Der Niedergang der Musikindustrie

Wir haben ein neues Unterforum erstellt, nämlich den Zelda-Stammtisch! Dort könnt ihr euch nach Lust und Laune über Zelda austauschen, ohne auf Beitragslängen oder Spam zu achten. Perfekt für Memes und anderen Medien. Schaut doch hier vorbei!
Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?
  • Metal Nerd


    Zitat

    Das sind Verluste. Kein Casting-Wunder das lediglich singt oder kein Künstler der Beats erstellt und rappt kann die Kunst der Klassik, des Jazz, des Rocks oder Metal ersetzen.

    Warum sollten sie auch? genauso kann kein Vollblut Metaller und Super Gitarrist keinen 2Pac Shakur, Biggie oder selbst die Fanta 4 ersetzen. Das soll ja überhaupt nicht geschehen. Ich verstehe nicht warum man bei der harten Arbeit anderer so negativ rangehen muss. Das ist ein Haufen Arbeit. Auch rap ist ein Haufen Arbeit.

    Andere Genres sind nicht dazu da andere zu ersetzen sondern die Musikwelt im gesamten zu bereichern.

    Ich verstehe nicht warum man da irgendein Genre über ein anderes stellen müsste, das ist doch dann einfach Elitär.

  • Donatello Es ist schade allgemein, wenn Kunst verloren geht. Kann man genauso über Hip Hop sagen oder den Impressionismus.

    Dass manche Musiker so hoch geschätzt werden, kommt nicht von mir, nur oft gelesen und vom Zusehen/Zuhören zumindest für plausibel gefunden. Vielleicht ist das Basteln im Studio an Beats ähnlich komplex. Ob die Live-Performance ähnlich anspruchsvoll ist, kann vielleicht jemand sagen, der sich damit fachmännisch auseinandergesetzt hat und Instrumente mit Pulten vergleichen kann. Vielleicht gibt es ja auch Hip Hop, der an klassische Kompositionen herankommt von der Theorie/Komplexität dahinter/vom Aufbau und das ist mir nur nicht bekannt?


    Schaue ich mir den Beitrag von Moody vor 3 Stunden an (Free Jazz), ist es nichts Unbekanntes, dass manche Musikformen besonders herausragende Live-Künstler hervorgebracht haben und starkes Live-Können an Instrumenten erfordern. Ob man das nun wirklich für JEDE Musikrichtung sagen kann…? Ich bewundere Free Styling, das lässt sich schätze ich mit Soli/Improvisieren gut vergleichen. Aber wie sieht es bei der Live-Musik an sich aus, werden da bei elektronischer Musik nicht überwiegend vorprogrammierte Beats und Loops wiedergeben? Das kann man irgendwie schlecht mit von Grund auf live erzeugter Musik vergleichen, da macht der Akkordeonspieler vom Schlager mindestens genauso viel für die Livemusik wie ein DJ, scheint mir, oder übersehe ich da was? Musiker die Instrumente spielen, regulieren auch live Lautstärke und Effekte während sie die Musik von Grund auf live erzeugen, für mich wirkt das von außen betrachtet schon wie mehr Aufwand bzgl. Live-Auftritte als elektronische Musik, wobei ich mich da gern eines besseren belehren lassen- ich habe da natürlich jede Menge Wissenslücken.

    Elektronische Musik hat natürlich ihren Reiz und ihre Kunst, aber was braucht es wirklich bei ihr für eine Liveperformance? Das ist nicht despektierlich gemeint, sondern einfach interessehalber.


    Darum ging es jedoch nicht im OP oder in den Postings dazu, mir ging es um die Aspekte gratis Musik, Einnahmen/Künstler-Gehälter und aus dem Fokus geratene Kunstformen (was sich auch auf andere Kunstformen übertragen lässt).


    Gravost Habe was gefunden: https://en.m.wikipedia.org/wik…highest-attended_concerts

    Einmal editiert, zuletzt von Metal Nerd ()

  • Hip hop / rap ist sehr textlastig. Diese sind deutlich komplizierter als Rock oder Metal Texte.

    Da ist so oder so die Art Musik zu machen komplett anders.

    Und selbst im Metal gibt es tolle Gitarristen die mich aber einfach nicht erreichen, die Fackeln da ein feines Technikfeuerwerk ab, aber ich skippe ab dem Solo weil zwar super Technik aber es kommt keine Emotion bei mir an.

    Ist das jetzt so ein Metal ist die einzige Ware kunstform oder überlegene Kunstform Ding?

    James Hethfield z.B. wird wohl kaum gut rappen können. Muss er auch nicht.

    Sind deswegen jetzt Metal Texte allgemein schlechter als Hip Hop Texte?

  • Nein, das sage ich ja nicht, s. o. Sondern dass es schade ist, wenn Kunstformen im Laufe der Zeit weniger Leute erreichen und damit weniger produziert werden.

    Schau nochmal bitte in den letzten Beitrag.

    Da steht auch eine Frage drin, weil sich mir nicht erschließt, inwiefern die Musik an sich live von Menschen die Instrumente spielen mit DJing vergleichbar sein soll. Ist nicht das Thema, aber du hakst ja nach.


    es muss sich auch niemand auf den Schlips getreten fühlen wenn man einfach feststellt, dass es in manchen Musikrichtungen Leute gibt, die hervorragend ihre Instrumente beherrschen und damit live zaubern können. Da muss ich niemand benachteiligt oder offended fühlen, andere Musikrichtungen haben halt ihre eigenen Vorzüge.

    Einmal editiert, zuletzt von Metal Nerd ()

  • Metal Nerd

    Im Moment kannst du Dir alles an Musik geben. Ich kann ner kleinen Metal Band aus Berlin folgen auf die ich nie gekommen wäre,ausser durchs Internet, und mir sogar deren Live Auftritte in Prag angucken vor wenig Publikum.

    Den Metal kannst du damit nicht meinen, Wacken ist so schnell ausverkauft, dass man kaum an Karten kommt.

    Slipknot war hierzulande so schnell ausverkauft, dass die Server abgeschmiert sind.

    Dem Rock und Metal geht es alles andere als schlecht. Es gibt Nachwuchs, es gibt ausverkaufte Riesenhallen, es gibt mega Tourneen und es gibt mittlerweile sogar Metal kreuzfahrten.

  • Es ist dabei zu beachten, ob du Festivals mit einzelnen Bands vergleichst, das sind natürlich zwei verschiedene paar Schuhe. Welche neueren Bands ziehen denn wie z. B. AC/DC so um die 85000 z. B. zu einem Konzert? https://www.be-subjective.de/e…-tour-10-05-2015-dresden/


    Slipknot sind halt noch eine der Bands von früher, aus der letzten Hochphase (Nu Metal).

    Nach Nu Metal gab es noch Indie Rock und danach wäre mir keine Popularität härterer Musik im Mainstream bekannt. Wie viele Tickets hat Slipknot verkauft, interessehalber?

    Wie vorher schon geschrieben, kann natürlich sein, dass insgesamt genauso viele Leute wie früher zu instrumentenbasierten Konzerten gehen, sie sich nur einfach auf mehr Bands verteilen.
    Kann man im Grunde auch positiv betrachten. Mehr Auswahl vielleicht letztendlich.


    Bleibt nach wie vor die Frage: Wie wirken sich YouTube, Spotify und Castingshows auf das Nachkommen von Kunst aus, die den Künstler ernährt und gerne von ihm selbst stammen darf (finde ich zumindest künstlerisch und als Zuhörer interessant)?

    3 Mal editiert, zuletzt von Metal Nerd ()

  • Metal Nerd


    Die jüngste Band im Bereich Metal, die in den letzten Jahren wirklich große Hallen gefüllt hat und mir spontan einfällt, wäre Volbeat.


    Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass du das Gefühl hast, dass im Bereich Metal oder Rock als Obergenre im Allgemeinen der Nachwuchs ein bisschen fehlt. Mir geht's zumindest nicht anders - wenn ich an große Bands in diesem Bereich denke, dann kommen mir spontan die alten Größen in den Sinn.

    Aber vielleicht liegt das auch daran, dass diese halt einfach immer noch aktiv sind und es damit jüngeren Bands schwer machen, sich zu etablieren, weil sie ihre Nischen halt fest besetzt haben.

    Ich meine, wer will oder kann schon mit Metallica oder Iron Maiden oder dergleichen konkurrieren? Da müsste man schon etwas finden, dass einen von diesen "Urgesteinen" absetzt, damit man nicht nur wie eine Kopie klingt (Denn wer interessiert sich für die Kopie, wenn er das Original (immer noch) haben kann?). Und etwas eigenes zu finden, das zeitgleich den Zeitgeist und einen massentauglichen Geschmack trifft, ist pures Glück.

    ZF-Signatur-2.jpg

    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • wie z. B. AC/DC so um die 85000 z. B. zu einem Konzert?

    Wobei ich hier nur kurz vermerken möchte, dass es heutzutage deutlich schwieriger ist solche Massen in die Stadien zu bekommen aufgrund von Sicherheitsauflagen, Regularien, etc.


    Diese immensen Zahlen stammen größenteil eher aus dem 20. Jahrhundert und geht über die Musik hinaus und findet sich beispielsweise im Sport ebenfalls wieder.


    Aber das ist ja kein klares Indiz für "Erfolg" bzw. "Niedergang" - denn anhand deiner Tabelle Highest Attended Concerts gibt es auch viele Konzerte ab 2000, die diese Zahlen erreichen.



    Bleibt nach wie vor die Frage: Wie wirken sich YouTube, Spotify und Castingshows auf das Nachkommen von Kunst aus, die den Künstler ernährt und gerne von ihm selbst stammen darf

    Ja, wie gesagt da bin ich ebenfalls skeptisch, aber mir fehlt schlichtweg das Know-How, um darüber entscheiden zu können.

    Ich müsste bei jedem Anbieter prüfen, wie und in welcher Höhe bezahlt wird, ob alle zufrieden sind, etc. Dann müsste ich komplett drauf verzichten, was aber ebenfalls nicht gut für die Musik an sich wäre.


    Da bin ich einfach konsumgeil und genieße den extremen Komfort von Spotify ein breites Musikangebot schnell verfügbar zu haben.


    Da müsste man schon etwas finden, dass einen von diesen "Urgesteinen" absetzt, damit man nicht nur wie eine Kopie klingt (Denn wer interessiert sich für die Kopie, wenn er das Original (immer noch) haben kann?). Und etwas eigenes zu finden, das zeitgleich den Zeitgeist und einen massentauglichen Geschmack trifft, ist pures Glück.

    Da sprichst du einen interessanten Punkt an.

    Durch das Internet und die extrem schnelle Verbreitung von Kunst, glaube ich, dass sich bei vielen Menschen nichts mehr so festsetzen kann wie davor. Die heutige globale Gesellschaft ist sehr schnelllebig und der Konsum ist dahingehend ebenfalls direkt betroffen.

    Früher hat sich jemand eine Platte geholt und diese dann rauf und runter gehört. Früher hat sich jemand ein Videospiel geholt und es mehrmals durchgespielt. Früher hat sich jemand einen Film besorgt und später jede Szene mitsprechen können.

    Heutzutage ist das Angebot einfach derart omnipräsent, dass viele Menschen von Medium zu Medium hüpfen und froh sind ihre "liste" abgearbeitet zu haben.

    Bestenfalls wird ein Spiel nochmal durchgespielt für angehende 100%, maximal ein drittes Mal und dann beiseite gelegt, weil schon das nächste Game in den Startlöchern steht.


    Und mit der Musik ist es da nicht anders. Die Zeit eines speziellen Produktes ist seit einigen Jahren vorerst pasé.

    Wobei ich das wie gesagt nicht per se schlecht finde - dadurch

    kriegen die wenigen Großen nicht den Großteil des Topfes

    , sondern verteilt sich mehr.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Nefiji

    Hat das Label Musik hinzugefügt.
  • Was gar nicht berücksichtigt wird in dem Thread, es ist nicht nur heute so das Menschen weniger zahlen wollen. Das gab es schon immer.

    Heute wird gestreamed, früher wurde auf CD gebrannt, auf Kassette überspielt oder einfach Radio gehört oder Radio mit Kassette aufgenommen.


    CD Käufe sind tatsächlich seit 2010 rückläufig, im Gegensatz dazu haben aber die online Verkäufe der Albem stark angezogen und waren ,bis auf 2015, immer wieder am wachsen.

    Dabei auch den Sampler, wie z.B. Bravo hits usw, nicht vergessen, der früher eine grosse Bedeutung hatte. Wo aber der Künstler an sich nicht viel von hatte, ausser das sein Song einem grossen Publikum zugänglich gemacht wurde und er seine einmalige Summe erhalten hat.

    Die Dinger waren Verkaufsschlager, bringt dem Künstler aber nur bedingt was. Da hat er mehr von Youtube und sich selbst promoten. Da kommt Kohle + Plattform und man entscheidet selbst wie und landet nicht mit Bands auf einer Platte mit denen man gar nicht auf einer Platte sein will.


    Dadurch hat sich die Produktion von Alben und deren Marketing verändert.


    Das grosse Labels wegfallen, oder eher einbußen erfahren, halte ich tatsächlich für nicht soooo tragisch.

    Viele Musiker doe sich erst über das Netzt Beliebtheit erfreuen bauen sich dann ihr eigenes Studio wenn sie die Kohle dafür haben.


    Man darf dabei nicht vergessen wieviele Labels früher den Musikern zum einen in Alben reingeredet haben und auch Musiker abgezogen / ausgenommen haben.

    Da gab es einige da wurde einem Summe X überwiesen, die Rechte des Albums lagen aber beim Label und so ne Späße.


    Das man jetzt mehr selber machen kann ist eher eine positive Entwicklung als seine Seele an irgendwelche Labels zu verkaufen.

    Gerade Bands die sich nicht reinquatschen lassen wollen haben dann in der Vergangenheit ihre eigenen Labels gegründet um von großen Labels unabhängig zu sein.


    Nach wie vor gibt es ja Labels, nur das es durch die einfache Verbreitung zum Teil auch einfach deutlich mehr Labels gibt die sich von ganz klein hochziehen konnten ohne auf Majors wie Sony usw angewiesen gewesen zu sein.


    Diese do it yourself Mentalität finde ich eher begrüßenswert, das befreit den Künstler.

  • Diese do it yourself Mentalität finde ich eher begrüßenswert, das befreit den Künstler.

    Sobald eine Grupper aber durch Do it yourself groß genug wird, stehen die Produzenten und Labels schon Schlange. Wer da noch hart genug bleibt und sich weiterhin selbst vermarktet, verdient Respekt, aber es ist sicherlich einfach, wenn man unter einem etablierten Label Musik macht, schon allein wegen der Verbindungen und Vernetzung, die man dadurch bekommen kann. Es mag zwar immer wieder erfolgreiche Bands oder Künstlerinnen geben, die dann auch ihr eigenes Label gründen, aber einige der kommerziell erfolgreichsten Künstler sind immer noch unter einigen der drei großen Major Labels unter Vertrag.

    Ich habe mal schnell gegooglet welche die erfolgreichsten Künstler 2022 waren und welche Newcomer es gab. Bei den erfolgreichsten Künstler (Quelle: https://www.chartsurfer.de/mus…/jahrescharts/artist/2022 ) sind bei den Top Ten die meisten Künstler unter Vertrag bei einem Major Label, nur Drake hat mittlerweile sein eigenes Label. Bei den Newcomern (Quelle: https://www.gala.de/lifestyle/…-2022-durch-22582896.html) die ich gefunden habe, sind mittlerweile die meisten meinen Recherchen zufolge bei Labels unter Vertrag. Da ich selbst wenig Chartmusik höre, kann ich nicht sagen, wie korrekt die Angaben sind.


    Ich habe einfach mal aus Neugier geschaut, welche berühmten Künstler, die ich kenne, ein eigenes Label haben. Ich habe versucht mich ein wenig an eigener Erfahrung und den Charts in Österreich (Ö3 Austria Top 40) zu orientieren und habe einfach ausgewählt, welche Bands ein neues Album rausgebracht haben oder die für mich einfach sehr erfolgreich scheinen. Ich habe da bei den Ärzten, Rammstein, Kraftclub, Ed Sheeran, Luciano, Dj Robin, Capital Bra und Alligatoah ausgewählt. Alle der Bands haben bei einem fremden Label "durchgestartet" und erst, als sie erfolgreich waren, haben Capital Bra, Alligatoah (mit anderen) und die Ärzte ein eigenes Label gegründet. Das war aber erst, nachdem sich der kommerzielle Erfolg eingestellt hatte.


    Also eine gewisse Do it yourself Mentalität oder Möglichkeit besteht erst, wenn die Gruppe schon erfolgreich genug war. Das heißt nicht, dass die Bands nicht vorher schon die Musik machen konnten, die sie wollten, aber es gab zumindest theoretisch einen Einfluss durch ein Label bis zum Zeitpunkt, wo man sich "selbstständig" machte. Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt, wie erfolgreich und etabliert eine Band ist. So wird sich Universal eher weniger bei Rammstein einmischen als sie es bspw. bei einer jungen One Hit Wonder Künstlerin tun, die mehr von ihrem Look und Styling lebt und vielleicht ihre Songs auch garnicht selbst schreibt, weil eine gewisse Message vermittelt werden will, während Rammstein Fans eben eine andere Erwartungshaltung haben und es eine andere Art von Fans ist?

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"