Komplettlösung, selbst erkunden oder um Hilfe fragen?

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  • Im "Kleine Fragen zu Breath of the Wild"-Thread wurde kurz das Thema angerissen, wie man dazu steht, knifflige Situationen in Spielen selbst zu lösen oder Guides/Foren zurate zu ziehen. Die ersten paar Posts dieses Threads beziehen sich auf diese Thematik und wurden aus genanntem Thread übernommen.


    Ausgehend von dieser Diskussion könnte man gerne mal allgemein darüber reden, wie man zu Guides steht oder diese bevorzugt nutzt (wenn überhaupt), denn wie es scheint, wurde ausgrechnet dieses gar nicht mal so unwichtige Thema hier im Forum noch nie explizit besprochen. Um für den Anfang mal für mich selbst zu sprechen: Im Großen und Ganzen liegt mir sehr viel daran, ein Spiel erstmal selbst zu erforschen und nur dann Guides zu benutzen, wenn ich an einem Punkt angekommen bin, an dem es nach stundenlangem Herumprobieren einfach nur in Frust ausartet. Dann will ich meine Antwort auch möglichst schnell und gebe in einer Suchmaschine direkt "Spiel X, Schlagwort 1, Schlagwort 2, Schlagwort 3" ein. Erst wenn ich gar keine oder nur unbefriedigende Hilfe finde, suche ich dann in irgendwelchen Foren direkte Hilfe - bisher kann ich zum Glück behaupten, dass Google mich nie enttäuscht hat, aber meist sind das ja dann immer eher populäre Spiele, die mich umtreiben, und dank der Massen an Foren, Subreddits und was auch immer wird man da meist schon wenige Tage nach Erscheinen des jeweiligen Spiels fündig.


    Interessant wäre dann ja nämlich auch die Frage, ob die Leute eine bestimmte Quelle haben, die sie erstmal anzapfen (spieletipps.de oder gamesfaq.com sind ja so ziemlich am beliebtesten), oder gezielt nach Communities suchen, in denen man immer wieder mal nachhaken kann und sich dort vielleicht auch einlebt, denn wir Menschen gelten ja als soziale Wesen und oft spielt auch ein wenig der Wunsch nach Kommunikation mit in die Handhabung der Problemlösung.

    3 Mal editiert, zuletzt von Vincent Delacroix ()

  • aber hast du mal überlegt, einfach diese oder jene Lösung zu googlen? Ist nur so ein Tipp, wenn du zB irgendeinen Guide benutzt, kannst du die Lösung(en) zu deinem Problem mit einfachen Stichpunkten finden, anstatt deine Situation jedes Mal detailreich hier erklären zu müssen

    Das kann man sicherlich machen, würde aber diesen Bereich des Forums auch irgendwie obsolet machen. Das würde dann auch für alle „Questfrage und Hilfe“-Threads gelten. Das wäre schade. Ich finde es eher schön, dass für solche Anliegen ein Forum aufgesucht wird, sich sogar User extra dafür anmelden, nur um mit anderen Fans in Kontakt zu treten.

    Sicherlich könnte man ein Spiel auch mit einem Guide, der neben einem liegt, spielen, aber so teilt man auf diesem Weg seinen Fortschritt ja auch noch mit anderen. Das ist doch etwas.

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    Das Horror Kid jammt auf seiner Klampfe zu: Cocteau Twins - Cherry Coloured Funk

    Whity, Whity! Kuuluu-Limpah! Diese magischen Worte hat Whity für sich ersonnen! Stehlen Sie sie nicht!

  • Stimmt eigentlich schon, aber zu ganz speziellen Fragen findest du nicht immer eine Antwort, die genau auf dein Anliegen passt und dann musst du eh schon wieder selbst anmelden und nachfragen - und dafür sind die Foren dann ja da. Die meisten der Antworten, die ich beispielsweise bei Suchen finde, stammen aus Foren. Gäbe es also kein Forum, wo die Frage beantwortet wird, müsste ich sowieso in ein Forum dafür. Und im Speziellen werden hier eben Zeldafragen beantwortet. Ich weiß nur nicht, ob der Zeldabereich öffentlich ist und ob man Threads als Antwort überhaupt vorgeschlagen bekäme (vor allem, da es ein deutsches Forum ist und ich beispielsweise immer auf englisch Frage wegen mehr Ergebnissen).

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Klar, ich wollte das Prinzip ja auch nicht kritisieren ;) Nur darauf hinaus, dass man via Google schneller an die Lösung kommt, wenn man mal eben kurz zB "Blutmond Schreinquest" eingibt, als wenn man die Situation wortreich erklärt und dann noch unbestimmt lange auf die Antwort warten muss. Zumal, wenn man öfters mal nicht weiterkommt. Auf der anderen Seite ist natürlich auch der Austausch eine gute Variante, wenn es um etwas geht, das mehrere Lösungswege hat oder irgendwelche Bugs, die vielleicht irgendwer schonmal hatte...


    Was das mit der Suche und ob man dabei auf das Forum hier stößt, betrifft: Ja, ich denke schon, dass man da sofort auf der ersten Seite über den Thread hier stolpert, also eben im Falle einer deutschsprachigen Anfrage. Und eben wenn man noch explizit "Forum" als Zusatz-Keyword eingibt. Da wurde ich auch schon das ein oder andere mal hierher verwiesen, hehe.

    Einmal editiert, zuletzt von Vincent Delacroix ()

  • Zitat von WhiteShadow

    Das kann man sicherlich machen, würde aber diesen Bereich des Forums auch irgendwie obsolet machen.

    Dem stimme ich nur bedingt zu. Ja klar gibt es zu Spielen, welche gerade der Renner sind und schon eine Weile draußen sind, viele Seiten mit Tipps, Tricks und Komplettlösungen, aber das gilt nicht für die eher unbekannteren Spiele. Generell gebe ich also Vince Recht, dass das mit weit weniger Zeitaufwand für BOTW funktionieren könnte und sollte wider erwarten dennoch etwas vorhanden sein, das keiner in seiner Lösung hat, ist das hier noch immer eine nützliche Anlaufstelle. Ansonsten sind dann eben die Problemlösungsthreads für die kleineren Franchises etc. eben noch ein Ticken nützlicher als dieser Thread hier. Damit habe ich gar kein Problem. Aber ist natürlich auch schön, wenn wer lieber diesen Thread nutzt, als zu googeln.

  • Für mich ist das bekanntlich ja eine streitbare Sache.


    Ich verstehe es nämlich nicht, dass sich jemand ein Spiel kauft, nur um dann jeden Schritt zu googlen und/oder sich auf YouTube ein Video anzugucken.

    Und noch viel unverständlicher find ich es, wenn jemand sich extra in einem Zelda-Forum anmeldet, um sein Problem bei einem Zelda-Spiel zu schildern, und dann von "uns" gesagt kriegt, er möchte doch mal googlen oder spieletipps angucken.


    Ein Spiel bietet mir die Möglichkeit, mich mal mit was anderem als den Alltag beschäftigen zu können. Ich spiele vorrangig deshalb Videogames. Fernsehgucken ist generell nicht so meins und auch für Bücher fehlt mir oft die Muße. Bis jetzt ist mir kein einziges Spiel begegnet, welches sich nur dann spielen lässt, wenn man sich die Lösung(en) aus dem Netz besorgt, weil man von alleine nicht drauf kommt. Mir ist es sehr willkommen, dass ich auch länger was vom Spiel habe. Wenn ich also irgendetwas lange suchen muss oder für ein Rätsel länger als 10 Minuten brauche, dann ist mir ganz recht.

    Die aber durch das Internet bedingten dauerhaften Zugänge zu Komplettlösungen in visueller und geschriebener Form haben meiner Meinung nach das Spielverhalten für viele nachhaltig verändert, wie mir scheint. Man greift dann schnell zu ner Hilfe, obwohl man die eigentlich nie braucht. Das ist doch schade!


    Wenn man sich nicht richtig mit einem Spiel/Buch/Serie/Film auseinandersetzen will und sich dauernd spoilert oder vorgeben lässt, dann entgehen nicht nur wichtige Eindrücke, sondern auch der Spaß.


    Ich glaube, es war Trakon, der mir mal schrieb, dass nicht jeder die Zeit hat, jedes Spiel 100 Stunden lang zu zocken, nur um jedes Rätsel allein lösen zu können. Das ist tatsächlich für mich relativ nachvollziehbar. Schade find ich es trotzdem.

    Einmal editiert, zuletzt von Hyrokkin ()

  • Schlicht und ergreifend: Mich geht es nichts an, wie und aus welchen Gründen andere Leute ihr Spiel durchbekommen und ich Maße mir auch nicht an zu sagen, dass es schade oder traurig oder sonst was ist, wenn andere eben mit Walkthrough spielen.


    Vielleicht möchte man nach einem stressigen Arbeitstag einfach nur in der Story vorankommen und hat keinen Kopf sich mit schweren Rätseln zu befassen oder man ist so erschöpft, dass man das Offensichtliche nicht sieht.


    Oder vielleicht hat man auch generelle Schwierigkeiten (Behinderungen oder auch nur Konzentrationsschwierigkeiten durch ADHD) – wer bin ich denn darüber zu urteilen wie ein anderer seine Spielerfahrung „richtig“ zu nutzen hat?


    Persönlich gibt es auch Rätselarten, die mir einfach nicht liegen und wenn ich die Lösung nicht nach ein paar Versuchen rausbekomme, dann schaue ich im Internet oder lasse Wahlweise meinen Mann für mich lösen, dem wiederum diese Art an Rätsel genau liegt. (Komplexere Schieberätsel.)


    Solange man Spaß hat… weil dies ist das Wichtigste am Spielen. Und wie man diesen Spaß hat, muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Was ich allerdings denke ist: Google anzuwerfen wäre in vielen Belangen sicherlich die schnellere Lösung – aber wenn der Fragesteller kein Problem damit hat zu warten, soll’s mir Recht sein.Ich persönlich stelle auch schon mal Fragen bin per se aber so jemand der gerne selbst entdeckt und dann Lösungsbücher (im Falle von FF z.B.) erst später anschaut, um vielleicht doch noch was Neues zu entdecken.

  • Also eigentlich bin ich ziemlich genau Yuffies Meinung. Wie soll ich über die Spielweise von jemand anderem urteilen können ?

    Jedem Gamer ist es selbst überlassen, wie er/sie spielt, schließlich muss es nicht mal an einer Konzentrationsschwäche oder anderen Beeinträchtigungen liegen, dass man eine Lösung braucht. Vielleicht hat man halt auch einfach nur an der Aufgabe, die einen zum Rätseln bringt, keinen Spaß und möchte sie schnell hinter sich haben.


    Ich persönlich erkunde gerne und nutze das Internet nur, wenn ich wirklich überhaupt nicht weiter komme, oder, wie oben erwähnt, wenn die Aufgabe mir einfach überhaupt keinen Spaß macht.


    Ansonsten würde ich nur jedem empfehlen, kurz drüber nachzudenken, ob man wirklich die Lösung googlen will, da das Glücksgefühl, wenn man etwas selber löst, natürlich höher ist. Aber wenn es keinen Spaß macht, hat man auch kein wirkliches Glücksgefühl, wenn man es selber löst.


    Jeder soll spielen, wie er/sie möchte und Spaß hat.


    LG Maronus

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Ich glaube, es war Trakon, der mir mal schrieb, dass nicht jeder die Zeit hat, jedes Spiel 100 Stunden lang zu zocken, nur um jedes Rätsel allein lösen zu können. Das ist tatsächlich für mich relativ nachvollziehbar. Schade find ich es trotzdem.

    Gut möglich, aber so richtig erinnern kann ich mich auch nicht mehr. Klingt zumindest nach mir, he he.


    Meine Meinung zu diesem Thema ist bei mir jedoch unverändert, von der ersten bis zur letzten Zockerminute. Früher hatte ich kaum Games und hab mir für jedes viel mehr Zeit genommen, als ich es heute machen würde. Trotzdem habe ich ab einem gewissen Punkt einfach zu einer Lösung greifen müssen, wenn es partout nicht weiter ging. Als Kind hatte ich auch noch nicht ein derart ausgeprägtes logisches Denkvermögen. Wie schnell ich nach der Lösung griff war davon abhängig, wie viel Spaß mir das Game gemacht hat. Bei guten Spielen probiere ich durchaus ein paar mal rum und bei weltklasse Titeln habe ich zusätzlichen Ehrgeiz bzw. widme mich (falls möglich) nochmal etwas anderem. Ausschließlich bei Spielen, die mich irgendwann eher nerven, zeige ich dann echte Ungeduld. Manchmal gefällt einem ein Werk einfach nicht so gut wie andere, das lässt sich auch nicht steuern, sondern ist eben so. Über diverse Sachen sieht man anfangs noch hinweg, nur irgendwann läuft das Fass über und da will man nicht mehr. Nun kann man es eben für längere Zeit bzw. alle Ewigkeit beiseite legen oder eben mit mehr Hilfestellungen noch beenden. Je nach Game macht Letzteres auch mehr Sinn, z.B. weil man das Ende der Story erfahren möchte oder doch bereits sehr weit fortgeschritten ist.


    Ergänzen möchte ich außerdem, dass besonders Nicht-AAA-Titel auch durchaus technische Schwierigkeiten mit sich bringen können, wodurch Rätsel nicht offensichtlich erscheinen oder kämpferische Passagen ohne die richtige Vorgehensweisen absolut unmöglich sind. Je weniger Freiheiten man besitzt, umso essentieller ist das Schaffen dieser einen speziellen Stelle. Wenn ich nach der Arbeit nur ca. zwei Stunden zocken kann, dann würde ich auch gerne einen kleinen Fortschritt erleben.


    Des Weiteren übertreiben es heutige Open World Titel maßlos beim Thema Sammelgegenstände. Das ist einer der wenigen Punkte, bei denen sich meine Meinung im Laufe der Jahre um 180° gedreht hat. Früher wollte ich öfters auf 100% kommen, wobei ich hier wirklich dann auch Guides genutzt habe. Aber mittlerweile spare ich mir lieber den Aufwand von 10-20 zusätzlichen Stunden ohne eigentlichen Nutzen und beschränke mich auf das Wesentliche. Ubisoft ist da ja ganz vorne mit dabei, u.a. die Assassin's Creed Reihe seit Teil 2. Meine Bandbreite an Interessen ist viel zu groß geworden, als dass ich dann all meine Zeit in das Sammeln für ein bloßes Achievement stecken würde.

  • Was mir noch eingefallen ist...


    Für mich gibt es in der Sache einen Unterschied zwischen Unterstützung und Komplettlösung.


    Wenn jemand einfach seit zwei Tagen an einer Stelle hängt und nicht weiterkommt und partout nicht auf die Lösung kommt, und sich dann Hilfe sucht, ist das in meinen Augen was anderes. Man steht einfach auch mal auf dem Schlauch und bemerkt etwas nicht oder so. Wenn jemand in BotW zB. 118 Schreine gefunden hat und die anderen zwei auch nach langem Suchen nicht gefunden hat, dann helfe ich persönlich gerne. Oder wenn jemand sich an die Arbeit macht und das Hyrule Handbuch voll fotografiert, ihm aber noch Waffe xy fehlt, dann zeigt mir das, dass sich derjenige richtig ausführlich mit dem Spiel befasst hat und eben ne Unterstützung braucht.


    Aber jemand, der schreibt, er hätte gerade eben das Plateau beendet und will nun wissen, wo das Masterschwert ist, dann stelle ich mir automatisch und sofort die Frage, warum er das Spiel spielt. Ich gucke mir ja auch nicht das Ende eines Films an, bevor ich den Film von Anfang an gucke.

    Mich interessiert einfach, wie man mit so einer Haltung ein Spiel für 70 Euro kauft und dann null Bock auf die Aufgaben hat.

  • Ich mache das grundsätzlich so. Ich spiele und gehe mit der Einstellung daran alles selbst zu erledigen und schaue wie gut ich mich anstelle. Je nach Laune bin ich bei kniffligen Sachen mal mehr mal weniger dazu geneigt mal nach der Lösung zu schauen. Meine Geduld ist nicht die höchste und wenn ich merke, dass ich bloß noch gefrustet bin lasse ich die Selbstversuche einfach. Klar ist es immer cool selbst darauf gekommen zu sein und oft merkt man nach dem Nachschauen auch, dass man eigentlich hätte drauf kommen können. Aber mich so lange zu quälen, das ist es mir oft nicht wert. Manchmal will ich wirklich einfach nur vorankommen und nicht so viel Zeit verschwenden.


    Früher habe ich mich immer schlecht gefühlt, wenn ich nachgeguckt habe. Heute ist es mir ziemlich egal. Wenn ich auf diese Weise meinen Spaß beibehalten kann und mich nicht zum Frust zwinge, dann ist es für mich legitim. Ich versuche es ja immer zumindest (meistens).


    Und wenn ich wirklich die 100% schaffen will dann schaue ich halt ab einem bestimmten Fortschritt nach und klappere/hake Listen ab. Hab ich bisher bei jedem Zelda so gemacht. Ich hab einfach keine Lust stundenlang nach Kleinigkeiten zu suchen. Wem das Spaß macht, sau cool, freut mich. Für mich ist das ab einem bestimmten Punkt ohne Orientierungshilfe aber einfach nur belastend.

  • Schlicht und ergreifend: Mich geht es nichts an, wie und aus welchen Gründen andere Leute ihr Spiel durchbekommen und ich Maße mir auch nicht an zu sagen, dass es schade oder traurig oder sonst was ist, wenn andere eben mit Walkthrough spielen.

    Meiner Meinung nach ist nichts Verwerfliches dran, wenn man dies schade findet. Das heißt ja nicht, dass man andere dadurch abwertet oder ihnen dies gar abspricht. Wie du schon gesagt hast, im Endeffekt geht es ja um den Spielspaß. Aber ich kann es ja dennoch schade finden, dass sich viele Leute auch einfach nicht die Zeit nehmen können oder wollen.


    Also ich bin da ganz bei Qin. Wir leben nunmal in einer schnelllebigen Zeit, oft geht es um Leistung und Erfolgserlebnisse. Ich habe oft den Eindruck, dass für viele Menschen gilt: viel und möglichst schnell alles schaffen = man fühlt sich gut. Selbstverständlich möchte ich nach der Arbeit noch entspannen, aber dann doch bitte mit dem Gefühl verknüpft, auch hier weiterzukommen und etwas geschafft zu haben.

    Das ist auch in Ordnung und hat nichts Schlimmes ansich, dennoch hat gegenteilig Entschleunigung auch seinen Anreiz. Sich bewusster mit Dingen auseinanderzusetzen, sich Zeit zu nehmen für Dinge. Meiner Meinung nach kann man so ein Spiel, ein Buch etc. nochmal ganz anders wahrnehmen. Und wenn ich "etwas nicht schaffe", dann schaffe ich es halt nicht. Und nun? Mir ist es wichtig, dass ich mich mit dem Spiel/dem Buch etc. auseinandersetze. Ich denke gerne über bestimmte Themen nach, erweitere gerne meinen Horizont... auch das bringt Spaß und Lebensfreude. Vielleicht habe ich durch meine psychische Erkrankung und auch sonstigem Shit, den ich schon erlebt habe, einfach auch eine andere Einstellung dazu.

    So meta wollte ich erst gar nicht gehen. :D Aber ich hoffe, man versteht meinen Punkt. Das heißt nicht, dass es falsch wäre, wenn man sagt: Ja, aber ich möchte mich jetzt gar nicht stundenlang und intensiv mit dem Game befassen, sondern einfach meinen Spaß damit haben, weiterkommen und Punkt. Ganz im Gegenteil, das ist völlig in Ordnung! Zocken um des Fortschritts willen ist auch in Ordnung, ich komplettiere ja selbst gerne Games oder freue mich, wenn ich dann mal ein Kapitel abgeschlossen habe.


    Dann noch zum eigentlichen Thema: Komplettlösungen und Co. nutze ich selbst nicht so häufig. Ich entscheide mich meist schon am Anfang des Spiels oder zumindest während der ersten Spielstunden - je nach Lust und Laune - ob ich das Game zu 100% machen möchte oder nicht. Lösungen kommen bei mir meist zum Einsatz, wenn ich z.B. bereits 99% habe und die restlichen Dinger einfach nicht mehr finde. Wenn ich an einer Stelle nicht weiterkomme, versuche ich es selbst herauszubekommen und ich lege dann auch gerne mal ein Spiel für längere Zeit beiseite; mir ist es schon oft passiert, dass mein Gehirn völlig unbewusst an dem Problem weiterarbeitet. Plötzlich kommt dann am nächsten Tag auf der Arbeit, wie aus dem Nichts, die Erkenntnis: Das könntest du noch probieren! Dann probiere ich das zuhause und wenn es dann klappt, omg... besser als jeder Orgasmus, haha.

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Darkshuttle123 Na ja, schade ist per Definition ja ein eher negatives und wertendes Wort. Aber warum ist es schade, dass jemand auf seine Art ein Spiel genießt, wofür es 375.000 Gründe haben kann?


    Ist es nicht eher schade, wenn andere Leute die Lust verlieren, weil sie frustriert sind? Wenn sie keinen Bock mehr auf das Spiel haben, weil sie bei Suche nach Hilfe erst mal lesen müssen, dass sie es "lieber" selbst versuchen sollen?


    Also: ich freu mich dann ja lieber, das die Person trotz Mangel an Lust/Zeit für gewisse Rätsel das Spiel dennoch genug mag, um weiter zu spielen.


    Kein Peil. Gaming ist furchtbar Gate Keeping geworden. Das finde ich wiederum eher schade. (Nicht auf diese Diskussion bezogen, die ist ja sachlich, aber gibt leider im Internet genug Instanzen, bei welcher Leute sich eben profilieren, dass man "git good" werden soll, wenn man was nicht kann.)

  • Ich kann auch nicht nachvollziehen das Leute ihr Spiel analog zum Let´s Play Video zocken. Ein Kumpel von mir macht dies tatsächlich. Er schaut sich das Video auf Youtube an, stoppt es und dann spielt er bis zu der Stelle weiter.


    Noch besser:

    Ich habe mit diesem Kumpel über Resident Evil 7 diskutiert. Bei der einen Stelle habe ich ihn gefragt, wie er die Stelle gemeistert hat (Boss: Ms Baker). Er teilte mir dann mit, dass er das Spiel gar nicht selbst, sondern komplett im Stream angeschaut hat, das reicht ihm.


    Ich selber spiele natürlich erstmal ohne Hilfe. Ich erkunde gerne und suche meinen eigenen Weg. Was ich dann wahnsinnig interessant finde, ist es herauszufinden, wie andere den Weg bestritten habe und wie dieser von Meinem abweicht. Hammer.


    Wenn ich dann aber nicht weiter komme bzw. ich etwas Optionales wirklich möchte aber nicht bekomme, dann suche ich mir auch Hilfe. Stunden- oder gar tagelanges Suchen ist mir zu blöd und ich habe da auch nicht die Zeit für. Damals bei Jet Force Gemini kam ich an einer Stelle aufs Verrecken nicht weiter. Ich habe dann die Nintendo Hotline angerufen. Der Anruf hat mich so 8 Deutsche Mark gekostet (Wobei halt falsch....meiner Mutter hat es 8 DM gekostet) aber das war es mir Wert. Es war ein überaus befriedigendes Gefühl einen Herren an der Leitung zu haben, der mir sofort den Lösungsweg nennen konnte. Ich wäre da in 1.000 Jahren nicht drauf gekommen.


    Jetzt zocke ich gerade The Evil Within 2 zum zweiten Mal. Ich habe viel Spaß beim Erkunden von Union. Ich habe eine alternative Mission entdeckt (welche ich beim ersten Durchzocken ignoriert hatte). Hier muss ich verschiedenen Frequenzen nachgehen und komme irgendwann an einer Stelle, wo es sehr viel Muniton gibt. Des weiteren gibt es dort eine Tür (B-34), welche einen vierstelligen Code erfordert. Ich habe alle umliegenden Räume abgesucht aber nichts hat funktioniert. Schließlich habe ich gegoogelt. Klar hätte ich nochmal in mein Inventar schauen können um zu schauen, ob ich irgendwas übersehen habe. Aber hier bin ich auch mal den bequemen Weg gegangen.


    Ganz schlimm ist das bei den heutigen Open World Spielen. Zum Beispiel: Red Dead Redemption 2.

    Ich habe dieses Spiel so ca 50 Spielstunden gezockt. Dann hatte ich irgendwann keinen Bock mehr. In der Zeit habe ich viele Tränke, Blumen, Knochen und Zigarettenbilder gefunden. Aber auch hier habe ich mir das eine oder andere Mal das Internet zur Hilfe gerufen. Ganz ehrlich, wie lange soll ich denn an diesem Spiel hängen um das alles ohne jegliche Hilfe zu finden??? 500 Spielstunden???


    Die Zeit habe ich einfach nicht.


    Ganz toll war es bei BotW. Selbst erkunden und den eigenen Weg finden. Und wenn ich dann mal irgendwas nicht kapiert habe oder was nicht gefunden habe, dann war dieses Forum eine große Hilfe. Und wieso sollte ich diese HIlfe nicht in Anspruch nehmen?

  • Bei mir kommt es - wie auch schon von anderen hier erwähnt - ganz stark auf das Spiel an sich an.


    Es gibt Spiele, da finde ich die Story super spannend, aber das Gameplay liegt mir aus irgendwelchen Gründen nicht so richtig. Bei denen bin ich dann schon relativ schnell geneigt, nach einer Lösung zu schauen, weil es mir gar nicht um die Gameplay-Elemente geht und ich deswegen auch gar keine/keine große Motivation habe, meine grauen Zellen anzustrengen oder mich in das Spiel und seine Features hinein zu denken - ich will ja nur wissen, wie die Geschichte weitergeht.

    Das sind dann so Spiele, die mir auch als Buch oder Film oder Let'sPlay völlig gereicht hätten, aber manchmal weiß man das halt nicht vorher und stellt erst nach dem Kauf fest, dass man mit dem Gameplay nicht so richtig viel anfangen kann.

    Manchmal geht es mir auch so, dass mich die Story so fesselt, dass ich schlicht für das Gameplay zu ungeduldig werde, obwohl es mir eigentlich liegt. Ich denke da z.B. an Final Fantasy X, wo ich irgendwann jeden Kampf geskippt habe, weil ich einfach nur noch wissen wollte, wie's weitergeht und keine Zeit auf Kämpfe verschwenden wollte. Hätte es hier Rätsel gegeben, hätte ich garantiert auch nach nur ein paar Versuchen die Lösung nachgeschaut.


    Dann gibt es auf der anderen Seite aber auch Spiele, die ich schlicht für ihr Gameplay mag, wo es mir Spaß macht, notfalls Stunden lang auf der Suche nach einer Lösung herumzulaufen. Bei solchen Spielen würde ich wirklich nur dann nach einer Lösung schauen, wenn es gar nicht anders ginge.

    Bestes Beispiel ist hier für mich Golden Sun, wo ich an einer Stelle im Merkur-Leuchtturm einfach nicht weiter gekommen bin. Es war zum Haare raufen und ich bin auf der Suche nach der Lösung den kompletten Turm so oft rauf und runter gerannt, dass ich für den anschließenden Bosskampf völlig überlevelt war, aber ich wollte partout selbst drauf kommen. Die Eingebung kam dann etliche Wochen, nachdem ich das Spiel frustriert zur Seite gelegt hatte, urplötzlich im Schlaf. xD


    Kurz: Menschen wollen unterschiedliche Dinge von Spielen und dies kann, abhängig von Lebenssituation, Zeit und vielen anderen Dingen, auch für einen einzelnen Menschen schwanken.

    Daher sollte man immer respektieren, wenn ein Mensch ein Spiel anders spielt als man selbst - wobei ich auch nachvollziehen kann, wenn es nervt, wenn man ständig nach der Lösung für jede Kleinigkeit gefragt wird. Das liegt bei mir dann aber weniger daran, dass ich es schade oder doof finde, dass der andere das Spiel nicht selbst erkundet - ist ja sein Bier - sondern, dass der andere zu faul ist, sich einfach selbst eine Komplettlösung rauszusuchen oder zu googeln.


    Noch besser:

    Ich habe mit diesem Kumpel über Resident Evil 7 diskutiert. Bei der einen Stelle habe ich ihn gefragt, wie er die Stelle gemeistert hat (Boss: Ms Baker). Er teilte mir dann mit, dass er das Spiel gar nicht selbst, sondern komplett im Stream angeschaut hat, das reicht ihm.

    Kann ich, wie oben erwähnt, durchaus nachvollziehen.

    Jüngstes Beispiel ist für mich The Last of Us: Part II. Ich hab schon den ersten Teil nicht gern gespielt, sondern viel lieber meinem Mann zugeschaut - da war mir klar, dass ich den zweiten Teil nicht selbst spielen will, weil das Gameplay bei mir negative Gefühle (in erster Linie Stress) auslöst, aber die Geschichte hat mich interessiert. Also habe ich mir ein LP dazu angesehen und bin glücklich damit. Ich weiß jetzt, wie die Story verläuft, musste mich aber nicht durch 20 Stunden für mich unangenehmes Gameplay quälen. Passt.

    ZF-Signatur-2.jpg

    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Kann ich, wie oben erwähnt, durchaus nachvollziehen.

    Jüngstes Beispiel ist für mich The Last of Us: Part II. Ich hab schon den ersten Teil nicht gern gespielt, sondern viel lieber meinem Mann zugeschaut - da war mir klar, dass ich den zweiten Teil nicht selbst spielen will, weil das Gameplay bei mir negative Gefühle (in erster Linie Stress) auslöst, aber die Geschichte hat mich interessiert. Also habe ich mir ein LP dazu angesehen und bin glücklich damit. Ich weiß jetzt, wie die Story verläuft, musste mich aber nicht durch 20 Stunden für mich unangenehmes Gameplay quälen. Passt.

    Ich kann das auch zu 100% nachvollziehen. Ich selber mache sowas auch teilweise, weil ich einfach keine Lust/Zeit oder kein Geld habe, um mir das Spiel zu kaufen. Es gibt mittlerweile ein so extrem großes Feld an Spielen, die mich interessieren, wie soll ich sie denn alle zocken ?

    Außerdem kann man die ersten Parts eines Let's Plays auch nutzen um ein unbekanntes Franchise kennenzulernen und herauszufinden, ob einem das Spiel was taugt. Ich möchte schließlich nicht 60€ für ein Game ausgeben, weil der Trailer cool aussah. Zum Beispiel hab ich mir aus Interesse mal Genshin Impact auf YouTube angeschaut, weil ich dafür keine richtige Plattform habe.

    Ist es nicht eher schade, wenn andere Leute die Lust verlieren, weil sie frustriert sind? Wenn sie keinen Bock mehr auf das Spiel haben, weil sie bei Suche nach Hilfe erst mal lesen müssen, dass sie es "lieber" selbst versuchen sollen?


    Also: ich freu mich dann ja lieber, das die Person trotz Mangel an Lust/Zeit für gewisse Rätsel das Spiel dennoch genug mag, um weiter zu spielen.

    Da stimme ich dir zu. Ich glaube man hat drei Möglichkeiten, wenn man nicht weiterkommt : Aufgeben, nach Hilfe/Inspiration suchen oder es immer und immer wieder zu versuchen. Ich persönlich gehe häufig mal eine Nacht drüber schlafen und versuche es dann am nächsten Tag wieder. Wenn es dann klappt ist es zwar sehr cool, aber wenn nicht, steigt und steigt der Frust. Und irgendwann hat man dann auch einfach keine Lust mehr und legt das Spiel ganz beiseite. Und da kommt es mMn sehr auf das Game an, wie schnell man aufgibt und es weglegt. Ich finde es auch immer gut, wenn Leute trotz einem sehr hohen Frustfaktor immer noch nicht aufgeben und sich dann halt sagen, dass sie sich ein wenig Hilfe holen wollen. Und da ist auch nichts Verwerfliches dran.


    LG Maronus

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Ich kann das auch zu 100% nachvollziehen. Ich selber mache sowas auch teilweise, weil ich einfach keine Lust/Zeit oder kein Geld habe, um mir das Spiel zu kaufen. Es gibt mittlerweile ein so extrem großes Feld an Spielen, die mich interessieren, wie soll ich sie denn alle zocken ?

    Außerdem kann man die ersten Parts eines Let's Plays auch nutzen um ein unbekanntes Franchise kennenzulernen und herauszufinden, ob einem das Spiel was taugt. Ich möchte schließlich nicht 60€ für ein Game ausgeben, weil der Trailer cool aussah

    Das meine ich ja gar nicht.

    Also ich habe absolut nichts gegen Let´s Plays. Ich schaue sie ja selbst gerne mal. Vor allem dann, wenn ich mir bei einem Spiel total unsicher bin. Also quasi als reinschnuppern.


    In meinem Beispiel war es ja so, dass mein Kumpel sich ja das komplette Game reingezogen hat. Das hat ja X - Stunden gedauert. Und dieses hat er quasi als eine Art Spielanleitung genommen und nachdem das Let´s Plays Video rum war, dann hat er selbst Hand an den Controller gelegt. Als ich mit ihm Sprach, da war er mit dem Schauen noch nicht fertig. Ich wusste ja das er sich das Spiel geholt hatte, daher hatte ich ja das Gespräch mit ihm.

  • Yuffie Ich glaube, du hast mich da etwas missverstanden. Es ist kein an Personen gerichtetes "Boah schade, dass du das Spiel nicht richtig gespielt hast und genießen konntest" - wäre ja auch völlig sinnfrei; wie mehrfach in meinem vorherigen Beitrag ist jede Art zu spielen völlig in Ordnung. Es ist mehr ein "schade", welches ich mir selbst denke im Sinne von: "Okay, ich habe mehrere hundert Stunden in dem Spiel verbracht und viel daraus mitgenommen, der andere ist vielleicht nur durchgehuscht, aus welchen Gründen auch immer. Schade, dass wir wohl nicht eingehend darüber diskutieren werden, wenn der andere das Spiel nicht so mag".

    Ich sehe das auch nicht so negativ ehrlich gesagt. Bin da auch nicht verärgert oder enttäuscht oder sonst etwas. Ist ja jedem das Seine. Ich freue mich hingegen, wenn andere Spiele mögen, die ich auch mag und man sich dann in den Austausch begeben kann. Wenn der Austausch ausbleibt dann ja, finde ich das schade. Vielleicht stoßen wir uns aber auch an den Begriff zu sehr, also ich sehe das zumindest nicht negativ. :)

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • [...]wenn der andere das Spiel nicht so mag

    Aber hier ist ja wieder eine Wertung: Wieso mag man das Spiel nicht so sehr, weil man sich eine Lösung raussucht? Wieso kann jemand nicht mit dir darüber diskutieren, wie er Mechaniken, Story und Co. findet, nur weil er sich mit einer Lösung (in welcher Form auch immer) beholfen hat?


    Ein aktuelles Beispiel: Ich liebe das jüngst erschienene 13 Sentinels: Aegis Rim, aber das Spiel-Prinzip an sich, liegt mir überhaupt nicht. Leider bin ich nicht mehr so dazu gekommen im Thread zu schreiben, aber z.B. hatte mir Megaolf dann ja im Discord geholfen und wir haben uns; gerade wegen meinem Unverständnis; darüber unterhalten, wie man das Spiel „einfacher“ gestalten kann und was man für Platinum braucht.

    (Ich hatte z.B. Probleme, die Airborne-Gegner zu erkennen, aber dann wurde mir eine Taktik verraten, mit der es eigentlich egal ist, welche Kategorie der Gegner hat.)


    Ich möchte hier übrigens nicht gegenargumentieren; verzeih, falls es so klingt; ich möchte es nur verstehen, warum es in dem Fall schade ist oder einen Gesprächspartner „disqualifiziert“, weil er sich Hilfe holt.


    Die Diskussion entstand ja, weil ein User hier sich recht viel Hilfe geholt hat – trotzdem war seine Meinung eigentlich relativ gut und er hat sich in vielen Themen beteiligt und seine Meinung gehabt. Fragwürdig wäre es gewesen, wenn man hinterher dann sagt „Ja, das Game ist aber zu einfach! Es hat mich nie gefordert!“, weil halt fraglich ist, ob man es dann so beurteilen kann, aber Gameplay-Mechaniken, Story, Steuerung, Technik und Co. bieten ja immer noch genug Raum für Diskussionen.

  • Zur Diskussion weiter oben - ich fand Qins Beitrag eigentlich schon legitim und fasste ihn auch nicht so negativ auf (gegenüber Leuten, die einen Guide verwenden). Ich glaube, wenn ich das richtig verstanden habe, dass man es schade findet (ist ja die eigene Meinung), wenn andere Lösungen verwenden, statt die Lösung selbst zu finden. Das ist, wie ein Auto kaufen, damit es ein anderer fährt. Ich kann aber auch die andere Seite verstehen, dass Leute aus unterschiedlichsten Gründen nach Lösungen fragen und man denen wertfrei helfen sollte, statt den Grund zu hinterfragen oder darüber zu urteilen, warum die Person Hilfe braucht. Weil ich beiden Seiten angehöre.


    Früher, als Kind, gabs kein Internet. Es gab Freunde, Hörensagen und Nintendo Power. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo man entweder von selbst weiterkommen musste oder das Spiel eben nicht durchspielen konnte. Außer, man hatte diesen Freund, der für einen das Game durchspielte. Viele Games haben wir "gemeinsam" durchgespielt. Heute heißt sowas "Backseat Gaming". Rätsel usw. haben wir gemeinsam gelöst und nach zig Minuten, manchmal Stunden, war es toll, wenn wir endlich herausgefunden hatten, dass man die dämliche Statue in Baphomets Fluch in dem Schminktuch des Clowns reiben musste, um sie älter erscheinen zu lassen.

    Und wenn ich heute Videos zu alten Games anschaue, dann wundere ich mich echt, wie die Entwickler früher erwarteten, dass das jemand ohne fremde Hilfe schaffte.


    Heute haben Games ein anderes Problem. Das Durchspielen selbst ist oft nicht so problematisch, aber meist sind es (optionale) Aufgaben, Sammelobjekte oder sonst etwas, was man als Gamer vielleicht haben möchte. Seien es spezielle Waffen oder Items an sich. Und nicht in jedem Spiel ist sowas klar, wie man daran kommt. Viel ist Trial and Error. Natürlich ist das Erfolgserlebnis groß, wenn man es schließlich alleine geschafft hat, aber wie groß der Frust ist, zig Stunden mit Suchen zu verbringen, bis man das hat. Das fühlt sich nämlich wie eine Tätigkeit an, die man im echten Leben auch machen muss. Suchen, rumlaufen, nervige Sachen tun, obwohl man nichtmal weiß, ob das im Spiel weiterhilft. Und in dem Fall stimme ich Trakon absolut zu. Ich mag nicht zig Stunden in ein Game investieren und Zeit verplemern, die ich nicht mehr so habe, wie früher. Heute möchte ich die wenige Zeit, die ich zum Gamen habe, auch dafür nutzen und Spaß haben. Und mir macht es Spaß, zum Beispiel 100% zu holen, dafür verwende ich aber fast immer einen Guide, außer, das Spiel ist perfekt konzipiert und man kann die 100% auch erreichen, ohne, dass man einen Guide verwendet (beispielsweise indem das Spiel in Gebiete eingeteilt ist und man klar sieht, was in welchem Gebiet noch fehlt, dann kann man gezielt suchen, was weit weniger Zeit in anspruch nimmt).


    Während Spiele also an sich leichter und zugänglicher wurden, haben gerade Open World Spiele die Angewohnheit, dass sie es maßlos mit Collectibles übertreiben, die den Spielspaß nicht erhöhen, sondern sich wie eine lästige Pflicht anfühlen, möchte man alles. Und selbst, wenn man einen Guide für die Story möchte, vielleicht möchte man einfach per Anleitung spielen. So etwas würde ich auch nicht machen und da kann ich Quins Einwand verstehen, aber mich stört es ja nicht und wenn ich kann, helfe ich da gern weiter, weil es sicher irgendwo auch Leute gibt, die mich verurteilen, weil ich für Collectibles meistens Guides verwende.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"