Ich hab mir den Film nun auch mal gegeben und habe im großen und ganzen genau das bekommen was ich erwartet hatte. Nette Unterhaltung, mit witztigen Gags, süßen Pokemon und eine Brise Nostalgie. Das große Highlight war natürlich Detektiv Pikachu. Er war liebevoll und detailreich animiert, hatte die coolsten Gags, interessantesten Charakter und war süß obendrein. An den Look hatte ich mich schnell gewöhnt und mich würde es nicht stören wenn ein Pikachu von nun an immer diesen Look beibehalten kann. Ich mein, habt ihr euch diese Füßlein angesehen? :o Die zweite Stärke des Films war es das Pokemon-Universum grundsätzlich als Live-Action-Adaption umzusetzen und all diese Tiere, mit all ihren absurden Fähigkeiten, in eine glaubwürdige Art und Weise in eine realitatsnähe Welt zu präsentieren. Das war definitiv gelungen und ist keine leichte Aufgabe. In diesem Sinne wird dieser Film diesem Franchise gerecht, auch wenn der Film teilweise ein wenig trashig wirkte (was jedoch nicht zwingend an den Taschenmonstern lag).
Eigentlich hatte der gesamte Plot relativ gute Vorraussetzungen: Eine Detektiv-Schnitzeljagd wegen einer merkwürdigen Droge, ein vermisster Vater und ein mysteriöses Industriegelände mit Mewtwo als Subplot. Aber irgendwie wurde so gut wie jeder rote Pfaden ein wenig vergeigt. Einzelne Szenen des Films mögen zwar gut gemacht sein, aber als gesamter Plot fällt der Film relativ schnell zu sammen. Wenn man sich davon nicht zu sehr ablenken lässt kann man trotzdem noch seinen Spaß haben.
Die Detektiv-Schnitzeljagd war leider sehr willkürlich. Viel zu oft sind die beiden Hauptfiguren einfach so in irgendeine Sache geraten. Eine wirkliche Spur, bei der man nur erahnen kann wo es hinführen könnte, gab es nur sehr selten. Die Droge 'R' war viel zu verwirrend für diesen Film und war nicht wirklich gut durchdacht. Die Motivation hinter diesem Zeug ist noch immer ein wenig ein Rätsel. Bei dem verschollenen bzw. toten Vater hat mir die Dringlichkeit und Motivation gefehlt. Es hätte auch nicht geschadet dem Vater früher ein Gesicht zu verleihen (wobei es dabei in dieser Form Konflikte mit der Synchro gäbe, die man umgehen kann). Das Industriegelände war viel zu leicht zugänglich, dann hat sich der Film ein wenig mit den Riesenpokemon verirrt. Mewtwo ist einer der interessantesten Stories die das Pokemon-Universum zu bieten hat, weshalb ich es sehr schade finde, dass die Umsetzung nicht die beste war und die wichtigsten Ereignisse dessen im trashigen Finale stattfanden.
Es hat auch nicht sonderlich geholfen, dass so gut wie jeder Charakter eindimensional und uninteressant war. Der weibliche Sidekick war nicht gut, die Beiden hatten auch keine Chemie, das böse Unternehmen hätte kaum generischer sein können (obwohl es Potenzial für ein mysteriöses Team-Rocket gehabt hätte), der Kindheitsfreund spielt keine große Rolle und der Polizei-Chef kann sich nicht entscheiden was er machen will (und mischt sich wohl gerne in Familien-Angelgenheiten ein). Wie gesagt: Das Highlight ist Pikachu, vielleicht noch der Protagonist und Mewtwo.
Wer Pokemon mag kann einfach sein Hirn ausschalten und in den Film gehen. Er macht Spaß und ist natürlich kein Meisterwerk.
Auf 3D und hohe Erwartungen würde ich verzichten.