Jumping the Shark - wenn Serien ihren Zenit überschreiten

Wir haben ein neues Unterforum erstellt, nämlich den Zelda-Stammtisch! Dort könnt ihr euch nach Lust und Laune über Zelda austauschen, ohne auf Beitragslängen oder Spam zu achten. Perfekt für Memes und anderen Medien. Schaut doch hier vorbei!
Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?
  • Hallo zusammen,


    die Idee zu diesem Thread kam mir als ich lesen musste, dass South Park vor einigen Tagen erneut um 3 Staffeln verlängert wurde. Vorher war ich noch voller Hoffnung, dass die 23. Staffel die letzte sein würde und Trey Parker und Matt Stone sich mit einem Knall verabschieden würden.


    Nun hab ich eher die Befürchtung, dass South Park sich komplett in der Mittelmäßigkeit verliert wie andere Animationsserien wie die Simpsons oder Family Guy. Daher dachte ich mir, es wäre doch cool darüber zu diskutieren, wann jeder so das Gefühl hatte, dass seine persönlichen Lieblingsserien langsam an Qualität verloren und es nur noch ein Krampf ist sie sich noch weiter anzuschauen. Oder habt ihr vielleicht Serien, die für euch persönlich nie schlechter wurden oder sogar noch besser mit der Zeit?


    Ich fang dann mal mit South Park an. Eine Serie, die mich jetzt quasi seit ca. 13 Jahren begleitet. Als Kind konnte ich nie was mit der Serie anfangen und auch als es dann so in der 7. Klasse in wurde South Park zu schauen, konnte ich nie verstehen, was alle daran so toll fanden. Bei mir sprang der Funke dann erst mit dem Kinofilm über, den ich irgendwann mal im TV gesehen hatte. Von da an hatte mich die Serie und ich wurde schnell zum Fan. Und das bin ich bis heute geblieben. Auch wenn für mich in den letzten Jahren, die mittelmäßigen/schlechten Folgen pro Staffel überwiegen.


    Ich mochte an South Park immer am liebsten die Folgen, in denen die 4 Jungs zusammen etwas gemacht haben, egal ob sie irgendwelche abgefahrenen Geschichten mit Regieurngsverschwörungen, Aliens oder anderem Kram oder eher geerdetere Geschichten, die sich mehr um Alttagsthemen drehten, erlebten. Als die Staffeln dann zweistellig wurden, begann für mich so die Zeit, in der diese Folgen immer weniger wurden und meistens eher eine der 4 Hauptfiguren im Zentrum einer Folge stand (meistens Cartman). Klar machten diese Folgen immer noch Spaß, aber es war schon irgendwie anders.


    Ihren Zenit erreichte die Serie für mich irgendwo zwischen der 15. und 17. Staffeln. Da gab es dann auch die Doppelfolge "You're getting old" und "Assburgers", in denen sich Trey Parker und Matt Stone selbst darüber beschwerten, dass es immer das gleiche wäre und ihnen die Show zum Hals raushängen würde. Aber statt etwas zu ändern und neue Figurenkonstellationen auszuprobieren blieben sie dem bekannten Konzept treu. Seit dieser Zeit dümpelten die Folgen immer mehr im Mittelmaß rum. Meistens drehen sich 60 % aller Folgen inzwischen um Cartman, sodass ich ihn inzwischen nur noch nervig finde. Der Rest der Folgen hat dann entweder Randy (Stans Vater) als Hauptfigur oder die Geschichten sind so belanglos, dass die Folgen schnell wieder in Vergessenheit gerieten.


    Als dann mit Staffel 18 das alte Erzählkonzept mit abgeschlossenen Geschichten je Folge abgeschafft wurde und Parker und Stone damit anfingen die Episoden lose aufeinander aufzubauen, gab das South Park für kurze Zeit neuen Schwung, der meiner Meinung nach aber nicht lange anhielt, weil diese Art des Erzählens wohl weniger ihr Ding ist und die beiden irgendwie in ihrem kreativen Fluss hemmt.


    Die letzte Staffel markierte dann irgendwie dee Höhepunkt der Belanglosigkeit und war für mich die enttäuschenste Staffel der ganzen Serie. Aber dennoch bin ich gespannt was in der aktuellen Staffel passieren wird. Wenn es mir irgendwann zu doof wird, dann leg ich South Park halt zu den Akten.

  • Simpsons. Dazu muss ich wohl kaum viel sagen. Die 30 Staffeln sind durch, die Hälfte hätte es auch getan. Irgendwann ist der Humor abgenutzt, den Schreiberlingen fällt nichts Neues mehr ein und es ist alles durchgelutscht, was man durchlutschen kann. Natürlich mochte ich die Serie, aber irgendwann reicht es einfach. Davon abgesehen, dass der Witz seit vielen, vielen Staffeln abgeflacht ist. Nur noch langweilig.


    Bei Supernatural bin ich zum Teil froh, dass die 15. Staffel das Ende markiert. Die Serie hatte eine Menge Tiefen, für mich vor allem die Staffeln nach den Leviathanen, voller Geschwafel um Engel und noch mehr Engel, dass es nur noch nervt und man die eh nicht mehr alle auseinander halten kann. Weil denen einfach nichts anderes mehr eingefallen ist.

    Um die 10. Staffel rum war es für mich wieder guckbarer, ich mag diesen Krams um die Männer der Schriften und ich mag Jack als neuen Kumpel. Erfrischend und mal was anderes als Engel, Dämonen, König der Hölle, Erzengel.

    Dass ich dennoch nicht traurig bin, dass es endet, sagt genug. Mir ist sogar lieber, wenn es auf einem okay-igen Level endet als wenn es noch 10 Staffeln weiter läuft und niemand mehr Bock drauf hat. Bobby ist oft genug wiederauferstanden, Dean und Sam sowieso, Lucifer oft genug aus seinem Loch gekrochen und irgendwie vermisse ich die Einfachheit der ersten Staffeln, wo es gereicht hat, einfach mal das nächstbeste übernatürliche Wesen zu jagen.


    Irgendwann heben Serien zu sehr ab, lutschen Ideen oder Humor aus oder man kann es schlichtweg nicht mehr sehen. Wenn ich jeden Tag Nutellabrot esse, hängt es mir früher oder später zum Hals raus. Mir ist immer lieber, wenn eine Serie vor dem potentiellen Absturz endet, so wie Orange is the new black. Gerade bei großen Serien wie Simpsons kann man das wohl knicken, solange es noch genug Kohle abwirft.

  • Ich kenne leider viele Serien, die ich irgendwann aufgehört habe, zu schauen, weil man einfach einen irren Qualitätsverlust gemerkt hat, was wohl daran liegt, dass irgendjemand vor lauter Geldgier den Schlund nicht voll bekommen konnte. Gerade auf Netflix finde ich immer wieder solche Serien, die nach zwei Staffeln einfach zu Ende sein sollten, stattdessen gehen sie weiter, Hauptcharaktere werden ausgetauscht, die Story einfach nur mehr lächerlich.


    Komischerweise finde ich, dass Southpark und Familiy Guy, im Gegensatz zu den Simpsons, mit dem Alter immer besser wurden. Während bei den Simpsons die ersten ca. 9 Staffeln wohl der Höhepunkt sind, fängt Southpark erst so ab der Chinpokomon Folge an richtig gut zu werden. Ich kenne kaum neuere Folgen mehr, aber was ich zuletzt sah (Garrison als Trump) war eigentlich schon noch witzig. Die Schreiber von Southpark sind halt einfach Weltklasse gut und es wird auf so tolle Weise mit aktuell politischen Themen umgegangen. Diese Prämisse hatte Southpark halt schon immer, weswegen ich das da nichtmal schlecht finde, während Simpsons eigentlich eher kulturellen oder sozialen Problemen auf den Grund ging, was halt einfach irgendwann nicht mehr zog und deswegen sind die Schreiber umgesattelt und haben eben den Müll geschrieben, der seit zig Staffeln nun herauskommt. Abgesehen davon ist seit dem Wechsel der Sprecher von Marge und Homer sowieso nichts mehr so, wie es mal war und die geliebten Charaktere klingen fürchterlich ungewohnt, selbst, wenn man sich nun schon mehrere Staffeln an Anke Engelke als Marge gewöhnen konnte.


    Ich finde schade, wenn Serien sich selbst so sehr in die Belanglosigkeit drängen, nur weil aus Geldgier noch eine Staffel produziert wird und noch eine und noch eine. Ich hoffe, dass Rick and Morty, wo ja auch zig neue Staffeln bestätigt wurden und das derzeit eine meiner Lieblingsserien ist, nicht das selbe Schicksal wiederfährt. Bei Adventure Time hat man auch gesehen, dass zu viel da einfach nicht immer gut ist

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich denke, einer dieser Momente; den ich so richtig vor Augen habe; war für mich in Family Guy. Es ist nicht so, dass ich diese Serie vorher sonderlich gefeiert habe oder überdurchschnittlich fand, aber sie hat ihren Zenit für mich so deutlich überschritten…


    Und zwar mit der Episode, in der Brian (nachdem er gestorben ist und die Griffins einen neuen Hund haben) vom Tode wieder aufersteht… da dachte ich mir: Das ist jetzt nicht mit Sinn und Zweck (so viel Sinn eine solche Serie eben hat…) passiert, sondern nur damit die Fans besänftigt sind und man noch zig Jahre mit der blöden Show weitermachen kann.


    Ansonsten… es passiert wohl mit einigen Shows und ich finde selbst Sherlock (BBC) hatte dazu Tendenzen – obwohl es nicht so viele Staffeln/Episoden hat. Ich mag die Serie, aber die ersten zwei Staffeln waren einfach absolut genial – der Rest schwächelte dagegen. Aber immerhin wurde es (bisher) nicht übertrieben, also ist es völlig in Ordnung.

  • Bei Serien-Formaten wie South Park oder Family Guy finde ich dieses Phänomen weniger ärgerlich. Die Geschichten sind meistens innerhalb einer Folge erzählt, man kann ohne Probleme in der hundertsten Staffel einsteigen und weiter schauen. Das bedeutet aber auch, dass man ohne Probleme aussteigen kann.


    Hier reiten sich viele Autoren in eine Bredouille: Verändert sich die Serie nicht stark genug werden sich mit der Zeit viele Aspekte einfach wiederholen. Zuschauer werden die ersten Staffeln als besser ansehen, da Sie diese noch als frisch und neu erlebt haben. Wenn man zu wenig neue Zuschauer anspricht, bedeutet das meist ein schnelles Ende. Auf der anderen Seite könnte man auch mehr Änderungen einfließen lassen, was die Fans jedoch abschrecken könnte. Einen Übergang zu finden mit dem jeder zufrieden ist, ist je nach Kernelementen der Serie verdammt schwierig. Das Problem ist, dass selbst Fans nicht wissen was sie überhaupt haben wollen und Authoren alles aus völlig anderen Blickwinkeln sehen.


    Viel schlimmer finde ich das bei Serien die eine zusammenhängende Geschichte erzählen, da dort ein Ausstieg viel schmerzhafter ist. Hier macht sich bemerkbar, dass das Serien-Format mit vielen Folgen und Staffeln echt schaden kann. Vor allem wenn Authoren während der Produktion die Geschichte schreiben sollen. Ich denke da an Lost, Grey's Anatomy, The Walking Dead, Supernatural aber auch an Stranger Things.


    Ich glaube Mini-Serien wie Band of Brothers und Chernobyl sind mir da am liebsten. Hier haben Geschichte und Charaktere genug Zeit um sich zu entfalten, finden aber auch schnell genug ein gesundes Ende.

    "So hey, don’t laugh, but I think I might have had some kind of spiritual experience with a rock shaped like a face."

  • Das wohl aktuellste Beispiel ist Game of Thrones. Mein Gott, was da nur passiert ist. Auch wenn es hier ein bisschen anders ist, als bei den bisher aufgezählten Serien, denn hier merkte man, dass es bloß schnell zu Ende gehen sollte und musste. Leider war die Geschichte insbesondere in den letzten beiden Staffeln dermaßen zum abgewöhnen, aber das lag zum einen an der fehlenden Buchvorlage, dann an lustlosen Schauspielern und desweiteren an geknebelten Regisseuren. Einfach ein riesiges Desaster.

    Gut gelöst finde ich das bei Serienformaten wie Star Trek. Das sind eben mehrere Geschichten unter einem Dach und jeder Ableger hat eine Hand voll Staffeln und das war's dann. Trotzdem lässt sich dieses Universum bei Bedarf erweitern mit einer weiteren Geschichte etc. Ich glaube, das ist auch zeitgemäß. Lieber was kurzes und knackiges, eben ein Bombardement an Handlung und Story und dann Ende. Das gucke ich mir auch gern ein zweites oder drittes Mal an.

  • Es stimmt, dass besonders Comedyserien mit in sich abgeschlossenen Folgen betroffen sind. Aber wie Moody schon erwähnt hat, kann man da auch mittendrin einsteigen und genauso schnell wieder aufhören. Tatsächlich habe ich sehr viele Serien dieser Art immer nur sporadisch im TV gesehen und nicht Folge für Folge geschaut. Inbesondere schiere Endloswerke wie Simpsons, Family Guy, South Park, American Dad und co. sind davon betroffen. Da kriege ich die neusten Sachen schon seit Jahren nicht mehr mit.


    Eine Serie, die für mich definitiv früher hätte enden müssen, ist Two and a half Men. Schon in der ersten Staffel mit Ashton Kutcher war alles verstärkt ins Lächerliche gezogen worden. Die alten Folgen waren genial und das war ohne Zweifel auch einem des Öfteren betrunkenen Charlie Sheen zu verdanken, der quasi selbst das Drehbuch war. Ohne ihn war die Sitcom das gleiche wie ein Auto ohne Räder. Die letzten drei Staffeln habe ich bis heute bewusst ignoriert.


    Alle unter einem Dach war für mich genauso langgezogen wie ein Kaugummi. Die Folgen lebten von Steve Urkel und Carl Winslow. Nur irgendwann gingen die Ideen aus und dann wurde es zunehmend kitschiger. Steve wollte ja über die Serie hinweg dauernd mit Laura zusammenkommen, was oftmals als Witz diente. Doch später konnte er seine Persönlichkeit mit Hilfe einer Maschine zum coolen "Stefan" verwandeln und das hat die Serie in den Abgrund befördert. Irgendwann konnte auch kein Charakter mehr am anfang der Folge ins Bild laufen, ohne dass ne Minute applaudiert wurde. Was soll das? Es ist doch immer noch der gleiche Schauspieler wie in Staffel 1 !!!!! Ich war sichtlich erleichtert, als diese Serie ihr Ende fand.

  • Noa

    Hat das Label Film/Serie hinzugefügt.
  • Man kann hier zahllose Serien nennen, denn wie schon richtig gesagt wurde, heben die Serien irgendwann zu sehr ab, in der Not die Zuschauerschaft am Ball zu halten.. häufig wird auch immer wieder der selbe Stoff wiederholt.

    Irgendwie neigen da die populären Comedy Serien wie Simpsons, South Park, Two and a half Men oder Family Guy dazu.. besonders bei Simpsons tut es mir weh, da ich die ersten ~ 10 Staffeln (?) sehr sehr gerne mag und mir immer wieder anschauen könnte. Das habe ich damals seit der Erstausstrahlung auf ProSieben immer sehr gerne geguckt. Besonders die Halloween Special Episoden waren jedes Jahr immer eine Freude. Aber selbst diese Episoden wurden irgendwann ausgelutscht.


    So sehr ich Supernatural als Serie liebe und mir alle fünfzehn Staffeln reingezogen habe, muss ich gestehen, dass es besser gewesen wäre, wie es auch ursprünglich geplant war, mit der fünften Staffel die Serie zu beenden. Das wäre der ideale Abschluss gewesen. Danach dümpelte die Serie so einige Staffeln vor sich hin (ja, es gab für mich mittendrin auch Highlights wie zB Fegefeuer), aber so richtig wieder Schwung bekam die Serie dann ab der zehnten Staffel. Sie wurde dann auch wieder besser und fand sogar ein gutes Ende.

    OXW5zLS.png

    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop