Majoras Mask durchgespielt - Eure Meinung!

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  • Glaubt es oder nicht: Ich habe den Foren-Bereich durchforstet und es gibt dazu noch kein Thema.


    Ein abschließender Gedanke. Danach kann man das Buch schließen und weiter gehen. Ihr habt Majoras Mask durchgespielt (die meisten hier im Forum sollten es schon getan haben)... was ist eure letztendliche Meinung zum Spiel? Wo liegen die Stärken und Schwächen? Was hat Majoras Mask besonders gut getan und was schlecht? Wie findet ihr Majoras Mask im Vergleich zu den anderen Zelda-Teilen? Findet ihr das Spiel ist gut gealtert? Habt ihr die 3DS-, GC-, VC- oder N64-Version gespielt? Wie macht sich der Soundtrack im Vergleich? Die Story? Ach, Leute. Es gibt doch so viel zu erzählen, hehe.

    "So hey, don’t laugh, but I think I might have had some kind of spiritual experience with a rock shaped like a face."

  • Ja, da gibt es wirklich viel zu zu sagen. Majoras Mask war mein erstes Zeldaspiel und da ich Gruselgeschichten mag, war es wohl auch der richtige Teil zum Einsteigen. Habe ja schon gemerkt, dass viele hier nicht meine Meinung zu Breath of the wild teilen, aber nach diesem etwas offeneren Spiel käme bei mir in der Rangfolge, der von mir gespielten Teile überraschenderweise nicht Windwaker sondern Majoras Mask und Ocarina of time, was schlichtweg daran liegt, dass ich zum einen mich zwar gerne auf dem bunten Festland umsehe, aber weniger gerne immer den selben Knopf haltend über das endlose immer gleich aussehende Wasser fahre (werde es trotzdem nochmal versuchen) und zum anderen daran, dass OoT und MM interessante Stories haben.


    Nun, da die Stellung in meiner Rangfolge klar ist, es ist schön gruselig und mit vergleichsweise anspruchsvollen Rätseln versehen. Eine Stärke des Spiels ist außerdem, dass du nicht wirklich etwas verpassen kannst, du spulst die Zeit ja eh immer wieder zurück, wohingegen ich mir bei twilight princess nicht so sicher bin. Immerhin verändert sich in diesem Gruselzelda im Laufe der Zeit so manche Zonen nachhaltig. Dinge aus dem vorherigen Zustand können dann nicht mehr entdeckt werden. Könnte mir vorstellen, dass sie den Erfolg von MM mit dem Spiel wiederholen wollten, aber irgendwie ist das für mich nicht so richtig gelungen.


    Die Schwächen.....viel Wiederholung und Warten, was aber immerhin durch ein schnelleres Fortschreiten der Zeit mit Hilfe eines Liedes abgemildert werden kann. Außerdem wird die Zeit an anderen Stellen auch wirklich gebraucht, je nachdem, was sich der Spieler vorgenommen hat. Ich empfand die Welt des Spiels als sehr begrenzt und beengend, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.


    Ich habe es auf dem N64 gespielt. Was die Story angeht, vieles erdenke ich mir dazu, da vieles keinen wirklichen Hintergrund hat, Platz für Fantasie. Die Hauptstory ist kurz und schnell erzählt, aber die Welt ist angefüllt mit kleinen Geschichten, die oft genug mit der Hauptgeschichte im Zusammenhang stehen. Der Soundtrack ist ok, am besten gefällt mir da das melancholische Stück "Song of healing". Ich bin mancher anderer Stücke aus anderen Spielen zwar wegen Häufigkeit überdrüssig geworden, aber deswegen halte ich sie nciht für weniger gut, sondern ich habe einfach nur weniger Lust darauf. Darunter zählen vor allem Stücke aus Oot (Song of storm, Hymne der Zeit, Salias Lied), aber auch die Hymne der Göttin, vermutlich seltsamerweise auch Pai's Theme und das Maintheme zu Windwaker.


    Gut gealtert? Die alte N64-Grafik spricht mich zwar nicht mehr so sehr an wie früher, aber ich hätte vermutlich noch immer Spaß daran, es zu spielen. Damals habe ich es immerhin ein paar mal durchgespielt.

  • Ich weiß noch, dass ich nach dem ersten Durchspielen von Majora's Mask ziemlich unbefriedigt war - es bleiben einfach so viele Fragen offen.


    1. Werden durch den Tod von Majora's Magier sämtliche Flüche, die Majora's Mask/das Horror Kid gewirkt hat, automatisch rückgängig gemacht?
      Vermutlich schon, aber trotzdem ist in MM einiges Schlechtes passiert, das nichts mit dem Horror Kid zu tun hatte:
      • Was passiert mit dem Affen?
        Der Deku-König hat ja bekanntlich den Affen, den er für das Verschwinden seiner Tochter verantwortlich macht, gefangen genommen und jeder, der den Deku-Palast schon mal am dritten Tag besucht hat, ohne vorher die Prinzessin zurückgebracht zu haben, weiß, welche Strafe den armen Kleinen erwartet: bei lebendigem Leibe gekocht werden!
        Ja, Link bringt die Prinzessin rechtzeitig zurück und rettet den Affen und dann... dreht er die Zeit zurück und das Äffchen ist wieder in genau derselben miesen Position wie zuvor - nur dieses Mal kommt Link nicht und rettet ihn, denn unser elfenohriger Freund ist in einem anderen Tempel unterwegs.
        Streng genommen müsste der Affe, auch wenn Link am Ende des dritten Tages Majora's Magier besiegt und so sämtliche Flüche von Majora's Maske bricht, trotzdem hingerichtet werden, weil sein Schicksal menschen- bzw. dekugemacht ist und nicht durch einen Fluch verursacht wurde.
      • Was passiert mit Lulu?
        Die Sängerin der Indi-Go-Gos verfällt in tiefe Depressionen und verstummt, nachdem Gerudo-Piraten ihr Gelege bzw. ihre Babies geraubt haben. Hinzu kommt, dass sie Mikaus Tod (Der Vater ihrer Kinder?) sicherlich auch noch hart treffen wird.
        Im Verlauf des Spiels erhält Lulu ihre Stimme zurück, weil Link ihr den Bossa Nova der Kaskaden vorspielt und ihr damit bewusst wird, dass ihre Babies noch leben und geschlüpft sind.
        Aber auch hier dreht Link danach (sehr wahrscheinlich) die Zeit zurück - wodurch die Eier wieder in den Händen der Piraten bzw. in den Nestern der Muränen landen - und kümmert sich danach (sehr wahrscheinlich) nie wieder darum, diese noch einmal zu retten. Und genau wie beim Affen ist auch das Schicksal der Eier nicht fluchinduziert (auch wenn der Sturm über der Schädelbucht geholfen hat) und der Sieg über Majora's Magier dreht auch nicht die Zeit zurück.
        Damit bleiben die Eier in den Händen der Piraten bzw. werden von den Muränen gefressen. Und Lulu...? Man sieht sie zwar im Abspann singen, also scheint sie ihre Stimme auch so zurückzufinden, trotzdem bleibt die Frage, ob sie den Verlust von ihren Kindern und Mikau je ganz wird überwinden können.
    2. Wieso sieht man Kafei im Abspann nicht als Erwachsenen?
      Ja, das hat vermutlich etwas mit Speicherplatz-Reduzierung zu tun und damit, dass man sich nicht die Arbeit machen wollte, nur für eine kurze Szene ein komplett neues Model zu erstellen, aber trotzdem hat mich das total enttäuscht (und ich finde es bis heute schade).
      Außerdem kann man spekulieren, ob sich der Fluch auf Kafei womöglich als unauflösbar erwiesen hat und er immer noch ein Kind ist (woran ich persönlich nicht glaube).
    3. Wo ist der von Link gesuchte Jemand?
      Am Anfang heißt es ja, Link habe sich auf diese Reise begeben, um jemanden zu suchen, der ihm wichtig sei. Aber dann wird er in die Ereignisse in Termina hinein gezogen und kommt von seinem eigentlichen Vorhaben völlig ab.
      Beim ersten Spielen hatte ich irgendwie erwartet, dass sich beide Handlungsstränge irgendwann verknüpfen und Link seinen Jemand (oder zumindest Hinweise auf dessen Verbleib oder darauf, dass dieser Jemand in Termina gewesen ist) im Verlauf seines Abenteuers findet. Aber dem ist bekanntlich nicht so.
      Das hatte für mich beim ersten Durchspielen schon irgendwie einen fahlen Beigeschmack, weil ich - obwohl Link Termina gerettet hat - irgendwie das Gefühl hatte, nicht das erreicht zu haben, weswegen ich gekommen war...


    So viel zum ersten Durchspielen.


    Heute stören mich diese losen Enden und offenen Fragen nicht mehr, eher im Gegenteil. Sie sind für mich einer der Gründe, warum ich Majora's Mask in meinem Zelda-Ranking noch vor Ocarina of Time platziere, obwohl ich mit Letzterem emotional viel mehr verbinde. Aber der Interpretationsraum, den MM eröffnet macht es zu etwas ganz Besonderem. Bei keinem anderen Zelda-Teil hatte ich hinterher das Bedürfnis, derart viel darüber nachzudenken oder Inhalte auf das echte Leben zu übertragen.

    Und kein anderer Zelda-Teil bietet Raum für so wunderbare Fan-Theorien wie z.B. die Hypothese, dass Link in Majora's Mask eigentlich tot ist und die Handlung des Spiels seinen Weg auf die andere Seite (inklusive Hadern mit dem eigenen Ableben) darstellt.


    Kurzum:

    Man kann entweder davon ausgehen, dass Majora's Mask nicht völlig durchdacht ist (siehe Punkt 1) oder man glaubt daran, dass das Spiel eben gerade darauf ausgelegt ist, dass nicht jeder sein Happy End bekommt und es gewollt ist, dass einige Charaktere stattdessen mit Verlust und Trauer leben müssen. Das mag vielleicht etwas verstörend sein, macht für mich aber einen der besonderen Reize des Spiels aus, weil es eine Analogie aufs echte Leben ist:
    Es ist eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und manchmal kann auch ein Held nicht alles Schlechte abwenden...


    ---

    Edit:


    Achso, ja... Jetzt hab ich so viel gelabert und bin gar nicht auf Moody™ 's Fragen eingegangen:


    Ich hab das Spiel sowohl im N64-Original, der Wii-VC-Version und als 3DS Remake gespielt, wobei mir das Original am liebsten ist und ich das 3DS-Remake am wenigsten mag. Das liegt hauptsächlich an einigen Änderungen in der Steuerung (Goronen-/Zora-Link; wobei meine Probleme mit der neuen Steuerung vielleicht in der Gewohnheit aus der N64-Version resultieren; vielleicht ist die überarbeitete Steuerung für MM-Neulinge ganz toll) und an den überarbeiteten Bosskämpfen (Die Idee hinter dem überarbeiteten Twinmold-Kampf finde ich ganz große Klasse, aber irgendwie kommt schlecht rüber, was genau man tun soll - und das gepaart mit Zeitdruck (Magie läuft aus) war irgendwie sehr ungünstig. Und dass alle Bosse plötzlich ein dickes Glotzauge als Schwachstelle haben müssen, sagt mir auch nicht zu.). Optisch finde ich das 3DS-Remake wirklich sehr gelungen.


    Gut gealtert... hm... Vom Gameplay her ja, würde ich sagen. Optisch ist vor allem die N64-Version natürlich aus heutiger Sicht ein Graus - wie (fast) alle frühen 3D-Spiele. Diese eckigen Polygon-Klötzchen sind halt echt nicht hübsch - und waren es auch schon damals nicht, aber es gab halt nichts Besseres.

    Das 3DS-Remake ist ja noch gar nicht so alt und dementsprechend auch noch nicht so viel gealtert, weswegen man dazu nicht so viel sagen kann. Aber ich denke schon, dass es ganz gut altern wird.


    Den Soundtrack von Majora's Mask fand ich ziemlich durchwachsen. Es gibt wunderschöne Stücke wie z.B. die Hymne der Befreiung oder das Deku Palace Theme, aber einige Tracks fand ich auch ganz, ganz grausig (z.B. die "Neuinterpretation" der Ballade des Windfischs oder Kamaro's Theme). Insgesamt würde ich die Soundtracks von z.B. Ocarina of Time oder Wind Waker als deutlich besser einstufen.

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

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  • Kaum zu glauben, dass mein letzter Majoras Mask Spielstand bereits 4 Jahre her ist, dabei handelt es sich um mein liebstes Zelda. Zwar habe ich überlegt, mir auch das 3DS Remake zuzulegen, aber dafür kam bisher nie genug Zeit und Motivation zustande, zumal mich die eine oder andere Änderung aus Reviews ein wenig abgeschreckt hatte. Bisher kenne ich also lediglich die VC Version für die Wii, welche ich stets mit dem Gamecube Controller gezockt habe.


    Im Grunde weiß ich gar nicht mehr, wie 2012 bei mir die Faszination für dieses Spiel zustande kam. Ich würde es keinesfalls als perfekt ansehen. Aber da es einfach so viel gibt, was mir extrem gut gefällt, zähle ich es bis heute zu meinen Top 3 Videospielen aller Zeiten. Einer der wohl größten Pluspunkte war für mich die Lebendigkeit in Unruh-Stadt, welche auch klar zu meinen Lieblingsorten im gesamten Franchise gehört. Die Figuren waren nicht nur mit Persönlichkeiten versehen, sondern besaßen sogar einen eigenen Tagesrhythmus. Man hat sich mittendrin gefühlt und für die Charaktere empfunden, was ich bis dahin noch nie wirklich in einem derartigen Ausmaß bei Games erlebt hatte. Doch genauso fand ich es genial in die Rolle eines Deku, Goronen sowie Zora schlüpfen zu können, womit man die Welt wieder aus anderen Augen sah und neue Fähigkeiten ihre Pforten öffneten.


    Zu Beginn waren jedoch einige Eigenschaften relativ ungewohnt und haben mich erst im zweiten Durchgang mehr überzeugt, beispielsweise das Feen Sammeln in den Tempeln. Nach einem eher nervigen Ersteindruck entwickelte es sich für mich doch zu einem spannenden Suchspiel, durch das man die Tempel nochmal viel mehr vertieft hat. War ein guter Ausgleich für die geringe Anzahl, zumal alle vier einen guten Spaßfaktor hatten und Schädelbucht sowie Felsenturm zusätzlich mit ihrem hervorragenden Aufbau überzeugt haben.


    Das Masken Sammeln war mit einigen Nebenquests verbunden, bei denen man mehr über die Bewohner Terminas erfuhr. Das war in meinen Augen auch eine der klaren Stärken des Spiels, die man sich nicht entgehen lassen durfte. Die Handlung war an sich nämlich nur oberflächlich, indem der Mond aufgrund von Horror Kind abzustürzen drohte. Der wahre Tiefgang dahinter kam zustande, weil man die Situationen der Bürger erfahren und mit ihnen Mitgefühl entwickelt hat.


    Nicht ganz so schön fand ich die extrem vielen Herzteile, die es durch die wenigen Herzcontainer zu finden gab. Auch ließen die Ebenen von Termina eher zu Wünschen übrig. Das wahre Highlight war einfach die Stadt und die Gebiete, welche man von ihrem Fluch befreit hat. Besonders bei der Schädelbucht hat mich die Tragödie mitgenommen. Außerdem ging nichts über einen Abstecher auf die Romani-Ranch samt meiner Lieblingsquest.


    Der Soundtrack hat ein paar gute Melodien, beispielsweise das Glockenläuten in den letzten sechs Stunden, konnte ingesamt aber nicht Ocarina of Time und Twilight Princess das Wasser reichen.


    Als gut gealtert würde ich das Spiel in diversen Punkten nicht ganz bezeichnen. Man ist viel auf Sammelgegenstände angewiesen, das Speichersystem mit den Eulenstatuen war nicht ganz das bequemste (sie wurden beim Untergang des Monds außerdem überschrieben), die Schießbuden sind vielleicht nicht mehr ganz der Renner und man wird noch nicht so sehr an die Hand genommen wie bei einigen modernen Games. Ich persönlich hab damit selbstverständlich kein Problem, aber für Einsteiger könnte es im Nachhinein etwas schwer werden. Das Spielprinzip selbst sehe dagegen als zeitlos an.


    Ich persönlich fand es auch wenig schade, dass man Kafei nicht erwachsen zu Gesicht bekam. Alternative Abspänne, je nachdem was man alles bei den Nebenquests erledigt hat, wären auch ganz cool gewesen.


    Was mir am Ende durch den Kopf schoss: Warum sieht der Mond von innen so friedlich aus? Es hat dem großen Finale einen derartigen Kontrast verliehen, lediglich einen einzigen Baum mit spielenden Kindern auf einer riesigen, saftigen, grünen Wiese stehen zu sehen. Der Endboss Raum wiederum ging durch die verwaschenen Farben in einen düsteren Stil über, insbesondere wenn man als Oni-Link gekämpft hat. Da hat man sich wiederum gefragt, ob es wirklich schon das Ende gewesen sein soll, da man ja so übermächtig war. Hinterließ zuerst einen leicht nüchternen Eindruck, der später durch den normalen Kampf gegen Majora etwas besser wurde. Dafür waren Oni-Links Attacken ziemlich episch. Warum konnte man ihn allerdings ausschließlich in Boss-Kämpfen nutzen?


    So gesehen wurden auch bei mir nicht alle Fragen gänzlich beantwortet, aber es war nie etwas, das mich sonderlich stark beschäftigt hatte. Ich hatte immer nur im Kopf, wie schön meine Zeit mit dem Spiel einfach war. Majoras Mask hat in meiner Zockerkarriere ein großes Stück Geschichte geschrieben und wird für mich immer besonders bleiben.