Website: JP (Anime) | JP (Light Novel)
PV: TV Werbespot | Promo Video | Promo Video #2 | Starting Days
Openings & Endings: Opening | Opening #2 | Ending | Ending #2
Haruka Nanase war früher; gemeinsam mit seinen Freunden; im Schwimmclub seiner Stadt – der erfolgreiche Iwatobi Schwimmclub – doch diese Zeiten sind vorbei. Das alte Schwimmbad in dem sie früher immer geübt haben wird kaum noch genutzt und seitdem Rin Matsuoka Iwatobi verlassen hat, scheint auch irgendwie der sportliche Ehrgeiz zu fehlen…
Als Haruka aber auf den ehemaligen Teamkollegen Hazuki Nagisa trifft und auch Rin wieder in der Stadt zu sein scheint, wendet sich das Blatt und gemeinsam mit einem weiteren Kindheitsfreund, so wie einem neuen Gesicht, können sie den Club im Rahmen ihrer Schulaktivitäten wieder aufleben lassen – vielleicht auch um neue Erfolge zu erringen, aber vor allem um die tot geglaubte Passion wieder aufleben zu lassen.
Basierend auf dem Light Novel High Speed! von Kōji Ōji – welcher bis Dato aber noch nicht veröffentlich war – war es letztendlich dieses Video, welches die (weibliche) Fangemeinde zu einem entzückten Aufschrei verleitet hat. Zunächst nur als Werbe-Video für Kyōto Animation geplant, sorgten die rund 30 Sekunden aber für so eine Fanbase, dass dem Drängeln nachgeben wurde und die erste Staffel des Anime vom 04. Juli 2013 bis zum 26. September 2013 mit gesamt 12 Episoden lief. Eine zweite Staffel (Free! ~Eternal Summer~) folgte im nächsten Sommer vom 02. Juli 2014 bis zum 24. September – dieses Mal mit 13 Episoden.
Aufgrund des großen Erfolges, wurde nun auch die Geschichte um den Light Novel – welche chronologisch ein Prequel entspricht – auf die Leinwand gebracht. Am 05. Dezember 2015 kam mit High☆Speed! -Free! Starting Days- ein knapp zweistündiger Film, den man in Deutschland zum Beispiel auf dem Peppermint Festival anschauen konnte. Eine BluRay Veröffentlichung wird sicher folgen, im Moment sind mir hier aber keine genauen Daten bekannt. Außerdem gibt es diverse Extras, wie eine Spezial-Episode zur zweiten Staffel und den FrFr! ~Free short Movies~, was sieben fünfminütige Episoden, basierend auf den Drama-CDs sind.
Kennt ihr die Serie, den Light Novel oder den Film?
Leider hatte ich nicht die Möglichkeit den Film zu sehen… 10 € und eine doch sehr lange Anfahrt, welche natürlich wieder Geld gekostet hätte, war es mir dann doch nicht wert und somit warte ich gespannt den BluRay-Release ab! Den Light Novel will ich mir dann zulegen, wenn er durchgelaufen ist – demnach bezieht sich mein zusammenfassendes Fazit auf die ersten beiden Staffeln der Serie.
KyōAni hat mit der Geschichte um den Iwatobi Schwimmclub sicherlich kein tiefgründiges Machwerk erschaffen und vor allem in der ersten Staffel wirkt die Geschichte noch oberflächlicher als es in Eternal Summer, dennoch empfinde ich den Plot nicht per se als sonderlich schlecht – viel mehr fand ich es eine nette Geste, dass hier auch mal den weiblichen Fans gegeben wurde, was man viele Jahre vermissen musste: Manservice. Man muss sich nur die anderen, aktuelleren Werke des Studios ansehen und wird ein gewisses Schema in einigen Werken erkennen. Moe-Charaktere, welche vor allem die männliche Demografie ansprechen sollen. Bei dieser Serie merkt man schon ganz sehr, dass man den Damen einen Gefallen tun wollte. Trotzdem wird eine Geschichte erzählt, welche aber natürlich – wie in Sport-Anime-Manier – relativ überdramatisiert dargestellt wird. Vor allem in der zweiten Story wird das Ganze aber etwas authentischer, obgleich die Beweggründe so banal bleiben. Manchmal reicht es eben, wenn man Rivalität und Freundschaft zum Thema macht.
Getragen wird die Handlung meiner Meinung nach von den sympathischen Charakteren, welche in ihrer Dynamik trotz ihrer stereotypischen Züge wundervoll funktionieren und trotz eines relativ gediegenen Designs, auch noch ansprechend aussehen. Sie funktionieren in ihrer Rolle, den Zuschauer in allen Lagen und Stimmungen zu unterhalten und haben neben Fanservice (welcher von nackter Haut, zu gewissen homoerotischen Anspielungen reicht) auch so eine Persönlichkeit, die ihr Übriges tut. Vor allem Rin und Sōsuke funktionieren in der zweiten Staffel als Konflikt-Träger und zeigen auf, dass nicht immer die Welt untergehen muss, um ein involvierendes Drama zu kreieren. Dennoch ist auch der restliche Cast von Charme durchzogen und ich war dafür sehr empfänglich, obwohl hier bei weitem nicht unbedingt die tiefgreifenden Psychen geschrieben wurden.
Bei den Animationen muss man wohl nur auf das Studio zeigen, welches hier seine Finger im Spiel hat und man weiß, dass man hier zumindest Qualitativ eine hochwertige Produktion vor die Nase gesetzt bekommen hat und dies ist auch hier der Fall. Selten schwächelt der Standard, die Schwimmszenen sind sehr schön gemacht, die Farben kristallklar und es kommt wirklich nur sehr selten zu Patzern. Etwas schade ist, dass die Herren der Schöpfung keine Brustwarzen haben, was im ersten Moment zwar befremdlich wirken kann, in Anime aber eigentlich keine Seltenheit ist. Hier waren beide Staffeln sehr gut, wobei der Fortschritt schon maßgeblich zu sehen ist – was als gutes Beispiel dient, wie sehr man sich innerhalb eines Jahrs weiterentwickeln kann. Meckern kann man, was diesen Punkt angeht definitiv nicht.
Kommen wir zum Sound: Obgleich mir die Stücke im Einzelnen nicht so gefallen, da einige Dubstep-Beats dabei sind, wurden diese innerhalb des Anime immer so eingesetzt, dass sie die coolen Schwimmszenen optimal unterstrichen haben und so nicht störend aufgefallen sind. Trotzdem blieb mir – abgesehen von den Openings, sowie den Endings – nicht wirklich ein Track im Ohr. Die musikalische Untermalung macht ihre Arbeit sicherlich nicht schlecht, ist meiner Meinung nach kein OST, welchen man sich dann im Nachhinein noch mal anhört.
Free! und Free! -Eternal Summer- sind sicherlich keine Serien, welche den Zuschauer nachhaltig bewegen, doch zurecht hat dieser mit Fanservice gespickte Anime seine Fanbase sicherlich nicht nur wegen nackter Haut und einem Rudel hübscher Buben – auch, wenn viele dies auf den ersten Blick vermuten – und sicherlich ist es nicht das stärkste Werk des Studios, aber es hat eine faire Chance verdient und wird dem Genre Sport-Anime (welche immer extrem käsig sind, was die Dramaturgie angeht) gerecht und bietet mehr als nur „Eye Candy“. Nämlich eine solide – wenn auch vergängliche – Story und einen Haufen Charaktere, welche das Rad vielleicht nicht neu erfinden, aber in ihrem Element äußerst liebenswürdig agieren. Wer also seichte Sport-Dramen mag und ein Fan des Studios ist: Gebt dieser Serie eine Chance, sie ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber bei weitem nicht so schlecht, wie viele – vor allem männliche – Anime-Schauer es darstellen. Neben dem Moe-Blobs, gab es hier halt mal eine Serie, welche für die weibliche Demografie entwickelt wurde… und das ist vollkommen in Ordnung.
Persönlich würde ich diesen Anime, rein vom Unterhaltungswert, übrigens sehr hoch bewerten – ich habe mich in die Charaktere verliebt und bin das, was man im Volksmund ein Fujoshi nennt… also genau das Publikum, welches hier erreicht werden wollte. Wenn man eine etwas realistischere Wertung erfragen würde, würde das Ganze aber dennoch eine solide 7 von 10 Punkten bekommen, wobei die zweite Staffel stärker ist. Lasst euch einfach nicht von dem fast ausschließlich männlichen Cast und der vielen nackten Haut blenden – da steckt mehr dahinter.