Frustration is getting bigger.
Bang~ Bang~ Bang~
Pull my Devil Trigger!
*räuspert*
Devil May Cry-Fans sollten diesen Teil auf keinen Fall aussetzen, den der spitzzüngige Dämonen-Jäger Dante läuft in diesem Ableger zu seiner Höchstform auf – im Schlepptau hat er den übermütigen Nero und seine metallische Durchschlagskraft, sowie den poetischen V mit seinen dämonisch-tierischen Wegbegleitern.
Eins vorweg: Die Story ist wie gewohnt abgedreht und Over-the-Top, mit irrwitzigen Action-Einlagen, vorlauten Charakteren, denen immer ein flotter Spruch auf den Lippen liegt und einem zugrundeliegenden Gut-gegen-Böse-Szenario.
Nicht in einer Szene können sich Dante oder Nero den hochtrabenden Sarkasmus verkneifen und während V mit dem zitieren von Gedichten exzentrisch ist, hat auch Nico ihren Reiz darin, dass sie eine ganz lockere Zunge hat. Und dann wäre da noch Griffon: Er bekommt seinen Schnabel einfach nicht zu und bringt sich damit immer wieder in brenzlige Situationen.
Für mich persönlich war der Plot schon im ersten Drittel absehbar, weswegen ich nicht davon sprechen kann, dass es sonderliche Überraschungen gab. Allerdings spielen die wenigsten Leute die DMC-Reihe, weil sie einen tiefschürfenden Plot erwarten, sondern wegen dem Gameplay – und wie ist das so?
(Anmerkung: Ich habe auf „Devil Hunter“; also für erfahrene DMC-Spieler; angefangen.)
Smokin' Sexy Stylish würde ich mal sagen, wobei sich die Stile der spielbaren Charaktere freilich unterscheiden.
Besonders interessant finde ich hier den neueigeführten Charakter V. Am Anfang hatte ich Probleme reinzukommen, weil der Einfluss auf die Angriffsreihen manchmal etwas mangelnd erscheint, doch sobald ich den Dreh raushatte, hatte ich einen irren Spaß.
Der einzigartige Spin an dem mysteriösen Dämonen-Beschwörer ist nämlich, dass man kaum selbst Hand; oder in dem Fall, Gehstock; anlegen muss, sondern man mit Hilfe von Griffon, Shadow und Nightmare kämpft.
Bei Griffon handelt es sich um eine übergroße und gesprächige Krähe, Shadow ist ein schattenhafter Panther und Nightmare ein Titan aus schwarzem Stein, der besondere Durchschlagskraft hat und sogar Wände durchbrechen und somit Geheimnisse aufdecken kann.
Mit ihm ist es für mich; mit Abstand; am einfachsten SSS-Style zu bekommen, sowie nicht getroffen zu werden – es macht einfach Spaß, bringt nur leider mit sich, dass V mit Abstand am wenigsten Variation hat, was die Waffenauswahl angeht. Dafür lassen sich die einzelnen Dämonen aufstufen.
Nero ist für mich am Schwersten zu spielen. Da „L1“ bei allen anderen Charakteren etwas Positives auslöst, werfe ich manchmal versehentlich einen Devil Breaker aus… diese findet man zwar relativ großzügig, trotzdem ist es nicht gerade gut.
Auch gefällt mir seine „Aufladung“ vom Schwert nicht sonderlich. Mir kommt es oft so vor, als würde es für die Combos nur sehr wenig bringen, weshalb ich das Feature nicht unbedingt oft einsetze.
Spaß macht es mir trotzdem, einfach weil die unterschiedlichen Waffen Spaß machen und man sich so auf die unterschiedlichen Situationen einstellen kann. One-on-One bietet sich der Buster an, während ich in Gegnergruppen den Ragtime bevorzuge.
Er liegt mir einfach am wenigsten und Nero war auch der einzige Charakter, bei dem ich bei einem Gegner ein bisschen „Probleme“ hatte (zumindest verglichen). Eventuell muss ich mit ihm noch üben, es ist also keine Kritik am Gameplay an sich.
Denn das ist äußerst flüssig und hat ordentlich Durchschlagkraft. Außerdem finde ich, dass er die interessantesten Ausweich- und Konter-Mechaniken hat.
Dante hat mit Abstand das beste Waffen-Arsenal: Wer möchte nicht gerne ein in-zwei-geteiltes Motorrad durch die Gegend schleudern, damit Gegner umfahren oder durch den Panzer von blutrünstigen Dämonen sägen?
Dann kommt noch die King Cerberus Waffe dazu, welche Feuer, Eis und Blitz vereint und so noch mehr Variation ins Gameplay bringt? Wenn man dann noch die ganzen Standard-Schwerter und Pistolen; so wie einen Raketenwerfer; mit einberechnet, ist unser Dämonen-Daddy wohl ein ganzer Waffenschrank.
Nur Dr. Faust will mir nicht gefallen… zwar kann man damit seinen Bestand der roten Orbs auffüllen, aber wenn man nicht geschickt damit umgeht, kann man auch sehr schnell in den Minus-Bereich rutschen. Damit ich nicht versehentlich darauf wechsele, lege ich die Waffe meistens bei Nico ab.
Auch mit ihm ist es überhaupt kein Problem SSS-Rang zu bekommen, alleine durch die schier unendliche Liste an Kombos, kann man mit gezielten Dodges den Monstern ordentlich einheizen. Er ist der Schnellste im Team, hat allerdings meiner Meinung nach einen fast schon zu signifikanten Vorteil:
Seine True-Form ist viel zu stark, auch wenn sie nicht so lange anhält. Wenn man mal Probleme bei einem Kampf hat, dann kann man einfach permanent Ausweichen, bis die DT Energie sich wieder auffüllt, dieses an SDT weiterleiten und einfach mit der Sin-Form kämpfen… bekommt man zwar keine Style-Punkte, aber ich könnte mir vorstellen, dass es im schweren Modus damit ein bisschen erleichtert…
Audiovisuell ist das Spiel relativ hübsch, aber das Setting bietet sich jetzt auch nicht so sehr an, dass man vor allem die Umwelt super atemberaubend gestalten kann. Die einzelnen Gebiete sehen aber cool aus, wobei unsichtbare Wände manchmal deplatziert und „unorganisch“ wirken… zum Beispiel, weil man auf die Trümmer nicht steigen kann, obwohl dahinter sowieso ein eingestürztes Gebäude ist, welches den Weg versperrt… warum also die unsichtbare Wand?
Musikalisch finde ich es ganz gut, wobei sich mir „Devil Trigger“ in den Kopf gefressen hat und ich es schon die ganze Zeit vor mir her summe, während ich diesen Beitrag verfasse. Coole Tracks gibt es auf jeden Fall, aber manchmal nervt es, wenn da nur zwei Dämonen rumlaufen, das Battle-Thema startet und dann eigentlich schon wieder vorbei ist…
Das Design der Dämonen ist; wie immer; top-notch und absolut verrückt. Kleines Manko: Die Zensur, welche es innerhalb des Spiels gibt. Für mich hätten die merkwürdigen Lichtbalken nun nicht sein müssen.
Abschließend lässt sich sagen: Der fünfte Teil ist was die Fans wollten und ich finde das Gameplay nicht weniger rasant als in z.B. Devil May Cry 4, dafür aber vielschichtiger, flüssiger und abgefahrener als jemals zuvor. Deswegen hat sich DMC5 für mich an die Spitze der Reihe geprügelt.
Trotzdem möchte ich kurz ein negative Sache anmerken: Den Kauf von roten Orbs. Das „Problem“ ist… sie wirken, als wären sie nur drangeklatscht worden, weil man auf den Zug aufspringen wollte. Ich habe das Spiel relativ „casual“ durchgespielt und nicht einmal die Befürchtung gehabt, dass ich wenig rote Orbs bekomme – eher im Gegenteil: Fast jedes Mal, wenn ich Nico anrufe oder zwischen den Missionen, kann ich mir irgendeine neue, geniale Sache kaufen, um meinen Style noch ein bisschen mehr Finesse zu verleihen.
Daher absolut unnötiger Zusatz, der aber glücklicherweise wirklich völlig optional ist. Man kommt so ganz prächtig durch das Spiel.
P.S.: Auch wenn ihr kein Upgrade kaufen möchtet, empfiehlt es sich immer Nico bei einer Telefonzelle anzurufen. Ihre Auftritte sind einfach prächtig und fügen sich perfekt in das übertriebene Action-Geflecht ein.
P.P.S.: Ich spiele die PS4-Version, die PC-Version soll leider; selbst mit sehr gutem PC; nicht perfekt optimiert sein.