...oder: Wie „The Bombers Secret Society of Justice“ Termina retteten.
Wer kennt sie nicht, die netten Buben aus Unruh-Stadt? Man begegnet ihnen bereits im allerersten Zyklus und das auch notwendigerweise, denn um in der Handlung voranschreiten zu können, muss Link mit ihnen spielen sich einer Herausforderung stellen. Jedoch muss sich der Held der Zeit zuvor erst einmal beweisen, genauer geschrieben muss er Jim beeindrucken.
Jim ist der Anführer der Bomber-Bande außerdem ziert die „1“ die Rückseite seines Oberteils. Wenn er nicht gerade unterbrochen wird, trainiert er die ganze Zeit im Nordteil der Unruh-Stadt seine Fähigkeit mit dem Blasrohr. Er hat stets einen frechen Spruch auf Lager. Sei es gegenüber einem, der ein Kopf größer ist als er selbst, gegenüber einem gleichgroßen Deku („Was willste du Rutzel?“) oder gegenüber Erwachsenen („Was willste, dicker Flegel“ zum Goronen; „Was willste? Schau mich nicht so von oben herab an!“ zum Zora). Respekt sieht anders aus, könnte man meinen, aber wie Jim klarstellt, haben „Erwachsene nichts mit Kinderspielen am Hut.“
Bezüglich des Dekus, naja, er ist nun mal kein menschliches Wesen. Nun könnte man ihnen Rassismus vorwerfen, aber Leute, es sind Kinder... Des Weiteren rührt Jims Art daher, dass das Horror Kid ebenfalls mal Mitglied in der Bande war. Es wurde hinausgeworfen, da es nur Schabernack im Sinn hatte und dadurch gegen den Kodex der Bomber verstieß. Mindestens ein Platz in der Bruderschaft ist also frei. Wie kann Link ihn also einnehmen?
Als Deku leider gar nicht, aber er kann sich dennoch der Herausforderung stellen. Er muss lediglich den Ballon vor Jims Augen zerplatzen lassen. Mit Hilfe von Magie ist das kein Problem. Jim lässt sich dadurch beeindrucken und fordert Link zu einem Spiel heraus. Er muss es lediglich schaffen die Mitglieder (mit Ausnahme von einem) vor Morgengrauen des kommenden Tages zu finden und sie zu fangen. Nur ein Räuber würde sich mit Deku-Nüssen einen Vorteil im Spiel ergaunern. Sobald Link alle Mitglieder gefangen hat, verraten die Bomber ihren geheimen Code, womit (Deku-)Link Zugang zum Geheimversteck und somit zum Observatorium erhält. Hierfür muss er nur dem furchtlosesten aller Bomber gegenüber treten: Der Namenlose, der den Eingang bewacht.
Es mag sein, dass er der Kleinste ist, aber er ist das beste Beispiel, dass das äußere Erscheinungsbild trügerisch sein kann, denn selbst mit einem Rückwärtssalto schafft es Link nicht über ihn hinweg (okay, aber an seiner Seite kann man sich vorbeidrängen unter gewissen Umständen, aber pssst). Sobald der Code stimmt, nimmt er Link als Mitglied wahr und macht ihn auf die coolen Sachen des Sternen-Typen aka Professor Shikashi aufmerksam.
Sobald Link das Geheimversteck erkundet, erkennt er, wie furchtlos und mutig die Bomber überhaupt sind, denn sie teilen sich ihr Versteck nicht nur mit dem Professor und einer Vogelscheuche, sondern auch mit zwei Skulltula.
Wie weiter oben erwähnt, wird auch unser Held der Zeit in seiner wahren Form von Jim nicht sonderlich freundlich begrüßt, nachdem der Ballon zerplatzt ist. Und ob Link nun Lust hat, ein weiteres Mal, nachdem die ersten drei Tage zurückgesetzt wurden, sich der Herausforderung zu stellen ist auch fraglich. Gibt es also eine Möglichkeit Jim auf eine andere Art und Weise zu beindrucken? Ja, die gibt es. Der Held kennt den Code bereits und kann im zweiten Zyklus einfach ins Versteck spazieren. Sobald er es verlässt taucht Jim auf. Beeindruckt von Links Fähigkeiten, an deren geheimen Code heranzukommen, macht Jim ihn zum Mitglied und bittet Taya, sie solle dem Horror Kid über den Rauswurf informieren. Seine Belohnung: Das Notizbuch der Bomber!
Das Notizbuch der Bomber und die Mitglieder 2-5
Woher stammt das Notizbuch? Entweder ist es ein komplett neues oder es ist annehmbar, dass es das vom Horror Kid ist. Zwei Überlegungen hierzu. In der 3DS-Version ist es der Maskenhändler, der Link das Notizbuch überreicht. Er erwähnt hierbei, dass er es gefunden hat und fragt sich selbst, ob es „der Kobold“ verloren hat. Außerdem, durch den Unsinn, den das Horror Kid im Kopf hatte, blieb ihm wohl eh keine Zeit das Buch zu verwenden. Wie auch immer, in Links Händen ist es eh besser aufgehoben. Beim Erhalt wird Link über die Verwendung, Regeln und die Verantwortung die damit einhergeht aufgeklärt. Es wird wie folgt benutzt:
1. Finde Menschen in Not und füge ihre Namen und Bilder ein. Es ist nur Platz für 20 Leute.
2. Versprich ihnen zu helfen. Vermerke Versprechen mit Aufklebern. Halte deine Versprechen immer ein!
3. Hast du ein Problem gelöst, erhälst du zur Belohnung einen Jubel-Aufkleber. Er bleibt in deinem Buch.
4. Entferne keine Aufkleber! Sie helfen dir, dich an die Sorgen der Leute zu erinnern, bis jeder glücklich ist.
Dies ist das Kernstück der geheimen Bruderschaft (in der 3DS-Version ist das Buch umfangreicher, womit der 1. Punkt erweitert wird). Trotz der anfänglichen, vielleicht abweisenden Art von Jim, zeigen doch diese Regeln viel von seinen inneren Werten und welche Gedanken sich die Bomber zusammen um andere Leute machen. Klar, ohne dieses Buch würde Link seine Mission auch verfolgen, aber so wird er ein Teil der Idee der Bomber. Nun könnte man das ganze auch hinterfragen. Sollte man nicht aus einer gewissen intrinsischen Motivation handeln, statt von einer Befehlsform wie „Versprich ihnen...“ gebrauch zu machen? Warum kann Sakon in einigen Nächten so leicht der alten Dame aus dem Bomben-Shop die Tasche stibitzen? Sollte es wirklich eine Belohnung in Form von Jubel-Aufklebern ge... ich lass das mal. Wir wissen, dass die Jubel-Aufkleber nur zur Orientierung dienen. He, he.
Sollte man die Regeln in der Zwischenzeit vergessen, kein Problem! Die Mitglieder der Bande sind 24/3 in der Stadt unterwegs, stehen einem zur Verfügung und erinnern dich gern an sie. Link findet sie in vielen Teilen der Stadt. Lediglich auf dem Wäscheplatz und in Süd-Unruh-Stadt wird er keine antreffen. Nicht nur, dass die Mitglieder 2-5 rund um die Uhr wach sind und für das Wohl der Bewohner sorgen, sie zeichnen sich durch eine besondere Kompetenz aus: Neugier. Es ist wichtig sich seine Neugier für unbekannte Sachverhalte, allgemein für die Welt, das Leben beizubehalten. Die Bomber erinnern Link gern daran, durch ihre Fragerei. Hier ein zwei Beispiele:
Kafeis Verbindung zu den Bombern?
Im Auftrag von Madame Aroma kann Link Nachforschungen zu Kafei, der Sohn von Madame Aroma, anstellen. Er muss lediglich Kafeis Maske tragen und mit den Bewohnern reden. Die Bomber zum Beispiel erwähnen, dass sie ihn in der Gegend des Wäscheplatzes gesehen haben wollen. Interessanter wird es aber, wenn Link Professor Shikashi befragt. Dieser spricht ihn überraschend mit „Kafei?“ an. Er erwähnt, dass er sich gut an die Zeit erinnern kann, als Kafei noch ein Mitglied der Bomber war. Wie die Zeit vor der jetzigen Zusammensetzung wohl war? Vielleicht hat Kafei dieses Kollektiv ja sogar ins Leben gerufen. Die Vorstellung, dass der Kuriositätenhändler, der Kafei schon seit Kindetagen kennt, ebenfalls ein Mitglied war, gefällt mir ebenfalls gut. Allerdings müsste er dafür ungefähr im gleichen Alter sein wie Kafei. Auf jeden Fall sind das alles sehr interessante Aspekte. Wer weiß, vielleicht sah der Professor die alte Generation der Bomber auch in einem anderen Licht? Denn die jetzige hat wohl auch nicht die Manieren, die er sich vorstellt.
Ehre, wem Ehre gebührt
Zum Abschluss möchte ich noch auf die für mich wohl schönste Veränderung im 3DS-Ramke im Vergleich zur Nintendo 64-Version aufmerksam machen. Wie konnte es sein, dass die Bomber keinen Auftritt im Abspann spendiert bekamen? All die Durchgänge stellte ich mir diese Frage. Vielleicht habe ich sie bis heute auch nur übersehen, aber dann wären sie einfach zu gut versteckt in den Szenen. Außerdem hätten sie es nicht verdient, so wenig Beachtung zu bekommen. Nintendo dachte sich vermutlich das Gleiche. Um ihre Wichtigkeit hervorzuheben, bauten sie alle Mitglieder in den Abspann ein und sie dürfen der Hochzeit beiwohnen. In welche Szene sonst hätte sie besser hineingepasst? Außerdem unterstreicht diese Wahl noch einmal Kafeis Verbindung zu den Bombern. Während der Kleinste wie wild umher rennt (vermutlich vor Freunde) schauen die anderen den Feierlichkeiten zu. 2015 war es endlich soweit und erhielten die Aufmerksamkeit, die sie schon 2000 längst verdient hätten.
Wie sieht es mit euch aus? Wie steht ihr diesem Kollektiv gegenüber? Habt ihr den Bombern große Beachtung geschenkt oder dachtet ihr lediglich „Ach Mensch, das Charaktermodell vom kleinen Jungen auf dem Friedhof in Ocarina of Time“? Wie gefiel/gefällt euch das Mini-Spiel und wie findet ihr das Konzept des Notizbuchs? Lasst es uns wissen.
PS: Diesen Thread widme ich @silberregen!