Vorweg: Der hier erwähnte Manga ist absolut nichts für schwache Nerven und vor allem nichts für Kinder. Wenn ihr also auf Glücksbärchis abfahrt, ist das hier vielleicht weniger für euch geeignet.
In der größten Sündenstadt Japans, Shinjuku Kabuki-Cho, treffen zwei Contrapolen Ichi und Kakihara aufeinander. Die beiden Männer könnten gar nicht verschiedener sein: Ichi ist ein Jammerlappen, welcher sich in eine übermenschliche Killermaschine verwandelt, sofern er weint. Kakrihara ist ein gelangweilter und emotionsloser Mann, der nur bei Anwendung von Gewalt, in ihrer reinsten Form, sich lebendig fühlt. Das dieser Manga fast nur aus Gewaltorgien besteht, welche die Grenze des Menschlichen sehr weit überschreiten, rate ich diesen nicht an jugendliche, und auch manch anderer wird dieses Werk nicht durchstehen, sofern er kein robusten Magen besitzt. Inmitten der überzeichneten Gewalt findet man eine polarisierende Liebesgeschichte zwischen den beiden Männern wieder, welche den Akt der Gewalt als Suche der Liebe empfangen.
Ichi ist ein Manga der Extreme, welche diese ausführlich behandelt, indem er es selbst im eigenen Schaffen kreiert. Es geht hier nicht um die reale Darstellung von Masochismus und Sadismus, sondern um die gegensätzliche Neigungen. Wer bis zum Ende durchhält bekommt es mit einer einzigartigen Liebesgeschichte zu tun, die Suche nach Erfüllung, Akzeptanz und Zweisamkeit. Ganz ohne Gewalt kann der Autor, Hideao Yamamoto, auch super Geschichten schreiben wie Yume Onna oder Homunculus, die ich in erster Linie eher empfehle als Ichi.