Hateno {Siedlung}

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  • Er konnte den Fremden nicht ausstehen! Bisher war Sebariell noch keinem Menschen begegnet, den er auf Anhieb so unsympathisch fand, Mylord und seine Halunken mal außer Acht gelassen. Der Kerl spielte sich auf, als hätte er den Tag gerettet. Seine Rauchbomben waren hilfreich, zugegeben. Aber den entscheidenden Wendepunkt hatten sie auch nicht gebracht! Und dass der Kampf durch ihr Gespräch ausgelöst wurde, war eine Tatsache, die Sebariell so schnell nicht vergessen würde. Er machte sich bereits Vorwürfe. Da brauchte es keinen Fremden, der ihm noch Salz in die Wunde streute! Sein Geburtsort war in Gefahr geraten und es war seine Schuld, doch hatte Sebariell auch dabei geholfen, das nichts schlimmeres passierte.

    Plötzlich fiel Sebariell auf, dass der Fremde sagte, er wäre in Hateno aufgewachsen... wer war er nur? Sebariell war selbst hier groß geworden, konnte sich an diesen Kerl aber nicht erinnern...


    Als Anya sie um Ruhe bat und sie still da saßen, beruhigte sich Sebariell allmählich und ließ die Grübelein vorerst ruhen. Doch beäugte er den Mann weiterhin misstrauisch.

    Dieser wiederum wollte jetzt, dass Milo sich aufmachte, um die Lage in Kakariko auszukundschaften. Generell kein schlechter Plan, aber war der Orni dafür geeignet? Der junge Bogenbauer war Hals über Kopf in diese Lage geraten, aber es gab keinen Grund, dass er sich weiter in Gefahr bringen sollte.

    "Haltet ihr das für eine gute Idee, Fremder?", fragte der Schmied gerade heraus. "Ich halte Milo nicht unbedingt für geeignet, solch eine Aufgabe zu übernehmen." Dann drehte sich Sebariell zu Milo und ergänzte: "Das ist nicht böse gemeint, aber du scheinst nicht sehr kampferfahren." (Als ob er selbst so viel erfahrener gewesen wäre, tadelte sich Sebariell im Stillen selbst).

    "Keine Sorge! Ich kann auf mich aufpassen. Als reisender Händler falle ich auch gar nicht weiter auf! Aber danke, für deine Sorge!", antwortete Milo leichthin.

    Da sonst keiner einen Einwand hatte - Malkus war beunruhigend still und grübelte - beließ es Sebariell dabei...


    Plötzlich hob Malkus den Kopf und fragte den Fremden nach weiteren Informationen bezüglich den Banditen und deren Zielen in Hateno. Dabei flüsterte er einen Namen... Impa... Wer war das wohl?

    Dann drehte sich Malkus zu Sebariell hin und bat, nein flehte ihn beinahe an, ihn nach Kakariko zu begleiten. "Ich weiß, dass diese Bitte einem Todeswunsch gleich kommt aber... ich muss nach Kakariko, selbst, wenn es mich das Leben kostet", sagte Malkus mit einer für ihn ungewöhnlich brüchigen Stimme. Aber seine Augen ließen keinen Zweifel daran, dass es ihm ernst war. Sebariell schluckte kurz. Malkus war erst kurz sein Gefährte, aber die Dauer ihrer Freundschaft tat nichts zur Sache! Sebariell wurde gebraucht, also konnte er nicht wegsehen! Kurz wog er ab, ob er überhaupt von Nutzen war, so verletzt wie er war. Aber bis Kakariko waren es mehrere Tage. Da konnte er sich weiter erholen, auch wenn er trotzdem keinen Kampf, wie den letzten überstehen konnte.

    Mürrisch schaute er zu dem Fremden, der nach wie vor am Tisch saß, sein Glas in der Hand und gerade mit Anya tuschelte, während er weder Sebariell noch Malkus aus den Augen ließ. Der Schmied schluckte seinen Zorn und sein Misstrauen herunter, dafür war hier weder Zeit noch Platz. "Eine Sache vorweg: ich bleibe skeptisch, was diese ganze Geschichte anbelangt. Die Banditen kaufe ich Euch ab, den Hexer dafür nicht. Aber das wird Euch ziemlich egal sein, so wie Ihr mich gerade anschaut. Aber der Umstand, dass Kakariko in Gefahr schweben könnte und ich dann wegsehe, würde ich mir nicht verzeihen können." Sebariell pausierte kurz und schaute auf Anya, die das Gleiche gesagt hatte. "Außerdem bat mein Gefährte Malkus mich um Hilfe... das kann ich nicht ignorieren!"

    Wieder stoppte der Schmied kurz, um seinen Stolz für die nächsten Worte runterzuschlucken: "Aber ich kann auch nicht ignorieren, dass ich verletzt bin. Also bitte ich Euch, einen Fremden, der mir unbekannt ist: unterstützt uns bei diesem Unterfangen. Ich verspreche, dass ich meinen Teil zum Schutze Kakarikos beisteuern kann!"

    Sebariell schaute mit ernsten Blick zum Fremden. Dieser schaute ihn kurz an, dann antwortete er: "Glaubst du, du kannst in deinem Zustand etwas ausrichten?"

    "Macht euch um mich keine Sorgen. Wenn ich sage, ich kann kämpfen, dann werde ich das auch! Also, was sagt ihr?"

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Anya konnte spüren, dass eine riesige Anspannung in der Luft lag. Gegenseitiges Misstrauen war so ziemlich das letzte, was diese seltsame Gruppe nun gebrauchen konnte - was die Leute in Kakariko nun gebrauchen konnten. Es war so albern, wie sich Sebariell und Zoltan verhielten! Erwachsene Männer, die sich erstmal um sich selbst sorgten und weniger um das Leid anderer. Großartig.


    Ja, fantastisch. Mault ihr euch nur weiter an. Sind ja nur Menschen in Gefahr. Macht mal nur so weiter, Jungs... grummelte Anya, verdrehte die Augen und leerte ihr Glas. Ihr Blick heftete sich an den Orni. Komischer Typ. Sie überlegte kurz und musste kurz innerlich lachen, denn auch sie war dann doch nicht so anders als die Männer, denn sie traute dem Kerl nicht.

    Wieso soll ich dir vertrauen, he? Du hattest dich heute schon nicht um andere gekümmert, wieso solltest du es jetzt tun? Anya beschloss, ihre Gedanken vorerst für sich zu behalten, aber besser nicht darauf zu zählen, dass der Vogel irgendeine Hilfe sein würde. Zoltans Optimismus teilte sie absolut nicht.


    Malkus hingegen war der einzige hier in der Runde, dessen Verhalten ihr zusagte. Er schien einfach sofort helfen zu wollen, egal wie bescheiden die Ausgangslage war. Zwar konnte Impulsivität gefährlich sein, doch er stellte das Wohl anderer offenbar in den Vordergrund.

    Malkus, ich werde dir helfen. Du kannst auf mich zählen. Ich habe auch schon eine Idee. Im Dorf gibt es jemanden, der seinen Pferdewagen verkaufen will. Dieser kostet 120 Rubine. Ich habe aber nur 40, dafür aber ein Pferd. Wenn wir diesen Wagen kaufen, ihn mit Waffen und Vorräten beladen, könnten wir los. Würdest du dich irgendwie an den Kosten beteiligen? Vielleicht sonst irgendwer hier in der Runde? Im Pferdewagen könnten wir auch Verletzte transportieren. Was sagst du? Bist du dabei?

  • Milo war sich seiner Sache sicher. Er konnte sich seiner Sache auch ausnahmsweise sicher sein, denn um nach Kakariko zu kommen musste man fliegen, und fliegen konnte Milo gut, sehr gut sogar. Also wollte er nicht lange fackeln, und seine Feigheit ablegen, zumindest für kurze Zeit. Nun wollte er nicht lange warten, und da er schon länger nicht mehr geflogen ist, verabschiedete er sich mit einem simplen ,,Tschüss!" und flog. Immer höher. Das Fefühl des Fliegens war ein berauschendes Gefühl, ein beruhigendes Gefühl und war gefährlich zugleich. Doch auch wenn Milo schon seit einigen Tagen nicht mehr flog, flog er immer noch wie davor. Damals in seiner alten Heimat liebte er es zu fliegen und das tat er auch heute noch. Mit seinem Bruder schoss er damals nahezu durch die Lüfte und er hatte immer viel Spaß am Fliegen, was sich auch jetzt zeigte. Mit rasender Geschwindigkeit, trotzdem mit Sicherheit, flog Milo von Hateno aus nach Kakariko, und schon sehr bald war die schöne Stadt Hateno nicht mehr als ein kleiner Punkt in seinem Blickfeld. Nun fixierte er sein neues Ziel: Das Gebirge. Denn dort sollte Kakariko legen, eine angeblich wunderschöne Stadt. Doch auch das Fliegen war anstrengend, deshalb flog Milo auf einen nahegelegen Hügel mit einem Apfelbaum, biss in einer der Äpfel, und machte eine kurze Pause.


    》》》 Fliegt nach Kakariko

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    Dies war ein weiterer Beitrag von mir. :3

    Einmal editiert, zuletzt von Mioon ()

  • Als Sebariell zusicherte, helfen zu wollen, fiel Malkus ein Stein vom Herzen. Trotz seiner Verletzungen schien er ein erfahrener Kämpfer zu sein und selbst, wenn seine Verletzungen noch nicht ganz verheilt waren, bis sie in Kakariko eingetroffen waren, konnte seine Erfahrungenen ihnen von großem Wert sein, egal, was sie in Kakariko erwarten würde. Seine Miene hellte sich etwas auf. "Danke, mein Freund". Freund... war Sebariell ihm schon derart ans Herz gewachsen? Es gab nicht viele Wesen, mit denen Malkus ein freundschaftliches Band teilte, aber war dieses Band erst einmal gesponnen, hielt es üblicherweise ein Leben lang. Sebariell hatte trotz seiner schweren Verletzung kaum gezögert, ihm zu helfen und diese Geste allein wog schwerer, als eintausend ausgegebene Runden Met, zu welchen ein vielleicht angeblicher Freund einladen würde. "Die Göttinnen haben mich heute mit viel Glück gesegnet, wie es scheint" merkte er an, als auch Hella ihre Hilfe im Kampf gegen das Unbekannte bot. "Ich weiß, dass Kakariko für euch nur ein weit entferntes Dörfchen ist, aber ich versichere euch, eure Hilfsbereitschaft wird euch vergolten." sagte er, als er sich an Hella wandte. Dann drehte er sich um Orni, der bereits seinem Entschluss, nach Kakariko zu fliegen, Taten folgen lassen und die Taverne verlassen wollte.


    "Milo, seid vorsichtig auf eurer Reise. Das Wetter kann zu dieser Jahreszeit schnell umschlagen und das Land mit Regenschauern überziehen. Haltet euch abseits des Weges und wenn ihr nahe Kakariko seid, dort ist ein kleiner Pfad, der vom Dorf in eine Grotte führt. Dort ist ein perfekter Landeplatz, wo ihr ungesehen zwischen Bäumen und Sträuchern das letzte Stück zu Fuß gehen könnt, wenn ihr näher ans Dorf heran müsst. Lasst euch nicht sehen und geht kein Risiko ein, wir brauchen eure Hilfe und ich weiß auch eure Tapferkeit zu schätzen. Wir werden den alten Handelspfade nehmen, denn dieser Pfad ist der einzige, der breit genug für den Holzkarren ist. Gebt bei eurem Rückflug acht, damit ihr uns nicht überseht. Wir werden vermutlich schon die Zwillingsberge erreicht haben, wenn ihr zurückkehrt. Alles Gute!" wünschte er dem Orni, welcher kurz nicht, die Schänke verließ, am Vorplatz seine Flügel ausbreitete und wie ein Pfeil in den blauen Nachmittagshimmel schoss.


    "Proviant werden wir brauchen, aber die Einwohner Kakarikos sind weder Krieger noch Kämpfer. Waffen wären in ihren Händen ebenso vergeudet, wie in den Meinigen. Wir müssen uns eine List ausdenken, wie wir die Schurken aus dem Dorf locken können." sagte er zu Hella. "Ich habe noch ein paar Rubine in meinem Zimmer, es wird nicht ganz reichen, aber mit einem Wagen könnten wir als Händler getarnt an das Dorf herankommen." er hielt kurz ein.


    "Verratet ihr uns nun euren Namen" sagte er zum Fremden. "Denn wenn ich den Göttinnen gegenübertrete, möchte ich ihnen zumindest sagen können, an wessen Seite ich kämpfte".

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Was war mit diesem Orni los? Ohne den Plan weiter besprechen zu wollen, stürmte er in Richtung Tür. Malkus gab ihm seine besten Wünsche und seine Ideen zum weiteren Vorgehen mit, aber der Gefiederte schien sich dessen nicht viel anzunehmen. Mit einem Mal hatte Zoltan das Gefühl, dass es nicht seine beste Idee war, ihn mir der wichtigen Spionageaufgabe zu betreuen. Wenn er sich den Banditen gegenüber genauso verhielt wie in dieser Runde, nämlich sich einfach nur dazuzusetzen und in die Runde zu glotzen, hätte er ein Problem. Nun, das Kind war in den Brunnen gefallen. Hoffentlich unterschätzte er den Orni. Also wandte er sich wieder den wesentlichen Dingen zu.


    Zunächst nannte er Sebariell und Malkus seinen Namen und erklärte ihnen im Detail, was der Bandit ihm gegenüber ausgeplaudert hatte. Nun, ich würde sagen, Malkus, deine Fantasien, bald auf die Göttinnen zu treffen, sind etwas überdramatisiert. Allem Anschein nach wartet dort keine übermächtige Streitmacht auf uns, sondern eine Handvoll Fanatiker, die allerdings keinen Anführer mehr haben. Er sah in die Runde und nahm einen großen Schluck von seinem Getränk. Der Alkohol stimmte ihn tatsächlich etwas versöhnlicher. Bedenkt, wir sind nicht nur den größten und hässlichsten Anhänger dieser Gruppe losgeworden, sondern auch ihren Anführer. Da sollte es doch so schweirig nicht sein, den Rest von ihnen loszuwerden. Anya und die beiden Männer nickten, wirkten jedoch immernoch ziemlich nervös. Wer mochte es ihnen verdenken?

  • Zoltan... das war also der Name des Fremden. Ein Anfang, klein zwar, aber dennoch ein Anfang, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Mal schauen, wo das hinführt, dachte Sebariel. Dann hörte er zu, was Zoltan noch zu sagen hatte.

    Als Zoltan geendet hatte, kam es Sebariell so vor, als ob irgendetwas fehlen würde. Nur kam er nicht darauf, was es war. Was war es nur?

    Malkus und Zoltan besprachen gerade etwas und Anya nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Sebariell starrte geistesabwesend auf die drei und bekam kaum mit, was sie sagten. So sehr war er am grübeln...

    "... Ordnung?"

    Sebariell blinzelte und schaute auf. Anya blickte jetzt genau zu ihm und wieder holte ihre Frage: "Alles in Ordnung?"

    Der Schmied war kurz still, dann antwortete er: "Irgendetwas ist da, was mich stört." Er schaute zu Zoltan. Die Schweinnase hatte ihm alles gesagt.

    Plötzlich kam die Erkenntnis. Zu langsam! Dumm! "Das Wiesel!", blaffte Sebariell. "Was hat das Wiesel Euch erzählt?"

    Zoltan guckte auf den Schmied, ohne eine Ahnung zu haben, was er von ihm wollte. "Der Mann mit dem Dolch, der wie ein Wiesel aussah! Habt Ihr ihn auch befragt? Hat ihn jemand gesehen?!"

    Sebariell schaute zu Zoltan, Anya und Malkus. Alle drei schüttelten den Kopf. Verdammt!

    "Was zum Teufel ist hier los?", wollte Zoltan wissen.

    "Mylord hatte zwei Gefährten! Den einen habt Ihr erledigt, gegen den anderen habe ich gekämpft!"

    "Hast du ihn nicht getötet?", fragte Malkus.

    "Nein... ich zögerte und gab ihm mit der stumpfen Seite meines Schwerts einen Hieb. Er war sicher noch am Leben. Wenn ihn keiner gesehen hat, muss er im Tumult verschwunden sein!"

    "Das bedeutet...", begann Anya.

    "Das bedeutet, dass er auch auf dem Weg nach Kakariko ist!", beendete Sebariell den Satz. "Und er weiß, wie wir aussehen. Zumindest kennt er die Gesichter von Malkus, Symin, Milo und mir. Vielleicht ist er sogar für Symins Verschwinden verantwortlich?" Bei diesem Gedanken drehte sich Sebariells Magen um. Wenn er indirekt für den Tod des Shiekah verantwortlich war...

    "Das mit Symin halte ich für unwahrscheinlich", meinte Zoltan. "Der kann gut auf sich achtgeben. Aber die Tatsache, dass er eure Gesichter kennt, macht es schwierig."

    "Wenn er denn schon angekommen ist!", sagte der Schmied schnell. "Mit Anyas Wagen können wir ihn vielleicht noch einholen! Ich kann auch Rubine beisteuern!"

    Sebariell drehte sich zu Anya. "Wie schnell könnten wir mit dem Wagen los?"

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Verdammter Mist! Anya überlegte, was das nun bedeuten konnte. Ihr war ein dritter Mann gar nicht wirklich aufgefallen. Er hat einen Vorsprung von einem halben Tag. Das könnte bedeuten, dass er jetzt eventuell die Halbbluthebene erreicht hat, wenn er gut zu Fuß ist und die Straße zu den Zwillingsbergen genommen hat. Da Ost-Necluda so zerklüftet ist, hat er eigentlich kaum eine andere Wahl. Geht man davon aus, dass er verletzt wurde, wird er sicher nicht die vielen Hochebenen erklimmen können, um abseits der Wege laufen zu können.


    Wenn wir den Wagen jetzt kaufen, können wir in einer Stunde los. Mein Pferd muss erstmal vorgespannt werden und so ganz ohne Gepäck sollten wir nicht aufbrechen. Ich schlage vor, dass wir mal schnell unsere finanziellen Mittel zusammentun, um uns den Wagen zu kaufen. Ich werde dann mit Seven den Wagen holen. Kümmert ihr euch bitte um Verpflegung, Decken und wer es hat, gern auch Waffen. Wir beladen dann den Wagen. Wenn wir schnell sind, erwischen wir den Typen eventuell noch an der Hateno-Festung - vorausgesetzt, er hat die Straße genommen, kann nicht die ganze Zeit rennen und besitzt selbst kein Pferd.


    Anya eilte in ihr Zimmer und kam sofort mit einer handvoll Rubinen zurück. Es waren vor allem grüne und blaue. Sie breitete diese auf dem Tisch aus. Jetzt könnt ihr mal sehen, wie reich ich bin, lachte sie. Während sie zählte, musste sie sich arg konzentrieren. In den letzten Monaten hatte sie es lernen müssen, zu zählen. Aber es fiel ihr immer noch schwer. Hoffentlich merkte das keiner, wie langsam und unsicher sie darin war.

    44 Rubine, sagte Anya stolz. Das ist alles was ich habe. Wir brauchen noch.. äh.. einige bis zu den 120.

    76, sagte Zoltan.

    Und wieder gerettet, dachte Anya. Er wusste nicht, dass sie nicht lesen, schreiben und rechnen konnte. Aber irgendwie hatte er immer dieses richtige Gespür und half ihr immer wieder aus der Patsche, bewusst und unbewusst.


    Also gut, Malkus steuert auch etwas bei. Helft ihr bitte auch? Sebariell und Zoltan nickten und so kamen genug Rubine zusammen.

    Okay, ich bin in 20 Minuten zurück mit dem Wagen!

  • Die Zeit drängte nun umso mehr, dass das, was sie befürchteten, nun Gewissheit war. Das Wiesel war entkommen und würde auf direktem Weg nach Kakariko eilen und seinen Gefährten vom Ableben ihres Anführers berichten. Ein Grund mehr, keine Zeit zu verlieren. Ein Mann konnte alleine schneller reisen, als sie, selbst, wenn der Mann zu Fuß und ihr Wagen an den stärksten Gaul Hyrules gespannt war. Das Wiesel mag zwar geschwächt sein, aber Malkus wusste, welch übermenschliche Kräfte geweckt werden können, angesichts tödlicher Gefahren. Er hatte einen halben Tagesmarsch Vorsprung, vielleicht hatte er es bereits zu den Ställen geschafft, vielleicht auch weiter. Eiskalt lief es Malkus den Rücken hinab, als er daran dachte, in welche Gefahren sie Milo ohne zu zögern geschickt hatten. Würde der Orni das Wiesel wiedererkennen? Oder noch schlimmer, würde das Wiesel seinen gefiederten Gefährten als einen derjenigen erkennen, die seinen Anführer töteten? Das Leben des Orni war ebenso in Gefahr und es gab keine Möglichkeit mehr, ihn zu warnen. Malkus hoffte inständig, dass dem jungen Orni nichts passierte.


    Nachdem die Rubine beisammen waren, zähle Malkus noch einmal nach. 120 Rubine sollten reichen, etwas Proviant und einen Wagen zu bekommen, der die Reise nach Kakariko überstehen wird. Die Straßen dorthin waren in gutem Zustand, solange die Göttinnen es gut mit ihnen meinten und tagelange Regenschauer den Lehm aufweichen. Sie sollten kein Problem haben, in einem guten Tempo voran zu kommen. Mit etwas mehr Rubinen würden sie sich war einen Karren leisten können, der auch die Rückreise überstand, aber dafür war ohnehin keine Zeit und nur die Göttinnen selbst wussten, ob die Gefährten von dieser gefährlichen Reise zurückkehren würden. Malkus wusste genau die richtige Person, die sie mit Ausrüstung ausstatten konnte und wenn er Glück hatte, würden noch ein paar Rubine übrig bleiben.


    "Ich kümmere mich um den Wagen und den Proviant" sagte Malkus zu den anderen. "Es gibt da jemanden, von dem ich noch den ein oder anderen Gefallen einfordern kann." Er wandte sich an Zoltan und Sebariell und gab ihnen ein leichtes Säckchen, gefüllt mir Rubinen. "Von geschmiedetem Eisen habt ihr mehr Ahnung als ich. Ich würde vorschlagen, ihr seht euch nach geeigneter Ausrüstung um." Dann wandte er sich zu Hella. "Vielleicht gibt es in der Vorratskammer des Gasthauses noch Verpflegung, die wir davor bewahren könnten, zu verderben". Er zwinkerte ihr zu. "Bestimmt würde der Wirt das Fehlen des ein oder anderen Räucherschinkens nicht bemerken, und es wäre ja für eine gute Sache". Malkus lächelte gewinnend.


    Noch bevor, die übrigen Gefährten ihre Zustimmung geben konnten, zog Malkus die Tür zur Schenke auf. "Wir sehen uns wieder wenn die Sonne zwischen den Zwillingsbergen steht" und er verließ zielstrebig die Schenke in Richtung der großen Mühle. Dort wohne ein Krämer namens Tokk. Er bewirtschaftet einen kleinen Hof und bietet das, was er nicht für sich selbst braucht, zum Verkauf. Tokk würde bestimmt auch einen alten Karren irgendwo herumstehen haben und Malkus war sich sicher, dass er Tokk überzeugen konnte, ihm dafür einen guten Preis zu machen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Kaum hatte Malkus ihm das Säckchen mit den Rubinen gegeben, da hatte er auch schon auf den Versen kehrt gemacht und die Schänke verlassen. Sebariell und Zoltan waren jetzt die einzigen im Gasthaus, Hogbert mal ausgenommen. Der Schmied schaute zu dem ihm nach wie vor eher Unbekannten und seufzte dann resignierend. "Sieht so aus als ob wir einen Auftrag hätten. Wollt ihr mich begleiten?"

    Zoltan schien ebenfalls nicht sonderlich begeistert und kurz dachte Sebariell, dass er 'Nein' sagen würde, doch schließlich antwortete Zoltan: "Nun, von mir aus. Mein Schwert hatte auch schon bessere Tage erlebt."

    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließen die beiden Männer das Gasthaus. Ein erleichterter Hogbert blieb zurück.


    Während sie dem Pfad zur Stadtmitte folgten, sprachen weder Sebariell noch Zoltan auch nur ein Wort. Ein unangenehmes Schweigen hatte sich um sie gelegt, wie eine schwere Decke. Dem Schmied war das sehr unangenehm. Zwar mochte er es nicht, mit Unbekannten zu sprechen, aber jetzt hatten die beiden einander vorgestellt und waren dabei, in eine Schlacht zu ziehen... Sebariell, der wegen seiner Wunde nicht so schnell war, ging hinter Zoltan her und beäugte diesen. Sein Blick blieb an dem Schwert haften, das an der Hüfte des Mannes ruhte. Für wahr, es war nicht übertrieben zu sagen, dass diese Klinge bessere Tage gesehen hatte. Sebariell fragte sich, ob diese Tage noch vor der Verheerung lagen. Dennoch konnte der Schmied unter all den Scharten, Kratzern und Macken erkennen, dass das Schwert solide und handwerklich tadelos gefertigt war. Eine Schande war es, wenn er es in diesem Zustand belassen würde!

    "Euer Schwert...", fing Sebariell an. "Es ist wirklich in einem schlechten Zustand... das Ihr damit überhaupt irgendwas von irgendwem abtrennen konntet, wundert mich."

    "Was willst du damit sagen?" Zoltans Stimme war ruhig, doch sein Blick enthielt ein böses Funkeln. Sebariell schien einen Nerv getroffen zu haben. Beschwichtigend hob er beide Hände. "Nur, dass ich ein Schmied bin und mich Eurem Schwert annehmen könnte."

    Zoltan blickte misstrauisch auf Sebariell. Vorsichtig sagte er: "Was hast du davon? Rubine kann ich dir kaum welche dafür geben."

    "Ich kann es einfach nicht mitansehen, ein so feines Schwert in so schlechtem Zustand zu sehen. Das ist alles."

    "Für sowas bleibt doch eh keine Zeit."

    "Na ja, ich könnte es jetzt nicht komplett bearbeiten, aber eine Behandlung mit Schleifstein und Pflegeöl während der Kutschfahrt wäre möglich. Ihr könnt es Euch ja überlegen."

    Zoltan erwiderte zuerst nichts darauf, sagte dann aber: "Meinetwegen kannst du dich darum kümmern. Und lass das mit der höflichen Anrede. Duzen reicht."

    Sebariell nickte und dann setzten sie ihren Weg fort. Schweigend zwar, aber nicht mehr erdrückend.


    In Hateno gab es nicht viele Möglichkeiten, um an Ausrüstung und Waffen zu kommen. Eigentlich keine... das hatte Sebariell immer schon gehasst. Malkus meinte, sie sollten sich Eisen besorgen. Doch wie stellte er sich das vor? Sollte Sebariell in der Kutsche schmieden? Das wäre wohl kaum möglich.

    Ihre einzige Möglichkeit war das Bekleidungsgeschäft, in welchem Sebariell zuvor bereits die kaputte Rüstung erworben hatte. Kaum hatten Zoltan und er den Laden betreten, kam die Verkäuferin zu ihnen geeilt, mit der Malkus gesprochen hatte. Als sie Sebariell erkannte, erhellte sich ihr Blick und sie sah sich angeregt um. Doch als sie festgestellt hatte, dass Malkus nicht dabei war, wirkte sie kurz enttäuscht. Aber ganz die Verkäuferin, schüttelte sie die Enttäuschung ab und grüßte beide mit den Worten: "Willkommen, willkommen. Was kann ich für Euch tun?"

    "Wir bräuchten Waffen und Rüstungen. Habt Ihr dergleichen?", fragte Sebariell höflich. Die Verkäuferin überlegte kurz. "Nur den Schrott... äh, die Rüstung, die Ihre erworben habt. Ansonsten liegen hinten im Lager noch ein paar alte Waffen, glaube ich."

    "Könnten wir die sehen?", wollte Zoltan wissen. Die Verkäuferin nickte, eilte nach hinten und kam einige Augenblicke später mit einer Kiste zurück. Was sich darin befand, war ernüchternd. Zoltan blickte in die Kiste, dann zu Sebariell und beide mussten nichts weiter dazu sagen. Viel war hier nicht zu holen... ein altes Reiseschwert, ein rostiger Schild sowie ein Reisebogen ohne Pfeile lagen darin. Als Zoltan in der Kiste wühlte, fand er noch ein weiteres Stück. Mit etwas mehr Enthusiasmus hob er es hoch und zeigte es Sebariell. Ein Echsalbumerang! Sebariell kannte diese Waffe aus den Aufzeichnungen seines Großvaters. Die Waffe war noch ziemlich gut in Schuss und die beiden Männer fragten sich, wie die Waffe hier her kam. Doch sie ließen sich ihre Freude nicht anmerken. Stattdessen sagte Zoltan: "Nicht wirklich was brauchbares dabei... was soll der Plunder denn kosten?"

    Die Verkäuferin zuckte mit den Schultern, dann sagte sie: "Das Zeug steht ewig im Lager rum. Andauernd stolpere ich über die Kiste. Ich wäre froh, wenn die Sachen weg kämen. Gebt mir für alles 100 Rubine und dann ist es gut."

    Sebariell wollte zwar noch handeln, aber Zoltan sagte: "Da diese Rubine eh nicht uns gehören, brauchen wir nicht groß feilschen. Hier hast du die Rubine!"


    Als beide Männer den Laden verließen, lächelte Lilly. Die Kiste wollte ihr Chef eh entsorgen. Jetzt hatte sie noch 100 Rubine verdient. Diese würde sie gut für sich gebrauchen können...


    "Mehr gibt es hier nicht zu holen", sagte Zoltan, als Sebariell und er um die Ecke bogen.

    "Anya kümmert sich um die Kutsche und Malkus um den Proviant. Dann sind wir wohl jetzt mit Warten dran", meinte Sebariell.

    Zoltan schaute ihn überrascht an. "Du kennst Anyas richtigen Namen?"

    Verdammt! Da hatte sich Sebariell verplappert. Aber Zoltan schien den Namen auch zu kennen, was eigentlich nicht weiter verwunderlich war. Beide kannten sich schon länger. "Ich... äh... ja. Sie nannte ihn mir."

    Zoltan schaute jetzt versöhnlicher auf Sebariell. "Dann scheint sie dir zu trauen. Ich sollte es ihr dann vielleicht gleich tun."

    "Ha, ha. Dann gebe ich auch mir mehr Mühe, dir zu vertrauen!"

    Beide Männer schauten einander an, dann nickten sie sich kurz zu. Dann gingen sie zum Stadttor...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Ein grelles Piepen war das erste, was Symin wahrnahm. Darauf folgten starke Schmerzen am Kopf und am Bauch, dazu spürte er Wasser an seinen Füßen. Als er dann nach ein paar Sekunden die Augen aufschlug, sah er erst nur verschwommen. Doch Symin's Gedanken waren klar, was Symin verwunderte. Das muss doch Alkohol gewesen sein. Er brauchte seine Zeit, um zu realisieren, was passiert war. Symin muss irgendwo in Hyrule angespült worden sein. Kein Mensch in Sicht, niemand, den man fragen kann. Seine Karte hatte er nicht bei sich. Symin hielt sich den Kopf, weiterhin davon ausgehend, dass er mit seinen Gefährten wohl ein bisschen zu viel getrunken hatte. Doch nach einigen Minuten fiel im wieder ein, was eigentlich passiert war. Er muss von der Wand dieses Gasthofs irgendwie in einen Fluss gekommen sein. Nur wie ? Es flossen zwar Flüsse durch Hateno, doch keiner war so nah, dass Symin einfach hätte hineinfallen können. Ein Rätsel. Aber viel wichtiger :

    Was ist mit Mylord ?

    Was ist mit seinen Freunden ?

    Und was ist mit Zoltan ?

    Allein die Gedanken an die fürchterlichen Ereignisse, die geschehen sein konnten, bereiteten Symin Bauchschmerzen. Zoltan war nicht nur eine Gefahr, sondern auch in Gefahr. Was ist, wenn ein anderer Späher der Yiga ihn bemerkt ? Es sind zwar keine weiteren in Hateno positioniert, aber es gibt auch viele, die einfach umherstreifen.

    Symin hatte Angst und außerdem auch noch gar keine Ahnung, wo er eigentlich war. Nach einer Zeit des Nachdenkens fällt Symin auf, dass er gar nicht wissen muss, wo er ist. Er könnte doch einfach dem Fluss, der ihn augenscheinlich hierhergebracht hat, folgen. Dann käme er wieder in Hateno an. Also tat er das, doch mit jedem Schritt wurde er schwächer. Und dann war das Erste, was er nach einer halben Stunde Laufzeit Ungewöhnliches sah, auch noch ein Monsterlager. Die Bokblins erblickten Symin, der wie eine leichte Beute schien. Normalerweise waren drei hohle Bokblins kein Problem für Symin, aber in der aktuellen Lage war er wahrscheinlich nicht mal einem Flederbeißer gewachsen. Aber Symin musste kämpfen, das Lager lag auf dem Weg und er wollte den Fluss nicht verlieren. Also ging er den Kampf ein. Wenn er es schaffen würde, sie alle drei in den Fluss zu stoßen, wäre er wohl sicher. Also zückte er den Dämonenring und griff an. Der erste lief blind in Symin rein, kein Problem ihn in den Fluss zu schlagen. Die anderen zwei griffen zusammen an. Sie drängten Symin nach hinten. Einer von ihnen wurde dann doch zu ungeduldig und versuchte auf Symin einzudreschen, aber verfehlte und flog seinem Kollegen gleich hinterher, doch auch Symin war unkonzentriert und hatte den Dritten dabei außer Acht gelassen. Dann spürte einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf, dann erstmal nichts mehr.

    Als er wieder zu sich kam, hing er über dem Lagerfeuer des Lagers. Er war zum Glück noch nicht in Flammen aufgegangen, hatte aber sehr starke Schmerzen am Rücken, der nach unten hing. Seine Hände waren oben über den Lagerfeuer zusammengebunden und wurde an ihnen aufgehängt. Symin hatte aber Glück, dass er sich meistens ein Wurfmesser oben in den Ärmel steckte. Endlich war das auch mal zu was gut. Er konnte sich also sein Wurfmesser nehmen, nur wenn er jetzt seine Hände befreien würde, würde ins Feuer hängen und müsste immer noch die Füße losmachen, an denen er auch aufgehängt wurde. Er musste das also irgendwie umgehen. Ein weiteres Problem könnte sein, dass der Bokblin ihn die ganze Zeit anguckt. Doch dann kam ihm eine Idee. Er fädelte mit seinen Händen Fäden seiner Kleidung durch das kleine Loch an seinem Wurfmesser. Dann warf er sein Wurfmesser weit hinter den Bokblin, der von dem klirrenden Geräusch fast magisch angezogen wurde und gar nicht beachtete, dass Symin das Wurfmesser längst unter ihm durch gezogen hatte. Er holte etwas Schwung und schnitt sich dann so los, dass er vor dem Feuer landete. Er schnappte sich den Dämonenring und stach ihn dem immer noch nach der Quelle des Geräuchs suchenden Bokblin in den Rücken. Jetzt konnte er endlich weiter dem Fluss folgen. Nach einer Stunde kam er dann endlich in Hateno an - komplett entkräftet. Beim Fluss gab es zwar, logischerweise, genügend Wasser, aber nichts zu Essen. Es war zwar dreist, aber Symin steckte beim ersten Bauern direkt einiges ein - Eier, Gertreide und Milch. Damit sättigte er sich dann erstmal - und ließ noch einen violetten Rubin als Trost da. Nach all der Zeit hatte er nun auch endlich seine Gefährten wieder gefunden. Er konnte sein Glück kaum fassen. Er rannte ihnen entgegen und umarmte die erste Person, die er von ihnen zu fassen bekam, sofort. Und es war auch noch Zoltan. Als die Freude dann wieder etwas abkling, zog er wieder zurück. "Oh Mann. Ich hatte so viel Angst, euch wäre etwas geschehen. Dabei hätte ich selbst auch noch fast das Leben verloren. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, wieder hier zu sein. Aber jetzt bin ich neugierig : Was hab ich verpasst, was ist mit Mylord und vor allem - wo ist Milo ?"

    Die anfängliche Freude war nun von Sorge getrübt. Hatte der Orni das Gefecht womöglich nicht überlebt ?

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

    Einmal editiert, zuletzt von Maronus der Kroggi ()

  • Vertraulich nickte Zoltan Sebariell zu. Der Mann war trotz seiner Wunden offenbar bereit, sein bestes zu geben für die kommende Aufgabe - worin auch immer sie bestehen mochte, allein der Orni konnte sie vorwarnen über das, was sich derzeit in Kakariko abspielte. Und Sebariell erwähnte Anya. Nicht Hella, sondern Anya. Als wäre er vertraut mit ihr... sehr vertraut. Und plötzlich nagte etwas an Zoltans Innerem. Ein Gefühl, dass sein Magen sich zusammenzog, eine kurze Leere sich in ihm breitmachte... Eifersucht? Woher kam das plötzlich? Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht, was er für Anya empfand, seit er... ja, seit er was? Sich in seinem ungeliebten Heimatdorf niedergelassen hatte, weil sie es tat? Aber er konnte nicht lange darüber nachdenken, denn Sebariell und er bekamen Gesellschaft. Und was für welche. Symin. Um genau zu sein, ein mehr als abgerissen aussehender Symin. Der verblüffend erleichtert wirkte, Zoltan zu sehen. Dieser griff seinem ehemaligen Freund an den Oberarm. Du entschuldigst uns kurz?, fragte er und schliff den jungen Yiga, ohne eine Antwort abzuwarten, ein Stück beiseite. Was ist los? Du siehst aus, als hätten sie dich an einer Sandrobbe quer durch die Wüste gezerrt. Wo zum Teufel warst du den ganzen Tag? Haben dich etwa diese Banditen...? Symin, am Ende seiner physikalischen Kräfte, erzählte in knappen Worten, was ihm seit dem Morgen der "Schlacht" wiederfahren war. Zoltan zögerte, setzte ihn aber dann ins Bild, was er erfahren hatte und was die Gruppe nun plante. Bist du dabei? Vielleicht geht es hier um mehr als unsere... Feindschaft. Vielleicht ist Impa in Gefahr. Und wenn ihr etwas geschieht... Zoltan machte eine vage Geste. Dann hat er keine Chance, sollte er jemals zurückkehren , sagte er damit. Symin sah ihn an. Und nickte.

  • Anya pfiff Seven zu sich heran, als sie das Gasthaus verließ und die Stute folgte ihr brav, als sie durch Hateno lief. Hör zu, Liebes. Ich kann mir nur vorstellen, dass die kommenden Stunden und vielleicht Tage für dich sehr anstrengend sein werden. Und es bricht mir fast das Herz, aber... Sie blieb stehen und streichelte den Kopf ihres Pferdes. Du bist jetzt ein wichtiger Teil unserer Gruppe! Wir brauchen dich! Du weißt, dass du mein größter Schatz bist, für immer und ewig, ok? Bitte hilf uns und zieh den Wagen. Kurz legte Anya ihren Kopf auf Sevens. Die Stute war ruhig und hielt kurz inne, bis sie sich plötzlich von allein in Bewegung setzte, zum Haus des Mannes ging und dort stehen blieb. Anya lief verdattert hinterher, während Seven bereits den Pferdewagen beschnupperte.


    Sie ging zur Tür, holte tief Luft und klopfte, wobei sie sicher war, dass ihr Herz viel lauter klopfte. Es dauerte einen Augenblick, als ein kleiner gebrechlicher Mann die Tür öffnete und sie mit dicken verschlafenen Augen ansah. Ja, bitte? Oh, die Dame aus dem Gasthaus, sagte er. Was kann ich für Sie tun?

    Mit leicht zitternder Stimme begrüßte sie den Mann. Erinnert Ihr Euch nach an das letzte Feierabendbierchen letzte Woche an der Theke? Ihr sagtet, Ihr würdest den Pferdewagen verkaufen.

    Ja, das sagte ich. Das war letzte Woche, als ich ein Feierabendbier getrunken habe. Dort drüben, im Gasthaus.

    Äh, ja richtig. Nun, wenn das Angebot immer noch steht, dann würde ich Ihnen den gern abkaufen. Jetzt sofort.

    Oh... Das Gesicht des Mannes strahlte, doch nur für einen kurzen Moment. Dann legte er die Stirn in Falten und murmelte etwas Unverständliches. Anya versuchte aus seinem Gesicht herauszulesen, was in ihm vor sich ging. Irgendwie war seine Reaktion kein gutes Zeichen.

    Also, ist er noch zu verkaufen?

    Ähm naja, also... Komm doch rein, Kind. Wenn es Abend wird, dann pfeift der Wind so stark und mein alter Körper verträgt das nicht so gut.

    Also, äh, ich habe gar keine Zeit, denn ich muss...

    Komm rein.

    Das gefiel ihr nicht. Überhaupt nicht. Zum einen, weil diese Kaufaktion viel aufwendiger war, als gedacht. Doch viel mehr missfiel ihr, dass der Mann sie plötzlich dutzte und seine Stimme härter war, als zum Anfang.


    Zögerlich betrat sie das Haus und schloss hinter sich die Tür. Drinnen war alles sehr dunkel. Der kleine Raum wurde nur spärlich von zwei Kerzen erhellt, die jeweils in einer Ecke standen. Eine Kerze war fast runtergebrannt und die Flamme flackerte, die andere Kerze war noch recht neu. An den Wänden hingen Gemälde, auf denen unterschiedliche Personen zu sehen waren. Eines davon zeigte keine Person, sondern ein seltsam vertrautes Symbol, das Anya mal auf einer Tasche sah, die ihrem Großvater gehörte. Es war ein großes Dreieck, welches aus drei kleineren Dreiecken bestand. Das untere linke Dreieck war mit roter Farbe besudelt.

    Der Mann setzte sich keuchend in einen großen Sessel und legte eine dicke braune Decke über seine Beine.

    Ich habe gerade Wasser für meinen Tee gekocht. Sei doch so nett und gieße es in die Tasse hier.

    Sie starrte ihn einen Augenblick an, doch dann befolgte sie stillschweigend seiner Aufforderung.

    Du bist ein gutes Mädchen und hast dich hier schnell eingelebt. Die Leute in Hateno und alle möglichen Reisenden haben sehr von deinem Aufenthalt provitiert. Du hast das Dörfchen etwas bekannter gemacht in Hyrule. Er lächelte freundlich, während er das sagte. Doch dann wurden seine Augen stechend und sein Lächeln verschwand. Ich weiß genau, wer du bist, Anyanka. Und ich weiß, wer dein Freund ist. Und ich kann mir gut vorstellen, wofür ihr jetzt den Wagen braucht.

    Anya konnte spüren, wie der Schock durch ihre Knochen fuhr. Er hielt sie fest umklammert. Unfähig, sich zu bewegen oder irgendetwas zu sagen, stand sie mit weit aufgerissenen Augen mitten im Haus dieses kleinen alten Mannes, der plötzlich nicht mehr so klein und harmlos erschien.

    Hast du die Rubine? Seine Stimme war jetzt hart. Streng.

    Anya zog aus ihrer Tasche das Säckchen mit den Rubinen hervor und warf es dem Mann zu. Der lächelte abermals.

    Bevor du gehst, hör mir zu, Anyanka: Er wird kommen. Und wenn er da ist, wird dein Freund die Rechnung zahlen. Und alle anderen, die mit euch gehen. Und jetzt verschwinde aus meinem Haus!


    Als wäre die Verheerung Ganon persönlich hinter ihr her, rannte sie aus dem Haus. In Windeseile spannte sie Seven vor den Wagen, nahm die Zügel und eilte zurück zum Gasthaus. Dort hielt sie an, rannte durch den Hintereingang in ihr Zimmer und wühlte hektisch durch ihre Habseligkeiten. Sie suchte es, doch fand es nicht. Keuchend saß sie einen Moment lang auf dem Boden und versuchte, sich zu konzentrieren. Da fiel ihr der Backstein in der Wand auf, der etwas hervorstand und ihr fiel es wieder ein. Vorsichtig zog sie den Stein raus und steckte ihre Hand in das Loch. Sie kramte durch Dreck und Staub, doch dann hatte sie es: Das Messer, mit dem Anya den Yiga getötet hatte. Zitternd hielt sie es in den Händen, eine Träne quoll hervor. Ich wollte es nie wieder sehen! Doch dann versteckte sie das Messer hinter dem Hosenbund und stand wieder auf. Eilig sammelte sie ihr Hab und Gut zusammen und trug das Bündel nach draußen, nicht jedoch, ohne sich ein letztes Mal umzusehen. Jetzt war der Moment gekommen, an dem Anya sich hiervon würde verabschieden müssen. Obwohl sie jeden Tag auf diesen Moment gehofft hatte, fiel es ihr doch viel zu schwer, dies hinter sich zu lassen. Ein Augenblick verstrich, doch dann schloss sie die Tür und lief zum Wagen, warf ihr Bündel einfach hinein und machte sich auf zum Haupttor Hatenos.

  • Tokk bemerkte Malkus erst, als er vor dessen kleiner Hütte stand. Sein kleiner Hof stand auf einer winzigen Anhöhe, von wo aus der einen Großteil des Dorfes gut überblicken konnte, aber der Weg, der zu seiner kleinen Behausung führte, war durch die kleine Klippenfront nicht einsehbar. Was warscheinlich auch besser war, denn Malkus war sich nicht sicher, ob Tokk sich über den Besuch des Spielers freute. Er konnte in seinem milde überraschten Blick jedenfalls sehen, dass es Gäste gab, deren Besuch er mehr entgegenfiebern würde. "Tokk, es ist schön, euch zu sehen" Malkus schnaufte ein Bisschen, angesichts des Anstiegs. "Ich wünschte, ich könnte das selbe von euch behaupten" erwiderte Tokk, während er versuchte, keinen freundlichen Ton anzuschlagen, jedoch auch nicht feindselig zu klingen. Er hatte in den Jahren als Händler gelernt, dass selbst an unliebsamen Gesellen der ein oder andere Rubin verdient werden konnte. "Ich kann es mir schon fast vorstellen..." sagte Tokk halblaut, fast, wie zu sich selbst. Malkus atmete kurz durch. "Wisst ihr, ich bin heute morgen aufgewacht und dachte mir ...wer ist denn der beste Händler in ganz Hateno. Und wisst ihr, wessen Gesicht mir dann sofort in den Sinn kam? Wisst ihr es?" fuhr Malkus freudig fort. Tokk grummelte und verzog sein Gesicht zu einer entgeisterten Miene. "Richtig, Tokk, mein Guter. Eure hübsche Kartoffelnase kam mir dabei sofort in den Sinn. Ich muss Hateno für eine Weile verlassen und dachte mir, dass ihr mit Proviant aushelfen könntet." Für einen kurzen Moment konnte Malkus im Gesicht des Bauern den Funken von Erleichterung erkennen und er wusste genau, dass er auf dem richtigen Weg war. Tokk hasste ihn, da er ihn beim Spielen bis aufs Unterhemd ausgezogen hatte. Jene Blutverkrustete, schmutzige Kleidung, deren er sich nach dem Kampf entledigt hatte, waren in Wirklichkeit Tokks Sachen. "Ihr wollt also... Hateno verlassen? Ist das so?" musterte ihn Tokk. Ihm war aufgefallen, dass Malkus seine Sachen nicht mehr trug. "Soso, und ihr braucht... Proviant für eure Reise, ja? Wohin soll es denn gehen? Ich habe eingelegtes und getrocknetes Fleisch, Gemüse aber auch frische Waren, falls die Reise nicht allzu weit geht". Wobei Tokk dem Spieler von Herzen wünschte, dass er all seine haltbaren Köstlichkeiten nahm, wenn er nur weit, weit weg gehen würde. "Nach Kakriko, um ehrlich zu sein. Ich möchte dort meine guten alten Eltern besuchen. Ist schon lange her und vielleicht würden sie sich auch über etwas Pökelfleisch und eure über die Grenzen Hatenos hinaus bekannten Kartoffeln freuen?" erzählte Malkus. Es gab keinen Grund, ihre Reise nach Kakariko zu verheimlichen und Tokk würde es ohnehin spätestens nach dem dritten Krug Honigwein in der Taverne vergessen haben. "Die Sache ist nur, ich muss wohl ein Loch in meinem Geldbeutel übersehen haben, denn wie sich heute herausstellte, waren darin weit weniger Rubine, als ich annahm." Malkus versuchte gespielt enttäuscht zu klingen. Tokk rieb sich die Hände und stellte den Besen, den er die ganze Zeit über fest umklammert gehalten hatte, an die Veranda seiner Hütte. "Wieviel habt ihr denn... genau?" Malkus spürte, dass der Alte angebissen hatte. "Ich glaube, ich habe zufällig genau so viele Rubine, wie ich für drei Säcke Kartoffeln, etwas Pökelfleisch, eingelegte Marillen, etwas Steinsalz, Tabanta Weizen und Hyrule Reis benötige." und Malkus zwinkerte dabei. "Aber ich kann verstehen, wenn meine Rubine dafür nicht reichen. Dann muss ich eben noch etwas länger in Hateno bleiben, um die noch fehlenden Rubine aufzutreiben". sagte Malkus noch enttäuschter als vorhin. Tokk erkannte seine Chance, Malkus zumindest für die nächste Zeit aus dem Dorf zu bekommen, und der Preis dafür waren nur ein paar Säcke Kartoffeln und Salz, die er entbehren konnte. Die Göttinnen waren gut zu ihm gewesen und die letzte Ernte war reichlich. Es gelang ihm nicht, seinen freudigen Ausdruck zu verstecken, selbst sein sonst steinernes Händlergesicht leuchtete nun förmlich auf. "Gut, ich denke, wir kommen ins Geschäft.".


    Nach kurzer Zeit hatte Tokk die Waren auf einen kleinen Handwagen geladen und Malkus gab dem Händler alle Rubine, die er noch in seinem Säckchen hatte. Es waren weniger, als Tokk erhofft hatte, aber der wahre Lohn war, dass der Spieler ihn und sein Dorf nun für einige Zeit nicht mehr belästigen würde. Das ging ja einfacher, als gedacht Malkus war sich fast sicher, dass er dem Alten noch seinen Karren herauslocken konnte, wusste aber auch, dass er sein Glück nicht auf die Probe stellen durfte. Und ihm war auch eingefallen, dass Hella bei ihrem Abschied meinte, sie würde sich um einen Karren kümmern. Malkus nahm die Griffe des kleinen Handwagens auf, er war deutlich schwerer, als er aussah und Malkus hatte Mühe, die Griffe überhaupt in die Höhe zu bekommen. Er hoffte, dass ihn der Wagen auf seinem Weg hinunter nicht überrollen würde. "Stellt meinen Wagen einfach am Eingang zum Dorf ab. Ich werde ihn morgen holen. Ich wünsche euch noch eine gute Reise, Malkus, und mögen die Göttinnen euch gutes Wetter bescheren." Sagte Tokk in gekünstelt freundlichem Ton. Er überlegte noch kurz, ob er Malkus nach seinen Sachen fragen sollte. Nur für den Fall, dass er sie noch hatte. "Ach übrigens, guter Tokk. Eure Sachen sind bei Hogbert, falls er sie noch nicht entsorgt hat." Tokk erschrak sichtlich. Konnte dieser Schlingel nun schon seine Gedanken lesen? "Oh... danke". erwiderte er. Er hoffte, dass Malkus nicht bemerkt hatte, wie er vorhin daran gedacht hatte, dass Malkus auf dem Weg nach Kakariko von Molblins eine Abreibung verpasst bekäme. Tokk versuchte nun krampfhaft an garnichts mehr zu denken, bis Malkus aus seiner Sicht verschwunden war.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Gerade noch standen Sebariell und Zoltan am Stadttor und unterhielten sich, da bemerkte der Schmied eine zerlumpte Gestalt, die geradewegs auf Zoltan zustolperte. Sebariell wollte Zoltan warnen, da hatte die Gestalt ihn auch schon gepackt. Nein, sie umarmte ihn! Es war Symin, der Zoltan überraschenderweise so überschwänglich begrüßte. Bevor Sebariell auch nur auf die Idee kommen konnte, etwas zu fragen oder zu sagen, griff Zoltan sich den Shiekah und stapfte mit ihm davon. Was war das denn?


    Es verging eine ganze Zeit, ohne dass Zoltan oder Symin zurückkehrten. Sebariell, der sich auf einen großen Stein gesetzt hatte, da ihm das Stehen schwer fiel, schaute in den Himmel und beobachtete die Wolken, die ob der langsam sinkenden Sonne, eine violette Färbung angenommen hatten. Einige Tauben flogen ihre Bahnen und insgesamt wirkte alles recht friedlich. Was im ziemlichen Kontrast zu den frühen Morgenstunden dieses Tages stand... Wie viel konnte an einem Tag passieren? Sebariell schüttelte den Kopf.

    Plötzlich fiel ihm ein, dass er das Gasthaus verlassen hatte, ohne seine Sachen zu holen! Viel hatte er zwar nicht, aber dennoch. Sogar den grauen Reiseumhang hatte er liegen lassen. Den hatte er von seiner Mutter zum Abschied bekommen.

    Sebariell stand auf und sah sich nach Zoltan und Symin um. Er wusste nicht genau, wo sie hingegangen waren und er wollte sie auch nicht bei ihrem Gespräch stören... also entschied er, schnell alleine zum Gasthof zu gehen.


    Es dauerte nicht sehr lang, da hatte er den Gasthof schon fast erreicht. Bevor den kleinen Hügel hinaufging, holte er nochmals Luft. Diese verdammte Wunde schränkte doch ziemlich ein. Würde er so wirklich helfen können? Zumindest konnte er die Ausrüstung pflegen. Wenigstens etwas...

    Als Sebariell die Tür zu Schänke öffnete, sah er, wie Hogbert gerade ein paar Stühle schleppte. Als der Wirt ihn sah, schaute er misstrauisch. Sebariell nickte und sagte: "Verzeiht uns bitte dieses ganze Durcheinander, Herr Hogbert! Das war sicherlich nicht unsere Absicht. Wir wollten nur helfen..."

    Hogbert schaute mürrisch drein, dann hellte sich seine Miene aber etwas auf.

    "Verdammt noch eins! Durcheinander ist ziemlich untertrieben! Bei Hylia! Hier sieht es aus, als wäre die Verheerung selbst durchgefegt! Aber was bringt es , über verschüttete Milch zu klagen? Und wer weiß? Es hätte besser aber auch schlechter ausgehen können."

    "Habt Dank für euer Verständnis, Herr Hogbert!"

    "PAH. Eins glaub mir. Wenn Dalia hier mal vorbeischauen sollte, dann sag ich ihr was für ein Rabauke ihr Sohn geworden ist!"

    Sebariell schmunzelte. Gerne hätte er dem alten Wirt geholfen, aber er konnte noch nicht wieder schwer schleppen. Also ging er nach oben und in das von ihm gemietete Zimmer. In der Truhe am Bett ruhten seine Habseligkeiten. Er packte alles in seine Reisetasche, dann legte er seinen Reisemantel an, hing sein Schwert an den Gürtel und schulterte Schild und Gepäck.

    Als er die Schänke verlassen wollte, rief Hogbert noch zu: "Pass mir gut auf meine beste Köchin auf! Dass sie mir irgendwann vielleicht doch noch zurückkommt!"

    Meinte er Anya? Woher wusste er, dass sie gemeinsam reisen würden? Der alte Wirt schien doch weitsichtiger zu sein, als es den Anschein hatte. Doch Sebariell bezweifellte, dass Anya von ihm oder sonst wem beschützt werden musste! Viel wusste er noch nicht über sie, aber das eine dann doch: Anya hatte mehr Mumm als so manch anderer, dem Sebariell getroffen hatte. Mit einem Nicken verabschiedete er sich von Hogbert.


    Sebariell kam bergab schneller voran, sodass er bald schon das Stadttor sich am Horizont abzeichnen sehen konnte.

    "Hey Sebariell, du kommst wie gerufen!"

    Sebariell drehte sich um und sah Malkus, der einen Handwagen mit Proviant hinter sich her zog.

    "Kann man dir helfen?", fragte Sebariell.

    "Über eine helfende Hand würde ich mich wahrlich freuen."

    Der Schmied ging zum Handwagen, legte sein Gepäck darauf und packte dann den Griff mit an. Kurz pochte seine Wunde, aber als Malkus und er das Gewicht verlagerten, konnte er es ganz gut bewältigen. So gingen die beiden den Weg weiter entlang. Sebariell bemerkte dabei, dass Malkus ziemlich vertieft in seine Gedanken war. So wortkarg kam ihm der Wortverdreher seltsam vor.

    "Malkus, ich wollte mich für vorhin noch entschuldigen. Es sollte nicht den Anschein machen, dass ich nicht helfen wollte. Zoltan und seine Geschichte kamen mir nur so suspekt vor... Hast du Familie in Kakariko?"

    "Hab keine Sorge. Misstrauen ist eine gute Sache. Es hilft einem am Leben zu bleiben! Und ja, ich habe Familie."

    Da Malkus nicht so schien, als ob er noch mehr verraten wollte, fragte Sebariell nicht weiter nach. Er war nur froh, die Dinge klargestellt zu haben.

    Als sie beim Stadttor ankamen, warteten dort Zoltan und Symin bereits. Malkus war die Verwunderung klar anzusehen, als er Symin dort stehen sah. Jetzt fehlte nur noch Anya!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Während sie sich mit dem Pferdewagen dem Dorfausgang näherte, gingen Anya hunderte Dinge durch den Kopf. Der alte Mann hatte ihr gehörigen Schrecken eingejagt und sie musste sich sehr zusammenreißen, wenn sie dann mit den anderen unterwegs war, denn sie beschloss, die Begegnung für´s Erste für sich zu behalten.

    Bestimmt haben einige Leute in Angelstedt irgendwie davon erfahren, dass ein Yiga getötet wurde, vielleicht haben sie sogar seine Leiche gefunden und dann kombiniert, dass Zoltan, Gustl und ich daraufhin ohne Abschied das Dorf verlassen haben. Und das hat sich vielleicht bis nach Hateno herumgesprochen, sodass der alte Mann davon erfahren hat. Bestimmt. Anya redete sich ein, dass es so gewesen sein musste. Es konnte nicht anders sein!


    Am Tor waren dann auch schon alle versammelt. Sie hatte länger gebraucht, als sie es angekündigt hatte. Doch Moment, war das etwa... Symin, der da auf einem kleinen Fels saß? Wo kam der denn jetzt her? Was hatte das alles zu bedeuten? Anyas Blick bohrte sich in Symin, während sie den Wagen anhielt. Sebariell fing direkt an, mit ihr zu reden, aber sie hörte ihm nicht zu, dafür war sie viel zu perplex.

    Äh hallo? Jemand Zuhause?

    Anya schüttelte leicht den Kopf und sah ihn fragend an. Entschuldige, ich bin dann doch etwas überrascht über Symin. Was hast du gesagt?

    Naja, eigentlich habe ich nur einen Scherz gemacht, weil du so lange weg warst. Nicht der Rede wert.


    Sie stieg vom Wagen ab, während die Männer diesen von allen Seiten beäugten. Nach einigen Augenblicken sagte Malkus: Dann werden wir mal alles beladen und uns auf den Weg machen! Haben alle ihre Habseligkeiten beisamen?

    Äh ja, ich für meinen Teil schon, sagte Anya prompt. Sie krabbelte eilig in den Wagen hinein. Meine Sachen habe ich eben in der Eile einfach reingeschmissen, Moment. Zügig stopfte sie ihr Bündel in eine Ecke, während Zoltan und Malkus bereits dabei waren, erste Gegenstände aufzuladen.

    Da das mein Pferd ist, möchte ich den Wagen fahren. Setzt ihr euch bitte alle zunächst hinten in den Wagen. Wer will, kann auch vorn bei mir sitzen, da hat aber außer mir nur einer Platz.

    Das Teil ist ziemlich gut in Schuss, befand Zoltan. Die Plane hat keine Löcher, die Räder sind wie neu und innen ist es absolut sauber. Kein bisschen Staub. Das ist ja fast ein Geschenk, dass der nur 120 Rubine gekostet hat. Von wem hast du den denn hier gekauft?

    Das war so ein älterer Mann am oberen Dorfrand. Der kam manchmal in den Gasthof auf ein Bier. Kennst du nicht.

    Da Zoltan mit dem Beladen beschäftigt war, hörte er wohl nur mit einem Ohr hin, denn er reagierte nicht weiter auf die Bemerkung. Zum Glück.

    Das ganze Beladen war nach einigen Minuten abgeschlossen und schon gingen die ersten Platzwünsche ein. Nur Symin stand stumm und tatenlos am Rand und beobachtete das Geschehen. Anya bemerkte ihn, war aber überfordert damit, ihn anzusprechen. Eine peinliche Stille stand zwischen ihnen, bis sie dann doch einfach sagte: Ich weiß nicht, ob du es schon weißt, aber wir müssen schnell nach Kakariko. Komm mit, wenn du willst. Noch hast du ne Chance auf einen gemütlichen Platz.

    Einverstanden, antwortete er. Gebt mir fünf Minuten, ich muss nur noch meine Sachen holen.

    Anya nickte und half den Männern solange noch beim Aufladen und Verstauen der Gegenstände. Am Stall würde sie versuchen, an Decken zu kommen, ging ihr durch den Kopf.

    Symin kam schon bald mit einem Bündel zurück, kletterte wortlos in den Wagen und suchte sich einen Platz.


    Dann war es soweit: Die Gruppe war bereit, Hateno zu verlassen und nach Kakariko zu eilen. Und wieder musste Anya zu ihrem Ärger feststellen, dass ihr der Abschied schwerer fiel, als sie es sich je hätte vorstellen können. Auch, wenn sie nichts für diesen Ort übrig hatte; einige Menschen waren ihr dann doch ans Herz gewachsen. Vielleicht, so überlegte sie, würde sie ja doch bald einen kleinen Brief an Hogbert schreiben. Doch dafür müsste sie noch eine Weile üben. Und überleben. Ein Blick schweifte über das Dorf, dann ging Anya zu ihrer Stute. So meine Heldin, lass es mich wissen, wenn du ne Pause brauchst. Ansonsten ist unser nächstes Ziel der Stall an den Zwillingsbergen. Das schaffen wir, okay? Also los, auf geht´s!


    Sie stieg auf den Wagen und nahm die Zügel. Dann haltet euch da hinten gut fest! Wir fahren los!

    Ein Schnalzer mit der Zunge und Seven setzte sich in Bewegung.


    <<< Malkus, Symin, Zoltan, Sebariell und Anyanka verlassen Hateno Richtung Zwillingsberge."