Ranelle {Region}

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Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?

  • Das wohl wasserreichste Gebiet in Hyrule ist Ranelle.
    In der Westhälfte des Bezirks erstreckt sich ein gewaltiges Schwemmland, das vom Luzida-Fluss gespeist wird. Bevor der Fluss über die Ufer trat, gab es hier sogar ein kleines Dörfchen namens Koponga, von dem heute nur noch klägliche Überreste existieren. In Hyrule ist dieses Fleckchen Erde oder vielmehr Wasser heute als Ranelle-Sümpfe oder Tausend Sandbänke bekannt.
    Östlich davon erstreckt sich ein seltsames Gebirge. An den Hängen wachsen leuchtende Pflanzen und nachts kann man überall Leuchtsteinbrocken erkennen, die auf das Mondlicht reagieren. Dazwischen gibt es riesige Wassermassen mit sehr tiefen Seen und Flüssen, welche von beeindruckenden Staudämmen in Zaum gehalten werden. Und inmitten dieses außergewöhnlichen Gebiets haben sich die Zora niedergelassen. Das Gebirge, gemeinhin als das Zora-Gebirge bekannt, ist nur schwer zugänglich. Pferde und Esel kommen hier nicht weit und müssen zurückgelassen werden.

    Es heißt die Göttin Nayru selbst hat dieses Land nach ihren Vorstellungen erschaffen, weswegen es so blau ist. In dem Gestein soll nach einer alten Sage reinstes Wasser enthalten sein, was seine blaue Farbe erklärt. Für die Zora sind die Gewässer heilig und sie sehen es nicht so gerne, wenn man dort fischt. Im Gebirge kann der historieninteressierte Besucher einige Gedenktafeln finden, die eine beeindruckende Geschichte erzählen.

  • kommt vom Stall von Ost Akkala


    Talux kommt vom Stall von Ost Akkala und fliegt in Richtung von der Ranelle-Spitze. Während des Fluges denkt er sich: Bei diesem Schneesturm komme ich eh nicht auf die Spitze. Ich könnte nach Hateno. Denn er hatte am Stall gehört, dass da ein Fest steigen soll. Er hatte sich entschieden. Er wollte nach Hateno und sich das Fest angucken und vielleicht könnte er auch irgendwo helfen. Er erhoffte sich auch das er dort Freunde zu finden. Zuerst wollte er aber etwas essen. Ihm gefiel diese Region eh nicht und er wollte weg aus dem Schneesturm. Er machte sich also fix auf den Weg nach Hateno.


    fliegt Richtung Hanteno

  • >>>Brom kommt, mit Symin, Sebariell und Malkus, über die Sahasra-Hügel von Kakariko >>>>


    Schon bald nachdem sich Anya und Zoltan von den anderen getrennt hatten, machten sich Brom und seine restlichen Gefährten in die entgegengesetzten Richtung auf den Weg. In dieser Richtung wäre er nach Kakariko sowieso aufgebrochen, da es der kürzeste Weg von dort nach Goronia war. Aber dank des großzügigen Geschenkes von Mutter Maruho, war er nun nicht gezwungen in diese Richtung zu wandern und so hat er beschlossen Sebariell über die Ebene von Hyrule zu begleiten.


    Normalerweise umrundete Brom diese weite Ebene großzügig, auf Grund der vielen Gefahren dort, vor allem wegen der Wächter die selbst einem gestandenen Goronen gefährlich werden konnten. Wieso hatten die Göttinnen zugelassen, dass solche Maschinen gebaut wurde und wieso unternahmen sie nichts dagegen. Schon seit 50 Jahren machten sie die Ebene unsicher und auch auf dem Weg nach Goronia waren sie anzutreffen, weshalb selbst die Heimreise für Brom jedes Mal sehr gefährlich war. Brom konnte Sebariell nicht allein über diese gefährliche Ebene gehen lassen.


    Ob sie das ohne Anya und Zoltan überhaupt schafften? Irgendwie fehlten die beiden in ihrer kleinen Gruppe. Zoltan in seiner Anführerrolle und Anya mit ihrer mütterlichen Art. Jetzt waren sie erst so kurz weg und Brom wünschte sie sich schon zurück. Er musste einfach daran glauben, daß sie es auch ohne die beiden, schaften, sie hatten sich etwas Zeit für sich verdient.


    Sebariell hatte vorgeschlagen, zum Stall der Sümpfe zu reisen und von dort weiter nach Westen. Die Sümpfe, ein sehr ungemütlicher Ort, auch wenn Brom in der Ferne eine Herde Pferde vorbei reiten sah. Wieso lebten sie an einem so feuchten Ort, er konnte es nicht verstehen.


    Kurz darauf kamen sie an einigen Ruinen am Rande des Sumpfes vorbei, die sich auch weiter über den gesamten Sumpf erstrecken. Die Überbleibsel von Koponga, ein deutliches Mahnmal, das davon zeugt wie mächtig das Wasser war. Ein Grund mehr für Brom, diesem Gebiet möglichst fern zu bleiben.


    Aber was war das? War da nicht eine Gestalt zwischen den Ruinen gewesen? Mmmh, nein, jetzt wo Brom nochmals genau hinsah, konnte er nichts mehr entdecken. Vermutlich hatte er es sich eingebildet oder ein Schatten hatte ihm einen Streich gespielt. Wer sollte sich auch an einem so unwirtlichen Ort aufhalten. Das machte keinen Sinn und so ging Brom mit seinen Gefährten weiter Richtung Stall.




    Brom hatte es sich nicht eingebildet. Die kleine Gruppe wurde tatsächlich beobachtet. Die Person die Brom gesehen hatte, huschte gerade zurück in ihr Versteck, wo eine kleine Gruppe auf sie warteten. Ein Mann trat gleich besorgt auf sie zu.


    Hat man sie gesehen Mylady?


    Nein, keine Sorge, ich glaube sie wissen noch nichts davon das wir ihnen Folgen, dann wäre es auch nicht mehr so lustig.


    Das freut mich für Sie, Mylady. Aber wenn Sie die Frage gestatten: Wieso folgen wir Ihnen und nicht den beiden anderen? Die sind nur zu zweit und daher doch viel einfacherer zu überfallen? Und was ist mit dem Dorf jetzt wo alle Weg sind, ist es doch wieder fast wehrlos?


    Genau das ist der springende Punkt. Einfach und wehrlos. Wo wäre denn der Reiz, wenn es zu einfach wäre und sich keiner wehrt. Außerdem, wer sagt, daß wir jemanden überfallen wollen. Wir werden dieser Gruppe hier folgen, das verspricht spaßig zu werden. Und wenn es doch langweilig werden sollte, könnten wir immernoch wie in Kakariko für zusätzliches Chaos sorgen, so wie mit dem tödlichen Gift das keines war. Wie schön die verzweifelten Männer aus dem Käfig für zusätzliche Verwirrung gesorgt haben. Chaos und Schmerz verursachen, das sind doch Dinge die wahrlich Spaß machen. Und nun, hob hob, wir müssen weiter bevor wir sie verlieren, das wäre doch jammerschade. Hihi...

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  • Es war lange her, dass Symin wirklich Ruhe, oder gar geschlafen hatte. Naja, zumindest fühlte es sich so an. Also tat er sich schwer, sich nicht einfach auf den Boden zu legen und anfangen zu schlafen. Aber so einfach war das dann eben doch nicht. Anscheinend waren aber alle müde, denn Symin war nicht der einzige, der immer wieder gähnte und für ein Gespräch waren die anderen wohl auch zu müde.

    Symin wollte sich aber irgendwie wach halten, also kramte er erneut den goldenen Dolch hervor, den Anya ihm gegeben hatte. Was bedeutete er nur? Eine wirklich mächtige Waffe konnte das ja nicht sein, es war nicht besonders scharf und hatte auch sonst keine Vorzüge, aber eine Bedeutung musste er haben. Aber irgendwie bereitete Symin das Nachdenken darüber immer Kopfschmerzen. Also ließ er das doch lieber und fang ihn anstattdessen doch noch ein Gespräch mit seinen Gefährten an:

    Leute, ich bin einfach fix und fertig. Es ist zwar nicht mehr weit bis zum Stall der Sümpfe, aber... Das letzte Mal Schlafen beschränkte sich bei mir auf vielleicht 2 Stunden und davor wurde ich ohnmächtig einen Fluss heruntergespült, das verstehe ich nicht unter erholsamem Schlaf. Ich kann einfach nicht mehr, lasst uns eine Pause machen.

    Von seinen Gefährten kam Zustimmung, Brom und Malkus nickten und Sebariell sagte: Gute Idee! Der Tag heute war sehr lang. Lasst uns ein kleines Lager aufschlagen. Symin fand die Idee gut und damit war er nicht alleine: Dann suche ich etwas Brennholz. sagte Malkus, woraufhin Symin ein kurzes "Ich helfe dir" von sich gab. Und ich müsste noch irgendwo Feuersteine haben! ergänzte Brom und kramte darafhin in seiner Tasche. Sebariell holte sein Schwert raus, um dann das Feuer zu entzünden.

    Malkus und Symin wanderten auf der kleinen Insel im Sumpf umher und knickten einigen Bäumen die Äste ab, um diese als Brennholz zu verwenden. Dabei kam Symin auf einen Punkt zu sprechen, den er Malkus schon die ganze Zeit fragen wollte: Ich hab vorhin gesehen, dass du ein sehr schönes Schwert von deinen Eltern bekommen hast. Woher ist das?

    Es ist von meinem Großvater, er war ein großer Krieger.

    Symin nickte kurz und sagte dann: Ich glaube, wir haben genug Brennholz. Wie wäre es, wenn du uns allen etwas von deinem Großvater und seinen Geschichten erzählst, während wir am Lagerfeuer sitzen?

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Das war eine eigenartige Bitte, die Symin vorbrachte. Malkus, der Geschichtenerzähler? Er hatte zwar das Tagebuch seines Großvaters erhalten und könnte sich vorstellen, seinen Gefährten daraus vorzulesen, aber irgendwie gab ihm der Gedanke daran das Gefühl, selbst Großvater zu sein und seinen Enkeln von seinen Abenteuern zu erzählen. Dabei war es dem Umgarnen von Mädchen in fremden Tavernen nicht so unähnlich. Nur würde er die Geschichten diesmal nicht als die Seinigen ausgeben und er wusste nicht, was er im Tagebuch seines Großvaters finden würde. Vielleicht waren es Geschichten, die garnicht erzählt werden sollten?


    Malkus und Symin kehrten zum Lager zurück, in ihren Händen zwei große Bündel mit trockenen Ästen und kleinen Zweigen, die sich hervorragend für ein Lagerfeuer eignen würden. Es war noch lau, die Sonne war gerade dabei, hinter dem Gebirge im Westen unterzugehen, die letzten Sonnenstrahlen erhellten die Ebene noch und tauchten sie in ein goldenes Zwielicht. Sebariell hatte einen Kreis aus Steinen geformt, in dessen Mitte er dann das Holz aufschichtete. Es war ein Leichtes für Brom, zwei Feuersteinen ein paar Funken zu entlocken um die Äste zu entzünden. Irgendwie wirkte der Gorone aber unentspannt. Malkus fiel auf, dass er stets nach links und rechts blickte, so, als würde er nach Gefahren Ausschau halten.


    "Besorgt euch etwas?" fragte ihn Malkus. Beinahe etwas betreten antwortete er ihm zaghaft. "Hier draußen sollte es keine Wächter-Konstrukte geben. Seid unbesorgt. Unser Lagerfeuer wird wilde Tiere fern halten und ich schlage vor, dass wir abwechselnd Wache halten, zur Sicherheit. Nur, falls ein paar Moblins auf unser Feuer aufmerksam werden. Was sagt ihr dazu, Sebariell?" Der Schmied nickte zustimmend.


    "Ich habe vor unserem Aufbruch noch ein wenig Proviant besorgt" sagte Malkus, als er einen kleinen gusseisernen Kochtopf hervorholte. Er legte drei der Steine, die einen Kreis bildete, etwas näher zueinander, damit der dreibeinige Kochtopf über der Feuerstelle Platz fand und begann den Topf mit seinem Wasserschlauch zu füllen. Nach kurzer Zeit hatte er aus etwas Gemüse, Kräutern und Salz eine wohldurftende Brühe gezaubert. Ein einfaches, aber köstliches Rezept, das ihm seine Mutter auf ihren Brief an ihn geschrieben hatte.


    Als die Suppe langsam köchelte, wandte sich Malkus an Sebariell. "Das Schwert, das ich erhalten habe, es ist die Waffe meines Großvaters. Meine Eltern wollten, dass ich sie bekäme, aber ich bin nicht geübt im Umgang damit. Meint ihr, dass ihr mir ein paar Kniffe zeigen könnte, damit dieses wertvolle Geschenk nicht seinen Nutzen in meinen Händen verliert?" Wieder nickte der Schmied. Malkus erkannte einen kleinen Freudenschimmer in seinen Augenwinkeln. "Aber nur, falls eure Verletzung das auch zulässt" fuhr Malkus fort.


    Er rührte noch einmal die Suppe um und zerrieb ein wenig Thymian mit seinen Fingerspitzen. "Die Brühe ist fertig" sagte er, als er den hölzernen Kochlöffel in den Kochtopf tauchte und an der Flüssigkeit kostete. Sofort spürte wer, wie sein müder Körper wieder zu Kräften kam. "Und wenn ihr möchtet, kann ich euch später eine Geschichte meines Großvaters erzählen. Symin hatte darum gebeten und ich finde, es ist eine tolle Idee, zur Abwechslung, nicht meine Heldentaten zum Besten zu geben." Er zwinkerte dabei leicht.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Sie waren gerade den sanft abfallenden Hügel hinunter gekommen und waren dann einem Weg gefolgt, als sich doch langsam auch dieser anstrengende Tag allmählich seinem Ende zu neigte. Es war Symin, der als erster um eine Pause bat, doch für Sebariell kam dieser Wunsch gerade recht. Er hatte erst gemerkt, wie erschöpft er selbst war, als er und seine Gefährten Kakariko hinter sich gelassen hatten. Auch seine Wunde schmerzte wieder und sendete Schmerzsignale in regelmäßigen Wellen durch seinen Körper. Eine Pause würde ihm gut tun. Nahe des Sumpfgebiets der Ranelle-Region, laut der Karte müssten sie dort sein, machten sie Rast.


    Nach kurzer Zeit war das provisorische Lager der Gefährten vorbereitet und alle saßen am Lagerfeuer und genossen die Brühe, die Malkus ihnen bereitet hatte.

    "Die Suppe schmeckt ausgezeichnet, Malkus. Vielen Dank. Ich wusste gar nicht, dass auch ein Koch in dir steckt!"

    "Das Lob nehme ich zwar gerne an, aber das Rezept stammt von meiner Mutter. Sie gab es mir mit, zusammen mit einigen weiteren. Es war im Beutel, den ich von Mutter Maruho bekommen hatte."

    Der Beutel... den hatte Sebariell ganz vergessen! Auch er hatte einen bekommen, obwohl er doch schon mehr erhalten hatte, als nötig gewesen wäre. Er nahm sich vor, später hinein zu schauen.

    "Was deine Bitte anbelangt, ich würde mich freuen, wenn ich dir ein paar Schwerttechniken beibringen dürfte. Wobei ich glaube, dass Symin weit geschickter ist als ich. Aber vielleicht kann er uns beiden ja noch ein oder zwei Kniffe zeigen."

    Symin schaute von seiner Brühe hoch, nickte etwas zerstreut und tat sich schwer, die Augen offen zu halten. Seba bezweifelte, dass er überhaupt alles mitbekommen hatte.

    Brom wiederum schien sich allmählich zu entspannen. Er hatte sich zuvor sehr nervös umgesehen, so als erwartete er den nächsten Angriff. Aber jetzt aß auch er von der Brühe.


    Nachdem sie mit dem Essen fertig waren und soweit alles weggeräumt hatten, legte Sebariell einige Zweige aufs Feuer nach, um die Flamme weiter brennen zu lassen. Zufrieden schaute er dem Tanz der Flammenzungen zu, während das Holz knackte und zischte. Dann hob er den Kopf und richtete seinen Blick in Richtung der Sümpfe. Im sanften Schein des Mondes zeichneten sich vereinzelte dürre Bäume ab sowie die Gerippe zerstörter Häuser. Soweit Sebariell wusste, gab es hier mal ein Dorf. Doch wie so viele auch, fiel es der Verheerung zum Opfer.

    Hinter den Sümpfen stieg eine Gebirgskette empor. Dort irgendwo lag das Dorf der Zoras. Jetzt, wo Seba darüber nachdachte, bemerkte er erst, wie schön Hyrule doch war. Wie es wohl vor 50 Jahren aussah, als sein Großvater als junger Ritter diente? Sebariell selbst hatte noch nie viel von der Welt gesehen. Hateno, Angelstedt und gerade eben Kakariko. Wenn man bedachte, wie viele Gefahren lauerten und wie schnell man sterben konnte, war es doch eine Schande, wenn man zuvor nicht wenigstens etwas mehr gesehen hatte. In Sebariell keimte der Wunsch, Hyrule ausgiebig zu erkunden. Wenn er denn seine Pflicht als Schmied in Akkala erfüllt hatte. Doch bereits jetzt und hier konnte er damit ja anfangen! Während er in Richtung der Berge schaute, lächelte er.


    Als sich Sebariell zu den anderen wandte, sah er, wie Symin an einen Baum lehnte und döste. Malkus war in das Tagebuch seines Großvaters versunken, scheinbar suchte er nach einer Geschichte, die er erzählen konnte, und Brom schaute in seinen Taschen. Der Schmied bemerkte, dass er mit Brom noch kaum gesprochen hatte. Dies wollte er nun ändern!

    "Hallo Brom. Ich wollte noch einmal sagen, dass ich mich freue, dass du uns begleitest. Als Händler kennst du dich sicher bestens mit den Ecken Hyrules aus! Kannst du vielleicht schon sagen, was die beste Route für uns wäre?"

    Brom schaute zu Sebariell hoch und lächelte verlegen. Dann überlegte er kurz, bevor er antwortete...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Kurz nachdem Brom den Schatten gesehen hatte, schlug Symin vor ein Lager aufzuschlagen. Tatsächlich war es schon sehr spät geworden und alle hatten sich seit der Schlacht nicht mehr wirklich ausgeruht und so stimmten alle überein, hier ein Lager aufzuschlagen, obwohl der Stall eigentlich nicht mehr fern war, aber hier war es sicher etwas ruhiger.


    Seine Gefährten besorgten das Feuerholz, während Brom aus seinem Sortiment ein paar Feuersteine hinzusteuerte. Als das Feuer brannte, fing Malkus an, ein Süppchen zu kochen. Brom wusste gar nicht das Malkus Kochen konnte. Wenn er so darüber nachdachte, wusste er eigentlich noch reichlich wenig von seinen Gefährten. Zwar hatten sie gemeinsam eine Schlacht durchlebt und das schweisst zusammen, doch genau genommen, kannte er die anderen erst seit nicht einmal 48 Stunden. Wer wusste da, welche Talente da noch in den anderen schlummerten. Brom hingegen fühlte sich ziemlich nutzlos.


    Beiläufig blickte Brom rüber zur neuen Waffe von Malkus und auch wenn er von Waffen nicht viel verstandt, fielen ihm die Edelsteine am Heft und der Scheide des Schwertes auf. Das waren erstklassige Juwelen, was auf eine vorzügliche Waffe hindeutete. Auch seine anderen Gefährten waren gut bewaffnet. Brom hingegen schaute unsicher auf seine Spitzhacke, die sich zwar hervorragend zum Abbau von Edensteinen eignete, aber weniger zur Verteidigung. Überhaupt hatte er wenig kampferfahrung. Würde er den anderen überhaupt eine große Hilfe sein, wenn sie die gefährliche Ebene überquerten. Brom war sich da nicht so sicher.


    Daher war er im ersten Moment irritiert als Sebariell ihn plötzlich nach seiner Meinung fragte. Aber auf der anderen Seite freute es ihn, wenn er auch etwas zur Gruppe beisteuern konnte. Wenn er so darüber nachdachte, sahen die anderen nicht danach aus, als wären sie schon weit in Hyrule herum gekommen. Vermutlich hatte er die größte Reiseerfahrung als Händler. Brom überlege kurz und antwortete dann:


    Nicht weit von hier ist der Stall der Sümpfe und wenn man von dort weiter den Sumpf umrundet, geht es u.a. Richtung Norden in meine Heimat Goronia. Aber so gern ich euch dorthin einladen würde, wollt ihr ja weiter nach Westen. Von einem direkten Weg nach Westen würde ich eigentlich eher abraten, auch wenn da einige interessante Ruinen liegen, wie das Möwendorf von dem ich schon viel gehört habe. Aber in der Nähe von Schloss Hyrule patrouillieren die meisten dieser verfluchten Wächter und denen sollte man nicht zu nahe kommen. Für gewöhnlich umrunde ich daher die Ebene großzügig weit im Süden auf der Straße, dort ist es wesentlich sicherer. Aber wenn ich euch so anschaue, scheint ihr entschlossen, den kürzesten Weg zu nehmen, egal was ich vorzubringen habe und so wenig mir das auch gefällt, ich kann euch nicht alleine gehen lassen. Möge Daruk mir Kraft geben, für diese gefahrvolle Reise. Bei diesen Worten schlug sich Brom kraftvoll, wenn auch etwas unsicher, auf die Brust. Sebariell war nicht sicher was er von seinen Worten halten sollte, besonders mutig sah Brom nicht aus.

  • Als Symin dann mit Malkus zum kleinen, aufgeschlagenen Lager zurückkehrte, bastelte Malkus eine Feuerstelle und Brom enzündete sie. Malkus baute anschließend noch einen Kochtopf auf, während Brom und Sebariell sich darauf einigten, dass es eine Nachtwache geben sollte. Malkus kochte weiter und Symin schaute ihm dabei zu. Irgendwie war es interessant, das zu sehen - Symin kochte selbst nämlich nie. Dieses schnelle Yiga-Leben, das er lebte, in dem sich die Ereignisse regelmäßig überschlugen bot keine Zeit für das Kochen. Irgendwie war es für Symin also faszinierend, Malkus beim Kochen zuzuschauen. Auch wenn es nichts Besonderes war.

    Während des Kochvorgangs wandte Malkus sich an Sebariell, mit der Frage, ob er ihn im Schwertkampf trainieren könne. Sebariell gab ein kurzes Nicken ab, und kurz danach war die Suppe auch schon fertig. Symin kramte eine kleine Schüssel hervor und hielt sie Malkus hin, der die Schüssel mit Suppe füllte. Malkus kam dann auch noch auf Symin's Bitte zusprechen und sagte, dass es kein Problem sei, später ein wenig von den Geschichten zu erzählen. Das erfreute Symin, der gerade an seiner Suppe schlürfte. Sie war wirklich gut. Und mit der Meinung war Symin nicht allein, denn genau darauf kaum Sebariell jetzt zu sprechen. Er lobte die Suppe, doch Malkus wies das Lob von sich und betonte, dass es sich um ein Rezept seiner Mutter handelte.

    Symin merkte, wie er immer müder und müder wurde. Das Bild, dass seine Augen erzeugten, wurde leicht verschwommen. Er hörte etwas weniger und auch seine Gedanken verschwammen. Er hörte, wie Sebariell Symin erwähnte, und Symin nickte einfach mal. Jetzt hatte Symin seine Suppe verputzt und konnte sich nicht mehr wachhalten...


    Nacht. Dunkelheit. Da! Es ist Anya. Und neben ihr steht Zoltan. Sie kämpfen! Gegen einen Yiga, gegen den Yiga. Ist es der Yiga? Nein, Anya hat den Dolch, den der Yiga einst trug, das macht keinen Sinn! Wer ist es denn dann? Sie kämpfen weiter, bis Anya schließlich mit dem goldenen Dolch den Gegner ersticht. Sie zieht die Maske des Gegners ab und es ist.. NEIN! Das kann nicht sein! Und nicht schon wieder diese Medolie...


    Es riss Symin förmlich aus dem Schlaf. Er atmete kurz und schnell. Und dann ertönte diese Melodie in seinen Ohren, diese altbekannte Melodie. Er atmete noch schneller, noch kürzer, sein Herz schlug so laut wie ein Erdbeben, er zitterte und schwitzte. Symin, alles gut? fragte Sebariell nun. Hört ihr das nicht? Diese Melodie... antwortete Symin, doch Sebariell und auch Malkus und Brom machten nur ein verwirrtes Gesicht und Sebariell fragte dann nochmal nach: Welche Melodie? Und die Melodie verschwand aus Symin's Ohren. Er atmete nun wieder länger und sein Puls beruhigte sich. Egal. antwortete Symin dann. Doch so egal war es nicht. Symin wusste, welche Melodie das war. Das hatte er noch nie jemandem außerhalb seiner Familie erzählt und ihn erreichte das Verlangen, daran etwas zu ändern. Symin stand auf und begann zu erzählen:

    Leute, ich muss euch was erzählen. Ich verbringe jetzt schon so viel Zeit mit euch und muss es loswerden. Ich bin immer wieder von Albträumen geplagt, die teilweise in die reale Welt übergreifen. Diese Melodie, von der ich sprach, war zwar Einbildung, aber hat große Bedeutung für mich. Ich... Meine Mutter lebt nicht mehr. Sie starb im Kampf mit einem Shiekah. Seitdem verfolgen mich Gerüche, Bilder und Geräusche. Wie eben diese Melodie, die an jenem Tag von einer umherwandernden Musikerin gespielt wurde. Ich musste euch das einfach sagen, ich hab das noch nie jemandem erzählt.

    Die Gesichter, in die Symin blickte, waren schockiert. Kurzzeitig vermochte es keiner, eine Antwort zu geben. Symin fühlte sich befreit und war gespannt auf die Geschichten, die die anderen noch zu erzählen hatten.

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Kurz war es mucksmäuschenstill im Lager. Das Feuer knisterte und brannte die letzten Äste unter dem kleinen Topf herunter, ab und zu stoben kleine Funken mit einem lauten Knacken aus der Feuerstelle und ließen die Gesichter der Gefährten kurz in orangem Licht erstrahlen. Die Sonne war nun schon einige Zeit untergegangen und der Himmel hatte sich dunkelblau verfärbt, vereinzelt konnte man schon das müde Leuchten ferner Sterne am Horizont erkennen, die sich lose zu Bildern formten, an denen sie sich orientieren konnten, was aber hier nicht notwendig war, dann die Abenteuerer schienen sich in der Gegend gut auszukennen. Irgendwo war das Zirpen von Grillen zu hören, die lautstark auf sich aufmerksam machen wollen. Symin blickte in wortlose Gesichter.


    "Wie alt wart ihr" entfuhr es Malkus. Er dachte nicht lange darüber nach. Symins Geschichte war tragisch und er hatte das Gefühl, dass sie ihn sehr belastete und es ihn große Überwindung kostete, den anderen davon zu erzählen.


    "Ich meine, als dies passiert ist. Als eure Mutter..." er wusste nicht recht, wie er fortfahren sollte. Malkus, der vor kurzem noch die Umarmung seiner Mutter spüren dürfte, versuchte zu verstehen, wie Symin sich gerade fühlte. Die Bruchstücke seiner Erinnerung, die Gerüchte, von denen er erzählte und die Melodie schienen für Symin eine wichtige Bedeutung zu haben, aber Malkus wurde nicht ganz schlau daraus, was sie zu bedeuten hatten. War dies Symins Art mit dem Tod seiner Mutter umzugehen oder war der Händler, an dessen Gerüche er sich erinnerte ein Hinweis darauf, wer seine Mutter umgebracht hatte und er sinnte nach Rache? Malkus traute sich nicht, die Stille noch einmal mit einer Frage zu zerreißen. Symin schaute ihn lange wortlos an, Malkus war überzeugt, dass die Ereignisse der letzten Tage Symin wieder an diesen schrecklichen Tag in seiner Vergangenheit erinnert hatten. Er konnte sich garnicht vorstellen, wie es war, ständig in Gefahr leben zu müssen. Jeder Schritt könnte dein letzter sein, jeder Besuch in der Taverne könnte bedeuten, dass Symin als Yiga enttarnt wird und erneut flüchten muss oder, wenn ihm die Flucht nicht mehr gelingt, er um sein Leben kämpfen muss. Symin war auf seine Weise sehr tapfer. Er verließ seinen Clan und setzte sich großer Gefahr aus, als er nach Kakariko kam, ins Dorf der Shiekah. Vielleicht war sogar einer der Shiekah dort für den Tod seiner Mutter verantwortlich? Was, wenn es Mutter Maruho oder Impa selbst gewesen waren? War so etwas überhaupt möglich?


    Symin hatte wohl in seinem Leben wohl viel Verlust zu bewältigen. Obwohl er nicht älter aussah, als Malkus, wirkte er, als hätte er schon so viel mehr erlebt und so viel mehr gesehen, dass es für mehrere Menschenleben reichte. In diesem Moment erinnerte sich Malkus auch an Verlust in seinem Leben. Eve... dachte er. Seine Gedanken schweiften ab. Sie ist nicht mehr da. Die Geschichte über den Verlust seiner Mutter hatte Malkus auch daran erinnert, dass er sehr wohl etwas Ähnliches fühlte.


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    Maze (ich habe mich entschlossen, mich rückwirkend lose aus unserem letzten Abenteuer rauszuschreiben, so sind alle Türen offen für zukünftige Kollaborationen ;-) )


    Er war gemeinsam mit Eve ins Lager der Räuber irgendwo in der Wüste gebracht worden. Sie konnten zwar ihrer Zelle entkommen aber danach passierte etwas. Malkus versuchte die Nebelschwaden in seinem Gedächtnis zu lüften. Er wurde erwischt und weggebracht, von Eve getrennt. Danach legte sich Schwärze auf seine Gedanken. Er wurde in ein Dorf gebracht oder war es ein Lager? Er konnte sich nicht mehr genau erinnern. Dort kam es zu einem Kampf und Malkus konnte entkommen. Aber von Eve fehlte jede Spur. Als er nach Hateno zurückkehrte, versuchte er nach ihr zu suchen, aber er wusste nicht, wo er beginnen sollte und so verlor er sich in gebranntem Schnapps und Schlafzimmern fremder Mädchen, bis eines Tages dieser gefiederte Bogenmacher in sein Leben trat und die Ereignisse der letzten Tage ihren Lauf nahmen. Eve. Ob er sie jemals wiedersehen würde. Ob sie auch entkommen konnte?


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    Ein lautes Knacken holte Malkus wieder zurück ins Jetzt, zurück ans Lagerfeuer, an dem er noch mit seinen Gefährten saß. Das Holz des umgefallenen Baums, auf dem sie saßen, knarrte leicht, als Brom seinen Hintern hin und er schon und auf der kleinen Sitzfläche etwas besser Platz zu finden. Malkus schien für Minuten in Gedanken versunken gewesen zu sein, aber in Wirklichkeit waren nur Sekunden vergangen. "Ihr müsst nicht antworten, wenn ihr nicht dazu bereit seid" sagte er zu Symin, dessen Blick von ihm direkt zur Feuerstelle wanderte.

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    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Sebariell ging gerade noch Broms Antwort durch den Kopf, dass der sichere Weg für sie im Süden lag, als Symin plötzlich aufgeschrien hatte und vom Tod seiner Mutter erzählte.

    Nun blieben alle stumm sitzen. Sebariell wusste nicht, was er auf die plötzlichen Worte von Symin erwidern sollte. Doch Malkus war zur Stelle und durchbrach das unangenehme Schweigen, das sich auf die Gefährten gelegt hatte. Mit sanfter Stimme hatte er gefragt, wie alt Symin beim Verlust der Mutter war. Der Yiga antwortete nicht, schwieg nur und blickte in das Feuer. Die Flammen züngelten gen Himmel und spiegelten sich in Symins Augen.


    Sebariell konnte nicht erahnen, wie sich der Verlust eines Menschen anfühlte, der einem plötzlich durch die Hand eines Anderen entrissen wurde. Er selbst hatte den Tod in der Familie zweimal erlebt, doch beide Male war es abzusehen gewesen. Sein Großvater starb im hohen Alter und mit sich im Frieden, doch hatte sein Verlust den noch jungen Seba schwer getroffen. Er hatte eine innige Beziehung zu seinem Großvater gehabt, war Uller doch all das, was auch er sein wollte. Ein geschickter und talentierter Schmied, der bei den Rittern Hyrule wohl bekannt war. Als die Verheerung ausbrach, hatte er sogar an der Seite der Ritter gekämpft, bis das Königreich schließlich fiel...

    Zu seinem Vater Wolfram pflegte Sebariell eine recht distanzierte Beziehung. Sein Vater war, um es in einem Wort zu beschreiben, verbohrt. Er wollte nichts von Ullers Geschichten hören und gab nichts auf Ritter. Ihm war der Hof und das Leben als Bauer wichtiger. Dass Sebariell Schmied werden wollte, davon wollte Wolfram nichts hören. Als er schließlich, nach einer schweren Erkrankung, starb, hatten er und Sebariell sich nicht einmal aussprechen können. Vieles blieb ungesagt, für immer...


    Der Schmied schüttelte den Kopf und blickte auf. Er war in diesem Moment seinen eigenen Gedanken nachgegangen, aber es schien sich auch nichts am Lagerfeuer getan zu haben. Symin schwieg nach wie vor und Malkus und Brom schauten ihn mit verständnisvollen Blicken an.

    Sebariell zögerte kurz, aber entschloss sich dann doch, etwas zu sagen: "Symin, du brauchst nichts mehr zu sagen oder du kannst dir alle von der Seele reden. Ich glaube, dass du hier bei uns frei sprechen kannst. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie es ist, jemanden vor den eigenen Augen zu verlieren, den man liebt. Ich habe zwar auch zwei Angehörige verloren, doch starben sie auf natürliche Weise. Es schmerzte und beschäftigt mich noch heute mancher Tage. Darüber zu reden kann helfen!"

    Seinen Worten ließ Sebariell ein unsicheres Lächeln folgen. Es war ihm unangenehm, die Stille durchbrochen zu haben und nun die Blicke der anderen auf sich zu spüren. Doch dann wandten sie sich wieder Symin zu.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Gerade als Brom Sebariells Frage beantwortet hatte, schreckte Symin aus seinem Schlaf auf und schrie irgendwas von einer Melodie, aber Brom hörte nichts. Es war mucksmäuschen still, bis auf das gelegentliche knacken der Äste im Lagerfeuer. Wovon sprach er? Kurz darauf klärte er die Gefährten auf und erzählte vom tragischen Tod seiner Mutter und den Erinnerungen die er damit Verband unter anderem eben jene Melodie die er seit dem immer wieder hörte, selbst wenn er nicht schlief. Das war sicherlich ein traumatisches Erlebnis gewesen.


    Brom konnte nicht einmal nachvollziehen wie Symin sich dabei gefühlt hatte, denn er besaß beide Elternteile noch, die in Goronia warteten und sich über jeden seiner Besuche freuten, wenn er seine Waren bei ihnen aufstockte. Ursprünglich hatte er geplant gehabt von Kakariko wieder dorthin zu reisen und jetzt nach Symins Geschichte überdachte er seine Pläne Sebariell zu begleiten nochmals.


    Er hatte auf einmal das starke Bedürfnis, seine Eltern wieder zu sehen und sie zu umarmen, aber er konnte seine Gefährten noch nicht verlassen, er hatte Sebariell versprochen ihn zu begleiten. Aber da war wieder dieser nagende Gedanke... War er ihnen überhaupt eine große Hilfe?


    Hey Kleiner, ich kann nicht mal ansatzweise nachempfinden, wie du dich fühlst, denn auf mich warten daheim noch beide Elternteile und freuen sich auf meine Besuche. Aber wenn ich dir auch nur in irgendeiner Weise helfen kann, lass es mich wissen. Auch wenn ich bezweifel das ich dir, oder euch im allgemeinen, nützlich sein kann. Ich bin doch nur ein einfacher Händler mit keinerlei Kampferfahrung. Ich besitze nicht einmal eine Waffe mit der ich mich verteidigen könnte.


    Wisst ihr, in Goronia wurde ich auf Grund meiner Schwäche von allen Goronen ausgelacht. Alle Goronen in meinem Alter waren stärker als ich. "Ich bin ein Schwächling." bekam ich immer wieder zu hören. Darum verbrachte ich früher viel Zeit allein und erfreute mich an der Schönheit meiner Edelsteine. Ich hatte lediglich meine Eltern die an mich glaubten.


    Schlussendlich verließ ich Goronia und verdiente mein Geld als Händler, um anderen die Schönheit der Edelsteine näher zu bringen. Aber im Grunde war es nur eine Flucht. Ich bin ein Schwächling, ich bin kein Held wie der große Daruk.


    Ihr seit auch alle viel stärker als ich, selbst Symin ist stärker als ich, obwohl er seine Mutter verloren hat. So gern ich euch begleiten will, denn ich bin froh über eure Freundschaft, so weiß ich nicht, wie ich euch helfen soll. Ich werde euch doch nur zur lasst fallen, oder?


    Und da war es passiert, er hatte die Frage gestellt die ihn schon die ganze Zeit zu schaffen machte. Er war keine große Hilfe und die anderen werden ihm mit Sicherheit zustimmen, keinen Zweifel. Und dann werden sie ihn zurücklassen, wie es schon so viele andere getan hatten...

  • >> Kommt von Gerudo Wüste >>


    Der Tag war an sich ruhig. Am Himmel klafften ein paar fluffige Wolken die sich spielerisch aus dem Weg gingen. Hier und dort zwitscherte ein Vogel, die Sonne schien energisch auf die Felder Ranelle’s herab und eine leichte Briese flog über die Wiesen, was jeden Grashalm dazu bewegte wie auf einem Konzert, in eine Richtung zu schwingen. Wie weit herausgestreckte Arme, wankte das satte Grün nach vorne, zur Seite, nach hinten und wieder nach vorne, so wie der Wind es wollte.


    Der Hauptfluss Ranelle’s, kommend von der Gerudo Wüste vorbei am Fluss des Todes, schwemmte eine Überraschung ans Land, die regungslos sich vom Quell des Wassers treiben lies.


    Eve setzte am Ufer des Regenzia Flusses auf einem Stück Treibholz an, an dem sie fest umschlungen hing und wurde von verschiedenen Felsformationen im Wasser aufgehalten. Wie störrisches Treibgut donnerte sie immer und immer wieder an den Felsen, an dem sich ein Teil ihrer Klamotten verfing. Das kalte Nass plätscherte mit einer berauschenden Geschwindigkeit an die Felsen vor ihr und brach sich dabei, weswegen vereinzelte Wassertropfen weiß aufwirbelnd ihr ins Gesicht klatschten. Ihre müden und geschlossenen Augen waren tief in der Senke unter ihren nassen Haaren verschwunden und ihre Lippen zeichneten ein ungesundes Blau. Ihre Sense trieb ein Stück weiter flussabwärts und flatterte im auftreibenden Wellengang auf und nieder, auf und nieder, kam aber nicht all zu weit, da die Kette am Ende des Griffes mit Eves Handgelenk verbunden war. Wie ein störrisches Kind wollte die Waffe sich losreisen, wollte frei sein, frei von Leid und dem ewigen Krieg, sie wollte einfach nur Untergehen und für sich sein, doch sie schaffte es nicht.


    Eve hing zwischen den Felsspalten eine Weile, wie lang genau, das konnte nur die Wuschelwolke am tiefblauen Himmel sagen, die sich hin und wieder aufbauschte und vorbeiguckte.


    Treibgut schwamm in dieselbe Richtung flussabwärts wie auch Eve es tat und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Fasstrümmer mit herantretender Geschwindigkeit die bewusstlose Frau erreichen würden. Das Geplätscher war unruhig und Laut. Das Treibgut brach sich am Felsen vor Eve und teilte sich in mehrere Richtungen auf. Eines der Holzstücke schaffte es allerdings durch eine kleine Spalte zweier Felsen vor der Kriegerin und donnerte ihr ungehemmt an die Schläfe. Die Frau öffnete ihren Mund, drückte ihre Augen fester zusammen. Kaum hatte sie ihre Lippen nur einen Spalt geöffnet, bahnte sich das Wasser einen neuen Weg und die Braunhaarige musste lauthals Gurgeln. Sie Riss ihre seeblauen Augen auf, riss ihre beiden Arme empor und fing an kontinuierlich zu strampeln. Sie hechelte nach Luft. Ihr Brustkorb erhob und senkte sich stark und es dauerte lange, bis die Frau verstand, dass wenn sie aufrecht stehen würde, sie einen Untergrund an den Füßen hatte. Bis dieser Moment eintrat, machten sich wilde Vögel über ihr Tun scheinbar lustig, denn sie Krächzten lauthals von einer Klippe herab, wo sie dieses Spektakel beobachteten.


    Eve wusste nicht wo sie war. Nach wenigen Minuten hatte sie sich gefangen und durch ihre Plattenstiefel, die sie sowieso nach unten zogen, den Untergrund des Flusses ausgemacht. Sie keuchte stark, fror am ganzen Leibe und zitterte selbst mit einer Riesen Gänsehaut Unterwasser. Ihre Härchen an den Armen bahnten sich selbst ihren Weg unter Wasser nach oben, so ein ätzendes Gefühl musste es sein seit einer Ewigkeit in diesem kalten Nass zu verweilen. Die Kriegerin raffte sich auf und blickte um sich, versuchte eines der glatten Steine zu greifen um sich weiter herauszuziehen. Ihr Unterfangen war schier unmöglich. Sie hatte nicht die Kraft sich an den glatten Oberflächen festzuhalten. Mit ihrer Linken fischte sie ihre Waffe Glied für Glied zurück an ihren Körper, dann benutzte sie das erste Mal die Kette dafür, wofür sie sie anbringen hat lassen. Wie ein Lasso wirbelte die Frau den Seelenfresse über ihren Kopf und donnerte das Blatt mit einem schrillen Surr, ans Ufer, wo sich das Blatt ohne Mühe in den Boden fraß. Langsam ging sie auf dem Boden mit Zugbewegungen an der Kette ans Ufer. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug, bis sie Land erreichte. Vor Erschöpfung ging sie auf die Knie, wo sie zu aller erst anfing, ihre Arme zu verschränken und sich in Embriostellung auf den Boden zu legen. Ihre Plattenrüstung klapperte und hinterließ durch ihr Zittern am Körper einen konstanten Ton. Wie als würde ein Rad einer Kutsche rasseln. Selbst die wärmende Sonne, die sich entschloss hinter der Flauschewolke hervorzubrechen um Eve zu wärmen, konnte nichts anrichten. Eve fror.


    Die Kriegerin wusste, wenn sie noch weiter hier verharren würde, würde sie sterben. Ihr Magen knurrte, sie war müde und geistig umnachtet. Ihr verstand war auf minimalste Aktivität beschränkt. Ihr Brustkorb schmerzte, ihre Stirn hatte Schrapnellen vom Fluss und ihr rechtes Handgelenk fühlte sich an, als wäre es gebrochen. Jede Faser ihres Körpers hatte sich auf ihr Ende eingestellt. Das bemerkten wohl auch die Vögel, die eine Chance witterten. 3 schwarze, große Vögel verließen ihre Position auf den Klippen und umkreisten die Frau wie eine Raubkatze ihre Beute anvisierte. Die Vögel flogen im Sturzflug auf Eve hinab und fingen an zu picken. Die Kriegerin, sie fuchtelte mit aller Kraft umher und versuchte sich so viel zu bewegen, dass es den Tieren auf die Nerven ging. Dieses Unterfangen war ein Ewigkeitsspiel. Anders als im Kampf gegen den Dicken, war das wirklich David gegen 3 Goliats.


    Letztlich war es den Vögeln zu ärgerlich immer und immer wieder verscheucht zu werden. Sie hatten wohl auf leblosere Beute gewartet und flogen davon. Die Kriegerin, die wusste, dass sie etwas unternehmen musste, setzte sich nun mühselig auf und zitterte in Richtung einer Steigung, die um die Klippen nach oben führte.


    Oben angekommen hatte sie das erste Mal seit Langem wieder glück. Ein verlassenes Abenteurerlager mit ausgebranntem Lagerfeuer in einem Steinkreis, unter einem schützenden Baum der so groß war, dass selbst das Astloch Schutz für eine Person bot, wenn man sich eng genug zusammenkauerte. Mit der letzten Kraft die sie aufbrachte entzündete sie ein Feuer mit ihrer Sense, indem sie einen Stein auf ihr Blatt schlug und das zusammengesammelte Holz in die Kreissteine warf. Ihre letzte Aktion war, sich den nassen Klamotten zu entledigen. Es war fast ironisch gewesen. Eine Splitter Faser nackte Frau unter einem Obstbaum dessen Name Eve war, wäre es kein schlechter Scherz in dieser Situation, wäre sie sicher gewesen, darüber könnte man ein Buch schreiben. Der Anfang vom Ende … Schmunzelte sie zynisch in sich hinein, ehe sich wieder ihre Augen schlossen und sie einschlief.


    Es wurde Nacht und das erste Mal nach langer Zeit, hatte Eve, als sie ihre Augen öffnete, eine klare Sicht vor ihr. Keine Ketten an den Händen, keine Gitterstäbe um sie herum, keine Verrückten die sie abschlachten wollten, keine Männer, die mit ihr ins Bett wollten. Es war einfach r u h i g . …


    Sie richtete sich auf und ihr Körper rebellierte nun im ausgeruhten Zustand mit Hunger. Ihr Magen drehte sich wie der rauschende Fluss mehrmals im Kreis und ihr war fast schlecht. Das Lagerfeuer brannte noch immer und ihre Klamotten waren soweit wieder trocken, also zog sie ihre Sachen an und beschloss auf Nahrungssuche zu gehen und so lange zu verweilen, bis es ihr besser ging. Dabei hatte sie provisorisch ihre Hand mit zwei Stöcken stabilisiert und mit einem Teil ihrer Kleidung verbunden. Kämpfen war in der nächsten Zeit nicht und so musste sie jeglichen Konflikt aus dem Weg gehen.




    Eine sehr lange Zeit flog vorbei und das Wetter wurde immer trüber. Eves schwere Plattenstiefel donnerten auf einer Holzveranda einer heruntergekommenen, versteckten kleinen Hütte, dessen Dach mehr Löcher hatte als ein Käse. Es brachte auch nichts dieses immer und immer wieder abzudecken. Die Balken waren eingestürzt, der Giebel hing schräg, der Fürst an der Pfette war bereits gebrochen. Es war ein Wunder, dass das Teil überhaupt noch stand. Doch besser konnte sie diesen Schatz aus Brandschatznächten nicht finden. In einer zerstörten Hütte wo es nach Tot roch, suchte man nicht nach ihr.


    Das Zerren eines Holzstuhles auf der Veranda hinterließ Spuren im Holz und er knarzte obendrein, als sich die schwere Eve mit ihrer Rüstung darauf setzte, die Beine über Kreuz schlug, sich nach hinten lehnte und die Füße auf eine umgestülpte Holzkiste donnerte. In ihrer verheilten Rechten, ihr bester Freund und Begleiter. Den Begleiter, den sich jede Abenteuergruppe nur wünschen konnte. Einer, der einen nie im Stich lassen würde. Jemand, der allezeit bereit ist, nie nein sagt und wenn man zu viel mit ihm redete, verdutzt seinen Verstand verlor und mit einer roten Wange lallte. DER ALKOHOL! Es mochte nicht fair sein Händler auf ihren Wegen zu überfallen um selbst zu überleben, doch der Krieg forderte seine Opfer, wer besser als Eve konnte das wissen. Schon wieder hatte der Krieg alles eingefordert. Sie hatte alles verloren und an Erfahrung gewonnen. Malkus war verschwunden und sie konnte ihn in der Gegend nicht ausmachen. Sie war auf der Flucht vor Mordreds Widersachern gewesen, da sie auf der Abschussliste Nummer 1 stand. Eve würde sich nicht wundern, dass ein hübsches Kopfgeld auf sie ausgesetzt war. Der Halunke hatte einfach überall seine Finger im Spiel und Spitzel, Mörder, Gauner, einfach alles in Petto. Irgendein hungriger Bauer würde für ein paar Rubine mit Sicherheit seine Mistgabel in Eve stechen, nur damit dieser Dreckskerl sie am Galgen sah.


    Sie fletschte die Zähne und kippte das untrinkbare Gesöff mit einem brennenden Schluck hinunter. Die Flasche gluckerte, als der restliche Inhalt zurückschwappte und in Wallung geriet. Eves Gedanken kreisten weiter. Ihre Mission, eigentlich gescheitert. Die Schriftrollen waren weg, eine Schizophrenie blieb, wobei sie ihr Alter Ego seither nicht wieder traf. Wer war sie? Wo kam sie her? Und was ist der Auslöser, dass dieses Wesen auftaucht? Fragen über Fragen die mit Sicherheit beantwortet wurden, wenn man noch einen Schluck von diesem Gesöff nahm. Die Flasche hatte wieder diesen dumpfen Ton, nachdem Eves Lippen vom Hals abgingen und der Inhalt zurück schwappte. Sie verschränkte ihre Arme und Blickte in den Nachthimmel. Die Sterne waren heute kaum zu sehen, da das Wetter nicht gerade einladend wirkte. Ihr war es egal gewesen. Schlechtes Wetter bedeutete weniger darauf zu achten, dass ungebetene Gäste hier auftauchen würden.


    Wieder schwelgte sie in Erinnerungen. “Malkus. Ob er es geschafft hat?“ Sie wollte gerade einen nächsten Schluck herausnehmen und musste feststellen, dass ihre Lippen an leerer Luft saugten. Angewidert und mit einer roten Nase zusammen mit einem schrägen Blick, donnerte sie die Flasche wütend auf den Boden, wo sie in tausend grüne Scherben barst. Sie zuckte zynisch mit ihren Schultern und fischte spielend leicht eine neue Flasche neben sich herauf, wo sie mit ihrem betrunkenen Kopf fast das Gleichgewicht verlor und umkippte. Sie biss in den Korken und ließ die Flasche ploppen. Wie ein Gourmet betrachtete sie die Flasche und versuchte zu analysieren. “ Jeezzscht bis duh an dEHr Reiä. Rohot. …“ Wer Eve kannte, wusste, dass es eine Menge, also WIRKLICH, eine MENGE Alkohol oder Schnaps bedarf, bis die Frau einen am Tee hatte. Nicht anders zu erwarten von einer Alkoholikerin. …

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  • Keiner der Anwesenden wagte es, die Stille zu brechen. Zumindest für einige Augenblicke, die sich wie Stunden anfühlten. Als Symin es ausgesprochen hatte, erinnerte er sich selbst natürlich wieder an dieses Ereignis.

    Er starrte in das Feuer, dass die Gefährten mit Wärme erfüllte. Natürlich tat er dies nicht, weil er den Tanz der rot-orangenen Feuerzungen so spannend fand', er verlor sich nur einfach wieder in Gedanken, in Erinnerungen. Doch im Gegensatz zu den sonstigen dieser Tagträumereien, bildeten Symin's Gedanken keine klaren Bilder, keine klaren Zusammenhänge. Er kontrollierte sie nicht, sie kontrollierten ihn.

    Das Feuer spiegelte sich nun auf Symin's befeuchteten Augen, sodass man meinen könnte, dass der Tanz der Feuerzungen auf das Parkett von seiner Augen verlegt wurde.

    Die Sekunden der Stille fühlten sich an wie Stunden, in denen Symin nur eines im Kopf hatte: Leere. Leere und immer wieder aufflackernde Bilder, die ganze Zeit unterstrichen von einem Gefühl: Trauer. Symin fühlte einfach nur Schmerz und Trauer, während sein Kopf ihm immer wieder Anlässe gab, genau das zu fühlen. Es war ein Teufelskreis.

    Doch dann riss ihn Malkus aus der Leere: Wie alt wart ihr? fragte er. Symin blickte nun Malkus an, dadurch spiegelte sich nun das Gesicht des Mannes in Symin's Pupille. Symin wollte antworten, doch da verdrängte wieder die Leere und das Gefühl der Trauer den Verstand aus Symin's Kopf. Er blickte erneut ins Feuer, weiterhin wortlos. Er versuchte, gegen die Leere anzukämpfen, doch er war machtlos. Genau wie das Gefühl der Trauer schien sie unendlich zu sein. Erneut vergingen Augenblicke, die sich anfühlten, wie eine Ewigkeit. Bis die nächste Person das Schweigen durchbrach, diesmal war es Sebariell: Symin, du brauchst nichts mehr zu sagen oder du kannst dir alle von der Seele reden. Ich glaube, dass du hier bei uns frei sprechen kannst. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie es ist, jemanden vor den eigenen Augen zu verlieren, den man liebt. Ich habe zwar auch zwei Angehörige verloren, doch starben sie auf natürliche Weise. Es schmerzte und beschäftigt mich noch heute mancher Tage. Darüber zu reden kann helfen! sagte er. Symin beruhigte das sehr. Die einfühlsamen Worte des Schmieds hatten die unendliche Leere und Trauer in Symin's Kopf endlich gemacht. Und in der Tat, darüber zu reden hatte geholfen. Symin war zwar zunächst innerlich leer gewesen, doch jetzt wandelte sich die Leere in Erleichterung um. Doch noch bevor Symin etwas sagen konnte, stand Brom auf und erklärte ihm ebenfalls sein Beileid. Außerdem legte er nahe, dass er selbst doch nutzlos sei. Er sei immer gehänselt worden, da er für einen Goronen wohl vergleichsweise schwach war und wurde dann zum Händler. Er fragte sich, ob er helfen könne. Für Symin war diese Frage so eindeutig zu beantworten, dass er fast respektlos fand', wie Brom von sich selbst sprach. Respektlos gegenüber sich selbst. Und da sein Verstand nun wieder seinen Kopf regierte, war er im Stande, eine Antwort zu geben: Erstmal vorab, euch allen, ein großes Danke, dass ihr so verständnisvoll reagiert habt. Ich bin froh, mit euch befreundet zu sein. Und Malkus, er wandte sich an Malkus, ich war noch sehr jung. Ich weiß es nicht genau, vielleicht 3, 4 Jahre alt.

    Doch jetzt zu dir Brom. Er blickte Brom in die Augen, während er das sagte. Ich glaube, du unterschätzt dich selbst sehr. Genauso wie die Leute, die dich ärgerten, dich unterschätzten. Du hast heute einigen Menschen das Leben das Leben gerettet. Du hast Räuber mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Du hast den Bürgern Kakarikos beim Beseitigen der Trümmer geholfen. Du hast letzte Nacht, falls du dich noch erinnerst, einen Mörder aufgehalten. Natürlich kannst du uns helfen und stolz auf das sein, was du geschafft hast.

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Wie eine alte, bissige Frau die ihr Grundstück verteidigen will und bereit war kleine Kinder, die dieses betraten, mit Eicheln und Steinen zu bewerfen und zu sagen: “RUNTER VON MEINEM GRUNSTÜCK!“, saß Eve in der tiefen Nacht mit ihrer Schnapsflasche auf ihrem Stuhl auf der Veranda und wartete auf … nichts. Eigentlich wartete die Kriegerin auf nichts. Sie blickte im Garten zwischen den Sträuchern umher, vorbei an den großen Bäumen hinaus auf den staubigen, abgelegenen Trampelpfad und schoss sich ihren Geist mit dieser undefinierbaren Flüssigkeit in der Flasche in die Unendlichkeit. Mittlerweile hatte sie sich eine Zigarette aus verschiedenen Tabakmischungen gedreht und diese angezündet, den schwarzen Tod in ihre Lungen gesaugt und dort inhalierend aus ihren Flügeln gepresst. Kurzzeitiger, weiß, grauer Qualm stieg in die Luft, der von einem aufziehenden, kühlen Wind davongetragen wurde.


    Eve war sich sicher, heute würde nicht allzu viel passieren und so stand sie auf und ging ins Haus, da sie leicht fröstelte. Die zerstörte Türschwelle übertretend, wich sie der kaputten Holzeinrichtung, die überall verstreut auf dem Boden lag, aus. Groß war die Hütte nicht gewesen. Es war gerade mal ein kleinerer Raum mit einer damaligen Essnische, einer Feuerstelle zum Kochen, ein altes, mit Stroh ausgestopftes Bett, dessen Rahmen ebenfalls schief auf dem Boden lag und die Füße waren ebenso eingebrochen. Die Stühle aus der „Küche“ hatte sie draußen auf die Holzveranda gezerrt.


    Töpfe, altes und rostiges Besteck, kaputte Teller, Scherben von Tassen, alte verbrannte oder vergilbte Bilder, alles lag verstreut auf dem Boden. Früher, als eine kleine Bauernfamilie hier wohnte, war es mit Sicherheit ein toller Ort gewesen um sich niederzulassen, doch auch hier hatte der Krieg Einzug gefunden und sich seinen Tribut ohne zu fragen geholt. Wie die Familie wohl früher war? Was sie hier erlebt hatten? Welche Geschichte erzählte dieser Ort? Alles Dinge, die die Frau nicht interessierte. Vergangenes brachte sie nicht weiter, ihr Blick war stets fokussiert und in die Zukunft oder Gegenwart gerichtet.


    Eve stapfte auf einen kleinen Kamin zu, dessen gemauerten Steine die einzige Konstruktion an diesem Gebäude war, welche noch vollkommen in Takt war. Sie ging vor dem schwarzen, ausgebrannten Loch in die Knie und fing an alte Bücher zu zerreißen, Holz aufzustapeln und mit einem Schürhaken Stroh und anderes, brennbares Material, hineinzustopfen. Ihre Kippe zwischen ihren roten Lippen gedrückt, glühte nach einem letzten Zug stark auf, dann entzündete sie damit das Papier, welches als Zunder dienen sollte. Es dauerte keine Sekunde und der Kamin war angefacht und spendete sofort eine wohlausströmende Wärme. Sie nahm die grüne Flasche die sie zuvor abgestellt hatte am Flaschenhals und richtete sich auf, schwang sind mit einem Ruck auf das kaputte Bett und zog genüsslich einige Schluck aus dieser.


    Der kalte Wind draußen pfiff durch alle Löcher. Die kaputten Fensterscheiben hatten Löcher so Groß wie die Schlucht der Zwillingsberge und dementsprechend jaulte der Wind bei seinem Einmarsch laut auf, begrüßte die Kriegerin indem er mit seinen kalten Händen über ihre Stirn fuhr und ihre Haare durcheinanderbrachte, dann war er auch schon wieder verschwunden.


    In Eves Kopf drehte sich alles. Selbst als sie ihre Augen schloss, blieb das Gefühl des Karussellfahrens bestehen. Als Anker warf sie eines ihrer Beine aus dem Bettrand in der Hoffnung, sie würde nicht allzu viele Runden drehen. Sie konnte förmlich die Musik in ihrem Kopf dröhnen hören, das eklige Kindergelächter. Musik…. Wenn es etwas gab was Eve gar nicht leiden konnte, dann war es Musik gewesen. Was für viele Wesen eine Art Spaß bereitete, war für die Kriegerin einfacher Graus. Schrille Töne, Gepfeife … Alles was ihren Geduldsfaden unmittelbar in mehrere Stücke riss. Stille war die einzige, natürliche Musik, die die Frau brauchte und das Kriegsgeheul auf den Feldern. Das Zusammentreffen von glühendem Stahl auf den Feldern, dessen Führung durch die in Wallung getriebenen Muskelfasern dirigiert wurden, dessen Adrenalin so stark durch die Venen schoss, dass man meinen konnte das Herz würde bis zum Anschlag im Hals stecken. Das wohlklingende Surren der zerschnittenen Luft nach einem Hieb mit der Waffe, das lüsterne, feinfühlige und blutige Tropfenkonzert des gegnerischen Lebenssaftes auf der Klinge, wenn dieser durch die Schwerkraft auf dem Boden tropfte. Das war ihre Musik. Sie war der Dirigent dieser Konzerte und das war etwas, was sie gut beherrschte. Ach und Sex. Das Liebesspiel gehörte ebenfalls zu eines der Musik, oder besser, eines zu den Tanzstücken, welches sie hervorragend beherrschte. Sie musste zynisch lächeln und nach wenigen Sekunden schlief die Kriegerin mit ihrer Flasche in der Hand, die außerhalb des Bettes hing, ein. Ihre zarten Finger lösten sich einer nach dem anderen, bis die Flasche mit seinem leeren Eigengewicht auf verschiedene, alte Stofffetzen fiel. Der Mund der Frau klaffte weit offen, ihr Rachen schnarchte nach jedem Atemzug den sie machte und ihr Speichel lief tropfend aus der rechten Seite ihres Mundwinkels auf das Lacken.


    Die Zeit verging wie im Fluge. Eves Schnarchen war lauter, das Feuer im Kamin knackte. Es war warm. Es war wärmer. Nein eigentlich war es heiß. Es war sogar so heiß, dass die Luft wummerte. Das Knacken von Holz nahm stetig zu, es hörte gar nicht mehr auf zu knacken. Die Luft donnerte mit einem intensiven Wummern und erst, als ein lautes Knallen ertönte, wachte die Frau in ihrer Plattenrüstung auf. Sie zuckte stark zusammen. Ihre Haare standen ihr zu Berge, ihr eingetrockneter Speichel an ihrem Mundwinkel spannte ihre Haut und plötzlich war es so erdrückend in dieser Hütte, man konnte es nicht aushalten. Die wummernde Luft schlug der Frau ins Gesicht. Sie hatte nicht verstanden. Suchend huschte ihr Kopf von einer Schulterseite auf die Nächste. Viel an Auffassungsgabe bedarf es der Situation nicht, denn jeder noch so Dahergelaufene hätte verstanden, VERPISS DICH HIER! DAS HAUS STEHT IN FLAMMEN! Eves Zahnräder im Kopf waren noch lange nicht so weit. Der Alkohol in ihrem Blut war abgeflacht und sein süßer Freund der Kater war zu besuch. Evelyn konnte nicht sagen, ob ihre starken Kopfschmerzen von der erdrückenden Hitze hier kamen, oder eben, weil der Kater ihr erneut einen Besuch abstattete. Sie blieb noch eine gefühlte Ewigkeit auf dem Bett sitzen, bis ein weiterer Balken vom Giebel rutschte und gefährlich nah mit einem auftreibenden, glühenden Funkenregen ein Loch in den Holzboden drückte.


    Die Frau setzte sich auf und griff ihre Waffe, die zuvor am Bett lehnend wohl umgefallen sein musste, da sie unmittelbar auf dem verbrannten Stoffhaufen lag, dessen Asche sich überall auf dem Blatt verteilte. Sie fing an stark zu husten, ihre Augen brannten durch den dicken, schwarzen Rauch und sie konnte durch ihre Tränen kaum etwas ausmachen. Sie schnappte ihren treuen Begleiter und schmiss ihn aus dem Fenster. Die Waffe landete im Garten, die angebrachte Kette surrte wie eine Schlange hinterher, dann setzte sich auch Eve in Bewegung und nahm Anlauf um sich mit ihren schützenden Händen aus dem Fenster zu stürzen. Draußen angekommen, machte ihre Waffe einiges an der Landung besser als Eve, denn die prallte wie ein nasser Sack in der Wiese auf. Lange verweilte sie dort nicht. Sie richtete sich hektisch auf und schnappte sich die Stange ihrer Sense und lief los. Ihre Beine strampelten schon im Voraus bevor sie überhaupt Halt auf dem Boden fand. Ihre Stiefel drückten einige Furchen in die Wiese und sie schabte wie ein wild gewordenes Pferd Dreck zur Seite, bis sich ihre Füße so fest gruben, dass sie lossprinten konnte. Erst in einer entfernten Sicherheit an den Bäumen im Garten, ließ sie sich mit ihrem Rücken an dem dicken Baumstumpf nieder. Rutschte mit ihrem Hintern auf den Boden und hustete. Ihre Augen waren feuerrot und blutunterlaufen. Ihr Gesicht mit schwarzem Ruß bedeckt. Sie hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht bei diesem penetranten Rauch zu halten und so gruben sich ihre Hände in die Wiese. Sie zerrte so stark an den Grashalmen um sich herum, dass sie vereinzelte Wurzeln aus dem Boden riss. Wieder hustete sie. Ihre Stimme war kratzig und die Hitze des Gebäudes selbst noch am Baum spürbar.


    Es nützte nichts. Die Kriegerin mit ihren seeblauen Augen musste den Ort wechseln. Sich wieder der Welt anschließen. Ihr Versteck, zunichte gemacht. Sie konnte nicht ausmachen ob es ihr Fehler war, ob der Kamin das Feuer nach außen trug, oder ein Feuerteufel seine Finger mit im Spiel hatte. Es brachte auch nicht viel sich den Kopf darüber zu zerbrechen, denn ihr gebotener Schutz nach Monaten, war verschwunden. Als Analytikerin und Taktikerin, musste sie stets nach vorne blicken.


    Langsam und auf wackligen Knien schulterte sie ihren treuen Begleiter und machte sich auf den Weg Richtung Trampelpfad. Drückte hier und dort einige grobe Büsche zur Seite, bis sie auf dem Hauptfeldweg stand. Kurz hielt die Frau inne und schloss ihre Augen. Am Wegesrand stand ein alter, verlassener und leider trocken gelegter Brunnen, an dem sie dem Weg auf ihrer Rechten folgte.






    Eine lange Zeit stapfte die Kriegerin aufrecht auf dem Pfad entlang. Es war mittlerweile dunkel geworden und so langsam sollte man sich Gedanken über eine Rast machen. Es gab im Laufe des Tages unterwegs einige Möglichkeiten sich in einem naheliegenden Bach zu erfrischen, sich den Dreck aus dem Gesicht zu waschen und seine Wasservorräte mit dem kristallklaren Wasser aufzustocken. Ihren Rachen vom Rauch zu reinigen. Ihre Atemwege frei zu bekommen. Einfach nicht länger nach Feuer zu stinken. Nicht unweit entfernt, hinter einem Hügel, hörte sie mehrere Leute miteinander reden. Vom Tonfall her, konnte sie ausmachen, dass sie ernste Gespräche miteinander führten, das war zumindest das, was der Wind an ihr Ohr trug. Eigentlich war die Frau nicht sehr scharf darauf auf Gesellschaft zu treten. Die Leute konnten alle möglichen sein. Mörder, Händler, normale Bauern, Bürger, Soldaten. … Sie seufzte laut und blickte um sich, um eventuell einen anderen Weg einzuschlagen, doch eine Rückreise würde zu lang dauern und einen anderen Weg konnte sie Aufgrund der Vegetation nicht einschlagen. Außerdem war es bereits spät und ihr Fußmarsch war viel zu lang. Schade, dass sie ihren Gaul verloren hatte. Ihr blieb nichts anders über den staubigen Pfad auf den Hügeln hinauf zu treten und an diesen Menschen vorbeizugehen. Sie hatte ihre Sense noch immer Geschultert, doch diese nun leicht schräg über ihren Rücken am Stiel gepackt. Die Kette um ihre Führungshand geschlossen. Ihr Herz, es war ruhig. Nichts Aufregendes. Kein Grund in Panik zu verfallen oder ähnliches. Ihr Kater dominierte ebenfalls nicht mehr zu stark und ihre Sinne waren weitestgehend wieder geschärft.


    Schritt für Schritt, klapperten ihre Stiefel den Hügel hinauf und als der Mond ihr im Rücken stand und sich ihre Silhouette schwarz schattierend offenbarte, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Es hätte jeder Mensch, jedes Wesen auf dieser gottverdammten Welt sein können, doch wen sie von oben am Lagerfeuer sah, das brachte sogar ihren Kiefer klaffend nach unten. Sie schluckte heftig und starrte eindringlich auf Malkus, den sie seit einer Ewigkeit suchte, den sie nie wieder sah, dessen Name ihr so lange im Gedächtnis geblieben war, dessen Statur sich unvergesslich in ihren Verstand gebrannt hatte. Malkus war dort. Malkus, der bei Fremden in einem Lager saß. Malkus. …

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  • "Du bist überhaupt nicht nutzlos" erwiderte Malkus und bestärkte Symin in dessen Worten, die an Brom gerichtet waren. "Dank dir konnte Kakariko gerettet werden. Die Leute dort nennen dich Wunderwaffe. Nur durch dein entschlossene Hilfe konnte die Übermacht der Räuber zurückgeschlagen werden." Sebariell nickte zustimmend, als Malkus fortfuhr. "Ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass es uns eine Ehre ist, mit dir zu reisen. Ich könne mir keinen Ort vorstellen, an dem ich mich gerade sicherer fühlte, als in deiner Gesellschaft. Als in eurer Gesellschaft." Ergänzte er. Selbst Sebariell, dessen Verletzung ihm immer noch zu schaffen machen musste, war ein nicht zu unterschätzender Gegner und Symin, der Yiga, war ohnehin ein Meister der Schatten und geübter Kämpfer. "Wenn es hier jemanden gibt, der nutzlos ist, dann bin das wohl ich". Schlussfolgerte Malkus. Seine Gedanken schweiften wieder ab. Eve... das Gefängnis... ich war nicht einmal stark genug, dich zu befreien. Die einzige Stärke, die ich aufbringen konnte, war, in Hateno Gläser von ihrem Inhalt zu befreien. Aber das wollte er ändern. Mit dem Schwert seines Großvaters wollte Malkus nun lernen, wie ein Krieger zu kämpfen. Er wollte nicht mehr nur auf andere angewiesen sein, wenn es zu Kämpfen kam. Alleine konnte sich aus gefährlichen Situationen herauswinden. Seine flinke Zunge hatte bisher oft dafür gesorgt, dass er Konflikten aus dem Weg gehen konnte, aber jene Konflikte, wie in Kakariko oder Hateno hatten keine flinke Zunge erfordert, sondern eine flinke Klinge, und damit konnte Malkus nicht dienen. Noch nicht, dachte er und sein Blick wanderte zum Schwert seines Großvaters, das er neben sich gelehnt abgelegt hatte. Er würde seinen Großvater mit Stolz erfüllen. Er würde auf Malkus herabblicken und stolz sein. Das schwor sich Malkus.


    Wie, um seinen letzten Worten Nachdruck zu verleihen, stoben Funken aus der Feuerstelle, die ihr Lager in der bereits hereingebrochenen Dunkelheit in ein oranges Licht tauchte und Irrlichter auf den Gesichtern der Gefährten tanzen ließ. Malkus stand auf und nahm den leeren Topf von der Feuerstelle. Er würde ihn morgen gründlich auswaschen, heute war es zu dunkel, um noch einmal den See aufzusuchen. Er legte noch einmal ein paar der dickeren Äste nach und zerteilte etwas die bereits verbrannten Holzstücke, die weißlich glühten und bei der Berührung mit dem frischen Holz teilweise zu Asche zerbröselten. Der Griff des gußeisernen Kessels war noch warm, als er ihn neben der Feuerstelle hinstellte. Für einen kurzen Augenblick spuckte die Feuerstelle einen hellen Span, der in der nähe verglomm. Malkus kam es beinahe so vor, als hätte er im Bruchteil eines Moments dort, wo der Funken niederging, jemanden gesehen, ein Stück weit vom Lager, aber er bildete sich ein, dass der helle Schein sich dort in etwas metallenem spiegelte. Vielleicht war er aber auch einfach nur erschöpft und seine Sinne spielten ihm einen Streich. Außerdem konnte es genau so gut ein Tier gewesen sein, das dort graste und nicht scheu genug war, sich von den Gefährten fernzuhalten. Malkus setzte sich erneut auf sein Plätzchen und wischte sich die Hände an der Hose ab, denn das letzte Stück Holz war bereits mit einem Film aus Harz überzogen gewesen, welches aus den Poren des Baumes auf seinen Ast geblutet war.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Malkus und Symin sprachen aus, was Sebariell dachte. Niemand konnte behaupten, dass Brom nutzlos war! Selbst wenn er unter den Goronen schwach war, so war er in dieser Gruppe doch unglaublich stark! "Ha, Brom. Wenn deine Leute dich nach den Ereignissen in Kakariko sehen und von deinen Taten hören würden, dann bliebe ihnen wohl jegliches böse Worte im Halse stecken."

    Brom lächelte zuversichtlicher als er hörte, wie ihm alle postiv zusprachen. Doch Sebariell bemerkte, dass es nun Malkus war, der ins Grübeln kam. Er schaute auf sein Schwert und hatte einen finsteren Blick aufgesetzt. Seba wollte ihn ansprechen, aber da hatte sich der Wortverdreher bereits erhoben, um sich um den Topf und die Feuerstelle zu kümmern.


    Während sie sich weiter unterhielten, bemerkte Sebariell plötzlich, wie die Müdigkeit, gegen die sie alle immer und immer wieder erfolgreich gekämpft hatten, ihn nun doch einholte. Nicht einmal ein Gähnen konnte er unterdrücken, was ihm etwas peinlich war.

    "Verzeiht Freunde. Auch wenn ich unsere Unterhaltung gerade sehr schätze, muss ich mich doch allmählich ausruhen. Es ist ja doch schon spät!"

    Die anderen nickten Sebariell zustimmen zu und Malkus war es, der vorschlug, die erste Wache zu übernehmen. "Mir scheint, dass Brom mit einer Wache besser schläft und sowohl du als auch Symin wirken recht müde. Mir hingegen gehen da doch zu viele Gedanken durch den Kopf..."

    Sebariell, der eigentlich die Wache übernehmen wollte, war sehr froh, dass es nun Malkus machen wollte. "Danke, Malkus! Wenn etwas ist, dann sag bitte sofort Bescheid!"

    Seba stand auf, streckte sich und ging etwas abseits der Feuerstelle, um seine Reisetasche zu holen. Wenn er sich recht erinnerte, hatte er dort noch eine Decke. Außerdem war Mutter Maruhos Beutel dort, dessen Inhalt sich der Schmied vielleicht noch kurz beim Einschlafen anschauen wollte.

    Er war so in seinen Gedanken vertieft und von Erschöpfung unachtsam, dass er die Person nicht bemerkte, die sich ihm genähert hatte. Erst als Sebariell wieder aufsah und in ein Paar blauer Augen blickte, bemerkte er die Frau in der Rüstung, die ihn ernst anstarrte...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Brom war verwirrt. Alle lobten seine Taten beim Kampf um Kakariko, obwohl er nicht das Gefühl hatte, etwas geleistet zu haben. Sie nannten ihn sogar Geheimwaffe. Nun, wenn er eine solche war, dann war sie so Geheim das noch nicht einmal er davon wusste.


    Was hatte er denn groß im Kampf geleistet? Anfangs ist er fast schon in Panik auf der Suche nach Zoltan und Anya durch das Dorf gestürmt, während die beiden wohl gegen eine Übermacht von Räubern kämpfte. Als er sie dann endlich gefunden hatte, war Zoltan schwer verletzt gewesen. Wäre er doch nur früher bei ihm gewesen.


    Wenigstens konnte er noch deren Rückzug decken und mit den Fässern die letzten Räuber vertreiben, das war das mindeste, nachdem er sonst nichts geleistet hatte. Aber im Grunde war er als einzigster ohne nennenswerte Schramme davon gekommen, während die anderen im direkten Kampf ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten. Das war keine Heldentat.... Oder doch?


    Zumindest die anderen glaubten an ihn, wenn er auch noch nicht wirklich Begriff wieso. Aber er wurde nicht ausgelacht oder gar davon gejagt und das freute ihn sehr. Sie wollten ihn bei sich haben und auch wenn er noch nicht wusste wieso, so hatte er das Gefühl, dass er es vielleicht noch herausfinden würde, wenn er bei ihnen blieb.



    Brom war noch im Gedanken, als Sebariell vorschlug schlafen zu gehen. Malkus wollte die erste Nachtwache übernehmen. Brom willigte gern ein, denn nach den Aufräumarbeiten in Kakariko war er wirklich etwas geschafft.


    Er wollte sich gerade hinlegen, als er gegen den Mond blickend wieder einen Schatten bemerkte, war es der gleiche Schatten wie vorhin? Er konnte es nicht sagen, aber Sebariell lief genau auf ihn zu und noch bevor Brom ihn warnen konnte, stand er schon direkt vor ihm...

  • Nicht lange verweilte die Kriegerin im schützenden, blendenden Schein des Mondes. Ihr Haar, es wurde von einer Seite zur anderen getragen als ein aufwehender Wind über die Felder zog und so zog auch sich ihre Silhouette wie in einem Schattentheater auf der Leinwand. Unmöglich um Gesichtsmerkmale zu erkennen, nur allein ihre Statur zusammen mit dem gewaltigen Blatt auf dem Rücken, welches auf ihrem Rücken zur Seite hin weg stand, wirkte auf den ersten Blick bedrohlich. Eve wollte ihre Theaterfreunde am Lagerfeuer nicht länger warten lassen und auch mit Malkus musste gesprochen werden. Mit dem Wind zusammen, setzte sie sich in Bewegung und ging abseits des Pfades über die Wiese in konischer Form auf das Lager zu.


    Die Gespräche der Gruppe drangen nur teilweise an ihr Ohr. Sie waren sehr bedacht und in sich gekehrt. Ihre Stimmlagen waren teilweise ernst, teilweise aufmunternd, doch Worte konnte sie nicht vermachen, dafür war sie noch zu weit entfernt. Ihr stetiger, strammer Gang trieb sie auf einige Büsche zu, die naheliegend an einem Baum wuchsen und nur ein paar Meter vom eigentlichen Lager entfernt waren. Eve schlurfte das letzte Stück langsam Richtung Baum und drückte ihren grazilen Körper an den Stamm, währenddessen sie ihre Sense vom Rücken löste. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihre Nasenflügel weiteten sich wie bei einem Pferd, das gerade einen tiefen Atemzug aufnahm um die saftigste Stelle auf der Wiese zum Grasen auszumachen. Ihr Herzschlag reduzierte sich auf ein Minimum. Ihre vollen Lippen eng aufeinandergepresst. Im Kopf ging sie in undenklicher Weise mehrere Szenarien durch. Das Schlimme an der Sache war, es waren nicht mal mehr Gedanken. Ihre Sinne waren geschärft und ihr Verstand lief wieder auf Hochtouren so waren die Sinneseindrücke und weitere Eventualitäten, Vorgehensweisen, nichts weiter als Bilder die sich in ihrem Verstand zu mehreren Möglichkeiten zusammensetzen.


    Ein Gorone war vor Ort. Emotional niedergeschlagen in das Lagerfeuer starrend. Eine Option, die am schwierigsten zu bewältigen war. Malkus. Jemand der nicht kämpfen konnte oder zumindest Grundlagen des Nahkampfes beherrschte, die Eve ihm damals beibrachte. Er war keine große Gefahr. Ein junger, schätzungsweise Mitte 20 adretter Mann. An die 1.80 groß, zierlich. Wohl ein Stratege. Ein schneller Bursche. Flink, wagemutig. Nichts was man um sich haben wollte, wenn man im Kampf war. Ein weiterer Mann. Von der Statur … Ein MANN. Leck … Ein Typ Mann, der im Gegensatz zu Malkus das volle Interesse auf Eve zog. Seine Arme glichen die eines Handwerkers. Zimmermann vielleicht? Seine Statur. Lecker. Seine Haare. Das waren Haare wie Eve sich einen Kerl vorstelle und sein gepflogener 3 Tage Bart rundete die Sache komplett ab. Sie nickte innerlich. Seine Bewaffnung war ebenfalls nicht zu unterschätzen. So konnte sie sich in Erinnerung rufen beim Vorbeilaufen Einen Schild, ein Schwert, mehrere Bögen, einen Hammer (Zimmermann?) und eine Lanze gesehen zu haben. Den Hammer trug der Schwarzhaarige bei sich, restliche Dinge konnte sie nicht ausmachen.


    Die Zahnräder in ihrem Kopf arbeiteten. Egal wie sie es anstellte, sie musste die Erste sein. Die Abfolge war wichtig. Keine Fehler.


    Neben ihr raschelte es auf dem Boden und Eve drückte sich tiefer in den Stamm des Baumes. Sie hatte nun ihre Kette um ihre rechte Hand gespannt, die Stange fest im Griff. Innerlich zählte sie “21 … 22… 23 …“ Ihr Herz, es setzte bei 24 aus. Mit einer eleganten Bewegung preschte sie von der Seite hervor, stellte sich unmittelbar mit einer schwunghaften Bewegung vor das Antlitz des schwarzhaarigen Mannes. Sie leckte ihre Lippen. Das Blatt bereits in Schwung, zerriss nicht nur die nun stehende Luft um das Lager, sondern schnitt auch mühelos mit einem dünnen Faden durch die Kehle ihres Gegenübers. Ein dumpfer Schlag auf dem Boden signalisierte den Aufprall seines Kopfes, den Eve allerdings nicht mitbekam, da sie bereits ins Lager preschte. Ihre Sense hatte sie mit einer Hebelfunktion zu einem Speer umfunktioniert und den Goronen damit anvisiert. Das Blatt, mühelos durchbohrte es die weiche Bauchseite des aufgeschreckten Gornen, die Kette hatte sie fest in ihrer Hand gespannt und sich hinter den jungen Mann begeben, der hastig von seinem Lagerplatz aufstand. Raschelnd wie bei einem Schlossgespennst, legten sie die einzelnen Glieder um seinen Hals und Eve holte tief Luft um seine abzuschnurren. Um ihr Unterfangen zu vereinfachen, beugte sie sich leicht nach hinten. Sein Röcheln drang wie Musik in die Ohren der Kriegerin. Sein Umherschlagen war wild, unkontrolliert. Er versuchte mit seinen Fingern zwischen die Glieder zu greifen um den Griff zu lockern. Keine Chance. Malkus, er stand ebenfalls am Lagerfeuer und blickte in die tief seeblauen Augen seiner damaligen Kameradin. Sie, sie blickte über die Schulter des Jungen und als sie merkte, dass langsam sein Körper an Gewicht zunahm und seine Seele seinem Körper entwich, lies sie locker. Wie ein nasser Sack ging er zusammen mit der Kette an ihrem Handgelenk raschelnd zu Boden. Die Frau grinste zynisch. “Na erfreut mich zu sehen?“


    Neben Eve raschelte es. Sie schreckte für eine Sekunde auf und öffnete ihre müden Augen. Noch immer war ihr Körper an dem Baum gepresst, die Waffe fest in ihrem Griff. Sie ging einige Szenarien in ihrem Kopf durch und umso mehr sie überlegte, umso weniger Lust hatte sie auf ein Blutvergießen, welches sie nicht mal so garantieren konnte. Sie hatte keine großartige Zeit die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Sie kannte die Bewaffnung der Leute hier nicht. Wer trug was bei sich. Zu viele Variablen die in einen Frontalkampf enden würden und dann obsiegte der, der mehr Ausdauer hatte. Und das, das konnte die Frau sagen, hatte keiner der Beteiligten, denn jeder war Müde und ausgelaugt.


    Sie trat einen Schritt hervor und steckte die Sense zurück auf ihren Rücken, bückte sich und riss einen Grashalm heraus und steckte diesen in ihren Mund. Mit beiden Händen hinter ihrem Kopf, trat sie in den Feuerschein des Lagers, wo sie sich nun offenbarte. Zumindest eines konnte sie richtig erahnen, denn der Schwarzhaarige war der erste den sie traf. Ihre Blicke kreuzten sich tief. Und ja. Wieder verweilte Eves Gesuche in seinen perfekten, grauen Augen. Grau. Welch Naturschauspiel. Wie ein Stein, dessen Antlitz sich in ihren Seeaugen verlieren konnte. Sie lächelte Keck und schob den Grashalm von einer Seite ihrer Lippe zur anderen. Doch sie ging an ihm vorbei. Vielleicht würde sie sich später mit ihm auf einer anderen Art unterhalten, wer wusste das schon?


    Zielsicher stapfte sie an seiner Schulter vorbei und der erneut aufkeimende Wind trug einen unvergesslichen Geruch von ihr, zur Nase des Grauäugigen. Als sie nun am Lager stand, warf sie einen kurzen Blick auf den Jungen. Eindrücke prassten in ihr analytisches Gehirn und sie konnte es nicht abstellen, sodass sie versuchte jegliche Informationen die sie erhielt zu verarbeiten. Aus diesem Grund überflog sie sein Wesen und ging direkt zum Goronen über. Wow. Das erste Mal dass sie einen Goronen in leibhaftiger Nähe betrachten konnte. Wobei, nein. Das stimmte nicht ganz. Damals hatte sie in einer separaten Einheit einige Goronen in einem Kriegertrupp, den sie leider Gottes nie persönlich führen durfte. Doch das war jetzt zweitranging. Der Gedanke so schnell er kam, er verpuffte mit einem aufheulen des Lagerfeuers, als dessen Funken sich in den Erdboden gruben und erloschen.


    Dort saß er. Leibhaftig. Malkus. Sie löste ihre Hände hinter ihrem Kopf und streifte mit ihren Fingern sanft über ihre Sense zu ihren Hüften. Ihre Linke stemmte sich fest in ihr Becken, mit der rechten nahm sie den Grashalm aus ihrem Mund und zeigte auf den Schönling. “Da wird man zusammen ins Gefängnis gesteckt, bricht aus, ist auf der Kopfgeldliste Nummer 1 in ganz Hyrule und macht sich Gedanken über seinen Partner, doch der sitzt einfach gemütlich mit Fremden an einem Feuer und erzählt sich Gutenachtgeschichten.“ Ihr Zynismus war kaum zu überhören. Ihre Stimme ernst und es war schwer herauszuhören, wenn man die Frau nicht kannte, ob sie das nun ernst meinte oder nicht. “Malkus Malkus Malkus. Den Arsch hab ich mir aufgerissen und wohl in ganz Hyrule nach dir gesucht und da will man einfach einen Spaziergang machen und man findet dich hier.“ Jetzt hatte sie das erste Mal seit der kompletten Begegnung, ein kurzes Lächeln aufgesetzt, das nach wenigen Millisekunden wieder verschwand. Der Grashalm nahm nun wieder in den Platz zwischen ihren Lippen ein. “Wie geht’s? Hattest du noch Ärger mit Mordrets Männern, nachdem wir beide deren Ärsche aufgerissen haben?“

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    Klück

  • Der Verstand hatte in Symin's Kopf zwar kurz wieder das Zepter in der Hand, doch schon bald machte die Müdigkeit ihm diese Regentschaft streitig. Symin war heute schonmal sehr kurz eingenickt, was dann eben in den Alpträumen endete. Doch jetzt fühlte er sich bereits viel erleichterter, also hatte er gute Chancen, etwas Schlaf zu finden. Allerdings wollte er auch nicht unhöflich sein und sich erstmal noch ein wenig mit seinen Gefährten unterhalten.

    Sebariell und Malkus stimmten Symin zu, in Hinblick auf Brom. Brom unterschätzte sich selbst und war alles andere als nutzlos, was ihm die gesamte Gruppe versicherte. Doch nach dieser Welle der Motivationen für Brom wurde es zunächst still. Malkus baute den Topf ab und Brom wirkte sehr nachdenklich.

    Nachdem Malkus den Topf abgebaut hatte unterhielten sich die drei noch ein bisschen. Brom aber blieb, weiterhin nachdenklich, still sitzen. Irgendwie schade fand Symin, der Brom gerne besser kennengelernt hätte. Dennoch war das Gespräch mit Malkus und Sebariell über all das, was sie zusammen erlebt hatten, sehr unterhaltsam und Symin spürte förmlich wie das Band der Freundschaft sich um sie legte und sie näher zusammen zog.

    Nach einem langgezogenen Gähnen Sebariells erhob er erneut die Stimme, diesmal etwas lauter, damit jeder ihn auch ganz sicher hörte. Er schlug vor, langsam Mal das Land der Träume zu besuchen, und Symin gefiel dieser Vorschlag. Malkus bot von sich aus die Wache an, also musste Symin das auch nicht machen. Sebariell ging in Richtung seiner Tasche, und Symin tat das auch. Symin's Tasche war hinter dem Baum, an dem Symin lehnte. Als Symin in seiner Tasche kramte, hörte er ... Eisen? Das war eine Eisenrüstung, die Symin da hörte. Symin war müde, aber seine Sinne waren scharf. Das Geräusch kam aus Sebariells Richtung. Also brach Symin das kramen in seiner Tasche ab und rannte sofort in Richtung Sebariell....

    Und dort begegnete er einer Frau in Plattenrüstung. Eisen, Symin hatte richtig gehört. Sie hatte braunes Haar, blaue Augen und eine Sense auf dem Rücken. Ein nicht gerade stilvolles und sehr grobes Kampfmittel. Symin bremste ab, als er sie sah. Sie schaute ihn kurz an, doch schon bald verließ ihn ihr Blick. Danach schaute Symin Sebariell an, der zurückblickte und mit den Schultern zuckte. Wer zur Hölle ist das? Die Frau bewegt sich weiter in Richtung des Lagerfeuers und macht schließlich bei Malkus halt und sagte zu ihm: Da wird man zusammen ins Gefängnis gesteckt, bricht aus, ist auf der Kopfgeldliste Nummer 1 in ganz Hyrule und macht sich Gedanken über seinen Partner, doch der sitzt einfach gemütlich mit Fremden an einem Feuer und erzählt sich Gutenachtgeschichten.

    Malkus Malkus Malkus. Den Arsch hab ich mir aufgerissen und wohl in ganz Hyrule nach dir gesucht und da will man einfach einen Spaziergang machen und man findet dich hier.

    Wie geht’s? Hattest du noch Ärger mit Mordrets Männern, nachdem wir beide deren Ärsche aufgerissen haben?

    Symin fiel sofort der Zynismus und die vulgäre Sprache der Frau auf. Anscheinend kannte sie Malkus schon länger und sie sahen sich nun wieder, aber was da passiert war, wusste Symin nicht. Klar war, dass die Nacht wohl noch länger wird, als gedacht, denn jetzt würden alle gerne Malkus' Antwort wissen...

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

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  • Malkus war noch nicht müde. Zwar erschöpft, aber er wusste, dass er wohl noch für einige Stunden wach liegen würde, deshalb entschied er sich, die erste Wache zu übernehmen. Sie waren ohnehin in einer ungefährlichen Gegend, bis auf ein paar wilde Tiere solle es hier nichts geben, das ihnen gefährlich werden konnte und diese Tiere ließen sich leicht durch das Lagerfeuer fern halten.


    Als Malkus noch alleine reiste oder Nächte in der Wildnis verbrachte, hatte er oft auf ein Fläschchen mit Moblinurin zurückgegriffen. Dies hatte ihm eines ein Händler empfohlen. Ein wenig der intensiv stinkenden Flüssigkeit hatte er stets in der Nähe seines Nachtlagers geträufelt, um Monster und wilde Bestien fernzuhalten. Das Wundermittel hatte zuweilen gut funktioniert, aber das Fläschchen war längst leer und Malkus war bislang auch keinem Händler mehr begegnet, der die Flüssigkeit im Sortiment hatte. Bis heute wusste er nicht mit Sicherheit, ob es am Urin lag, oder Malkus einfach nur Glück hatte, nicht angegriffen zu werden.


    Da er jedoch jetzt in Begleitung reiste, sollte es kein Problem darstellen, sich gegenseitig bei der Nachtwache abzulösen. Selbst, wenn Malkus nur wenige Stunden Schlaf bekam, würde es ausreichen. Er konnte gut mit wenig Schlaf auskommen. Dies war ein Nebeneffekt für jemanden, der sich einen wesentlichen Teil seines Lebens die Nächte um die Ohren schlug, ob in Tavernen, Kaschemmen oder den Betten schöner Mädchen.


    Noch bevor er seine Gedanken zu Ende bringen konnte, stand sie auf einmal vor ihm. Großgewachsen, schlank, vollbusig und ihre braunen Haare hingen wild und lose über ihre Schultern. Ihre Kleidung schmutzig und ramponiert, dunkle Flecken, die wie getrocknetes Blut aussahen, hatten wilde Muster auf die Stellen ihrer Kleidung gezeichnet, die nicht durch eine Rüstung geschützt waren. Der leichte Geruch von Alkohol, Schweiß und dem süßlichen Geruch einer gestandenen Frau stiegen Malkus in die Nase. Sein Kinn wäre ihm auf die Brust geknallt, wäre es nicht irgendwo mit seinem Schädel verbunden, als die Frau, die er für tot gehalten hatte, wegen derer er sich nächtelang in Hateno betrunken hatte, um sie zu vergessen, vor ihm stand. Sie sah aus, als wäre sie in einen Schwarm wildgewordenen Cuckoos geraten, aber es war Eve, daran bestand kein Zweifel.


    Malkus blickte sich um. Er wusste nicht, ob er träumte. Es wirkte zu real. War er bei seiner Wache eingeschlafen? Das konnte nicht sein. Er sah erst zu Brom, dann zu Sebariell, die ebenso erstaunt über den nächtlichen Besuch waren, wie er. Niemand hatte Eve kommen hören. Die anderen schauten eindeutig zur Kriegerin, es war also kein Hirngespinst. Sie konnten Eve ebenfalls sehen. Malkus stand auf. Seine Knie waren weich wie Butter und seine Hände zitterten. Schritt für Schritt machte er auf Eve zu, nachdem sie ihre zynischen Worte an ihn richtete. Er nahm nur die Hälfte davon war.


    "Ich dachte... du wärst tot" stammelte Malkus. "Ich dachte, ich hätte dich im Wüstengefängnis verloren. Ich wurde weggebracht und landete in Hateno. Ich habe versucht nach dir zu suchen, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren." Malkus' Stimme wurde etwas brüchig und Tränen formten sich in seinen Augenwinkeln. Er stolperte nach vorne und breitete die Arme aus, um sie im nächsten Augenblick um die schöne Braunhaarige zu legen. Der stechende Geruch von Schnapps war nun sehr deutlich, wurde aber von ihrem weiblichen Duft überlagert. Malkus fiel ihr in die Arme und drückte sie an seinen Körper. Zumindest fühlte sie sich nicht an, wie ein Geist. Ihr Busen drückte sehr lebendig gegen seinen Oberleib und er konnte die Wärme ihres Körpers deutlich spüren. "Wo bist du nur gewesen?" wiederholte Malkus, als er die Umarmung langsam löste und sich mit den Ärmeln die Nässe aus den Augenwinkeln wischte.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"