Was lest ihr gerade?

  • Gestern habe ich Es schließlich beendet, nachdem ich die letzten 150 Seiten lang nichts anderes mehr tun konnte. Ganz kurz angeschnitten: Es ist wirklich ein grandioses Buch, wobei mich Der Anschlag aber mehr umgehauen hat. Bei Der Anschlag war die Prämisse eine andere und es kam mir irgendwie tragischer vor, da weniger übernatürlich. Gut, der Anschlag ist beileibe nicht realistisch, aber im Kern schon eher. Deswegen ist Es aber nicht schlechter.


    Ich bin an dieses Buch mit der Erwartung, dass ich mich gruseln werde, herangegangen. Diese wurde eigentlich nur einmal erfüllt und auch da hatte ich keine schlaflosen Nächte. Von einem Freund habe ich aber auch gehört, dass Es nicht wirklich gruselig ist. Den Eindruck hatte ich aber, als ich Ausschnitte des Films gesehen habe. Der Gruselfaktor war schon mal anders als erwartet, aber das sehe ich nicht so eng.


    Die Spannung war dafür umso größer. Vor allem gegen Ende hin konnte ich den Kindle kaum aus der Hand legen, trotz des langsamen Erzähltempos. Es ist beileibe nicht kurz und den Aspekt nutzt King auch, indem er viele kleine Einzelheiten beschreibt, die aber doch stimmig sind. Genau das hat die Charaktere auch mMn so stark gemacht und mir im Gedächtnis erhalten. Man verbringt so viel Zeit mit ihnen, dass man alle ihre Eigenheiten ganz genau weiß und schon fühlt, wie ein Charakter handeln könnte. Die Freundschaft war zentrales Thema des Buches und wenn ich so an das Ende denke, finde ich es doch irgendwie traurig (aber das werde ich hier nicht verraten). Auch die anderen Charaktere wie Henry Bowers waren klasse. Bei Henry dachte ich mir einige Male einfach nur "Ach du scheiße, wenn ich so einen im echten Leben kennen würde, ich wüsste nicht, was ich machen sollte". Doch auch dieser ist nicht nur schlecht und man erfährt im Laufe des Buches auch, warum er wirklich so ist, wie er nun mal ist. "Es" zeigt schön die Ängste dar, die jeder so hat und tief im Inneren vergräbt. Bei den Kindern merkt man noch, wie banal manche Ängste sind, die ihnen aber auch helfen, gegen Es bestehen zu können. Das Finale des Buches war ihm ebenbürtig, das erstreckt sich mal eben auf gute 300 Seiten und spitzt sich immer mehr zu.


    Eine letzte Erwähnung hat die Erzählstruktur noch verdient. Anfangs ist man eher in der "Gegenwart", dann vermehrt in der Vergangenheit und man meint, es ginge in der Gegenwart überhaupt nichts weiter. Aber auf den letzten 400 Seiten wird es richtig spannend. Da kann es mal passieren, dass in der Gegenwart "Bill sagte: 'Ich w-weiß nicht, ob...'" da steht und der Satz in der Vergangenheit weitergeführt wird. So gibt es sehr dynamische Wechsel, die auch extrem gut zu der Geschichte passen.


    Nun werde ich wohl Shining lesen, darauf freue ich mich bereits besonders. Im Vergleich zu Es wird das wohl recht kurz ausfallen. :D

    No bird soars too high,
    If he soars with his own wings.
    - William Blake

  • Ich lese gerade zwei Bücher.


    Im Deutschunterricht lese ich gerade Der Besuch der alten Dame, das von einer Milliardärin handelt, die wieder im ihr altes Heimatdorf zurückkehrt, um dort einen Rachefeldzug gegen ihren Ex-Freund zu starten, der vor vielen Jahren ihr Leben ruiniert hat.
    Ich finde ja, dass das Buch ziemlich interessant ist. Das Buch ist spannend und auch die Charaktere sind interessant.


    Zuhause lese ich gerade Zero- Sie wissen, was du tust. In diesem Buch wird anfangs ein Jugendlicher erschossen, der einen Verbrecher verfolgt hat. Als Zero, ein Online-Aktivist, der bereits in der Vergangenheit auf sich aufmerksam gemacht hat, ein Video über diesen Jugendlichen macht, fängt Cynthia Bonsant, deren Tochter mit dem toten Jugendlichen befreundet war, an, zu ermitteln...
    Ich finde das Buch ziemlich gut, sogar besser als den Besuch der alten Dame.

    Welcome back to Trench

  • Gerade Shining zu Ende gelesen. @Trakon kann ich in gewissen Belangen zustimmen, einiges sehe ich aber anders. Die Heckentiere sah ich beim Lesen genau gleich. Die Szenen gefielen mir nicht wirklich, klar ist die Idee, seinen eigenen Augen nicht mehr trauen zu können, sehr spannend. Aber ich war doch genervt davon. Da fand ich Szenen wie die mit der Badewanne um einiges spannender und gruseliger. Ansonsten war es aber interessant zu sehen, wie die Familie Torrance mit dieser unvorstellbaren Krise fertig werden muss. Alleine in einem Hotel, abgeschnitten vom Rest der Welt und niemand kann dir helfen. Die Charaktere kamen mir beim Lesen nicht blass oder schlecht vor. Jack Torrance übte eine große Faszination auf mich aus - welche Lüge wird er sich als nächstes erzählen? Wie weit geht er? Aber Wendy und Danny waren dann, im Nachhinein betrachtet, vielleicht doch nicht so tiefgründig. Wendy hat Probleme mit ihrer Mutter und Danny ist besonders, aber sehr viel geschah da wirklich nicht. All das nehme ich Stephen King aber nicht übel, wenn man überlegt, dass das erst sein drittes Buch war und "Der Anschlag" und "Es" die Charaktere grandios zeichneten.


    Nachdem ich für Shining nur eine Woche brauchte, habe ich mich entschieden, mal ein paar ältere Bücher, die daheim zur freien Entnahme rumliegen, zu lesen. Ganz heiße Kandidaten sind da Von der Erde zum Mond von Jules Verne und Der Steppenwolf von Herman Hesse. Schöne neue Welt und Die Wand ebenso. Friedhof der Kuscheltiere werde ich in naher Zukunft anfangen. Vielleicht lese ich aber auch kein einziges von diesen Büchern. :P Das ist das Problem, wenn man die Bücher so "rasch" liest. So schnell kann man gar nicht schauen, braucht man schon wieder ein Neues. Praktisch, dass King so viele Schinken verfasst hat.

    Im Deutschunterricht lese ich gerade Der Besuch der alten Dame, das von einer Milliardärin handelt, die wieder im ihr altes Heimatdorf zurückkehrt, um dort einen Rachefeldzug gegen ihren Ex-Freund zu starten, der vor vielen Jahren ihr Leben ruiniert hat.
    Ich finde ja, dass das Buch ziemlich interessant ist. Das Buch ist spannend und auch die Charaktere sind interessant.

    Ich fand das Buch ja zum Sterben langweilig. Das musste ich auch im Deutschunterricht lesen und es hat nicht gereicht, dass der Film mir schon nicht gefallen hat. Heute fände ich das Buch vielleicht besser, aber damals hat mir weder die Thematik noch der Schreibstil gefallen. Freu dich auf "Die Verwandlung", falls du die nicht schon lesen musstest. Oder "Der Sandmann".

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    - William Blake

  • Mistborn

    Mit der Premise, dass es sich bei Mistborn um Fantasy handeln soll, hätte ich umso weniger einen action movie a lá Hollywood erwartet. Schnell abgehandelte Szenen und Spannung finde ich zwar ohne Frage super, aber mir gefällt diese Manipulation des Zuschauers nicht, der idR nur eine Sichtweise von Gut und Böse vorgelegt bekommt.


    Die ersten Seiten hinweg hatte ich ein ähnliches Gefühl. Informiert man sich allerdings mal im www über Sandersons Schreibstil, ergibt sein Szenenaufbau plötzlich Sinn, da Mistborn in einer sehr bewussten Welt spielt. Die Charaktere nehmen einen niedrigeren Stellenwert, als das Plotting an sich, ein.
    Sanderson benutzt konsequent Archetypen, die sich zum Glück mit dem Progressieren der Geschichte kaum verändern. Plötzlich ist es nicht mehr allzu wichtig, ob Gut oder Böse siegen, sondern, wie der Weg zum Ziel genau aussieht.


    Ich kann jetzt wohl kaum über das Buch vernünftig reden, ohne das 1x Magiesystem erwähnt zu haben. Aber nach mehreren Schmökern muss ich gestehen: Selten geben Bücher in dem Genre eine solche Beharrlichkeit bzgl. der Magie her und der Prozess, wie er diese Elemente in die Geschichte einbaut, sind wahrscheinlich der Schlüssel für den Erfolg der Reihe. Du kommst im Grunde bei jedem Review nicht drum herum, mindestens einmal ein Lob für sein durchdachtes Magiesystem zu lesen.


    Okay, im Detail. Charaktere bleiben Archetypen. Es gibt den vertriebenen Mentor der eine Gruppe anleitet. Seinen durchgedrehten Bruder. Eine Waise mit auffällig starken Kräften. Einen buchlesenden Adligen, welcher realisiert, dass das System unfair ist, aber nicht dagegen ankämpfen kann. Angesichts dessen, wurde jedem Charakter ausreichend Detail vermacht, sodass sie sich nicht allzu versimpelt angefühlt haben. Obwohl Vin – die „Heldin“ der Geschichte – ebenso wirklich schön ausgedacht war, hat sie mehrere Male meine Geduld etwas auf Probe gestellt. In ihrer Handlung von „hässliches Entlein zum Schwan“ war sie ständig misstrauisch, immer, überall. Egal was wer von ihr wollte. Besonders bei den Erzählungen über das Verhältnis zwischen ihrem Bruder und ihr selbst, wurde dem Leser sooo oft aufgedrückt, dass sie es ja nicht anders kennt ausgenutzt zu werden. Und das Leben auf der Straße ist hart. Sag es mir gleich noch 3x, vielleicht habe ich es dann verstanden.


    Was den Aufbau der Geschichte angeht, war es anfänglich natürlich sehr langsam, um die Welt in Ruhe beschreiben und verstehen zu können. Besser wurde es ab dem Augenblick, in dem Vin und Kelsier sich das erste Mal getroffen haben. Während es hauptsächlich um Vins Entwicklung geht, spielt sich nebenher ein Banden-Plot ab, der komische Dinge mit der Storygeschwindigkeit anstellt.
    Für die Bande braucht es zum Beispiel eine halbe Ewigkeit, bis alle … naja, sagen wir mal zurechtgerückt / IN der Allianz dabei sind. In Anbetracht der Zeit, wie lange das alles braucht, ist es fast schon lächerlich, dass niemand auf einen Plan B kommt sollte ihr Vorhaben in die Hose gehen.


    Das verwöhnte asoiaf-Kind in mir hat mit der Sprache und der Komplexität zu kämpfen gehabt. Weil es keine emotionale Komplexität gab – sei es jetzt das Plotting oder die Charakterisierung. Manchmal fühlte sich die Sprache zu mechanisch an und auch zu gewollt. Also, Sanderson hat quasi seine Ideen mit der Magie gehabt, das dann mit ein paar archetypischen Mythen gepaart und weitgehend den Erwartungen des Genres entsprochen.
    Als Kinofilm funktioniert das gut, aber in Buchform war es mMn noch ein wenig zu hölzern. Bin auf die nächsten Teile dennoch gespannt und hoffe, dass Sanderson Vin besser in den Griff kriegt.


    Shore, Stein, Papier
    Sollte jemand hier auf Drogengeschichten in Berlin (wo auch sonst) stehen, dann kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.
    Eigentlich gibt es gar nicht viel zu erzählen. Ein ex-Junkie erzählt aus seinem Leben und erklärt auf ziemlich urige Art und Weise, wie seine Mutter zum Beispiel rausgefunden hat dass er Shore nimmt, oder dass so ein alter Typ ihm den "Turn" verdorben hat indem er ihn aufgeklärt hat, dass Shore = Kokain ist. Letztens hatte Sick (Autor) auch sowas wie eine Lesung in Berlin und er ist halt genau so bizarr wie er durch sein Buch rüberkommt. Total sympathisch <3
    Eignet sich übrigens super zum Lesen, wenn man gerade beim Bürgeramt sitzt.



  • Knapp zwei Wochen, nachdem ich Friedhof der Kuscheltiere angefangen habe, habe ich es schon wieder beendet. Es hat mir sogar noch besser als Shining gefallen.


    Das große Thema des Buches ist die Verarbeitung des Todes geliebter Menschen/Tiere. Darauf kommt es immer wieder zurück, auch wenn man anfangs noch nicht viel davon mitbekommt. Als Beispiele sehen wir einen Arzt, der das Thema recht nüchtern betrachtet, und seine Frau, die das Thema verschweigt und so lange unter Verschluss hält, bis man doch darüber reden muss. Dann die kleine Tochter, die einen bodenständigen Zugang dazu hat und in ihrem jungen Alter damit fertig werden muss. Stephen King veranschaulicht das alles toll und unterstreicht die restliche Geschichte. Manche Dinge konnte ich schon erahnen, aber als es dann soweit war, war ich ziemlich geschockt, denn im Buch werden manchmal große Geschehnisse in einem Nebensatz angekündigt. Dann steht man als Leser erst mal fassungslos da und will weiterlesen, wie es dazu kommen konnte.


    Das "erste Mal" war noch eher verstörend als gruselig, aber ab einem gewissen Zeitpunkt nimmt das Buch so richtig Fahrt auf. Langsam bekommt man mit, wie der Tod nicht einfach akzeptiert wird und Leute verrückt werden. "Manchmal ist der Tod besser", der Satz, der im Klappentext steht, erhält seine Bedeutung wirklich erst, nachdem man das Buch gelesen hat.


    Die Länge des Buches war genau richtig und das Erzähltempo gegen Ende war klasse - nicht zu lange und ich dachte mir oft "Wie soll das alles in 20, 30 Seiten abgeschlossen sein?" Aber es funktioniert sogar sehr gut und ich hatte viel Spaß mit dem Buch. Unbedingt lesen!


    Als Nächstes habe ich mir Radetzkymarsch von Joseph Roth vorgenommen. Hauptsächlich, um etwas über die Habsburger Monarchie zu erfahren. Die Autobiografie von Benjamin Franklin bzw. Von der Erde zum Mond wollte ich auch mal weiterlesen. So viele Bücher, so wenig Zeit. :P

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    If he soars with his own wings.
    - William Blake

  • Ich habe nun Carrie gelesen. Wieder ein Stephen King, wieder nicht mein Geschmack. Das Problem war dabei nicht mal die Geschichte an sich, sondern die Erzählweise. Es gab nicht nur durchs ganze Buch immer wieder kleine Auszüge aus anderen teils komplexen Berichten, sondern in der zweiten Buchhälfte auch mehrere Perspektiven auf die Geschehnisse in der Stadt, gerne als Polizeibericht oder Verhör von Personen. Alles auch nicht chronologisch. Letztendlich kam ein so bunter sowie kurioser Mix dabei heraus, dass ich das Buch wirklich null spannend fand. Null!


    Dabei begann es ziemlich gut. Der Leser wird direkt mit einer Mobbingattacke auf Carrie in der Schule konfrontiert. Doch ihre Unwissenheit in vielen Dingen und seltsames Benehmen, durch die sie keinen Anschluss bei Gleichaltrigen findet, resultieren auch daraus, dass ihre Mutter nicht ganz richtig tickt. Die Charaktere werden beschrieben, wie erwähnt Carries Umstände, auch einige Mitschüler werden näher unter die Lupe genommen, bis es letztendlich zum Schulball und der zweiten Buchhälfte kommt. Aus dem oben genannten Grund hat das Buch für mich komplett seinen Zweck verfehlt, ich konnte die Geschehnisse nicht mehr ernst nehmen und empfand es sogar als zu vorhersehbar, zu übertrieben weit hergeholt und fade. Erneut gilt, dass das wahrscheinlich mindestens 95% der Leser anders als ich sehen werden.


    Nun habe ich 4 Kings gelesen. Zwei sind sehr gut, eins davon sogar mein Lieblingsbuch, die anderen beiden gefielen mir nicht. 50:50 also und nun schwanke ich, ob ich mich an einen fünften Roman von ihm wagen soll oder nicht. Das einzige, das mich derzeit noch reizen würde, ist zufälligerweise das von @m4xwll genannte Friedhof der Kuscheltiere. Für meine Verhältnisse aber wieder relativ dick und zusätzlich mit sehr viel Text pro Seite in der gebundenen Ausgabe, die mir daheim vorliegt.
    Mein Comeback beim Thema Bücher lief bisher nur holprig. Liegt denke ich mal auch an mir, da ich bei diversen Szenen nicht mal mit der Wimper zucke, wo andere sagen es wäre gruselig. Möglicherweise sollte ich auch mal einen Genre-Wechsel versuchen, nur zu was? :D mein geringes Interesse am Rest macht mir wieder mal einen Strich durch die Rechnung. Es nervt :rolleyes:

  • Ich habe nun Carrie gelesen. Wieder ein Stephen King, wieder nicht mein Geschmack. Das Problem war dabei nicht mal die Geschichte an sich, sondern die Erzählweise. Es gab nicht nur durchs ganze Buch immer wieder kleine Auszüge aus anderen teils komplexen Berichten, sondern in der zweiten Buchhälfte auch mehrere Perspektiven auf die Geschehnisse in der Stadt, gerne als Polizeibericht oder Verhör von Personen. Alles auch nicht chronologisch. Letztendlich kam ein so bunter sowie kurioser Mix dabei heraus, dass ich das Buch wirklich null spannend fand. Null!


    Dabei begann es ziemlich gut. Der Leser wird direkt mit einer Mobbingattacke auf Carrie in der Schule konfrontiert. Doch ihre Unwissenheit in vielen Dingen und seltsames Benehmen, durch die sie keinen Anschluss bei Gleichaltrigen findet, resultieren auch daraus, dass ihre Mutter nicht ganz richtig tickt. Die Charaktere werden beschrieben, wie erwähnt Carries Umstände, auch einige Mitschüler werden näher unter die Lupe genommen, bis es letztendlich zum Schulball und der zweiten Buchhälfte kommt. Aus dem oben genannten Grund hat das Buch für mich komplett seinen Zweck verfehlt, ich konnte die Geschehnisse nicht mehr ernst nehmen und empfand es sogar als zu vorhersehbar, zu übertrieben weit hergeholt und fade. Erneut gilt, dass das wahrscheinlich mindestens 95% der Leser anders als ich sehen werden.


    Nun habe ich 4 Kings gelesen. Zwei sind sehr gut, eins davon sogar mein Lieblingsbuch, die anderen beiden gefielen mir nicht. 50:50 also und nun schwanke ich, ob ich mich an einen fünften Roman von ihm wagen soll oder nicht. Das einzige, das mich derzeit noch reizen würde, ist zufälligerweise das von @m4xwll genannte Friedhof der Kuscheltiere. Für meine Verhältnisse aber wieder relativ dick und zusätzlich mit sehr viel Text pro Seite in der gebundenen Ausgabe, die mir daheim vorliegt.
    Mein Comeback beim Thema Bücher lief bisher nur holprig. Liegt denke ich mal auch an mir, da ich bei diversen Szenen nicht mal mit der Wimper zucke, wo andere sagen es wäre gruselig. Möglicherweise sollte ich auch mal einen Genre-Wechsel versuchen, nur zu was? :D mein geringes Interesse am Rest macht mir wieder mal einen Strich durch die Rechnung. Es nervt :rolleyes:


    Als jemand, der auch sehr wenig liest, kann ich dir eigentlich nur raten bei King dranzubleiben. Carrie war sein Erstlingswerk, da tut sich wohl jeder Autor etwas schwer mit. Klar hat auch King einige Bücher geschrieben, die mir nicht gefielen (z.B. Love, Tommyknockers oder die Bachmann Bücher), aber eigentlich kann man sich von ihm so fast jedes Buch von Beginn der 80er bis Mitte der 90er bedenkenlos aus dem Regal fischen und hat 'nen guten Schmöker (Friedhof der Kuscheltiere gehört definitiv dazu). Als ich damals mit King angefangen haben, kannte ich keinen einzigen Roman und hatte nur ein paar Filme gesehen. Da ich aber mit 16 die meisten Filme nicht im Laden kaufen konnte und eigentlich nur sehen bzw. lesen wollte wie Menschen auf möglichst kreative Art und Weise sterben (für solche Gedankengänge hätte mein 16-jähriges Ich eine Schelle durch Raum und Zeit verdient^^) dachte ich mir ich fang mit den Büchern an. Und Es hat mich sowas von gekriegt damals. Seitdem bewundere ich diesen Schreibstil, der Charaktere so unglaublich sympathisch oder so abgrundtief hassenswert machen kann, dass ich fast jedes Buch von ihm empfehlen würde ;) Also gibt nicht auf, es gibt noch so viele unglaublich gute Kings da draußen (spontan würde ich dir jetzt Es, Cujo, Needfull Things, Friedhof der Kuscheltiere, Die Arena, Sie und Der Anschlag empfehlen)

  • Gestern Abend habe ich den Kameramörder zu Ende gelesen. Das Buch musste ich im Rahmen des Deutschunterrichts lesen und so habe ich 3/4 des Buches in zwei Tagen fertig gelesen.


    Das Buch spielt in der Steiermark in Österreich und spricht vor allem das Thema Medien und "was man zeigen darf" an. Im Buch verfolgen alle die Videos zu den Morden bzw. den Mörder wie ein Fußballspiel, jedes Schnipsel Information ist nur recht und es wird über kaum etwas anderes geredet. Alle sind ganz eingenommen von dieser Geschichte, bewerten sie, regen sich auf und die Medien liefern immer neues Material. Sogar die Morde an den Kindern werden mehr oder weniger gezeigt, was auch für Aufsehen sorgt. Das Buch wurde wie ein Bericht geschrieben, keine Emotionen, alles nüchtern betrachtet. Das trägt zum Thema bei und passt auch irgendwie. Das Ende des Buches hat mich richtig umgehauen, da ist meine Kinnlade wirklich nach unten geklappt. Falls also irgendwer auch nur das Mindeste an Interesse hat, lest es! Alleine dieses Ende hat das Buch für mich noch einmal besser gemacht. Kann ich nur empfehlen, auch wenn der Berichtstil sehr ungewöhnlich sein kann.


    @Trakon Kann Leachim nur beipflichten. Friedhof der Kuscheltiere unbedingt lesen, Der Anschlag oder Es sind aber genauso grandios. Da letztere aber doch über 1000 Seiten aufweisen, würde ich an deiner Stelle wirklich mit Friedhof der Kuscheltiere anfangen. Und ich kenne deine "Probleme" mit den gruseligen Stellen, ich habe mich da auch überhaupt nicht gegruselt. Vielleicht habe ich zu wenig Fantasie oder ich stelle mir das nicht ekelhaft genug vor, aber die Bücher sind ja trotzdem gut. ^^

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    - William Blake

  • Freu dich auf "Die Verwandlung", falls du die nicht schon lesen musstest. Oder "Der Sandmann".

    Ich bin in der neunten Klasse, und da die Realschule ja schon mit der zehnten endet, ist es wohl ein bisschen unwahrscheinlich, dass ich beide Bücher noch auf dieser Schule lesen muss. Vielleicht muss ich ja die Bücher ja irgendwann lesen, wenn ich irgendwann mal studiere. Welches von diesen beiden Büchern gefiel dir denn am besten? So, wie sich das angehört hat, scheinst du die Bücher schon gelesen zu haben.


    Da ich Der Besuch der alten Dame vor kurzem beendet habe, sind hier noch ein paar abschließende Worte zum Buch:
    Auch, wenn ich das Buch anfangs noch interessant fand, würde es zum Ende hin nicht mehr so gut bewerten. Leider hatte das Buch über viele Stellen ziemliche Längen und die Veränderung von Ill

    fande ich irgendwie ein bisschen zu schnell. Und dann ist dann noch


    Na ja, auch egal. Privat bin ich gerade dabei, das Buch Magie von Trudi Canavan zu lesen. Das Buch ist mir in der Bücherei eigentlich nur aufgefallen, weil der Titel so nichtssagend ist... Da finde ich ja den Originaltitel The Magician's Apprentice besser. Das Buch ist die Vorgeschichte der Reihe Die Gilde der schwarzen Magier, von der ich eigentlich nur weiß, dass es in der Reihe gar nicht um eine Gilde voller schwarzer Magier geht... In Magie geht es um Tessia. Ein schwarzer Magier versucht, ihr irgendwie seinen Willen aufzuzwingen, doch als sie sich wehrt, setzt sie ungeahnte Kräfte los...
    Ich bin noch ziemlich am Anfang und noch ist dieser ruhig. Mich interessiert es natürlich brennend, in welche Richtung die Geschichte gehen wird.

    Welcome back to Trench

  • Welches von diesen beiden Büchern gefiel dir denn am besten? So, wie sich das angehört hat, scheinst du die Bücher schon gelesen zu haben.

    "Die Verwandlung" und "Der Sandmann" geben sich meinem Geschmack nach nicht viel. Mir hat eben der betont psychologische Aspekt gefallen. Bei Kafkas "Verwandlung" kann man sehen, wie ein Familienmitglied ausgestoßen wird, da es auf einmal anders/krank ist. "Der Sandmann" wiederum zeigt eigentlich, wie der Protagonist langsam wahnsinnig wird. Würde ich die beiden Bücher nach Relevanz bewerten, wäre "Die Verwandlung" sicher vorne. Lies zumindest das einmal. Es wundert mich, dass das bei euch nicht behandelt wurde. Ich dachte, das ist so 0815-Schullektüre. :P

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    - William Blake

  • Es wundert mich, dass das bei euch nicht behandelt wurde. Ich dachte, das ist so 0815-Schullektüre.

    Dafür haben wir mal Löcher (das ein so hässliches Cover hat, dass ich es freiwillig höchstwahrscheinlich nie gelesen hätte) und Pedro und die Bettler von Cartagena gelesen. Und dann war dann noch dieses eine Buch, dass wir im Deutschunterricht zwar angefangen haben, allerdings aus Zeitgründen nie fertig lesen konnten. An das kann ich mich allerdings noch kaum erinnern- nicht mal an den Titel... Allerdings weiß ich noch, dass die Hauptcharaktere in diesem Buch irgendwelche Schüler waren... Ich glaube, ich fand das Buch eh nicht besonders gut...


    Gibt es eigentlich irgendwo in den Tiefen des Forums einen Thread, in dem man über die Bücher diskutieren kann, die man in der Schule gelesen hatte?

    Welcome back to Trench

  • In letzer Zeit wusste ich nie recht, was ich lesen sollte. Bis vor einer Woche habe ich noch viel zwischen Radetzkymarsch, Die Zwerge und der Autobiografie von Benjamin Franklin gewechselt.


    Radetzkymarsch gefällt mir bis dato gut, obwohl es stellenweise recht langsam vorangeht und es trocken werden kann. Dann aber geschieht wieder etwas und man verfolgt die ganze Sache etwas gespannter. Es ist interessant, einen Bruchteil der damaligen Gesellschaft während der k.u.k.-Monarchie mitzubekommen. Die Zwerge liegen bei mir seit Monaten rum und nun habe ich - mehr aus Langeweile - damit angefangen. Ich glaube, dass ich die ersten 30-40 Seiten hinter mir habe und bisher konnte mich das Buch nicht begeistern. Es kommt mir alles so nach 0815-Fantasy vor, da haben wir unseren Zwerg Bertrondir (natürlich nicht wirklich, aber die klingen alle irgendwie gleich), der begeisterter Kämpfer mit einer krassen Axt und auch irgendwie Anführer ist. Und nicht zu vergessen der Zwerg, der Schmied ist, wobei der noch angenehmer ist. Ich weiß wirklich nicht, was mich daran stört, ich fand das in Kombination mit dem Titel nur sehr vorhersehbar. Dabei habe ich nichts gegen solche Fantasy. Weiterlesen werde ich aber sicherlich irgendwann mal, schließlich habe ich das ja bezahlt. :P Die Autobiografie von B.F. brauche ich nicht weiter erwähnen, da habe ich kaum weitergelesen.


    Vor einer Woche ist dann etwas geschehen: ich bekam die alten Stephen King-Romane meiner Schwester! Darunter wären Cujo, Brennen muss Salem, Sie, The Stand, Carrie, Das Monstrum und Sara. Den Anfang habe ich mit Cujo gemacht, allerdings plane ich, parallel Brennen muss Salem zu lesen. Cujo ist noch nicht sehr spannend, aber man kann sehen, wo alles hinführt. Auch lustig, dass King fast jeden seiner Romane in Maine spielen lässt - ist auch offensichtlich, wenn er dort wohnt. Aber ich dachte immer, dass Schriftsteller da lieber experimentieren. Ist aber vielleicht nur bei den älteren Romanen so. :D

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    - William Blake

  • Wenn ich mir meinen letzten Beitrag so durchlese, merke ich, wie sprunghaft ich beim Lesen bin. Radetzkymarsch, Die Zwerge oder die Autobiografie von B.F. habe ich alle seitdem nicht mehr fortgesetzt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich in der Zwischenzeit ein paar sehr gute Bücher entdeckt habe.


    Tools of Titans habe ich mir vor Silvester gekauft und seitdem haufenweise angestrichen und mit Zetteln vermerkt. Das Buch enthält wirklich viel Wissen und Tipps, aber es kaut einem nichts vor. Man bekommt viele gute Empfehlungen für verschiedene Praktiken, Bücher und Dinge, aber viel davon findet im eigenen Kopf statt. Ich habe mir ein paar Dinge herausgepickt, wobei ich den Gesundheitspart mit den ganzen Nahrungsergänzungsmitteln und bewusstseinserweiternden Drogen oft sehr fragwürdig fand. Aber gut, muss jeder für sich selbst entscheiden. Da gefallen mir die Teile über Geld/Reichtum und Weisheit schon besser. Eigentlich enthält der Teil über Reichtum sehr viele Tipps für die mentale Gesundheit. Weisheit finde ich eher undefiniert, aber da sind eher Krankenpfleger und so vertreten.


    In Tools of Titans wurde das Buch Awaken The Giant Within von jemandem empfohlen. Der Titel klingt irgendwie "cheesy" und das Cover macht es nicht besser. Aber das Buch hat eine gute Reputation und ich bin gespannt, ob es mir in irgendeiner Weise helfen kann.


    Und dann kam mir ein Buch unter, dass mich umgehauen hat: Master The Day von Alex Heyne, der unter anderem einen Youtube-Kanal über Gesundheit führt. Das Buch geht grob darum, wie man gesund lebt, mental als auch physisch. Dabei gibt er aber keinen Ernährungsplan oder irgendein Workout vor, sondern er geht die Sache weitaus besser an. Wir alle haben wohl Probleme, wenn es ums gesunde Essen geht und der Autor ist der Meinung, dass wir dabei immer vergessen, auch uns selbst zu ändern. Viele kennen es sicher, wenn man sich sagt "Ach, der eine Keks wird schon nicht schaden!" oder so, und genau da setzt Alex Heyne an. Tolles Buch, das sein Geld allemal wert ist.


    Wer meine Bücherliste sieht, wird sich wohl denken, ich sei jetzt im "Vorsatz-Wahn", um dann im Februar schon keinen Bock mehr darauf zu haben. Aber eigentlich ist die Kugel erst mit Tools of Titans ins Rollen gekommen und dann führte eins zum anderen.


    Stephen King habe ich diesen Monat natürlich nicht im Stich gelassen. Nachdem ich Cujo bereits angefangen hatte, hat mich Brennen muss Salem doch in seinen Bann gezogen. Ich müsste um die 100 Seiten erreicht haben und mir gefällt es richtig gut, alles ist so schön geheimnisvoll und man weiß nicht wirklich, was los ist. Alles scheint nur immer schlimmer zu werden. :D

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  • Abends im Bett lese ich derzeit Die Musik der Stille von Patrick Rothfuss. Dabei handelt es sich um eine Art Spin-off zu seinen Königsmörder-Chroniken. In Die Musik der Stille wird ein Nebencharakter, Auri, näher beleuchtet.
    Das Buch unterscheidet sich stark von den Königsmörder-Büchern und auch von so ziemlich allen anderen Romanen, die ich gelesen habe. Es ist nur knapp über 160 Seiten dick und es kommt keine einzige wörtliche Rede darin vor. Überhaupt passiert im Grunde nicht viel; Auris Alltag wird erklärt, ihre Gedanken und was sie eine Woche lang so macht im Untergrund, in dem sie wohnt.


    Der Autor entschuldigt sich im Vorwort für das Buch und schreibt, er hätte es ursprünglich nicht herausbringen wollen, da es eben so anders ist; eigentlich hätte er es nur so für sich gemacht, da er den Charakter mag.
    Ich muss auch sagen, es ist seltsam, ein Buch zu lesen, in der keinerlei Interaktion zwischen Figuren vorkommt, aber es ist auch mal etwas anderes. Da in den Hauptbüchern der Reihe auch nicht viele Informationen zu Auri auftauchen, ist es auch interessant zu sehen, wie sie lebt, da sie an sich ein sehr interessanter und auch sonderbarer Charakter ist.
    Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es auch unterschiedliche Reaktionen auf das Buch - einige lehnen es ab, da es "langweilig" sei, andere wiederum finden es toll.
    Ich persönlich finde es wie gesagt ungewohnt, aber nicht direkt schlecht - dennoch denke ich, dass man es nicht unbedingt lesen braucht.


    Für die Zugfahrt habe ich mir nun endlich Kimi no Na wa von Makoto Shinkai gekauft. Da es noch dauern kann, bis der Film in Deutschland erscheint, möchte ich mir die Wartezeit mit dem Roman verkürzen sowie was für mein Leseverständnis tun. Die Geschichte gefällt mir bisher gut, man lernt die beiden Protagonisten Mitsuha und Taki kennen - die ab und an plötzlich im Körper des anderen erwachen; Mitsuha als Taki in der Großstadt Tokyo, Taki wiederum als Mitsuha in einem kleinen Dorf auf dem Land.
    Das Buch beschreibt ganz gut ihre Gefühle und ich finde amüsant, wie sie versuchen, durch Memos in ihren Handys und Nachrichten in ihren Notizbüchern zu kommunizieren. Auch der Stil ist interessant, stellenweise witzig und ziemlich oft frage ich mich, wie ich diesen oder jenen Teil im Deutschen wiedergeben würde. Ich denke, ich werde mal beizeiten versuchen, ein Stückchen daraus zu übersetzen, und sehen, wie weit ich komme.

  • Vor ein paar Tagen habe ich Brennen muss Salem beendet. Ich werde nicht viele Worte dazu verlieren, außer, dass mir das Buch wieder mal gefallen hat. Es war zwar kein Meisterwerk wie "Es" oder "Der Anschlag", aber eine nette Unterhaltung. Interessant, wie viele Theorien und Bekämpfungsmethoden es für Vampire gibt.Im Rahmen dieses Buches habe ich dann auch gemerkt, dass mich übernatürliche Sachen wie hier fast überhaupt nicht gruseln. Ich weiß nicht, aber sobald es zu unlogisch erscheint, macht es mir nicht wirklich Angst. Zumindest in Buchform. Bei bewegten Bildern könnte ich mir jedes Mal in die Hose machen.


    Auf das Thema "Übernatürliches und Gruselfaktor" bin ich erst durch Sie wirklich aufmerksam geworden. Ebenfalls von King, handelt es von einem Autor, der von einer leicht gestörten Krankenschwester bei ihr daheim drogenabhängig gemacht wird und ein Buch für sie schreiben muss. Recht viel habe ich bislang nicht gelesen, allerdings finde ich das Buch um einiges unangenehmer als z.B. Brennen muss Salem. Sie trifft mich genau da, wo es wehtut: eine total unberechenbare Person, die jederzeit durchdrehen könnte, und der Schriftsteller, der sich nicht wirklich wehren kann und ihre kranken Spielchen mitmachen muss. Hier muss ich schon sagen, dass das Thema nicht ohne ist. Ich habe schon ein ganz ungutes Gefühl, wenn ich daran denke, was als nächstes passiert. So soll es sein!


    Ansonsten lese ich sporadisch Awaken The Giant Within und Tools of Titans weiter. Ich möchte auch mal einen anderen Roman lesen, da ich mal eine kleine Pause von Kings Schreibstil brauche. Nach guten 5 Büchern vom gleichen Autor wäre etwas Abwechslung schön. :D

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  • Ich habe das Buch vor kurzem im Bücherladen gesehen, und da die dazugehörige Serie wohl ziemlich gut angekommen ist und ich auch die Story einigermaßen interessant fand, habe ich das Buch mitgenommen.


    Die Rede ist von Die 100. In diesem Buch wird eine Zukunft beschrieben, in der sich nach einem Atomkrieg die letzen überlebenden Menschen in eine Raumstation gerettet haben. Dreihundert Jahre später werden 100 jugendliche Verbrecher, die sonst eigentlich hingerichtet werden, wieder zurück auf die Erde geschickt, um sie wieder zu besiedeln.
    Ich habe zwar erst die ersten fünfzig Seiten gelesen, aber das Buch scheint bis jetzt ziemlich gut zu sein. Ob das Buch die ganze Zeit so bleibt, kann ich noch nicht sagen.

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  • Das Haus - House of Leaves von Mark Danielewski


    Das Buch lag ziemlich lange ungelesen bei mir herum, da es nicht gerade kurz ist und auch zudem ein sehr ungewöhnlichen Aufbau hat, sowie dass ich in den letzten Monaten eher weniger Lust auf Bücher hatte. Nun am Wochenende packte mich aber die Lust und hab kurzerhand einfach angefangen das Buch zu lesen.
    Es erzählt von ein erfolgreichen Journalisten, Will Navidson, der gemeinsam mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in ein neues Haus zieht. Bereits bei der ersten Erkundigen durch das Haus fällt Navidson auf, dass einige Dinge nicht stimmen. Am Anfang sind es nur wenig Zentimeter Unterschiede beim Vermessen der Innen- und Außenwände. Doch plötzlich ist da eine zuvor nicht vorhandene Tür, die in ein finsteren Flur führt. Und ehe er sich versieht, befindet er sich im Kampf ums Überleben gegen das Haus, welches ein immer monströser werdendes Eigenleben zu beginnen führt.
    Es ist erschreckend wie man sich als Leser im Haus des Buchs verliert, weil es selbst als ein Labyrinth aufgebaut ist und ein sehr unlinearen Aufbau von verschiedenen Handlungssträngen durchfolgt. Blättert man durch das Buch, findet man Seiten vor die selbst wie ein Labyrinth abgebildet sind und sich selbst im Wortwirrwarr verlieren. Es ist also nicht verwunderlich, dass der schier undurchdringliche erscheinende Irrgarten an Räumen und Türen in sein architektonischen Aufbau an die griechische Mythologie des Minotaurus erinnert. Bin mal gespannt, wohin mich das noch führen wird.

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Vor ein paar Tagen habe ich mir Ego Is the Enemy von Ryan Holiday am Kindle gekauft. Ryan Holiday stand ich bisher immer skeptisch gegenüber, aber nachdem ich seinem Blog einen Besuch abgestattet hatte, habe ich gemerkt, welchen Grad an Weisheit der Mann mit 29 erreicht hat. Kein Wunder, ist er ein großer Verfechter des Stoizismus, der an Aktualität nicht verloren hat.


    In Ego Is the Enemy erfährt man erst, wie oft man in seinem Kopf stecken bleibt und sich von seinem Ego aufplustern lässt. Das Ego ist es, das dich einerseits mit Lob überhäuft, bei Fehlern andererseits aber mit harschster Kritik nicht spart. Holiday zeigt auf, wo unser Ego am Werk ist und wie wir es teilweise abschalten können. Gerade heutzutage hört man dauernd den Rat, "seiner Leidenschaft zu folgen". Doch Ego Is the Enemy behauptet, dass das fatal wäre. Denn Leidenschaft ist kurzsichtig, auf sich selbst bezogen, lässt einen kaum Fortschritte machen und führt - wie das deutsche Wort vermuten lässt - zu Leid. Ein tolles Mantra wird im Buch erwähnt: "passion is to do, purpose is to be" (so oder so ähnlich). Bei der Leidenschaft sieht man sich irgendwo in der Zukunft, erfolgreich, berühmt, alles eher Dinge, die auf sich selbst bezogen sind, und scheinen die Hintergründe noch so edel. Man ist eher leidenschaftlich, so zu sein und nicht unbedingt, das dann auch zu tun. Napoleon wird als Beispiel angeführt. Er erscheint uns heute noch sehr leidenschaftlich, mitunter gerade deshalb, weil er nicht immer erfolgreich war. Lebenssinn ist dafür etwas, dass sich auf das Handeln konzentriert. Man unterstellt sich etwas Größerem, nimmt sich selbst nicht so wichtig und konzentriert sich größtenteils darauf, die Ziele zu verwirklichen. Denn die Menschen, die in der Geschichte Großes geleistet haben, hatten ihre größten Erfolge meist dann, wenn sie ihr Ego abschalten konnten.


    Das Buch habe ich erst zu ~36% gelesen, aber das ist bereits das, was ich davon mitnehmen konnte. Ich rate euch nur, dieses Buch zu lesen. Auf Dauer wird man glücklicher, wenn man weniger auf sein Ego hört. Mir scheint es so, als ob darauf heutzutage immer weniger geachtet wird.

    No bird soars too high,
    If he soars with his own wings.
    - William Blake

  • Nach wie vor ein totales 0815-Buch: Der Herr der Ringe. Nun im Ernst, ein geniales Werk, dass zum Lesen dennoch eher zäh ist. Es würde sich sicher lohnen, es auch mal auf Englisch zu lesen, denn durch die Übersetzung geht auch noch mal was verloren. Nichtsdestotrotz ist das Werk ein Lohnendes, "Der Hobbit", "Das Silmarillion" und "Die Kinder Hurins" habe ich ja schon durch, nun fehlen hier nur noch 100 Seiten.
    Und da mich das Werk Tolkiens so beeindruckt habe ich auch mit dem Buch Der Verschollenen Geschichten Band 1 angefangen, den zweiten Band habe ich auch. Die Einblicke hier sind nur was für echte Fans, aber soweit ich es beurteilen kann, für diese auch wirklich auf ganz eigene Weise interessant. "Nachrichten aus Mittelerde" habe ich ja auch noch zuhause liegen, im Mai erscheint zu dem, ebenfalls ein postum von seinem Sohn gesammeltes Werk, "Beren und Luthien".
    Genug bietet Tolkiens Werk mir also auf jeden Fall noch, gibt ja zudem noch Dinge, die mit "Arda" (sprich der Welt von Herr der Ringe) nichts zu tun haben.


    Ich habe auch mit einer Biographie von Fidel Castro begonnen, Das verborgene Leben des Fidel Castro. Lustigerweise habe ich sie mir genau an dem Tag gekauft, an dem Fidel Castro gestorben ist (oder einen davor vielleicht, glaube aber genau der). Es ist wie der Name andeutet eine kritische Biographie und keine Propaganda. Allgemein interessieren mich realsozialistische Diktaturen und Castro ist da natürlich interessant, da er sich solange halten konnte. Nebenbei habe ich auch noch eine Stalin-Biographie vor langer Zeit angefangen und immer noch nicht weiter gelesen.


    Ansonsten liegen hier aber noch reichlich Bücher herum, die ich vorhabe noch zu lesen, wie die restlichen Bände von Bartimäus, "Krieg und Frieden" von Lew Tolstoi und noch mehr. Aber ich komme irgendwie nicht ganz so oft zum Lesen, deswegen wird das wohl auch eine Weile reichen. Und deswegen bin ich immer noch nicht so wesentlich weiter, weil es auch noch einiges gibt, was ich auch noch im Blick habe, wozu ich aber leider nicht so schnell kommen werde.

  • Seit Donnerstag habe ich noch zwei Bücher beendet. The Obstacle Is the Way und Man's Search for Meaning.


    The Obstacle Is the Way ist optisch sehr gelungen und logisch aufgebaut. Das Buch beginnt mit einem Zitat von Mark Aurel, welches ich bei den Philosophie-Zitaten schon gepostet habe:

    Zitat von Mark Aurel

    Our actions may be impeded…but there can be no impeding our intentions or dispositions. Because we can accommodate and adapt. The mind adapts and converts to its own purposes the obstacle to our acting. The impediment to action advances action. What stands in the way becomes the way.

    Was darauf folgt, ist ein wundervoll gestaltetes Buch, dessen Belehrungen durch Erzählungen aus der Geschichte veranschaulicht werden. Ryan Holiday ist jemand, der unglaublich viel liest, und das merkt man auch - die Geschichten bleiben immer interessant und machen neugierig, wie aus einem Hindernis ein Vorteil wurde. Als Einstieg in die stoische Philosophie ist das Buch nur zu empfehlen und auch sonst kann man es ruhig lesen. Das Buch ist kein NLP-Erfolgsrezept, sondern einfach simple Weisheit. Wer aus diesem Buch keinen Rat ziehen kann, ist selbst schuld.


    Von Man's Search for Meaning war ich etwas weniger begeistert. Wobei "begeistert" im Kontext eines Buches über Konzentrationslager sowieso fehl am Platz ist. Der erste Teil des Buches, in dem Frankl über die Zeit in den Konzentrationslagern und die psychische sowie physische Bewältigung schreibt, war meiner Meinung nach noch am interessantesten. Es war wirklich schockierend für mich, sich das ganze noch einmal vor Augen zu führen. Mit Büchern über KZ hatte ich bisher noch keine Erfahrung gemacht, aber nun weiß ich, dass die Beschreibungen im Buch mir die damaligen Zustände besser gezeigt haben als es jede Doku bis jetzt getan hat. Im Vorwort wird beschrieben, dass der zweite Teil - der ohne den ersten nicht so einflussreich wäre, und das stimmt. Im zweiten Teil erfährt man grob, wovon die Logotherapie, Frankls Psychotherapie, handelt. In dem Zusammenhang wird oft Nietzsches ""Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE" zitiert, denn es handelt davon, dass jeder einen Sinn im Leben suchen muss. So hat er z.B. das KZ überleben können. Hätte er schon im Vornherein aufgegeben, hätte er es wohl nicht geschafft. Frankl sah drei mögliche Quellen für Bedeutung im Leben: in Arbeit (etwas tun), in Liebe (sich um eine andere Person kümmern) und in Mut/Courage in schweren Zeiten. Du fragst nicht das Leben, welchen Sinn es hat, sondern das Leben fragt dich. Das ist die Quintessenz, wobei ich dazu rate, das Buch zu lesen. Ich habe aus Geiz die englische Version gekauft, da die nur ein Drittel der deutschen kostete. Allerdings ist es schon ein wenig komisch, die englische Übersetzung eines deutschen Buches zu lesen. Deshalb lest, wenn überhaupt, die deutsche Fassung "...trotzdem Ja zum Leben sagen - Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager".


    Bei mir stehen nun Zen für Küche und Leben, Extreme Ownership und Ego Is the Enemy an.

    No bird soars too high,
    If he soars with his own wings.
    - William Blake