Patlabor ist ein Mecha / Sci-Fi Franchise das vom fünfköpfigen Kollektiv Headgear in den 80er Jahren ins Leben gerufen wurde. Die Gruppe Headgear wurde eigens für dieses Projekt von den fünf Hauptautoren und Künstlern, die im Anime & Manga Bereich arbeiten, gegründet. Sie arbeiteten gemeinsam an Patlabor. Die Gruppe wurde gegründet, damit alle Schöpfer das volle Urheberrecht an ihrer Arbeit behalten, ihre Arbeit bekannter machen und ihren Manga an Anime-Sponsoren für die Filmproduktion verkaufen konnten. Man wollte verhindern, dass die Rechte am Franchise an ein Animationsstudio oder Verlag verlorenen gehen. Das Projekt war ein voller Erfolg. Headgear besteht aus dem Regisseur Mamoru Oshii, Mangaka Masami Yuki, Skript Schreiber Kazunori Itou, Mecha Designer Yutaka Izubuchi und Charakter Designer Akemi Takada. Neben diesen fünf werden oft noch Soundtrack Komponist Kenji Kawai und Regisseur Kenji Kamiyama zum Kollektiv dazugezählt.
Patlabor startete zunächst als Manga im wöchentlichen Shounen Sunday Magazine im März 1988. Im April desselben Jahres wurde die erste OVA Folge veröffentlicht. Die OVA Serie umfasst sieben Folgen und wurde bis Mitte 1989 produziert. Nur wenige Wochen später lief der erste Patlabor Film in die japanische Kinos. Im Oktober desselben Jahres lief im japanischen Fernseher die TV-Serie von Patlabor an und lief dort wöchentlich bis September 1990. Die Serie besitzt 47 Episoden. Die Fortsetzung erfolgte unter einer neuen OVA Serie mit insgesamt 16 Folgen. Diese entstanden zwischen November 1990 und April 1992. Das Finale erfolgte durch den zweiten Patlabor Kinofilm im August 1993. Der Manga endete im Mai 1994 mit 22 Bänden. Die ersten beiden Bände wurden auch Ende der 90er Jahre von VIZ Media auf Englisch veröffentlicht, aber dann wurde die Lizenz an den Manga fallen gelassen.
Es gibt zwar einen dritten Film, welcher fast zehn Jahre später entstand, aber an diesen war Headgear so gut wie gar nicht involviert, was man an der stark nachlassenden Qualität des Films auch merkt. Im Sommer 2017 wurde bekannt gegeben, dass Headgear an ein neuen Patlabor Projekt arbeitet: Patlabor Ezy. Dazu ist bisher aber nicht viele Informationen veröffentlicht worden.
Bei Patlabor unterscheidet man zwischen zwei Timeline oder auch Universen. Einmal die TV-Serie und einmal die Filme (dazu zählend die erste OVA Serie). Der Fokus des Genres unterscheidet sich je nach Timeline. Während das Serien Universum mehr mit Slice of Life und Comedy daher kommt, setzt das Film Universum mehr auf Drama, Politik und ist auch deutlich ernster und düsterer gehalten.
Patlabor ist in der fernen Zukunft angesiedelt: Ende der 90er und Anfang der 00er Jahre in Japan. Patlabor stellt ein Serien hybrid zwischen seine Handlung von Karrie/Arbeit und Mecha dar, ohne in die Fallen eines Genre zu fallen. Das Ganze wird mit seiner Comedy, Slice of Life, Drama und politischen Punkte gestützt und je nach Patlabor Teil sitzt der Fokus an einen der Punkte stärker und reduziert das andere, um die Balance zu halten.
Die namensgebenden Roboter werden in schweren Bauarbeiten eingesetzt. Tokyo Metropolitan Police verfügt über eine eigene Flotte von Patrol Labors, um Verbrechen und Terrorismus zu bekämpfen, sowie Unfälle mit Labors zu bewältigen. Die Handlungsbogen der Geschichte drehen sich normalerweise um das Sonderfahrzeug der Metropolitan Police von Tokyo, Abschnitt 2, Division 2. Noa Izumi ist die Protagonistin der Serie, aber alle in der Division 2 spielen eine große Rolle.
Von Patlabor habe ich bisher nur die Film Timeline gesehen und vor Kurzem die Serie angefangen, bisher aber nur die erste Folge davon geschaut. Der Charaktercast ist sehr gut ausbalanciert und wird super entwickelt. Bemerkenswert ist der zweite Patlabor Film, der damals auch für mich der Grund wieso ich mich überhaupt näher mit dem Franchise auseinandergesetzt habe und wodurch ich erst so ein großer Oshii Fan geworden bin. Es beinhaltet und inspiriert sich an den vielen nationalen und internationalen Problemen, mit denen Japan zum Zeitpunkt der Entstehung des Films konfrontiert war, darunter: das Ende des Kalten Krieges und die Ereignisse nach dem Ende des Kalten Krieges, der Absturz des japanischen Marktes von 1990, die Beteiligung der japanischen Selbstverteidigungstruppen an friedenserhaltenden Operationen der Vereinten Nationen in Kambodscha, sowie die Ideen eines Putsches durch den Terrorismus und die Verwandlung dieser gesetzten Ideen innerhalb der Gesellschaft.
Der Film trägt perfekt die filmische DNA von Oshii auf und kann super als Prototyp für Ghost in the Shell gesehen werden, wo Oshii viele Ideen durch Schauplätze, Atmosphäre und Symmetrie wiederverwendet.
Das Franchise ist hier im Westen leider vergessen worden oder nie groß bekannt geworden, was eine Schande ist. Ich schätze das viele die Filme sehr mögen werden, gerade wenn ein Ghost in the Shell gefallen hat. Es gibt viele Ähnlichkeiten, aber Patlabor ist von beiden realistischer und beschäftigt sich viel mehr mit irdischen Themen, als GitS mit sein philosophischen Themen.
Meine Empfehlung hat Patlabor.
Patlabor >> Ghost in the Shell