch tun sollte!):