We Become What We Behold - Wir Werden Was Wir Sehen

Hmm, hab das ein paar Minuten gespielt, eigentlich war nur von fünf Minuten die Rede. Ich habe die ganze Zeit nur "langweilige" Sachen angeklickt, bis halt irgendwann was passierte und das hab ich portraitiert, dann wurde mehr draus und immer, wenn ich dann diejenigen, die mehr wurden, weiter angeklickt habe, während sie irgendwas taten - in meinem Fall war das schreien - passierte noch mehr. Irgendwann haben alle nur noch geschrien und ich habe versucht alles Mögliche anzuklicken aber weiter kam ich nicht mehr. Finde das Spiel irgendwie eigenartig, hatte mich schon irgendwo auf so eine Art versteckten Spiegel eingestellt, der mir vorgehalten wird oder einen Aha Effekt, fand es aber irgendwo berechnend und fad. Vielleicht habe ich es auch falsch gespielt.

Zitat von Megaolf

Hmm, hab das ein paar Minuten gespielt, eigentlich war nur von fünf Minuten die Rede. Ich habe die ganze Zeit nur "langweilige" Sachen angeklickt, bis halt irgendwann was passierte und das hab ich portraitiert, dann wurde mehr draus und immer, wenn ich dann diejenigen, die mehr wurden, weiter angeklickt habe, während sie irgendwas taten - in meinem Fall war das schreien - passierte noch mehr. Irgendwann haben alle nur noch geschrien und ich habe versucht alles Mögliche anzuklicken aber weiter kam ich nicht mehr. Finde das Spiel irgendwie eigenartig, hatte mich schon irgendwo auf so eine Art versteckten Spiegel eingestellt, der mir vorgehalten wird oder einen Aha Effekt, fand es aber irgendwo berechnend und fad. Vielleicht habe ich es auch falsch gespielt.

Scheint so, als hättest du nicht einmal zu Ende gespielt. Ich hatte definitiv einen Aha-Moment, dabei hab ich m4xwll's Eingangsbeitrag gar nicht gelesen und wusste auch nicht, worum es geht. Beim spielen dann hab ich bemerkt, das ich quasi ein Fotograf bin, der seine Moment-Aufnahmen des Geschehens für alle sichtbar auf dem Bildschirm in der Mitte publizieren kann. Da man nur schlecht darüber reden kann, ohne etwas Vorweg zu nehmen, kommt meine Erfahrung mit diesem Spiel in den nachfolgenden Spoiler.

Wer selbst spielen möchte, wartet also noch mit dem lesen. Ansonsten:

Hmm ok dann hätte ich wohl nur noch ein wenig warten müssen, bis dahin, wo alle rumschreien und sich nur noch hassen, habe ich es schon geschafft, weil da aber nix mehr kam, hab ichs ausgemacht. Diese Art der Kritik ist, finde ich, halt ziemlich alltäglich geworden. Das hat man halt schon alles so oder ähnlich in irgendeiner Form gesehen, also diese Art der Kritik an den Medien, der Berichterstattung etc. Wäre vielleicht vor 10 oder 15 Jahren ganz cool gewesen so als Flashgame auf Newgrounds aber mittlerweile findest du dieser Art der Kritik halt überall weswegen ich das Spiel jetzt nicht so arg bahnbrechend oder aufrüttelnd oder den Spiegel vorhaltend finde. Recht hat das Game oder der Entwickler wohl, aber sowas hat man irgendwie schon so oft gesehen, dass es selbst eigentlich langweilig wird. Aber vielleicht ist ja das der wirkliche Sinn dahinter, nämlich, dass die Menschen schon so abgestumpft gegenüber derartig verpackter Kritik am System sind, dass sie garnicht merken, wie sehr sie zum System werden oder so ähnlich. Zumindest wäre das eine bessere Pointe.

Ich kann mich hier Roy nur anschließen. Zunächst war ich etwas skeptisch vom herum klicken und dachte ich mache etwas falsch, doch recht zügig erkannte ich den Kniff hinter den Spiel und welche Relation zwischen den „Fotografen“ und die Veränderungen innerhalb der Gesellschaft hergestellt wird. Habe nach den letzten Bild auch etwas inne gehalten und weiter über die Verantwortung der Berichterstattung nachgedacht ..
Die paar Minuten sollte sich jeder ruhig nehmen und das Spiel auf sich wirken lassen.

@Megaolf Es geht mir meiner Meinung nicht um die Kritik per se, sondern um wie der Gedanke dahinter in diesen Spiel präsentiert wird ..

@Noa Vielleicht habe ich da falsche Erwartungen bei solchen Sachen. Es war halt gleich klar "was das Spiel von mir wollte" und was es zeigen wollte. Bei so einer Kritik erwarte ich mir entweder Originalität in der Präsentation oder halt eben so eine gewisse Pointe, ein Aha Effekt.

Ich habe mich auch mal kurz dran gesetzt, und ich kann Megaolf und Vincent verstehen - ich finde es auch schade, dass das Spiel doch so vorhersehbar bleibt. Es wäre noch toller, wenn man als Spieler mehrere Wege einschlagen könnte, mehrere Möglichkeiten hätte und das Spiel so direkt beeinflussen könnte. So wird man doch komplett gelenkt und ist nicht wirklich frei - was wiederum auch seine eigene Botschaft hat, klar. Der Überraschungseffekt, der persönliche Wendepunkt, an dem ich dachte "Wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet" oder "Jetzt hat das Spiel mich echt gekriegt" gab es bei mir aber leider nicht.
Trotzdem ist die Message gerade in der heutigen Zeit so wichtig und die kommt rüber, es ist auch insgesamt ganz eindrucksvoll inszeniert und man denkt danach doch einen kurzen Moment darüber nach und lässt es mal sacken. Also, auf jeden Fall gut gemacht und die Zeit wert, finde ich.

Also da merkt man, was verschiedene Erwartungshaltungen so bewirken können. Ich denke, dass man dieses Programm ein Spiel nennt ist schon ein großer Fehler. Es ist nämlich eindeutig kein Spiel. Es gibt kein gewinnen und oder verlieren. Es ist eher eine interaktive und leichtverständntliche Darstellung von Massenmanipulation durch Medien. Nicht mehr und nicht weniger. Das soll keinen wirklichen Spaß machen.

Es ist vorallem für Leute da, die sich mit solchen Themen nicht befassen oder sich einfach keine Gedanken über solche Sachen macht. Leider ist das Medium wohl kaum für diese Zielgruppe geeignet. Die wenigsten User durchforsten noch das Internet durch "Eigenlenkung" und bleiben eher auf YouTube, Facebook, Instagram, Snapchat oder anderen größeren Plattformen. Ganz selten wird mal ein Klick auf externe Seiten gewagt, weil man das ja so schlecht versteht, hehe.

Aber trotzdem bleibt es ein nettes Projekt, mit einer schönen Message und es ist doch auch ganz gut gemacht, oder nicht? Hätte man nur Liebe stiften können, hätte es die Message eher verfehlt. Auch wenn ich recht schnell wusste worauf das Spiel hinaus will, war ich dennoch überrascht wie weit das Spiel doch ging und als die Massenpanik und das Blutvergießen begann, bekam ich schon leichte (wie man im englischen schön sagt) "chills".

@Moody™ ich denke dass eher das gegenteil der fall ist. Viele menschen informieren sich durch verschiedene quellen und sind wohl durch bildung aufgeklärter denn je. Ich denke es liegt nicht daran sich nicht damit befassen zu wollen sondern eher, dass man heute medial fast keinen klick mehr machen kann ohne einen sozialkritischen spiegel vorgehalten zu bekommen und es ist halt so alltäglich geworden, dass man dagegen abstumpft, also gegen die kritik an sich da viele sich zu nicht mehr als kopfnicken imstande sehen

@Megaolf Echt? Denkst du das? Ich habe weniger das Gefühl. Die meisten Menschen verlassen meines Erachtens kaum noch irgendwelche Apps. Der Rest des Internets ist doch viel zu gefährlich, hehe. Vielleicht reden wir auch einfach von verschiedenen Menschensgruppen. Vielleicht haben wir auch beide keine Ahnung. Vielleicht sollten wir uns da eher auf Statistiken verlassen. Vielleicht... sollten wir dann aber auch aufpassen und diese richtig interpretieren und sicher gehen, dass es glaubwürdige sind.

seis wies sei, unterm strich bin ich dennoch der ansicht dass die form der kritik wie im spiel präsentiert absolut keine neue ist, außerdem krähen es schon alle raben von den dächern wie gefährlich fake news und die manipulation durch die medien sind.

Zitat von Megaolf

seis wies sei, unterm strich bin ich dennoch der ansicht dass die form der kritik wie im spiel präsentiert absolut keine neue ist, außerdem krähen es schon alle raben von den dächern wie gefährlich fake news und die manipulation durch die medien sind.

Ich glaub es ging weniger um Fake News und Manipulation, und eher um die mediale Übersättigung sowie die schleichende Vereinnahmung von den Themen und Stimmungslagen der Medien, die man konsumiert. Das "Spiel" muss meiner Meinung nach gar keine Alternativ-Routen anbieten, denn es ist doch gerade diese Unvermeidbarkeit, die das Spiel übermitteln möchte. Und das macht das Spiel aber aus der Sicht eines medialen Berichterstatters. Sodass man eine gewisse Empathie für diese empfindet. Oder zumindest nachvollziehen kann, wieso diese in die Sensationsgier getrieben werden.

Ich finde schon, das diese Erfahrung dahingehend einen Aha-Moment beschert. Gerade wenn man ohne jegliches Vorwissen an die Sache ran geht. Selbst die sehr allgemeinen Ausführungen m4xwll's nehmen eigentlich schon zu viel vorweg. Oftmals werden Medien in solch einer Kritik prompt zum Feindbild erklärt. Aber auch wir, die Konsumenten, wirken daran mit und tragen eine große Verantwortung. Nicht nur bzgl. der Informationsverarbeitung, sondern auch psychisch gesehen.

Bad news are good news sagte schon elliot carver in der morgen stirbt nie zu james bond, der spruch ist noch viel älter und wurde hier halt aufbereitet. Die dinge, die im spiel vor augen geführt werden sind doch mindestens so alt wie berichterstattung selbst. Ich finds halt nicht erwähnenswert in dem meer an medialer kritik die spielerisch als game, comic, cartoon etc präsentiert wird. Southpark hat sowas schon vor 15 jahren peppiger verpackt. Thats all i'm saying. Ich sehe hier weder originalität noch zeitgeist wenn man die form der kritik beachtet sondern eher ein mit dem strom schwimmen weil es halt immer in ist, medien zu kritisieren und die watching masses als dumme schafe darzustellen die alles schlucken und sich manipulieren lassen

Es geht nicht darum auf ein neues Thema aufmerksam zu machen und dabei eine Message zu liefern. Das macht die Javascript-Anwendung nicht originell. Es ist die Art und Weise wie es gemacht wird. Nämlich als interaktives Rollenspiel, ohne zuerst überhaupt zu wissen, dass man der Unruhe-Stifter sind. Das Thema ist nicht neu aber aktueller denn je.

Mein punkt ist halt, dass man schon bevor das spiel richtig losging weiß, was es zeigen will. Das macht es weniger originell als vielmehr vorhersehbar und langweilig, was ja mein punkt war. Ansonsten gebe ich dir natürlich recht, was das thema an sich betrifft