Bei diesem im Jahre 2002 von Rare veröffentlichten Ableger der Starfox Reihe handelt es sich um eine pure Erfrischung, denn im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist es ein Action Adventure, welches sich dennoch immer wieder zwischendrin mit Shooter-Passagen an seinen Wurzeln orientiert. Gameplaytechnisch weist es einige Parallelen zur Zelda Reihe auf und überlässt es somit den Fans, ob sie in diesem Titel den Flop der Reihe oder aber ein ausgeklügeltes Abenteuer sehen.
Ich persönlich verbinde viel mit Starfox Adventures und in kaum einem anderen Game kommen bei mir mehr Emotionen hoch als in diesem. Nachdem ich Ende 2011 das Spiel bei einem Kumpel anzocken durfte und ebenso ein Let's Play schaute, beschloss ich es mir auszuleihen. Ich spielte es gleich zweimal durch und gab es anschließend schweren Herzens zurück. Aber als ich ein Jahr später, ebenso um den Jahreswechsel herum, erneut vom Fieber gepackt wurde, musste es wieder ins Haus. Spielstand 3 und 4 folgten geschwind, ich bekam nicht genug. Seit Weihnachten 2014 darf ich Starfox Adventures nun auch mein Eigentum nennen, brachte den begonnenen fünften Spielstand allerdings nie zu Ende. Dabei überwiegen die positiven Punkte deutlich und bringen äußerst gelungene Abwechslung.
Bereits der Spielbeginn ist ein optimales Beispiel, denn er führt mit Krystal eine neue und besonders interessante Figur ein, die man durch die atmosphärischen Gänge des Krazoa Palastes steuern darf. Bei dem Regen und der Musik krieg ich jedes mal Gänsehaut, allgemein hat man hier einen absolut erstklassigen Soundtrack, der mir schon viele Ohrwürmer beschert hat.
Nach dem kurzen Einstieg, der den Grundstein des neuen Abenteuers bildet, erhält Team Starfox den Auftrag, den zerfallenen Dinosaur Planet wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen. Für diese Mission müssen die vier Ahnensteine zum Planeten zurückgebracht werden, die sich auf abgetrennten Orten, welche nun im Weltall schweben, befinden. Bei den Reisen dazwischen handelt es sich um die oben erwähnten Arwing-Passagen. Ansonsten kämpft Fox mit einem Stab, der nach und nach um weitere Spezialattacken erweitert wird. Ebenso wird er von Prinz Tricky begleitet, einem kleinen Dino, der sich als große Hilfe bei diversen Rätseln herausstellt.
Das Game hat nicht die längste Spielzeit, Erfahrene werden es unter zehn Stunden durchspielen, nichtsdestotrotz kommt die Story immer wieder mit neuen Aufgaben um die Ecke, indem beim Betreten von bereits bekannten Orten neue Sequenzen und Geschehnisse ausgelöst werden. Der gute Mix aus Kämpfen, Köpfchen und dem Erledigen von neuen Aufgaben schärfen die Sinne eines jeden Teilzeitgamers. Das Inventar kann dabei jederzeit während des Laufens per C-Stick bedient werden und bietet Zugriff auf sämtliche Items, Stab-Attacken und Befehle für Tricky. Bequemer geht es in meinen Augen nicht.
Je mehr sich die Handlung dem Ende nähert, desto schneller ist auch das Tempo. Bis man merkt, dass man auf das Finale zuschreitet, befindet man sich bereits mittendrin. Egal ob Abschied oder Wiedersehen, Starfox Adventures versteht es die Charaktere sympathisch darzustellen, sodass man richtig mitfühlen und ihre Bindungen nachvollziehen kann. Bis zum Ende der Credits fühle ich mich jedes mal aufs neuste in die Welt von Dinosaur Planet vertieft. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht sonderlich hoch, da man sowohl mit den sogenannten Bafomdads überhäuft wird, die nach einem Tod wiederbeleben, als auch per Drücken von R einen unzerbrechlichen Schild mit dem Stab bildet. Aber das dürfte wohl der Punkt sein, durch welchen das Spiel nicht nervenaufreibend, sondern mehr zum Abschalten ist. Insbesondere wenn man bereits mit den Rätseln vertraut ist, die beim ersten mal aber definitiv noch die grauen Zellen fordern. Selbst die kleinen Kämpfe zwischendurch sind weder schwer noch abwechslungsreich, dafür die Bosskämpfe umso mehr. Der RedEye King ist einer von der Art, der man nicht nachts alleine begegnen möchte. Auch heute noch, als ich das Game zum sechsten und garantiert nicht letzten mal durchgezockt habe, wurde ich nervös in diesem Kampf. Momente wie diese machen ein Spiel für mich aus.
Rare hat in meinen Augen mit Starfox Adventures einen zeitlosen Geheimtipp geschaffen. Erneut bewahrheitet sich der Spruch In der Kürze liegt die Würze, denn langweilig wird es für mich jedenfalls nicht. Abgesehen von dem Punkt, dass man nachträglich zwei Orte - sowie kurz vor dem Endkampf sogar die gesamte restliche Overworld - nicht mehr betreten kann, habe ich nichts wirklich zu bemängeln. Besonders das Design und das Feilschen beim Händler heben das Spiel von anderen ab. Da der Titel schönerweise ziemlich günstig von Gebrauchthändlern oder Privatverkäufern angeboten wird, lege ich ihn jedem Gamecubebesitzer ans Herz.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Starfox Adventures gemacht und seid Ihr der gleiche Meinung wie ich oder hättet Ihr Euch lieber einen kompletten Starfox-typischen Shooter gewünscht?