Stall Am Fluss {Gasthof}

Wir haben ein neues Unterforum erstellt, nämlich den Zelda-Stammtisch! Dort könnt ihr euch nach Lust und Laune über Zelda austauschen, ohne auf Beitragslängen oder Spam zu achten. Perfekt für Memes und anderen Medien. Schaut doch hier vorbei!
Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?

  • >>> Kommt von Dorf der Orni


    Itory kam nach 4 Tagen Flugzeit beim Stall am Fluss an. Alles sah noch immer so aus wie früher. Weiträumige Gehege wurden am Flussufer angelegt, in denen Hühner und Ziegen gehalten wurden. Warum sich die Bewohner des Stalls nicht stattdessen für die Fischzucht entschieden haben, blieb ihm bis heute ein Rätsel. Doch Itory interessierte sich gerade weder für Wirtschaft, noch für den Wago-Kata-Schrein, der sich etwas überhalb des Stalls befand. Ihn interessierte nur sein Auftrag - oder bessergesagt die Kontaktperson, die er hier treffen sollte.
    Nachdem Itory den Stall eine Weile aus der Ferne beobachtet hatte, betrat er diesen leicht skeptisch um sich schauend und mietete sich beim Gastwirt ein Bett für 20 Rubine. Er war etwas zu früh dran, denn mit seinem Kontaktmann war er erst morgen verabredet. Abgesehen von zwei Hylianern und dem Gastwirt befand sich niemand im Gasthof.
    Am nächsten Morgen setzte er sich an die Kochstation etwas abseits des Stalls, kochte etwas und wartete bis Mittag. Und tatsächlich. Plötzlich sprach ihn eine Vermummte Person an, die sich unbemerkt von hinten an ihn heran geschlichen hatte. "Vater?"
    "Ja", antwortete Itory und erhob sich von seinem Platz.
    "Folge mir", erwiderte der Vermummte und verschwand in den Schatten einiger Bäume in der Nähe. Itory folgte ihm kommentarlos.
    "Du bist also der ohne Vater, richtig?" fragte der Vermummte, als er sich sicher war, dass die beiden alleine waren. Offensichtlich handelte es sich um einen Yiga, zumindest liess seine Kleidung darauf schliessen, auch wenn er keine typische Yiga-Maske trug.
    "Ja..." knurrte Itory und entgegnete mit leicht genervter Stimme: "Mein Vater ist also noch am Leben? Beweise?"
    Ein provozierendes Lachen war die Antwort. Der Yiga griff in seine Schultertasche, zog einen Gegenstand heraus und zeigte ihn Itory.
    Kein Zweifel, das war die versteinerte Muschel, die Itory seinem Vater geschenkt hatte, als er noch ein kleiner Junge war und unmittelbar bevor sein Vater für immer verschwunden war. "Woher zum..."
    Der Yiga unterbrach sein Erstaunen: "Glaubst du es jetzt?"


    Die Sonne stand immer noch in ihrem Zenit, als Itory schon wieder durch die Lüfte segelte. Nachdem er den Yiga bezahlt und die Informationen die er brauchte, bekommen hatte, flog er weiter in Richtung Hylia See. Dort würde er eine weitere Kontaktperson treffen, die ein Treffen mit seinem Vater arrangieren sollte. Die Muschel trug er nun selbst bei sich, um - wie der Yiga meinte - "sich identifierzieren" zu können.
    In was war er hier nur hinein geraten? überlegte sich Itory fieberhaft während er dem Horizont entgegen flog. Um einen Scherz konnte es sich wohl schlecht handeln aber eine Falle wäre auch nicht ganz auszuschliessen. Doch wozu all die Mühe? Und was hatte sein Vater - wenn er wirklich noch lebte - mit den Yiga zu tun? Und wenn es tatsächlich so war, warum hatte er sich all die Jahre nicht bei ihm gemeldet?
    Fragen über Fragen. Doch Itory blieb keine andere Wahl. Sonst würde er sich ein Leben lang vorwerfen, der Sache nicht auf den Grund gegangen zu sein. Dies alleine war auch der Grund, warum er seine Familie zurück gelassen - und diesen gefährlichen Auftrag angenommen hatte.


    >>> Geht nach Hylia-See

  • << Anyanka und Zoltan kommen aus West-Necluda, Präludia-Fluss >>


    Leider war Zoltan vor Anya am Ziel. Bis zur Prologia-Brücke war sie klar vorne, doch dann stolperte sie und während sie mit ihrem Gleichgewicht gekämpft hatte, zog Zoltan an ihr vorbei. Gerade als sie sich gefangen hatte, schubste er sie nochmal im Vorbeilaufen und weg war er. Der Halunke! Sein Sieg war für Anya also nur wegen Schummelei zustande gekommen. Er würde bei der Revanche sicher nicht noch ein Mal damit durchkommen.


    Beide standen außer Atem vor dem Stall, wobei Anya ihn noch Mal auf den Oberarm boxte. Tatsächlich waren einige Stände aufgebaut, welche die unterschiedlichsten Waren präsentierten. Waffen, Bögen und Pfeile, Schilde - genauso wie Essbares und eben Klamotten für Frau und Mann, jung und alt. Auch Seifen und weiteres Waschzubehör konnte man hier erstehen. Einige Reisende hatten sich hier eingefunden und begutachteten das Angebot. Anya freute sich darüber, endlich die so dringend benötigten Dinge kaufen zu können. Dank Maruho war sie in der Lage, sich das leisten zu können.


    "Ich schlage vor, jeder kauft einfach das ein, was er für sich benötigt. Geh und schau, was du gebrauchen kannst. Ich werde dasselbe tun", meinte Zoltan. Anya nickte und ging wie selbstverständlich auf die Marktstände zu. Die Blicke der Leute nahm sie zwar wahr, aber sie störten sie nicht. Viele Menschen hatten damit ein Problem, dass sie ihre langen roten Locken offen trug. Gerudo-Frauen hatten ebenfalls rote lange Haare, doch banden sie diese stets zusammen. Außerdem war das Rot der Gerudo eher rot wie Blut, Anyas Haare waren dabei eher wie Feuer oder Kupfer. Das war schon immer stets ein Grund für Tuscheleien der Leute gewesen.

    Dazu kam natürlich, dass sie jetzt gerade ziemlich mitgenommen aussehen musste, schließlich waren ihre Kleider schmutzig und zerrissen.

    Den Blicken zum Trotz begrüßte sie freundlich die Händlerin für Damenbekleidung und fragte nach bestimmten Farben und Formen. Eine Hose fiel Anya besonders ins Auge, sie war hellorange und relativ weit geschnitten, zudem bestand sie aus Leinenstoff, was unglaublich angenehm auf der Haut war. Zu spät bemerkte sie, dass die Händlerin den Stand verlassen hatte und in das Innere des Gasthofes gerannt war. Auch die Kunden drumherum hatten das getan. Verdutzt schaute Anya zu Zoltan, der sie auch anblickte.


    Einen Augenblick später stand ein bewaffneter Mann vor ihnen und hielt eine kleine Lanze in seinen zitternden Händen. "Ihr da!" Seine Stimme wackelte, er hatte Angst. "Wir haben euch nichts getan! Wir sind harmlose Leute, die nur etwas verkaufen wollen. Wir haben Frauen und Kinder, die wir versorgen müssen. Bitte geht einfach weiter."

    Anya hatte Mühe zu verstehen, was das Problem war. Sie hob langsam die Hände. "Wir... wollen etwas kaufen. Wie ihr seht, müssen wir uns dringend neu einkleiden. Wir haben natürlich Rubine dabei und bezahlen, wie sich das gehört."

    "Wir wollen die Rubine aber nicht. Wir nehmen nur welche von Leuten an, die diese auf ehrliche Weise verdient haben. Mit Räubern und Dieben wollen wir nichts zu tun haben!"


    Jetzt verstand sie. Die Leute hielten Zoltan und sie für Banditen. Sie konnte es ihnen zwar nicht verdenken, so abgerissen, wie sie beide aussahen, aber trotzdem fühlte sie sich schlecht. Wieso nur war die Welt so kompliziert? Sie wollte doch nur ein paar neuer Kleider und etwas zum Waschen kaufen... Fragend sah sie Zoltan an.

  • Selbstverständlich konnten Anya und Zoltan nicht einmal einer banalen Tätigkeit wie einem Einkauf auf dem Wochenmarkt nachgehen, ohne in irgendwelche Schwulitäten zu geraten. Er hatte genug, und er ließ den Frust, der seine Leibesmitte erfüllte, überhand gewinnen. Drohend schritt er auf die halbe Portion mit der Lanze zu, ergriff die Waffe an der Spitze, und entriss sie ihm.

    Hör mir mal zu, ja? Wir kommen gerade aus einem Dorf, das von Banditen überfallen wurde. Wir sind müde, wir haben Hunger, wir sehen aus wie die letzten Landstreicher. Außerem habe ich beinahe ein Auge verloren, und meine Freundin hier wäre beinahe an einem Gift krepiert. Alles nur, weil wir dieses verdammte Kaff gerettet haben.

    Er fuhr herum und blickte in die Runde Schaulustiger, die sich mittlerweile gebildet hatte.

    Wärt ihr nun vielleicht alle so scheißfreundlich, uns unsere Einkäufe tätigen zu lassen? Mit Geld, das wir uns verdammt nochmal unter Einsatz unseres Lebens erarbeitet haben? Ginge das!?

    Du lieber Himmel, wie sein Herz pochte! Doch seine Worte zeigten Wirkung: Beschämt zogen die Gaffer sich zurück, und auch die Verkäuferin, die bei Anyas Anblick Alarm geschlagen hatte, besaß nun den Anstand, peinlich berührt zu wirken.

    Es... es tut mir außerordentlich leid, meine Herrschaften. Wir hörten von dem Überfall auf Kakariko. Wir hatten keine Ahnung, dass ihr... ihr müsst verstehen, wir hörten von Banditen auf der Flucht, und eure Erscheinung... aber wenn dem so ist...

    Zoltan atmete tief aus und nickte.

    Wunderbar, wäre das also geklärt. Also dann. Wie viel kostet dieses Gewand?

    Er deutete auf eine dunkle Hylia-Rüstung, die seiner derzeitigen, ramponierten ähnelte. Oh, und da wäre noch...

    Im Übrigen, wandte er sich an den Halbstarken, der zuvor mit der Lanze gedroht hatte, Wie ihr sehr wohl erkannt habt, sind wir etwas arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Es wäre uns ein Bedürfnis, uns in den Waschräumen des Stalls ein wenig herzurichten. Ginge das?

    Der Lanzenschwinger, der kleinlaut seine nutzlose Waffe wieder aufgesammelt hatte, nickte nervös.

    Natürlich. Ihr seid hier Willkommen. Verzeiht, dass wir so... voreingenommen reagiert haben. Fühlt euch bitte wie Zuhause.

    Mit einer ausladenden Geste wies er auf die Unterkunft.

  • Wortlos folgte Anya der Einladung, die Waschbereiche zu betreten. Sie musste kurz warten, bis das Wasser für den Waschgang aufgewärmt war, also suchte sie sich währenddessen mit dem Fingerzeig die hellorange Hose und ein dunkelblaues Top aus.

    "Soll ich dir das dann zur Umkleide bringen?", fragte die Verkäuferin und Anya nickte kurz.


    Dann endlich war es so weit und sie konnte den Waschraum betreten. Das Wasser war fast heiß und Anya genoss es, wie es von oben ihren Körper herunterlief. Jede Muskelfaser entspannte sich sofort. An den Stellen ihres Körpers, an denen sie Wunden und Kratzer davon getragen hatte, brannte es leicht, aber das bemerkte sie kaum. Hier spürte sie allerdings zum ersten Mal, wie geschunden sich ihre Füße anfühlten.

    Sie griff zum Haarwaschmittel und schäumte ihre Mähne damit ein. Anschließend nahm sie etwas Seife und wusch ihren gesamten Körper gründlich damit. Dann ließ sie das wohltemperierte Wasser lange über sich laufen und genoss jede Sekunde.

    Es dauerte alles wahrscheinlich ziemlich lange, doch das war ihr egal. Als sie fertig war, nahm sich das weicheste Handtuch, das sie je gesehen hatte und rieb sich trocken. Dann schlüpfte sie in ihre neuen Klamotten. Die Hose war genauso angenehm zu tragen, wie sie sich erhofft hatte und das Top war eng, aber bequem. Es endete kurz über ihren Bauchnabel. Ihre Haare wickelte Anya in ein großes Tuch. Die dreckigen Fetzen, die sie bis eben noch getragen hatte, entsorgte sie einfach im Eimer.


    Jetzt fühlte sich endlich wieder wohl! Als sie zurückkehrte, suchte sie sich noch ein neues Paar Schuhe aus und dann war alles perfekt.

    Die Verkäuferin war sichtlich peinlich berührt von ihrem Verhalten wenige Minuten zuvor. So bemühte sie sich, Anya den möglichst besten Service zu bieten. Verunsichert erkundigte sie sich bei ihr, ob sie noch mehr Klamotten kaufen wollte und bot ihr dann, diese auch unter Umständen umzunähen. "Du bist ja sehr sportlich und zierlich, daher kann ich das ohne Probleme auf dich anpassen. Für dich sogar kostenlos!" Anya suchte sich noch ein sandfarbenes Kleid mit blauen Mustern und einen großen dicken Pullover sowie eine lange schwarze Hose aus.

    Am Stand daneben griff sie beherzt zu den Seifen und Handtüchern, denn sie wollte genau das haben, womit sie sich eben gewaschen hatte.


    Während der ganzen Zeit hatte Anya kein Wort gesagt. Sie war innerlich enttäuscht von den Menschen und ihrem Verhalten. Sie konnte es ihnen nicht wirklich verdenken, denn Banditen liefen ja tatsächlich überall herum. Fast jeder Bewohner Hyrules wurde schon mal bedroht. Die Straßen waren nicht immer sicher und wenn es wegen der Monster war. Doch es war einfach niederschmetternd, wie skeptisch und ängstlich alle waren. Anya fand es ungerecht, dass sie fast vertrieben worden waren, ohne etwas schlimmes getan zu haben.

    Kopfschüttelnd lief sie die Stände ab.


    An einem Händlerwagen konnte man jede Menge Zubehör für unterwegs kaufen: Rucksäcke, Decken, Zelte, Liegematten, Seile. Auch hier kaufte Anya alles, was ihr nützlich erschien. Schließlich wollte Zoltan mit ihr auf das Plateau und da gab es einfach keine Unterkünfte, soweit sie wusste.

    Wie sie allerdings erstmal auf das Plateau kommen wollten, war noch ungeklärt. Spontan fiel ihr nur das Hinaufklettern ein, aber weder Zoltan noch Anya waren körperlich in der Verfassung dazu.


    Fliegen müsste man können, dachte Anya.

  • Ein wunderbares Gefühl war es für Zoltan, sich nach der ausgiebigen Körperpflege im Spiegel zu betrachten. Seine neuen Sachen saßen wie angegossen, das vom Bartwuchs befreite Gesicht war glatt wie ein junger Pfirsich, und sogar seine Haare hatte er einigermaßen gebändigt bekommen. So sieht ein echter Soldat aus!, dachte er. Das Rauchen und Trinken mochte ihm ein Laster sein, aber wer ein echter Söldner sein wollte, brauchte Disziplin. Und die begann dabei, sich nach Möglichkeit so adrett es ging herzurichten, anstatt wie ein Strauchdieb durch das Land zu ziehen. Sich zum ersten Mal seit Tagen rundum wohl fühlend, trat er in den Schankraum des Stalls. Anya war noch nicht zu sehen - vermutlich nutzte sie selbst erst einmal ausgiebig den Komfort der Waschräume, oder lief bereits wieder über den Markt. Da Zoltan gerade nicht nach einem Einkaufsbummel war, erinnerte er sich an den Schnaps, den Marohu ihm als Geschenk in seinen Beutel gelegt hatte. Er kramte die Flasche samt Tabakbeutel hervor, ließ sich einen Becher an den Tisch, an dem er sich niederließ bringen, und verbrachte ein paar Minuten in rauchender, trinkender Glückseligkeit, als eine tiefe, fröhliche Stimme ihn von hinten ansprach.

    Servus, mei Fraind!, tönte es, und ein Orni bewegte sich um den Tisch herum und ließ sich auf den Stuhl gegenüber fallen. Ein sehr... besonderer Orni. Für gewöhnlich zeichnete sich das Vogelvolk in Sachen Erscheinung durch einen athletischen Körperbau aus, so wie dass sie Adlern glichen. Doch dieser hier gemahnte an eine Eule - eine sehr dicke Eule. Und dazu kohlrabenschwarz. Ein wahrlich seltener Anblick.

    A Schand' is des, was de doa mit dir und dei Madl g'macht ham!, schimpfte der dicke Orni. I hoabs von eim unserer Postbodn g'hört g'habt, was ihr da fei' getrieben hoabt! A Gaudi muss des gewesen sei! Der Eulenmann winkte dem Gastwirt. A Becher füa mi! Und bringens dem Bua hier au anen mit! Zefix, des koann ja net angehe, dass a tapferer Krieger sei eigen' Schnaps trinka muss!

    Zoltan war überrumpelt. Es war schwierig genug, überhaupt ein Wort von dem zu verstehen, was der Gefiederte da von sich gab... aber ein Orni, der trank? Die Wunder hörten nicht auf.

    Danke, aber... wer, zum Henker, bist du? Du pflanzt dich hier hin, du redest auf mich ein...

    Der kräftige Orni schlug sich mit dem Flügel vor den Kopf.

    Sakrenoamoi! Wenn das die Muttern mitgriechn würd, dass der Bua ned amoi den Anstand hat, sich vorzustelle! A Watschn würd sie mir nausschmaßne! I bin der Wastl. Und als I oich da so g'sehn hab, da doachd I mir, mei, des sann ja bestimmt Leide, die sans auf der Flucht! Da goann I denen ja helfne! Und da trifft's mich wie de Donnablitz, Helden seid's! Da doachd I mir, da gönnd I eich von Nuatzn sei! Jetzt halt di fest: Man tut's mir au "Dös Taxi der Lüfte" nenn'! Falls du und dei Madl nu wen braucha tut, der eich wohin nimmt - gei Problem! Der Wastl backt eich auf den Rückne, und ab geht's! Na, was soagst?"

    Zoltan "soagte" erstmal gar nicht, denn immernoch hatte er Schwierigkeiten, sein Gegenüber zu verstehen. Sprach man im Dorf der Orni so? Entsandte man nur jene als Postboten, die der hohen hylianischen Sprache mächtig waren, und ließ diese nuschelnden Flattermänner im Dorf, wo sie niemandem Kopfweh bereiten konnten? Aber dann drang es doch zu ihm durch: Der Kerl bot ihnen an, sie herumzufliegen.

    Taxi der Lüfte?, dachte Zoltan zweifelnd. Dieser aus der Art geschlagene Klops von einem Orni?

    Aber andererseits, welche Optionen hatten sie, auf das Plateau zu kommen? Klettern kam nicht infrage. Nicht in ihrem geschundenen Zustand und dem Gepäck. Aber bevor er Anyas und seine Geschicke in die Hand eines seltsam daherredenen Ornis legte, musste sie erst einmal ihr Einverständnis geben. Bis dahin...

    Warten wir auf meine Gefährtin. Und trinken wir bis dahin. In der Tat wollen wir hoch auf das alte Plateau, aber wir haben uns bisher keine Gedanken gemacht, wie. Eventuell... könntest du uns da behilflich sein.

    Zoltan hoffte nur, dass die dicke Eule, selbst wenn Anya ihr Einverständnis zu dieser Transportmöglichkeit gäbe, nicht zu sehr dem Alkohol zusprach. Aus zwanzig Metern Höhe vom Rücken eines betrunkenen, übergewichtigen Orni zu fallen, wäre definitiv nicht seine bevorzugte Art, abzutreten.

  • Als sie sich sicher war, dass sie jeden Stand und Händlerwagen ausgiebig inspiziert und alles Nützliche, Brauchbare und Schöne eingekauft hatte, was der Markt so hergab, verfrachtete sie alles in die Rucksäcke und schleppte sie ins Innere des Gasthofs. Eilig wickelte sie ihre Haare aus dem Handtuch, schüttelte den Kopf ein bisschen und ließ die roten Wellen einfach so herunterfallen. Der Duft von frischgewaschenen Haaren war einfach himmlisch.


    Zoltan war nicht schwer zu finden, man brauchte nur dem Tabakgeruch zu folgen. Er war allerdings nicht allein: eine riesige runde schwarze Kugel aus Federn war bei ihm und redete auf ihn ein. Anya war verwundert über diese Erscheinung, die obendrein auch noch eine fremdländische Sprache sprach. Nur mit Mühe verstand sie ein paar Wortfetzen, aber da der Orni, oder was auch immer das war, auch noch so schnell sprach, gab sie es rasch auf, ihn verstehen zu wollen.

    "Wenn ich den richtig verstehe, dann würde er uns wohl auf das Plateau bringen", sagte Zoltan. Er verzichtete darauf ihr zu erklären, wo dieser komische Vogel plötzlich herkam. "Ich würde sagen, dass wir dieses Angebot ernsthaft in Betracht ziehen sollten, denn Klettern ist nicht drin."


    Der Orni redete sofort auf Anya ein, als er sie sah. Sie verstand kein Wort, allerdings entging ihr nicht, dass er genauso wie Zoltan hochprozentigen Alkohol trank. Skeptisch schoben sich ihre Augenbrauen nach oben. Der Orni sprach immer noch, doch Anya unterbrach ihn: "Hör zu, ich nehme dein Angebot von mir aus an, aber nur, wenn du bis dahin mit dem Trinken aufhörst. Da wir viel Gepäck haben, würde ich dich großzügig bezahlen. Und es muss gleich noch heute passieren. Haben wir eine Vereinbarung?"

    Traurig blickte diese schwarze Federkugel auf den Schnaps, den er sich bestellt hatte, willigte dann aber ein.


    "Okay, dann würde ich vorschlagen, dass wir keine Zeit verlieren sollten. Oder brauchst du noch was, Zoltan?" Anya bemerkte sein sauberes Äußeres sehr wohl. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn je so gesehen zu haben.

  • Nicht nur Anya nahm Zoltans herausgeputztes Erscheinungsbild wohlwollend auf, umgekehrt war es genauso: Er hatte das Gefühl, seine glücklicherweise nicht sichtbaren Augen weiteten sich auf Tellergröße, so wie sie da mit ihrer neuen, figurbetonenden Kleidung und dem sauberen, herabfließendem Haar vor ihm stand. Doch den Rest seiner Mimik hatte er sehr wohl unter Kontrolle, und so schien sie seinen kurzen Aussetzer nicht zu bemerken - hoffte er jedenfalls.


    Nun jedenfalls handelte sie mit dem dicken Orni Wastl, und er bekam gerade noch rechtzeitig seine Sinne wieder beisammen, um ihre Frage, ob er noch etwas bentötige, zu hören. Zuerst war er geneigt, mit "Nein!" zu antworten, doch dann dämmerte es ihm: Er war unbewaffnet. Sein Schwert hatte er Sebariell überlassen, und er hatte sich seither keine Gedanken darum gemacht, sich um eine Ersatzwaffe zu kümmern. Problematisch war das jedoch nicht: Die Ställe boten den Reisenden oft zu verschenkende Waffen an, die zwar ihre besten Tage längst hinter sich hatten, aber ihren Zweck in Notfällen erfüllten. So hatte er auch hier bereits eine große Kiste erspäht, in der rostige und stumpfe, aber noch halbwegs brauchbare Schwerter auf einen neuen Besitzer warteten.


    Ich brauche tatsächlich noch eine Waffe. Ich durchstöber die Kiste da, und ihr könntet schonmal los. Ich bezweifle, dass du uns beide auf einmal mitnehmen kannst? Er wandte sich an Wastl.

    Zwee off amoi? Des wär ja a saubleede Aktion, zumal I scho g'suffa hab! Nee, I bring des Madl scho amoi nach da dnobe, un dann sammel I di ein. Kannst mir vertraua, in fünf Minudn bin I wieder doa. Des geht schnell wie a Blidz!

    Anya nickte, und obwohl sie zuvor Bedenken wegen des Alkoholkonsum des Ornis geäußert hatte, stahl sich nun Abenteuerlust in ihre Augen.

    Alles klar! Es wäre bestimmt auch aufregend, von einem Goronen dort hochkatapultiert zu werden, aber einen Flug auf einem Orni erlebt man auch nicht jeden Tag... okay, lass uns gehen! Bis gleich!, sprach Anya, und sie verließ mit Wastl den Gasthof. Zoltan wühlte sich indes durch die Truhe mit den Schwertern und entschied sich für ein angelaufenes Soldatenschwert, da stand der voluminöse Vogelmann auch schon wieder neben ihm. Das ging ja wirklich schnell. Aber andererseits, das Plateau lag nunmal in Sichtweite zum Stall.

    Des Madl hat's gut g'packt! Gejauchzt hat's vor Freid, als I mi in die Lüfte g'schraubt hoab! Nu hopp, du bist dran!

    Mit einem Mal war sich Zoltan dieser Operation nicht mehr so sicher. Im Gegensatz zu Anya war seine Risikofreude nicht mehr allzu groß, wenn er dabei nicht mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen konnte. Aber nun musste er es sich wohl hinter sich bringen. Wenn Anya heil angekommen war, würde es ihm ja nicht viel schlechter ergehen... oder?


    So legte er das Schwert an seinen Rücken, schulterte seinen Beutel, und sprang vor dem Stall auf den Rücken des Orni.

    Dann halt's dia amoi fest! Des wird a Gaudi! Sans bereit?

    Zoltan war alles andere als bereit, panisch krallte er seine Finger in den Rücken des Orni, als dieser auch schon in die Lüfte schoss. In etlichen Metern Höhe - die Menschen, die auf dem Markt vor dem Stall herumwuselten, waren auf die Größe von Ausdauerschrecken geschrumpft - schlug Wastl noch einmal kurz mit den Flügel, und jagte dann geradewegs auf die Oberfläche des Plateaus zu. Zoltan kniff die Augen zu. Das tue ich nie wieder!, dachte er noch, als er bereits spürte, wie sein gefiederter Freund aufsetze. Er öffnete die Augen wieder und ließ sich wie ein nasser Sack vom Rücken des Orni gleiten. Anya schritt ihnen strahlend entgegen.

    Das war super, oder? Das könnte ich den ganzen Tag machen! Sie wandte sich an Wastl. Ich meine es ernst! Würdest du noch eine Runde mit mir fliegen? Nur zum Spaß?


    Zoltan hätte sich gern mit ihr gefreut, aber etwas hielt ihn gerade davon ab...

    Macht ihr das ruhig, ich muss...

    Er stürmte zum nächsten Gebüsch, um sich dort nach allen Regeln der Kunst zu übergeben.

  • >>>> kommt mit Anya vom Vergessenen Plateau


    Als Wastl ihn nach dem kurzen, haarsträubenden Flug am Stall besetzte, musste Zoltan sich erst einmal sammeln - schlecht war ihm zwar nicht, da er - glücklicherweise - heute Morgen nichts gegessen hatte, was er erbrechen könnte, aber spaßig war es trotzdem nicht, denn dieser Flug hatte auch noch abwärts geführt. In Kombination mit dem emotionalen Durcheinander der letzten halben Stunde wäre ihm das ganz und gar nicht bekommen. Er sah Anya dabei zu, wie sie Wastl mit einem der Bernsteine, die er von dem wilden Iwarok erbeutet hatte, bezahlte, und dem korpulenten Orni gegenüber anscheinend nun freundlicher gesinnt war als noch gerade eben. Nunja... Zoltan war auch nicht gerade erfreut darüber, dass der magische Moment zwischen ihnen so harsch unterbrochen wurde. Aber noch hatten sie einen weiten Weg vor sich, und das ließ ihn hoffen, dass das, was der Anfang einer glücklichen Beziehung zwischen ihm und Anya werden könnte, irgendwo währenddessen doch noch mit ihren Lippen besiegelt werden könnte. Aber vorerst hingen sie erst einmal hier herum. Er gab Anya ein Zeichen, dass er schon einmal in das Innere des Stallzeltes gehen würde. Er würde zunächst etwas zu essen und trinken ordern und veranlassen, dass ihre Pferde vom Stall der Zwillingsberge hergebracht wurden, was eine Weile dauern würde. Nachdem er dem Stallbesitzer seine Anliegen geschildert hatte, war er gerade auf dem Weg zu einem freien Tisch, als ein halblautes Gespräch zwischen einer Gruppe von Leuten, die er passierte, seine Aufmerksamkeit erregte.


    Es ging um einen Zwischenfall am Stall der Sümpfe im Norden, bei dem durch ein Phänomen namens "Blutmond" plötzlich Skelette von Monster der Erde entstiegen und die am Stall lagernden Menschen attackierte. Ereignet hatte sich das wohl vor einigen Tagen, was Zoltan reichlich seltsam erschien. Hatte er den Blutmond bemerkt? Er konnte sich nicht daran erinnern, und dabei war das schaurige Naturschauspiel alles andere als leicht zu ignorieren. Doch nicht nur Monster trieben in der Nacht ein Unwesen, offenbar war dort eine Frau durchgedreht und hatte mit einer Sense zwei Leute, einen Mann und eine Frau, auf grausige Weise ermordet. Frau mit Sense... irgendetwas regte sich in Zoltans Erinnerung, aber er kam nicht gleich darauf. Doch dann kam der Teil, der ihn am meisten interessierte und aufhorchen ließ: Die Frau war in Beleitung dreier junger Männer und eines Goronen, die zu viert beherzt gegen die auferstandenen Gerippe kämpften. Es gab für Zoltan keinen Zweifel, um wen es sich bei dieser Gruppe handelte.


    Als er sich von der Gruppe abwandte - diese schienen nicht bemerkt zu haben, dass sie einen gebannten Zuhörer hatten - saß Anya bereits am freien Tisch und studierte eine darauf ausgebreitete Karte.

    Ich soll dich schön von Wastl grüßen. Er sagt, wir sollen ihm unbedingt einen Besuch abstatten, wenn wir schon in der Nähe seines Dorfes sind. Schau mal, ich habe überlegt, ob wir den Weg hier... Zoltan unterbrach sie.

    Lass uns das gleich planen. Ich muss dir erzählen, was ich gerade gehört habe... Und er erzählte von dem Gespräch der Gruppe, die sich nun aus dem Zelt entfernte, offenbar drauf und dran, aufzubrechen. Mist. Gern hätte er noch mehr von ihnen erfahren. Seine Erzählung und vor allem die Beschreibung der Gruppe von Männern in Begleitung der Mörderin verfehlte ihre Wirkung nicht: Anya sah aus wie vom Donner gerührt.

  • "Du meinst doch nicht etwa...?" Anya hielt kurz inne und dämpfte ihr Stimme. "Willst du mir sagen, dass Malkus, Sebariell, Symin und Brom ein Massaker veranstaltet haben? Das ist absurd!"

    "Naja, so wie ich es verstanden habe, war das eher eine Frau, die in ihrer Begleitung ist. Da klingelt was bei mir, die hatte ne Sense."

    "Ne Sense? Mit ner Sense wurden Leute ermordet? Was ist denn da los?" Anya war schockiert. Sie kannte ihre Gefährten beileibe nicht sehr gut, aber das war völlig unmöglich! Die Rettung Kakarikos war erst eine Woche her; niemals konnte sich das Blatt so sehr wenden. "Das ist doch bestimmt nur Gerede von Leuten. Du kennst das sicher; da wird schnell mal was erfunden. Ich will nicht wissen, was inzwischen über uns in Hyrule kursiert."

    "Das ist möglich, aber so ganz aus der Luft gegriffen ist das bestimmt auch nicht." Zoltan rieb sich gedankenverloren das Kinn. Er sah auch etwas skeptisch aus, konnte sich auch nicht vorstellen, dass aus den friedlichen Gefährten plötzlich irgendwelche Monster geworden sind.

    Anya dachte über die Frau mit der Sense nach. "Sind wir nicht mal einer Frau mit Sense begegnet? Damals noch mit Gustl, auf den Weg nach Hateno... Wie hieß die noch? Elle? Enid? Ich weiß es nicht mehr. Das war sie bestimmt nicht, wäre ja ein krasser Zufall und sie ist damals einfach verschwunden. Vor ewigen Monaten." Zoltan reagierte darauf nicht; er war tief in Gedanken versunken. Anya seufzte kurz und stand auf. "Ich hole mir jetzt erstmal einen Tee. Ich fürchte, ich habe mir eine miese Erkältung eingefangen."


    Sie verabscheute Tees, konnte aber nicht abstreiten, dass diese bei Kopf- und Halsschmerzen die beste Medizin waren. Immerhin war das der perfekte Grund, sich noch ein Schälchen Honig dazuzubestellen. Es dauerte nicht lang und Anya saß wieder am Tisch, die eiskalten Finger fest um ihren Becher geschlungen. Der Tee war noch viel zu heiß zum Trinken und trotzdem versuchte sie es alle paar Sekunden. Bis die Pferde da waren, würde noch Zeit vergehen und da sie ahnte, dass sie vermutlich erst am Abend des kommenden Tages am Stall der Orni ankommen würden, verordnete sie sich etwas Ruhe. Also lehnte sie sich in die Stuhllehne und schloss die Augen. Jetzt wurde ihr erstmal klar, wie müde sie war, denn sie hatte vergangene Nacht kein Auge zugetan. Innerlich verfluchte sie sich für das, was sie letzte Nacht getan hatte; es war das dümmste, was sie hätte tun können. Die kommenden Tage würden körperlich und seelisch unglaublich belastend werden. Doch sie hatte jetzt jemanden an ihrer Seite; sie war nicht mehr allein.


    Anya dachte viel darüber nach, was sie ihrer Mutter sagen sollte. Zoltan stellte sich das so einfach vor. Als ob Anya einfach Nein sagen konnte und damit wäre das Thema vom Tisch. Er kannte eben ihre Mutter nicht. Er kannte nicht ihre Unerbittlichkeit und ihre Härte. Andererseits hatte ihre Mutter auch noch nie etwas mit Zoltan zu tun. Für Anya war es hier und heute völlig fern jeder Vorstellung, wie eine Diskussion zwischen diesen beiden stattfinden würde. Doch sie wollte nicht, dass er direkt und sofort da mitmischte. Zunächst wollte sie versuchen, das allein zu klären, nämlich mit Vernunft und mit Reden. Das musste einfach funktionieren! Für sie stand aber bereits fest, dass sie Tom nicht heiraten würde, wollte und konnte.


    Irgendwann schlief Anya ein.

  • Zoltan merkte, dass Anya gerade mit ihren Gedanken allein sein wollte, und ließ sie gewähren. Es erstaunte ihn nicht weiter, dass sie wenige Minuten später, bequem in ihren Stuhl gesunken, einschlief. Die momentane Situation hatte sie erschöpft. Er konnte nur hoffen, dass sie keine ernsthafte Erkrankung ausbrütete. Er nahm von einem der nahegelegenen Betten eine Decke und breitete sie über die schlafende Anya. Der Wirt brachte ihr eigentlich vorgesehenes Frühstück an den Tisch, doch Zoltan wies ihn an, es für unterwegs einzupacken. Es bestand aus Bohnen, gebratener Wurst und Weißbrot, und war somit auch kalt genießbar. Er überlegte, dass der Transfer der Pferde sich noch ein paar Stunden hinziehen könnte und was er nun, da Anya seelig schlummerte, tun könnte. Da kam ihm eine Idee. Er kehrte zurück zur Rezeption des Stalls und bat um einen Bogen Papier und einen Stift. Er würde seinen neuen (und in Symins Fall) alten Freund einen Brief schreiben und erfragen, was genau sich dort am Stall abgespielt hatte. Er kramte seine Flasche und den Tabakbeutel aus seiner Tasche hervor, nahm einen Schluck und entzündete eine Zigarette, bevor er zu schreiben begann:


    Grüßt Euch!


    Seit wir uns vor fünf Tagen getrennt haben, ist so einiges passiert. Anya und mich hat es auf das Vergessene Plateau verschlagen -

    dieser Ort ist wirklich merkwürdig, aber in einem... positiven Sinne. Im großen und ganzen bekam die Luft dort oben

    uns ganz gut, nun sind wir jedoch unterwegs in Richtung Tabanta, um dort eine dringende Angelegenheit zu klären.

    Ich überlasse es jedoch Anya, euch eines Tages davon zu erzählen, denn es ist eine recht persönliche Sache, über die zu sprechen,

    so denke ich zumindest, ich nicht befugt bin. Macht euch dennoch keine Sorgen, es geht uns gut. Eigentlich sehr gut,

    denn bestimmte Dinge haben sich zwischen uns verändert, und damit sind wir ausgesprochen glücklich.

    Nun aber zu euch: Im Moment befinden wir uns am Stall des Flusses, und mir kamen unschöne Gerüchte zu Ohren -

    nämlich von einer Gruppe Männer, deren Beschreibung nur auf euch zutreffen kann und einer mordenden Frau am Stall der Sümpfe.

    Mich würde sehr interessieren, was dort vorgefallen sein mag - und zwar aus erster Hand. Ich könnte euch durchaus behilflich sein,

    unangenehme Gerüchte über euch im Keim zu ersticken. Falls diese Frau wirklich existiert: Fängt ihr Name zufällig mit einem 'E' an?

    Anya und ich trafen einst auf eine Frau mit einer Sense, auf die das zuträfe. Und sie erschien mir nicht gerade wie eine Mörderin.

    Nun denn, ich hoffe, es findet sich für euch alsbald eine Gelegenheit, mir zu antworten.

    Gehabt euch bis dahin wohl,

    Zoltan


    Er überflog den Brief noch einmal, kam zu dem Schluss, dass er in Ordnung war, und übergab ihm den Stallmeister mit der Bitte, den nächsten Orniboten damit zu betrauen, wobei er bewusst nur Brom als Empfänger nannte. Zunächst hielt er es für unklug, sich als Bekannter der berüchtigten Gruppe auszugeben und dabei noch ihre Namen zu nennen, und Brom war als Gorone und reisender Händler sicherlich am auffälligsten und den Orniboten möglicherweise bekannt. Er streckte sich; mit dem schreiben des Briefes hatte Zoltan tatsächlich ein Weilchen Zeit totschlagen können. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis ihre Pferde ankamen. So ging er zurück zum Tisch, um Anya zu wecken.

  • Anya wurde aus dem Tiefschlaf geholt, als Zoltan ihre Hand streichelte. Es brauchte etwas, bis sie realisierte, dass sie eingeschlafen war. "Wie lange...?

    "Nur ein Weilchen. Die Pferde sind bald da und dann können wir los."

    "Okay." Ächtzend rutsche sie auf dem Stuhl nach oben. Ihr Tee war inzwischen kalt. "Könntest du mir bitte einen neuen Tee mit extra Honig holen?" Zoltan nickte und ging zur Theke. Anya brauchte immer noch einen Moment. Was hätte sie jetzt für ein Bett gegeben und einfach mal zwei Tage Ruhe. Doch sofort schüttelte sie den Kopf, denn das würde alles nur noch mehr aufschieben. Doch die Kopfbewegung begann sofort heftig wehzutun. Scheiße.


    Bis Zoltan zurückgekehrt war, versuchte sie sich anzustrengen und wach zu bleiben. Und als er da war und ihr den Tee brachte, trank sie sogleich einen winzigen Schluck. "Wir könnten theoretisch durchgaloppieren und wären am späten Abend oder nachts da. Aber ich fürchte, das kriege ich nicht hin. Deswegen schlage ich vor, dass wir heute Nacht irgendwo ausruhen und morgen weiterreiten."

    "Gute Idee", antwortete er. "Ob wir heute oder morgen da sind, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du nicht völlig entkräftet dort ankommst."

    "Ja." Wieder nippte sie am Tee, dann fiel ihr der Honig ein und während sie den in das Heißgetränk rührte, überlegte sie weiter. "Wir haben im Prinzip nur eine denkbare Route. Wir reiten von hier aus westwärts zum Hylia-Gebirge, dann weiter zur Tabanta-Brücke und dann einfach den Pfad bis zum Orni-Dorf. Die einzige andere Route wäre von hieraus nach Nordwesten zum Stall von Maritta und dann weiter am Hebra-Gebirge entlang, aber dafür müssten wir die Schlucht nördlich umrunden und das dauert extrem lang. Außerdem ist der Weg über das Grasland schon gefährlich genug wegen den Wächtern. In Schlossnähe lauern noch mehr, als hier. Und der Stall der Tabanta-Brücke ist so ziemlich auf halber Strecke und wäre ein gutes Nachtlager."

    Zoltan sah sie an und schürzte leicht die Lippen. "Du hast eine beeindruckende Ortskenntnis."

    Anya lächelte schwach. "Wenn man eine Händlerin ist, muss man alle Wege kennen; auch die, die niemand kennt. Sonst landet man schneller in einer Felsspalte oder einem Monsterlager, als man gucken kann. Der westliche Teil Hyrules ist mir zudem am besten bekannt, denn hier habe ich mich bevorzugt herumgetrieben." Sie zuckte leicht mit den Schultern.


    Und wie aufs Stichwort wurden in diesem Augenblick die beiden Pferde gebracht. Anya war überglücklich, ihre Stute wiederzusehen und umarmte ihre Freundin sofort. "Mein Sonnenschein. Ich hoffe, du warst artig."

    Dankbarerweise übernahm Zoltan das Gepäckverladen, während Anya nochmal die Gelegenheit nutze, sich etwas frisch machte, auf Toilette ging und noch einen Tee orderte, den sie mitnehmen konnte. Bevor sie in den Sattel stieg, vergewisserte sie sich, dass alle Gepäckstücke gut verzurrt waren und die Last gleichmäßig verteilt war. Dann saß sie auf, wartete noch auf Zoltan, der sich ein neues Päckchen Tabak besorgt hatte und dann ging die Reise los.


    Schon bald würden sie ihr Ziel erreichen. Anya hatte Schweißperlen auf der Stirn, als sie losritt. Ob dies von der Erkältung kam, oder von der Angst, konnte sie nicht sagen.


    << Zoltan und Anyanka verlassen den Stall Richtung Westen, Hügel-Region> >

  • >>>> Brom kommt mit Sebariell, Malkus, Symin und Eve in Begleitung von Ham und Helga aus dem Inneren Hyrule


    Die Gruppe stand auf einer Anhöhe und in ein paar Metern sahen sie den lang ersehnten Stall. Bald hatten sie ihn erreicht.


    Heute morgen noch waren sie alle gemeinsam aufgebrochen, auch wenn Brom nur unruhig geschlafen hatte, wegen der Blessuren vom Kampf war er immer wieder aufgewacht. Nachdem sie mit Broms Hilfe die Kutsche aus dem Schlamm gezogen und mit Sebariells Hilfe als Schmied wieder einigermaßen hergerichtet hatten, damit sie zumindest bis zum Stall aushielt, hatten sie sich auf den Weg gemacht und waren endlich dort angekommen.


    Beim Stall übergab Ham die Kutsche in fähigen Hände. Sie sollten die Kutsche wieder herrichten. Wie erwartet würde das wahrscheinlich ein paar Tage in Anspruch nehmen. Die Gelegenheit konnte die Gruppe nutzen um endlich etwas zur Ruhe zu kommen. Gefühlt seit Kakariko waren sie nur unterwegs gewesen und von einem Kampf in den nächsten geschlittert.


    Sebariell brachte Eve, deren Zustand sich seit dem Kampf nicht geändert hatte, in den Stall, wo vielleicht ein Heilkundiger zu finden war, der sagen konnte was mit ihr war. Symin verzog sich wortlos in eine stille Ecke. Auch mit ihm war beim Kampf irgendwas geschehen, was wollte er nicht sagen. Brom machte sich um Eve wie auch Symin sorgen, aber er hatte keine Ahnung wie er ihnen helfen konnte. Er konnte nur hoffen das die Zeit die unsichtbaren Wunden heilte, die beide plagen. Brom nahm sich vor in den nächsten Tag trotzdem immer mal wieder nach beiden zu sehen, vielleicht hilft ihnen ja die Gesellschaft.


    Ehe Brom sich versah, war auch Malkus verschwunden. Wohin konnte er nicht sagen. Vermutlich war er froh etwas Abstand zu Helga zu bekommen. Sie schien ihn kaum aus den Augen zu lassen.


    Brom half Ham und Helga noch dabei, die wenigen Wertsachen, die den Überfall überstanden hatten, aus der Kutsche zu laden. Dann suchten sie sich gemeinsam im Stall eine Unterkunft für die nächsten Tage.


    Anschließend nutzte Brom die Zeit dazu, endlich wieder mal seinem Handel nachzugehen. Das half ihm, die Schrecken der letzten Tage zu vergessen und die vor ihnen liegende Aufgabe zu verdrängen.


    Denn nach wie vor hatten sie zum Ziel, in der Wüste nach dem Versteck von Mordred suchen und dort nach Hinweisen zu einem möglichen Heilmittel für Eves Fluch. Und keiner konnte sagen, ob dies ohne weitere Kämpfe geschehen würde.


    Vielleicht würde Brom nach ein paar Kampfübungen mit Sebariell fragen. Viel zu oft hatte er sich in der letzten Zeit auf sein Glück verlassen. Irgendwann wird ihn dieses vielleicht verlassen. Darum musste er lernen, sich besser mit seinem Hammer zu verteidigen, wenn er weiterhin bei seiner Freunden bleiben wollte. Er nahm sich vor, ihn bei nächster Gelegenheit zu fragen. Sicher fand sich dazu in den nächsten Tagen im Stall Zeit.


    Brom freute sich auf die nächsten Tage Ruhe, denn er wusste, dass konnte sich auch ganz schnell wieder ändern.

    User-des-Jahres-Platz-3.png

    Einmal editiert, zuletzt von Endymion ()

  • >>>>>> Symin kommt mit Brom, Sebariell, Evelyn, Malkus, Ham (NPC) und Helga (NPC) aus dem Inneren Hyrule >>>>>>


    Als das golden glänzende Sonnenlicht am Horizont ein Gebäude in Form eines Pferdekopfes beleuchte, war das Ziel der Gruppe in greifbarer Nähe. Die Reise war schlussendlich doch länger geworden, als Symin angenommen hatte. Nun, man konnte nicht davon sprechen, dass es anstrengend war, schließlich waren sie mit dem Karren gefahren. Das war aber besser so, denn die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen und sie brauchten nun wirklich etwas Erholung. Deshalb hatten sie ja auch beschlossen, sich am Stall nun ein paar Tage niederzulassen.

    Vor allem Eve und Symin konnten es sicher gebrauchen, diese Pause. Symin hatte die letzte Nacht kaum geschlafen, Eve gar nicht. Langsam machte Symin das wirklich Sorgen, denn sie ist die ganze Zeit so abwesend. Symin hatte, während der Reise, zwar auch nicht einmal den Mund geöffnet, aber trotzdem bewegte er sich normal und hörte den anderen zu. Eve hingegen wirkte nicht so, als würde ihre Seele noch ihren Körper bewohnen. Dieser leblose, starre Blick in ihren Augen, keiner ihrer Muskeln war angespannt. Sie sah aus wie eine Marionette, die gerade nicht benutzt wurde. Was immer ihr gerade widerfuhr, Symin wollte dieses Leid nicht teilen.

    Sein eigenes Leid, oder eher das Leid das er anderen zugefügt hatte und dies nun schmerzlich bereute, versuchte er in den Hintergrund zu drängen. Je häufiger er darüber nachdachte, desto öfter kam er zu dem Schluss, ein mörderisches Monster zu sein. Er könnte dieses Leid nur auf eine Weise beenden: Er müsste sich verzeihen. Doch das konnte er nicht. Immer, wenn er versuchte, seine Tat zu verstehen oder gar zu rechtfertigen, fiel ihm auf, dass es unverzeihlich war und er es niemals wiedergutmachen könnte. Er hoffte einfach nur, es verdrängen oder vergessen zu können, auch wenn er wusste, dass es nicht möglich war.

    Letztendlich kamen sie am Stall an und wurden von der warmen Nachmittagssonne empfangen. Wegen ihr erstrahlte die umliegende Natur inklusive des Stalls in goldgelbenem Licht. Wie wunderschön Hyrule nur sein konnte.

    Seine Erholungsphase wollte Symin erstmal mit einem Humpen Bier und etwas zu Essen angehen. Außerdem brauchte er gerade einfach etwas Ablenkung und seine Freunde erinnerten ihn nur auch immer wieder an seine Tat. Schließlich hatte er es ja "für sie getan". Doch auch diesen Gedanken schob er schnell beiseite. Es wäre auch anders gegangen und sie trugen daran keinerlei Mitschuld. Dies rechtfertigte nicht im Ansatz, was er ihr angetan hatte. Also begab er sich zum Wirt und bestellte ein Bier und ein Stück gebratenes Edelwild.

    "Hier habt ihr euer Bier." sagte der Wirt, als er Symin den Humpen aushändigte. Symin trank sofort einen großen Schluck.

    "Ihr seht aus, als hättet ihr einen langen Tag gehabt. Glaubt mir, etwas Bier wirkt da manchmal Wunder." fuhr der Wirt fort. Er war ein mittelalter Mann mit schwarzen Haaren, in denen sich erste graue Ansätze fanden. Über seinem gewöhnlich Hylia Hemd und seiner Hylia Hose saß ein ziemlich willkürlich wachsender Stoppelbart, der sein Kinn und seine breit grinsenden Lippen umgab.

    Symin ließ die Worte des Wirts unbeantwortet im Raum stehen und nahm noch einen Schluck Bier.

    "Nicht sehr gesprächig, der Herr." sagte der Wirt, um auf die Stille einzugehen.

    "Ganz im Gegensatz zu euch." murmelte Symin etwas genervt vor sich hin.

    "Ich versuche nur, eich etwas zu erheitern. Offentsichtlich geht es euch total beschissen. Und wenn ihr darüber reden wolltet, wärt ihr nicht hier." entgegnete der Wirt.

    "Wie Recht ihr habt." antwortete Symin. Und in der Tat, der Wirt hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Nun wandte er sich Symin direkt zu und blickte ihm in die Augen, zuvor hatte er immer wieder noch Biere ausgegeben und Gläser geputzt und sagte:

    "Egal, was es auch ist, ich rate euch eines: Verbringt nicht zu viel Zeit damit, Dinge zu bedauern, die in der Vergangenheit liegen. Was zählt ist die Gegenwart und was wir mit ihr anstellen. Das Leben geht weiter."

    Symin fiel erst kurz danach auf, wie ironisch dieser letzte Satz war, da es ihm ja so ging, weil er jemandem das Leben genommen hatte. Trotzdem hatte er irgendwie Recht. Symin hatte zwar etwas Grausames getan, dass er nie wieder gut machen konnte, aber das war keine Ausrede, in der Gegenwart nicht für seine Freunde dazusein. Dann wäre ihr Tod wenigstens nicht völlig grundlos gewesen.

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • >>> kommt aus "Inneres Hyrule"


    Der Stall am Fluss. Malkus konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal hier vorbeigekommen war. Mit sicherheit hast du schon einmal hier Rast gemacht sagte er zu sich selbst, aber, als er seine Erinnerungen durchforstete, fand er kein Bild des Stalles, welches mit jenem übereinstimmte, welches sich nun bei seiner Ankunft dort bot.

    Wie die meisten anderen Ställe, die in Hyrule verteilt waren und die Malkus kannte, war auch dieses Weglager keine Ausnahme. Ein großes Zelda, unter das wohl mehrere kleine Häuschen passten ragte dort nahe des Wassers aus dem Boden, rötlich und bräunlich wechselten sich die Farben am festen Stoff ab und auf der Spitze throhnt dieser markante Pferdekopf, der Wanderern und Reisenden schon lange, bevor sie den Stall erreichten, die Raststätte ankündigten. Schon lange, bevor man den Stall erreichen würde, neckte der Pferdekopf lautlos wiehernd und begrüßte seine Besucher, aber selbst, wenn er zum Greifen nah schien, war es noch ein beachtlicher Fußmarsch, bis Wanderer schließlich den Stall selbst erreichen würden. Den Gefährten ging es da nicht anders, obwohl sie mit dem Karren ein gutes Tempo vorlegten, war die Sonne schon an der Mittagszeit vorbeigezogen, als sie den Stall endlich erreichten. Eine letzte kleine Anhöhe lag zwischen den Gefährten und ihrem Ziel, welche sie hinter sich ließen und die Stallungen erschöpft erreichten.


    Helga hatte die ganze Zeit über Malkus nicht aus den Augen gelassen. Sie hatte einen Narren an ihm gefressen und er genoss ihre Gegenwart, wusste aber, dass diese nicht von Dauer sein konnte. Bevor Helga letztendlich dem Hylianer ihr Herz schenkte, musste Malkus etwas dagegen tun, auch, wenn es ihn schmerzte, da er schon länger kein warmes Bett mehr mit einer Frau geteilt hat. Außerdem waren Frauengeschichten nun nicht Malkus' oberste Priorität, denn Eve's Zustand besserte sich nicht, aller Bemühungen von Sebariell zum Trotz. Sie saß auf dem Wagen, starrte weiterhin in die Leere, als wäre ihr Geist aus dem körperlichen Gefäß entschwunden. Auch Helga, die über erstaunliches Wissen um Kräuter und deren heilende Wirkung verfügte, konnte der Kriegerin nicht helfen. Sie hatte so etwas selbst noch nicht gesehen. Malkus hatte kurz überlegt, mit Sebariell darüber zu sprechen. Es war wohl für jeden in der Gruppe offensichtlich, dass Eves Zustand etwas mit dem Fluch zu tun hatte, der auf ihr lastete. Dies schien eine weitere Facette des dunklen Mals zu sein, das auf der Söldnerin lag. Helga versuchte sich ihre Eifersucht nicht anmerken zu lassen. Wenn Malkus einen Blick zu Eve wagte, wandte sich Helga stets an ihn und versicherte ihm, dass es Eve gut gehen würde, sie bräuchte nur Ruhe. Malkus versuchte dabei milde zu lächeln.


    Am Stall sorgten Malkus und Sebariell für Eve ein ruhiges Plätzchen zu finden. Im geräumigen Zelt gab es auch Schlafplätze, die von den Reisenden gerne gegen den harten Boden ausgetauscht wurden, auf dem diese üblicherweise schlafen mussten. Eve setzte sich auf eines der hölzernen Gestelle, auf denen eine mit Stroh gefüllte Matratze lag. Unverändert galt ihr Blick der Leere, die niemand sonst zu sehen vermochte. Malkus hoffte, dass noch weitere Heilkundige am Lager vorbeizogen und vielleicht helfen konnten, er schlug der Gruppe vor, zumindest ein paar Tage am Stall zu bleiben, bis sich Eves Zustand besserte.


    Während der ganzen Zeit, in der sich Malkus Sorgen um Eve macht und von Helga umgarnt wurde, hatte er ganz auf Symin vergessen. Ihm war erst jetzt aufgefallen, dass Symin seit ihrem Kampf mit den Moblins auffallend still war. Der Junge war nicht der Gesprächigste, aber jetzt erst fiel Malkus auf, dass Symin niedergeschlagen wirkte. Er hatte schon nach den Kämpfen in Hateno und Kakariko gesehen, dass Symin Verletzungen problemlos wegsteckte, auch das Töten von Widersachern schien ihm nichts auszumachen, daher fragte sich Malkus, was mit dem Jungen los war. Was war dort im Moblinlager geschehen, das dem Jungen so zugesetzt hatte? Vielleicht ist er einfach nur erschöpft versuchte sich Malkus einzureden. Wie wir alle. Er wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Symin war nicht einfach so erschöpft, aber Malkus kam zum Schluss, dass eine Ruhepause am Stall sich vermutlich für alle zum Besseren auswirken würde.


    Der Hylianer schlenderte etwas Abseits des Stalls um den Kopf freizubekommen. Er würde später nach Eve sehen, Sebariell war vorhin bei ihr gewesen und Malkus wollte seine Gedanken ordnen, die letzten Tage noch einmal durchgehen. Das Rauschen des nahen Bachs bewirkte Wunder und er konnte wieder klare Gedanken fassen. Mordred ging es Malkus durch den Kopf. Er war immer noch eine gegenwärtige Gefahr. Ebenso wie diese Gerudo, die ihnen nachgestellt hatte. Sie konnten es sich eigentlich nicht leisten, mehrere Tage am Stall zu verbringen, aber in ihrem jetzigen Zustand war Eve in einem Kampf völlig Hilflos und Symin... ja, er schien wie jemand, der im Angesicht des Todes seine Fähigkeiten abrufen konnte, aber der Junge wirkte ebenso bedrückt und gepeinigt. Sebariell war tapfer, aber seine schwere Verletzung war noch nicht zur Gänze verheilt und Brom hatte ein Herz aus Gold, aber auch seine Kraft würde Grenzen haben. Malkus kam an einen Baum, der schon ein wenig schief stand, aber von seinen tiefen Wurzeln daran gehindert wurde, umzufallen und zum Fraß für Würmer und Käfer zu werden. Er lehnte sich an den Baum und starrte auf das sich stetig bewegende Wasser des Flusses, der unbekümmert seinen Weg entlang floss, als würden die Probleme der Völker Hyrules ihn nicht weiter interessieren. Er rutschte mit seiner Seite den Stamm entlang und setzte sich, an den Baum gelehnt, ins weiche Gras, zwischen zwei dicke Wurzeln, die aus der Erde ragten, als er eine bekannte Stimme vernahm. "Da bist du also" Es war Helga.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • >>>>> Sebariell kommt mit Malkus, Symin, Brom und Evelyn aus Richtung Inneres Hyrule >>>>>


    Der Karren ächzte, als er vor dem allseits bekannten Zelt mit dem riesigen Pferdekopf zum Halten kam. Schnell hatten die Gefährten ihr weniges an Hab und Gut ausgepackt und den Karren Ham überlassen, der nun einen fähigen Stallmitarbeiter suchte, um das Gefährt wieder flott zu kriegen.


    Sebariell und Malkus hatten sich, nach Absprache mit den anderen, um Evelyn gekümmert und ihr ein Bett im Stall beschafft. Dort lag sie nun, noch immer ins Leere starrend, wie eine leblose Hülle. Besorgt blieb Seba am Bett seiner Gefährtin, hielt ihre Hand, flösste ihr ein paar Schlucke Wasser ein und wartete auf Malkus. Dieser war losgezogen, um nach einem Heilkundigen zu suchen. Die Chancen standen gut, dass es hier einen solchen gab, war ein Stall doch stets der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Reisenden, ob nun Händler, Abenteuerer oder Heilkundiger.

    Je länger Malkus auf sich warten ließ, desto besorgter wurde Sebariell. Dem Stand der Nachmittagssonne zu urteilen, die die Schatten der Gäste allmählich verlängerte, war der Wortverdreher fast schon eine Stunde weg. Der Stall samt Umgebung war bei weitem nicht weitläufig genug, um so lange fort zu sein.

    "Eve, warte hier. Ich schaue nach Malkus, dann komme ich wieder!" Der Schmied strich noch vorsichtig eine von Eves langen, ebenholzfarbenen Strähnen aus dem Gesicht, ohne dafür eine Regung ihrerseits zu bekommen, und verließ dann das Zelt.


    Draußen schien die Sonne, der Himmel war in ein schönes Blau getaucht und der Fluss ergänzte mit seinem sanften Rauschen die Geräuschkulisse, die das emsige Treiben am Stall erschuf.

    Sebariell konnte Brom sehen, der bereits eifrig damit beschäftigt war, seine Ware zu präsentieren. Dabei ging er wohl gezielt auf die Leute zu, die gerade frisch am Stall eintrafen. Auch Symin hatte Seba kurz erspät, als er nach draußen gegangen war. Der Yiga hatte am Tresen des Stalls gesessen und war in ein Gespräch mit dem Wirt vertieft, bei dem der Schmied nicht hatte stören wollen. Gut, wenn Symin auf andere Gedanken käme, dachte Sebariell. Sein Freund hatte die gesamte Fahrt bis zum Stall kein Wort gesprochen, auch wenn sein Zustand bei weitem nicht so dramatisch war, wie der von Eve.

    "Herr Sebariell?" Eine Stimme erklang plötzlich hinter Seba, die ihn aus seinen Gedanken riss. Abrupt drehte er sich um und sah einen jungen, schlacksigen Mann auf sich zu laufen. Mit seinem dünnen, langen Arm winkte er zögerlich. Seba erkannte den Herannahenden nach einem Moment. "Linus! Seid Ihr es?"

    Der Mann nickte, scheinbar dankbar, erkannt worden zu sein. "Ja, Herr Sebariell. Schön, dass Ihr Euch erinnert!"

    "Natürlich erinnere ich mich. Wir waren schließlich eine ganze Zeit lang in Igors Kutsche unterwegs gewesen! Aber sagt, habt Ihr das Plateu erkunden können, so wie Ihr es wolltet?"

    Linus schien begeistert davon zu sein, dass sich Seba sogar noch an den Grund seiner Reise erinnerte und nickte schwungvoll. Fast befürchtete Sebariell, dass dem Mann der Kopf gleich von den schmalen Schultern fallen würde. "Jawohl, ja! Ich war am Fuße des Plateaus und hatte mir die Ruinen dort angesehen. Die Architektur und Verarbeitung der hohen Verteidigungswälle, die das gesamte Plateau umschließen, zeugen von einer Steinmetzkunst, die heute gar nicht mehr gelehrt wird - und wahrscheinlich auch schon vor 50 Jahren verloren gegangen war. Das Plateau ist einfach beeindruckend. Ich glaube auch, herausgefunden zu haben, wo der ursprüngliche Eingang gelegen haben könnte. Nur mit Sicherheit lässt sich das vom Boden aus nicht sagen..."

    Sebariell, der sich sehr für Handwerkskunst aller Art interessiert, hörte genau zu, während Linus sprach. "Dann müsst Ihr wohl als nächstes hinauf!", scherzte der Schmied.

    "Mitnichten! Dafür fehlt mir der Mut. Anders als bei den beiden Reisenden kürzlich."

    "Es war jemand AUF dem Plateu?"

    "Ja, eine junge Frau und ihr Begleiter. Beide waren mit dem hier ein- und ausgehenden Orni gereist. Der Vogelmann ist eine imposante Erscheinung! Sicher werdet Ihr ihm hier noch begegnen. Ohne Angst waren die Beiden mit ihm nacheinander aufs Plateau geflogen. Als sie zurückkehrten, wollte ich sie ausfragen, aber mir fehlte der Mut. Der Mann sah aber auch eher furchteinflössend aus. Und dann waren sie weg..."

    Unglaublich! Eine Reise auf das sagenumwobene Plateau. Plötzlich kribbelte es in Sebas Magen. Auch er hatte plötzlich Interesse, das Plateau zu erkunden. Doch es gab dringendes zu erledigen. Ein solches Abenteuer müsste noch warten. Gerne hätte er aber diese mutigen Abenteuerer gesehen, die sich dies getraut hatten!

    Plötzlich fiel Sebariell etwas ein! "Sagt Linus, Ihr kennt Euch hier aus, nicht wahr? Gibt es einen Heilkundigen hier am Stall? Eine Gefährtin von mir braucht dringend Hilfe."

    Linus legte seinen Zeigefinger ans Kinn und tippte darauf, während er nachdachte. Dann strahlte er über sein ganzes Gesicht, froh helfen zu können. "Theresia! Sie ist die Frau des Stallmeisters und erfahren in Heilkunde. Sie könnte helfen!"

    "Könnt Ihr mich zu ihr führen?"

    "Gerne!"

    Linus rannte los und Seba hatte fast Mühe, ihm zu folgen, so motiviert war der Mann vor ihm.


    Theresia war hinter dem Stall und begutachtete gerade ein Pferd, dass scheinbar eine Verletzung am Vorderbein hatte. Die Frau war hochgewachsen, kräftig gebaut mit muskulösen Armen. Das blonde Haar war von einzelnen, silbernen Strähnen durchzogen, was ihr einen Anflug von Weisheit verpasste. Das Haar trug sie offen, es fiel in Wellen ihr breites Kreuz hinab. Mit einer überraschend hellen Stimme sprach sie zur Besitzerin des Pferdes: "Habt keine Sorge! Eurem Hengst geht es gut. Er hat sich lediglich den Knöchel an einem giftigen Strauch aufgeritzt. Das Gift ist nicht tödlich, lässt die verletzte Stelle jedoch anschwellen, sodass es schlimmer aussieht als es ist. Gebt ihm dieses Pulver ins Futter und reibt etwas davon in die Wunde, dann wird er wieder!"

    Dankbar nahm die Reiterin das Pulversäckchen entgegen und nickte. Dann ging sie mit ihrem Pferd davon.

    Theresia drehte sich zu Sebariell und Linus um, nickte knapp und schien dann darauf zu warten, dass einer von beiden zu sprechen begann. Seba berichtete kurz von Evelyns Leiden, ohne aber den Fluch zu erwähnen. Als er fertig war, nickte Theresia erneut.

    "Das klingt nach einem schweren Fall. Ich will sie mir ansehen!"


    Schnell waren die drei bei Evelyn angekommen. Theresia schaute sich die Kriegerin genau an, horchte ihrem Atem und dem Rhythmus ihres Herzens, fühlte den Puls und die Temperatur. Schließlich sagte sie: "So etwas ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Und ich sah schon sehr viel! Einmal kam ein Mann zu mir, der nach einem Saufgelage ein Glas an einer Stelle hatte, auf die ich nicht näher eingehen werde."

    Seba schluckte und schob die aufkommenden Bilder schnell beiseite. "Was bedeutet das für Eve?"

    "Nun, es wird keinen Heilkundigen geben, weder hier noch sonst wo in Hyrule, der ihr helfen kann. Es ist, als wäre sie nicht da. Das Einzige, was man tun kann, ist ihren Körper zu erhalten, bis sie wieder da ist. Hier!"

    Theresia warf Sebariell einen Beutel aus Leder zu. Auch in diesem befand sich ein Pulver. Es roch süßlich.

    "Eine Mischung zerstoßener Kräuter, Beeren und Früchte, die viele Vitamine enthalten. Damit sorgt Ihr dafür, dass ihr Körper nicht schlapp macht. Zumindest sollte das für ein oder zwei Tage helfen. Alles darüber hinaus würde wohl das Ende dieser Frau bedeuten."

    Sebariell wurde blass. Das bedeutete also, dass nun alles von Evelyn abhängen würde. Würde sie rechtzeitig zu sich finden oder würde zuvor ihr Körper zu Ende gehen?


    Nachdem Sebariell das Pulver mit Wasser vermengt Evelyn verabreicht hatte, hatte er sich bei Theresia und auch bei Linus bedankt. Diese hatten ihn daraufhin allein bei Evelyn gelassen. Während er bei der Ritterin saß, dachte er darüber nach, was aus ihre würde. Um sich abzulenken, überlegte er, wie er die nächsten Tage am Stall verbringen würde. Er hatte noch die Rüstung, die er in Hateno erworben hatte. An dieser hatte er ab und an während ihrer Reise gearbeitet. Er könnte sie nun fertig stellen. Außerdem konnte er Malkus noch mit dem Umgang mit seinem Schwert helfen. Und da fiel es Seba plötzlich wieder ein! Er war ja auch auf der Suche nach Malkus gewesen! Der Wortverdreher war immer noch nicht wieder da... Besorgt verließ Sebariell erneut das Zelt, um nach seinem Gefährten zu suchen!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Brom schlenderte weiter von einem Stand zum nächsten, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde.


    (Unbekannt) Ach, welch ein Zufall, man trifft nicht häufig andere Goronen so weit von daheim.


    Brom drehte sich um und blickte in das Gesicht eines anderen Goronen der ihm wage bekannt vorkam.


    (Brom) Entschuldigt die Frage, aber haben wir uns nicht schon irgendwann einmal gesehen?


    (Unbekannt) Das kann gut sein, ich bin schon lange im Geschäft, so wie du bin ich Händler. Gorgos ist mein Name, falls dir das mehr sagt.


    Gorgos.... Gorgos.... Irgendwie klingelte da etwas bei Brom. Hatte er nicht erst kürzlich diesen Namen gehört.... Ach, na klar!


    (Brom) Jetzt erinnere ich mich. Vor vielen Monden an einem Lagerfeuer, in Begleitung eines mir allzu bekannten roten Wildfangs.


    (Gorgos) Roter Wildfang? Ihr meint sicher Anyanka, Mensch ist das lange her. Aber Moment, es hört sich so an als würdest du sie kennen?


    (Brom) Das kann man wohl sagen. Bis vor kurzem bin ich noch mit ihr gereist. Wir waren in Kakariko und haben dort gemeinsam einen Banditenangriff zurückschlagen.


    (Gorgos) Moment, ich glaube ich habe von diesem Angriff gehört. Anya war daran beteiligt?


    (Brom) Jep, Anya, ich und noch ein paar Gefährten. Ich kann dir sagen, dass war nicht einfach, aber wir haben es überlebt. Kurz darauf hat uns Anya allerdings mit einem Gefährten verlassen. Keine Ahnung wo sie jetzt sind. Ich soll euch übrigens von ihr grüßen, falls ich euch mal begegne.


    (Gorgos) Das klingt ja abenteuerlich. Aber schade das Anya nicht bei euch ist, ich hätte sie gern nochmals wieder gesehen. Aber es freut mich, dass sie mich nicht vergessen hat. Ich gebe euch die Grüße gern zurück, falls ihr sie mal wieder sehen solltet.


    Brom wollte gerade darauf antworten, als das Gespräch unterbrochen wurde.


    (Unbekannt) Entschuldigt die Herren, aber trägt zufällig einer von Ihnen den Namen, Brom?


    Sie blickten sich nach der Stimmen um und entdeckten einen Orni.


    (Brom) Ähm, ja, das bin wohl ich. Wie kann ich helfen?


    (Orni) Das ist ja mal wieder typisch. Da fliegt man über halb Hyrule und findet den Empfänger des Briefes genau dort, wo der Brief kurz zuvor losgeschickt wurde. Da hätte er ihn auch gleich persönlich abgeben können, wenn er etwas gewartet hätte. Egal, ich hab hier einen Brief für euch.


    Brom nahm irritiert den Brief entgegen und gab dem Orni noch ein kleines Trinkgeld für seine Dienste. Daraufhin öffnete er ihn gleich und fing an zu lesen:


    Grüßt Euch!

    Seit wir uns vor fünf Tagen getrennt haben, ist so einiges passiert. Anya und mich hat es auf das Vergessene Plateau verschlagen -

    dieser Ort ist wirklich merkwürdig, aber in einem... positiven Sinne. Im großen und ganzen bekam die Luft dort oben

    uns ganz gut, nun sind wir jedoch unterwegs in Richtung Tabanta, um dort eine dringende Angelegenheit zu klären.

    Ich überlasse es jedoch Anya, euch eines Tages davon zu erzählen, denn es ist eine recht persönliche Sache, über die zu sprechen,

    so denke ich zumindest, ich nicht befugt bin. Macht euch dennoch keine Sorgen, es geht uns gut. Eigentlich sehr gut,

    denn bestimmte Dinge haben sich zwischen uns verändert, und damit sind wir ausgesprochen glücklich.

    Nun aber zu euch: Im Moment befinden wir uns am Stall des Flusses, und mir kamen unschöne Gerüchte zu Ohren -

    nämlich von einer Gruppe Männer, deren Beschreibung nur auf euch zutreffen kann und einer mordenden Frau am Stall der Sümpfe.

    Mich würde sehr interessieren, was dort vorgefallen sein mag - und zwar aus erster Hand. Ich könnte euch durchaus behilflich sein,

    unangenehme Gerüchte über euch im Keim zu ersticken. Falls diese Frau wirklich existiert: Fängt ihr Name zufällig mit einem 'E' an?

    Anya und ich trafen einst auf eine Frau mit einer Sense, auf die das zuträfe. Und sie erschien mir nicht gerade wie eine Mörderin.

    Nun denn, ich hoffe, es findet sich für euch alsbald eine Gelegenheit, mir zu antworten.

    Gehabt euch bis dahin wohl,

    Zoltan


    Brom freute sich zunächst über den Brief, als er las, dass er von Zoltan war. Aber als er zu dem Part mit den Gerüchten kam, die Zoltan aufgeschnappt hatte, machte er sich sorgen. So weit hatte sich die Geschichte bereits verbreitet. Das war nicht gut. Hoffentlich erkannte sie hier niemand. Als Zoltan von Eve erzählte, kam Brom ins stutzen. Es war ganz klar das er Eve mit seiner Beschreibung meinte. Kannten sie sich etwa?


    (Gorgos) Was ist los mein Freund. Ihr machte ein besorgtes und sogleich verwirrte Gesicht. Sind es schlechte Nachrichten?


    (Brom) Was, wie? Aso, entschuldige. Nicht ganz. Ihr werdet es nicht glauben. Der Brief kommt vom Gefährten, mit dem Anya unterwegs ist. Sie sind wohl auf dem Weg in die Tabanta Region. Aber er enthält auch weitere Nachricht. Ich muß mich entschuldigen, aber ich muss jetzt dringend nach meinen Gefährten suchen.


    (Gorgos) Kein Problem. Tabanta Region meintest du. Genau dorthin wollte ich als nächstes. Vielleicht begegne ich den beiden dort ja. Würde mich freuen. Na dann auf wiedersehen. Vielleicht sehen wir uns ja nochmals auf unseren Reisen.


    Brom winkte ihm nochmals zum Abschied, bevor er sich auf die Suche nach seinen Gefährten machte. Sie mussten dringend den Inhalt des Briefes erfahren und Zoltan dann gemeinsam eine Antwort schicken...

  • Nach dem interessanten Gespräch mit dem Wirt aß Symin sein Essen noch schnell auf und trank sein Bier aus. Schnell wollte er sich nun an das Machen, was er sich versprochen hatte: Er wollte sich jetzt um seine Freunde kümmern.

    Es war gerade Nachmittag und der Himmel erstrahlte in einem hellen Blau. Vögel zwitscherten und der Fluss plätscherte im Hintergrund vor sich hin. Symin ging nun in den Stall hinein und sah nach Evelyn. Noch immer lag sie geistesabwesend da und starrte Löcher in das Dach des Zeltes. Eigentlich wollte er sich bei Sebariell nach ihrem Zustand erkundigen, aber er war gerade nicht hier. Genauso wenig wie Malkus. Der Einzige, den er erblicken konnte, war Brom, welcher mit einem anderen Goronen sprach. Wahrscheinlich wusste Brom aber auch nicht, wie es Evelyn ging. Oder gar, wie sie ihr helfen könnten. Aber das wusste gerade wohl niemand. Hoffentlich hörte das bald wieder auf, denn auf Dauer konnte das einfach nicht gesund sein und Symin fürchtete sich sehr davor, auch noch sie zu verlieren. Bei dem Gedanken war der fast schon positive Ausdruck in seinem Gesicht, den er nach dem erhellenden Gespräch mit dem Wirt hatte, wieder verflogen. Trübnis kehrte in sein Gesicht zurück und legte sich in seinen Zügen nieder. Je länger er darüber nachdachte, desto unbehaglicher wurde ihm. Evelyn durfte nicht sterben, er durfte nicht zwei Freunde in so kurzer Zeit verlieren. Erst recht nicht, da der erste Freund durch seine Hand starb, nur, um Evelyn zu beschützen. Beschützen... Vor einem Yiga. Vor etwas, dass er selbst war. Und das, dieses Ebenbild seinerselbst, hatte er auch noch getötet, um seine Freundin zu beschützen. Damit fiel Symin in eine negative Spirale, in der er sich mit jedem Gedanken, den er fasste, weiter ins emotionale Loch schubste. Bis er schließlich unterbrochen wurde, von Brom. Brom hatte den Brief anscheinend fertig gelesen. Genauso wie Symin hatte er erwartet, Sebariell hier anzutreffen, aber er war nicht hier, weshalb er sich an Symin wandte: "Hallo Symin, weißt du wo Sebariell und Malkus sind? Ich hab einen Brief von Zoltan bekommen und wollte ihn euch zeigen."

    Endlich mal wieder eine Nachricht, die ihn etwas aufheiterte. Symin fragte ihn daraufhin: "Was steht denn in dem Brief?"

    "Es geht Zoltan und Anya gut. Sie waren auf dem vergessenen Plateau und sind jetzt auf dem Weg nach Tabanta, um dort etwas zu klären. Und sie haben von der" , jetzt wurde Brom etwas leiser, "von der Sache am Stall der Sümpfe gehört. Außerdem kennen sie anscheinend Eve." entgegnete Brom. Symin freute sich über die Nachricht, dass es ihnen gut ging. Dass sich die Ereignisse des Stalls so schnell herumsprechen, ist hingegen beunruhigend. Wenn die beiden schon so schnell davon erfahren haben, können sie bei niemandem mehr wissen, ob die Person darüber in Kenntnis ist. Das erschwert die Reise in Richtung der Gerudo-Wüste erneut deutlich.

    "Wir sollten warten, bis Sebariell und Malkus wiederkommen. Sie würden Evelyn nicht lange alleine lassen, also müssen sie bald wieder da sein. Dann sollten wir ihnen auch davon erzählen und schreiben gemeinsam eine Antwort." antwortete Symin.

    Brom nickte ihm zustimmend zu uns setzte sich neben ihn, um auf Sebariell und Malkus zu warten...

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Malkus war verwundert, wie Helga ihn gefunden hatte. Er hatte auf seinem Weg hierher mehrmals nach hinten geblickt, ob er verfolgt wurde... ob sie ihn verfolgen würde, aber er fühlte sich sicher. Helga war wohl geschickter, als er es ihr zugestand. Sie erkannte die Überraschung in seinem Blick und neckte ihn. "Na, nicht erwartet mich noch einmal zu sehen?" fragte sie ihn. Malkus, der sonst so wortgewandt war, musste einen Augenblick innehalten. Helga lächelte und fuhr fort. "Es hat fast so ausgesehen, als würdest du dich vor mir verstecken wollen". Sie fügte ihrem Satz hauchend hinzu "mein Retter".


    Malkus versuchte sich etwas aufzurichten. Das Rauschen des Wassers sorgte unablässig für eine fast schon idyllische Geräuschkulisse. Der Hylianer verstand, was Helga von ihm wollte und obwohl er sonst nie Probleme hatte, das Bett mit einer Frau zu teilen, hielt ihn diesmal etwas zurück. "Helga... ich..." er versuchte die richtigen Worte zu finden. "Ich sagte euch schon am Lager, dass ich ein Leben führe, welches nicht zu euch passt." Helga nickte. "Es gibt Dinge, die viel größer Sind als wir beide, die es zu verhindern gilt. Meine Gefährten... ich... wir sind dazu bestimmt, die Zukunft Hyrules zu verändern." Helga lächelte erneut. Malkus versucht seinen Körper nach hinten zu schieben, als Helga sich rittlings auf ihn setzt. "Hyrules Schicksal kann doch bestimmt ein oder zwei Tage warten, oder nicht?" Helga grinst dabei. Malkus wusste, dass sie schon allein wegen Eves Gesundheitszustand mehrere Tage am Stall verbringen würden, es würde auch nichts bringen, Helga anzulügen. Warum hatte Malkus auf einmal solche Schwierigkeiten, mit einer Frau zu sprechen, geschweige denn, ihren Avancen zu antworten. Irgendetwas ließ ihn zögern. War es Helgas Anhänglichkeit? Sie hatte ihn kaum aus den Augen gelassen, seit sie am Stall angekommen waren und sie hatte ihn problemlos gefunden, obwohl er versucht hatte, etwas auf Abstand zu gehen. Ist die Bekanntschaft des Mädchens wirklich so eine Bürde für dich fragte er sich selbst. Malkus kannte die Antwort darauf selbst nicht. Helga rutschte weiter an ihm hoch und stemmte ihre Hände gegen seinen Brustkorb. Das unaufhörliche Plätschern des Wassers wurde scheinbar immer lauter. Selbst, wenn Malkus nun nach Hilfe rufen würde, es hörte ihn wohl keiner. Wobei der Gedanke daran lächerlich schien. Er, der größte Frauenheld diesseits und jenseits von Kakariko fürchtete sich auf einmal vor einer Frau?


    Helga rutschte nun wieder etwas nach unten, ihre Hände rutschten etwas nach außen und sie legte ihren Kopf auf Malkus Brust. Sie hörte sein Herz außergewöhnlich schnell schlagen. "Gefalle ich dir nicht?" flüstert sie beinahe etwas enttäuscht. Vorsichtig legt Malkus einen Arm um sie. "Wie kommst du darauf... natürlich gefällst du mir... aber ich habe es dir schon im Lager erklärt, dass..." sie unterbrach seine Worte. "Wieso zierst du dich dann mir den Hof zu machen?" Malkus selbst wollte die Antwort auf diese Frage wissen.


    Sanft streichelte er den Rücken der Frau und versuchte, seinem Herz zu befehlen, es solle etwas langsamer schlagen. Mit jeder Sekunde, die verstrich, gehorchte sein Herz immer mehr dem Wort seines Herrn und auch die Beredsamkeit des Hylianers kehrte mit jedem sich beruhigenden Pulsschlag zurück. Malkus fühlte, dass er die Zügel seines Geistes wieder in den Händen hielt. Er atmete gleichmäßig und spürte das sanfte Gewicht der Frau auf seinem Körper. Das Rauschen des Flusses beruhigte ihn. Beinahe wäre er eingeschlafen, als Helga plötzlich ihre Hände erneut gegen seine Brust stemmte. "Lass uns schwimmen gehen" schlug sie mit freudiger Stimme vor, richtete sich auf und wartete darauf, dass Malkus das selbe Tat. Er fühlte sich noch etwas benommen, als Helga ihm ihre Hand hinstreckte und wischte sich den Sand aus den Augen, welchen die Göttinen gerade dabei waren, hineinzustreuen. Die Frau streifte ihr langes Kleid ab, darunter trug sie noch eine weiße Bluse, die sie sich blitzschnell über den Kopf zog und in die selbe Richtung wie ihre andere Kleidung warf. Nur noch mit einem knappen Stoffteil bekleidet, welches ihre Scham verdeckte, eilte sie über den waldigen Boden zum Flussufer, dort, wo die Strömung nicht so stark war sie nicht fortzureisen vermochte. Malkus, der auf einmal hellwach war, rieb sich die letzten Schlieren aus seinen Augen und wollte Helga gerade nachrufen, dass sie vorsichtig sein solle und der Fluss gefährlich war, da hörte er schon ein nasses Platschen, das ihm verriet, dass die Hylianerin gerade ins Wasser gesprungen war. Malkus versuchte sich zu erinnern, wann er denn das letzte Mal gebadet hatte, bevor es ihm einfiel, schlüpfte er ebenfalls aus seinen Sachen und machte es der Frau gleich. Das kühle Nass des Flusses vertrieb auch das letzte Bisschen Schlaf aus seinen Gedanken und er genoss das erfrischende Wasser. Dort, wo die Böschung auf den Fluss traf, ragte ein kleines Stückchen des Waldbodens in den Fluss und sorgte dafür, dass die Strömung nicht so stark war und sie nicht mitgerissen wurden. Das Wasser war dort auch nicht besonders tief und Malkus konnte den schlammigen und mit Steinen übersähten Boden mit seinen nackten Füßen ertasten, während das Wasser ihm nur Brusthoh stand. Helga, die etwas kleiner war, musste immer wieder kleine Sätze machen, um nicht gänzlich unterzugehen. Mit jedem Sprung wirbelte sie den schlammigen Boden auf und kleinere Steinchen wurden durch die Strömung ein paar Meter weiter getragen. Mit einem Satz sprang Helga nach vorne und umarmte den überraschten Hylianer, der beinahe sein Gleichgewicht dabei verlor. Malkus fing sie auf und erwiderte ihre Umarmung. Ihr nasses, haselnussfarbenes Haar klebte ihr an Kopf und Schläfe, als sie sich nach vorne lehnte und Malkus küsste. Dem Hylianer fehlten nun schon zum zweiten Mal an einem Tag die Worte.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Sebariell stapfte still über das Gelände des Stalls und sah sich um. Um ihn herum sah er die verschiedensten Stallbesucher, Reisende und Händler, die emsig miteinander schwatzten, um Ware pfeilschten oder über ihre Reisen sprachen (und wohl die ein oder andere Begebenheit dabei ausschmückten).

    Doch der Schmied hatte kein Ohr für diese Unterhaltungen übrig, war er doch immer noch auf der Suche nach seinem eigenen Wortverdreher und Geschichtenerzähler. Wo war Malkus nur abgeblieben?


    Als Sebariell hinter den Stall bog, kam ihm gerade Ham entgegen. Dieser hatte einen hochroten Kopf. Verwundert schaute Seba ihn an. Als der Händler den ihn bemerkte, räusperte er sich und versuchte ein Lächeln aufzusetzen.

    "Alles in Ordnung?", fragte Sebariell.

    "Ja. Es ist nur mein Karren. Eine der Achsen ist gebrochen und die Reparatur wird teurer als erwartet. Ich halte es für Wucher. Doch der Stallmitarbeiter meinte, dass Holz gerade knapp wäre. Zu viele Bokblins und Moblins treiben sich derzeit in der Gegend rum..."

    "Wenn Ihr wollt, so werden wir Euch gerne etwas geben. Schließlich tut Ihr uns einen großen Gefallen, wenn Ihr uns auf Eurem Karren mitnehmt."

    "Von meinen Wohltätern nehme ich keinen einzigen Rubin! Vergesst das ganz schnell wieder!" Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, spuckte Ham noch kräftig auf den staubigen Boden. Als sein Speichelkloß den auf dem Boden aufschlug, wirbelte er ein kleines Staubwölkchen auf.

    "Dann... äh, sagt uns dennoch bescheid, wenn wir anders helfen können."

    Ham nickte. "Ha, wenn Ihr uns Eure Schwerter zum Schutz stellt, reicht das völlig!" Dann verabschiedete sich der Händler, um sich ein Bier am Tresen zu organisieren.


    Als er am Stall nicht fündig wurde, setzte Sebariell seine Suche am Flussufer fort. Möglicherweise hatte es sich Malkus ja hier gemütlich gemacht...

    Während er am Ufer entlang schlenderte, kam Seba nicht umhin, die Schönheit der Landschaft zu bestaunen. Kurz stellte er sich vor, wie einst die großen Handelsstraßen befahren wurden von bis zum Rand gefüllten Kutschen und Karren, die seltene Waren von einem Ende Hyrules zum nächsten brachten und darüber hinaus. Besonders wertvolle Fracht wurde zusätzlich durch die Ritter Hyrules beschützt, die überall ihre Garnisonsstätten hatten.

    Und nun, 50 Jahre später, war nichts mehr von diesem Glanz übrig. Lediglich Grundmauern und andere Ruinen zeugten von der einsten Pracht des Königreichs. Wie gern hätte er zu der Zeit gelebt, als das Reich noch blühte und gedeihte...

    Ein Kichern riss Sebariell plötzlich aus seinen Gedanken und er horchte auf. Wieder hörte er ein Kichern. Er ging näher darauf zu. Definitiv kam das Geräusch aus dem Gebüsch vor ihm. Er trat etwas näher heran und blieb dann erstarrt stehen, als sich ein Plätschern zum Kichern gesellte. Jemand musste gerade wohl im Fluss baden! Sebariell würde wahrlich nicht nochmals ins Fettnäpfchen treten, so wie bei Evelyn damals. Also entschied er sich, dem Gebüsch fern zu bleiben.

    Gerade als er sich abwandt, hörte er eine ihm bekannte Stimme. Zwar konnte er die Worte nicht verstehen, doch musste es mit Sicherheit Malkus sein! Der Wortverdreher hatte also bereits jemanden gefunden, mit dem er seine Zeit verbringen konnte. Sebariell war enttäuscht. Er hatte sich Sorgen gemacht. Mehr noch hatte er gedacht, dass sein Freund auf der Suche nach Hilfe für Eve gewesen war. Stattdessen vergnügte er sich mit einer Frau beim Baden. Seba hoffte nur, dass sein Gefährte nichts mit Helga anfing. Dies würde die Sache nur unnötig verkomplizieren...


    Grummelnd kehrte Sebariell zum Stall zurück. Er wollte geradewegs zu Eve gehen, um nach ihr zu sehen. Doch direkt vor dem Eingang des Stalls traf er Brom und Symin. Sie schienen auf ihn gewartet zu haben.

    "Hey, Seba! Hast du Malkus gesehen?", wollte Brom wissen.

    "Äh ja... er nimmt wohl gerade ein Bad."

    "Hm. Jetzt? Hätte das nicht bis zum Abend oder so warten können?"

    Sebariell zuckte nur mit den Schultern, wollte nichts weiter dazu sagen. Sollte Malkus sich dazu äußern.

    "Egal. Ich habe einen Brief von Zoltan bekommen! Ich wollte ihn euch zeigen!"

    Aufgeregt wedelte er mit dem Pergament, auf dem Zoltans Worte verewigt waren. Sebariell war überrascht und ebenfalls aufgeregt. Er war gespannt, zu hören, was der Söldner und Anya alles erlebt hatten, seit sie sich von den anderen in Kakariko getrennt hatten...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Auf seiner Suche nach den Gefährten, fand Brom zunächst Symin. Er war ebenso beunruhigt über die schlechten Nachrichten von Zoltan. Gemeinsam warteten sie auf die anderen, aber nur Sebariell kam noch, Malkus nahm wohl gerade ein Bad, meinte der Schmied. Ausgerechnet jetzt.


    Als Sebariell den Brief gelesen hatte, wirkte auch er beunruhigt. Seit Brom den Brief gelesen hatte, fühlte er sich beobachtet. Jeder hier konnte sie jeden Moment auf die Sache ansprechen und dann hätten sie den Stall eventuell vorzeitig verlassen müssen. Aber das ging nicht, solange die Kutsche nicht repariert war. Außerdem brauchten sie noch Hilfe für Eve.


    Gerade sie war am auffälligsten in ihrer Rüstung. Darum entschied die Gruppe, sich schleunigst darum zu kümmern. Sie hüllten Eve in einen Umhang und wickelte ihre Sense in eine Decke. Außerdem sorgten sie dafür, daß eine Abtrennung um ihr Bett gestellt wurde. Eves Zustand half ihnen dabei, denn so hatten sie eine gute Ausrede für die Trennwände. Sie begründeten es damit das es ihrer Gefährtin nicht gut geht und sie Ruhe und Abgeschiedenheit brauchte, so stelle niemand unnötige Fragen.


    Nach den Vorkehrungen warteten sie weiter auf Malkus und konnten nur hoffen, daß der Sprücheklopfer nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich zog, in dem er schlimmstenfalls von der Schlacht am Stall prallte.


    Währenddessen setzte Brom sich an erste Zeilen um Zoltan eine Antwort zu schreiben, wobei er den anderen eine Möglichkeit lassen wollte, den Brief um eigene Zeilen zu ergänzen:


    Hallo Zoltan,


    ich hoffe dir und Anya geht es gut und ihr konntet eure Angelegenheiten in der Tabanta Region regeln. Ihr werdet es nicht glauben, aber wir haben uns wohl um haaresbreite verpasst, denn wir sind nur kurze Zeit nach euch hier im Stall am Fluss angekommen.


    Leider muss ich deine Befürchtungen bestätigen, denn wir waren tatsächlich in die Geschichte verwickelt, von der du gehört hattest und bedauern den Vorfall sehr.


    Wie mir scheint, kennt ihr zwei Eve, unsere neue Gefährtin, aber wisst ihr auch von dem Fluch der sie aktuell begleitet? Dieser war Schuld an besagtem Vorfall, sie wusste nicht was sie tat, aber schlussendlich konnten wir sie aufhalten. Leider blieb dies nicht ohne Opfer.


    Aktuell sind wir gemeinsam auf der Suche nach einem Heilmittel für Sie. Die einzige Spur führt uns aktuell in die Wüste.


    Falls ihr von einem Gewissen Mordred oder Morgan Sullivan gehört haben solltet, dann wären wir über Informationen dankbar, da sie wohl mehr über den Fluch wissen dürften. Aber traut ihnen nicht, falls ihr ihnen begegnet.


    Bevor ich den Brief weiter reiche, damit auch die anderen noch ein paar Worte schreiben können, noch einen Gruß von Gorgos an Anya. Ich bin ihm hier begegnet und er hat sich gefreut von Anya zu hören. Vielleicht seit ihr ihm ja auch schon begegnet, da er ebenfalls zur Tabanta Region wollte.


    Nun aber genug von mir, ich gebe das Blatt nun weiter. Mit Grüßen Brom.


    Nachdem er die letzten Worte geschrieben hatte, schob Brom den Brief zu seinen Gefährten, auf das sie auch noch eigene Worte hinzufügen konnten.


    Zuletzt wandte er sich an Sebariell, da er sich daran erinnerte, daß er ihn um Kampfübungen bitten wollte. Da sie hier eine ganze Zeit lang beim Stall bleiben würde, wäre das doch die Gelegenheit.


    Sebariell, werter Freund, könntet ihr mir vielleicht ein paar Grundlagen der Verteidigung beibringen? Ich möchte vorbereitet sein, falls wir in einen erneuten Kampf geraten sollten.