*kreisch*
Warum gibt es zu meinem liebsten Jump ‘n‘ Run eigentlich noch keinen Thread in diesem Forum?
Aber keine Sorge, ich bin ja hier um euch die Platformer-Erleuchtung zu bringen und vielleicht eine neue Spieleempfehlung für die eine oder andere Person auszusprechen.
Bei Klonoa: Door to Phantomile (Kaze no Kuronoa: Door to Phantomile im Originalen) handelt es sich um den ersten Teil einer Spiele-Reihe, veröffentlich im Dezember 1997 in Japan und im darauffolgenden Jahr dann in Nordamerika und Europa. Außerdem kann man sich diesen zuckersüßen Klassiker seit 2009 auch im PlayStation Network (PSP, PS3 und PS Vita) runterladen. Entwickelt und veröffentlicht wurde das Ganze von Namco (heute Namco Bandai).
(Zudem gibt es noch einen Remake für die Wii, welcher sich aber nicht so gut verkauft hat und auch etwas schlechtere Kritiken eingeheimst hat – trotzdem ist es eine Option, wenn man keinen Zugriff auf den Release aus dem PlayStation Network hat, empfehle hier aber die Option auszustellen, dass er diese verkackte Sonic-Stimme hat, haha)
Damit ihr einen kleinen Einblick in die Spielewelt habt, hier erst einmal das Opening-Video:
Von einem Jump ‘n‘ Run erwartet man in erster Linie Spaß was das Gameplay angeht, doch was, wenn dieses Spiel mit einer; zumindest verhältnismäßig; Story um die Ecke kommt? Wenn man sich das Intro des Spiels anschaut, dann mag man nicht vermuten, dass sich hinter dem knuffigen anthropomorphen Tierchen mit der Fantasy-Sprache um einiges mehr steckt als das typische „Gut vs. Böse“-Schema.
Natürlich wird diese Thematik auch hier groß geschrieben, als man nach dem ersten Level auf dem Gipfel des Berges ankommt und dort auf die üblen Gestalten Ghadius und Joka trifft, welche nach dem mysteriösen Mondanhänger suchen und im Rahmen dessen die Sängerin Lephise entführen…
Klingt sehr generisch, doch gen Ende der Geschichte hat die Erzählung bei mir; wie sagt man so schön; „right in the feels“ getroffen und jedes Mal, wenn ich einen bestimmten Track aus dem OST höre, fühle ich mich daran zurückerinnert, wie traurig ich über den Ausgang dieser Geschichte und dessen Inszenierung war. Ich kann nicht behaupten, dass ein anderes Jump ‘n‘ Run je solche Regungen in mir ausgelöst hat und aus diesem Grund wird dieses Spiel wohl auch für immer eine ganz besondere Stelle in meinem Herzen einnehmen und auf jeden Fall Platz #1 der Platformer bei mir sein.
Ich möchte hier noch einmal besonders anmerken, dass die Sprachausgabe in der Wii-Version die Immersion sehr zerstört und ich kann jedem nur empfehlen diese umzustellen. Noch besser ist es, wenn man sich die Version aus dem PSN zieht (solange man auf den mittlerweile natürlich veralteten Look hinwegsehen kann) oder gar das Original in die Finger bekommt.
Warum ist dieses Spiel jedoch auch in seinem Gameplay so gut?
Während andere Spiele mit jedem Atemzug versucht haben in die typischen Fußstapfen des Mario 64 zu treten, hat Klonoa sich das Konzept von 2.5D zu Nutze gemacht – und wenn ich sagen darf: hat es hier perfektioniert. Während etliche 3D-Spiele immer wieder einer unpräzisen Steuerung oder vor allem Probleme mit der Kamera zum Opfer gefallen sind, hatte man dieses Manko hier auf keinen Fall. Stattdessen wurde man in eine 3D-Welt geworfen, auf der man sich aber in altbekannter 2D-Manier fortbewegen konnte.
Während das Gameplay relativ simpel war und man nicht behaupten kann, dass Klonoa sonderlich viele besondere Fähigkeiten hatte, wurde die Fähigkeit die er hatte nicht nur sehr gut, sondern auch sehr vielfältig in das Level-Design integriert – was auch dringend nötig ist. Anders als viele anderen Helden im Genre, kann die knuffige, katzenartige Kreatur nicht sonderlich weit springen… zwar besitzt der kleine Kerl einen Flatterflug, doch bei diesem geht jeglicher Schwung verloren und es bietet sich nicht an Hindernisse auf diesem Wege zu überqueren.
Mit Hilfe des Ring-Geistes Huepoe kann man seine Gegner mit der Macht des Windes aufblasen und sie so entweder als gefährliche Geschosse oder als Sprungball (ähnlich dem Doppelsprung) nutzen um die verschiedenen Obstakel innerhalb des Levels zu umgehen und etwaige Rätsel zu lösen.
Der Schwierigkeitsgrad ist vor allem am Anfang sehr einfach und sollte vor allem Veteranen nicht unbedingt eine harte Lebenszeit bescheren, die letzten Level können (vor allem wenn man 100% will) durchaus aber auch ihre Schwierigkeiten haben und für mich ist das Bonus-Level noch heute der Horror – ein Fehler und man darf den Abschnitt wieder von vorne anfangen.
Besonders schön ist die Präsentation des Spiels (man muss hier unbedingt im Hinterkopf behalten, wie alt das Spiel ist – heute gewinnt man damit sicher keinen Preis mehr). Angefangen bei dem wirklich hübschen Design der einzelnen Welten; die alle ihren ganz eigenen Charakter haben; über die schönen animierten Sequenzen und der fantasievollen Gestaltung der einzelnen Charaktere. Visuell hat man hier ein atmosphärisches Spiel.
Aber auch im Bereich Audio hat man hier gute Qualität, wobei es vielleicht mit Vertretern wie Donkey Kong Country (wo ja fast jeder Track eine Bombe ist) nicht mithalten kann. Trotzdem gibt es etliche Stücke aus dem OST, welche ich heute noch unheimlich gerne anhöre und an die ich immer wieder denke, wenn ich an gute Video-Spiel-Musik denke. Ich lasse hier einfach mal meine zwei liebsten Beispiele hier: Baldium‘s Drive & Song of Rebirth.
Hach… wenn ich jetzt so daran zurück denke, will ich am liebsten gleich meine originale Version einwerfen und spielen. Das Spiel hat so viel Spaß gemacht und obwohl es eigentlich keinen richtigen Wiederspielwert hat, könnte ich es wohl immer und immer wieder spielen… einfach, weil das Gameplay so gut umgesetzt war, dass einen die Einfachheit dessen nicht wirklich gestört hat.
Wer Fan des Genres ist und diesem Spiel noch keine Chance gegeben hat, dem empfehle ich einfach es zu machen! Klonoa: Door to Phantomile ist ein wunderbares Spiel, welches viel zu wenig Beachtung geschenkt bekommen hat!
Kennt jemand diesen Ableger der Reihe? Wir findet ihr ihn?