Das Metroid-Gefühl

Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?
  • Die Serie Metroid ist schon auf einige Titel angewachsen und schlägt mal in jene, mal in die andere Richtung aus. Es gibt, grob gesehen, 2D-Sidescroller, First Person Shooter und einen kleinen Haufen Spinoffs wie Federation Force und Pinball.
    Ich will hinaus auf die Besonderheit der Reihe und was ein "echtes" Metroid ausmacht, welche Titel dem vielleicht nicht gewachsen sind.
    Was liegt euch an Metroid bzw. welche Erwartungen hegt ihr?


    Wenn ich an Metroid denke, fallen mir als erstes Samus Aran, Spannung und eine zu erkundende Welt voller Geheimnisse ein.
    Samus könnte man zwar theoretisch durch Heldin #42391 ersetzen, aber ich mag sie als feste Titelheldin, obwohl ihr bis auf Other M kaum Charakter zugute kommt. Außerdem bin ich prinzipiell immer für weibliche Verstärkung.
    Was das Gameplay angeht, steckt da die große Stärke der Reihe für mich: Open World-artige Erkundungen in diversene, sich unterscheidenden Gebieten, der Anstieg von Fähigkeiten, die stets neue Wege eröffnen, sowie die pure Spannung, was als nächstes kommt und wo vielleicht Upgrades versteckt sein könnten. Samus steuert sich immer sehr präzise und mit so Zeugs wie Wandsprüngen und Shinesparks kann man eine Menge ausreizen. Das mag ich, man fühlt sich wie ein aktiver Entdecker. Wie das nun umgesetzt wird, ob 2D oder 3D, ist mir in erster Linie egal, solange der Rest stimmt - wenngleich ich die 2D Titel lieber mag.
    So, wie Super Metroid es gemacht hat, ist es mir lieber, im Gegensatz zum relativ liniearen Fusion. Die Entscheidung, welchen Weg ich zuerst einschlage, und in welcher Reihenfolge ich wen umhaue, liegt fast immer an mir und inwiefern ich Sequenze breaking begehen kann oder will. Wie ein großer Spielplatz.
    Wenn das alles stimmt, reißt mich die Spannung mit. Manche Metroidvanias kriegen das ganz gut auf die Reihe.

  • Metroid ist und bleibt für mich ein Spiel mit viel Backtracking, der Heldin Samus Aran, den klassischen Beams und Suits und -ganz wichtig- einem richtigen Planeten zum Erkunden, nicht so, wie das in Fusion oder Other M der Fall war. Eine Raumstation, die einem vorgaukelt, irgendwo zu sein, mag ich gar nicht.
    Was noch für das richtige Metroid Feeling dazugehört ist eine, wie Kitti es schon nannte, Open World artige Erkundung. Other M und Fusion gehören nicht zuletzt deswegen zu meinen am wenigsten gemochten Metroid, eben weil sie sehr linear waren, plus in Verbindung mit der Raumschiffgaukelei.

  • Hmm, linear sind die anderen Metroids im Grunde auch, z.B. Metroid oder Metroid II sind sehr linear, der einzige Unterschied zu z.B. Fusion ist, dass Fusion dank Map und Points of Interest einsteigerfreundlich ist, weil es das Backtracking sehr gering hält, aber ich mochte Fusion wegen seiner Atmosphäre nicht weniger gern, es hatte auch diesen melancholischen Touch, das Gefühl des Alleinseins, man konnte sehr viel entdecken und Backtracking gab es trotzdem genug, auch obwohl man immer wusste, wohin man muss. Other M hat andere Stärken, ich finde es schade, dass die Metroid Community es so verachtet, vielleicht wird man wie einst bei Wind Waker in etlichen Jahren draufkommen, dass es ein großartiges Spiel war, das mal andere Dinge probiert hat, aber das hat Prime doch auch, vielleicht hatte Other M halt Startschwierigkeiten, weil es eben Prime schon gab und man so große Erwartungen in das Spiel gesetzt hatte, nachdem Prime mit einem großen Feuerwerk abgeschlossen war und schon länger kein 2D Metroid mehr erschienen war.


    Das Metroid Gefühl kam bei mir zuletzt bei Axiom Verge auf. Jeder, der das Spiel gezockt hat, weiß, was ich meine. Es ist das Leveldesign, verbunden mit Exploration, Backtracking und den Geheimnissen. Dazu kommen noch die vielen verschiedenen Waffen, das Gefühl der Einsamkeit in einer fremden Umgebung und ein absolut großartiger Soundtrack, gerade in solchen Spielen ist das für mich sehr, sehr wichtig. Das merkt man erst, wie wichtig guter Sound ist, wenn das Spiel einen schlechten Soundtrack hat

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #74: Die Volksfront von Judäa

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    "Ich dachte, wir wären die Populäre Front?! "

  • Tja, ich hatte mal letztes Jahr einen halben Meter geschrieben und abgespeichert, aber dann irgendwie verloren. Jetzt versuche ich es noch einmal in einer kürzeren Fassung.


    Im Grunde geht es ja um die Frage, was ein Metroid ausmacht, und das erinnert mich sehr an Diskussionen, die es auch über Zelda gibt. Braucht man Samus oder würde es, wenn auch nur einmal, auch ohne sie funktionieren? Federation Force kann hierüber vielleicht eine Antwort geben, aber da Federation Force bei mir noch geplant ist, kann ich darüber nicht viel sagen. Zumindest so viel, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass Samus zwar ein essentieller, aber kein notwendiger Teil von Metroid ist. Auf jeden Fall ist es eine subjektive Frage, da die Antwort auf die Frage nach dem Metroid-Gefühl ein Gefühl ist und daher nicht objektiv sein kann. Für mich ist Samus' Rolle jedenfalls noch nicht geklärt.


    Ganz entscheidend ist für mich hingegen die Spielweise. Zum einen ist es der futuristische Flair, in dem man sich bewegt. Ein mittelalterliches Metroid, in dem man in einem Schloss gegen Ritter kämpft, ist genauso wenig denkbar wie ein Zelda im Weltraum. Metroid gibt dem Spieler das Gefühl, sich in einer technologisch fortgeschrittenen Welt zu befinden. Man sieht und benutzt Objekte, die man nicht unmittelbar versteht, weil man nicht in ihre Entwicklung einsehen kann - das macht sie cool und "wie aus einer anderen Welt". Wenn ich ein Objekt - etwa eine Waffe - benutze, an der ich erkenne, dass es ein Ergebnis technischer Errungenschaft ist, wie zum Beispiel der Wave Beam oder der X-Ray Visor, dann ist das ein Metroid-Gefühl. Metroid ist gewissermaßen ein Blick nach vorne. Oft gibt es Elemente, die einen an die eigene Welt erinnern, welche dann wiederum mit weltfremden Dingen bereichert ist. Insbesondere ist es für mich wichtig, dass in Bezug auf Waffen der Fokus bei futuristischen Schießwaffen liegt und nicht etwa bei Schwertern, Messern, Brechstangen oder Gewehren. Die Musik macht auch viel aus.


    Zum anderen ist es das Ziel des Spiels. Das Besiegen von Gegnern ist zwar ebenso wichtig, aber der Fokus liegt immer noch im Lösen von Rätseln, in einer mehr oder weniger komplexen Story, die viele Möglichkeiten erlaubt. Das Finden neuer Waffen und Gegenstände, die Erkundung der Welt, Interaktion mit Lebewesen und Gegenständen, das Erschließen neuer Wege - alles, was man von den meisten anderen Nintendo-Franchises her kennt. Einen linearen Verlauf lehne ich eher ab, erst recht, wenn man Level für Level im Stil von Mario oder Kirby durchlaufen würde. Backtracking hingegen finde ich toll und möchte ich auch in Zukunft nicht vermissen.

  • Das Metroid Gefühl.


    Man hat eine Mission. Dabei bleiben Auftraggeber und das was Samus eigentlich ist unbekannt (Gut, sie ist Kopfgeldjägerin).


    Man erkundet, man erkundet sogar ziemlich viel. Man tötet Gegner, welche zu Beginn meist sehr leicht zu besiegen sind. Irgendwann kommt man nicht weiter, da man zum weiterkommen Ausrüstungsgegenstände benötigt. Dabei weiß man nie so genau, wo es denn jetzt weiter geht bzw. wo man eben genannte Gegenstände findet.


    Irgendwann fällt einem zufällig ein Gang auf indem man noch nicht war. Man geht hindurch und entdeckt eine Tür. Am anderen Ende wird man von einem größeren Gegner überrascht. Dieser ist deutlich stärker aber man wird belohnt. Mit Bomben ! Das töten mit den Bomben ist etwas umständlich aber hey, jetzt komme ich durch diese porösen Wände.


    Dadurch vergrößert sich die spielbare Welt enorm und neue Herausforderungen warten auf einen bis zu dem Zeitpunkt, wo ich nicht weiterkomme, da ätzende Lava den Weg versperrt. Ich brauche neue Ausrüstung....


    Ach diese Metroidvania Gefühl. Ich Liebe es !!!!!!


    Besonders zu erwähnen ist hier Metroid 2 : Return of Samus.

    Das Remake lasse ich mal außen vor, da ich es leider noch nicht gespielt habe.


    Hardwarebedingt (Game Boy) ist dieser zweifellos der Schwächste. Wenig Gegnertypen, triste Landschaften und man verläuft sich schnell und weiß mangels Karte gar nicht wo man genau ist und wo es weiter geht.


    Aber das Spielprinzip ist soooo motivierend. Man hat diesen Planeten SR388 und hat den Auftrag alle Metroids umzubringen, da sie zu gefährlich sind. Unten rechts ist die Anzeige und man hat die Info, dass 40 Biester noch leben.


    Man muss zwingend alle Töten, da ansonsten der Lavaspiegel nicht sinkt und tut er dies nicht weiß man, dass man irgendwo noch einen übersehen hat. Zudem ist das ja der einzige Teil (Den Omega Metroid X aus Fusion mal außen vor) wo die Metroids nicht nur in ihrer Larvenform angreifen.


    Je tiefer man in den Planeten vorstößt, desto größer werden Sie, da sie sich weiterentwickeln. Alpha, ,Gamma, Zeta, Omega und dann die Königin. Man hat dieses beängstigende Gefühl, da die Metroids immer weniger und damit immer stärker werden. Außerdem taucht man immer tiefer in den Planeten ein und will eigentlich nur wieder nach Oben und dann nach Hause ^^

  • Zum einen ist es der futuristische Flair, in dem man sich bewegt. Ein mittelalterliches Metroid, in dem man in einem Schloss gegen Ritter kämpft, ist genauso wenig denkbar wie ein Zelda im Weltraum.

    Hier würde ich schon gerne widersprechen. Das Genre nennt man ja schon seit einer kleinen Ewigkeit Metroidvania und das nicht ohne Grund. Den ein unglaublich tolles Metroidvania ist Castlevania Symphony of the Night!
    Hier hat man eben ein Metroid im Spätmittelalter/Rennaisance und bekämpft untote Ritter, Werwölfe und Vampire.

    Ein echtes SciFi Zelda fällt mir jetzt zwar nicht ein aber Darksiders hat ja, das es eigentlich in "unserer" Welt spielt, auch modernere Elemente
    . Darksiders kommt zwar nicht wirklich an Zelda ran ist aber dennoch ein ziemlich gutes Spiel. Vor allem Darksiders 3 ist großartig.

    "Ich war die Welt in der ich wandelte und was ich sah und hörte und fühlte kam nur durch mich selbst!"

    "Vielleicht werde ich ewig Leben oder vielleicht ist das auch nur ein allerletzter Traum vor dem ewigen Tod!"

  • Chrisael


    Das, was Du mit Metroidvania und Castlevania sagst, stimmt an sich natürlich. Es gibt durchaus Spiele, die Designelemente und Mechaniken aus Metroid übernehmen. Allerdings denke ich, dass das erst mal nichts über Metroid selbst sagt.


    Man kann aus Metroidvania Vieles hervorbringen, das dann vielleicht auch gut aussieht: futuristische oder mittelalterliche Abenteuer, Rennspiele und was es so alles gibt. Dennoch ist Castlevania nicht einfach nur ein mittelalterliches Metroid (zumindest finde ich das), sondern spielt in einem eigenen Universum. Und das Metroid-Universum, das dem uns bekannten Metroid seine Identität gibt, kann meiner Meinung nach nicht einfach so umgeändert werden, dass man im nächsten Metroid im Mittelalter spielt, ohne dass man gleichzeitig bewährte Konzepte, die Metroid beliebt machen, verletzt (das ist natürlich auch Geschmackssache). Aber man kann natürlich einige Elemente übernehmen und ein ganz neues Spiel mit einem eigenen Universum entwickeln, was dann auch letztlich mit Castlevania gemacht wurde.


    Ganz analog glaube ich, dass es schwierig ist, Link plötzlich mit Beamwaffen auszustatten. Aber man kann natürlich ein neues Spiel erfinden, das einige Design- und Mechanikelemente aus Zelda übernimmt, und ein neues Universum konstruieren.