Gerudo-Wüste {Region}

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  • Die Region der Gerudo-Wüste liegt weit abgeschlagen hinter einem riesigen Gebirge im Südwesten Hyrules. Das Gebirge verhindert, dass Wolken dieses Gebiet erreichen und deshalb ist es hier so unglaublich trocken.

    Riesige Skelettteile von Walen, die in der ganzen Wüste zu finden sind, erzählen allerdings von einer anderen Geschichte, die schon einige Jahrtausende zurückliegen muss. Die Wüste war also mal ein Meer.


    Doch seitdem es hier so trocken ist, hat diese Region eine zugleich wichtige wie unheilvolle Geschichte. Es heißt, dass hier vor langer Zeit ein Junge geboren wurde, der später als erwachsener Mann den Lauf der Geschichte Hyrules nachhaltig verändern sollte: Ganondorf. Das Geburtsrecht der Gerudo sah vor, dass ein Junge sofort die Herrschaft des Volkes übernimmt und es regiert. Doch Dürre und Trockenheit ließen es nicht zu, dass das Volk so ohne Sorgen und Nöte leben konnte. Manche sagen, es war seine Verzweiflung, die ihn dazu trieb, sich gegen das grüne und fruchtbare Hyrule zu wenden. Andere sagen, es war purer Neid und Hass.


    Heute lebt das Volk der Gerudo in der Wüste, doch ein Junge wurde seit Ganondorf nie wieder geboren. Männer haben zur Stadt keinen Zutritt und es wird mit dem Tode bestraft, wer sich daran nicht hält. Wer die Wüste betritt, sollte stets auf passende Kleidung und Verpflegung achten. Zudem ist es lebensnotwendig, einen wirksamen Schutz gegen die Angriffe der Elektro-Monster bei sich zu haben, die sich überall in der Wüste befinden. Abgesehen davon bietet die Wüste für Historieninteressierte eine ganze Menge an Forschungsmaterial. Neben den Knochen der Wale gibt es hier auch uralte Ruinen, die sicher das ein oder andere Geheimnis verbergen.





    Das Kalzer-Tal


    Das Kalzer-Tal, eine breite, langläufige Schlucht als Verbindungsstrecke vom südlichen Teil Hyrules zur Wüstenregion der Gerudos, genauso imposant wie auch gefährlich für Reisende ohne Abenteurererfahrung. Die Schlucht zieht sich einige Kilometer in die Richtung der Wüste und ist mit seinem massiven Felsgestein und Gesteinsformationen besonders beeindruckend. Einige Feinde haben es sich zur Aufgabe gemacht, Reisende zu überfallen und sie zu plündern und die Schlucht als ihren Vorteil zu nutzen. Einige wacklige Holzbrücken und Konstruktionen schweben über den Köpfen der Wanderer, angebracht an den Felsen und ermöglichen es dadurch, eine Seite der Felsspalten mit Leichtigkeit zu überwinden um auf die andere Seite zu gelangen. Viele Reisende ersuchen vor der heranbrechenden Hitze und des aufwirbelnden Sandes der Wüste unter den Felsen im Schatten ihren Schutz und vergessen dabei gerne, die anbahnende Gefahr im Sand durch mächtige Feinde. Egal ob in schwindelerregender Höhe auf dem knarrenden Holzlatten oder auf den Felsvorsprüngen unten auf dem Boden, das Kalzer-Tal ist durch seine Gefahren nicht zu unterschätzen.


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  • Erwachen


    Malkus fand sich in einem Raum wieder. Das Gewölbe war hell durch Fackeln erleuchtet, der Geruch von Schwefel und etwas anderem lag in der Luft, aber Malkus vermochte nicht mit Sicherheit zu sagen, was es war. Es roch allerdings verbrannt. Er sah an sich hinab, alles noch da, wo es sein sollte. Seine Hände fühlten sich Müde und schlaff an, er hatte große Schwierigkeiten, sie anzuheben. Erst jetzt bemerkte er, dass er an einem Tisch saß. Vor ihm auf der Holzplatte stand ein Teller, auf dem zwei Früchte lagen. Eine rote und eine schwarze Frucht. Noch bevor Malkus überhaupt darüber nachdenken konnte, was Geschehen war und wie er hierher gekommen war, ging die Tür gegenüber des Tisches mit einem Krachen auf und wurde gegen die Wand geschleudert. Erschrocken erwartete Malkus einen schrecklichen Krieger, der ihm nun an den Kragen wollte, aber umso entzückter war er, als die Person, die nun den Raum betrat, weiter von einem schmierigen Söldner nicht entfernt sein konnte. Es war eine Hylianerin, knapp bekleidet, ein beinahe durchsichtiges Nachthemd hing ihr von den Schultern, etwas zu groß, weshalb eine Schulter komplett frei lag und etwas den Ansatz ihrer linken Brust freigab. Sie lächelte keck und schien über den Steinboden zu gleiten. Erst jetzt fiel es Malkus auf, wie warm es hier drinnen war. Die Hylianerin kam immer näher, ihr Blick fixierte jenen von Malkus und sie ließ ihn keinen Moment aus den Augen. Wortlos schlich sie an ihm vorbei und schob ihre zarten Hände von hinten erst über seine Schultern, dann vorne hinab und strich ihm vorsichtig über die Brust. Sie flüsterte in einer sehr alten Sprache süße Worte in seine Ohren. Er konnte diesen Dialekt nur sehr schwer verstehen, aber er vermochte die Worte "Frucht" und "Wollust" zu vernehmen. Die übrigen Wörter waren schwer zu verstehen, Malkus glaubte, die Worte "Verderben" und "Ewigkeit" zu vernehmen, war sich aber nicht sicher. Sie kicherte, er spürte ihren heißen Atem auf seiner Haut, als sie ihm den Hals küsste. Er hätte sie gerne umarmt, aber seine Arme waren wie mit Blei beschwert. Vorsichtig neigte er seinen Kopf, als sie ihn erneut küsste. Sie setzte sich nun seitlich auf seinen Schoss, die Beine baumelten zu seiner Linken hinab. Sie nahm den Teller mit den beiden Früchten und wiederholte, nun in der Gemeinschaftssprache. "Iss die rote Frucht, mein Schatz und wir werden uns auf ewig vergnügen. Ich werde dein sein und dir deine innigsten Wünsche erfüllen." Sie küsste erneut seine Wange, ihr Blick wurde nun ernster. "Wenn du die rote Frucht isst, wirst du für immer bei mir sein, du und ich werden hier in meinem Traum ein wunderbares Leben führen, es wird uns an nichts fehlen, wir werden glücklich sein und" ihr Blick wurde wieder etwas sanfter "das hier wird auf ewig dir gehören" flüsterte sie, als sie Malkus Hand nahm und an ihre Brust führte, die sich voll und so richtig anfühlten. "Isst du jedoch von der schwarzen Frucht, wirst du mich nie wieder sehen und ich muss bis an mein Lebensende alleine bleiben. Möchtest du das?" Neckisch neigte sie ihr Köpfchen und lächelte schräg. Malkus wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Sein Verstand war vernebelt. Er wusste nicht, wie er hierher gelangt war und er wusste nicht, was vorher passiert war. Sein Kopf schmerzte, als er versuchte, sich daran zu erinnern, was passiert war. Er hatte das Gefühl, irgend etwas Wichtiges zu vergessen. Er wusste nur nicht, was es war. Das Mädchen schlängelte ihren Körper um den Seinigen und bot ihm den Teller an, sie hielt ihm die Seite mit der roten Frucht hin. "Iss, mein Schatz und ich gehöre auf ewig dir. Ich werde immer diesen jugendhaften Körper besitzen, meine Brüste werden noch immer fest sein, während jene von Eve beginnen, runzlig an ihren Hüften zu baumeln". Ihr lächeln bekommt nun einen diabolischen Unterton und wie Schuppen fällt es Malkus von den Augen. Das Mädchen bemerkte, dass an seinem Blick etwas anders ist. Sie bemerkte, dass er sich erinnert. Beinahe erschrocken sieht sie ihren Fehler, nämlich, Eve erwähnt zu haben. Sie versucht Malkus abzulenken, aber es ist zu spät. Mit aller Kraft versucht er das Mädchen von seinem Schoß zu schieben, aber sie ist kräftiger, als sie aussieht. Ihr Grinsen verzieht sich nun zu einer Fratze "iss die rote Frucht verdammt und ich gehöre auf ewig dir, das ist es doch, was du möchtest? Das ist, wonach es dir gelüstet. Iss" befahl sie, aber Malkus hob die Hand, die sich nun anfühlte, als würde sie an einem Anker in die Tiefe gezogen werden und mit zwei Fingern greift er nach der schwarzen Frucht, zwerquetscht sie beinahe, da ihm jegliches Gefühl in den Fingern fehlt und er damit beschäftigt ist, die Hand überhaupt anzuheben. Er nimmt die weiche Frucht und führt sie an seine Lippen. Die Hylianerin, die jetzt überhaupt nicht mehr ausschaut, wie das kecke Mädchen, das den Raum betreten hatte, packt seine andere Hand. Ihre Kleidung hängt nun in Fetzen an ihrer dunklen Haut, ihre Brüste sind vollends entblößt, dunkle Narben zieren ihren Körper und das jugendhafte Gesicht ist nun einer dämonischen Fratze gewichen, während zwei Hörner ihre Stirn zieren. Malkus hatte von solchen Wesen nur in Märchenbüchern gelesen und sich nie erträumt, jemeils eines von ihnen zu sehen. Das Wesen packt seine freie Hand und schiebt sie sich zwischen die Schenkel während sie gierig ihre Lippen leckt. "Iss die rote Frucht" befiehlt sie, aber Malkus hatte seinen Entschluss bereits gefasst. Er schiebt sich mit letzter Kraft die schwarze Beere zwischen die Lippen und als er zubeißt, wird alles Schwarz.


    Wie aus einem bösen Traum erwacht er. Malkus liegt in Ketten. Der Raum mit dem Tisch und das Wesen sind verschwunden. Immer noch leicht verschwommen sieht Malkus neben sich eine weitere Gestalt. Sie ist menschlich, eine Frau. Ihre braunen Haare zu einem Rossschwanz gebunden, der an ihrem Nacken klebt. Ihre Brust hebt und senkt sich. Die Frau ist noch am Leben, aber sie scheint ohne Bewusstsein. Malkus versucht sich zu drehen, um sie besser zu sehen und bemerkt, dass seine Hände von kaltem Stahl umarmt werden. Ketten rascheln schwer und schaben über den Boden, als Malkus versucht, sich zu rühren. Sein Schädel brummt. Für einen kurzen Moment grinst ihn das Mädchen diabolisch an und für den Bruchteil einer Sekunde sieht es so aus, als würden ihr Hörner zwischen den maroniefarbenen Haaren wachsen, aber als Malkus blinzelt, ist alles wieder so, wie es sein soll. Tief in seinen Gedanken hört er noch eine Stimme, weiß aber nicht, wem sie gehört. "Du hättest auf ewig bei mir sein können" Es fühlt sich an, wie in einem Traum. Malkus versucht sich, daran zu erinnern, aber alles ist in Nebel gehüllt. Er hustet. Die Luft ist trocken und seine Kehle auch. Erst jetzt bemerkt er, wo er sich befindet. Seine Glieder schmerzen. Er stöhnt. Nach wenigen Minuten schlägt das Mädchen neben ihm die Augen auf. Es ist ein vertrautes Gesicht, in das Malkus blickt. "Was ist nur passiert, Eve? Und wo zur Hölle ist Sal?"

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    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Dieses ewige Rascheln der Ketten, es hing wie dieser eine markante Geruch in der Luft in ihrer Nase, nur dass das Rascheln an ihren Nerven zog. Jede Bewegung die sie machte, jedes leiseste Atmen war immer mit diesem Rascheln der Fesseln begleitet, als würde ein Dirigent sich einen schlechten Scherz erlauben. Eve war froh Malkus Stimme zu vernehmen die immer so voller Unschuld klang. Der Frauenschwarm mochte es zwar faustdick hinter den Ohren haben und mehr mit seinem Glied denken, dennoch brachte er stets mit seinen ruhigen Worten eine gewisse Balance in eine brenzliche Situation. Eve versuchte mit ihren Schultern zu zucken doch sie schaffte es nicht, also machte sie das Beste aus der Situation und lehnte sich zurück. Das war das Einzige, was ihr jetzt noch geblieben war an Freiheit. Sie überlegte kurz und versuchte die vergangene und verlorene Zeit in ihr Gedächtnis zu rufen, doch sie konnte sich nur schemenhaft an Bilder erinnern und zugleich vermag sie nicht einmal sagen zu können, ob diese Bilder real waren, oder sie aus ihrer Fantasie entsprang.


    Sie wandte sich begleitend mit dem Rascheln der Ketten zu Malkus, drehte ihren Kopf zur Seite, sodass sie ihn besser ausmachen konnte und fixierte ihn durch ihre schwarzen Augenringe mit einem Lächeln an. “Ich habe keine Ahnung wo Sal ist. Entweder er hat uns in diese Pareidolie gebracht, oder er konnte vorerst entkommen als er bemerkte, in welcher Lage wir uns befanden. Nur zu blöd, dass wir etwas langsamer waren als er. …“ Sie legte ihre Stirn in Falten. “Ich habe auch keinen Schimmer wo wir uns befinden. Jedenfalls sind wir in keinem Gemäuer, so viel steht auf jeden Fall fest. Doch die Örtlichkeit kann ich nicht ausmachen.“ Jetzt waren ihre Lippen so schmal wie ein Pinselstrich, der sich von einer Seite quer nach oben zog. Ihre Zweifel standen ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Sie blinzelte angestrengt, da die trockene Luft stark an ihrem Augenlicht zerrte.


    Es war bereits eine Gefühlte Ewigkeit vergangen als die eine Wache, die sie zuvor angesprochen hatte, wieder auf dem Weg zurück war und erneut ihre Zelle streifte. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht zwischen die Gitter durchzublicken und streifte weiter ihrer Wege. Es war noch zu früh um zu sagen, was genau hier vor sich ging doch Eve war im Geiste bereits bereit sich in größter Not den Weg hier raus zu prügeln. Wieder wandte sich Eve an Malkus. “780.“ warf sie plötzlich flüsternd in den Raum. “780 Sekunden, also 13 Minuten hatte es gedauert, bis die Wache wieder zurückkam. …“ Erneut legte sich ihre Stirn angestrengt in Falten. Allein diese Bewegung hatte zur Folge, dass die Ketten erneut raschelten. Sie seufzte angestrengt. “Hast du irgendetwas gesehen oder bemerkt? Du scheinst schon ein Stückchen weiter wach zu sein als ich.“ Sie schweifte mit ihrem Blick ab und durchsuchte die Zelle. Nichts. Kein Anhaltspunkt oder etwas, was von Nutzen sein konnte die Situation umherzureisen.


    Eve versuchte schon fast in einer akrobatischen Leistung aufzustehen. Ihr Hintern war bereits taub gewesen und mit Ameisen durchflutet, da er genauso wie ihre Arme eingeschlafen war. Mit einer Menge Rascheln und mit einer Art Klimmzug, schaffte es die Frau nach mehreren Anläufen sich an der Kette nach oben zu ziehen. Schongleich als sie auf wackligen Beinen stand, bemerkte sie, wie eine große Last, die sich in ihren Armen angebahnt hatte, von ihr abfiel und die Durchblutung wieder normal reguliert war. Sie seufzte verschwitzt. “Es muss doch eine Möglichkeit geben hier raus zu kommen. …“ entgegnete sie angestrengt und fixierte mit ihrem Blick die Fesseln, die mit einem rostigen Metallhacken in der Wand eingelassen war. Vielleicht konnte man die Verankerung aus der Wand lösen wenn man nur mit viel Ruck sich dagegenstemmte?

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  • Gefangen


    Malkus musste erst richtig zu sich kommen. Der Traum, an den er sich nicht mehr erinnern konnte, schien an seiner Lebenskraft gezehrt zu haben. Er fühlte sich erschöpft und kraftlos. Eve war bestimmt schon früher aus solchen Situationen entkommen, aber für ihn war es das erste Mal, dass man ihn in Ketten gelegt hatte. Er spürte seine Hände kaum noch, was vielleicht momentan sogar besser war, denn die Taubheit was wohl das Einzige, was ihn vor den ungeheuren Schmerzen bewahrte, die da wohl bloß darauf warteten, entfesselt zu werden. Er versuchte seine Hände so wenig wie möglich zu bewegen. Schulter und Oberarm waren ebenfalls taub und er hoffte, dass dies noch einige Zeit so bleiben würde. Er brauchte jetzt einen klaren Kopf um sich gemeinsam mit Eve etwas zu überlegen, wie sie es hier raus schaffen konnten.


    Er musterte den Raum genau. Vor ihnen die Gitterstäbe, zwar an manchen Stellen etwas rostig, aber solide genug, dass sie beide in ihrer jetzigen Situation nicht einfach hier raus spazieren konnten. Der Gang vor der Zelle war noch leer, Eve meinte, dass alle dreizehn Minuten eine Wache nach dem Rechten sehen würde, wobei Malkus sich nicht sicher war, ob die Wachen dort draußen so etwas wie Zeit kannten und sich pünktlich zur Schicht ablösten, wie es eher bei Soldaten der Brauch war. Die Wände links und rechts waren grob aus dem Stein gehauen. Sie schienen in einer Art Höhle zu sein. Malkus fiel erst jetzt auf, dass es hier drinnen erstaunlich warm war, im Gegensatz zu draußen, wo die Vorboten des Winters das Land fest im Griff hatten. Er rutschte hin und her um sich seine Position etwas bequemer zu machen, als er hinter sich etwas rascheln hörte. Es klang, wie wenn jemand Sand über eine Felswand laufen ließ. Ein leises Rieseln, gefolgt vom Klacken kleiner Kiesel, das sich unter das Rieseln mischte. Malkus versuchte sich umzudrehen, als sich seine starre Schulter erstmals mit stechenden Schmerzen meldete. Nur knapp konnte er sich einen Schmerzensschrei verkneifen. Er musste sich jetzt zusammennehmen. Malkus drehte sich noch ein Stück weiter und schob seinen Hintern zurück, um mit etwas mehr Kraft an der Kette ziehen zu können. Da war wieder dieses Rieseln. Malkus würde sich noch lange an dieses Geräusch erinnern, denn es war das schönste Geräusch, das er für lange Zeit hören sollte. "Ich glaube... ich kann die Verankerung lösen" stöhnte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er wollte sich nicht anmerken lassen, dass jede Bewegung große Pein verursachte. Noch ein Ruck und mit einem metallenen Klacken lag die Eisenkette lose am Boden. Dort, wo sie verankert war, blieb ein kleines Loch, aus dem es herausrieselte. Malkus war noch nicht frei und seine Hände waren immer noch in eiserne Handschellen gelegt, aber zumindest war er nicht mehr an die Felswand gekettet und konnte sich freier bewegen. "Kannst du die Fesseln öffnen, wenn du an mein Schloss kommst?" fragte er Evelyn, in der Hoffnung, dass sie im Schlösserknacken ebenso begabt war, wie im Umgang mit der Schnappsflasche. Er schaute zu ihr hinüber und sah, dass sie sich bereits aufgerichtet hatte und sich mit Gewalt gegen den Fels stemmte. Die Verankerung ihrer Fesseln schien besser im Gestein befestigt, aber Malkus konnte sehen, wie sich der Eisenstift langsam bewegte. Eve stemmte sich noch einmal dagegen und mit einem lauten Knall riss sie die Verankerung samt eines Stückes des Steins aus der Felswand. Der Stein polterte wenige Meter und kam vor dem Eisengitter zum erliegen. Eve und Malkus schauten sich für ein paar Sekunden an, die ihnen endlos vorkamen. Sie wussten beide, was der andere in diesem Moment zu denken vermochte. Hatte jemand den Knall gehört? Der Moment verstrich und sie hörten... nichts. Kein Alarmschrei, kein Wachmann, der Fragte, was das gewesen war, nichts. Schnell ging Malkus ein paar Schritte vor und schob mit seinen Beinen den herausgebrochenen Steinbrocken beiseite. Sie konnten sich nun erst einmal frei in ihrer Zelle bewegen, doch bis sie ihrem Gefängnis entkommen konnten, brauchte es noch etwas mehr Geschick und vor allem Glück.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Die trockene Luft hier in dieser Zelle brachte so manchen Stahl zum Rosten, wie man an dem lauten Krach hören konnte, als zuerst Malkus seine Verankerung aus der Wand herausgerissen hatte und Eve ihm gleich tat, um auch ihre Fesseln zu lösen. Das laute Donnern legte sich über den Riesel, der durch die Wand bröckelte und sich kullernd auf dem Boden verteilte und beide, Eve sowie Malkus, hielten ihren Atem an. Stille. … Unbändige Stille. Allein das Herzklopfen der Beiden durchflutete nicht nur mit einem rasanten Tempo das Blut in ihren Bahnen und brachte es in Wallungen, man konnte diese enorme Anspannung förmlich in diesen engen Quadratmetern spüren, wenn nicht sogar schneiden. Eve hatte sich schon alles ausgemalt. Gleich würde eine Handvoll Wachen hereinstürmen und sie niedermetzeln. Sie konnte ihr gleisendes nach Eisen schmeckendes Blut an ihren Mundwinkeln herausströmen spüren. Sie hatte bereits das Stechen in ihrer Brust vernommen, da, wo die Klinge hineinfahren würde um ihr Herz zu durchbohren, doch. … Es blieb still. Keine Menschenseele war auf dem Weg zu ihnen. Die Patrouille, sie ließ sich nicht blicken. Der Gang war leer und nur der unscheinbare Fackelschein hinterließ ein dumpfes Geräusch, wenn die Flammen um sich selbst tänzelten.


    Eve hatte ihre Augen angestrengt geschlossen, sodass sich ihre Stirn in Falten legte. Sie biss sich auf die Zunge, hatte noch immer den Atem angehalten. Ihre Hände krampften in ihren Fesseln, da sie sie zu Fäusten ballte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, blinzelte sie langsam aus einem Auge durch ihre schwarzen, gezeichneten Schatten in ihrem Gesicht hervor, dann überwand sie den nächsten, schwarzen Augenring auf ihrer Rechten. Ihre tiefblauen Augen blinzelten zu Malkus, der wohl gerade in einer ähnlichen Situation war. Durch die enorme Kraft, die die Frau aufbringen musste, war ein unsanftes Fallen auf dem Boden nicht auszuschließen. Die junge Frau war oben bis unten voll mit Staub und auf dem Boden lag sie, als hätte eine Prinzessin ihren gläsernen Schuh verloren und wäre auf dem Weg blindlings sanft gefallen. Sie raffte sich langsam auf und klopfte sich den Dreck aus den Klamotten, wischte sich mit dem Handrücken und einem lauten Rascheln über die Stirn, dann atmete sie mehrmals durch. Sie lächelte verschwitzt. “Schlösser knacken? Das würde wohl eher zu Sals Milieu gehören.“ Sie musste kurz schelmisch auflachen. “Nein. Mit so etwas kenn ich mich leider nicht aus, aber …“ Sie machte eine kleine Pause, stand dann auf und bewegte sich zur Wand hin, an der Malkus gefesselt war. “Mit solchen filigranen Sachen hab ich nichts zu tun, aber wenns ums Grobe geht, stehe ich meiner Frau!“ Sie löste einen schwereren Quarzstein aus der Mauer und hielt ihn fest in ihrer Rechten. “Mir ist es vorhin schon aufgefallen. Wir haben hier kaum eine Luftzirkulation und zudem ist alles sehr trocken. Das beansprucht weiches Eisen und das wiederum wird verwendet um billige Handschellen zu fertigen. Einfach aus Kostengründen. Ich würde ebenfalls meine Hand ins Feuer legen, dass sie diese Bude nicht erst gestern errichtet haben und zudem alles ziemlich alt sein dürfte.“ Ohne Malkus auch nur ein Stück vorzuwarnen, hatte sie bereits mit ihrer Linken nach seiner Hand gegriffen, sie auf den Boden gedrückt und mit der Rechten, in der sich der Stein befand, zugeschlagen. Ausdruckslos und ohne jegliche Mimik, haute sie mit dem Felsen auf die Schellen ein, als gäbe es keinen Morgen. Sie war präzise und das war gut, denn ihre Arbeit trug Früchte. Die verrosteten alten Verbindungsstifte in den Schellen brachen in Zwei und Malkus war der Erste der sich darüber freuen konnte, fast wieder ein freier Mann zu sein.


    Erneut lächelte sie ihn verschwitzt aber zufrieden an. Ganz selbstverständlich überreichte sie ihn den Stein, drückte ihre beide Händen auf den Boden und nickte ihm zu. “Jetzt du. Umso präziser du triffst, umso weniger Ärger heimst du dir nachher ein. Also sei brav und tu Tante Eve nicht weh, verstanden?“ Sie keckte ihn leicht von der Seite an und wartete darauf, bis der Stein mit einem tosenden Donnern die Eisenschellen sprengen würde.

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  • Freiheit


    Das erst Gefühl, das Malkus in seinen Handgelenken spürte, war Schmerz. Es war, als hätten die Handschellen tausend Nadeln auf seine Haut losgelassen, bevor sie sich für immer von ihr trennten. Er biss sich auf die Zähne und wollte sich gegenüber Eve nicht anmerken lassen, wie schwer es ihm gerade fiel, klar zu denken. Ein Zittern ging durch seinen ganzen Arm und seine Fingerspitzen kribbelten, als frisches Blut nun endlich ungehindert dorthin vordringen konnte. Die Schöne gab ihm den Stein, mit dem sie soeben seine Fesseln gesprengt hatte, in die noch etwas tauben Hände und schaute erwartungsvoll drein. Nun war er an der Reihe. Malkus versuchte einen besseren Stant zu bekommen und hielt, wie Eve es getan hatte, die weichen Hände der Frau am Boden, während er mit dem Stein weit ausholte. Da die Fesseln ihn nicht mehr behinderten, konnte er viel weiter ausholen, als es Eve möglich war. Somit konnte er das, was ihm an Kraft fehlte, nun mit Schwung ausgleichen. Allerdings war die Chance, etwas anderes als die eisernen Schellen zu treffen, auch höher, zumal seine Hände immer noch leicht bebten und sich erst wieder daran gewöhnen mussten, bewegt zu werden und keine Eisenmanschetten zu tragen. Er holte aus, zielte und schloss die Augen. Schweißperlen rannen seine Schläfe hinab. Er öffnete wieder die Augen und sah sein Ziel klar vor sich. Er musste sich jetzt zusammenreißen, nichts wäre in dieser Situation schlimmer gewesen, als seiner Gefährtin möglicherweise die Finger zu brechen durch einen ungenauen Schlag. Seine Finger umschlossen den scharfkantigen Stein noch fester und mit der anderen Hand wischte er sich die Schweißperlen ab, ehe er ihn wieder auf die zarten aber kräftigen Hände der Kriegerin drückte. Ihre Haut fühlte sich so vertraut an. Seine Hand lag nun auf dem Rücken jener der Brünetten und seine Finger umschlossen jene von Eve und drückten sanft dagegen, er bemerkte, wie auch Eves Finger sich rührten und sie Seinigen umschlossen. Sie hielt seine Hand, während er im Begriff war, die eisernen Fesseln zu zertrümmern, wohlwissentlich, dass ein Fehlschlag stattdessen ihre Finger zertrümmern konnte, über die Malkus sine Hand schützend legte. Malkus holte noch einmal aus, er hielt inne, zielte und schlug zu.


    Mit einem lauten Klonk sprang die Fessel auf. Der Stift war zwar nicht punktgenau getroffen worden, aber durch die schiere Wucht war er entzwei geschlagen worden. Die Fesseln fielen von Eves Händen. Für einen Moment noch hielt Malkus sie ganz fest. Er strich ihr mit dem Daumen beiläufig über den Handrücken. Schweiß tropfte von seinen nassen Schläfen. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment. Wilde Gedanken überkamen den Spieler, als er jäh zurück in die Realität geholt wurde. "Schnell, wir dürfen keine Zeit verlieren. Selbst, wenn uns die Wachen immer noch nicht gehört haben, ist nur mehr wenig Zeit, bis der nächste Wachmann nach dem Rechen sieht." eilte Malkus. Er ließ Eves Hand los und hastete zum eisernen Gitter, das noch zwischen ihnen und der Freiheit stand. Er musterte die Gitterstäbe und die Verstrebungen, suchte nach Schwachstellen. Nach kurzer Zeit wurde er fündig. Dort, wo die Gitter mit einer Art Tür verbunden waren, konnte er feststellen, dass die Scharniere der Tür von Rost beinahe zerfressen waren. Er rüttelte etwas am Gitter und kleine Plättchen feinen rötlichen Metalls rieselten dort herab, wo das Eisen schwach geworden war. Malkus blickte sich um. Die Eisenkette, die sie festhielt, würde gut geeignet sein, die Tür aus dem Scharnier zu reißen, außerdem konnten er und Eve ihre Kräfte gemeinsam einsetzen. Schnell holte er die schwere Kette, die gerade so durch die Gitterstäbe passte. Er fedelte sie Mühevoll um den Eisenstab, der mit dem Scharnier verbunden war und gab Eve das andere Ende der Kette. "Auf drei ziehen wir" sagte er, ohne Zeit zu verlieren. Eve verstand sofort. Sie schauten sich noch einmal kurz an, nickten sich zu und Malkus zählte. "Eins... zwei... und ...." noch bevor seine Lippen die dritte Zahl formen konnten, hörte er, wie ein Wachmann ums Eck bog. Sein Blick war verschlafen, weshalb er einige Sekunden brauchte, um zu verstehen, was hier vor sich ging, aber im nächsten Moment schien er hellwach, die Träume von Schnapps und nackten Frauen wie weggewaschen. Gerade, als er Luft holte, um seine Kumpanen zu alarmieren, zogen Eve und Malkus mit all ihren Kräften an der Kette und scheppernd wurde das Eisentor aus dem Scharnier gerissen. Ob der Kraft und Hebelwirkung des sich nun verkeilenden Tors gab auch das zweite Scharnier nach und die Tür, immer noch durch den Riegel mit dem Schloss verbunden, fiel zur Seite und gab einen Weg nach draußen frei. Jetzt oder nie.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Eve war auf Malkus schneller Reaktion hin sehr imponiert. Dennoch blieb nach dem tosenden Knallen und dem brennen des Klanges in ihren Ohren keine Zeit für weitere Spielchen. Eine Wache war unterdessen genau dann vorbeigekommen, als Eve und Malkus in Aktion getreten waren. Man sah, dass die Wache Mühe hatte die Situation zu begreifen. Ihr schlafender Blick huschte gähnend auf die Frau, dann auf den jungen Mann, ehe er wie in altes Faultier zuerst das Tor der Gitterstäbe auf dem Boden begutachtete und dann langsam anfing 1 und 1 zusammen zu zählen. Man konnte den Sand in seinem Getriebe förmlich mahlen hören, wie er zwischen seinen eingerosteten Zahnrädern zermahlt wurde. Doch wie jedes gute Uhrgetriebe, funktionierten die Zahnräder nach wenigen Anläufen und so wurde auch die Wache heller und heller. Ihre Augen rissen sich auf, nicht von der Erkenntnis, dass zwei Gefangene ausbrechen wollten, eher, weil Eve bereits gehandelt und ihre Fesseln um seinen Hals gelegt hatte. Mit einer schwungvollen, schon fast eine tänzerische Halbdrehung, hatte sie sich hinter die Wache positioniert und ihre Fesseln um seinen Hals gelegt, einmal über Kreuz, somit sparte sie sich Kraft beim Zudrücken. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Eine Ewigkeit, die beide eigentlich nicht hatten. Das Röcheln des Mannes wurde leiser und leiser und seine Augen drehten sich von allein nach innen. Der Schaum an seinem Mund, aufgespült von seinem eigenen Speichel, wie die Gischt eines unruhigen Meeres am Strand, platzte in kleinen Luftbläschen. Der Mann ging zu Knie und Eve ließ los. Sie hatte keine Intention den Mann ins Jenseits zu befördern. Es reichte lediglich aus ihn in einen tiefen Schlaf zu versetzen.



    Sie blickte Malkus erschöpft an. “Nun gut. Schauen wir, dass wir unsere Sachen finden und dann weg von hier“ Sie sackte kurz ein. Ihr Schädel dröhnte als wäre eine Herde von wildgewordenen Kühen darauf herumgetrampelt. Sie fletschte ihre Zähne und stützte sich an der Wand ab, ehe Malkus zu Hilfe kam um sie zu stützen.


    Beide, Arm in Arm und mit einem verschwitzten Gesicht, huschten die Beiden um eine Ecke um in einen nächsten, leeren Gang zu treten. Die anderen Räumlichkeiten waren so ähnlich aufgebaut wie in denen sie bereits waren. Leere Zellen auf der Linken, leere Zellen auf der Rechten. Alles irgendwie spärlich im Fackelschein ausgeleuchtet und in jeder Zelle gab es Stroh, einen kleinen Tisch, zwei Holzstühle die es nicht mehr lange machen würden. Der lange Zellengang bog am Ende wieder nur zu einer Seite ab und es schien, als würde man für Ewigkeiten im Kreis laufen. Es war schwer die Zeit einzuschätzen. Dieser Fackelschein, die immer gleichbleibenden Gänge. Man verlor schon nach kurzen Augenblicken die Orientierung, das Zeitgefühl und was noch schlimmer war, die Nerven. Es war ebenfalls sehr komisch gewesen, dass sie nach so vielen Schritten weder Insassen, noch Wachen, noch sonst eine lebende Seele gefunden hatten.



    Eve hielt kurz inne. “Malkus warte“ Hauchte sie erschöpft hervor. “Hier stimmt irgendwas nicht“

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    Klück

  • Labyrinth


    Nachdem Eve den Wachmann ausgeschalten hatte, noch bevor er überhaupt realisieren konnte, was hier vor sich ging, schloss Malkus zu ihr auf. Die Wache konnte hier liegen bleiben, kein Grund, ihn irgendwohin zu schaffen, wo ihn keiner sehen konnte, schließlich ließ sich das, was sie mit der Gefängniszelle angestellt hatten, weit schwerer verbergen. Malkus hoffte, dass der Wachmann so schnell nicht aufwachen würde, sofern er überhaupt noch einmal aufwachen würde. Es sah zwar so aus, als wäre er nur Bewusstlos, aber Malkus hatte bereits einmal gesehen, wozu Eve imstande war und er wäre nicht verwundert, wenn er nun für immer schlafen würde. Malkus folgte Eve durch die schwach beleuchteten Gänge, die allesamt aussahen, als hätte man sie in den nackten Stein gehauen und mit Lehm oder etwas Ähnlichem ausgebessert, hier und da konnte er Risse in der Wand sehen, wo der Verputz durch die trockene Luft und die Temparaturschwankungen den Kampf gegen die Witterung verloren hatte. Einer dieser Risse zog sich beinahe über die gesamte Wand bis hin zur Decke, dort Quer über den ganzen Gang und auf der anderen Seite wieder hinab, fast so, als würde der Gang abzubrechen scheinen. Nach einigen Metern hielt Eve inne. Malkus hatte es auch schon bemerkt. Es war verdächtig still. Selbst für ein Räuberversteckt dieser Größte waren hier wenige Wachen aufgestellt und es war auch niemand zu hören. Hatte man sie bereits gehört? Würden sie blindlings in eine Falle laufen? Hatte man sie entkommen lassen? Malkus wusste keine Antwort auf diese Fragen und hatte momentan auch nicht die Zeit und einen klaren Kopf, um sich darüber Gedanken zu machen, aber etwas stimmte hier ganz und garnicht. Er schaute Eve an. "Was meinst du?" Er konnte beinahe hören, was sie dachte. Sie schien gespannt zu lauschen, schaute etwas an ihm vorbei, versuchte wohl ihre Sinne noch mehr zu schärfen. Malkus konnte etwas Putz hinabrieseln hören, aber sonst... Totenstille. Vor ihnen nur ein leerer Gang mit teilweise offen stehenden Gittertüren, hinter ihnen die Biegung zu einem ebenso leeren Gang, aus dem sie gerade gekommen waren. Sich jetzt zu verlaufen, würde ihr Todesurteil bedeutetn, denn der Wachmann, sofern Eve ihn am Leben gelassen hatte, wird nicht ewig bewusstlos bleiben und eines war sicher, die Räuber kannten sich in ihrer Höhle besser aus und würden nicht lange brauchen, sie aufzuspüren. Malkus lief der Schweiß über die Schläfe. Es war immer noch sehr warm hier drinnen, obwohl es draußen wohl viel kühler sein musste. Sein Schädel pochte und seine Handgelenke schmerzten noch immer von den Handschellen, die sie noch wenige Momente zuvor an die Wand ihrer Zelle gefesselt hatten. Plötzlich hörte er Ketten rasseln und einen Schrei. Er zuckte erschrocken zusammen und sah Eve fast verängstigt an. Es war kein Schmerzschrei, aber in der Stimme desjenigen, der ihn ausgestoßen hatte, lag etwas leidvolles. Malkus schaute nach vorne, aus der Richtung, von wo der Schrei zu kommen schien. Nach zirka 30 Metern schien der Gang nach links abzubiegen. Jetzt gab es kein Zurück mehr, sie mussten nach vorne, selbst wenn es bedeutete, sich demjenigen entgegenzustellen, der diesen markerschütternden Laut von sich gab.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Yuffie

    Hat den Titel des Themas von „Kalzer-Tal“ zu „Gerudo-Wüste {Region}“ geändert.
  • Eves Herz raste vor Anstrengung. Jeder Herzschlag, jeder Impuls, er drückte ihre Brüste mit einem tiefen Keuchen empor, ehe die angestaute, schwere Luft aus ihren Lungen gepresst wurde. Sie hatte Schwierigkeiten sich in diesem Gewölbe bei diesem diesigen Licht zu orientieren. Jeder Fackelschein verschwamm vor ihrer Linse. Aufdröhnendes Fackellicht, tanzender Fackelschatten. Als würde der schwarze Graf mit seiner Fürstin der Finsternis komplett in schwarz gekleidet, vor ihr einen wilden Tanz vollführen und das spärliche, sonderbare Licht der Fackeln verschlucken, wieder ausspucken, wieder verschlucken, nur um es wieder auszuspucken. Sie konnte die trockene Melodie der Tänze an den Wänden förmlich hören, oder war es nur ihr lautes Surren in ihrem Schädel das immer lauter wurde?


    Sie stützte sich an der bröckelnden Felswand ab und ging leicht in die Knie. Die Schweißperlen zierten ihre Stirn wie Regentropfen Blütenblätter nach einer regnerischen Nacht, aus solch einer, aus der sie beide entführt wurden. Der Unterschied war nur, dass Evelyn durch ihre klatsch nassen Haare, ihr verschmiertes Blut am Handgelenk und der Dreck in ihrem Gesicht, keine schöne Nachtblume abgab.


    Wieder hatte sie ihren Gedanken verloren. Verbissen fletschte sie ihre Zähne über ihre Lippen und ignorierte den aufkeimenden, wärmenden Schmerz darauf. Sie hauchte, drehte blickte nach vorne und schielte zur Seite. In ihrem Blick lag die Ernsthaftigkeit persönlich. “Malkus, wir müssen hier raus. Und zwar schnell. …“ Sie drehte sich um. Ihr ernster Blick wich einem Gefühl von Schauer. Es war selten, dass die Soldatin überrascht war. Es war selten, dass sie einer Situation nicht her war und doch war dieser Augenblick so surreal, wie Schnee auf einem Vulkangebirge. Malkus war verschwunden.


    Sie raffte sich für eine Sekunde zusammen und richtete sich schwungvoll auf, sodass ihre klatsch nassen, braunen Strähnen in ihr Gesicht donnerten. “Mal …“ Ihre Kräfte verließen sie aus ihrer Stimme und erneut sackte sie auf einem Knie zusammen. Sie drückte sich ihre freie Hand auf ihre Brust. Sie atmete schwer und ihrer anderen Hand, bröckelte sie weiteren Putz von den Wänden als sie versuchte sich daran festzukrallen. Fast so, wie sie sich an ihre Gedanken krallen wollte. Eine klare Sicht zu erhaschen. Es nützt nichts. Wieder pulsierte ihre Brust doch dieses Mal war es ein gewohnter Takt. Ihr Adrenalin schoss in ihre Venen als hätte man einen Staudamm gelöst, sodass das herantretende Wasser einfach alles überrennt. Sie richtete sich erneut auf, stapfte mit dem Fuß auf, ballte eine Faust und schluckte Fest. Ja … Dieser Geschmack. Das Surren in ihren Ohren verstummte und glich einem Trommelschlag auf dem Schlachtfeld. Sie grinste diabolisch. Ihre Augen fielen zusammen, ihre Stirn runzelte sich. Jeder Baum im Phirone Wald wäre neidisch über diese Furchen gewesen.


    Sie schnellte los und rannte. Rannte die 30 Meter in diese eine Richtung. Bog ab. Links. Schnellte weiter. Wie auf einem Hürdenlauf wich sie die offenstehenden Zellentüren aus, damit sie damit nicht kollidierte. Weiter. Rechts. … Ihr Instinkt arbeitete auf Hochtouren, ihr Verstand, ein Tunnelblick. Die tanzenden Adelspärchen an den Wänden, getragen von den Holzstangen der Fackeln, schwangen wie wild umher, als Eve mit ihrer Schnelligkeit daran vorbeiprasste. Wieder rechts. Links. Die Schreie die Malkus vorher noch vernahm verwandelten sich in lautes Gelächter. Ihre Ohren erreichten mindestens 2 Stimmen. Dann hielt sie an. Die Trommelschläge in ihrem Kopf verstummten.


    Eve befand sich nun in einem großen Raum der das erste Mal Fenster barg. Keine Fackeln, kein unnatürliches Licht. Eine seichte und kühle Briese überfiel die Nasenspitze der Kriegerin. Es war unbeschreiblich, was dieser kleine Hauch auf ihrer blutigen Nase für eine Gefühlsregung auslöste. Sie schloss für einen Augenblick die Augen und in ihrem Geiste fiel sie aus dem Himmel.


    >>“EH! WAS MACHST DU HIER?“<< Eves Augen öffneten sich einen Spalt. Ihr finsterer Blick allein hätte diese ganzen götterverdammten Zellen eingerissen. Bei Nayru. Das verstand auch der schmächtige Räuber vor ihr, der auf einem Holzstuhl saß und seine Füße auf dem Tisch abgelegt hatte. Sie ballte ihre Faust.


    Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, kehrte Eves Zeitgefühl zurück. Es war, als hätte Nayru ihre Sanduhr ein weiteres Mal umgedreht. Erfüllt von aufkeimender Kampfeslust und der brachialen Natur des Krieges, schritt sie mit einem kleinen Schritt voran. Die Faust geballt, ihr Blick nach wie vor starr auf den einen Räuber gerichtet. Der Mondschein der draußen durch das Fenster grüßte, überflog ihre tiefschwarzen Augen. Wie Sterne, reflektierte der weiße Ball in ihrem schwarzen Nichts.


    >>“Hey … hey. …. Hey …. Halt halt halt halt “<< Der Räuber versuchte mit einer fuchtelnden Handbewegung Evelyn davon abzuhalten, was sie im Begriff war zu tun. Ihre Schritte wurden schneller und zielstrebiger. Wäre sie ein Pferd gewesen, dann wäre diese Kühr gut bewertet gewesen. Mindestens genauso Anschaulich, war der erste, schon fast fliegende Schlag, den Eve landete. Sie hatte Fahrt aufgenommen und ihr rechtes Bein auf einem der Hocker auf dem Boden aufgesetzt. Dieses diente nur als Sprungbrett damit sie ihren Körper in leichter Manier auf den langen Tafeltisch wuchtete. Zinnbecher, Zinnteller, Besteck. Egal. Alles flog Kreuz und Quer von links nach rechts, als sie den Tisch als ihre Laufbahn benutzte. Unterdessen hatte der Räuber sich aufgesetzt und wollte gerade zur Waffe greifen, als Eves schlagkräftiges Argument sich zwischen seinem Kiefer und seiner Wange manifestierte. Sein Unterkiefer knackte, seine Spucke vermischt mit seinem tiefroten Blut, verstreute sich in Tröpfchenform auf dem staubigen Boden wo dieses nicht versickerte, sondern sich zu kleinen, roten Sandblasen gebildet hatte. Seine Augen drehten sich von einer Seite zur anderen und sein Schrei des Schmerzes wurde von dem tobenden Schnaufen der Frau geschluckt. Ein Pferd? Nein. … Ein Stier. Ihr Körper setzte sich auf den des Mannes womit er mit der Wucht auf den Boden landete. Die Blutstaubblasen auf dem Boden wobbelten, als sein Kopf daneben auftraf. Eve saß auf seiner Brust, ihre Knie neben seinem Hals. Dann erneut. Ein schlag links. Ihre Faust war geballt wie Stahl. Ein Schlag rechts. Nichts hielt sie davon ab. Ihr Schnauben noch immer wie ein Stier in Rage. Sie sprach nicht. Sie sagte nichts. Sie tat. Der Mond noch immer fröhlich am Firmament blinzelte Neugierig durch die Steinfassade und beobachtete das Spektakel aus sicherer Entfernung.


    Der Mann am Boden war regungslos und Eve lies ab, als sie schwere Schritte um die Ecke hörte. Ein ziemlich dicker Mann in schwerer Rüstung. In seiner Rechten eine Schweinskeule an seinem Mund geführt, seine Linke ruhte auf dem Knauf seines Streitkolbens. Die große Eve stand nun ehrfürchtig auf. Die Schultern gesenkt, beide Fäuste noch immer wie Stahl geballt. Ihr Blick verschwommen durch die schweißgetränkten Strähnen die sich mit dem fremden Blut in ihrem Gesicht vermischte. Eine kalte Briese durchflutete den mit Blut und Schweiß angereicherten Saal. Der Rest ihrer Haare, die nicht getränkt waren vom Kampf, wackelten leicht wie eine Wiese im Wind. Sie atmete seicht. Ihr Herz, es pumpte. Es schlug so schnell, dass ein neuer Rausch des Trommelgefechts auf dem Schlachtfeld entfacht wurde. Eve. Sie war noch lang nicht fertig. Sie wollte hier raus. Sie wollte Antworten. Sie wollte wissen, was mit Malkus passiert war.


    Ein dumpfes Geräusch wirbelte leichten Staub auf, als die frisch angebissene Keule in den Staub fiel. Ein Streitkolben löste sich vom Lederriemen.

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    Klück

  • Eve wischte sich mit ihrem Handrücken über ihre Lippen und verteilte das darauf gelaufene Blut in ihrem Gesicht. Der warme, dickflüssige Lebenssaft schmierte sich wie ein roter Lippenstift über ihre zarten Lippen. Sie schmeckte bereits den bitteren Geschmack des Kampfes, das schwere Eisen, was unweigerlich dazu führte, tiefe Erinnerungen aus ihrem Unterbewusstsein hervorzuholen. Klangvolle Erinnerungen an Kämpfe, die sie bestritt. Erinnerungen an Schlachten. Erinnerungen an Siege, an Niederlagen. Erinnerungen verknüpft an Emotionen. Emotionen verknüpft an Geräusche. Ihr Kopf arbeitete wie ein in gang gebrachter, rollender Stein, der sich seinen langen Weg von einem Berggipfel hinunter ins Tal bahnte. Ungebremst, rasant, nicht aufzuhalten. Es war erstaunlich was ein Tropfen eines Blutes in ihr auslösen konnte. Der alleinige, bittere Geschmack des Lebens auf ihren Lippen. Zu viel Zeit hatte sie mit Kämpfen verbracht, das war gewiss. Doch sollte diese Zeit noch lange nicht vorbei sein.


    Der Dicke vor ihr war wortkarg. Nachdem er seinen Streitkolben aus seinem Gürtel löste stapfte der große Mensch mit schweren Schritten auf Eve zu. Die Braunhaarige hatte sich in Stellung gebracht, ihren linken Fuß nach hinten zu einem Ausfallschritt gestellt und ihre beiden Fäuste geballt wie eine Preisboxerin. In der Größe gaben sich beide Kontrahenten nicht viel. Es war kein Kampf David gegen Goliath, eher ein Kampf zwischen zwei Menschen die wussten, der der den Kürzeren ziehen würde, würde sterben.


    Der erste, wuchtige Schlag des Dicken sauste mit einem grunzen auf Eve zu, die keine Mühe hatte diesem Schlag auszuweichen. Eine elegante Seitendrehung, und der Kolben barst mit einer zerstörerischen Wucht in den Holztisch hinter ihr, auf dem er einen tiefen Krater hinterließ. Das Holz splitterte auf und verteile sich mit einem Ruck durch das Zimmer, als der Kolben sich wie von magischer Hand wieder erhob und unweigerlich zum nächsten Schlag ansetzte. Eve war überrascht, dass der Dicke kämpfen konnte. Ihre erste Einschätzung auf seine Rüstung zurückführend, seiner Statur und eher seiner gemächlichen Art, ließ keinen Schluss darauf zu, dass er flink kämpfen konnte. War das ein Nachteil für sie? Eve wusste in ihrem Adrenalinrausch, dass sie um jeden Preis den richtigen Zeitpunkt abwarten musste. Ein Schlag von diesem Typen und … Sie blickte über ihre Schulter auf den Tisch … Ihr Kopf oder gar ihre Knochen sähen so aus, wie die Holzsplitter auf der Tafel.


    Wie ein wild gewordener Berserker fuchtelte der Mann mit seiner Waffe Schlag für Schlag nach Eve und drängte sie weiter und weiter zurück. Ihr Adrenalinpegel war auf Hochtouren und lieferte den nötigen Treibstoff um ihre Pumpe zu betreiben. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust wie wild und gab den Takt an. Ihr Körper war erschöpft und das wusste die Kriegerin. Lange würde sie den Tanz nicht weitertanzen können. Ihre Augen fingen an den Mann vor ihr näher unter die Lupe zu nehmen. Ihr erster Blick fiel auf das, was am größten war, sein Bauch. Fehlanzeige. Seine Rüstung verdeckte auch das kleinste Detail. Keine Nähte die man ohne Waffe angreifen konnte, keine Lücke, die man zum Vorteil zu nutzen vermach. Wieder ersuchten ihre erschöpften Augen nach einem Hinweis. Ein tobendes Donnern neben ihr riss sie aus ihrer Trance. Der Streitkolben kitzelte ihre Wange und ging mit einem ziemlich raschen Windzug an ihrer rechten Seite nieder. Der Stuhl, der dort einst noch stand, in tausend Stücke zerbarst. Sie schluckte heftig und duckte sich weg, versuchte hinter den Koloss zu gelangen. Das Spiel hatte sie nicht lange in der Hand, denn der Dicke drehte sich mit einem horizontalen Schlag einmal um seine Achse und verfehlte Eve nur knapp. Sie blies ihre Wangen auf und musste gestehen, das war mehr Glück als Verstand. Ihr Geist arbeitete auf Hochtouren und doch kam sie nicht in Fahrt. Sie war zu erschöpft um mit ihrem überlegenden Geist zu dominieren. Sie war zu erschöpft, um mit bloßen Händen ohne Taktik gegen so einen Gegner anzutreten. Wäre sie bei Sinnen, so hätte ihre Ausbildung zur Soldatin den Takt geschwungen, ihre Kampferfahrung aus der Vergangenheit, doch so war sie nur eine schlaffe Marionette ihrer Selbst. Unfähig ihre eignen Fäden zu ziehen und so hingen sie wie Ballast von ihrem Körper. Die Flucht, der Ausbruch, die körperlichen Umstände, all das machte ihr zu schaffen und dann war es soweit. Sie riss ihre Augen weit auf. War das der Moment?


    In Eve wurde es still. Das Rauschen in ihren Ohren verdrängte jegliche Außenakustik und brachte sie in einen See, der alles verschluckte. Es war, als würde ihr Herz von mehreren Takten weiter hinunter gedreht, bis ein unstimmiges und lautes, viel zu langes, Bodomm … Bodomm …. durch ihren Körper fuhr.


    Der Dicke hatte einen Schritt nach vorne getan und mit seinem Stiefel das Bein der Frau gekrallt und sie damit ins Ungleichgewicht gebracht, sodass sie nach hinten kippte. Ihre Arme warf sie ersuchend in die Luft. Sie hoffte irgendetwas greifen zu können, patschte immer und immer wieder auf den glatten Armschienen des Mannes umher, doch dieser riss sich mit dem nächsten, anbahnenden Schlag von ihr los. Es geschah alles wie in Zeitlupe. Sie blinzelte einmal. … Öffnete ihre Augen. Ihre nassen von Schweiß getränkten Haare, schwerelos im Fall, Schweißtropfen vermischt von ihrem und fremden Blut, schwebten in der Luft. “Bodomm …“ machte es ein weiteres Mal bis eine unzählige Pause die Stille ummantelte. Vor ihrem geistigen Auge blitzte es auf. Ihr Kopf dröhnte und ihre Muskeln verkrampften bis auf das Bitterste, sich auf den schmerzhaften Schlag einzustellen. Sie schloss ihre Augen. Ihre Zähne fletschten auf ihren blutigen Lippen und sogen das letzte Körnchen Eisen vermischt mit Sand auf. Ihr Kopf war inhaltslos. Die Zeit stand still. War die Sanduhr nun leer? Sie hatte schon viel zu lange ihre Augen geschlossen. Als der androhende Schmerz sich noch immer nicht ankündigte, öffnete sie ihre tiefseeblauen Augen. Ihre Pupillen fokussierten den Dicken vor ihr an. Wie eingefroren in seiner Bewegung, schwebte seine Waffe in seiner Hand. Sein Rumpf war von seiner rechten Seite aus überkreuz geschlungen in der sich seine Waffe befand. In diesem Angriff steckte all seine Kraft. Sein offener Mund schäumte vor Anstrengung. Sein Speichel flockte in der Luft und blieb wie Seifenblasen stehen. Seine borstigen Haare zu Berge gestanden, senkten sich nicht. Der Fackelschein im hinteren Flur, die Flamme sie war gekrümmt und bewegte sich nicht. Was war hier los? In ihrem Kopf hallte es wie in einem leeren Saal. Schwärze, überall tiefe Finsternis und nichts als Finsternis. Ihr Geist war getränkt in einem Meer, in dem sie bereits einmal war. Es kam ihr so vertraut vor. So vertraut von einer Finsternis, in der nichts war? Eve schloss erneut ihre Augen.


    In ihrem Geiste war es leer. Die gebrechliche Frau stand inmitten einer Leere. Diese Leere Überzog einfach alles und nichts konnte die Frau dort ausmachen. Der Himmel so unendlich schwarz ohne Sterne. Der Horizont, eine undurchdringliche Wand. Der Boden, schwarz wie die Nacht und trotzdem Schlug er nach jedem Schritt Wellen, als würden Wassertropfen auf einer Wasseroberfläche auf ditschen und mit dieser verschmelzen. Sie setzte sich in Bewegung. Setzte einen Fuß vor den Anderen. Schritt für Schritt. Fuß um Fuß. Die Wellen unter ihren Füßen spielten ein geräuschloses Konzert, welchem sie zu gern lauschen wollte. Nach einer undefinierbaren Weile fing sie an zu rennen. Sie rannte. Rannte. Es hörte nicht auf. Bewegte sie sich überhaupt in eine Richtung? Es sah aus, als würde die Kriegerin auf der Stelle laufen. Etwas am Horizont kam näher. Etwas, was dort stand und mit eindringlichem Blick die Frau verfolgte. Wer war das? Was hatte sie dort zu suchen?


    Evelyn blieb stehen und versuchte die Gestalt vor ihr auszumachen, doch sie konnte nichts erkennen. Sie blinzelte einmal. Während ihre Lider sich schlossen, schluckte sie einmal angestrengt. Ihre Wimpern hatten sich kaum verhakt, schon öffnete sie wieder ihre seeblauen Augen. Plötzlich stand die Gestalt, die sie von vorhin in der Ferne ausmachte, bis zur Nasenspitze vor ihr. Ein Dämon mit schwarzen Augen, Hörnern so gedreht wie es nur ein Ziegenbock haben konnte, gräulich blasse Haut, die an einem erloschenen Lagerfeuer erinnerte. Lange, weiße mit schwarzen Strähnen durchzogene Haare und ein Vorbau, der Locker mit dem von Eve mithalten konnte. Ihre trockenen Lippen bewegten sich ohne Ton. Ihre schwarzen und spitzen Fingernägel bohrten sich in die Haut der Kriegerin, als die Kreatur vor ihr einen Finger auf sie legte. Wieder bewegten sich ihre Lippen. In ihrem Kopf ertönten die Worte >>“Lass mich frei“<<. Eve setzte einen Schritt zurück und stolperte. Sie fiel auf den harten Boden der eine riesige Welle schlug. Der Dämon vor ihr, schwebend die Welle ausgleichend. Er erhob und senkte sich im selben Augenblick. Schlug mit seinem Schwanz von einer Seite zur anderen, ehe er erstarrte und wie eine Katze auf der Pirsch, nach oben gehoben wurde in einer „S“ förmigen Haltung. Sie streckte eine Hand hervor. Die Nägel des Dämons rasiermesserscharf. >>"Lass uns beide nicht sterben. Nimm meine Hilfe und Überlebe!“<< Eve zuckte zusammen. Das Gefühl welches sie empfand war ihr fremd. Es war Furcht. Evelyn Joule, eine stolze Kriegerin im Lande, gepeinigt durch das Antlitz ihrer Selbst. Zitternd erhob sie ihre Hand und berührte mit ihrer Fingerspitze die, ihres Gegenübers. Ein Luftzerreissender Knall durchflutete den schwarzen Raum. Ein starker, aufkeimender Wind ausgehend von Eve und ihrer Dämonin, schlug Wellen und brachte den ganzen Raum in Wallung. Die Wasserkreise breiteten sich von beiden ausdehnen aus und Eves Haare klatschten ihr ins Gesicht. Der Dämon vor ihr verbrannte in einem schallenden Lachen und hinterließ Ascheflocken, die sich wie Schnee auf Evelyns Haut absetzte. Wie eine Krankheit, haftete der schwarze Schnee auf ihrer Haut und breitete sich wie ein derartiges Puzzle aus. Die bekannten lila Runen breiteten sich zuerst über ihren Armrücken aus und zogen sich in einer infernalischen Sprache spiralförmig bis zu ihrer Schulter hin. Ihre rechte Seite veränderte sich leicht. Ihre Nägel wuchsen schwarz und spitz zu, ihr so tiefblaues Auge, es nahm die unendliche Schwärze der Finsternis an und hüllte das komplette Auge ein. Ihre braunen Haare färbten sich zu einem schneeweisen Geflecht, durchzogen von schwarzen Strähnen. … Sie schrie. Eve schrie einen Stummen Schrei der ohne Ton in diesem Raum durch Mark und Bein ging. Ihre Seele, sie fühlte sich an als würde sie in Stücke gerissen und so weitete sie ihre Augen. …


    Eve hatte ihre Augen erneut geöffnet. Vor ihr ein unverändertes Bild dessen, was sie bereits vor einer gefühlten Ewigkeit ausmachte. Ein Barbar mit seiner Waffe in der Luft anhaltend, seine schäumende Gischt vor dem Mund wie ein salziges Meer, das gegen den Leuchtturm donnerte und ein Feuer einer Fackel, dessen Flamme sich nicht bewegte. In ihrem Kopf tickte es. >>infernalb5jk2.png<< !tfarKeniedelsseftnE !thcaMenieMereupS*


    Die Kriegerin blickte mit ihren Augen von einer Seite zur nächsten. Hatte ihre rechte Hand an den Armschienen des Mannes angelegt. Noch immer war es, als würde die Zeit um sie herum stillstehen oder extrem langsam vergehen. Sie hatte keinerlei Mühe mit ihrer Hand den Arm ihres Angreifers zur Seite zu schieben und sich dabei aufgerichtet von ihm Weg zu drehen. Emotionslos, hatte sie eine Faust geballt und diese in den Seitenrumpf der Rüsten geschlagen. Langsam. Es war eher eine führende Bewegung. Das Blech unter der Faust der Kriegerin zog sich wie heiße Rosinen auf einem Stein zusammen. Ein dumpfes Aufschlagen von Metall hörte man kurz und leise, ehe auch dieses Geräusch verstummte. Eve tanzte mit einer seitlichen Bewegung um den Barbaren herum und holte mit einem gezielten Tritt aus und schlug auf den Rückenpanzer ihres Angreifers. Der Mann vor ihr drückte sich zuerst durch ihren Faustschlag in eine Richtung, durch den Tritt nun in die andere. Ein lang gezogener, quälender, dumpfer Schrei, als würde man eine Schallplatte auf der langsamsten Stufe abspielen, hallte durch den Saal. Eve wandte sich ab und streifte sich mit ihren spitzen Nägeln durch ihr weißes Haar, ehe sie sich abwandte und den Gang entlang ging, wo der große Protz herkam. Kaum um die Ecke gebogen, schien die Zeit ihren normalen Lauf zu nehmen. Mit einem lauten Dellengeräusch verformte sich die Rüstung des Mannes. Er hatte keine Zeit auszumachen, was geschehen war, denn der erste Schlag, der ihn Richtung Wand warf wurde von einem weitern gebremst, der letztlich seine Lichter ausknipste als dieser von hinten in den Boden gerammt wurde. Eve, sie war verschwunden und für ihn nicht auszumachen.


    Nein, es war nicht die Zeit die langsam verging, es war die Geschwindigkeit, die die Frau an den Tag legte. Ihre infernalische Seite durch das Ritual, dessen sie vor einiger Zeit zum Opfer fiel, entfaltete sich in dieser Lage und gab ihr die Kraft zu überleben.


    Eve hatte in einem für sie gemütlichen Gang ihre Sachen in der Kombüse der Gauner gefunden und an sich genommen, das nächste was sie mitbekam war, wie sie am Fenster stand und das Bewusstsein verlor und den Berg des eingemeiselten Höhlengefägnisses hinunterfiel.


    >>Ranelle-Region>>





    * Infernal liest man ohne die Wörter zu trennen von rechts nach links ;D

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  • Vara a Sifa (NPC)


    Die Wüstensonne brannte erbarmungslos auf ihr kapuzenverdecktes Haupt, während der Wind ihr gleichzeitig den heißen Wüstensand ins Gesicht peitschte. Zwar war Vara eine Gerudo, doch da sie nicht in der Gerudo-Wüste aufgewachsen war, hatte sie nie von Kindesbeinen an gelernt, der Hitze Herr zu werden. So gingen die Strapazen, welche ein Wüstenmarsch mit sich brachte, nicht spurlos an ihr vorbei, wenngleich es für sie weitaus erträglicher war als für ihre Gefolgsleute. Harald und die anderen stöhnten, schnauften und ächzten hinter ihr her, stets darauf bedacht, Varas Stechschritt zu folgen. So kam die Gerudo nicht umhin, ein Lächeln auf ihren vollen Lippen zuzulassen. Ihre Männer waren treu ergeben. Das wusste Vara zu schätzen!


    Als sie nahe des Kalzer-Tals waren, erlaubte Vara ihnen allen eine kurze Pause und ruhte sich in einem der Schatten aus, welche die schroffen Felswände zu dieser Tageszeit spendeten. Während dieser Rast ging Vara in sich und ließ die letzten Ereignisse Revue passieren.

    Eigentlich hatte sie den Plan gefasst, an der großen Brücke, welche in die Gerudo-Wüste führte, auf die Gruppe rund um die verfluchte Kriegerin zu warten. Ihr vorrangiges Ziel war es, zu verhindern, dass Mordred den Schlüssel in die Hände bekam. Nur Vara selbst war wirklich in der Lage das Wesen, welches einst in dem Artefakt schlummerte, zu nutzen, um so "IHN" wieder auferstehen zu lassen.

    Doch kaum, dass sie die Brücke erreicht hatten, kamen ihnen Mordreds Männer entgegen. Dies war Segen und Fluch zugleich gewesen. Die naiven Trottel gingen davon aus, dass Vara und Mordred noch Alliierte waren und erzählten ihr, dass sie auf Geheiß ihres Herren unterwegs waren, um die Kriegerin Evelyn zu finden, die ihnen entkommen war. Mordred hatte ein Gerücht aufgeschnappt, dass sich die Ritterin nach langer Zeit im Inneren Hyrule hatte blicken lassen.

    Vara kam diese Information zugute, wusste sie doch nun, dass Mordred Wind von Evelyn bekommen hatte. Sie und ihre Männer töteten daraufhin Mordreds Leute. Danach beschloss Vara, dass es keinen Sinn machte, vorsichtig zu agieren, ohne Aufsehen zu erregen. Wenn Mordred von Evelyns Rückkehr wusste, dann gab es keinen Grund mehr, sich bedeckt zu halten. Das Ziel dieser Gruppe war das Wüstenversteck! Also musste Vara nur dorthin, Mordred den Kopf abschlagen und darauf warten, dass man ihr den Fluch von selbst brachte!


    "Wir haben genug gerastet. Es ist nicht mehr weit. Lasst uns aufbrechen!" Varas Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Alle erhoben sich, prüften ihre Waffen und folgten dann ihrer Mylady.

    Stumm folgte die Gruppe einem Pfad, der sich durch das Tal wandte, wie eine Schlange auf der Flucht. Bis auf das Heulen des Windes, der sich zwischen den hohen Felswänden verirrte, war rein gar nichts zu vernehmen. Vara ging voran und hielt die Augen geöffnet. Sie war bereits hier gewesen, als sie, Mordred und Bracken ihre Allianz bildeten. Damals hatte Mordred sie zu sich in sein Versteck geladen. Vara war zu der Zeit völlig klar gewesen, dass Mordred ihr und Bracken zeigen wollte, über was für ein Gefolge er gebietete. Eine Zuschaustellung seiner Macht. Bracken, dessen Räuberbande gefürchtet, aber klein war, war durchaus beeindruckt. Doch für Vara machte es keinen Unterschied. Sie hatte nur wenige Männer, jedoch war ein jeder von ihnen ihr treu ergeben bis in den Tod. Mordreds Gesindel war gekauft und würde bei dem kleinsten Anzeichen von Gefahr das Weite suchen...


    Endlich hatte Vara gefunden, wonach sie gesucht hatte: inmitten einer durchgehenden Felswand war ein einziger großer Gesteinsbrocken, der auffällig hervorstach. Auffällig insoweit, dass seine Färbung dezent vom Rest der Felswand abwich. Für das bloße Auge nicht sichtbar, es sei denn, man suchte danach.

    Neben dem Gesteinsbrocken war eine altertümliche Rune in den Fels geritzt, darunter ein kleiner Spalt, gerade groß genug, dass eine Hand hinein passte. Vara griff in den Spalt, bekam dort einen verborgenen Hebel zu fassen und betätigte diesen. In dem Augenblick begann der Gesteinsbrocken zu vibrieren und bewegte sich danach ein Stück zu Seite. Dahinter kam ein Gang zum Vorschein. Vara lächelte selbstsicher. Hinter ihr raunten ihre Männer.

    "Dies hier ist nicht der Haupteingang, sondern einer von mehreren Fluchtwegen. Als ich damals wusste, wo sich Mordreds Versteck befindet, habe ich viel Zeit darauf verwendet, die Gegend zu erkunden und dabei viele dieser Gänge entdeckt. Dieser Idiot weiß nicht einmal, dass ich jederzeit in sein Refugium hätte eindringen können!"

    Ohne weitere Zeit zu vertrödeln, schlichen Vara, Harald und Leonid, der Mann, der bei der misslungenen Egreifung von Evelyn dabei war, durch den Gang und betraten Mordreds Versteck, während der Rest von Myladys Männern draußen wartete.


    Sich in den Schatten der Gänge, dunklen Ecken und Nischen versteckend, kamen Vara und ihre Leute schnell voran. Hin und wieder mussten sie eine Kehle aufschlitzen oder einen Hals umdrehen, wenn ihnen einer von Mordreds Tölpeln zu nahe kam, doch blieben sie die ganze Zeit über unerkannt.

    Schließlich erreichten sie eine große Doppelflügeltür, die aus feinstem Ebenholz gefertigt und mit Edelstahlverzierungen geschmückt war. Hinter dieser Tür befanden sich die Gemächer von Mordred. Zwei kräftig gebaute Männer standen davor. Vara sprang aus dem Schatten, zog ihre Windklinge und hatte sie bereits wieder in die Scheide geschoben, noch bevor die Köpfe der beiden Wachen den Boden berührt hatten.

    Mit einem Handzeichen bedeutete sie Harald und Leonid vor der Tür zu warten. Dann trat Vara selbstsicheren Schrittes in die Gemächer von Mordred ein...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Mordred Sullivan (NPC)


    Ein lauter Knall donnerte durch das Schlafgemach des Kolosses, als Mordred seine geballte Faust auf den Tisch donnerte und voller Wut all das Pergament, all die Karten und Silberbecher mit einem gewaltigen Ruck durch die Gegen pfefferte. Seine Mimik war fest eingefahren und seine gelblichen Zähne spitzten hervor. Der Fackelschein an den Wänden, dessen einzige Lichtquelle das Gemach erhellte, tanzte wie wild umher. “IST DAS EUER VERDAMMTER ERNST?!“ Er wuchtete seine gewaltigen Schultern und blickte mit engstirnigem Blick auf einen seiner Soldaten. Es waren zwei an der Zahl. Wie Zinnfiguren, die Hände bis zu den Fingerspitzen ausgestreckt und an den Oberschenkel angelehnt. Ihre Statur zitterte. Ihr Stand war wacklig, ihre Zähne, sie klapperten und einer der Männer trat mit schwerem Schluck einen Schritt voran. >>“W-wir haben sie verloren. Es tut uns l-leid …“ Wieder durchfuhr Mordred einen geballten Auswurf an Zorn. Dieses Mal hatte es den hölzernen Schemel erwischt, der unter seiner Fußspitze zu Fliegen begann und in Richtung der Männer geschleudert wurde. “ICH SAGTE FINDET SIE! FINDET SIE, BRINGT SIE MIR! ES IST BEREITS EINE SCHMACH, DASS DIESES WEIBSTÜCK AUS DEM KERKER FLIEHEN KONNTE!“ Wieder hallte ein raues Donnern seiner Worte nach, denn seine Hand packte den Schreibtisch und wuchtete das massive Holz einen halben Meter beiseite.


    Der Koloss fasste sich an seine Stirn. Er schnaufte wie ein wild gewordenes Warzenschwein angestrengt durch seine breiten Nasenlöcher und drückte zwei seiner Fingerspitzen gegen die Stirn, schloss dabei sein Auge und verharrte in einer nachdenklichen Position. “Egal … egal … EGAL!“ Ein Auswurf einer schwunghaften Gestik beendete das Gespräch, in dem er mit seiner flachen Hand einen Horizont in den Raum zeichnete und sich erneut seiner Gefolgsleute abwandte. Sie verstanden und verließen das Gemach, um draußen vor der Tür erneut ihre Position einzunehmen.


    Die Tür schob sich mit einem lauten Zerren in seine Angel und ein „glaklonk“ registrierte, dass beide Flügeltüren geschlossen waren. Mordred fing an zu sinnieren, hatte beide Hände hinter seinen gewaltigen Rücken geparkt und ging mit donnernden Schritten auf und ab. Seine Schritte waren gewaltig. Mal lauter auf dem festen Untergrund der Steinmauern, dann wieder weicher, als er auf einem ausgenommenen Keilerfell halt machte. Er blickte auf das große Bett, folgte mit seinem Auge die Holzmaserungen nach und wandte seinen Blick zurück an den Tisch, dessen Utensilien überall verstreut waren. Er raunte, er rümpfte seine Nase, stieß warme, angestaute Luft durch seine Flügel als wären es Nüstern eines wild gewordenen Pferdes, dann streifte er sich mit seiner Rechten durch das Haar und ging schweren Schrittes auf den Tisch zu.


    Mit seiner linken Pranke hielt er sich an der Tischkante fest, während der fast 2 Metermann sich kopfüber beugte und das ausgelaufene Tintenfass zusammensuchte. Feder, Pergament, ein paar Karten, alles war versaut. Wie ein Knäul knitterte er alles zusammen und warf es auf den Tisch. Seine Haltung wurde kleiner, er beugte sich tiefer unter den Tisch. Hob eine ausgelaufene Kanne und Becher auf, dessen Rotwein sich auf eine Karte verteilte.


    Kurz wirkte der Koloss stumm. Er hielt inne, denn sein gesundes Auge fixierte die verlaufenen, roten Fasern der Karte. Es war, als hätte der Alkohol eines seiner weiteren Dienste angeboten, denn der Verlauf auf der Karte umkreiste das Gebiet Eldins und tränkte den Todesberg in ein saftiges Rot, rund um den Vulkan. Mordred überkam ein dumpfes lachen. Seine Brust schob sich immer weiter und weiter. Das Lachen wurde lauter und lauter, bis seine gelben Zähne sich auseinandersetzten und karge Worte aus seiner Lunge schallten. “AHAHAHAHAHA! ELDIN! WIE KONNTE ICH NUR SO DUMM SEIN?!“ Der Hocker, wieder war er ein Objekt, dessen eigentlicher Sinn zweckentfremdet wurde. Mordred schlug mit dem Fuß dagegen und brachte die vier Beine zum Tanzen. Er setzte sich auf und breitete die getränkte Rotweinkarte über den Tisch aus, indem er mit beiden Händen von der Mitte hin über die Ecken hinweg zog. Zittrig und voller Ungeduld, stellte er den Krug auf die eine Seite, den Zinnbecher auf die andere, sodass das Pergament sich nicht wieder zusammenrollen konnte. Sein Auge flog von einer Ecke über die andere, seine Finger, sie wussten gar nicht wo sie zuerst ansetzen sollten, dann zuckte der Große zusammen als er erneut hörte, wie seine Tür zum Schlafgemach geöffnet wurde.


    Die Galle überstieg seinem Hals und seine Zähne fletschten sich erneut. “BEI DEN GÖTTERN! WIE OFT SOLL ICH DENN NOCH SAGEN, DASS IHR MICH NICHT STÖREN SOLLT?!“ Seine Rechte griff instinktiv nach dem Becher und damit holte er aus wie ein Weitwurfkünstler, zog mit seinem Körper eine halbe Bahn und donnerte den Becher gegen die Türzarge, in der wiedererwarten nicht seine Männer, sondern eine Frau stand.


    Mordred war verwirrt und kurz raubte seine Verwunderung ihm den Atem. Sein gesundes Auge blickte auf die schwarze Kapuze, auf die zierliche Figur, dann um die Frau herum auf den Boden, wo er seine beiden Männer in Einzelteile in einer großen Blutlache wiederfand. Das Rot, es unterschied sich in vielerlei Dingen von dem kostbaren Wein, der sich in seinem flüssigen Glanz auf die Karte übergoss. Beide Lebenselixiere und doch so unterschiedlich. Da Mordred den Becher als Wurfgeschoss verwendete, rollte sich still und heimlich die Pergamentkarte hinter seinem Rücken wieder zusammen und stieß mit einer energischen Sanftigkeit gegen den Krug. Der Koloss, er legte beide Hände auf die Tischkante und lehnte sich mit seinem Hinterteil daran. Er schnaubte kurz.


    “Ich habe wirklich mit Allem gerechnet. Sogar, dass die Hölle zufriert, ehe ich dich wiedersehe. …“ Er kratzte sich am Bart und knackte mit seinem Genick. “Hab gehört du hast die Kleine verloren? Hab gehört, deinem Schoßhündchen hat sie einen Arm abgetrennt?“ Sein süffisantes Lächeln grub sich über seine Wangen hin unter seine Augenklappe. “Wenn du es wissen willst, auch mir ist das Beast entwischt. Also liegen die Karten offen. Das ist aber egal, denn ich brauche dieses Weib nicht länger. Nicht jetzt, nicht später … Ich habe etwas, was mir helfen wird und dann kommt dieses entzückte Kätzchen ganz von allein, wenn die Zeit reif ist. …“ Wieder erhob sich sein Brustkorb und ein weiterer, aber kurzer, Lacher entbrannte seinen Lungenflügeln ehe seine Mimik erstarb und ein Ausdruck von Anwiderung sich über seine Wangen legte und dabei seine Stirn in Falten warf. … “Kurze Rede langer Sinn …. Was in Dreiteufelsnamen willst du hier?“ Er verschränkte die Arme.

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  • Vara a Sifa (NPC)


    Der Krug flog in ihre Richtung, just in dem Augenblick als Vara durch die Flügeltür schritt. Mühelos wich sie dem zweckentfremdeten Geschoss aus, indem sie den Kopf leicht zur Seite neigte. Der Krug donnerte blechernd gegen die Türzarge, fiel zu Boden und ließ noch einiges Klackern hören, bevor er zur Ruhe kam.

    Das Ungetüm von einem Mann fixierte Vara mit seinem gesunden Auge, welches ein bösartiges Funkeln beherbergte, das bei ihrem Anblick sofort verblasste. Einen Wimpernschlag lang war Mordred überrascht. Dann tanzte sein Auge in dessen Höhle auf und ab und schien Vara von Kopf bis Fuß zu untersuchen. Ein wölfisches Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit - sofern man von einem Gesicht sprechen konnte. Vara hatte viele Worte, um Mordreds Visage zu beschreiben, doch "ansehnlich" wäre keines davon gewesen.

    Als seine tiefe, auf die meisten wohl angsteinflössende Stimme ertönte, blieb Vara ungerührt und hörte zu, während Mordred sprach. Er beendete seinen ausschweifenden Monolog, in welchem er darüber sinnierte, dass ihnen beiden die Ritterin entkommen war, mit den Worten: “Kurze Rede langer Sinn …. Was in Dreiteufelsnamen willst du hier?“

    Vara ließ keine emotionale Regung auf ihren Zügen erkennen, fixierte Mordred aber genau. Sie wusste, dass es um seine Männer nicht gut stand. Ein ehrloses, feiges Pack. Doch er selbst war eine Naturgewalt, mit der man rechnen musste. Plump und roh, aber dennoch stark wie ein Ochse und ein Bär zusammen. Und dreimal so hässlich!

    "Es sollte dir nicht schwerfallen, den Grund für mein Erscheinen zu erraten." Vara stoppte kurz, um den nächsten Worten mehr Gewicht zu verleihen, gleichzeitig fertigte sie den Griff um ihre Windklinge. "Ich werde deinen Schädel von deinen Schultern trennen."

    Noch während sie sprach, bemerkte die Gerudo, dass der Koloss versuchte, etwas hinter seinem Rücken zu verbergen. Eine Karte. Dazu die Worte, die er zuvor ausgesprochen hatte. Ich habe etwas, was mir helfen wird... Kurz wägte sie die nächsten Worte ab. "Es sei denn, du könntest dich noch einmal für mich als lohnenswert erweisen."

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  • Mordred Sullivan (NPC)


    Mordreds seichte Gesichtszüge spitzten sich zu einem schmalen Grinsen, welches von Sekunde zu Sekunde breiter und breiter wurde. Schließlich erhob sich seine Brust um einige Zentimeter, dann schallte ein lautes und unregelmäßiges Lachen in den Raum, dessen grunzende Töne perfekt im Zusammenspiel des Fackelscheins abgestimmt war. Er lachte, lachte so laut, dass er mit seinen Händen auf die Tischkannte klopfte, dann ebbte sein abrupter Anfall ab. Er kratzte sich seicht an seinem stoppligen Bart und zog mit seinen Fingern die Augenklappe nach oben, rieb sich an seinem entzündeten Auge. “Mich kotzt diese Umgebung so an. Ich kann nicht verstehen wie Euresgleichen hier überleben kann. Diese unerträgliche Wärme. Nachts diese unerträgliche Kälte. Dieser Sand. Der Staub, die trockene Luft. …“ Er räusperte sich und spuckte auf den Boden, griff auf dem Tisch nach einer Tinktur, die er sich in sein Auge tröpfelte. Vorsichtig spreizte er mit spitzen Fingern seine Lider und drückte das Fläschchen mit dessen Inhalt in sein rotes Auge, blinzelte ein zweimal, sodass eine Träne überschüssiger Flüssigkeit seiner Wange hinunterlief und sich dabei in seinem Stoppelbart verfing. Die Augenklappe war schnell wieder in Position gebracht, dann musterte er die Kriegerin vor sich genau.


    Seine Lippen waren eng zusammengepresst und seine Stirn legte sich in Falten. Es war unangenehm, wie sein Blick Vara förmlich auszog. Es fehlte gerade noch, dass er sich über seine Lippen leckte, doch Vara war nicht sein Typ gewesen. Er streckte seine Pranke hervor und zeigte mit seiner Fingerspitze auf die rote Wunde an Varas Seite. “Hat die Kleine dich erwischt?“ Er knackte mit seinem Genick. “Man sollte Evelyn keineswegs unterschätzen. Diese Frau ist ein gefährliches Biest auch ohne Fluch. Ihre Verbissenheit und Irrationalität im Kampf auf alles zu scheißen macht sie zu einem gefährlichen Gegner. Ihre Beweggründe sind meist sehr undurchsichtig und das zusammen mit ihrer Kampferfahrung. … Wenn du Kopf an Kopf gegen sie antreten willst, dann ziehst du den Kürzeren…“ Er zuckte mit seinen gewaltigen Schultern und formte seine Fingerspitzen in seiner Hand zusammen und begutachtete den Dreck unter seinen Nägeln, dabei war Mordred ziemlich gelangweilt. Er achtete nicht auf Vara und ging auf ihre Morddrohung auch nicht direkt ein. “Du bist unvorsichtig, wenn du etwas willst, Vara Schätzchen. Du magst oft deinen überlegenden Intellekt ausspielen und bist gesegnet mit einer klaren Gedankenstruktur was dich zu dem größten Narzissten macht, den ich kenne, aber deine Gier nach gewissen Dingen, macht dich unvorsichtig und blind.“ Er zeigte auf die Füße der Kriegerin, dessen Hand sich gerade um ihre Waffe gelegt hatte. Mordred kippte leicht nach vorne und entfernte sich mit festem Stand von der Tischkannte, dabei bewegte er sich mit schweren Schritten auf eine Fackelhalterung an seinem Bett zu. “Du bist so verbissen hier einzudringen, meine Männer zu überwältigen. …. Du trachtest nach meinem Kopf, warum auch immer und übersiehst einfach das wesentliche, dass gerade DU, mich brauchst, weil du in eine Falle getappt bist …“ Er umschloss mit seiner Pranke die leere Fackelhalterung und verweilte. “Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du einfach so mir nichts dir nichts in mein Verlies einbrechen und mich töten kannst? Oder hältst du mich für so naiv? Siehst du den Boden auf den du stehst?“ Er deutete mit mehreren Nickbewegungen seines Kopfes auf die Stelle, auf der sich Vara befand. Du hast dir dein Grab geschaufelt, als du ohne Erlaubnis hier eingedrungen bist. Der Boden besteht aus einer Druckplatte, die du ausgelöst hast. Im Boden sind Pfahle und spitze Eisen integriert, die hervorschnellen, sobald sich das Gewicht darauf verändert. … Aber mit deinem Intellekt brauche ich dir wohl nicht erklären wie so etwas funktioniert, oder Vara Schätzchen?“ Wieder erhob sich kurz ein dumpfes und lautes Raunen durch seine Lungenflügel, dann wanderte sein Blick auf die Fackelhalterung. “Eine Handbewegung und die Falle ist entschärft und du bist frei. … Gehst du mir weiterhin auf den Sack, dann fahr zur Hölle. …“ Er tippte mit seinen Fingern auf der Halterung. … “Ist dein Leben dir lohnenswert genug? Entweder wir beide gehen hier drauf, oder du. … Du gewinnst nur, wenn du deinen scheiß Narzissmus für eine Sekunde schluckst und mir verrätst, was du willst …“

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  • Vara a Sifa (NPC)


    Selbstgefällig grinste Mordred Vara an, während seine Pranke auf der Fackel ruhte, die gleichzeitig die Sicherung für diese primitive Falle war, auf der die Gerudo gerade stand. Primitiv ja, aber dennoch effektiv. Vara musste sich insgeheim eingestehen, dass sie mit solch einer Raffinesse nicht gerechnet hatte. Mordred war nicht zu unterschätzen. Sonst wäre er wohl nicht dort gewesen, wo er war.


    Vara seufzte überbetont laut, nahm die Hand vom Griff ihrer Windklinge und streckte beide Arme dann in die Höhe. Mit einem Ausdruck, der keinesfalls Kapitulation vermuten ließ, schaute sie ihr Gegenüber in die Augen. "Ich gestehe, mit deiner kleinen Spielerei hast du mich erwischt. Sie ist plump, fast schon tölpelhaft und passt damit wahrlich zu dir. Dennoch stehe ich jetzt hier, auf deine Gnade angewiesen."

    Während sie sprach, blieben ihre Hände weiter über ihrem Kopf. Sie musterte den Koloss vor sich, der ein siegesgewisses Lächeln aufgesetzt hatte.

    "Was deine Frage, nach meinem Beweggründen, betrifft, so dachte ich, ich hätte mich dahingehend klar ausgedrückt. Meine Windklinge soll durch deinen immens breiten Hals gleiten und somit deinen gewaltigen Kopf von dessen kantigen Schultern trennen.

    Doch ich bin ehrlich, meine Neugier obsiegt. Du erwähntest eine Entdeckung, die dir hilfreich sein könnte. Gleichzeitig war es dir ein Anliegen, meinen Blick von deinem Tisch zu entfernen. Dort liegt etwas, das ich nicht sehen sollte. Ich nehme an, es ist eine Karte?"

    Mordreds Züge umspielte den Bruchteil einer Sekunde der Anflug von Unsicherheit. Doch mit einem lauten Schnalzen überspielte er diese Sekunde der Unsicherheit. Er schnaufte verächtlich, was seine Nüstern vibrieren ließ.

    "Du hast auch nicht Unrecht, wenn du behauptest, ich hielte mich für besonders intelligent. Ich bin es schlichtweg eben. So weiß ich eine Menge - auch etwas über den Fluch und das Artefakt, das ich dir und Bracken damals nicht verriet. Dennoch bin ich nicht geblendet. Es gibt unzählige Geheimnisse in diesem Land, die mir verborgen sind. Dass du, Dank deiner Ressourcen, also etwas nützliches für mich findest, war abzusehen. Schließlich war dies mein Ansinnen, als ich mich einst auf diese Allianz einließ."

    Wieder eine Pause. Sie diente nicht der Dramatik, Vara wollte lediglich genug Zeit verstreichen lassen, damit Mordred das Gehörte verstehen konnte. Sie fürchtete, um seine Auffassungsgabe.


    Schließlich setzte sie weiter fort: "Nun, ich bin gewillt, mein Wissen mit dir zu teilen, sofern du mir deine jüngsten Entdeckungen verrätst. Danach sehen wir dann weiter. Was meinst du?"

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  • Mordred Sullivan (NPC)


    Mordred erinnerte sich wieder, warum er vergängliche Unterhaltungen mit Vara schnellstens abschloss, da es sehr anstrengend war mit ihr eine Konversation aufrecht zu erhalten. Er umspielte mit seinen klobigen Fingern den Schaltknauf, der die Falle entschärfen konnte und schnalzte dabei mit der Zunge, währenddessen seine Gesichtszüge etwas finster erschienen. Er seufzte breit und zuckte mit den Schultern. Vara … Diese Frau konnte jemandem sämtliche Kräfte rauben. Diese Arroganz und dieser Nazismus. Er legte sich in binnen von Sekunden wie ein dunkler Mantel auf alles was im Raum präsent war, sobald diese Gerudo ihren hübschen Mund aufmachte. Mordred konnte nach so langer Zeit nicht einschätzen, ob es besser war eine Konversation mit ihr zu halten, oder sie stillschweigend agieren zu lassen. Denn beides war ein dünner Balanceakt auf einer Messerschneide, die so rasiermesserscharf war, dass man sich, egal wie man sich entschied, daran schneiden würde. Diese Schneide war Vara in Person. Es gab nur 2 alternative Möglichkeiten. Man konnte es ertragen, oder daran verenden. Letzteres, hatte die Gerudo sehr wohl im Griff.


    Ein erneutes Raunen durchzog das Schlafgemach des Riesen und ein Klack durch die Betätigung des Hebels, entriegelte die Falle auf der Vara stand. Er fasste sich kurzzeitig an seine Stirn. “Es ist so unglaublich anstrengend mit dir. Würdest du nur 10% herunterfahren und diese in Anstand investieren, wären die Gespräche mit dir nicht immer so kräfteraubend. …“ Er blickte mit seinem müden Auge in Varas Antlitz. Dabei gestikulierte er mit zwei Fingern in der Luft Gänsefüßchen.


    Er nickte auf den Tisch und bewegte sich mit schweren, donnernden Schritten darauf zu. “Warum du meinen Kopf haben willst ist mir unbegreiflich. Immerhin stehen wir in keiner Konkurrenz und haben eigentlich bis auf unser gemeinsames Ziel, nicht viel gemein. … Du machst dein Ding, ich mach meins.“ Er zuckte wieder mit den Schultern. “Seis drum. …“ Modred war am Tisch angekommen und nahm einen schweren Gegenstand vom Tisch und breitete die Karte aus, dabei stellte er den Gegenstand auf das Pergament, sodass es sich nicht zusammenrollen konnte. Vara hatte sich langsam an Mordred angenähert, dabei sah die zierlich große Frau neben ihm aus wie eine Puppe, da Mordreds gewaltige Schultern, die noch dominanter waren, wenn er sich auf dem Tisch abstützte, einen tiefen Schatten auf das Holz warfen und man meinte, man hätte einen riesigen Fels im Raum deplatziert. “Nach unseren neuesten Aufzeichnungen verhält sich der Fluch wie ein Parasit in einem Körper. Er nutzt Schwächen und emotionale Bindungen aus um das Band zwischen Geist und Körper zu trennen. Wenn ihm das gelingt, hat der Wirt vollste Kontrolle über den Körper.“ Er murmelte monoton in seinen stoppligen Bart. Kurz sah er über sein Profil hinweg zu Vara und musterte dabei ihre schönen Augen. “Nicht jeder ist kompatibel mit dem Fluch. Wir haben es ausprobiert, als wir den Dolch benutzen wollten. Es scheint, als würde der Parasit sich seinen Wirt selbst aussuchen um eine Bindung einzugehen. Dabei spielt das Überleben für ihn eine große Rolle. Und dabei hängt der Knackpunkt.“ Er richtete sich auf und fuchtelte mit seinen Armen herum. “Wir wissen nicht, an welchen Konditionen der Übergang vom Gegenstand zum Wirtskörper gebunden ist. Evelyn war ein zufälliger Glückstreffer und zudem ein Ärgernis, da sie nicht in unseren Reihen agiert. Genauso wann sich der Fluch aktiviert und wie er ausbricht, ist uns unklar. ... Aber das …“ Er tippte auf die Karte. … “spielt keine Rolle mehr. Wir sind nicht länger Abhängig von diesem Weib!“ Ein breites Grinsen offenbarte sich von einem Ohr zum anderen und sein lüsterner Blick zog über die feinen, gezeichneten Linien der Karte.


    “Evelyn hatte im Ursprung eine Karte bei sich, die sich meine Männer unter den Nagel gerissen haben um diese zu dechiffrieren. Dabei stießen wir auf weitere Karten, 5 an der Zahl, mit genauen Positionen der verbleibenden Artefakten. Eines meine Liebe, siehst du genau hier.“ Er donnerte mit seinem dicken Finger auf das Zentrum des Todesberges auf einen Vulkan, abseits der Goronenhauptstadt. “Irgendwo hier versteckt…“ Er umkreiste großzügig den Vulkan in großen Zügen. “… gibt es ein Objekt, das dem Träger erlaubt Handlungen hervorzusehen, bevor sie eintreffen.“ Er leckte sich über die Lippen. “Ein Monokel, dass den Träger die Macht verleihen soll, wenige Sekunden in die Zukunft zu blicken, wenn man es aktiviert. Verstehst du was das im Kampf bedeutet? Kein Feind wäre mehr in der Lage dich zu überraschen, zu attackieren, weil du es bereits weißt!“ Er verschränkte die Arme und blickte auf Vara um eine Regung zu deuten. Als ihr kalter Blick den des Mannes streifte, war ihr wohl bewusst geworden, warum er eine Augenklappe trug, um sich darauf vorzubereiten.


    Mordred lehnte sich nun mit seinem Gesäß an die Tischkante und begutachtete den Dreck unter seinen Nägeln seiner rechten Hand, fuhr mit seinen Schneidezähnen durch und puhlte somit das sandige Schwarz heraus. “Und solltest du jetzt auf den Gedanken kommen mir meinen Kopf zu stehlen, dann wirst du das Objekt nicht finden. Es gibt vielleicht ein paar Informationen die ich dir vorenthalten habe, als kleine Absicherung meinerseits, versteht sich. … Denn die Karte alleine bringt dir ungefähr "nichts" “ Er kratzte sich am Kinn und fokussierte dabei den Ausgang seines Schlafgemachs, starr, wie eine Säule. “Was sagst du? Bist du dabei? Wenn ja, dann lass uns sofort aufbrechen! Wenn nicht, bleib hier und ich ziehe alleine los.“

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  • Vara a Sifa (NPC)


    Ein Monokel, das einen kurzen Blick in die Zukunft gewährte? Kein Zweifel! Mordred war in den Besitz jener Karte gekommen, die ihr Ziehvater und Lehrmeister ihr einst beschrieben hatte. Fünf geheime Schätz, verteilt über ganz Hyrule. Und einer davon verbarg das, was Laien als "Fluch" bezeichneten.

    Vara atmete tief ein und aus, versuchte dabei ihre Aufregung zu verbergen. Es gelang ihr nicht gänzlich. Aber das tat nichts zur Sache. Mordred hatte sich ungewohnt offen gezeigt. Zwar war dies mit Sicherheit eine Finte, doch die Gelegenheit war zu gut. Vara musste einfach handeln. Es war also an der Zeit, auch etwas zu offenbaren.

    Unbewusste tippte sie an den Edelstein, der in seiner Fassung auf ihrer Stirn ruhte. Wieder schien es einem so, als würde der Stein pulsieren. Das Purpur und Karmesin darin wirbelte fast schon.


    "Du zeigst mir deins und ich dir meins? Ist das dein Gedanke?" Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Mit den Augen fixierte sie das Gesicht des Riesen. Keine Regung sollte ihr entgehen.

    "Damit könnte ich mich einverstanden zeigen. Vorab: die Gruppe von Evelyn ist auf dem Weg hierher. Sie wollen dich finden."

    Ein Schatten huschte über Mordreds Gesicht. Es verriet nicht viel, nur dass er wohl nicht wusste, dass Evelyn in die Offensive gegangen war.

    "Aber im Augenblick ist dies tatsächlich zweitrangig! Die Karte, die du in Besitz hast, ist so viel mehr wert! Mit ihr können wir die drei Lehrlinge wieder vereinen, um so ihr Wissen zu erlangen!"

    Mordred schaute Vara überrascht an. Von den drei Lehrlingen hatte er nichts gewusst. Aber das war auch kaum möglich. Schließlich waren sie niemandem bekannt, außer Eingeweihten.

    "Hör zu, Mordred. Hör gut zu! Was ich dir jetzt mitteilen werde, ist kaum jemandem bekannt. Dieses Wissen ist mein größter Trumpf und eigentlich wollte ich es allein nutzen. Doch das Schicksal hat dir abermals ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Puzzleteil in die Hände gelegt."

    Die Gerudo seufzte. Wie konnte es sein, dass ihr Plan, den sie seit so langer Zeit verfolgte, von einem Subjekt wie Mordred abhing? Sie hasste es, sich auf andere einzulassen, außer ihren getreuen Mannen. Die Allianz sollte ihr nur dabei helfen, schneller die notwendigen Teile ihres Plans zusammenzutragen. Doch Mordred hatte sich als fähiger erwiesen, als sie erwartet hatte. Es blieb Vara keine andere Wahl. Sie musste ihn einweihen, mit ihm zusammenarbeiten und nicht gegen ihn...


    "Der Edelstein auf meiner Stirn, kannst du etwas in ihm erkennen? Ein Pulsieren?" Vara tippte mit dem Daumen auf den Kopfschmuck. Mordred kam unangenehm näher, sie konnte seinen beißenden Schweißgeruch deutlich riechen, und starrte auf den Stein. Dann nickte er stumm.

    "Dies ist nichts anderes als kristallisiertes Miasma, der manifestierte Hass der Verheerung Ganon. Und jener Mann, der so viel mehr wurde, der dieses Miasma erforschte und zu nutzen lernte, wurde der 'Alchemist' genannt. Der Alchemist ist jener, den wiederauferstehen zu lassen, mein oberstes Ziel ist!"

    Dem Gesichtsausdruck Mordreds zu schließen, hörte er eifrig zu und saugte das offenbarte Wissen gierig auf. Selbst er wusste, dass Wissen eine mächtige Waffe war, die man nutzen musste.

    "Der Alchemist erforschte vor 10.000 Jahren das Miasma, modifizierte seinen Körper damit und ließ sein sterbliches Dasein hinter sich. Er wollte sein Wissen und seine Fähigkeiten, das Miasma zu nutzen, einsetzen, um eines Tages die wiederaufkommende Verheerung zu unterwerfen und ihre Macht zu nutzen, um Hyrule Ordnung zu bringen.

    Jedoch geschah es, dass man seinen Plänen auf die Schliche kam. Er wurde von den Shiekah versiegelt und aus der Historie Hyrules gestrichen."

    Vara pausierte kurz, strich sich eine ihrer roten Strähnen aus dem Gesicht und ließ die Worte sich ihre Wirkung auf Mordred entfalten.


    "Es gab jedoch drei Lehrlingen, die er in seine Künste einweihte - wenngleich nicht in all ihrer Gesamtheit. Sie wurden damit beauftragt, ihren Meister einst wiederzuerwecken, wenn die Verheerung Ganon zurückkehrte. Er veränderte ihre Körper Mithilfe des Miasma, sodass sie auch über ihre sterblichen Hüllen hinaus für ihn agieren konnten, schlummernd in drei Artefakten."

    Die Augen ihres Gegenübers weiteten sich, als Verstehen sich in seinem Kopf ausbreitete.

    "Du ahnst richtig, Mordred. Diese Evelyn hat einen Lehrling in sich. Doch weiß ich nicht, wer es ist noch was seine Pläne sind. Denn die Lehrlinge waren nicht so loyal, wie ER gedacht hatte. Sie wollten sich gegenseitig ausboten, um das Wissen des Alchemisten für sich selbst zu beanspruchen. Schließlich zerstörten sie sich selbst und waren gezwungen, sich in den Artefakten zu verstecken. Diese gingen über die Jahrtausende verloren. Bis eines Tages mein Ziehvater diesen Edelstein fand."

    Wieder einmal deutete Vara auf ihre Stirn. "Mein Vater war der Wirtskörper für einen der Lehrlinge. Er schöpfte aus dessen wissen und es war seine Aufgabe, ein stärkeres Gefäß als sich selbst zu finden: mich. Doch bevor der Lehrling mich übernehmen konnte, tötete sich mein Ziehvater, um mich zu schützen. In seinen Aufzeichnungen fand ich dann all dieses Wissen."

    Mordred leckte sich gierig über die Lippen und starrte Vara an. Was ging wohl gerade in ihm vor?

    "Unnötig zu erwähnen, dass ich die Aufzeichnungen zerstörte, sodass es nur durch mich überdauern kann. Genau wie ein Teil des Rituals, das den Alchemisten zurückholen kann. Die anderen beiden Teile des Wissens finden sich bei den anderen Lehrlingen. Die verborgenen Schätze, wie das Monokel, sind ebenfalls notwendig. Wie du also verstehen solltest, brauchen wir einander, um unser Ziel zu erreichen."

    Vara gönnte sich eine letzte Pause, bevor sie abschließend sagte: "Wie sieht nun also unser weiteres Vorgehen aus? Töten wir einander oder lassen wir Vergangenes ruhen, um gemeinsam vorwärts zu gehen?"

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  • Mordred Sullivan (NPC)


    Evelyn war auf dem Weg zum Versteck? Irgendwie überraschte es Mordred nicht wirklich, da sie womöglich nach Antworten suchte. Antworten, die Mordred jetzt dank Vara besaß, aber mit ins Grab nehmen würde.


    Musste der Koloss seinen Gedanken von vorhin doch revidieren? War es wirklich schwierig mit Vara eine Konversation zu führen? Tatsächlich war die Frau umgänglicher gewesen als man zu Anfang vermutete. Gemeinsamkeiten. Ein verbundenes Schicksal. Dies waren wohl Anreize gewesen, sodass die junge Gerudo erst etwas gefunden hatte, in dem sie jemanden akzeptierte und dann schien sie gar nicht mehr so schwierig zu sein? Letztlich hatte jeder Mensch eine Maske auf seinem Gesicht, die ein Bild widerspiegelte um seine eigene Persönlichkeit zu verstecken und dabei war es irrelevant, wer sich wirklich dahinter verbarg. Umso länger Vara erzählte, umso mehr machte es in Mordreds Kopf „klick“, warum Vara die Frau war, die sie war. Dabei ging es weniger um den Inhalt, was die Kriegerin von sich gab, mehr um die Bindung, die sich langsam Faden für Faden aufbaute. Nicht das es ihn kümmerte, dafür standen seine eigenen Ziele zu sehr im Vordergrund, es war mehr ein befriedigenderes Gefühl jemanden besser kennengelernt zu haben, dessen Ersteindruck viele Male so daneben war und sich jetzt als eine Art Mensch entpuppte, die Mordred schätzen lernen könnte. Und zudem musste Mordred ehrlich sein. Viele Gelegenheiten in seinen Riegen boten sich nicht, eine wirkliche Unterhaltung zu führen, was den Koloss manchmal aufstoßen ließ. Das war auch mitunter ein Grund, warum der Riese fortwährend ein Aggressionspotential aufrechterhielt und selbst für andere Dumm und Unumgänglich wirkte, da seine rohe Gewalt gegenüber seinen Taten und Leuten dominierte. Vara hatte es vorhin schön ausgedrückt. Er wirkte „primitiv“. Doch Mordred war weitaus mehr als ein primitiver Klotz. Er bewegte sich nicht ansatzweise in Varas Sphären ihrer Intelligenz, er war aber eben auch nicht der dumme Eber dessen Stoßzähne gegen die Wand donnern. Seine Gefolgsleute waren allesamt irgendwelche Lakaien die für Geld alles taten. Dementsprechend waren es auch die Personen, denen es egal war, was mit ihnen getrieben wurde. Selbstachtung, Ehre, sowas kannten seine Männer nicht und deswegen gab es auch nichts, worauf Mordred Wert legen hätte können. Warum sollte er ein Stück Dreck behandeln als wäre es ein Haufen goldener Scheiße? Anders bei Menschen die er respektierte und Vara bewegte sich gerade in eine Richtung, in der er sie durchaus als jemandem betrachteten konnte. Er erblickte den Glanz in Varas Augen und die einhergehenden, sprudelnden Worte über ihren schönen Lippen, dabei engte sich sein offenes Auge zu einem Schlitz, der jede Regung und jeden Fluss der Kriegerin beobachtete.


    Er verschränkte die Arme und lauschte den schweren Worten der Frau. Er konzentrierte sich jedes ihrer Silben aufzusaugen, da sich in seinem Kopf bereits Bilder manifestierten, dessen Theaterstück vor einem Vorhang Stück für Stück vollendet wurde. Er atmete tief ein. Öffnete sein Auge einen kleinen Spalt und blickte wieder zu Vara, dessen Worte so aufrecht und mit vollkommender, überzeugender Logik an Mordred geworfen wurde. Dabei änderte sich ihre Mimik kaum und doch konnte der Große an ihrem Gesicht ablesen, dass sie Spaß daran hatte diese Dinge zu erzählen. Es war, als würde eine Last von ihren Schultern fallen. Eine Last, die sie seither allein tragen musste und Mordred nun der war, der ihr eine Stütze darbot.


    Seine verschränkten Arme fanden nun an der Tischkante einen festen Halt, dann streckte er diese durch, saß aber noch immer halb auf der Kante, halb auf dem Tisch. Dabei fokussierte er die große Eingangstür seines Schlafzimmers, dann überlegte er laut. “Also bist du das nächste kompatible Gefäß für eines dieser Artefakte, wenn ich das richtig verstehe.“ Wieder schloss er sein Auge kurz. Er räusperte sich dumpf und kratzte sich am Bart. “Ich wusste, dass wir es mit einem großen Ding zu tun haben. Dass es allerdings so groß werden würde ….“ Er musste breit grinsen, dabei zog seine Zunge krumme Bahnen über seine spröden Lippen und sein Ausdruck glich dem einer Hyäne. Seine Hände fingen an zu zittern vor Aufregung. “Holen wir dir das Artefakt, finden wir den Lehrling und holen uns den Letzten! Dann machen wir mit dieser Evelyn kurzen Prozess und holen uns das letzte Stück, was uns gehört.“ Sein Speichel begann an seinen Lippen aufzuquellen und Schaum bildete sich. Er ballte seine Faust, dann wurden seine Gesichtszüge weicher und kleintönig sarkastisch erwiderte er: “Sofern sie bis dahin überhaupt noch lebt. Vielleicht hat ihr Inneres sie in der Zwischenzeit vollkommen aufgefressen und unsere Arbeit wird dadurch nur leichter?“ Er zuckte mit seinen Schultern und wischte sich mit seinem trockenen Handrücken über seinen Mund um seine feuchte Lippen zu trocknen.


    Er wuchtete sich auf und blickte Vara tief in die Augen. “Das Schicksal hat uns vereint. Auf einem vollkommenen, bescheuerten Umstand, aber ich werde dich nicht hängen lassen, darauf hast du mein Wort. Sieh meine Rohstoffe als deine an und mein pochendes Fleisch als Allianz, zwischen uns. Ich werde an deiner Seite stehen wie du an meiner und gemeinsam mischen wir dieses öde Land ein für alle Mal auf!...““WIR werden die nächsten Götter dieses Landes sein …“ Sein Grinsen überstieg erneut seine Wangen, dann ballte er eine Faust und richtete sie auf Vara, um den Pakt zu besiegeln. “Lass uns die nötigen Vorbereitungen treffen, denn unser nächstes Ziel wird ein Stückchen unangenehmer als die Wüste selbst. Wir brechen auf zum Todesberg und holen uns das, was rechtmäßig unser ist!“

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    Klück

  • Vara a Sifa (NPC)


    Mordred war Feuer und Flamme. Sein Tatendrang war fast schon ansteckend. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wären sie bereits auf halben Weg Richtung Todesberg. Doch Vara wusste es besser. Man musste die Dinge ruhig und besonnen angehen.

    "Mein lieber Mordred, vergisst du da nicht noch etwas?"

    Der gewaltige Berg von einem Mann schaute sie fast verwirrt an, als sie mit ihren Worten seinen Elan ausbremste.

    "Die Gruppe rund um Evelyn. Ich sagte zwar, es sei zweitrangig, dass sie hierher kommen, nicht aber, dass wir es gänzlich außer Acht lassen sollten. Diese Leute, an die sich die Kriegerin geheftet hat, sind nicht zu unterschätzen. Sie haben Bracken getötet und Kakariko vor Brackens restlichen Männern beschützt. Sie zu unterschätzen ist töricht."

    Beiläufig legte Vara ihre Hand auf die Verletzung, die sie sich in ihrer eigenen Torheit zugezogen hatte. Diese Bewegung blieb Mordred nicht verborgen.

    "Das Blatt hat sich gerade gewendet und die Karten, die wir jetzt in der Hand haben, sind vielversprechend. Lass uns zum Todesberg aufbrechen. Ob das Monokel den Fluch beherbergt, oder ein anderes Artefakt, welches auf der Karte zu finden ist un dem Lehrling als Unterschlupf dient, finden wir bald heraus. Doch die Gruppe an unseren Hacken zu haben, ist ungünstig. Je länger wir sie von uns ablenken, desto besser."

    Vara trommelte mit den Fingerspitzen auf ihrem Kinn, dann schnippte sie mit der freien Hand und plötzlich schlug die Flügeltür zu Mordreds Gemächern auf und Harald sowie Leonid stürmten herein. Sie hatten beide ihre Waffen am Anschlag, fixierten Mordred und rannten auf diesen zu. Jeder von einer anderen Seite. Sie waren schnell und die Klingen ihrer Schwerter blitzten gefährlich auf.

    Vara sah, wie Mordred seinen Körper anspannte, nicht ganz sicher, was als nächstes geschehen würde. Doch da schnippte die Gerudo erneut und binnen eines Herzschlags blieben die beiden Getreuen stehen und sanken ergeben auf ein Knie.

    "Das hier sind Harald und Leonid. Zwei überaus loyale und fähige Männer. Harald ist meine rechte Hand, auch wenn er gegen Evelyn einen Arm hatte einbüßen müssen."

    Elegant und erhaben stolzierte die schwarzgepanzerte Gerudo zu ihren Männern, legte die Hände auf deren Schultern und ließ sie sich erheben.

    "Leonid ist sehr gekonnt im Umgang mit zwei Zanshin-Kurzschwertern gleichzeitig. Sein Stil ähnelt dem von Bracken, wenn auch weitaus anmutiger. Ich stelle ihn als einen Wächter hier ab, der sich der Gruppe annimmt - sofern sie hierher kommen."

    Leonid nickte knapp, sagte aber nichts dazu.

    "Solltest du ebenfalls einen fähigen Kämpfer in deinen Reihen haben, dann postiere ihn hier als Wächter. Sollten er und Leonid Evelyn in Gewahrsam nehmen, so hätten wir bald alle Teile beisammen. Sollten sie scheitern, so hätten sie zumindest die Gruppe aufgehalten und von uns abegelenkt."

    Vara setzte ein verführerisches Lächeln auf, ließ ihre Zunge dezent über ihre Lippen gleiten und reichte Mordred dann die Hand. "Die Erneuerung unserer Allianz akzeptiere und begrüße ich. Lass uns gemeinsam nach dem Gipfel greifen!"

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Vara a Sifa (NPC)


    Vara beobachtete, wie sich die träge Masse von Mordred überraschend schnell in Bewegung setzte, um mit den Vorkehrungen für ihre baldige Abreise zu beginnen. Er völlig vertieft darin, die Karte zu studieren und seinen Lakaien irgendwelche Befehle zuzubrüllen.

    Der Gerudo kam das nur gelegen, so hatte sie nämlich Zeit, um selbst einige Vorbereitungen zu treffen. Es wäre töricht, aufzubrechen, ohne ihren Rücken abgesichert zu haben. Also drehte sich Vara zu ihren beiden Getreuen um. Harald und Leonid hockten auf einem Knie, den Kopf gesenkt und warteten auf das Wort ihrer Herrin, das für sie mehr galt als jede heilige Schrift, die je verfasst wurde.

    "Leonid, wie ich bereits sagte, wirst du hier bleiben und zusammen mit einem ausgewählten Kämpfer Mordreds darauf warten, ob die Gruppe rund um Evelyn Joule hier eintreffen wird. Sollte niemand kommen, dann folgst du uns nach. Sollte jedoch Evelyn hier auftauchen, wirst du sie dingfest machen. Den Rest der Gruppe darfst du auslöschen, sollten sie zu viel Gegenwehr bieten. Ansonsten gilt es, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden."

    Leonid nickte und neigte dabei seinen Kopf so weit nach unten, dass er fast den kalten Steinboden berührte. "Ja, Lady Vara. Wie Ihr mir befehlt!"

    Vara lächelte, tätschelte ihm die Schulter und bedeutete ihm so, dass er sich erheben durfte. Dann wandte sie sich an Harald. "Du wirst mich auf der kommenden Reise begleiten. Doch vorher möchte ich, dass du dich hier übrall unauffällig umsiehst und umhörst. Frage Mordreds Leute aus. Ich will alles über seine Routinen, Vorlieben, Abneigungen und was du sonst noch herausfinden kannst, wissen. Zwar bilden wir erneut eine Allianz, doch ich werde nicht töricht sein, dieser blindlings zu vertrauen."

    Auch Harald nickte pflichtbewusst und erhob sich dann auf das Zeichen seiner Herrin, um seiner neuen Aufgabe nachzugehen. Als ihre beiden Getreuen wussten, was sie zu tun hatten, ging Vara zu Mordred zurück, um bei der Planung mitzuhelfen.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"