Welches Zelda hat für euch die beste(n) Handlung(en)?

  • The Legend of Zelda ist nicht nur wegen des Gameplays auf der Welt bekannt geworden, sondern konnte auch mit guten aber relativ simplen Handlungen viele Herzen berühren. Nintendo scheint die richtige Balance zwischen Gameplay und Handlung gefunden zu haben die nicht dazu führt, dass sich beide Elemente gegenseitig behindern. Die Geschichten werden mittlerweile in eine offizielle Timeline eingefügt um sie miteinander zu verknüpfen. Aber darum geht es hier weniger und wir vergleichen jeden einzelnen Teil miteinander.


    Welcher ist euer Favorit? Welche Handlung findet ihr persönlich nicht so gut? Was würdet ihr euch in Zukunft für Handlungen wünschen? Was macht die Handlung so besonders? Welche Nebenhandlung sind nennenswert?

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Die meisten Zelda Spiele haben ja mehr eine durchschnittliche Handlung, die zwar viel Spielraum offen lässt, aber nicht so komplex erzählt sind wie andere Spiele. Hab Zelda auch immer mehr wegen sein Gameplay gemocht. Eine wirklich beste Handlung gibt es für mich auch nicht zwingend, da der Rahmen im Grunde immer wieder neu aufgespannt wird. Per se haben hier Majora's Mask und Link's Awakening die Nase vorn. Bei MM wäre es aber mehr aus den Gameplay Gründen und ebenso wegen der Kulisse und Atmosphäre. Das Ganze verfeinert die eher schlichte Handlung um ein erhebliches. Link's Awakening dagegen ist sehr untypisch (für ein Zelda) erzählt und punktet gerade durch seine einfache Erzählung. Es gibt auf der Insel genug zu erfahren und wie einfallsreich alle Plotelemente miteinander verwoben wird ist schon bemerkenswert. In diesen Fall wäre somit Link's Awakening mein Lieblingsplot was Zelda betrifft.

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Ich kann Noas Beitrag nur doppelt unterstreichen. Zelda spielt man nicht wegen der Story, sondern in erster Linie wegen dem Gameplay, ja auch wegen der (damals noch) wegweisenden Technik, wegen der Musik, der Atmosphäre. Die Story ist meist in einem Satz erzählt und zieht sich halt wie ein roter Faden durch die Serie, um dem Spieler halt Motivation zu geben, aber in Wirklichkeit ist einfach das tolle Drumherum die Motivation, die Zelda zu einer der bedeutendsten Videospielreihen aller Zeiten macht und Millionen Fans dazu bringt, die Spiele zu zocken.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Welche ist euer Favorit?
    Die stärksten Handlungen besitzen tatsächlich auch in meinen Augen Majoras Mask und Links Awakening. Da ich mit Letzterem besonders spielerisch damals einige Probleme hatte, sollte klar sein, dass ich hier nicht einfach meine Lieblingsteile aufzähle. Majoras Mask klingt zuerst sehr abgedreht: Ein Mond mit Gesicht stürzt auf eine Stadt und ein Wesen mit Maske soll dafür verantwortlich sein. Was die Story allerdings so besonders macht sind die unzähligen Details, die die Spielwelt mit sich bringt. Man erfährt so viel über die Schicksale der Bewohner, über das Land, die Masken und Horror Kid selbst, dass es insbesondere in Kombination mit dem Zeitsystem extrem lebendig wirkt. Die eigentliche Handlung ist nichts besonders, nämlich dass man vier Tempel bestreitet um die vier Giganten zu holen, aber ihr Tiefgang das wahre beeindruckende!
    Links Awakening wirkt während des Zockens nicht derart intensiv. Aber mit dem Finale hat sich die Handlung ganz schön was getraut und deutlich mehr Emotionalität als das typische "Alles ist wieder gut"-Ende herübergebracht. Das hat mich berührt.


    Welche Handlung findet ihr persönlich nicht so gut?
    Die aus Skyward Sword hat mir langfristig betrachtet nicht gefallen. Der Wolkenhort-Prolog war richtig toll, doch anschließend ist man eigentlich nur über das ganze Spiel hinweg Zelda hinterhergerannt. Zwischendurch wurde man mehrmals vom Verbannten, den göttlichen Prüfungen und der Suche nach dem Heldenlied aufgehalten (lediglich der Survival Teil mit den fehlenden Waffen hat mir extrem zugesagt) und da ich absolut kein Fan von Ghirahim und Phai bin hat mich auch das Ende etwas kalt gelassen. Das mit dem Turm des Himmels wurde allerdings imposant inszeniert!
    Ansonsten natürlich noch die quasi nicht existenten Handlungen, bei denen man die meiste Zeit nur von einem Tempel zum nächsten rennt. A Link to the Past und A Link between Worlds fand ich in diesem Punkt beide nicht sehr prickelnd, obwohl sie meine liebsten 2D Zeldas sind.


    Was würdet ihr euch in Zukunft für Handlungen wünschen?
    Schlicht gesagt Abwechslung. Mir ist es im Grunde immer recht, wenn man zwischen den Dungeons etwas zu tun hat. Auch sollten sich die Prinzipien eines jeden Dungeons immer etwas unterscheiden. Welche Veränderungen bewirkt er beispielsweise auf die Umgebung und wie sieht es nach Abschluss aus? Nicht immer in den Tempel reinrennen, den Gegenstand am Ende erhalten/jemanden retten und auf zum nächsten und dort das gleiche machen. Ich setze mich immer gerne vorher mit den Gebieten auseinander, bevor ich den Dungeon erledige.


    Was macht die Handlung so besonders?
    Der Tiefgang und die Einzigartigkeit. Wenn etwas besonders durchdacht, detailliert oder einfach nur total überraschend ist, dann gefällt es mir besser, als wenn am Ende doch wieder nur Ganondorf dahintersteckt, egal ob man es die ganze Zeit schon wusste oder nicht. Dazu gehören aber auch die Interaktionen mit der Spielwelt in Form von Orten und ihren Bewohnern. Je belebter die Welt wirkt, desto stärker entfaltet sich auch die Handlung.


    Welche Nebenhandlungen sind nennenswert?
    Selbstverständlich nehme ich hier Majoras Mask zur Hand. Meine Lieblingsquest war es die Romani Ranch zu retten. Nicht nur traf man hier mit Cremia und Romani auf zwei liebenswürdige Schwestern, sondern auch Epona kam endlich wieder ins Spiel. Die Farm stellt trotz ihrer Leere im Design einen meiner Lieblingsorte dar, was der Musik und den Aufgaben zu verdanken ist. Der Regen am zweiten Tag ist ebenfalls genial. Viele Spieler bevorzugen aufgrund der verzwickten Romanze ja die Kafei Quest, welche aufgrund ihrer verschiedenen Endings auch toll gemacht ist, allerdings hat mich der abendliche Dialog mit Cremia beim Milchtransport genauso mitgenommen. Besonders der Kontrast zwischen der kleinen verspielten Romani und erwachsenen ernsteren Cremia macht einen wichtigen Teil der Atmosphäre aus.


    Die beiden Oracle Teile sind einzeln betrachtet nicht mit einer bombigen Story gesegnet. Aber dass die zwei Games durch verschiedenste Passwörter miteinander verwoben sind ist genial. Anfangs hatte ich noch nicht so ganz den Durchblick, aber dann hat es viel Spaß gemacht. Die Aufgaben sind optional und vertiefen nicht die eigentliche Story, aber für nebenbei sind sie wirklich unterhaltsam und man wird auch noch mit besonderen Upgrades belohnt. Tolle und vor allem einzigartige Sache!

  • Mein Favorit bei der Handlung ist mit ganz viel Abstand ebenfalls Link's Awakening. Weil nicht überall ständig der Weltuntergang prophezeit wurde und es trotzdem so eine bittersüße Stimmung hatte ("Du und ich, wir sind sein Traum" und sowas). Im Grunde hätte Link ja auch ewig auf der Trauminsel bleiben können. Und interessanterweise ist es hier Link, der die Welt zerstört (um frei zu kommen und den Windfisch zu wecken) - während er die Welt ja sonst immer rettet. Oder Marin, die als einzige ahnt, dass es noch eine Welt außerhalb der Insel gibt. Insgesamt fand ich das sehr mutig und gelungen; es hat so etwas von Terranigma.


    Außerdem fand ich auch, dass Wind Waker eine gute Handlung hatte. Der Rote Leuenkönig, der sich als König von Hyrule herausstellt. Und Tetra, die eine Inkarnation von Zelda ist. Ganon, der nach allen blonden Mädchen im passenden Alter suchen lässt. Für Zelda-Verhältnisse war das schon wahnsinnig viel Inhalt.


    Für die Zukunft würde ich mir mehr Überraschungen und Wendungen wünschen (so wie in WW, als Link durch das Ziehen des Master Schwertes Ganon stärkt). Ganon scheint an sich ja recht trickreich zu sein, deshalb fände ich es recht interessant, wenn er Link oder Zelda für seine Interessen manipulieren würde. Die Grenze zwischen "Gut" und "Böse" könnte etwas weniger scharf gezogen sein.


    Außerdem fände ich es mal ganz interessant, wenn es noch mehr Charaktere auf der "guten Seite" gäbe. Vielleicht eine Armee, die gegen Ganon kämpft und mit der man im Rahmen der Handlung interagieren kann. In OoT hätte man z.B. am Kampf der Goronen teilhaben können anstatt erst aufzuwachen, wenn alle schon eingekerkert sind. Oder andere Helden, die ebenfalls nach dem Triforce suchen. Ich finde auch, dass die Sieben Weisen (wenn sie vorkommen), deutlich mehr Eigeninitiative haben könnten, als einfach nur auf ihre Rettung zu warten.

    Einmal editiert, zuletzt von christoph88 ()

  • Ich finde Ocarina of Time rockt alles. Das Spiel hat einfach alles, was ein Adventure braucht. Coole Texte, Ideen, Story...


    Die Charaktere agieren alle anders und haben alle andere Stimmungen, und das, was sie sagen, muss nicht mal mit der Story zusammenhängen. Ich fühlte mich beim Spielen eher so, als wenn ich einen Urlaub mache und nebenbei noch eben Ganon niederstrecke... So in der Art. Aber dieser kleine Ganonniederstreckungsteil hat total Spaß gemacht, vorallem wegen Abwechslung in den Tempeln und den Quests die man zuvor gestellt bekommen hat, um Zutritt zu solchen zu kriegen. Obwohl das Spiel relativ symmetrisch aufgebaut ist:



    Das ist zwar symmetrisch aber wegen dem was zwischendrin ist, total cool.


    Deswegen hat OoT für mich das beste Zelda-Game und nebenbei hat es auch noch für mich die beste Handlung. :D

    Ich kann Noas Beitrag nur doppelt unterstreichen. Zelda spielt man nicht wegen der Story, sondern in erster Linie wegen dem Gameplay, ja auch wegen der (damals noch) wegweisenden Technik, wegen der Musik, der Atmosphäre. Die Story ist meist in einem Satz erzählt und zieht sich halt wie ein roter Faden durch die Serie, um dem Spieler halt Motivation zu geben, aber in Wirklichkeit ist einfach das tolle Drumherum die Motivation, die Zelda zu einer der bedeutendsten Videospielreihen aller Zeiten macht und Millionen Fans dazu bringt, die Spiele zu zocken.

    Finde ich nicht, wenn man auf den Beitrag von Trakon eingeht (unten zitiert) finde ich, dass da noch mehr hintersteck(en könnte)t. Man kann mit viel Detail die Geschichte noch ausschmücken (weshalb OoT auch mein Lieblingshandlungsteil ist (zum dritten mal :D)...

    Zitat von Trakon

    Schlicht gesagt Abwechslung. Mir ist es im Grunde immer recht, wenn man zwischen den Dungeons etwas zu tun hat. Auch sollten sich die Prinzipien eines jeden Dungeons immer etwas unterscheiden. Welche Veränderungen bewirkt er beispielsweise auf die Umgebung und wie sieht es nach Abschluss aus? Nicht immer in den Tempel reinrennen, den Gegenstand am Ende erhalten/jemanden retten und auf zum nächsten und dort das gleiche machen. Ich setze mich immer gerne vorher mit den Gebieten auseinander, bevor ich den Dungeon erledige.
    Jo, genau! Wie ich behaupte, das macht die Welt aus :)

    Er kommt aus seinem total unluxirösem hässlichem Schrein rausgekrochen, dieser Tunichtgut, stellt sich total dämlich beim Pferde zähmen und rettet dennoch ganz Hyrule? LinkOderSo glaube ich...
    <<< Weiser Satz von weisem Mann aus so einer Welt namens Welt... >>>

  • Im Grunde schließe ich mich Noa und Megaolf an. Was Zelda in erster Linie ausmacht, sind das Gameplay und andere wiederkehrende Elemente wie bestimmte Items, der Held gewandet in das Grün der Wiesen, das Triforce etc.


    Aber es stimmt auch, dass es besonders in neueren Zelda-Spielen den Anschein macht, dass die Entwickler zumindest ein wenig mehr Handlung in die Spiele einbringen möchten. So wirkte zumindest Skyward Sword auf mich inhaltlich schon ziemlich dicht, zumindest im Vergleich zu anderen Teilen der Reihe. Das hat sicherlich auch mit Nintendos Idee einer Timeline zu tun und der Tatsache, dass sie in Skyward Sword versucht haben, die Anfänge des Masterschwerts zu erklären.
    Auch im neuen Breath of the Wild wird vergleichsweise viel Fokus auf weitere Nebenfiguren (Zelda und die vier Recken) gelegt und durch die Erinnerungen eine tiefer greifende Geschichte zumindest angekratzt.


    Was mich persönlich angeht, so gefiel mir - wie einigen meiner Vorredner auch - die Geschichte in Link's Awakening am besten. Das Spiel ist nicht ohne Grund mein Lieblingsteil der Reihe. Einerseits ist auch hier die Geschichte wieder schnell erzählt und nicht kompliziert, aber trotzdem sehr tragisch und zumindest mich hat sie berührt. Dass ein so kleines Spiel einen so großen Eindruck hinterlassen kann, finde ich wirklich faszinierend. Das machte die Geschichte auch so besonders für mich - ich konnte mit den Figuren mitfiebern und war am Ende traurig, als es vorbei war.


    Was Nebenhandlungen angeht, so muss ich hier - wie könnte es anders sein - natürlich Majora's Mask (meinen zweitliebsten Teil, wieso bloß?) nennen. Die vielen Schicksale, die man hier erfährt, fand ich sehr bewegend. Es gab sehr viel zu entdecken und die einzelnen Nebencharaktere hatten eigene Hintergründe, was mir immer sehr gefällt, da es einer Spielwelt Leben einhaucht. Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir natürlich die Geschichte mit Kafei; aber auch Mikaus Schicksal sowie das der Indigo-Gos fand ich sehr traurig und schön erzählt.


    Daneben fällt mir noch eine kleine Nebengeschichte aus Breath of the Wild ein:


    @LinkOderSo: Sicher meinst du, dass Ocarina of Time sehr linear aufgebaut ist, nicht wahr? Das trifft jedoch auf viele Zelda-Spiele zu, da sie so konzipiert sind. Die Hauptgeschichte spielt nicht unbedingt eine tragende Rolle, da es sich in erster Linie immer noch um Action-Adventures handelt, die sich hauptsächlich durch ihr Gameplay definieren. Deine Beschreibung trifft demzufolge auf die meisten Teile der Reihe zu: Böse Macht zeigt sich, man bestreitet die Tempel und stellt sich dieser bösen Macht am Ende. Das trifft im Kern (bis auf wenige Ausnahmen) auf so ziemlich jedes Zelda-Spiel zu, muss aber nicht unbedingt schlecht sein. Die Spiele machen ja Spaß und umso mehr freue ich mich, wenn ein Spiel dann doch heraussticht und versucht, etwas anders zu machen als die Vorgänger, da das frischen Wind in die Sache bringt.

  • Die meinungen sind hier fast eindeutig das Links Awakening wohl die beste Handlung hat. Und hier kann ich ebenfalls nur zustimmen, Die Stimmung dieses kleinen schwarzweiß Spiels war schon phänomenal und die Wendung am Ende hat mich damals schon ziemlich geschockt und traurig gemacht.


    Auch sonst kann ich meinen Vorrredner nur nachplappern weil ich spiele Zelda nie wegen der Handlung sondern hauptsächlich wegen dem immer wirklich guten Gameplay und das man die Welt in jedem Spiel trotz Ähnlichkeiten immer wieder neu entdecken kann.

    "Ich war die Welt in der ich wandelte und was ich sah und hörte und fühlte kam nur durch mich selbst!"

    "Vielleicht werde ich ewig Leben oder vielleicht ist das auch nur ein allerletzter Traum vor dem ewigen Tod!"

  • Die Rahmenhandlung wirkt bei Zelda meistens gerade auf den ersten Blick doch eher dünn, nicht so vielschichtig und lässt sich immer sehr schnell in einem Satz zusammenfassen. Bei Ocarina of Time könnte man zum Beispiel sagen: Deku-Baum schickt Link los, um die Welt zu retten, er sammelt Steine, wird dann "versiegelt" und erwachsen, sucht die Weisen, kämpft gegen Ganon, bäm. Das ist jetzt sehr kurz gesagt, aber nach einem ähnlichen Muster läuft das ja bei vielen Zeldas ab. Du hast eine große Bestimmung, Link, kämpf' gegen das Böse! Aber vorher musst du noch das und das sammeln. Oh, du hast alles? Mh, jetzt könntest du auch noch das und das suchen... (sieht man gerade auch bei Skyward Sword, Twilight Princess, oder auch Wind Waker)
    Es gibt schon immer ein großes Ganzes, ein äußeres Gerüst, aber eine wirklich facettenreiche Handlung ist das zugegebenermaßen in vielen Zeldas nicht. Man bekommt einen roten Faden hingeklatscht und hat einen Antrieb vor Augen, einen tieferen Sinn, aber manchmal würde man sich doch mehr Handlung wünschen.


    Aber, und jetzt wird's für mich wichtig; wenn man mal genauer hinschaut und dabei eher auf die kleinen Dinge achtet, findet man innerhalb der Zelda-Spiele immer viele kleine Geschichten, die das Spiel abseits der äußeren Handlung mit Leben füllen, und ihm eine abwechslungsreiche und bunte innere Handlung geben.
    Da fallen mir direkt viele Beispiele ein. In Skyward Sword fand ich zum Beispiel die Geschichte des seefahrenden Roboters Skipper, dessen Schiff verunglückt und der nur in der durch den Zeitstein kreierten Vergangenheit auftaucht, berührend. In Twilight Princess gefällt mir besonders Midnas Geschichte, auch da gibt es aber viele Kleinigkeiten: Giovanni, der seine Seele verkauft, oder Prinz Ralis, der um seine Mutter trauert und damit hadert, ihren Platz einzunehmen. Mit Majora's Mask muss ich an der Stelle ja gar nicht erst anfangen! Das sind alles kleine Geschichten, die Zelda erzählt und die für mich wirklich total viel ausmachen und so wichtig sind. Viele Figuren, denen man im Rahmen von Nebenquests beispielsweise begegnet bringen ihre eigene interessante Story mit. Ich weiß nicht, ob das wirklich als Handlung zählt, es ist wie gesagt nicht die grobe Handlung des Spiels - aber es ist gewissermaßen Handlung, es füllt das Spiel und leitet den Spieler an, gerade die Kleinigkeiten im Kopf weiterzuspinnen und z.B. Fanfictions zu schreiben, basierend auf NPCs.
    Breath of the Wild treibt es damit dann auf die Spitze, indem die äußere Handlung sehr dünn ist (Link erwacht aus einem Schlaf, hat erstmal keine Ahnung, erfährt dann aber von seiner großen Vergangenheit und seinem Schicksal, und dann geht's auch schon los). Stattdessen gibt es dem Spieler dann viele einzelne Geschichten, jeder Recke bringt seine eigene Geschichte mit (vor allem Mipha), man sammelt Erinnerungen, lernt NPCs in Nebenquests kennen und die geben einem dann vielleicht eine kleine Geschichte mit auf den Weg. So muss der Spieler sich seine Handlung irgendwie auch selber schaffen. Und es geht um die kleinen Dinge.


    Ich finde es, gerade auf diesem Gedankengang basierend, sehr schwer, mir ein liebstes Zelda von der Handlung her auszusuchen... mir fallen so viele besondere Geschichten ein, gerade abseits des Hauptweges. Spontan würde ich jetzt Skyward Sword sagen, weil mich die Geschichte da emotional am meisten gepackt hat, wie Link Zelda verliert und sich auf die Suche nach ihr begibt. Aber das ist gerade so eine spontane Gefühlsentscheidung.

  • Wenn ich die ganze Geschichte bewerte, wie sie erzählt wurde, wie intensiv und dicht sie war, dann gibt es für mich einen klaren Sieger: Twilight Princess. Dass dieses Spiel unter den Zeldas lange Zeit meine unbestrittene Nummer 1 war, liegt auch an der für Zelda-Verhältnisse dichten und guten Erzählweise, wodurch es eine durchgängig schöne Atmosphäre gab. Ich meine gerade im zweiten Teil des Spiels hat es schon stark nachgelassen, da man dann im Prinzip auch nur noch von Dungeon zu Dungeon gerannt ist (aber seien wir ehrlich, in welchem Zelda-Spiel endet es nicht so): Der erste Spielteil war definitiv mehr Story. Aber der Gesamteindruck, mit der ganzen Geschichte um die Schattenwelt und dem eigentlichen Bösewicht gefiel mir ziemlich gut.
    Bei dem Spiel bin ich aber auch vorbelastet, da es mein erstes ordentliches Zelda war (ohne Phantom Hourglass und Spirt Tracks).


    Wenn ich jetzt schauen würde, was im Detail die am besten konzipierte Handlung hatte, wird es schwierig. Natürlich haben Majoras Mask und Links Awakening, wie viele hier sagen, eine schöne Rahmenhandlung, aber da die eben recht dünn angesiedelt ist, kann ich nicht sagen, dass die Spiele die beste Haupthandlung waren. Sicher bei Links Awakening, war die Art wie es voranging atmosphärisch exzellent, bei Majoras Mask war die Art wie man die ganze Geschichte in den Nebenaufgaben vermittelt bekam, ebenfalls sehr gut. Nur ersteres fällt für mich unter den Punkt "Atmosphäre", letzteres zusätzlich "Nebenhandlung". Und Im Grunde möchte ich eher die Haupthandlung bewerten.


    Letztendlich fällt mir eine Festlegung schon schwer, da es kein Zeldaspiel gibt, indem mir die Story gar nicht gefällt, denn irgendwie hat die Erzählweise immer etwas niedliches, trotz, oder auch gerade weil es so simpel ist. So fand ich auch die Story von The Wind Waker sehr schön, sie besaß ja an sich sogar ein paar Wendungen und hier fand ich die Inszenierung auch fast perfekt. Ich fand auch die Story von Skyward Sword gut, auch wenn es hier definitiv Schwächen in der Erzählweise gibt. Aber insgesamt, was erzählt wurde, fand ich schön. Das Problem war hier eher, dass keine durchgängige und dichte Atmosphäre geschaffen wurde, wie in den meisten anderen Zeldaspielen.
    Nur Ocarina of Time (Zelda I, II, Four Swords müssen wir nicht wirklich diskutieren) muss ich sagen, ist die Handlung eher, naja.Ich finde hier passiert wirklich fast gar nichts nennenswertes, deswegen läuft das Spiel in dem Punkt den anderen definitiv nicht Konkurrenz.
    Übrigens fand ich, dass Oracle of Ages auch eine ganz nette Handlung hatte, während bei Oracle of Seasons ziemlich wenig los war in der Hinsicht. Phantom Hourglass die Handlung war naja, durchwachsen, die von Spirit Tracks ganz nett. Letzteres hatte für mich irgendwie etwas sehr verspieltes und kinderfreundliches.
    Aber, mein Favorit steht wie gesagt, ganz oben.

  • Ich habe versucht zu filtern, welches Zelda aufgrund seiner Handlung heraussticht, wobei ich hier auch Handlungsstränge fernab der Hauptgeschichte betrachte.



    Da die Zelda-Ableger durchschnittlich nicht mit einer großen Story brillieren, kann ich die Auswahl schon gut eingrenzen:

    Skyward Sword bietet aufgrund des Ursprungs von Zelda sehr viel für den geschichtlichen Aufbau und muss dahingehend auf jeden Fall erwähnt werden.
    Als nächstes zu nennen wäre Majora´s Mask, aufgrund der vielfältigen und tiefergehenden Theorien, die rund um oder basierend auf diesem Spiel existieren. Das wäre nicht möglich, wenn die Handlungen im Spiel selber schlecht oder widersprüchlich wären.
    Twilight Princess hat meines Erachtens nach die größte Hauptstory, die in sich geschlossen stimmt und eine hervorragende Synergie mit der Spielgeschwindigkeit besitzt.


    Aber im Großen und Ganzen hat Zelda immer eine gute Arbeit abgeliefert und die Balance zwischen Gameplay und Storytelling mit einem klaren Fokus auf Ersteres gefunden.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.