Kürzlich wurde auf ua. Steam das Online Dating und Fuck Spiel Koikatsu Party veröffentlicht, das wegen seiner Verkaufszahlen und seiner High Quality Präsentation für ein Pornospiel für Aufsehen gesorgt hat. Und da dachte ich wieder, was ist es, dass ab 18 Inhalte beim Gaming nicht gleich ab 18 Inhalte sind?
Ich meine, Gewalt und Mord beschäftigt Videospiele schon seit ich denken kann. Egal, in welcher Form, sei es spielerisch oder mal ernster, aber das Konzept, den Gegner zu besiegen, auf welche Art auch immer, ist Kernelement unzähliger Spiele. Während dieses Element mit der Zeit manchmal sehr umstrittene Richtungen einschlug, blieb das Thema Erotik wie eine heiße Kartoffel, die keiner anfassen wollte. Während schon seit zig Jahren das Töten sozusagen auch als Spaß-Faktor oder blutiges Vernichten des Gegners sogar als wichtiges Gameplayelement in Spielen eingebaut wurde, sollte es noch Jahre dauern, bis man mit GTA IV den ersten richtigen AAA Videospiel Dödel sehen würde. Selbst Videospiel Busen waren vorher unüblich, meine erste Erfahrung damit war in God of War oder Fahrenheit, was aber eher eine Seltenheit blieb - meist wurde Sexualität nur vage angedeutet oder verkindlicht, fast schon mit Fremdschäm Charakter - während Spiele zugleich in puncto Brutalität und Realismus der Gewaltdarstellung neue Höhen erreichte. So gab es mittlerweile nicht nur Funshooter, die Töten zum Spaß machten und brutalität belohnten, es gab Spiele mit Folterszenen, Terrorszenen und selbst Kinder und unbewaffnete Gegner zu töten, gehört manchmal zum guten Ton. Natürlich mit moralischen Hintergedanken und erhobenem Zeigefinger - zumindest versuchten einem das die Entwickler so mitzugeben - aber währenddessen blieben die God of War Tits das höchste der Gefühle - und das, obwohl die jeweiligen Vorlagen der Videospiele, egal ob Filme, Bücher oder sonstige "Legenden" damit nicht zu geizen vermochten. Zuletzt war ich richtig "geschockt" als ich in Rust nackerte Startcharaktere sah die anatomisch richtig dargestellt waren, scheinbar ganz ohne Mod und ich dachte mir, warum bin ich zur Hölle überrascht, mal einen Makropenis zu sehen, während es seit über zwei Jahrzehnten einfach dazugehört, seinen Feind auf die nur erdenklich schrecklichste Art und Weise, detailliert dargestellt, zu vernichten und Mord auch noch oft mit einem Augenzwinkern der Entwickler ein Kernelement bleibt.
Erotische Spiele blieben - wie eben das aktuelle Beispiel Koikatsu Party zeigt - immer eine Art Randerscheinung für notgeile Nerds, anstatt sich ordentlich damit auseinanderzusetzen und diese natürlich, wie eben Gewaltdarstellung, in ein Spiel einfließen zu lassen.
Man könnte das natürlich auf eine philosophische Diskussion starten, inwiefern ein Spiel Erotik braucht, damit es gut oder besser wird. Aber es wird zugleich fast schon als Selbstverständlich angenommen, wie Brutalität in Spielen dargestellt wird. Braucht man denn diese Brutalität unbedingt, damit das Spiel mehr Spaß macht? Braucht man kontroverse Spielelemente, damit ein Spiel besser ist?