Links Lebenssituation

  • Als ich gestern mal wieder ALBW angefangen habe, fiel mir auf, dass Link in diesem Teil der Zelda-Reihe einen Beruf hat. Wie es aussieht, ist er Lehrling in der örtlichen Schmiede. Diese Tatsache legt nahe, dass er schon ein wenig älter sein muss und nicht mehr unbedingt ein kleines Kind von 9 oder 10 Jahren. Das brachte mich auf den Gedanken, wie es in anderen Spielen um ihn bestellt ist, welche Lebenssituation er hat. Sei es der Job (Schmiedelehrling in ALBW, Ziegenhirte in TP, Lokomotivführerlehrling in ST...), der familiäre Hintergrund (Schwester und Oma in TWW, Onkel in TMC...) oder das eigene Alter (Kind in OoT und MM, junger Mann in TP...).


    In welcher Lebenssituation (und diesbezüglich in welchem Spiel) gefällt euch Link am besten?
    Mögt ihr es, wenn er Verwandtschaft hat oder einem Beruf nachgeht, oder ist es für die Story und seinen Charakter zuträglicher, nichts von seiner Familie und seinen Tätigkeiten zu wissen?


    Ich selbst habe immer den Eindruck, dass es Link um einiges näher, familiärer und zugänglicher erscheinen lässt, wenn er Verwandte hat, die sich um ihn sorgen. In TWW hat mir die Konstellation mit der Oma sehr gut gefallen, auch den Onkel in TP mochte ich. Schwieriger fände ich es, wenn er Eltern hätte. Es passt eher zu Link, dass er der eigenständige Typ ist, der irgendwie ohne Eltern aufwachsen musste und dadurch zu dem Held wurde, der er ist.
    Auch ein Job steht Link meiner Meinung nach gut, vor allem den verpennten Schmiedelehrling aus ALBW finde ich gelungen. Es ist immer schön, wenn das Spiel mit einer Aufgabe beginnt und uns in den Alltag des Jungen einführt, der noch nicht weiß, welches Schicksal ihm bevorsteht. "Link, fang die Ziegen ein!", "Link, bring das Schwert zurück!", "Link, begib dich zur Abschlussfeier der Lokführer!" usw. Link muss nicht zwingend von Anfang an ein ungewöhnliches Kind sein - auch auf dem Weg, den normalen Beruf auszuüben, kann ihm das Abenteuer über den Weg laufen. :)

    16_sigy1jzg.png

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit Darkshuttle123 -

  • Schöner Thread!


    Ich muss sagen, dass mir die Links, die Verwandtschaft haben oder sonst irgendwie eingebunden sind, sympathischer scheinen, da sie mehr Tiefe besitzen. Besonders sticht da der WW-Link hervor, der sich als einziger aus familiären Gründen auf seine Reise begibt - nämlich um seine Schwester zu retten. Die bezaubernde Oma tut da noch ihr Übriges und macht den WW-Link zu meinem persönlichen Lieblingslink.
    Generell finde ich gut, wenn er auch einer Tätigkeit nachgeht, wie das zB in TP der Fall ist. Das unterstreicht nämlich den Eindruck, dass der Held zu Beginn wirklich ein normaler Junge/Mann ist, der eben aus seinem Alltag gerissen wird. Das vermisse ich zum Beispiel in Phantom Hourglass oder Links Awakening.


    Ich fände schön, wenn Link in Zukunft wieder häufiger Verwandte hat. Die müssen gar keine so prägende Rolle wie Aril innehaben, sondern einfach ein Ankerpunkt, zu dem man von Zeit zu Zeit zurückkehren kann, wie eben Oma oder auch Onkel Alberich in TMC.

  • Ich finde, dass Nintendo Links Familiensituation immer sehr geschickt gehandhabt hat. Aril als Links Schwester ins Spiel zu bringen, war eher eine untypische Ausnahme, passte aber auch ins Konzept, ansonsten sind es immer indirekt Verwandte, wie eben Onkel, Oma oder Zieheltern, wenn man so zu den Kokiri sagen kann. So bleibt dem Helden und seiner tatsächlichen Herkunft immer etwas Mystisches und auch Tragisches, ohne sich jetzt fest legen zu müssen. Beruflich geht Nintendo auch einen ganz traditionellen Videospiel-Helden Weg. Nichts Außergewöhnliches, sondern etwas, das dem Spielcharakter und seiner Entwicklung nicht widerspricht. Ziegenhirte oder Schmiedelehrling sind altertümliche Berufe, die auch sonst gut ins Universum passen, ohne den Charakter oder seine Rolle im Spiel zu verderben. Es sollte eigentlich nicht schwer sein, einen halbwegs neutralen Charakter zu machen, dem man sich in so einem RPG erwartet, aber dennoch schaffen selbst das nicht alle Spieleentwickler.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich mag es, wenn Link ein paar Ankerpunkte, vor allem die Familie, gegeben werden. Solange das Beiwerk ist oder so gut wie Aril integriert, zerstört das das Bild von Link, das sie bisher aufgebaut haben, nicht. Gerade in Wind Waker war die Familie großartig verbaut und fügte sich in das Komplettbild ein. Aril hatte ihre Rolle als zu Rettende, ohne dass das Famileindrama überhand nahm, die Oma war dafür da, um Link mit Ausrüstung und später Suppe auszustatten und Links Onkel in ALttP war dafür da, um den Prolog einzuführen, Link ein Zuhause zu geben und ihm Ausrüstung sowie Aufgabe zu übertragen. Und wenn es nur das ist, dass sie dafür da sind, ihm ein Zuhause zu geben.
    Mit dem Aspekt der Berufe tu ich mich schwerer. Link als Schmied? Ist okay. Link als Ziegenhirte? Fühlte sich als Einführung mit Epona und als Sidequest gut eingefügt ein. Mit dem Lokführerdasein in Spirit Tracks hatte ich schon eher meine Probleme, da es so plötzlich und so aufgesetzt wirkte. Ich kann die Argumente bezüglich der Normalität gut nachvollziehen, aber mir fehlt da immer ein Stück weit das richtige Gefühl, wenn ich sowas zu stark vor die Nase gesetzt bekomme, fernab der Standardrolle.

  • Bei Threads rund um Link bin ich immer dabei! Nein, ehrlich, cooler Thread.


    Ich mag es auch, wenn Link Verwandtschaft hat und finde das auch oft sehr gut gelöst in den Spielen, die Oma in TWW ist z.B. sooo herzergreifend. Es muss auch nicht wirklich leibliche Verwandtschaft sein, ein enges Umfeld genügt eigentlich, so wie beispielweise Moe in TP eine Art Vaterfigur für Link ist. Das macht ihn als Charakter greifbarer und macht auch die Story emotionaler, allein schon TP Link im Umgang mit den Kindern aus Ordon, das macht ihn so sympathisch. ♥
    Jedoch finde ich es eigentlich ganz gut, dass Link nie Eltern hat - nicht, weil ich ihn so gerne leiden sehe, sondern weil das der Figur eine gewisse Tragik verleiht und auch Spielraum für seine Hintergrundgeschichte lässt. Es gibt dazu sehr viele tolle Fanfictions.
    Ebenfalls finde ich es gut, dass Link oft einem mehr oder weniger normalem Beruf nachgeht, der auch gut in das Universum passt und nicht zu außergewöhnlich ist. Wie schon gesagt wurde, unterstreicht das die Tatsache, dass Link ein ganz normaler Junge ist, der seine Ziegen hütet etc.
    Ich bin froh, dass er nicht von Anfang an zwanghaft außergewöhnlich sein muss und so-anders-als-die-anderen-weil-Auserwählter-undso. Er ist wirklich der normale Typ von nebenan, der auf einmal einem Schicksal gegenübersteht, dem man erstmal gewachsen sein muss.
    Besonders süß finde ich Links Lebenssituation übrigens in Skyward Sword, weil er da total normal zur Schule geht und nicht gerade beliebt ist.
    Insgesamt gefällt es mir, dass jeder Link andere Umstände hat und somit eine individuelle Geschichte besitzt, das macht jeden Link einzigartig.


    EDIT: (bezieht sich auf den nachfolgenden Beitrag)
    Viviane: Ich will schon seit Ewigkeiten einen Zelda Fanfiction Thread eröffnen, aber komme irgendwie nie dazu. ^^' Jedenfalls lese ich hauptsächlich englische FFs, da ist mein Liebling "What Makes A Hero" (fanfiction.net), geht um TP und da wird Links Geschichte und auch der Verlust seiner Eltern thematisiert. Sag Bescheid, wenn du noch mehr Vorschläge willst, ist halt nicht deutsch weil ich die meistens eher so meh finde. :<

  • Zitat

    In welcher Lebenssituation (und diesbezüglich in welchem Spiel) gefällt euch Link am besten?


    A Link to the Past - der Einstieg, bei dem man seinem Onkel durch den Regen nachläuft, weil Visionen einen schlimmes Ahnen lassen und dann wie man sein erstes Schwert bekommt war einfach nur extrem packend geschrieben. Ich lieb die Story des Teils ja (auch wenn viele den Teil als plotarm beschreien - ich fand allein das Intro mit den sieben Weisen Nachkommen extrem toll gemacht <3).


    Zweiter Platz ginge wohl an Ocarina of Time, weil sich der Wald ums Kokiridorf und auch der Dekubaum wirklich nach Zuhause anfühlen. Die Freundschaft mir Salia ist mir immernoch tief im Gedächtnis... und auch hier ist der Beweggrund mit dem Dekubaum gleich ein ganz persönlicher. Das Spiel packt mich dann einfach eher, wenn es um so 'persönliche', familiäre Sachen geht. Wenn es dem Held eben nicht egal sein kann.



    Zitat

    Ich selbst habe immer den Eindruck, dass es Link um einiges näher, familiärer und zugänglicher erscheinen lässt, wenn er Verwandte hat, die sich um ihn sorgen.

    Absolut ja. :) Auch ein Grund weshalb ich seine Begleiter so liebe - auf ihre eigene Art sind sie eine zeitlang enge Freunde, beinahe eine Familie (etwa in LA, wo Marin und ihr Paps ihn aufnehmen und pflegen)... hachja. Und die Rüffel die Link einstecken muss, sind natürlich auch grade bei Bekannten immer sehr lustig. Verschlafen beim Schmied in ALBW, Dornröschenschlaf in SS, Midos Genecke in OoT... die Reihe ist endlos, aber je mehr solcher Gespräche vorkommen, umso runder wird der Held.


    Nun wo ein weibliches Link Pendant im Gespräch ist (Linkle ist ja in einigen Vids schon aufgetaucht) wurde von den Machern auch erwähnt, das sie bewusst nicht 'noch eine' Schwester für einen Link erschaffen haben. Das schien wohl im Gespräch zu sein, aber da man in WW bereits ein Schwesterchen hat, ist dieser Platz tatsächlich schon besetzt. Interessant, fand ich. Auch die Sache mit dem Lehrling in ALBW - in Minish Cap ists ja noch der Onkel/Opa (die deutsche Übersetzung ist sich da ja uneins), der einem das Schmieden beibringt. Ich ging in ALBW gleich davon aus, das man Teil dieser Schmiedefamilie ist. Erst nach und nach wurde mir dann klar, das Link scheinbar nur der Geselle im Haus ist. Das fand ich fast ein wenig schade.



    Zitat

    Jedoch finde ich es eigentlich ganz gut, dass Link nie Eltern hat - nicht, weil ich ihn so gerne leiden sehe, sondern weil das der Figur eine gewisse Tragik verleiht und auch Spielraum für seine Hintergrundgeschichte lässt. Es gibt dazu sehr viele tolle Fanfictions.


    Emmy: Magst du einige teilen? Im deutschen Raum bin ich noch recht unbelesen, klingt aber spannend, so ein wenig Familiendrama. c: Bisher kenne ich es 'nur' aus OoT, nachdem im Manga Links Mutter in die Wälder flüchtet... ich fand grade das aber superspannend, weil mich immer die Frage umtreibt ob die Links der verschiedenen Spiele vielleicht doch Nachkommen einer Linie sind. Also Opas und Enkel usw. :D


    Edit: Bist ein Schatz, danke! *gleich mal bookmark*

    Zitat

    ist halt nicht deutsch weil ich die meistens eher so meh finde.


    :D Das kenn ich selber gut, ich hatte fast gedacht das sich da 'nur' noch einige englische Perlen vor mir verstecken. Aber nun da es so viele neue Seiten gibt, übersieht man öfters was. FF Thread klingt super, mach das ruhig sobald du Zeit findest! <3 Das wäre toll, sich auch über gelesenes mal auszutauschen. Danke für den Tip!


    Einmal editiert, zuletzt von Viviane ()

  • Ich fand es, so wie es in OoT war klasse. Man hat im Comic (den ich sogar vor erscheinen des Spiels gehabt hatte) seine Eltern nebst Oma gesehen und dann wurde er von den Kokiri aufgezogen wie Mogli von den Wölfen oder Tarzan von den Affen. Hat irgendwie nochmal das Märchenhafte unterstrichen. Auch das er sich zu einem bestimmten Baum (seine Mama) im Wald hingezogen gefühlt haben soll, fand ich toll.


    Die Situation in TP fand ich beruflich okay, da man so prima das Reiten üben konnte und ich finde es sowieso immer komisch, wenn Charaktere in Filmen und Serien nie arbeiten müssen. xD
    Lediglich die Story um Ilya gefiel mir nicht, als seine bereits mehr oder weniger vorhandene Freundin. Für mich gehört Link zu Zelda. Die sich später aufbauende Beziehung zu Midna war auch toll, aber Ilya war mir unsympathisch.


    » Everyday means everyday.«

    sig-wwx.png

    seit 25.12.06 im Bett mit @Adrima<3

  • Mir gefällt es auch gut wie in OoT und auch in MM. Zwar hat Link am Anfang von OoT Bezugspersonen, aber als er dann erfährt, dass er keiner von den Kokiri ist, wirkt er sehr unbeständig find ich. Als gäbe es keinen großen Bezug zu den Leuten um ihn herum, was ihn irgendwie unwirklich und magisch erscheinen lässt. Als würde seine einzige Aufgabe darin bestehen die Welt um Hyrule herum zu überwachen und zu beschützen^^



    Wobei die Oma aus WindWaker schon geil war, haha

  • Tolles Thema.


    Ich mag es nicht wenn Link so völlig frei von Bindungen ist, in manchen Spielen ist es aus logischen Gründen so, also Teile in denen er außerhalb von Hyrule ist. Eltern würde ich auch nicht gut finden, aber so komplett ohne Freunde und Familie wirkt immer etwas traurig, wirkliche Freunde hatte er in ALBW ja nicht, nur seinen Lehrmeister. Am schönsten fand ich es in TWW, als er Großmutter und Schwester hatte. Durch diese war er zwar nicht ganz eng gebunden, aber er hatte eine herzliche Familie und einen Ort zum Zurückkehren. Die Oma war so niedlich, weil sie Wärme und Fürsorge ausgestrahlt hat. Und dank der Schwester wirkte es auch nicht so einsam, sondern es war wie eine echte Familie. Und die Leute auf der schönen Insel waren ihm ja auch bekannt.


    Ebenfalls sehr schön war es aber in Twilight Princess. Hoer hatte er zwar keine Familie, aber er war Hirte und hatte sehr viele Freunde im Dorf, neben den zugegeben nervigen Kindern gab es ja z.B. noch Moe oder die dicke Verkäuferin. Es war ein wirklich idyllisches Leben, weswegen mir der lange Prolog gefiel, die Atmosphäre war so wunderschön.


    Wie es in OoT war, war für die Story zwar genial, aber es war nicht wirklich schön. Das Kokiridorf war zwar ebenfalls ein sehr idyllischer Ort, aber Link war so ein Außenseiter... Und das Oberhaupt konnte ihn nicht leiden. Es waren eigentlich Verhältnisse die danach geschrien haben, dass er irgendwann geht. Es war ein schöner Prolog, aber es kam einfach nicht dieses Gefühl von Wärme wie in TP oder TWW auf.


    In Skyward Sword war es zwar auch liebevoll gestaltet, aber nun, er hatte so wirklich neben Zelda höchstens Grus als Freund... Auch hier hat mir einfach diese Wärme und dieses Gefühl von Heimat gefehlt, selbst wenn der Wolkenhort kunterbunt und wunderschön ist. Zugegeben es hat mir nicht mal gefehlt, aber dieses Thema bringt mich dazu darüber nachzdenken, dementsprechend wird mir das erstmal bewusst. Aber in Skyward Sword stand die Beziehung zu Zelda nun mal auch im Mittelpunkt, die Entdeckung des Erdlandes und außerdem hatten die meisten Leute in der Schule keine bekannten Eltern, nicht nur Link.


    Ich würde TWW wohl an erste Stelle setzen, TP an zweite.

  • Dass Link niemals Eltern hat, macht schon viel Sinn. Denn diese würden ihren Sohn niemals gehen lassen, nur weil irgendein Dahergelaufener meint, Link wäre der Auserwählte und müsse jetzt gegen Das Böse antreten. Oder stellt euch vor, er wäre verheirateter Familienvater... Nintendo jedenfalls könnte so nie eine plausible Erklärung liefern, wieso er alles hinter sich lassen und seinen Tod riskieren würde. Insofern fand ich das schon recht gewagt in TWW mit Omilein und Aril.
    Aber bedrückend find ich es schon, dass er keine Eltern hat. Es wirkt oft so ungerecht. Dennoch prägt das mMn seinen Charakter: distanziert, fokussiert auf die Sache und wenn nötig stirbt er eben den Märtyrertod - ohne mit der Wimper zu zucken. Er ist irgendwie eine krasse Sau; auch deswegen liebe ich diese Spielreihe
    Ich find es toll, wenn er eine Aufgabe hat bzw hatte, bevor er zum Auserwählten wird/wurde.


    Ich hab mich bereits gefragt, wie es unserem Link in BotW gehen muss. Wie verloren muss man sich da vorkommen?!


    Das ist die für mich bisher tragischte und traurigste Ausgangssituation. Hoffentlich wendet sich für ihn in BotW alles zum Guten.

    4 Mal editiert, zuletzt von Hyrokkin ()

  • Aber bedrückend find ich es schon, dass er keine Eltern hat. Es wirkt oft so ungerecht. Dennoch prägt das mMn seinen Charakter: distanziert, fokussiert auf die Sache [...]

    Sehe ich auch so. Aber ich finde, das passt auch wunderbar in die Spielewelt hinein, egal, welchen Teil der Serie man nimmt. Ein Zelda-Universum ist gefährlich, daher ist es nachvollziehbar, dass Kinder und eben auch Link ohne Eltern aufwachsen. Bei OoT wurde das ja auch in diesem alten Club-Nintendo-Heft thematisiert, falls du das kennst.


    Ich finde, dass Nintendo die Lebenssituation von Link immer sehr geschickt handhabt. Es ist nie wirklich wichtig, was er tut und wie er aufgewachsen ist, aber gleichzeitig ist gerade so viel Information da, dass es den Spieler nicht völlig kalt lässt. In Spielen wie TP ist Link gut in sein Dorf eingebunden, hat Freunde und Bekannte und sogar einen Beruf, der dazu passt. Das lässt sich in vielen Teilen der Serie wiederfinden und macht Link meiner Meinung nach gerade dadurch auch zu einem so passenden Helden. Meist hat er einen guten Grund, die Heimat zu verlassen, und dann zögert er auch nicht groß, ebendiese zurückzulassen - wieso auch, es hält ihn nicht viel da.


    Dass er in Spielen wie TWW eine Schwester und Großmutter hat, ist untypisch, hat da aber schön in das Konzept gepasst. Die Geschichte hat sich ja anfangs um diese Situation gedreht und entfaltet, daher finde ich das auch hier gut umgesetzt. Sollte Link jemals in einem Spiel Eltern haben, könnte ich mir gut vorstellen, dass ihnen etwas geschieht oder es andere triftige Gründe gibt, damit sie Link ziehen lassen.

    Ich hab mich bereits gefragt, wie es unserem Link in BotW gehen muss. [...]

    Und, wie denkst du nun nach Abschluss des Spiels?


    Ich fand bei BotW Links Ausgangssituation auch etwas anders als in anderen Titeln. Aber andererseits hat BotW ja vieles anders gemacht als man es kennt.

    Aber das wäre ja nicht realistisch.

  • Oh, das ist aber ein sehr schönes Thema!
    Ich stimme meinen Vorrednern eigentlich in so gut wie allen Punkten zu.


    Ich muss sagen, dass mir die Links, die Verwandtschaft haben oder sonst irgendwie eingebunden sind, sympathischer scheinen, da sie mehr Tiefe besitzen.

    Ich glaube genau das ist der springende Punkt! Man lernt Link und sein Umfeld erst kennen, bevor es zur Sache geht. Dadurch hat man das Gefühl ihn gut zu kennen und kann eventuelle Beweggründe im Spiel viel besser nachvollziehen. Zudem geben ihm Verwandtschaft, Freunde und überhaupt das ganze soziale Umfeld einen tieferen Charakter. Die Figur wirkt durchdacht, fügt sich viel besser ins allgemeine Spielgeschehen und wirkt nicht einfach so in ein Universum gesetzt.


    Dass Link niemals Eltern hat, macht schon viel Sinn. Denn diese würden ihren Sohn niemals gehen lassen, nur weil irgendein Dahergelaufener meint, Link wäre der Auserwählte und müsse jetzt gegen Das Böse antreten. Oder stellt euch vor, er wäre verheirateter Familienvater... Nintendo jedenfalls könnte so nie eine plausible Erklärung liefern, wieso er alles hinter sich lassen und seinen Tod riskieren würde. Insofern fand ich das schon recht gewagt in TWW mit Omilein und Aril.
    Aber bedrückend find ich es schon, dass er keine Eltern hat. Es wirkt oft so ungerecht. Dennoch prägt das mMn seinen Charakter: distanziert, fokussiert auf die Sache und wenn nötig stirbt er eben den Märtyrertod - ohne mit der Wimper zu zucken. Er ist irgendwie eine krasse Sau; auch deswegen liebe ich diese Spielreihe
    Ich find es toll, wenn er eine Aufgabe hat bzw hatte, bevor er zum Auserwählten wird/wurde.

    Da stimme ich dir voll und ganz zu! Ich fände es auch ehrlich gesagt merkwürdig, wenn er Eltern hätte. Vermutlich würde Link selbst auch gar nicht in die "große weite Welt" ziehen, wenn so viel Gefahr droht, wenn er noch Eltern oder gar selbst eine Frau und Kinder hätte. Ich liebe Link als Figur auch gerade deshalb, weil er ein unglaublich hilfsbereiter und aufopferungsvoller Mensch ist, also alles gibt, um die Leute, die ihm wichtig sind, aber auch die, die er eigentlich gar nicht kennt, zu retten.
    Oftmals hat es mich persönlich auch gar nicht interessiert, wo seine Eltern eigentlich sein könnten. Nur bei TP habe ich mich oft gefragt, wie es eigentlich dazu kam, dass er in Ordon lebte, da er ja nicht direkt von dort stammt. Im OoT wird ja ganz kurz angerissen, was auch total ausreichend ist in meinen Augen. Aber in TP weiß man irgendwie so gar nichts über seine Vergangenheit, oder irre ich mich?


    Besonders sticht da der WW-Link hervor, der sich als einziger aus familiären Gründen auf seine Reise begibt - nämlich um seine Schwester zu retten. Die bezaubernde Oma tut da noch ihr Übriges und macht den WW-Link zu meinem persönlichen Lieblingslink.


    Generell finde ich gut, wenn er auch einer Tätigkeit nachgeht, wie das zB in TP der Fall ist. Das unterstreicht nämlich den Eindruck, dass der Held zu Beginn wirklich ein normaler Junge/Mann ist, der eben aus seinem Alltag gerissen wird.

    Du hast so recht! Ich liebe Links Familie in WW und auch denk Fakt, dass er nicht loszieht um die Welt zu retten, sondern seine liebe Omi und Freunde schweren Herzens zurück lässt, um trotzdem wild entschlossen seine Schwester zu retten und nach Hause zurück zu holen!
    Auch bei deinem zweiten Punkt, stimme ich dir voll und ganz zu!


    Nichts Außergewöhnliches, sondern etwas, das dem Spielcharakter und seiner Entwicklung nicht widerspricht. Ziegenhirte oder Schmiedelehrling sind altertümliche Berufe, die auch sonst gut ins Universum passen, ohne den Charakter oder seine Rolle im Spiel zu verderben. Es sollte eigentlich nicht schwer sein, einen halbwegs neutralen Charakter zu machen, dem man sich in so einem RPG erwartet, aber dennoch schaffen selbst das nicht alle Spieleentwickler.

    Ich habe schon oft bemerkt, dass das gar nicht so einfach ist eine Figur zu erschaffen, die zwar gewöhnlich aber dennoch irgendwie besonders ist! Es kann schnell passieren, dass die Figur zu einem langweiligen Abziehbildchen wird. Ist die Figur zu normal, wirkt sie uninteressant. Aber wenn sie zu außergewöhnlich ist, erscheint sie zu weit hergeholt und fügt sich nicht gut ins Spiel ein. Und Link ist zwar ein ganz normaler Bursche, aber durch die entstehenden Umstände entpuppt er sich zu einem Helden. Das macht ihn so wahnsinnig sympatisch!
    Ich liebe Nintendo so abgöttisch für ihr Charakterdesign. Irgendwie sind alle Figuren immer so perfekt, mögen sie noch so unbedeutend sein ...


    Ebenfalls finde ich es gut, dass Link oft einem mehr oder weniger normalem Beruf nachgeht, der auch gut in das Universum passt und nicht zu außergewöhnlich ist. Wie schon gesagt wurde, unterstreicht das die Tatsache, dass Link ein ganz normaler Junge ist, der seine Ziegen hütet etc.
    Ich bin froh, dass er nicht von Anfang an zwanghaft außergewöhnlich sein muss und so-anders-als-die-anderen-weil-Auserwählter-undso. Er ist wirklich der normale Typ von nebenan, der auf einmal einem Schicksal gegenübersteht, dem man erstmal gewachsen sein muss.
    Besonders süß finde ich Links Lebenssituation übrigens in Skyward Sword, weil er da total normal zur Schule geht und nicht gerade beliebt ist.
    Insgesamt gefällt es mir, dass jeder Link andere Umstände hat und somit eine individuelle Geschichte besitzt, das macht jeden Link einzigartig.

    Könnte ich nicht besser sagen!


    Am meisten hat mir wirklich sein Hintergrund in Wind Waker, Skyward Sword und Ocarina of Time gefallen. Gerade bei Ocarina of Time hatte ich als Spieler wirklich das Gefühl meine Heimat zu verlassen und war damals, als ich es das erste mal auf dem N64 gespielt hab (da war ich 9 oder 10 Jahre alt glaube ich), war ich total aufgeregt und nervös mich mit Link in die große unbekannte Welt außerhalb der verlorenen Wälder zu begeben. Bei Wind Waker hatte ich ebenfalls das Gefühl mein Zuhause zu verlassen genauso wie bei Skyward Sword. Obwohl ich bei letzterem unglaublich gespannt war, was mich unten erwartet! Ich hatte echt das Gefühl es warten spannende Abenteuer auf mich, da die "Insel" im Himmel ja schon recht klein ist. Ich kann mich nur wiederholen und betonen, wie viel Mühe Nintendo sich mit der Einführung des Spielers ins Spiel gibt. Bei BotW fällt das anfangs ja so ein bisschen weg beziehungsweise zieht sich das so ziemlich durch das ganze Spiel und man lernt Link und seine Vergangenheit nach und nach kennen. Da er sich aber selbst an nix erinnern kann, hab ich trotzdem das Gefühl in seiner Haut zu stecken und es ist aufregend das Geschehene nach und nach aufzudecken.


    Mit dem Lokführerdasein in Spirit Tracks hatte ich schon eher meine Probleme, da es so plötzlich und so aufgesetzt wirkte. Ich kann die Argumente bezüglich der Normalität gut nachvollziehen, aber mir fehlt da immer ein Stück weit das richtige Gefühl, wenn ich sowas zu stark vor die Nase gesetzt bekomme, fernab der Standardrolle.

    ja, das stimmt! Mir hat die die Idee mit dem Zug sehr gefallen und ich fand es auch immer spaßig damit durch die Gegend zu fahren, aber es wirkte anfangs wirklich eingesetzt. Der Einstieg ins Spiel war recht plump und nicht so detailreich durchdacht, wie man es sonst so kennt.



    Ansonsten: Wie bereits gesagt hatte ich bei TP immer die Frage im Kopf, wie Link eigentlich nach Ordon gekommen ist und warum. Aber ansonsten ist es von Nintendo meistens nahezu perfekt gelöst.

  • Und, wie denkst du nun nach Abschluss des Spiels?

    Ja ganz so tragisch war es Gott sei Dank nicht. Ich dachte ja, dass man ihn, wann immer man ihn braucht, aus so einer Stasiskammer holt und nach erledigter Arbeit wieder zurückbringt^^ Aber er muss ja vor 100 Jahren irgendwo hergekommen sein. Wo könnte seine Heimat gewesen sein? In Hateno vielleicht? Schließlich hat er dort ein Haus gekauft, dass ewig leer stand. Oder hat er in Hyrule-Stadt gelebt? Das wäre so toll gewesen, wenn man irgendwo in diesem riesigen Reich etwas entdeckt hätte, was ihm oder seiner Familie gehört hätte. Und sei es einfach nur ein Ortsname.


    Es gibt auch in BotW keinen Bezug zu seiner Geschichte. Ein einziges Mal wird erwähnt, dass er überhaupt ein Elternteil hat.


    Aber dennoch finde ich das alles zu wenig :( Es gibt zu wenig Input über ihn, mMn.

  • Während meines zweiten BotW-Durchlaufs habe ich bemerkt, dass es noch einen weiteren Hinweis gibt.


  • Während meines zweiten BotW-Durchlaufs habe ich bemerkt, dass es noch einen weiteren Hinweis gibt.