Was lest ihr gerade?

  • Mit Ego Is the Enemy bin ich nun fertig. Die anfängliche Begeisterung hat noch lange angehalten, aber das letzte Drittel des Buches war dann doch zu viel für mich. Da jedes Kapitel gleich aufgebaut ist (Geschichte einer Person, belehrendes Beispiel), besteht die Chance, dass man irgendwann einfach genug hat. Ich habe das Buch aber auch innerhalb von ein paar Tagen durchgelesen, jemand, der sich mehr Zeit nimmt, könnte das eventuell anders empfinden. Hier noch einmal das, was ich bereits zum Buch geschrieben habe, da das immer noch so gilt.

    In Ego Is the Enemy erfährt man erst, wie oft man in seinem Kopf stecken bleibt und sich von seinem Ego aufplustern lässt. Das Ego ist es, das dich einerseits mit Lob überhäuft, bei Fehlern andererseits aber mit harschster Kritik nicht spart. Holiday zeigt auf, wo unser Ego am Werk ist und wie wir es teilweise abschalten können. Gerade heutzutage hört man dauernd den Rat, "seiner Leidenschaft zu folgen". Doch Ego Is the Enemy behauptet, dass das fatal wäre. Denn Leidenschaft ist kurzsichtig, auf sich selbst bezogen, lässt einen kaum Fortschritte machen und führt - wie das deutsche Wort vermuten lässt - zu Leid. Ein tolles Mantra wird im Buch erwähnt: "passion is to do, purpose is to be" (so oder so ähnlich). Bei der Leidenschaft sieht man sich irgendwo in der Zukunft, erfolgreich, berühmt, alles eher Dinge, die auf sich selbst bezogen sind, und scheinen die Hintergründe noch so edel. Man ist eher leidenschaftlich, so zu sein und nicht unbedingt, das dann auch zu tun. Napoleon wird als Beispiel angeführt. Er erscheint uns heute noch sehr leidenschaftlich, mitunter gerade deshalb, weil er nicht immer erfolgreich war. Lebenssinn ist dafür etwas, dass sich auf das Handeln konzentriert. Man unterstellt sich etwas Größerem, nimmt sich selbst nicht so wichtig und konzentriert sich größtenteils darauf, die Ziele zu verwirklichen. Denn die Menschen, die in der Geschichte Großes geleistet haben, hatten ihre größten Erfolge meist dann, wenn sie ihr Ego abschalten konnten.

    In der Zwischenzeit habe ich mir Eine kurze Geschichte der Menschheit gekauft. Und das Buch ist exakt das, was der Titel suggeriert. Angefangen bei den Affen, wird hier grob zusammengefasst, wie sich die Menschheit entwickelt hat. Das wird anhand von vier Kapiteln dargestellt, die sich mit verschiedenen Revolutionen der Menschheitsgeschichte und der Vereinigung der Menschheit befassen. Der Leser erfährt, wie sich die Menschen damals organisiert haben, warum es keine Neandertaler mehr gibt und welche Auswirkungen die neuen Erfindungen und Errungenschaften auf unsere Spezies hatten. Das ist insofern interessant, als z.B. die landwirtschaftliche Revolution auf den zweiten Blick extrem viel Leid gebracht hat. Dadurch haben viele Menschen eine unausgewogene Ernährung erfahren, die sie durch reines Jagen nie gehabt hätten. In dem Buch wird ebenfalls beschrieben, wie sich Menschen in größeren Gruppen organisieren können: Mythen. Es ist wirklich unglaublich zu lesen, dass unsere Staaten, Unionen und alles drumherum eigentlich nur Mythen/Erfindungen des Geistes sind. Das fällt einem erst so richtig auf, wenn man es liest. Das wird am Beispiel von Peugeot gezeigt. Jeder glaubt an Peugeot als Marke, dabei gibt es sie nicht. Wo ist sie? Ist die Marke die Fabrik? Oder das Auto? Oder der Chef? Bei dem Buch bekommt man viel interessantes Wissen mit, auf das man so nicht so schnell stößt. Dazu ist das Buch sehr angenehm geschrieben, das Lesen geht flüssig und der Autor weiß es, die Sache mit etwas Humor weniger trocken zu machen.
    Eine kurze Geschichte der Menschheit sollte als Standardwerk gelten, denn einen so schönen Überblick wird man so schnell nicht finden.


    Auch Stefan Zweig darf nicht fehlen: Sternstunden der Menschheit lese ich parallel. In diesem Werk werden, welch Überraschung, die Sternstunden der Menschheit nacherzählt. Die erste Sternstunde handelt von der Entdeckung des Pazifiks durch einen spanischen "Halsabschneider" (kann man schon so sagen). Diese hat mir schon sehr gut gefallen, Stefan Zweig weiß es, Geschichte spannend zu verpacken, fast so, als wäre er selbst dabei gewesen. Hier ist natürlich die Frage, inwiefern die Details wahr sind, doch ich glaube, dass Zweig hier nicht herumpfuscht. Die zweite Sternstunde hat mir fast noch besser gefallen: die Eroberung Konstantinopels durch Mahomet/Mehmed II.. Auch hier wird packend nacherzählt, wie das byzantinische Reich langsam in die Hände der Andersgläubigen fiel, verzweifelt auf Hoffnung aus dem Rest Europas hoffend. Die Kindle-Version kann man sich gratis herunterladen, also gibt es zumindest für Kindle-Besitzer kein Hindernis mehr. Dieses Buch hat das Zeug dazu, neben "Ungeduld des Herzens" und "Schachnovelle" einen Platz in meinen Favoriten zu ergattern.


    Sonst habe ich mir noch Ändere die Welt: Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen von Jean Ziegler und Power: Die 48 Gesetze der Macht von Robert Greene gekauft. Und To Kill a Mockingbird wartet ebenfalls darauf, gelesen zu werden. ^^

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    - William Blake

  • Eine kurze Geschichte der Menschheit klingt unglaublich verlockend. Werde es die Tage mal holen, Danke dafür.
    How to kill a Mockingbird dürfte dir sehr gefallen. Hab es damals zwar in der Schule aus Zwang lesen müssen, aber hab einiges aus dem Werk mitnehmen können. Gilt nicht umsonst als eine Pflichtlektüre.


    Ich hab soeben frisch mit 4321 von Paul Auster angefangen, welches mit sein über 1.200 Seiten mich auch einige Tage beschäftigen wird. Handelt es hier um die Erzählung eines jungen Amerikaner in den 50er und 60er Jahren, die jedoch auf vier unterschiedliche Arten erzählt wird und verschmilzt zu einem ganz großen Werk der Politik und Familiendrama mit Poesie und Rätsel verbindet. Bisher sauber erzählt.

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Vielleicht ist es ja nur eine Phase - ich hoffe doch nicht - aber derzeit lese ich endlich mal wieder richtige Bücher neben Manga und bin persönlich froh, diesen Sprung gepackt zu haben. Einst war ich ja eine richtige Leseratte, in meiner Jugend dagegen habe ich so ziemlich alles abgebrochen. Erst seit letztem Jahr lese ich wieder aktiv, auch wenn es wie gesagt fast ausschließlich Manga waren. Sie konnten mich wieder motivieren und Lesen zurück in meinen Alltag bringen. Und nun habe ich auch gemerkt, dass ich mal wieder mehr als 5 Seiten lesen kann ohne gähnen zu müssen bzw. generell mich auch mal 2 Stunden oder länger gemütlich mit einem Buch auf die Couch legen kann.


    Als ich letzte Woche über Sebastian Fitzeks neustes Werk AchtNacht gelesen habe, da war mir klar: ich muss das haben. Die 400 Seiten hatte ich extrem schnell rum, so kenn ich mich ja selbst überhaupt nicht, und das ist natürlich ein gutes Zeichen. Das Buch besitzt ein Survival-Setting und dieses ist bekanntlich mein liebstes. Kein Wunder, dass mich auch die AchtNacht gefesselt hat. Man durfte in der Geschichte gegen einen geringen Geldbetrag einen Menschen nominieren, den man nicht mehr lebend sehen möchte. Aus allen Nominierten wird dann ein Name gezogen und diese Person darf dann am 8.8. ab 08:08 Uhr knapp zwölf Stunden lang legal getötet werden. Dem erfolgreichen Jäger winken 10 Millionen Euro Preisgeld, die Aktion geht über ganz Deutschland. So faszinierend fand ich schon lange keinen Buchrücken mehr und auch inhaltlich hat es mir sehr zugesagt. Das Erzähltempo ist hoch, da alles innerhalb eines kurzen Zeitraums spielt, und Fitzeks Stil sehr klar. Ich mochte seine vielen Vergleiche, die er zum Beschreiben genutzt hat. Für Unterhaltung hat die AchtNacht folglich bestens gesorgt, über die wenigen Charaktere wurde mit der Zeit ausreichend Informationen bekannt und gelesen hat es sich einfach viel zu schnell. So mag ich das. Nichts überragendes, aber seit langem mal wieder etwas, das mir gefiel. Außerdem habe ich selbst mal darüber nachgedacht, wie ich mich in dieser Situation verhalten würde. Fand die Idee einfach zu gut


    Der nächste Survival steht übrigens auch schon an, nämlich Stephen Kings Menschenjagd. Diesmal ist es eine Spieleshow, in der man einen kompletten Monat gegen Jäger überleben muss, um am Ende als mehrfacher Millionär auszugehen. Aber überlebt hat dieses Spiel noch niemand. Die ersten 70 Seiten vergingen wie im Flug, dabei ging das eigentliche Geschehen noch nicht los. Mit den verbleibenden 300 Seiten wird es wohl auch nicht übermäßig gestreckt, mal abwarten was sich daraus entwickelt.


    Die Romanvorlage zum Battle Royale Manga habe ich ebenso bereits im Besitz. 42 Schüler, die sich gegenseitig töten müssen, aber ohne Schnickschnack außenherum, weshalb es für mich das bessere Tribute von Panem ist. In Japan kam der Roman schon 1999 raus, nach Deutschland dagegen erst 2012, dabei hat der Erfolg von Tribute von Panem eine entscheidende Rolle gespielt. Stephen King bezeichnete das Werk als "wahnsinnig unterhaltsam - oder vielleicht einfach nur wahnsinnig". Kritisiert wird ja, dass es zu viele Figuren sind, zwischen denen hin- und hergesprungen wird. Da ich sie bereits kenne dürfte ich im Vorteil sein. Wäre das Ende nicht anders hätte ich mir das buch wahrscheinlich nicht geholt, doch so erhoffe ich mir erneut Spaß beim Lesen.

  • Ziemlich spontan vor paar Tagen wieder mit Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande angefangen. Es zählt zu einer meiner Lieblinge und der Reread erklärt sich damit, da vor 2 oder 3 Jahren eine Fortsetzung unter den Titel Die heldenhaften Jahre der Kirschkernspuckerbande raus kam.
    Die Geschichte der Kirschkernspuckerbande lässt sich recht simpel zusammenfassen. Im Kern erzählt es eine bodenständige Geschichte über das Leben, die Freundschaft und wie sich die Wege über vier Dekaden immer wieder kreuzen. Es beginnt mit dem 40. Geburtstag von Piet, an den ihn aber nur zu weinen zumute ist. Er steht vor den offenen Grab seines besten Freundes. Er erinnert sich zurück an seine Kindheit, die erste große Liebe und das langsam erwachsen werden. Mit an seiner Seite seine besten Freunde. Über die Jahre entwickeln sie sich weiter, geraten aneinander oder eine noch engere Bindung baut sich zwischen ihnen auf. Über das Buch hinweg versucht der Leser zu erfahren, welcher der Freunde verstorben ist und begleitet Piet wortwörtlich von Anfang an bis zum entscheidenen Tag, womit alles begann und womit es auch endet.
    Das Buch besticht durch seine ruhige Erzählung, die aber trotzdem noch ernst genug ist und nicht selten grandiose Comedy bietet. Die Freunde sind nicht nur fiktionale Charaktere aus ein Buch, es könnten wir selbst sein. Abgeschroben und doch sehr liebenswert. Man nimmt was aus den Roman mit, sei es ein guter Überblick über das alltägliche Leben zwischen den 60er und 00er Jahre in Hamburg, die damalige gängige Ansichten, der Wandel der Gesellschaft und der Technik, sowie was im Leben alles passieren kann und wodurch es sich definiert.

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Habe nun Menschenjagd beendet und bin recht zufrieden. Die Einleitung ging rund 70, die anschließende Jagd dann 300 Seiten. Die erste Hälfte des Survival-Parts hat sich als relativ ruhig herausgestellt, auch die Nebencharaktere waren kaum nennenswert geschweige denn überhaupt interessant. Die zweite Hälfte wiederum war deutlich packender und gefüllter, sodass der Roman insgesamt betrachtet bis auf den Mittelteil gelungen ist. Vor allem das Finale hat auf eine gewisse Art und Weise meinen Geschmack getroffen.


    Das Prinzip der Reality-TV-Show Menschenjagd war sehr vergleichbar mit dem aus Fitzeks neuem AchtNacht, nur dass diesmal der Gejagte das Geld gewann und nicht der erfolgreiche Jäger. Im direkten Vergleich mochte ich Fitzek mehr, da seine Handlung einen größeren Umfang besaß, sich flüssiger lesen ließ und die bessere Spannungskurve hatte. In diesem Punkt merkt man Stephen Kings ruhigen Stil mal wieder vollkommen, obwohl es eigentlich gar nicht an ihm selbst liegt. Schließlich hat er mit meinem Lieblingsbuch Todesmarsch bewiesen, dass er Survival auch extrem fesselnd schreiben kann. Nichtsdestotrotz mal wieder ein Buch von ihm, das mich positiv gestimmt hat.


    Was ich als nächstes lesen werde ist noch unklar. Habe mir viel vorgenommen, darunter mehr von Fitzek sowie einen bestimmten King.

  • Heute habe ich so ziemlich am Stück All You Need is Kill von Hiroshi Sakurazaka gelesen, die Romanvorlage für den gleichnamigen Manga sowie die Realverfilmung Edge of Tomorrow mit Tom Cruise. Beide mir bereits bekannte Versionen zeigten die eine oder andere Schwäche auf, gefielen mir aber insgesamt wirklich gut. Dass mich das Originalwerk nicht mehr aus den Socken hauen würde war klar, zumal sich herausgestellt hat, dass der kurze Manga von zwei Bänden sich extrem nah an seine Vorlage gehalten hat. So entstand beim Lesen kein eigenes Kopfkino, stattdessen schossen mir immer wieder aufs Neuste die Bilder des Manga durch den Kopf. Trotz ein paar kleinen Details, die den Roman einzigartig und inhaltlich besser gemacht haben, kann ich selbst aber nicht mit Sicherheit behaupten, dass er mich mehr unterhalten hat. Ganz im Gegenteil, manches kam für mich im Manga durch Obatas starke Zeichnungen sogar besser rüber. Im Grunde würde ich persönlich beide auf eine Stufe stellen, wobei ich höchstwahrscheinlich den Roman besser gefunden hätte, falls dieser mein Einstieg gewesen wäre. Allerdings hat mir die Erzählform im Präsens nicht so gut gefallen, Imperfekt mag ich vom Lesefluss einfach lieber.


    Edge of Tomorrow lässt sich nur schwer damit vergleichen. Er hat durch die realen Schauspieler die viel anschaulichere Action und stellte alles "verwestlicht" und somit für mich ansprechender dar, hat in der Story aber zu viel geändert. Oder anders gesagt vereinfacht. Die Hintergründe um die Zeitschleifen waren aber genau das, was mir gefiel, da All You Need is Kill für ein Werk derartiger Kürze doch vergleichsweise viel rausgeholt hat und durchgehend interessant blieb. Das kann man bei Edge of Tomorrow nicht wirklich behaupten, da dieser auch ziemlich vorhersehbar gestaltet wurde.


    Jetzt kenne ich alle drei Versionen. Jede hat mich super unterhalten, aber keine hundertprozentig überzeugt.

  • Vorhin habe ich Die Therapie von Sebastian Fitzek beendet. Mit 330 Seiten, die sich in seinem mir aus AchtNacht bekannten Stil mit kurzen Kapiteln und vielen Twists flüssig und fesselnd lesen lassen, hat auch dieses Buch nicht lange gedauert. Nun kenne ich sein erstes sowie neustes Buch und erkenne einige Parallelen. Daher gehe ich stark davon aus, dass auch der Rest von ihm eine ähnliche Richtung einschlagen wird.


    Das Erzähltempo war wieder sehr hoch. Aber ich mag und brauch das derzeit. Im Gegensatz zu AchtNacht gab es hier allerdings keine Action neben den Psychospielchen, welche mich ziemlich gut unterhalten hatte. Doch Die Therapie hat das nicht gebraucht und auch ohne dieses Element super funktioniert. In der Mitte gab es meiner Meinung nach zwar ein kleines Tief und irgendwann waren sehr viele Fragen zeitgleich offen, aber insgesamt gehört es auf jeden Fall zu den Thrillern, die ich bedenkenlos weiterempfehlen kann.

  • Ich habe vor kurzem das Buch "Sturm über roten Wassern" (Locke Lamora Band 2) von Scott Lynch angefangen und bin jetzt ungefähr bei der Hälfte angelangt. Der erste Band der Reihe gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Die Geschichte ist spannend erzählt. Ich mag es, wie kleine Details im Verlauf der Geschichte erneut aufgegriffen werden und deutlich wichtiger sind, als man Anfangs angenommen hat. Besonders der erste Band ("Die Lügen des Locke Lamora") wirkte auf mich einfach so rundum stimmig und sowas liebe ich sehr, da ich die Logik hinter den Entwicklungen oder den Handlungen der Charaktere total wichtig finde. Die Charaktere sind mir sehr sympatisch und ich fiebere immer sehr mit! Der Schreibstil des Autors beeinflusst meine Meinung über ein Buch auf jeden Fall auch und den von Scott Lynch liebe ich! Er versteht es irgendwie die Worte so geschickt zu verbinden, dass man in wenigen Sätzen viele nebensächliche und umschreibende Informationen bekommt, ohne es als langatmig zu empfinden. Das ist klasse und ziemilch schwierig wie ich persönlich finde und ich bewundere das wirklich.
    Bisher gefällt mir der zweite Band auch sehr gut! Zwar nicht ganz so gut wie der erste, aber vielleicht wird das ja noch, wenn sich einige Dinge aufklären. Ich bin gespannt!


    Wer blutige und fantastische Bücher mag, dem lege ich diese Reihe sehr ans Herz. Ich hab hier mal eine kleine Zusammenfassung des ersten Bandes herausgesucht, falls es jemanden interessiert:


    "Locke Lamora ist ein Held. Nein, eigentlich ist er das nicht: Er ist ein Dieb, ein Lügner und ein Ganove, wenn auch mit guten Manieren. Mit seiner Bande bewegt er sich in den Kanälen und engen Gassen des Herzogtums Camorr, um die Nobilität um ihre Schätze zu erleichtern. Und darin ist Locke unschlagbar, denkt er zumindest. Bis ein weiterer Verbrecher in Camorr auftaucht. Locke muss handeln – und das Abenteuer seines Lebens beginnt …
    Im Stadtstaat Camorr hat man eine ganz eigene Lösung gefunden, um die Kriminalität unter Kontrolle zu halten: den „Geheimen Frieden“. Gemäß dieser Absprache zwischen dem Adel und dem Herrscher der Unterwelt dürfen Diebe mehr oder weniger ungestraft ihr Unwesen treiben, solange die Aristokratie von ihnen verschont bleibt. Doch Locke Lamora und seine Gentlemen-Ganoven halten nicht viel von Absprachen und haben es sich zur Gewohnheit gemacht, die Reichen der Stadt um ihr Geld zu erleichtern. Das funktioniert wunderbar, bis der geheimnisvolle Graue König mithilfe eines scheinbar unbesiegbaren Soldmagiers die Macht über die Unterwelt an sich reißt und droht, das sensible Herrschaftsgefüge von Camorr aus dem Gleichgewicht zu bringen – und dazu braucht er Lockes einzigartige Fähigkeiten … "(diese ist von Amazon und sehr passend, wie ich finde)

  • Neben den verschollenen Geschichten habe ich nun zwei Werke von HP Lovecraft angefangen:
    Eines, habe ich gestern auf der Buchmesse gekauft: Der Fall Charles Dexter Ward. Sein wohl umfangreichstes Werk, welches wie die meisten seiner Geschichten zur Horrorliteratur zugerechnet wird. Ich habe es erst angelesen, bisher gefällt es mir aber gut und scheint Potenzial zu haben. Mal sehen, wie es mir gefällt, Horror war bisher nicht mein Genre.


    Dann ist da noch eine Sammlung von Kurzgeschichten von Lovecraft, Die Katzen von Ulthar nennt sich das Buch, welches aber nur eine kurze Geschichte am Anfang ist, es folgen weitere. Hier liegt der Fokus aber mehr auf dem Fantastischen und weniger bis gar nicht auf dem Horror, es sind aber schöne Geschichten, die anderen werde ich sicher auch noch lesen.
    Aber diese traumhaft-fantastische Atmosphäre ist tatsächlich äußerst gelungen und in dieser Ausgestaltung auch nur schwer vergleichbar, denn wenn die Traumwelt beschrieben wird, wirkt es alles tatsächlich verträumt und nicht ganz real, was aber nicht in dem Sinne gemeint ist, dass Buch nicht überzeugend geschrieben wird, sondern, dass eben ganz genau die beschriebene Atmosphäre entsteht.
    Tatsächlich haben die Geschichten auch alle eine kleine Moral, wenn man so will.


    Der Herr der Ringe habe ich übrigens zu Ende gelesen, falls ich das hier noch nicht erwähnt hatte.

  • Ich lese gerade den ersten Band der Reihe An Accidental Adventure namens We Are Not Eaten By Yaks.
    In diesem Buch geht es um zwei Geschwister namens Oliver und Celia Navel, die so fernsehverrückt sind, dass sie den ganzen Tag vor der Glotze hängen würden, wenn sie nicht in die Schule müssen. Zu ihrem Leidwesen sind ihre beiden Eltern jedoch Abenteurer, die versuchen, ihre Kinder auch für ihr Hobby zu begeistern. Als die Geschwister eines Tages erfahren, dass ein reicher Abenteurer ihren Vater aus dem Weg schaffen will, müssen sie das irgendwie verhindern und dabei noch ihre Mutter suchen, die vor drei Jahren bei einer Expedition verschwand...


    Das Buch hatte ich aus der Bücherei mitgenommen, da mir die Idee mit solchen Protagonisten eigentlich noch nicht wirklich untergekommen ist. Mir gefällt das Buch bis jetzt.

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  • Eine kurze Geschichte der Menschheit habe ich schon länger durch, genauso wie Sternstunden der Menschheit. Beides tolle Werke, die helfen, die Geschichte insgesamt etwas besser zu verstehen. Durch Eine kurze Geschichte der Menschheit kann ich im Geschichte-Unterricht momentan viel mitarbeiten, da im Buch der Imperialismus recht anschaulich erklärt wird. Auf der Rückseite des Buches steht als Zitat "Dieses Buch lässt Hirne wachsen" und das kann ich nur bestätigen. Danach wusste ich so viele Dinge, die ich vorher nicht gewusst hätte, denn auch die Zukunft wird kurz angeschnitten. Ein tolles Buch, nicht nur inhaltlich, sondern von der Aufmachung. Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.


    Vom Geschichtsfieber gepackt habe ich mir Höllensturz von Ian Kershaw gekauft. Höllensturz umfasst die turbulenten 35 Jahre von 1914 bis 1949. Genau nach so etwas habe ich gesucht, denn es ist oft einfacher, sich vorher einen ungefähren Überblick über ein Thema zu verschaffen, als sich gleich in detaillierte Lektüre zu werfen. Auch dieses Buch lässt sich sehr gut lesen, wobei das Niveau doch ein wenig höher ist. Es ist schade, dass dieses wichtige Kapitel des letzten Jahrhunderts in Geschichte erst spät behandelt wird, deswegen bin ich froh, dass man sich mit Büchern seine eigene Bildung zimmern kann. Auf jeder Seite sind Informationen, die es wert sind, anzustreichen, denn manche Dinge erinnern doch auch irgendwie an unsere Zeit, vor allem der ansteigende Nationalismus.


    Daneben lese ich Marie Antoinette von Stefan Zweig. Schönes Buch, ist Marie Antoinette doch eine Person, von der man eher wenig mitbekommt. Hier erfährt man deutlich, wie verschwenderisch der französische Adel mit Geld umging - oder zumindest Marie Antoinette. Es tut fast schon weh zu sehen, wie sich die Zeichen verdichten, alles immer schlimmer zu werden scheint und die Königin Frankreichs doch weiter in ihrer kleinen Welt lebt.

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  • Auf Empfehlung eines Kollegen habe ich mir mal Deutschstunde von Siegfried Lenz angeschafft und bisher auch etwas über die Hälfte gelesen. Der Roman erzählt von Schuld und Pflicht in der Zeit des Nationalsozialismus. Es schildert aus der retrospektiven Sicht eines Insassen aus einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche, der in der Verpflichtung der Deutschstunde ein Aufsatz über die Freunden der Pflicht über seine Kindheit und das Verhältnis zu seiner Familie schildert.
    Sehr einfühlsam dokumentiert es den Gewissenskonflikt des Protagonisten, der sich zwischen sein Vater und den Maler steht und emotional nicht entscheiden kann, ob er sein Vater bei seiner Pflicht helfen soll, weniger aus nationalsozialistischen Obrigkeit aus, und mehr den expressionistischen Maler zu helfen sein Malverbot zu umgehen. Deutschstunde vermag es diesen wichtigen historischen Hintergrund mit ethischen Hinterfragung zu bestücken und zieht mit sein Gefühlen in den Bann. Ein Buch über Pflicht, Autorität, Verantwortung und ganz vielen traurigen Erinnerungen auch ein Familiendrama.

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  • Ich habe jetzt We are not eaten by yaks fertig gelesen. Auch, wenn das Buch gegen Ende etwas nachließ, gefiel es mir. Das Buch hat auch einen Nachfolger, den ich irgendwann mal lesen werde.


    Gerade lese ich Star Wars: Ein bewegliches Ziel, auf dem zwar vorne groß und fett Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht steht, aber in Wahrheit ist das Buch die Vorgeschichte von Episode 6. Na, egal. Dieses Journey-Dingens wurde doch eh nur eingeführt, um vor dem Erscheinen des Filmes noch Merch zu haben.
    Das Buch ist wie schon gesagt die Vorgeschichte von Episode 6, in der aus Leias Sicht beschrieben wird, wie die Rebellen ein Ablenkungsmanöver starten, um das Imperium lange genug ablenken zu können, damit die Rebellen ihre Truppen unbemerkt sammeln und mit ihnen Endor angreifen können, wo bereits am zweiten Todesstern herumgewerkelt wird.



    So besonders finde ich das Buch jetzt nicht. Ich bin gerade bei der Hälfte des Buches, das gerade mal 230 Seiten hat und es hat bis jetzt keine interessanten Informationen, die das Star-Wars-Universum irgendwie interessant erweitern. Glücklicherweise habe ich das Buch aus der Bücherei ausgeliehen.

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  • Ich hab vor einigen Tagen die Deutschstunde beendet und muss sagen, dass mich das Buch wirklich beeindruckt hat. Wie ich in mein vorherigen Beitrag ja schon erläutert habe, geht es um eine Charakterstudie um den Ich-Erzähler Siggi Jepsen und erzählt auf zwei Zeitebenen das Erlebte und Gefühlte des Protagonisten inmitten des zweiten Weltkrieg. In Folge eines ausgerichteten Malverbot von sein Vater, der als als Polizist tätig ist, gegenüber den Maler Max Ludwig Nansen, beide sind seit der Jugend miteinander befreundet. Dies ist die erste Erinnerung des Protagonisten als ihn während einer Deutschstunde das Aufsatzthema "Die Freuden der Pflicht" zugeteilt wird. Ein zentrales Thema innerhalb des Buches. Überwältigt von Eindrücken und Erinnerungen schafft er es nicht den Aufsatz in der Stunde zu schreiben und gibt ein leeres Heft ab. In Folge dessen wird ihn die Strafarbeit verteilt, in Einzelhaft über das Thema zu sinnieren und sie zu beenden. Völlig besessen setzt sich Siggi nun die nächsten Monate an die Aufarbeit seiner eigenen Vergangenheit und will Klarheit schaffen, wieso er in Jugendstrafanstalt sitzt und seine Sicht der Dinge erzählen. Viele Details die in seiner Akte nicht aufgeklärt sind. Von den Psychologen wird er mit diversen Prognosen des Wahnsinn bezichtigt und als traumatischer Fall abgestempelt.


    Je mehr man über die vergangene Ereignisse erfährt und die Zeitebenen sich mehr und mehr miteinander vermischen, umso tiefer gerät man in ein Strudel voller traumatischer Ereignisse und den Zerriss einer Familie in der Zeit des zweiten Weltkrieges, umgeben in ein nördlichen Schleswig-Holstein. Durch die diversen Verbindungen der Charaktere, sei es Siggi in der Gegenwart, sein Lieblingswärter, der Direktor, sein Psychologe oder die anderen Insassen, die ihn für verrückt erklären und nicht mehr in ihren Kreis aufnehmen, er sei ja wahrhaft krank für das obsessive bestehen der Fortführung seiner Strafarbeit. In der Vergangenheit das zwiespältige und mehr und mehr verbrechende Verhältnis zu sein Eltern, die wunderbare Freundschaft zum Maler, der mehr und mehr als Ersatzvater fungiert und Siggi mit der wichtigen Aufgabe die Bilder vor sein Vater zu beschützen, vertraut.


    Die Zeit der Braunen wird hier klar durch die Autorität des Vaters geschildert und zeigt wohin blindes Pflichtgefühl von der Überwachung des Malers und sein Malverbot führt. Das zweite Gesicht des Polizeiposten dient hierbei als die Gefahr, vor der Siggi mit der Rettung der Bilder vertraut wird. Als sein eigener Vater ihn aber auf die Schliche kommt und Siggi ihn versehentlich auf eine Spur bringt, wird eins seiner Verstecke enttarnt und die darin verwahrte Bilder verbrannt. In Folge des Bruchs sieht sich der Junge im Atelier des Malers den Wahn ausgesetzt alle Bilder vor sein Vater und den Feuer zu schützen. Diese obsessive Pflicht führt ihn dann auch schlussendlich als Kunstdieb in die Jugendanstalt.


    Die Zeit des Nationalsozialismus wird mit den fatalen Folgen von blinden Gehorsams und unreflektierter Pflichterfüllung gut aufgegriffen. Des weiteren setzt er auf eine innere Ebene den Vater-Sohn-Konflikt, als auch der Reifeprozess des Protagonisten während des Niederschreibens des Erlebten ein. In der äußeren Ebene vermittelt das Buch eine Geschichte über die Wahrheit und inwieweit diese von unterschiedlichen Betrachtungen verschleiert und anders wahrgenommen werden kann. Spannend zu beobachten ist hierbei die Beziehung von Siggi und sein Psychologe Wolfang Mackenroth. Diese wird anhand der dokumentierten Beurteilung des Psychologen mit den jeweiligen Gedanken der Charaktere bespickt.
    Der vom Autor virtuoser verwobene sprachliche Umgang macht die traurige Geschichte zu ein besonderes Erlebnis und zählt ohne Zweifel zu einer der einfühlsamsten Familiendramen die ich lesen dürfte. Siegfried Lenz verstand sein Handwerk und erschuf mit sein Tanz der Sprache Bilder die sich symbolisch und von der stilistischen Verwendung in den Kopf einbrennen.

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  • Seit gestern lese ich Zero von Marc Elsberg. Nachdem Blackout zum absoluten Bestseller wurde konnte sich auch Zero einen guten Ruf machen und recht guten Erfolg erzielen. Ich habe ein wenig geschwankt, mit welchem der beiden Bücher ich anfangen soll, entschied mich aber letztendlich für das dünnere von beiden, um einen Einblick in Elsbergs Schreibstil zu bekommen. Er wird immer als sehr realitätsnah gelobt und dass alles bereits in wenigen Jahren genauso weit kommen könnte. Aber ich hab meine Probleme mich mit dem Werk anzufreunden. Es ist sehr technisch geschrieben und beim aktuellen Stand von knapp 150 Seiten gab es bisher auch nur wenig und vor allem kurze Stellen, die aufgrund ihrer Spannung überzeugt haben. Momentan umfasst ein Kapitel einen kompletten Tag innerhalb der Geschichte und streckt dieses auf etlich viele Seiten. Schon das zweite hatte 80 Stück. Besonders Cynthias Arbeitstag macht einen großen und eben wichtigen Teil aus, bei dem außerdem viele anderen Charaktere vorkommen. Den Durchblick hab ich offen gesagt jetzt schon stellenweise verloren, was vermutlich dazu führen könnte, dass ich weiterhin mich nicht komplett in die Geschichte vertiefen und an ihr Gefallen finden kann. Ob ich mir trotzdem das noch beliebtere Blackout hole ist derzeit unklar. Neugierig bin ich definitiv, aber sollte mir der Schreibstil wieder nicht zusagen hätte ich nicht nur 500 Seiten, sondern mehr als 800.

  • @Trakon Ich hatte Zero letztes Jahr irgendwann letztes Jahr gelesen, da mich die Story interessierte. Damals hatte ich die selben Kritikpunkte, aber ich habe weitergelesen, da ich wissen wollte, wie es halt weitergeht. Ich finde, dass das Buch mit der Zeit etwas übersichtlicher und ziemlich spannender wird, auch wenn es noch viele gestreckte Stellen gibt. Ich würde dir einfach empfehlen, weiterzulesen. Mir hat es gegen Ende hin schon ziemlich gut gefallen.


    Mittlerweile bin ich mit Star Wars: Ein bewegliches Ziel fertig. Das Buch hatte gegen Ende mehr interessante und spannende Stellen, allerdings fand ich das Buch jetzt nicht so interessant, dass ich es mir kaufen würde. [Ich hatte es mir nur aus der Bücherei ausgeliehen.] Wer sich etwas für den Zeitraum zwischen Episode 5 und 6 interessiert ist, wird bestimmt Spaß mit dem Buch haben, aber da das Buch zu wenige spannende Stellen in der ersten Hälfte hatte und mir die Charaktere auch größtenteils viel zu flach waren, hat es mir nicht gefallen. Außerdem hätte es etwas länger sein können. Was mir auch nicht gefallen hat, ist, dass auf dem Titel groß und fett Journey to Das Erwachen Der Macht stand, aber das Buch nur am Anfang und am Ende kurz auf den Film anspielt. Aber ich glaube, dieses Journey-Dingens wurde nur eingeführt, um erstens mit mittelmäßiger Literatur für einen etwas besseren, aber immer noch mittelmäßigen Film zu bewerben. Oder umgekehrt? Egal. Und Merch wurde ja auch noch benötigt.


    Jetzt bin ich gerade dabei, Das Buch der unsterblichen Helden zu lesen. Dieses Buch ist der zehnte Band der Klippenland-Chroniken- der elfte, wenn man den Kurzgeschichten-Band Die verschwundenen Schriftrollen als zehnten Band zählt und nicht als Band Neuneinhalb, als der er vom Verlag vermarket wird. Soweit ich weiß, sollte dieses Buch ursprünglich der letzte Band der Serie werden, wurde aber dann 2014 mit einer Trilogie um einen Jungen namens Cade fortgesetzt. Da ich nach einiger Google-Recherche nichts von einer deutschen Übersetzung dieser Trilogie finden konnte, habe ich mir den ersten Band dieser Trilogier vor Ewigkeiten auf Englisch geholt.


    In Das Buch der unsterblichen Helden geht es um Nate Quarter, der mehrere hundert Jahre nach den Handlungen der anderen Bücher in einer Phraxmine arbeitet. Als jedoch sein bester Freund ermordet wird und er erfährt, dass auch er bald getötet werden soll, schnappt er sich einen anderen Mitarbeiter aus der Mine und flieht. Doch die beiden kommen durch verschiedene Ereignisse nicht zur Ruhe.


    Das Buch finde ich bis jetzt gut. Ein längeres Fazit kommt, wenn ich fertig bin.

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  • Nachdem ich Zero beendet habe ist meine Meinung grundlegend die gleiche geblieben. Das behandelte Thema über Daten war hochinteressant und hat mich immer wieder motiviert weiterzulesen, die eigentliche Geschichte schwankte in meinen Augen dagegen andauernd zwischen gut, unübersichtlich und träge. Unter anderem eben dadurch, dass eine Story, bei der man nur halb dabei ist, auch nur halb so viel Spaß macht. Ich möchte es an sich gar nicht mal auf Elsbergs Schreibstil schieben, wobei mir weiterhin der Vergleich fehlt. Nichtsdestotrotz habe ich mich dazu entschlossen auch Blackout zu lesen, eben weil es mich von der Thematik her sogar noch mehr anspricht. Von Helix dagegen werde ich erst mal die Finger lassen, die 23€ der gebundenen Ausgabe sind mir einfach zu teuer. Da müsste mich Blackout schon überwältigen, dass ich mir es anders überlege. Des Weiteren habe ich mir gestern wieder zwei neue Bücher geliehen, so schnell komme ich mit Lesen sowieso nicht hinterher.

  • Hey,
    Ich liebe deutsche Dichtung, deshalb lese ich gerade Faust, der Tragödie zweiter Teil. Ist zwar anfangs schwer zu verstehen, aber wenn man sich mit dem Kaiserreich von Kaiser Maximilian und mit Antiker Literatur auseinandersetzt merkt man schnell, dass es gar nicht so schwer ist.
    Ich kann jedem aber nur die gekürzte Ausgabe empfehlen, da sind alle wichtigen Teile drinnen.
    Ich kann mich mit den Problemen Fausts teils auch identifizieren, deshalb hat mich der erste Teil auch so gepackt. Im Zweiten sind Fausts Probleme teils anders, aber es ist sehr interessant, den Sinneswandel des Faust zu lesen und verstehen. Von Freude am Leben zu Freies Land für Freie Menschen, hat er doch am Ende herausgefunden, was die Erde im inneren zusammenhält.

  • Ich hab mir am Sonnabend eine PDF-Thesis zum Anime Neon Genesis Evangelion unter den Titel The Buddhist Worldview of Neon Genesis Evangelion: Positioning Neon Genesis Evangelion in a Japanese Cultural Context durchgelesen und obwohl ich als sehr großer Fan des Anime schon viele Arbeiten, Dokumentationen und Blogs zum Phänomen Evangelion durchgelesen habe, begeistert es ein immer wieder. Auch über die Jahre hinweg viele Video-Essays in unterschiedlicher Form von Analyse, Gedankenspiele oder richtige Interpretationen habe ich konsumiert. Von all den Sachen ist hier die Arbeit von Cassandra N. Vaugha unter den oben dokumentierten Titel als abschließende Arbeit für ihr Master of Arts in the Graduate School of The Ohio State University am interessantesten gewesen. Das Projekt setzt sich mit der japanischen Sichtweise gegenüber Evangelion auseinander und vertieft sich mit der dahinter wirkende Kunst der Animation auf eine so liebevolle und detailreiche Art, das ich diesen Anime als eine noch höhere Kunst betrachte, als es ohnehin schon ist. Auch der sehr religiöse Kontext Japans wird genau erläutert und erörtert. Sehr interessant zu lesen für Fans.

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