Die vier Recken - Mipha, Daruk, Urbosa, Revali

  • Das Storytelling der Recken ist wesentlich besser gelungen als das der Hauptdarsteller. In der Grundhaltung gefallen mir alle Recken und jeder hat in den Rückblenden genug Screentime, um Bezug zu Zelda/Link nehmen zu können und ebenfalls bekommt jeder situativ Raum und Zeit die individuelle Persönlichkeit darstellen zu können.

    Wenn ich mir die Völker betrachte, dann sind die Recken wie eine personifizierte Speerspitze des jeweiligen Volkes.

    Der schwächste Recke in seiner Darstellung ist Mipha. Durch die romantische Gefühle, die sie für Link hat wird das Gesamtbild von ihr verzerrt und ich hätte mir im Nachhinein jemanden vom Volk der Zora gewünscht, der sich emotional, wie die anderen drei Recken, neutraler verhält. Durch ihre Erzählung rutscht sie in meinen Augen in diese fürsorgliche Rolle, der lieber geholfen werden muss, welches sich aber deutlich widerspricht in Anbetracht der Tatsache, dass sie zum Recken ernannt wurde und eigentlich eine sehr starke Persönlichkeit sein sollte. Natürlich ist die Nächstenliebe ein sehr starker Begleiter, aber die anderen Recken zeichnen sich durch Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und Pflichtbewusstsein aus - das passiert bei Mipha eher so beiläufig.

    Edit: Wenn ich darüber nachdenke, hätte Mipha gerne einen ähnlichen Auftritt wie Galadriel aus Herr der Ringe haben können - so ein richtiger MindBlow bei der sie komplett eskaliert und sich dann wieder beruhigt.

    Die anderen drei, Revali, Urbosa und Daruk, sind ausgezeichnet in Szene gesetzt. Ihre Fähigkeiten in den jeweiligen Kurzfilmen untermauern ihre Persönlichkeit und speziell bei Urbosa wird der Gegensatz zwischen einer kaltblütigen Anführerin der Gerudo und warmherzigen Mutter-Rolle deutlich.

    Was mir auch noch gefällt ist die authentische Gruppendynamik, nachdem die Charaktere vorgestellt wurden. Da wirkt nicht künstlich herbeigezogen oder gestellt, sondern jeder wirkt in der Gruppe, so wie derjenige halt ist und alle haben mich auf ihre Weise überzeugen können.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Wenn ich an die vier Recken denke, habe ich die mittelmäßige Handlung, die verwirrende Erzählweise, die den Spannungsbogen total versaut und die grausame Sprachausgabe im Kopf. Ich habe dadurch das Gefühl, dass ich mich kaum mit den Charakteren selbst beschäftigen kann. Wobei ich sowieso das Gefühl habe, dass die Charaktere recht eindimensional sind.


    Zelda ist nicht bekannt dafür unglaublich tiefe Charaktere hervorzubringen. Trotzdem schafft es Nintendo mit Hilfe von gutem Charakter-Design, gezielten Details und Nuancen die Figuren interessant zu machen. Gibt es Wissenlücken und Infos die es gar nicht gibt, spielt es das Gehirn gerne weiter und Sie werden zu mystischen Gestalten.

    Die Recken dagegen wirken so menschlich, normal und trotzdem wie stereotypische Charaktere, dass ich so absolut kein Interesse habe die Persönlichkeiten weiter zu entdecken. Es ist ja nicht so als hätte ich das besonders wenig getan: Das Spiel beschäftigt sich, vorallem mit den zusätzlichen DLCs, ja total oft mit Ihnen und trotzdem kam niemals eine interessante Handlung oder irgendwelche Substanz dazu.

    Die Recken haben auch stark unter der Sprachausgabe gelitten. Vorallem Mipha, die sich einfach konstant so anhört als würde sie gleich heulen. Melodramatischer hätte das nicht sein können.

    Durch die Erzählweise und daher, dass ich nie mit den Recken interagiert habe ist es mir auch nicht gelungen irgend einen Zugang zu den Charakteren zu verschaffen.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Für mich sind sie halt die, die 100 Jahre zuvor gescheitert waren. Nicht mehr und nicht weniger.


    Die persönlichen Bezugspunkte zu Link halten sich auch eher in Grenzen. Sie sind meiner Meinung nach nicht stark genug in die Geschichte implementiert und man hat sie als Spieler schnell wieder vergessen. Über deren Kräfte ist man dann aber doch froh!


    Was die Sprachausgabe angeht fällt es mir irgendwie schwer ein abschließendes Fazit zu bilden. Ich denke ich hätte es ebenso gut gefunden, wenn sie die Sprachausgabe ganz weggelassen hätten auch wenn das auf Kosten der Sequenzen gegangen wäre.


    Gefällt mir trotzdem deutlich besser als der linguistische Totalausfall von Mario in Mario Tennis Aces! Dieses Huhuuuu und Ja! geht einem ziemlich schnell gehörig auf die Nerven!!!!!

  • Die vier Recken... jeder einzelne von ihnen hat mir in seiner eigenen Art gefallen.


    Die brüderlich-kameradschaftliche Beziehung zwischen Link und Daruk fand ich klasse. Der große und stolze Gorone wirkt in all seinen Sequenzen mutig, stolz und freundlich.


    Mipha hatte viel Tiefgang (und das nicht nur wegen ihrer Abstammung). In der ersten Erinnerung, die ich fand (am Ranelle-Tor), wirkte Mipha fast unscheinbar und still. Doch spielt man die Geschichte um Vah Ruta und die Ballade der Recken, sieht man erst, was für ein spannender Charakter sie ist.


    Revali war der überhebliche Rivale. Einen solchen Charakter liebe ich! Es macht die Geschichte und Link als Person authentischer. Nicht jeder kann Link einfach mögen. Diese Idee spiegelt sich im Recken der Orni wieder.


    Urbossa war die Mutter der Gruppe. Verständnisvoll, stark aber auch gerade heraus. Sie hatte mir noch einmal verdeutlicht, wie sehr ich mir mehr Story um die Recken herum gewünscht habe (mehr als "nur" die Ballade - die toll ist!).


    Am liebsten von allen vier Recken habe ich dann aber wohl Revali. Alleine schon, weil er so oft gehasst wird :-)

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Die vier Recken! Ich mag im Prinzip alle vier, selbst Revali, der gerne etwas abgehoben ist. Aber ich glaube, das liegt auch ein bisschen in der Natur der Orni, denn Teba war ja auch ähnlich gestrickt. Ein stolzes Volk, diese Ornis.

    Ich fand es jedenfalls schön, dass man im Verlaufe der Story durch die Erinnerungen und natürlich die Dungeons mehr über sie erfuhr und Einblick in ihre Gedanken bekam. Allen vier ist auch gemein, dass sie ja doch recht starke Charaktere sind und schließlich von ihrem Volk auserwählt wurden, gegen das Unheil zu kämpfen. Umso schwerer wiegt die Tatsache, dass sie alle dahingerafft wurden. Hat etwas Tragisches.

    Die Themes zu den Recken finde ich auch allesamt sehr gelungen, sie gehören für mich zu den besten Tracks des Spiels.

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Also ....

    Tatsächlich ist mein Lieblingsrecke Revali .... Weil sein Charakter einfach interessant ist und ich allgemein Orni sehr mag. Zu Revali : Er ist zwar ein bisschen schwierig, aber das hat schon Gründe. Revali ist nicht nur abgehoben, sondern auch sehr ehrgeizig. Ich glaub dass Revali einfach denkt, dass andere vielleicht nicht so viel arbeiten mussten wie er. Aber egal ob das stimmt oder nicht, ich mag an Revali einfach seine charakterliche Tiefe. Ist nur meine Theorie warum er so sein könnte. Aber grundlos ist das sicher nicht, ich glaub er war schon immer sehr stolz, aber ich glaub nicht dass er immer schon abgehoben war.


    Aber ich mag auch alle anderen Recken sehr gerne.


    LG Maronus

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Zitat von Maronus der Kroggi

    Aber egal ob das stimmt oder nicht, ich mag an Revali einfach seine charakterliche Tiefe.

    Auch wenn ich Revali nicht so mag, so muss ich dir Recht geben. Kein anderer Recke ist mir charakterlich so aufgefallen wie er. Es wurde einfach deutlich, dass er sich das alles hart erarbeitete und zeigte dies auch. Mir gefiel nur seine leicht unfreundliche Art dabei nicht, er wirkte auf mich sogar ein wenig ignorant. Auf Grund seiner Vergangenheit vielleicht ein wenig egozentrisch.


    Ich mag Urbosa ganz gerne. Alle Szenen zusammengenommen, machte sie den Eindruck einer stolzen, starken Frau, welche auch hin und wieder mütterlich sein konnte (zu Zelda). Oder trifft es Schwester besser? Genauso wie den verbliebenen beiden Recken, hätten ihr aber ein paar Ecken und Kanten gut getan. Vielleicht erfahren wir im nächsten Spiel ja noch etwas mehr über sie.

  • Maronus der Kroggi

    Ich mag Revali auch ganz gern. In den DLC II-Sequenzen wird das auch noch mal gut herausgearbeitet.

    Er mault zum Beispiel einfach die Prinzessin an, da diese sein "Scheitern" beim Üben angesehen hat ("Ihr guckt mir heimlich zu? Das ist aber nicht die feine Art, Euer Hoheit!").

    Und später, als Zelda den Shiekah-Stein den Recken vorstellt, schnappt sich Revali den einfach aus ihren Händen. Das entspricht glaube ich nicht den Manieren am Hofe xD


    Ich denke mal auch, dass er ziemlich energisch und ehrgeizig ist. Er hält sich für den besten Krieger der Orni und ganz Hyrules. Ob er wirklich gut kämpfen konnte, erfährt man aber nicht.

  • Ich denke mal auch, dass er ziemlich energisch und ehrgeizig ist. Er hält sich für den besten Krieger der Orni und ganz Hyrules. Ob er wirklich gut kämpfen konnte, erfährt man aber nicht.

    Ja das stimmt, aber wir wissen zumindest, dass er das Know-how beim Bogenschießen hat, wie man in der DLC 2 Erinnerung gesehen hat. Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass gerade so einer wie Revali ziemlich nervös im Kampf ist ( Angst sich nicht beweisen zu können ). Würde irgendwie zu ihm passen.


    LG Maronus

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Was mir noch zu Revali gerade einfällt:


    Er ist der Einzige der Recken, der hätte fliehen können, als der Windfluch angriff. Anders als die anderen Recken war er nicht im inneren seinen Titans eingeschlossen; er hätte wegfliegen können (Daruk war auch nicht eingeschlossen, aber von Lava umgeben).

    Dass er das nicht tat, spricht absolut für ihn, wie ich finde. Klar zeigt das seinen Stolz. Wäre er geflohen, hätte er sich vor Scham für den Rest seines Lebens nie wieder unter Leute getraut, da bin ich mir sicher. Es zeigt auch, wie mutig er war. Aufgeben war einfach keine Option.