Die Memories transportieren ja einen Großteil der Geschichte in Breath of the Wild. Es gibt insgesamt 13 Stück davon, wobei die letzte Erinnerung freigeschaltet wird, sobald man die übrigen 12 gefunden hat. Die meisten davon zeichnen ein sehr deprimierendes Bild von einem Hyrule, das kurz vor der Zerstörung durch Calamity Ganon steht und portraitieren eine traurige Zelda, die vergeblich versucht, ihre Kräfte (Triforce der Weisheit) zu entfesseln, während sie auf ihrem Weg von Link (und den anderen Champions) begleitet wird.
Fandet ihr gut, wie die Story anhand dieser kleinen Rückblenden bzw. Clips erzählt wurde? Wie fandet ihr die Clips an sich als Storymittel?
Ich muss sagen, dass ich kein großer Fan von "missable" Story bin. Klar - man kann die Memories bis zum Schluss alle einsammeln und eigentlich keine vergessen, aber ich bin eher jemand, der gern auch durchs Spiel geführt wird und nicht die Story "einsammeln" muss, dh. dass ich uU garkeine Story habe, sofern ich nicht die Stücke sammle, denn im Spielverlauf muss man nur die erste Erinnerung finden, die restlichen sind Optional soweit ich das verstanden habe, als Belohnung für das Sammeln aller 12 Memories gibt's die 13. in der Aufschluss über Links Situation gegeben wird.
Auch fand ich die Clips wenig zusammenhängend und auch bedrückend. So kenne ich weder Zelda das Spiel noch Zelda die Person. Das Mädchen, das hier gezeichnet wird, bedrückt unter der Last der Erwartungen ihres Vaters und ihres Landes, unter Druck, die Kräfte, die in ihr schlummern, zu entfesseln und Link, als ihr stummer Begleiter. Ich fand die Ausschnitte an sich nicht schlecht, nur zeichneten sie ein unpassendes Bild von Hyrule, Zelda, Link. Unpassend, weil zu sehr bedrückend und deprimierend, dafür, dass es einfach nicht zum Spielstil passt. Ganon war schon in früheren Teilen das erwartete Übel, aber eine so dystopische Version gab es noch kaum, selbst die Schattenwelt oder Hyrule in Ocarina of Time nach Links Erwachen in anderen Zeldas wirkte auf mich niemals ganz so hoffnungslos, weil man ja der strahlende Held ist - außerdem ist das restliche Spiel, abgesehen von den Memories, ja eher nicht so bedrücken. Natürlich gibt's überall Überbleibsel des Kampfs, Ruinen und zerstörte Wächter, aber es ist vor allem Zeldas Verhalten zu danken, dass man sich schon fast vorkommt, als könne man nichts mehr am Schicksal Hyrules ändern - während andere Spiele doch noch Hoffnung spendeten.