Der ZF-Schreibwettbewerb 2021 - Auswertung

  • Welche Geschichte gefällt euch am besten? 15

    1. 1. "Langsames Verderben" (1) 7%
    2. 2. "Schicksalshafte Nacht" (3) 20%
    3. 3. "Allein unter Vielen" (0) 0%
    4. 4. "Der einsame Junge aus der Wüste" (1) 7%
    5. 5. "Das Spiel" (3) 20%
    6. 6. "Ganondorfs Tragödie" (7) 47%


    Liebe Community,


    es ist soweit! Die zweite Phase unseres Schreibwettbewerbs beginnt. Nun soll von allen eingereichten Einsendungen die Gewinnergeschichte gekürt werden! Seid ihr genauso gespannt, die verschiedenen Ganondörfer Ganondorfs kennenzulernen?


    Insgesamt sechs Geschichten haben uns erreicht. Nun sind alle gefragt! Lest euch die Geschichten aufmerksam durch und wählt in der Umfrage die Geschichte, die euch am besten gefällt. Nach welchen Kriterien ihr vorgeht, ist dabei völlig euch selbst überlassen.


    Jede Geschichte hat einen eigenen Beitrag. Ich habe alle Geschichten weitestgehend so belassen, wie ich sie bekommen habe - das einzige, was angepasst wurde, sind maximal die Schriftgröße/-art, um sie an die Standardschrift des Forums anzupassen.


    Um einfach von Geschichte zu Geschichte springen zu können, findet ihr hier eine Art Inhaltsverzeichnis. Die Reihenfolge richtet sich dabei nach der Reihenfolge der Einsendungen.


    "Ganondorfs junge Jahre":

    1. Langsames Verderben
    2. Schicksalshafte Nacht
    3. Allein unter Vielen
    4. Der einsame Junge aus der Wüste
    5. Das Spiel
    6. Ganondorfs Tragödie

    Ich hatte das Glück, jede Geschichte schon lesen zu können und muss sagen, mir gefallen alle ausgesprochen gut! Ich bin begeistert von der Vielfalt und Kreativität. Das macht die Wahl schwierig :wacko:


    Für die Umfrage gibt es die gleiche Zeitspanne wie für die Einreichungen: Ihr habt einen Monat (bis zum 17.06.2021) Zeit, für euren persönlichen Gewinner abzustimmen. Jeder hat eine Stimme, welche nach ihrer Abgabe nicht mehr geändert werden kann.


    Nach Ablauf der Wahl gewinnt der Autor der Geschichte, die die meisten Stimmen sammeln konnte.


    Nun wünschen wir allen viel Spaß beim Lesen und Abstimmen!


    Euer ZF-Team

  • Einsendung #1


    Langsames Verderben


    Eine kalte, regnerische Nacht brach in der Gerudo Wüste an. In der Siedlung wurde es langsam immer leiser, es war fast nur noch das Tropfen des Regens zu hören. Und plötzlich unterbrach ein heller, schmerzvoller Schrei einer Frau die Stille. Der Schrei war laut, so laut, dass das halbe Dorf erwachte und sofort begaben sich ein paar Gerudo in Richtung des Schreis. Der Schrei sollte erstmal nicht aufhören und sorgte so für immer mehr Aufmerksamkeit. Dann betrat die erste Gerudo das Haus, aus dem der Schrei so laut und grell ertönte. Sie suchte sofort den Ursprung des Geräusches und wurde im Schlafraum des Hauses fündig. Doch als sie dann den Schlafraum betrat, endete der Schrei abrupt und nur noch das heftige Durchatmen der Frau war zu hören. Und als die Gerudo dann die Frau sah, die geschrien hatte, war auch klar, wieso. Schließlich hielt die Frau ein Kind im Arm. Als sich die Gerudo dann neben die Frau setzte und das Kind betrachtete, fiel ihr eine Sache direkt auf: Es war ein Junge. Ein männlicher Gerudo. Die Gerudo musste gar nicht erst rausgehen, um dem restlichen Dorf von diesem Ereignis zu berichten, schließlich war das halbe Dorf sowieso wegen des Schreis hierher unterwegs. Natürlich fiel auch den anderen Gerudo auf, dass das Kind ein Junge war. Damit war nun der nächste Gerudo König geboren, doch solange er nicht volljährig war, regierten seine Eltern. Die Frau, die den Junge geboren hatte, war also nun die Regentin. Sie hieß Nerobia und nannte ihren Sohn, den zukünftigen König, Ganondorf. Nerobia ließ ihrem Sohn eine liebevolle Erziehung zukommen und sorgte sich jede freies Minute um ihn. Dennoch war es für den jungen Ganondorf nicht einfach, in einem Volk aufzuwachsen, in dem niemand so war wie er. Er wurde von vornherein nicht auf eine normale Schule geschickt, sondern persönlich in den Dingen, die er als künftiger Herrscher wissen müsste, unterrichtet. Ganondorf wuchs also separiert von allen anderen auf und hatte nur Kontakt mit Erwachsenen. Er durfte keine Streiche spielen oder mit anderen Kindern zusammen spielen, er hatte sein ganzes Leben dem Königtum zu widmen. Es schmerzte Ganondorf innerlich so sehr, da der Kontakt mit anderen Kindern für ihn so wichtig so gewesen wäre. So entwickelte er sich immer zum Einzelgänger und sein Charakter verdarb immer mehr. Doch der Gnadenstoß für ihn erfolgte dann, als seine Mutter an einer unheilbaren Krankheit erkrankte und er mit seinen 12 Lebensjahren mehrere Wochen seiner Mutter beim Sterben zusehen musste. Es brach ihm jeden Tag immer wieder sein Herz, zu sehen, wie die einzige Person, die ihm wichtig war, langsam und schmerzvoll starb. Und als sie dann schließlich starb, fühlte es sich für Ganondorf fast schon wie eine Erlösung an, aber dennoch überwog der Schmerz. Ganondorf fühlte sich nun endgültig allein gelassen. Es hagelte zwar Mitleid für ihn, doch niemand kümmerte sich wirklich um ihn, anstatt dessen stritt man sich lieber darüber, wer jetzt regieren sollte. Ganondorfs Vater war schon lange nicht mehr bei den Gerudo aufgetaucht, außerdem war er nichtmal ein Gerudo, sondern ein Hylianer. Und Nachfahren des letzten Königs der Gerudo gab es mittlerweile auch nicht mehr. So brach dann eine heftige Diskussion darüber aus, wer jetzt regieren sollte. Doch Ganondorf wollte davon nichts mehr wissen, ihm war das alles egal. Er wollte nur noch weg, das alles hinter sich lassen. Also schlich er sich eines nachts mit ein wenig Proviant raus aus dem Dorf der Gerudo. Er hatte zwar kein Ziel, aber bleiben konnte er nicht. Er lief also tiefer in die Gerudo Wüste und hoffte, irgendwo jemanden zu finden, der ihm helfen konnte. Helfen dabei, zu verarbeiten, was geschehen ist. Ganondorf war nicht einfach nur traurig, er war innerlich gebrochen. Er sah keinen Sinn mehr in all dem. Doch die Wanderung durch die Gerudo Wüste war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Das einzige, was er fand, war ein starker Sandsturm. Nach einer Zeit fand er dann zum Glück eine Höhle, in der er sich dann unterstellen und etwas essen und trinken konnte. Es schien, als würde es noch sehr tief in die Höhle hineingehen und irgendwie fühlte er sich von der Dunkelheit angezogen. Langsam schlich er voran, vorsichtig und natürlich auch ein wenig ängstlich. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, doch als dann er dann nochmal einen Schritt tat, fand er keinen Boden und stürzte hinab. Er hatte Glück, dass er nicht besonders tief gefallen war, dennoch kam er nicht wieder hoch. Außerdem hatte er natürlich einen großen Schrecken davon getragen. Verletzt hatte er sich zwar nicht, aber das Herz pochte ihm nun bis zum Hals, als er tiefer in die Höhle ging. Immer wieder hörte er ein ungewohntes, komisches Zischen und je tiefer er in die Höhle ging, desto lauter wurde es. Als dann plötzlich etwas nach ihm schnappte und in seinen Arm biss, schrie Ganondorf vor Schreck. Er versuchte, das etwas abzuschütteln, doch blieb ohne Erfolg. Die Zähne des Angreifers blieben weiter in seinem Unterarm stecken. Als er dann mehrere Male darauf einschlug, ließ der Angreifer, der anscheinend eine Schlange war, nach und Ganondorf war wieder frei. Doch dieser Glücksmoment hielt nur kurz an, denn er hörte erneut das Zischen und es kam wieder näher. Ganondorf rannte instinktiv los, so schnell er konnte. Sein Lauf wurde dann aber von einer Wand beendet. Panisch tastete Ganondorf die Wand, darauf hoffend, sie noch irgendwie überwinden zu können. Tatsächlich fand er heraus, dass dies nur eine kleine Anhöhe und keine Sackgasse war. Er zog sich also an der Wand hoch, doch noch bevor er ganz oben war, erwischte ihn die Schlange am Fuß. Schmerz zog sich nun dich Ganondorf’s Bein und außerdem hatte er sich gehörig erschreckt. Er schaffte es aber, sich so weit hoch zu ziehen, dass er sich auf die Kante der Wand setzen konnte. Von dort aus versuchte er nun, die Schlange abzuschütteln, aber er blieb ohne Erfolg. Auch als er versuchte, mit den Beinen gegen die Wand zu schlagen und die Schlange so loszuwerden, blieb er ohne Erfolg. Verzweifelt schüttelte er sein Bein hin und her, aber mit jeder Sekunde, in der Ganondorf den Schmerz des Bisses zu spüren bekam, wurde er schwächer. Plötzlich ertönte eine alte Frauenstimme von hinter Ganondorf. Sie sagte:“Du hättest hier nicht herkommen sollen, Kleiner. Wer bist du?“ Die Stimme klang sehr kratzig und unangenehm. Ganondorf, weiter mit der Schlange beschäftigt und angsterfüllt, antwortete mit zitterndem Munde:“Ich bin Ganondorf, zukünftiger König der Gerudo. Ich brauche Hilfe, bitte! Diese Schlange wird mich sonst töten!“ Eine neue, aber sehr ähnlich klingende Stimme antwortete nun:“König? Ich glaube, wir kommen ins Geschäft, Freundchen.“ Dann leuchtete direkt vor Ganondorf auf einmal eine Feuerwand auf, die die Schlange sofortig eliminierte. Auch das erschreckte Ganondorf nochmals sehr, sodass er einen ziemlich großen Satz zurück machte, in Richtung der Stimmen hinter ihm. „Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken kann“, sagte Ganondorf in erleichtertem Ton zu den zwei Stimmen, die er gehört hatte. „Kein Problem, Kleiner. Jetzt stellen wir uns erstmal vor. Wir sind Koume..“, sagte jetzt wieder die erste Stimme „Und Kotake“, fügte die andere an. Jetzt kamen sie auch näher, sodass Ganondorf sie erkennen konnte. Es waren zwei Hexen, die dementsprechend auf ihren Besen schwoben. Sie waren sehr alt und hatten weiße Haare. Beide hatten die selbe Robe an und sahen sich auch im Gesicht sehr ähnlich, nur der Edelstein auf der Stirn, variierten in der Farbe. Koume hatte flammende Haare und einen roten Edelstein auf der Stirn, während Kotake vereiste Haare und einen blauen Edelstein auf der Stirn hatte. „So Ganondorf, ich glaube wir bringen dich jetzt erstmal zurück nach Hause“, sagte Koume. Doch Ganondorf, der ja absichtlich geflohen war, erhob Einspruch:“Halt! Ich bin absichtlich gegangen. Ich will nicht zurück. Dort nimmt man nicht wahr, niemand interessiert sich für mich und ich bin ganz allein.“ „Achso… Wenn das so ist, kümmern wir uns darum, dass sie sich für dich interessieren. Wir helfen dir, die Macht über dein Volk zu erhalten. Dann werden sie dich wahrnehmen“, antwortete Kotake. Ganondorf fühlte sich von den beiden Hexen angenommen, deshalb wollte er ihnen nicht widersprechen. Auch wenn er gar nicht mal unbedingt jetzt schon regieren wollte. Also nickte er ihnen als Zeichen der Zustimmung zu, woraufhin Kotake ihn auf ihren Besen ließ und sie dann aus der Höhle flogen. Dann im Dorf der Gerudo angekommen, bestätigte sich direkt das, was Ganondorf gesagt hatte: Niemand kümmerte sich um ihn, niemand war da und war erleichtert, dass er endlich zurück war, niemand hatte sich Sorgen gemacht. Ganondorf verriet den zwei Hexen dann, wo gerade darüber diskutiert wird, wer ab jetzt regieren soll. Es war das Haus des Königs. Als Ganondorf zusammen mit den zwei Hexen in den Raum trat, waren die diskutierenden Gerudo überrascht. „Ich möchte regieren“, tönte aus Ganondorf’s Mund. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob er das unbedingt machen wollte. „Und ihr werdet das akzeptieren. Er ist der rechtmäßige Herrscher, er allein. Alleine, dass ihr nicht wisst, dass er sich vor kurzem in Lebensgefahr befand, beweist eure Unfähigkeit. Fügt euch eurem wahren Herrscher“, fügte Koume an. Ganondorf fand es schön, dass Koume erwähnt hatte, dass sich hier niemand um ihn kümmerte. Denn so war es, aber er konnte das nicht so sagen. Die Gerudo sprachen sich kurz ab und stimmen danach zu, dass Ganondorf schon mit 12 Jahren regieren darf. Natürlich hatten Koume und Kotake mit ihrer Zauberkraft auch Einfluss auf diese Entscheidung genommen. Also wurde Ganondorf zum König erklärt. Ganondorf veränderte sich in dieser Zeit extrem. Der einst schüchterne, ängstliche Ganondorf wurde nun machtgierig. Er war mit seinen 12 Jahren noch zu jung, um so viel Macht zu haben. So wollte er schließlich immer mehr Macht. Koume und Kotake nutzten aus, dass Ganondorf noch so jung war und beeinflussten die meisten seiner Entscheidungen noch, sodass sie das hatten, was sie sich von Anfang an gewünscht hatten: Macht. Ganondorf war nun so machtgierig geworden, dass ihm Zuneigung der Leute egal war. Glücklich war er so zwar nicht, aber ab jetzt lebte er so. Unter der Herrschaft von Ganondorf war nun alles anders für die Gerudos. Ganondorf forderte von allen das Maximum an Hingabe für ihn, tagtäglich mussten sich die Gerudo selbst übertreffen um seine Forderungen zu erfüllen. Die Gerudo waren zwar viel effizienter, weil sie nun in fast jedem wirtschaftlichem Gebiet den dreifachen Ertrag pro Woche hatten, aber das hieß dann eben auch, dass es kaum noch Freizeit für sie gab. Ganondorf wollte vor allem die Kampfkünste der Gerudo verbessern, er wollte das stärkste Volk in ganz Hyrule regieren. So kam es zu pausenlosem Training und einer extrem hohen Waffenproduktion. Über die Jahre bildete Ganondorf so ein extrem starkes Volk. Er ließ eine Festung errichten, die Gerudo Festung, in der Gefangene gefangen gehalten wurden. Und das alles leitete er als Teenager, natürlich auch manipuliert von Koume und Kotake. Doch irgendwann sollte auch dieses Spiel ein Ende haben. Ganondorf schätzte die beiden Hexen immer noch, doch als er älter wurde spürte er deren Manipulation und wollte keine Einmischung in seine Herrschaft mehr. Er ließ sich nun nicht mehr von ihnen manipulieren und auch als Berater brauchte er sie nicht mehr. Sie trugen von nun an die Aufgabe, den Geistertempel in der Gerudo Wüste zu bewachen. Damit waren Koume und Kotake auf keinen Fall zufrieden, also hatten sie vor, Ganondorf zu hintergehen. Sie planten, nachts Ganondorfs Haus zu stürmen und die Kontrolle über die Gerudos zu übernehmen. Als sie dann leise in den Sitz des Regenten schwoben, stellte sich schnell heraus, dass Ganondorf eine solche Reaktion erwartet hatte. Es waren deutlich mehr Gerudo dort als die Hexen erwarteten und sie waren schnell umstellt. Auch Ganondorf war noch wach, die Hexen mussten sich also sofort ergeben. Ganondorf tötete sie zwar nicht, da er ihnen immer noch das Leben und die Herrschaft verdankte, aber er verlangte eine Entschädigung in Form der stärksten Waffe, die sie finden könnten. Nach eingehenden Bemühungen schufen die Hexen einen magischen Dreizack, den Ganondorf nun führen sollte. Anschließend verbannte er sie dennoch aus dem Dorf und beauftragte sie, den Geistertempel zu bewachen. Ganondorf hatte zwar einiges an diesem Verrats-Versuch gewonnen, doch psychisch ging das ganze nicht so einfach an Ganondorf vorbei. Mit den zwei Hexen hatte er die einzigen echten Bezugspersonen, die er noch hatte, verloren.

    Für Ganondorf war das alles sehr schwer zu verarbeiten. Er fühlte sich nun von der ganzen Welt verraten, selbst die Menschen, denen er so lange vertraut hatte, schienen ihn nun zu verraten. Der einzige, dem er vertrauen konnte, war er selbst, und das tat ihm nicht gut. Über die Zeit wurde er als Herrscher nur noch souveräner und mutierte immer mehr zum Schreckensherrscher.

    Diese Tat vertrieb den letzten Funken der Menschlichkeit aus Ganondorf, die Gier nach Macht hatte die vollkommene Kontrolle über sein Herz gewonnen.

  • Einsendung #2


    Schicksalshafte Nacht


    Silbrig leuchtete der Mond am kühlen Nachthimmel und tauchte die sandigen Dünen in ein gelblich weißes Licht. Der sonst so heiße Wüstenwind hatte sich gelegt und einer kühlen Brise Platz gemacht. Ganondorf fröstelte es etwas. Er hatte sich in eine dicke Pferdedecke gewickelt, dennoch glitten die kalten Krallen des Windes über seine Haut. Er zitterte leicht, als die beißende Kälte erneut unter die Decke kroch. Wäre noch jemand in der Nähe gewesen, hätte er seinen Körper gezwungen, stillzuhalten, aber er war alleine, niemand war hier um ihn frieren zu sehen.


    Ganondorf hätte sich nie alleine so weit hinauswagen sollen. Für einen Moment begann er an sich selbst zu zweifeln. Vielleicht hatten die anderen doch recht gehabt und aus ihm würde nie der Anführer der Gerudo werden. Er wäre höchstens gut, um die Kleidung jener zu waschen, die von ihren Raubzügen zurückkehrten, hatten sie ihn geneckt. Vielleicht stimmte das. Ganondorf hatte ihnen beweisen wollen, dass mehr in ihm steckte und war alleine losgezogen, um sich zu beweisen. Er würde den größten Moldora erlegen, den er finden konnte und ihnen zeigen, was in ihm steckt. Die Würmer galten als äußerst gefährlich und nur die tapfersten Gerudo Kriegerinnen kehrten Erfolgreich von der Jagd nach den tödlichen Würmern zurück.


    Die Kälte zog an und langsam spürte er, wie ihm das Gefühl aus den Fingerspitzen glitt. Er bemerkte er nicht, wie der Sand neben seinen Knöcheln leicht zu vibrieren begann und wie sich ein Sandkiller näherte, bereit, seine unachtsame Beute zu erwischen. Die spitze Knochenkrone des Monsters bohrte sich mühelos durch den Sand, und würde jeden Moment aus dem weichen Untergrund hervorzuschießen und sich im Bein des Gerudo zu verbeißen. Mit einem gurgelnden Laut öffnete sich sein Maul und war im Begriff zuzuschnappen.


    Ehe die tödlichen Knochenzähne des Biests das Fleisch seines Opfers erreichten, wurde der schleimig weiche Körper von der schneidenden Klinge eines Säbels durchbohrt. Mit einem leisen Laut schnitt sich das scharfe Metall durch Sand und Körper des Sandkillers. Der gurgelnde Laut, erst schmatzend, schwoll nun zu einem schmerzvollen Pfeifen an.


    „Du bist zu unvorsichtig“ sagte eine sanfte Stimme. „Wie möchtest du unser Volk anführen, wenn die Hälfte deines Körpers im Magen eines Sandkillers verdaut wird? fuhr sie neckisch fort. Es war die Stimme einer Frau, die Ganondorf nur allzu gut kannte. Wieso bist du aus der Festung verschwunden? Wir haben uns sorgen gemacht“ fügte die Stimme hinzu. „Ich habe mir sorgen gemacht“.


    Ganondorf versuchte seinen Körper zu zwingen, mit dem Zittern aufzuhören, aber er konnte nicht anders. Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. Er blickte zu Boden.


    „Du hättest den Sandkiller sein Werk verrichten lassen sollen“ erwiderte er. „Ich bin es nicht wert, von jemandem wie dir gerettet zu werden.“ Ganondorf verlor den Kampf gegen die Tränen, die nun salzige Bahnen an seinen Wangen zogen. „Es wäre besser so gewesen. Niemand hätte mich vermisst. Im Gegenteil, ich bin ein Dorn in ihren Sohlen. Ein Sohn ohne Mutter, der einen Stamm Kriegerinnen anführen soll, weil es die Prophezeiung so möchte. Ich spüre ihre Blicke, ihren Hass, ihren Neid. Ich höre sie klagen, warum ich der Außerwählte sei, ein Schwächling, und nicht statthafte Kriegerinnen wie sie. Ich…“ Naboru legte ihren Zeigefinger auf Ganondorfs Lippen. „Shhhh… das ist nicht wahr. Sie sind neidisch. Es ist wie ein Gift, das langsam wirkt und den Geist zu zerfressen mag.“ Ganondorf wandte sich von ihr ab. „Warum tust du das“ fragte er. „Warum bist du mir gefolgt?“


    Darauf gab es keine einfache Antwort. Sie wusste nicht, warum sie sich dem Hohn der anderen Gerudo aussetzte, indem sie sich mit ihm abgab. Sie fühlte nur, dass es das richtige war, dies zu tun. Vielleicht war es, weil sie ebenso ohne Mutter aufwachsen musste und verstand, wie es war, alleine auf der Welt zu sein. Im Gegensatz zu Ganondorf schauten viele Kriegerinnen zu ihr auf. Sie war bereits eine der erfolgreichsten Jägerinnen, trotz ihres zarten Alters. Ganondorf hatte niemanden der zu ihm aufschaute, im Gegenteil.


    Naborus haselnussbraune Haut wirkte im weißen Mondlicht gespenstisch. Als sie ihren Säbel aus den wabernden Überresten des Sandkillers zock, spiegelte sich darin die nächtliche Himmelsscheibe. „Naboru, ich…“ aber sie ließ ihn nicht ausreden. Rasch nahm sie seine Hand und zog ihn zu sich. Sie überragte ihn beinahe um eine Kopfgröße. Ihre Hände drückten seinen Kopf gegen ihre Brust. Er spürte ihr Herz pochen und die Wärme ihrer Haut. Langsam kehrte auch wieder Wärme in seinen Körper zurück. Zögerlich legte er auch seine Hände um ihren Körper. Er zitterte, doch diesmal war es nicht die Kälte. Vorsichtig legte sie ihre Lippen auf die Seinigen und küsste ihn sanft. Ihre Augen schlossen sich und als sie sich wieder öffneten, blickte sie nicht mehr in die Augen eines hilflosen Jungen, der ohne ihre Hilfe in der Wüste erfroren wäre, sondern in jene eines Mannes, der sein Schicksal erfüllen und das Volk der Gerudo anführen wollte.


    „Ich werde der größte Krieger werden, den die Gerudo je gesehen haben“ flüsterte Ganondorf mit fester Stimme. „Ich werde so stark werden, dass selbst die Göttinen sich meinem Willen beugen. Ich werde mein Volk stolz machen. Ich werde alle sieben Reiche unter dem Banner der Gerudo vereinen, das verspreche ich dir“. Naboru merkte, wie Ganondorfs Griff etwas fester wurde. „Das musst du nicht“ erwiderte sie. „Stärke ist etwas, das in dir wächst. In deinem Herzen. Es ist nichts, was sich messen lässt anhand von Reichen, die erobert werden und Armeen, die dir folgen, Ganon“ flüsterte Naboru. „Und dein Herz ist bereits stark. Ich spüre so etwas. Du trägst große Stärke in dir. Lass dir von niemandem etwas anderes sagen.“ Ganondorf drückte Naborus Körper an den Seinigen. Ein Gefühl der Macht durchzog seine Glieder. Die Kälte der Wüstennacht, welche sie umgab, wurde durch die feurige Aura verdrängt, die ihn nun umgab. Er hob seinen Kopf, ihre Blicke trafen sich erneut. Sie sah darin Feuer, ein Flammenmeer, das seine Iris umgab. Für den kurzen Bruchteil einer Sekunde hatte sie eine Vision brennender Dörfer, Kinder und Frauen, die um Hilfe schreien, ein körperloses Auge und eine eiserne Rüstung, in der sie gefangen gehalten wurde. Naboru muss einen Schrei unterdrücken. So schnell, wie sich Ganondorfs Augen veränderten, so schnell nahmen sie wieder ihre ursprüngliche Farbe an. Er lächelte gütig. Seine Finger lagen nun nur mehr sanft auf ihrer Haut. Bevor Naboru ihre Gedanken erforschen konnte, wurde sie durch seine Berührung jäh zurückgeholt. „Ein starkes Herz hat keinen Wert, wenn ihm nicht einmal der eigene Körper gehorcht.“ sagte Ganondorf. „Du wirst sehen, Naboru, ich werde stärker werden, als die Stärksten unseres Volkes. Wir werden die Gerudo anführen und all jenen das Fürchten lehren, die uns widerstehen. Das verspreche ich dir.“ Seine Stimme war verändert. Wie durch neue Macht gestärkt. Er war nicht mehr derjenige, den sie vor wenigen Momenten davor bewahrt hatte, ein nächtliches Mahl eines Sandkillers zu werden. Naboru konnte nicht beschreiben, was es war, aber etwas war verändert. Was war mit ihm passiert? Noch bevor sie ihre Gedanken vollenden konnte, wurde sie erneut vom Gerudo gepackt. Ihr schien, als wäre er gewachsen, doch das konnte nur Einbildung sein. Seine rechte Hand schob sich hinab zu ihrer Hüfte. Hätte sie einen Blick dorthin gewagt, hätte sie ein golden leuchtendes Dreieck auf seinem Handrücken wahrgenommen, welches dort für einen Moment leuchtete. Ihre Blicke trafen sich erneut. In diesem Augenblick wusste Naboru nicht, dass sich Ganons Versprechen erfüllen würde. Würden die Göttinnen ihr eine zweite Chance gewähren, hätte sie ihren Säbel genommen und in Ganons Herz gerammt, sie hätte dies vollendet, wozu der Sandkiller nicht imstande war. Vielleicht war die Kreatur von den Göttinnen geschickt worden und sie hatte sich in ihre Angelegenheiten eingemischt. Doch in jener Nacht war alles anders. In jener Nacht gab es nur eines, an das Naboru dachte.

  • Einsendung #3


    Allein unter Vielen


    Habt ihr euch jemals die Frage gestellt, wie es in einer amazonenartigen Gesellschaft zur Regel kam, dass männliche Gerudos, wovon nur alle hundert Jahre einer geboren wird, automatisch das Oberhaupt sein sollten? Wir reden hier von einem Volk von Frauen, welche hylianische Männer entführen und zur Vermehrung nutzen, denn es ist zu Zeiten von Dodongo und Volvagia, als die Gerudo noch ein Volk von Räubern waren. Seien wir mal ehrlich, wer geht freiwillig mit jemanden ins Bett, dessen Volk das andere Volk öfters mal ausraubt? Jedenfalls ist es zudem unwahrscheinlich, dass der einzige Mann im Volk wirklich ein Volk von Frauen repräsentieren kann. Wenn dies also nicht der wollüstigen Haremfantasie eines Geschichtenerzählers entspringt, gibt es dafür vielleicht die Erklärung des Glaubens in Prophezeiungen. Und tatsächlich heißt es in einer solchen, dass ein männlicher Gerudo ihnen als Anführer einen neuen Weg weisen wird. In einer Legende heißt es aber auch, dass der Fluch, unter welchem nur noch alle hundert Jahre ein männlicher Gerudo geboren werden kann, von einer Frau ausgesprochen wurde, welche den Druck einer patriarchischen Gesellschaft leid war. Der Geschichte nach wurde sie dann getötet und eben jene falsche Prophezeiung von den mächtigen Männern verbreitet, um ihre Macht zu sichern. Seid ihr nun wütend auf die Männer? Dann solltet ihr aber auch nicht vergessen, was die Gerudo mit den hylianischen Männern anstellen. Zudem ist jenes seltene Geschlecht unter ihnen nicht zu beneiden. Lasst mich von einem besonders bekannten Vertreter unter ihnen erzählen.

    Ganondorf wurde so früh es ging nach der Geburt von seiner Mutter getrennt und bekam sie nur selten zu Gesicht. Eine Kriegerin der Gerudo musste ausziehen, um das Volk zu versorgen. Da die Wüste so gut wie nichts gab, geschah dies durch Überfälle. Unter dem Brauch, dass in der Zeit die alten Frauen sich um die Kinder sorgten, kümmerten sich auch zwei von ihnen um Ganondorf. Doch diese waren keine einfachen Greise, es waren mächtige Hexen mit Namen Kotake und Koume, schließlich handelte es sich bei ihrem Schützling um ihren zukünftigen Anführer und nachdem seine Mutter verstarb, waren sie auch seine einzige Familie. Es war eine Reise wie jeder andere Raubzug, auf der die Mutter schließlich tödlich verletzt wurde. Nein, innig war die Mutter-Kindbeziehung vielleicht nicht, da der Kontakt zeitlich äußerst begrenzt war, doch kam sie nach Hause, gab sie Ganondorf Zuneigung. Sie brachte ihm immer etwas mit. Es war ihre Art zu zeigen, dass sie auch unterwegs an ihren Sohn dachte. Der kleine Ganondorf hatte seine eigene "Schatzkiste", in welcher alles zu finden war, was seine Mutter ihm mit brachte. Um so fürsorglicher hütete er diesen wertvollsten aller Schätze seines Engels, als dieser nicht mehr da war.


    Der Inhalt der Truhe war bunt gemixt. Es gab güldenes Geschmeide, gehobene Gewänder, Schokolade im Schmelz so zart und weitere Güter, die die Kriegerinnen den Händlern abnahmen. Der riesige Reißzahn eines Raubtieres, redlich beim Ringen rausgebrochen. Als Ganondorfs Mutter im Kampf gegen den großen Wolf ihre Waffe verlor, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich mit bloßen Händen zu verteidigen. Es hieß, sie brüllte ihn einen Kriegsschrei entgegen bevor sie ihm den Zahn mit einem kräftigen Fausthieb ausschlug. Das Ungetüm floh und mit ihm das Rudel, welches gerade zur Unterstützung eilte. Der Reißzahn war die beeindruckendste, jedoch nicht die einzige Trophäe. Sein schönster Schatz aber war weder extravagant und teuer, noch kündete er von einer rumreichen Schlacht. Es war eine große Muschel, welche das Rauschen des Meeres in sich zu tragen schien. Oft hielt der kleine Ganondorf sie sich an sein Ohr und träumte davon. Eine große Menge Wasser, welche das Land zum Erblühen brachte. Dort hätte seine Mutter mehr Zeit für ihn gehabt, denn weites Reisen wäre nicht nötig. Es gäbe riesige Felder mit Nutzpflanzen, Holz aus dem Wald und mehr Tiere. Doch nahm er die Muschel wieder vom Ohr, war er doch wieder in der trockenen Wüste.


    Kindern wird so manche Schwäche noch verziehen, Unreife für niedlich empfunden. Auch bei unserem Gerudojungen war dies zu Anfang nicht anders, doch die Erwartungen stiegen rasch an. Als zukünftiger Anführer musste er Stärke zeigen, sowohl geistig, körperlich als auch emotional. Als seine Mutter starb, weinte er allein, als andere Kinder ihn ärgern wollten, schlug er so hart er konnte zurück, als zum eigenen Vorteil um sein Wohlwollen gebuhlt wurde, hielt er höflich Abstand. Eine zu einsame Rolle für ein Kind. Natürlich war es auch in Kotakes und Koumes Sinn, sich mit Ganondorf gut zu stellen, doch gleichzeitig halfen sie ihm auch. Mehrere hundert Jahre Erfahrung erwiesen sich durchaus als effektiv. Sie lehrten ihn Magie, die wahren Ziele Anderer zu erkennen und Charisma. Für alles Andere gab es weitere Leute, die ihn lehrten. Ganondorf gab sich alle Mühe, denn in seiner einsamen Welt wollte er, dass zumindest seine Ziehmütter stolz auf ihn sind. Wie konnten sie es nicht sein, stählte er sich schließlich ganzheitlich und das jeden Tag. Und so kam es, dass sie ihm eines Tages einen großen Wunsch erfüllten.


    Nur ein einziges Mal hatte Ganondorf die Chance gehabt, einer Orgel zu lauschen. Der Klang gefiel ihm so gut, dass er die entsprechende Melodie immer wieder vor sich her summte und wenn er sich unbeobachtet wähnte, auf seiner Luftorgel spielte. Dann jedoch stand in seinem Zimmer eine echte Orgel. Ein Instrument, für welches viel Holz gebraucht wurde... in der Wüste. Dazu noch das viele Metall. Die Beschaffung war mit Sicherheit nicht einfach. Es war Koume, welche einst das Spielen erlernte und nun Ganondorf lehrte. Die Orgel sang immer so schön für seine Ohren, wenn er ihre Tasten behutsam nieder drückte, leidenschaftlich stieß, sie im Rausch damit regelrecht bombardierte. Mit der Zeit wusste er genau, welche Knöpfe er wie bei ihr drücken musste, um ihrer Stimme Klang besonders zur Geltung kommen zu lassen. Bei ihr würde er immer häufiger Trost suchen, denn es kam auch die Zeit, als die Gerudo in ihm kein Kind sahen, sondern nun mehr einen werdenden Mann.


    Es geschah zu seinem dreizehnten Lebensjahr, als Ganondorf das erste Mal romantische Gefühle für ein Mädchen entwickelte. Der letzte männliche Gerudo starb früh, also wen um Rat fragen? Normalerweise beschränkten sich gerudische Liebesbeziehungen zwischen Mann und Frau auf die Zeugung. Ansonsten ging es nie sonderlich gut für die hylianischen Männer aus, doch Ganondorf war kein Hylianer. Was machte er mit einem Mädchen, das er mochte? Er beschloss seine Ziehmütter zu fragen und sie erklärten, dass die Beziehungen der männlichen Anführer in ihrem Volk stets von loser Natur gewesen seien. In Hyrule jedoch war es üblich, dass ein Mann und eine Frau ein Leben lang zusammen blieben. Männer und Frauen zusammen? Es fiel ihm schwer dies zu begreifen, doch... gefiel ihm der Gedanke, neben Kotake und Koume noch jemanden zu haben, zu dem er offen reden konnte. Leider war daran nicht zu denken, denn wie bei den meisten anderen Gerudofrauen, herrschte bei seiner Angebeteten die Meinung, dass Männer schwach waren, wobei die Gerudomänner einen Sonderstatus genossen. Doch das hielt die Frauen nicht davon ab, ihre Meinung über Männer unterbewusst auch auf Ganondorf zu projizieren, sodass dieser sich stets davor hütete, Schwäche zu zeigen. Letztendlich erging es ihm wie seinen Vorgängern. Wann immer ihm ein Mädchen gefiel, verbrachte er mit ihr eine schöne Zeit, doch wirklich tief gehend waren ihre Beziehungen nie.


    Da ist er schließlich, der erwachsene Ganondorf. Auch jetzt noch holte er die Muschel hervor und dachte an seine Mutter. Es würde nicht beim Träumen bleiben. Hyrule solle ihm und dem Volk der Gerudo gehören. Die Mütter müssten nie wieder so lange ihren Kindern fern bleiben. Sie arbeiteten stattdessen auf Feldern, molken Kühe oder fischten am Meer. Im Grunde waren ihm die Hylianer egal, doch blieben sie von Nöten, also strebte er eine Koexistenz mit ihnen an. Er erwog sogar, die Männer unter ihnen zu stärken. Sollte sein Streben nach Hyrule letztendlich Früchte tragen? Das ist eine andere Geschichte.


    Ja, Ganondorf war ein Könner, wurde Anführer der Gerudos und war als einziger Mann unter seinen Leuten etwas Besonderes. Doch stand er seit Kindesbeinen unter dem erheblichen Druck, ein Volk zu führen, welches sein Geschlecht für minderwertig erachtete. Und doch waren alle Menschen, für die er je Liebe empfand, allesamt Frauen, denen er viel zu oft nicht so nahe sein konnte, wie er wollte.


    Moral:

    Wenn wir über die Diskriminierung unseres Geschlechts sprechen, dann geschieht es mit Recht. Es muss darauf aufmerksam gemacht werden. Doch neigen wir in unseren Diskussionen leider auch zur Polarisierung. Vergesst nicht, dass auch das andere Geschlecht in Rollen gepresst wird, wenngleich nicht jeder ein Soinderfall wie Ganondorf ist. Ebenfalls vergesst auch nicht unser Ziel, auf selber Augenhöhe miteinander umzugehen.

  • Einsendung #4


    Der einsame Junge aus der Wüste


    Es geschah in einer dunklen Blutmondnacht, als das schreien eines neugeborenen Kindes in der Wüste zu hören ward. Wie sich herausstellte war es ein Junge und das bedeutete nichts Gutes. Kein geborener Gerudo darf jemals das Mannesalter erreichen, denn er wird die Herrschaft an sich reißen und großes Unglück über Hyrule bringen, so die Legende. Darum werden alle männlichen Babys sobald wie möglich getötet, so ist es Gesetz unter den Gerudos.


    Diese Mutter aber, konnte es nicht übers Herz bringen. Und so flüchtete sie noch in der gleichen Nacht, kaum das sie die heimliche Geburt überstanden hatte, mit ihrem Kind tief in die Wüste. Dort gab es einen Tempel. Als sie dort ankam, legte sie das Baby in die Opferschale und flehte die Götter an, sich um ihr Kind zu kümmern. Kurz nach dieser Bitte verstarb sie, da die Geburt und die anschließende schwere Reise quer durch die Wüste zuviel für sie gewesen war.


    Diese alles wurde aus den Schatten beobachtet, denn versteckt im Tempel wohnten 2 teuflische Hexen. Diese erkannten in dem Baby den prophezeiten Herrn und nahmen sich ihm an. Und so wuchs das Baby zu einem jungen Mann heran, bewandert in den dunklen Künste.




    Viele Jahre später schlich eben jener Junge in besagtem Tempel herum. Sein Ziel war einer der Ausgänge. Er wollte nicht zum ersten Mal den Tempel verlassen, doch es war ihm verboten, was ihm nicht daran hinderte, es immer wieder zu versuchen. Aber auch diesmal sollte es nicht gelingen. In letzter Sekunde tauchte einer der Hexen vor ihm auf und stoppte ihn.


    "Junger Herr, wir haben doch schon hunderte Male darüber gesprochen. Ihr dürft den Tempel niemals verlassen, denn dort draußen seid ihr in Gefahr. Niemand darf von eurer Existenz erfahren, bis die richtige Zeit gekommen ist..."


    "Aber wann ist diese Zeit denn gekommen. Ich bin es Leid hier allein mit euch beiden Schachteln zu Leben. In den Aufzeichnungen des Tempels steht geschrieben das die Welt um so viel größer und schöner ist und nicht nur aus Sand besteht wie hier in der Wüste. Ich will das alles mit eigenen Augen sehen."


    "Ihr werdet wissen wann es soweit ist, doch bis dahin müsst ihr euch in Geduld üben. Und nun ab auf euer Zimmer."


    Wiederwillig kehrte der Junge um und verzog sich wie ihm befohlen wurde auf sein Zimmer. Doch dort blieb er nicht lange, eher er sich erneut auf den Weg durch den Tempel machte, auf der Suche nach einem Ausgang, den die Hexen nicht kannten. Immer in der Hoffnung seinem Gefängnis, denn so fühlte es sich für ihn an, zu entkommen. Doch viele weitere Monate sollte dies vergeblich sein.




    Bis eines Tages etwas außergewöhnliches passierte. Eine große berittene Gruppe erschien am Horizont. Unter ihnen befand sich eine junge Dame in edlen Gewändern. Die Hexen verzogen sich tiefer in den Tempel, aus Angst entdeckt zu werden, denn niemand wusste, daß sie sich dort versteckten. Das hinderte den Jungen nicht daran, aus neugierde die Gruppe aus dem Versteck heraus zu beobachten. So sah er, wie die junge Dame den Tempel betrat und auf ein Podest stieg wo sie ein himmliches Lied anstimmte. Ihre Stimme klang wunderschön. Das Podest erstrahlte förmlich unter ihr. Anschließend wollte sie sich gerade zurückziehen, doch zuvor sprang der Junge aus dem Versteck und eilte dem Mädchen hinterher. Dieses erschrak über das plötzliche Erscheinen des Jungen.


    "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Aber ich wollte unbedingt mit dir reden, nachdem ich dich singen hörte."


    "Ist schon gut, aber wer bist du denn und was machst du hier draußen, ich dachte der Tempel sei unbewohnt."


    "Nein, ich lebe hier wie du siehst. Aber wer bist du, ich habe hier seit Jahren niemand anderen gesehen."


    "Ich? Ich bin Prinzessin Zelda und ich bereise die alten Tempel um mich auf meine Aufgabe vorzubereiten. Eine spirituelle Reinigung. Dazu muss ich die Tempel allein betreten. Meine Begleitung wartet draußen."


    "Begleitung? Die gehören alle zu dir?"


    "Sicher, so eine weite Reise kann ich doch nicht allein bewältigen. Meine treuesten Freunde und Diener begleiten mich."


    Freunde? Sowas kannte der junge Mann nicht, war er doch allein im Tempel aufgewachsen. Am liebsten hätte er die wunderschöne Prinzessin begleitet. Doch in diesem Moment wurde seine Tat von den Hexen entdeckt. Sie belegten die Prinzessin mit einem Schlafzauber und eilten zu dem Jungen.


    "Was tut ihr, sie hat mir nichts getan. Sie ist freundlich."


    "Noch war sie freundlich, aber hätte sie herausgefunden wer ihr seid, junger Herr, wärt ihr in großer Gefahr gewesen. Nun kommt, der Zauber hält nicht lange an, außerdem wird ihre Begleitung sich mittlerweile fragen wo sie so lange bleibt."


    Mit diesen Worten zogen sie den Jungen zurück ins Versteck und keine Sekunde zu früh, denn kurz darauf schaute jemand nach der Prinzessin und erschrak als sie bewusstlos auf dem Boden lag. Sie eilten zu ihr und weckten sie auf. Die Prinzessin konnte nicht erklären was passiert ist, aber sie schaute sich um, ob sie den Jungen irgendwo sah. Da er aber nirgends zu sehen war, kam sie zu dem Schluss das sie es wohl nur geträumt hatte, eventuell war sie einfach zu erschöpft durch die lange Reise.


    Sie und ihr Gefolge zogen sich kurz darauf zurück, unter den sehnsüchtigen Blicken des Jungen, der ihr aus dem Versteck hinterher sah, wo ihn die Hexen nach wie vor festhielten. Anschließend zog er sich verärgert in sein Zimmer zurück. Blöde Prinzessin, warum hatte sie soviele Begleiter und konnte auf Reisen gehen, während er hier allein festsaß. Das war unfair. Mit diesen Gedanken schlief er ein.




    In dieser Nacht träumte er von der Prinzessin, wie sie vor ihm stand und in anblickte. Er griff nach ihr, doch sie drehte sich von ihm weg und Schritt zu ihrem Gefolge, statt ihn weiter zu beachten. Und er neidete ihre Freiheit. Warum konnte er nicht auch frei sein. In diesem Moment sprach jemand hinter ihm aus der Dunkelheit.


    "Vergiss die Prinzessin, wer braucht sie oder ihr Gefolge. Du bist soviel mehr als sie. Du bist stark und mit meiner Hilfe kannst du noch viel mächtiger sein. Dann wird jeder vor dir Niederknieen, auch die jämmerliche Prinzessin. Schließe einen Pakt mit mir und du sollst frei sein."


    Der junge Mann, traute der düsteren Stimme nicht, aber ihre Versprechungen waren einfach zu verlockend und was hatte er schon zu verlieren. Wenn er nichts unternahm, würde er sein ganzes Leben hier im Tempel eingesperrt sein. Und so nahm er das Angebot an.


    "Das war die richtige Entscheidung, also öffne nun deinen Geist, und meine Macht soll dein sein, die Macht des Dämonenkönigs."


    Mit diesen Worten strömten dunkle Rauchschwaden herbei und strömten in jede Körperöffnung des Jungen. Er hatte das Gefühl ersticken zu müssen. Mit diesem Gefühl wachte er auf und schnappte hörbar nach Luft. Er wusste gleich, es war soviel mehr als nur ein Traum gewesen. Er fühlte sich mächtiger. Der größte Beweis war das Zeichen auf seinem Handrücken, das in diesem Moment aufleuchtete, 3 Dreiecke, von denen eins hell leuchtete. Er fühlte sich wie neugeborenen und in gewisser Weise war er das auch, denn nun war er Ganondorf, der Träger des Triforce der Kraft, er war das wiedergeborene Böse.


    Als die Hexen das Symbol kurz darauf sahen, kniete sie vor ihm nieder, denn das war der Zeitpunkt auf den sie gewartet hatten. Ihr neuer Herr war geboren. Und sein erstes Ziel war die Herrschaft über die Wüste und dann über ganz Hyrule. Alle würden sie Niederknieen müssen, alle sollten ihm dienen, nie wieder sollte er allein sein.


    Würde auch diesmal ein Held erscheinen um ihn aufzuhalten? Wahrscheinlich, aber das wäre eine andere Geschichte...

  • Einsendung #5


    Das Spiel


    Link und Zelda ritten durch Hyrule und besuchten alle Bewohner. Hyrule war riesig und so dauerte diese Reise Monate. Doch sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen: Sie mussten Hyrule vereinen. Die Schlossruine war weithin sichtbar und auch die vier Titanen, die immer noch an ihren Plätzen waren, obwohl sie ihre Aufgabe erfüllt und Link und Zelda bei dem Kampf gegen Ganon geholfen hatten.

    Nach den Ereignissen der letzten Wochen hatte Purah darum gebeten, den Shiekah-Stein nochmals eingehender zu untersuchen und ihn in ihrem Institut einigen Tests zu unterziehen. Offenbar hatte sie neue Erkenntnisse und so trafen die beiden in Hateno ein und fanden sich rasch im Institut wieder.


    Purah war natürlich quirlig und hibbelig, wie immer. Sie schien ganz aus dem Häuschen zu sein. Doch bevor sie mit der Sprache rausrückte, befragte sie Zelda detailliert über die letzten 100 Jahre und wie sie diese überlebt hatte. Zelda berichtete davon, dass ihr kein Leid zugefügt wurde, all die Jahre nicht. Ganon sorgte auch dafür, dass sie um keinen Tag alterte. Aber sie spürte die ganze Zeit über seinen Hass. An dieser Stelle machte sie eine Pause. Sie schien sich ihrer Worte nicht sicher zu sein. Link sah sie fragend an, dann fuhr sie fort. Sie sei sich bis heute nicht sicher, ob es Hass war. Vielleicht war es Angst. Oder Verzweiflung. Dann schüttelte sie den Kopf und wiederholte die Worte, die sie Link schon während des Kampfes gesagt hatte: Es war nicht mehr Ganondorf, sondern nur die Manifestation seines Hasses; das was von ihm übrig geblieben war über die Jahrmillionen.

    Link nickte. Für ihn war nur wichtig, dass die lauernde Gefahr, mit der er aufgewachsen war, vorüber und besiegt war. Er hatte sich nie wirklich Gedanken um die Geschichte dahinter gemacht.


    Purah machte eine lange Pause und grübelte. "Das ist interessant", sagte sie schließlich. "Sehr sogar." Sie hüpfte vom Tisch und ging summend nach oben, kramte dort irgendetwas und gesellte sich anschließend wieder an den Tisch. In ihren Händen hielt sie den Shiekah-Stein.

    "Ich habe dieses Ding in den letzten Tagen endlich mal eingehender studieren können und habe einige interessante Dinge entdeckt. Es gibt eine Art Stoppuhr, die rückwärts läuft." Purah zeigte Link und Zelda ihre Entdeckung. Tatsächlich war eine Anzeige zu sehen, auf der Zahlen rückwärts liefen. Um diese Zahlen herum waren Symbole zu sehen, die aussahen, wie die Titanen, Türme und Schreine. "Wenn das stimmt, was ich vermute, dann werden die Antiken Technologien verschwinden, sobald die Zeit abgelaufen ist. Nach meinen Berechnungen wird das schon in zwei Wochen sein."

    Zelda sah sehr erschrocken aus. "Was meinst du damit? Was wird denn passieren?"

    "Das habe ich versucht herauszufinden und habe wirklich alles aus dem Gerät hier rausgeholt, was mir einfiel. Ich habe keine Antwort darauf gefunden. Aaaaaaaber..." Purahs Stimme wurde beim letzten Wort piepsig. "Ganz tief hier drin habe ich eine Aufzeichnung gefunden! Und ihr glaubt nicht, was es ist!"

    Purah sah alle mit diesem typischen Blick an. Ihre Augen waren weit aufgerissen, der Mund stand offen und zweifellos wartete sie nun darauf, dass jemand beim Raten mitmachen würde. Das passierte aber nicht und so seufzte sie kurz. "Nagut. Also. Das muss schon sehr alt sein, doch ich konnte es fast komplett rekonstruieren. Es stammt wahrscheinlich noch von früher. Also, von ganz früher!"

    "Von vor 100 Jahren", tippte Zelda.

    "Neiiiin, von vor 10.000 Jahren!" Purah wirkte fast beleidigt, dass keiner der beiden so viel Fantasie hatte. "Die Aufzeichnungen stammen sehr wahrscheinlich von einem meiner Vorfahren. Sie beinhaltet Bilder und vor allem einen langen Text. Und es geht hier um Ganon." Purah räusperte sich. "Nein, es geht um Ganondorf!"

    Zelda hielt sich die Hand vor dem Mund. Link selbst sagte zwar nichts, aber auch er war sichtlich erstaunt.

    "Deswegen habe ich euch hierher gebeten. Ihr solltet euch das unbedingt anschauen. Denn es hat auch etwas mit euch zu tun." Purah zeigte auf Link und Zelda.

    "Mit uns?" Zeldas Erstaunen nahm kein Ende.

    "Ja ich weiß, es ist schwer zu verstehen, aber am besten ist es einfach, wenn ich es euch zeige." Purah drückte komplizierte Tastenkombinationen auf dem Shiekah-Stein, dann legte sie es auf das Podest in ihrem Institut. Anschließend erschien an der Wand die Abbildung der Aufzeichnung. Alle im Raum waren sprachlos, bis auf Purah, die das natürlich schon kannte. In ihren Augen blitzte etwas Stolz auf. "Toll, nicht wahr? Doch jetzt bitte ich euch um eure Aufmerksamkeit."


    Eine fremde Stimme begann zu sprechen, während ein langer Text an der Wand erschien.


    Vor langer Zeit wurde ein Junge geboren, der die Welt verändern sollte. Er war der ersehnte männliche Nachfolger seines Stammes, der Gerudo: Ganondorf. Glaubt man den alten Schriften, so hatte dieser Junge jedes Potential, ein gütiger und fähiger Herrscher der Gerudo zu werden. Doch was passierte mit ihm? Was war der Grund dafür, dass er Hyrules größte Gefahr wurde?


    Nach seiner Geburt verstarb seine Mutter relativ bald. Er wuchs zunächst mit Ammen und gleichaltrigen Kindern auf. Es heißt, dass er sehr verspielt war, immer zu lächelte und sich stets um andere sorgte. Schon in sehr jungen Jahren, da war er gerade mal 6 Jahre alt, begriff der junge Herrscher, dass es seine Aufgabe war, für das Wohl der ihm anvertrauten Gerudo zu sorgen und ergriff umfangreiche Maßnahmen. Ihm war es schon in dieser Lebensphase wichtig, dass alle Gerudo Zugang zu Bildung und Forschung hatten und entwickelte zusammen mit seinem Rat Konzepte, wie und in welchem Umfang das realisiert werden konnte. Dabei stieß er natürlich auch auf Gegenwehr seiner erwachsenen Beraterinnen, die sich nicht vorstellen konnten, dass ein kleiner Junge schon so viel Wissen und Erfahrung für solche Maßnahmen besaß. Doch Ganondorf setzte sich durch. Vermutlich lernte er schon hier sehr schnell, was konsequentes Durchsetzungsvermögen ist.

    Dabei blieb es nicht. Mit der Zeit setzte er mehrere Veränderungen durch. So wurden die landschaftliche Nutzung der wenigen Oasen in der Wüste optimiert, das Nutzvieh effizienter und besser versorgt und auch die Schmieden mit besseren Erzen versorgt. Ursprünglich ein rückschrittliches Volk, entwickelten sich die Gerudo mit den Jahren zu einer beeindruckenden Kultur. Alles schien gut zu laufen, doch zur selben Zeit muss es eine Veränderung gegeben haben.


    Zelda starrte wie gebannt auf die Projektion. Link sah sie dabei öfters an. Es schien, als hätte sie Tränen in den Augen gehabt. Tief in seinem Inneren war er schon neugierig, was Zelda in den vergangenen 100 Jahren wirklich alles miterlebt hatte. Doch er fürchtete immer, dass er damit zu weit ging, oder es ihr Schmerzen und Leid brachte, darüber zu sprechen. Während der Vortrag lief, fühlte er allerdings schon, dass ihr die Geschichte dieses Mannes unglaublich nahe ging.

    Er konnte nicht leugnen, dass auch er stets eine gewisse Verbindung fühlte, wenn es um diese Person namens Ganondorf ging. Zwar machte er sich nicht viel daraus, denn für ihn war die Prinzessin stets sein Fokus, doch insgeheim fragte er sich oft, woher dieses Gefühl kam.

    Nachdem er Zelda etwas länger angeschaut hatte, richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die Projektion.


    Eine mündliche, aber glaubhafte Überlieferung berichtet von schrecklichen Albträumen, die der junge König schon von Kind an hatte und die sich mit den Jahren deutlich verstärkten. So vertraute er seiner Amme an, dass ihn nachts eine große Gestalt mit Haaren aus Feuer aufsuchte und seinen Geist quälte. Diese schreckliche Gestalt war riesengroß, grausam und grundböse. Er redete unaufhörlich auf den Jungen ein und verunsicherte ihn. Diese Träume kehrten regelmäßig zurück und veränderten den kleinen Ganondorf zusehends. Sein Lachen verschwand mit der Zeit und er wurde immer strenger. Er entwickelte einen übernatürlichen Kontrollwahn und wenn etwas nicht zu seiner Zufriedenheit war, erfand er zunehmend drakonische Strafen für oft banale Fehler. Er stählte seinen Körper und war so bereits im jugendlichen Alter sehr muskulös. Außerdem trainierte er jeden Tag mehrere Stunden wie besessen den Schwertkampf und schon sehr bald gab es keinen anspruchsvollen Gegner mehr für ihn.


    Das Leben in der Wüste ist sehr hart und die Gerudo können mit den Widrigkeiten gut umgehen, doch trotzdem blieben Krankheiten und Hungersnöte nicht aus. Kinder starben noch in den Leibern ihrer Mütter, das Vieh verendete wegen Wassermangels und die Ernten an den Oasen fielen manchmal für ein ganzes Jahr aus.

    Eines Tages fasste sich der junge König ein Herz und schrieb dem Königshaus in Hyrule einen langen Brief. Er bat um Hilfe und versuchte, Wasser und Lebensmittel für sein Volk gegen Edelsteine einzutauschen. Zunächst klappte die Vereinbarung, doch Hyrule wurde immer gieriger. Schon bald wollte man für die gleichen Mengen Lebensmittel mehr Edelsteine haben. Ganondorf sah sich in einer schwierigen Situation und seine Bittbriefe wurden immer verzweifelter. Eines Tages stellte Hyrule die Lieferung der lebensnotwendigen Waren ein und reagierte nicht mehr auf sein Flehen.


    Wir wissen heute, dass dies wohl der Auslöser seiner Wut und seines Hasses war...


    "Stop!" Zelda sprang auf, hielt sich die Hände vor das Gesicht und ging einige Schritte im Kreis. Purah stoppte die Aufzeichnung.

    "Ich kann das nicht glauben. Wieso sollten unsere Vorfahren so etwas getan haben? Wieso haben sie ihn im Stich gelassen?" Ihre letzten Worte schrie sie schon fast, ihre Augen waren nass. Purah trat vorsichtig an die Prinzessin heran und nahm ihre Hand.

    "Es ist nicht Eure Schuld. Die Aufzeichnung ist noch nicht vorbei. Wenn Ihr möchtet, machen wir eine Pause. Doch ich verspreche Euch, dass es noch weitergeht und vielleicht kommt Ihr und Link beide zu demselben Schluss wie ich. Wir können die Fehler von damals nicht rückgängig machen, aber wir können jetzt etwas tun. Vielleicht."

    Die Worte Purahs beruhigten die Prinzessin und nach einer kleinen Pause an der frischen Luft ging es weiter.


    In seiner Not wandte sich Ganondorf an zwei zwielichtige Gestalten. Der junge Herrscher war zu diesem Zeitpunkt gerade erst 11 Jahre alt. In einem sehr abgelegenen Teil der Wüste, umgeben von einem andauernden Sandsturm, waren die beiden Hexen Koume und Kotake zu Hause. Sie lebten in einer Höhle unter der Statue der Sandgöttin. Sicher war seine ursprünglicher Hoffnung, dass er von ihnen Hilfe erhielt. Es war bekannt, dass die beiden Schwestern über magische Kräfte verfügten und angesichts der Notlage glaubte er, keine andere Möglichkeit mehr zu haben.

    Doch der zermürbte Geist Ganondorfs war schwach und anfällig für Täuschungen. Anstatt ihm zu helfen, unterrichteten sie ihn in die Dunklen Künste der Magie. Man kann sich nur vorstellen, welchen fruchtbaren Boden sie für ihre niederträchtigen Absichten in Ganondorf fanden. Er war ein kluger und cleverer Junge, charakterstark, charismatisch - aber auch verzweifelt, hilflos und von schrecklichen Albträumen gequält. Koume und Kotake hatten leichtes Spiel. In den alten Schriften gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass sie ihm von dem TriForce erzählten und welche Macht es besaß. Zweifellos muss das auf ihn wie Lösung aller Probleme und Sorgen vorgekommen sein. Es ist natürlich auch klar, dass er schon sehr bald begriff, dass das TriForce zu so viel mehr in der Lage war, als nur das Wüstenvolk zu retten. Die Idee, die Welt zu regieren, formte sich stetig zu seiner Bestimmung heran, bis er an nichts anderes mehr denken konnte.

    Ganondorf ließ sich immer weniger bei seinem Volk blicken, vernachlässigte seine Aufgaben und entzog sich Stück für Stück der Fürsorge seiner Amme. Fast täglich war er nun bei den Hexen und überließ das Volk immer mehr sich selbst. Sein Interesse an dem Wohlergehen seiner Untertanen ließ immer weiter ab. Die seltenen Male, in denen er seine Zeit mit Herrschaftsangelegenheiten verbrachte, wurden für seine Beraterinnen immer fürchterlicher. Er war stets jähzornig, überaus unzufrieden und hatte seine Wut nicht mehr unter Kontrolle. Gleichwohl forderte er von allen Gerudo, ob jung oder alt, absolute Disziplin, Hingabe und Loyalität. Fehler oder unerledigte Aufträge wurden mit Kerker- und Sippenhaft bestraft. Es wurde Essen für ein ganzes Wohnviertel rationiert, nur weil eine Arbeiterin zwei Tage in Folge zu krank für die Arbeit war.


    Es gab trotzdem während dieser Zeit auch wieder die Momente, die an sein früheres Ich erinnerten. So zeigte er sich hoch emotional, als seine Favoritin Nabooru alle Prüfungen mit Bravour abgelegt hatte und zur Kommandantin der Gerudo-Armee ernannt wurde. Damit wurde sie zu seiner rechten Hand, was er stets als die Erfüllung seiner Hoffnung bezeichnete. Sie war die einzige Person in seinem heimatlichen Umfeld, welche er vertraute und auf deren Loyalität er setzen konnte.


    Eines Tages erreichte ihn eine Einladung aus Hyrule. Dessen König trauerte um den Tod seiner Gemahlin und ließ nach ihrem letzten Willen ein "Fest der Freude" ausrichten, an dem alle Völker der Welt teilnehmen sollten. Obwohl es keiner erwartet hatte, sagte Ganondorf sofort zu. Zum ersten Mal sah er das grüne und fruchtbare Hyrule und es lässt sich nur erahnen, wie das auf ihn gewirkt haben musste. Wasser, Wiesen, Wälder und Tiere in Hülle und Fülle; viel mehr, als benötigt wurde. Sicher sind das nur Spekulationen, aber es ist im Zusammenhang mit den vorhergegangen Ereignissen absolut denkbar, dass grenzloser Neid in ihm aufstieg. Während er all die Jahre versucht hatte, jeden Tropfen Wasser und jede Frucht so sinnvoll wie möglich aufzuteilen, badete das benachbarte Hyrule in Wohlstand. Keiner in diesem von den Göttern gesegneten Land hätte einen Nachteil davon gehabt, den Gerudo wenigstens einen Bruchteil davon zur Verfügung zu stellen. Und doch verwehrte man ihm dies ohne nachvollziehbare Begründung und ließ ihn und seine Untertanen leiden und hungern.

    Im Schloss angekommen, traf er schon bald auf die junge Prinzessin Zelda, die Tochter des Königs. Es ist nicht ganz klar, was dabei genau passierte. Einige sprachen davon, dass er ab diesem Moment eine Obsession für das junge Mädchen entwickelte und nur noch von ihr sprach. Andere sagen, er hätte nur Abscheu und Verachtung empfunden. Doch es dürfte feststehen, dass er die Präsenz einer unbeschreiblichen Macht spürte, als er Zelda begegnete.


    An dieser Stelle pausierte Purah erneut die Aufzeichnung und sah Link und Zelda eindringlich an. Sie war nicht wie sonst aufgekratzt und quirlig, sondern ernst und nachdenklich.

    "Euer Hoheit, darf ich Euch noch etwas fragen?"

    Zelda nickte.

    "Als Eure Macht erwachte, habt Ihr da etwas gesehen oder gehört? Hat eine göttliche Macht irgendwie mit Euch gesprochen oder hat sie sich gezeigt?"

    Zelda hielt inne. Sie schaute auf ihren rechten Handrücken, als würde sie dort eine Antwort auf diese Frage finden. Schließlich antwortete sie: "Ich sah... ein Leuchten. Ich sah es, als meine Macht erwachte, ich sah es wieder, als ich mich Ganon stellte und ein letztes Mal, als ich ihn versiegelte. Auf meiner Hand, hier an dieser Stelle..." - sie zeigte auf ihren Handrücken - "leuchte das TriForce auf." Zelda rieb sich leicht über ihre Hand, als würde sie es hervor wischen wollen, doch es tat sich nichts.

    Purah sah ihr dabei zu und wandte sich dann an Link: "Wie ist es bei dir?"

    Link schien erstaunt über die Frage zu sein und schaute ebenfalls auf seinen Handrücken, ohne jedoch etwas erkennen zu können. Er schüttelte nur mit dem Kopf.

    "Du fühlst also nichts?", wollte Purah wissen. Sie setzte sich hin, atmete tief ein. "Früher, also ganz früher, gab es drei Auserwählte. Alle drei waren Träger eines TriForce-Teils. Sie waren von den Schöpfergöttinnen Din, Nayru und Farore auserkoren, Hyrule zu beschützen. Das waren die Prinzessin Zelda, der Held der Zeit namens Link und Ganondorf. Jeder von ihnen war mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Die Macht der Götter, gebunden in dem TriForce, sollte die Welt vor Schrecklichem bewahren. Da das TriForce in der Lage ist, jeden Wunsch zu erfüllen, sowohl Gutes als auch Böses, wurde die Macht auf drei aufgeteilt. Ganondorf erlangte als einziger der Drei das Wissen darüber. Er war seitdem wie besessen davon, das TriForce zu vereinen. Als er die Prinzessin traf, spürte er die Anwesenheit eines zweiten Teils der Macht und seitdem versuchte er alles, um sich dies einzuverleiben."

    "Selbstverständlich wollte er das! Er musste sein Volk ernähren", befand Zelda.

    "Ihr habt Recht, Prinzessin. Doch ein Puzzleteil fehlt uns noch. In der Aufzeichnung haben wir erfahren, dass der junge König in seinen Träumen immer wieder von einer Person mit feurigen Haaren aufgesucht wurde. Niemand nahm das seiner Zeit ernst, was natürlich auch nachvollziehbar ist. Doch in den Legenden Hyrules wurde ich fündig:

    Es heißt, dass die Prinzessin die Reinkarnation der Göttin Hylia sei und deshalb habt Ihr auch diese Macht, das Böse zu versiegeln. Doch seid Ihr nicht die einzige. Die Person mit den feurigen Haaren ist der Todbringer, ein schrecklicher Dämon und Hylias Gegenpart. Vor Jahrmillionen kämpfte der erste Held und die erste Prinzessin gegen dieses schreckliche Biest und als der Kampf vorüber war, verfluchte er beide. Der Todbringer fand in Ganondorf seinen Lakaien, durch den er seine dunklen Pläne verwirklichen konnte. Dadurch wurde er unsterblich. Der Fluch sorgt bis heute dafür, dass auch ihr immer wiedergeboren werdet. Ihr beide. Es sind die Seelen in euch, die wiedergeboren werden. Es seid nicht wirklich ihr. Irgendwann in der Zukunft wird es wieder eine Prinzessin geben und es wird wieder ein mutiger Held an ihrer Seite sein. Und Ganon wird zurückkehren, denn auch er ist ein Teil dieses Spiels, das seit Jahrmillionen immer wieder abläuft. Bei Ganon ist es jedoch anders. Ganon ist das, was von Ganondorf übrig geblieben ist. Doch es ist an den sterblichen Körper gebunden. Das lässt nur den Schluss zu, dass Ganondorf immer ncoh existiert, dass er immer noch da draußen ist!"

    "Das ist völlig unmöglich! Purah, was sagst du da? Er müsste ja Millionen Jahre als sein! Du musst dich irren!" Zelda war von ihrem Stuhl aufgesprungen und hielt die Hände ausgebreitet vor sich.

    "Lasst uns fortfahren, Euer Hoheit", beschwichtigte Purah.


    Koume und Kotake waren wie vom Blitz getroffen, als Ganondorf ihnen von der Begegnung berichtete. Die beiden Schwestern wussten sofort, was er gespürt hatte und schmiedeten verschiedene Pläne, wie sie an Zeldas TriForce-Teil heran kommen konnten. Koume war sofort für eine Heirat mit der Prinzessin, was ihre Schwester Kotake aber für eine schlechte Idee hielt. Ihr schwebte eher vor, dass man Zelda mit Hilfe dunkler Künste diese Macht entreißen musste. Für welchen Weg er sich letztlich entschied, wissen wir heute.


    Über Koume und Kotake ist im allgemeinen wenig bekannt. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass die beiden Hexen in Wahrheit der Grund für die Begebenheiten in der Wüste waren. Koume als die Feuerhexe war wahrscheinlich für die heißen Tageszeiten verantwortlich, während Kotake als Eishexe die eisigen Temperaturen in der Nacht herbeiführte. Das mag absird klingen, aber diese beiden waren begabt in den dunklen Künsten der Magie, so dass sie diejenigen gewesen sein könnten, die dieses Gebiet verfluchten. Davon allerdings wusste Ganondorf sicher nichts und so vertraute er sich ausgerechnet diesen beiden Schwestern an, die mit großer Wahrscheinlichkeit der Grund für all die Probleme waren, mit denen er von kleinauf an konfrontiert wurde. Als Hyrule eine Zeit lang unter Wasser stand, erzählte er dem Herrn des Windes davon:


    "Mein Reich lag inmitten einer Wüste. Am Tag jagte ein glühend heißer Wind über das Land, des Nachts herrschte der eisige Griff bitterster Kälte. So oder so, der Wind brachte nichts als den Tod mit sich. Doch der Wind in Hyrule bringt etwas anderes! Etwas ganz und gar anderes! Und mich verlangte es nach diesem Wind!"


    Bis zu seiner eigenen Geburt wurde alle 100 Jahre ein männlicher Gerudo geboren, der sofort Thronerbe und Herrscher des Volkes wurde. Doch Ganondorf war der letzte männliche Gerudo und das allein ist ist der Beweis dafür, dass er bis heute in irgendeiner Form existiert. Ganon selbst ist sein dämonisches Ich, doch es ist an den sterblichen Körper gebunden.

    Ganondorf ist uns heute nur als der Inbegriff des Schreckens bekannt. Er wird als der Großmeister des Bösen bezeichnet und seine Taten werden diesem Titel auch gerecht. Doch schlussendlich wurde auch er nicht als Dämon geboren. Viele Faktoren spielten dafür eine Rolle und selbst unsere Vorfahren im ehrwürdigen Hyrule sind daran nicht ganz unschuldig. Der Held der Zeit besiegte Koume und Kotake. Doch der Fluch des Todbringers wirkt bis zum heutigen Tag. Wir können heute nur versuchen, die Folgen zu bekämpfen. Irgendwo in Hyrule befindet sich noch heute die Wurzel des Bösen. Der Fluch muss gebrochen werden. Ganondorf muss sich abwenden, denn nur dann, wenn er nicht mehr die Marionette böser Mächte ist, besteht Hoffnung auf dauerhaften Frieden in Hyrule!"


    Damit endete die Aufzeichnung und der Shiekah-Stein schaltete sich ab. Zelda war völlig fertig und sackte auf dem Stuhl zusammen. "Ich habe Ganon versiegelt, aber er wird wiederkehren. Und dann werden eine andere Zelda und ein anderer Link ihr Leben riskieren müssen und vielleicht werden wieder viele dabei sterben! Das kann ich nicht zulassen!" Ihre Faust ballte sich und sie sah Link mit großen Augen an. Dieser schaute ihr tief in die Augen, nickte und streckte seine Hand aus. Purah und Zelda legten ihre Hände ebenfalls auf seine.

    "Der Fluch muss gebrochen werden. Wir müssen Ganondorf finden!"

  • Einsendung #6


    Ganondorfs Tragödie


    Der heiße Wüstenwind blies durch die Schlucht und brannte auf der Haut des jungen Mädchens. Trotz des Schattens, den die vom Sand geglätteten Felswände spendeten, spürte sie die unerbittliche Hitze. Ihr Herz raste, doch war es nicht wegen der Anstrengung, bei diesen Temperaturen zu rennen – und sie rannte wie der Teufel. Nein, ihr Herz klopfte, weil sie spürte, wie ihr Verfolger sich ihr immer weiter näherte. Bald würde er sie haben. Sie drehte sich kurz um, wobei ihr einige Strähnen des karmesinroten Haars ins Gesicht fielen, und schaute nach, ob sie ihn erkennen konnte. Niemand war zu sehen. Dennoch wusste sie es besser. Er würde kommen!

    Sie war schnell wie der Wind, dies musste der Junge neidlos zugeben. Doch würde es ihr nichts nützen. Sie war ihm in die Falle gelaufen. Diese Schlucht mündete in einer Sackgasse, und das hatte er gewusst, als er sie vor sich hertrieb und auf diesen Weg lotste. Jeden Moment würde das Katz- und Mausspiel enden. Fast hätte er aufgelacht, so gewiss war er sich des Ausgangs dieser kleinen Jagd. Er war auf einem schmalen Vorsprung und hatte freie Sicht auf das Mädchen, das gerade um eine Ecke bog und somit das Ende der Schlucht erreicht hatte. Augenblicklich sprang er vom Vorsprung, rannte los und griff nach der Waffe an seinem Gürtel.

    Als sie um die Ecke rannte und vor sich nichts als eine meterhohe Wand sah, wurde ihr sofort bewusst, dass sie in seine Falle getappt war. „Verflucht, eine Sackgasse“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, machte auf dem Absatz kehrt und rannte zurück. Doch es war zu spät! Er kam gerade um die Ecke gelaufen, zog seine Waffe und holte aus.

    „Das Spiel ist aus“, rief er triumphierend, holte mit seiner Waffe aus und zielte auf den braungebrannten Bauch des rothaarigen Mädchens. Ein Hieb und es wäre vorbei. Er beschrieb einen Bogen mit der Waffe und traf… ins Leere! Das Mädchen war gesprungen, machte einen Salto in der Luft und landete hinter ihm. Völlig verdutzt, brauchte er einen Moment, um zu reagieren. Zu langsam. Sie hatte ihre Waffe gezogen und schlug zu. Sie traf ihn an der Stirn und er fiel auf seinen Hosenboden.

    „Haha! Wieder nichts geworden, Gan-Gan!“, lachte das Mädchen und warf sich ihren roten Zopf verächtlich über die Schulter. Ihre Waffe, ein Stock, ließ sie achtlos fallen.

    „Hör auf mich so zu nennen, Naboru!“, rief Ganondorf, dessen sonnengebräuntes Gesicht so rot wurde, wie sein widerspenstig abstehendes Haar.

    „Der Name klingt viel zu ernst für einen kleinen Jungen wie dich!“

    Ganondorf sprang auf, nahm seine Waffe, ebenfalls nur ein Stock, in beide Hände und schlug zu. Doch Naboru wich mühelos aus und lachte weiter. So ging das Tag für Tag. Ganondorf forderte Naboru heraus, ob zu einem Kampf, einem Rennen oder was auch immer, und unterlag ihr. Sie wurde von den Gerudo nicht umsonst als Naturtalent gefeiert. Für sie war das Geplänkel (wie sie es nannte) mit ihm nur Spaß, doch für Ganondorf war es bitterer Ernst. Er mochte sie, waren sie schließlich schon seit er denken kann miteinander befreundet, doch als einziger Mann im Dorf der Gerudo lastete große Verantwortung auf seinen Schultern. Schließlich wurde nur alle 100 Jahre ein männlicher Gerudo geboren, der automatisch der König werden sollte. Aber er war weder der beste Kämpfer noch der schnellste Läufer. Um also besser zu werden, suchte er die Konfrontation mit Naboru. Doch wenn er so im Staub lag, wie gerade eben, spürte Ganondorf ein brennendes Gefühl tief in sich. Er konnte nicht ausmachen, was es war. Aber ab und zu glaubte er fast, eine Stimme zu hören, die ihm zuflüsterte. Nur verstehen konnte er sie bisher nie.

    „Lass uns Schluss machen, Gan-Gan. Die Sonne steht bereits hoch. Bald wird sie uns auch im Schatten erbarmungslos verbrennen.“

    Ganondorf bemerkte erst jetzt, wie heiß es schon wieder wurde. Die wenige Kleidung die er trug, klebte bereits an seinem Leib. Die Hitze der Wüste war wahrlich erbarmungslos und tödlich. Wie sehr sehnte er sich danach, diese Wüste zu verlassen. Stattdessen sollte er hier irgendwann König werden… Er seufzte, nickte dann Naboru zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Gerudo-Festung.


    Kaum hatten sie die Wüste durchquert und waren am Eingang der Festung angekommen, wurde Ganondorf von zwei Kriegerinnen aufgehalten. Böse funkelten sie ihn an. Kurzangebunden sagte eine von ihnen: „Eure Mutter erwartet Euch.“

    Ganondorf konnte am Tonfall der Kriegerin heraushören, dass seine Mutter wohl nicht sonderlich froh gestimmt war. Urgana war die derzeitige Anführerin der Gerudo. Es war Brauch, dass die Mutter des männlichen Gerudos zur Anführerin wird, bis der Sohn alt genug war, das Amt zu übernehmen. So gesehen verdankte seine Mutter ihre Stellung ihm, doch das schien sie immer zu vergessen. Mit hängenden Schultern stapfte er durch die Festung. Naboru begleitete ihn noch ein Stück, doch als sie an Urganas Gemächern ankamen, verabschiedete sie sich zwinkernd mit den Worten: „Kopf hoch, Eure Hoheit König Ganondoof.“

    „Das ist noch schlimmer als Gan-Gan!“ Doch Ganondorfs Protest bekam Naboru nicht mehr mit, war sie bereits blitzschnell verschwunden. Er blieb allein vor der schweren Tür, die das Emblem der Gerudo zierte, und atmete schwer aus. Dann trat Ganondorf ein und sah sich augenblicklich seiner Mutter gegenüber. Hoch gewachsen, muskulös und mit feuerrotem Haar sah sie aus wie alle Gerudo. Nur ihre prachtvolleren Gewänder kündeten von ihrer Position. Mit goldenen Augen, die ihn durchbohrten, schaute sie auf Ganondorf. „Du warst wieder nicht beim Unterricht. Koume und Kotake haben es mir gesagt. Dies ist bereits das dritte Mal, dass du nicht bei ihnen erschienen bist. Erkläre dich!“

    Ganondorf verlagerte unbehaglich sei Gewicht von einem Bein aufs andere und mied Blickkontakt mit seiner Mutter. „Ich habe kein Talent für Magie. Die alten Twinrovas rügen mich dafür immer und immer wieder. Und wozu muss ich dieses Magiezeug überhaupt lernen? Keine Kriegerin hier kann zaubern!“

    „Weil du zum König der Gerudos aufsteigen wirst! Und du sollst der mächtigste König werden, den unser Volk je hatte! Dies ist dein Schicksal!“

    „Wozu? Um über diese blöde Wüste zu regieren? Ich hasse es hier!“

    Urgana seufzte. Ihr harscher Blick wich etwas weicherem, fast mütterlichem. „Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Am Tag jagt ein glühend heißer Wind über das Land, des Nachts herrscht der eisige Griff bitterster Kälte… So oder so, der Wind bringt hier nichts als den Tod mit sich… Doch weißt du was? Der Wind in Hyrule, dem Land hinter unserer Wüste, bringt etwas anderes. Etwas ganz und gar anderes! Ich will, dass dieser Wind dein Verlangen wird!“

    „Ich verstehe nicht, Mutter.“

    „Du sollst nicht König sein, um über diese Wüste zu herrschen. Du sollst König sein, um über alles zu herrschen!“

    Ganondorf wurde bei diesen Worten schwindelig. Was verlangte seine Mutter da von ihm? Die Wüste zu verlassen, war sein innigster Wunsch. Doch als Eroberer? Nur weil sie ihre eigenen Begierden auf ihn abwälzen wollte? Wieder spürte er dieses Brennen. Auch die Stimme flüsterte erneut. Doch er schüttelte beides ab und wich vor Urgana zurück. „Warum sollte ich über alles herrschen wollen? Ich will nur hier weg!“

    Wieder seufzte Urgana. Doch diesmal bedachte sie ihm mit einem mitleidigen Blick, wie ihn Erwachsene für Kinder übrig haben, die nichts verstehen. „Entweder wirst du Herrscher oder jemand anderes wird dich beherrschen. Die hylianischen Truppen sind bereits bis zum Gerudo-Tal vorgestoßen und bestellen mich zum Hof. Sie wollen mit uns ein Handelsabkommen, doch ich weiß es besser! In Wahrheit wollen sie uns unterjochen! Wenn wir nicht schnell handeln, wirst du irgendwann zum Sklaven!“

    „Und wenn du dich irrst?“

    „Genug! Wir werden darüber weitersprechen, wenn ich wieder da bin. Ich werde mich zum Gerudo-Tal begeben und mir mein eigenes Bild machen. Danach sehen wir weiter.“ Nach diesen Worten drehte sich Urgana um und bedeutete Ganondorf zu gehen. Wütend und gekränkt stapfte dieser aus dem Zimmer. Urgana drehte sich nicht um, als er ging. So konnte er sie nicht weinen sehen. Ihr Sohn war zu naiv, um zum wahren König aufzusteigen. Was er brauchte, war ein Stoß in die richtige Richtung. Und Urgana wusste genau, wie dieser Stoß aussehen musste. Leise flüsterte sie: „Ich liebe dich, mein Sohn.“


    In dieser Nacht bekam Ganondorf kein Auge zu. Die Worte seiner Mutter halten durch seinen Geist und hielten ihn wach. Er wollte kein Eroberer sein, er wollte nur die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen. Der Königstitel war im egal. Hyrule war ihm egal. Er hasste all die Bürden, die man ihm auferlegen wollte. Sie waren wie schwere Ketten, die ihn fesselten und zu Boden rangen…

    Du brauchst Kraft…

    Was war das? Kurz hatte Ganondorf die Augen geschlossen, da hatte er etwas gehört. Konnte es womöglich die Stimme sein, die ihn manches Mal zuflüsterte? Je mehr er versuchte sich zu konzentrieren, desto weniger konnte er sich an die Worte erinnern, die ihm zugeflüstert wurden.


    Am nächsten Morgen fühlte sich Ganondorf ausgebrannt und schwach. Benommen schlurfte er durch die Gänge der Festung. Seine Mutter war bereits mit einer kleinen Eskorte aufgebrochen, ohne dass sie sich auch nur bei ihm verabschiedet hätte. Was kümmerte es ihn? Sollte seine Mutter doch tun, was sie wollte!

    Naboru kam ihm mit einem verschmitzten Lächeln entgegen und grüßte ihn. „Guten Morgen, Gan-Gan-Doof. Wie sieht es aus? Heute wieder ein Wettstreit?“

    Ganondorf seufzte. Das Letzte, was er jetzt brauchte, war Naborus energiegeladene Art. Ihm war sogar die Spielerei mit seinem Namen egal. Mit einem Grunz-Laut tat er Naborus Begrüßung ab und ging an ihr vorbei. Dabei hatte er alle Mühe den Zorn, den er seiner Mutter gegenüber verspürte in Zaum zu halten.

    „Welcher Wüstenfloh hat dich denn gebissen? Bist du unter die Wildschweine gegangen oder warum das Grunzen?“

    Wieder keine Antwort. Naboru wurde ärgerlich, ging Ganondorf nach und packte ihn an der Schulter. Als sie ihn herumriss, spürte sie plötzlich eine Druckwelle, die sie erfasste und zu Boden warf. Was war das?

    Ganondorf blickte völlig verdutzt auf die am Boden kauernde Naboru. Gerade eben hatte er noch gedacht, wie sehr ihn ihre Aufdringlichkeit störte, da überrollte ihn das brennende Gefühl. Mit einem Mal entlud es sich und brach in einer Kraftwelle aus ihm heraus. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf seine Hände, dann wieder auf Naboru. Eine Entschuldigung stahl sich über seine Lippen, dann lief er einfach davon…


    Ganondorf lief wie besessen durch die Wüste. Er hatte kein klares Ziel, doch wollte er einfach alles hinter sich lassen. Seine Mutter, Naboru und auch seinen Zorn. Er bog um eine Ecke, blieb stehen und atmete schwer. Allein mit seinen Gedanken hockte er an einem Felsen, der ihm Schatten bot. Die Sonne brannte bereits am frühen Morgen so stark, dass dem jungen Gerudo der Schweiß auf der Stirn perlte.

    Plötzlich stand Naboru vor ihm. Erschrocken sprang er auf. „Was sollte der Quatsch, du Wildschwein?“

    Ganondorf mied ihren Blick, sagte nichts. Doch Naboru ließ nicht locker. „Was ist dein Problem?“

    Jetzt wurde er wieder wütend. „Lasst mich doch einfach alle in Ruhe! Mutter, die Twinrova und selbst du, du blödes Kamel! Ihr versteht mich nicht…“

    Bevor er realisierte was geschah, hatte Naboru ihm einen Schlag ins Gesicht verpasst. Verdutzt blinzelte er. Naboru starrte wütend auf ihn herab. „Wenn du ein Problem mit deiner Mutter hast, dann reagier dich nicht an mir ab, sondern rede mit ihr!“

    „Selbst wenn ich das wollte, ist es dafür erst mal zu spät. Sie ist bereits unterwegs!“

    „Na und? Folge ihr! Keiner kennt die Wüste so gut wie wir. Ein oder zwei Abkürzungen und schon sind wir beim Tal.“

    Naboru reichte Ganondorf die Hand und lächelte. Er schaute zu ihr hoch und konnte nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern. Er nahm ihre Hand und stand auf. „Danke. Dann lass uns gehen!“

    Mit neuem Elan ging Ganondorf an Naboru vorbei. Kaum hatte er ihr den Rücken zugedreht, sagte sie: „Ach, eine Sache noch…“

    Ganondorf drehte sich um und bekam einen weiteren Schlag ins Gesicht, der ihn auf den Allerwertesten plumpsen ließ. Naboru ging an ihm vorbei und lächelte breit. „Nenn mich noch einmal Kamel und du wirst es bereuen, Wildschwein!“


    Dank ihrer Abkürzungen hatten es die beiden schnell bis zum Tal geschafft. Gerade bogen sie in einen schmalen Pfad, der etwas weiter oben zwischen den Felsen lag und hatten einen guten Blick auf die Brücke, die entlang des Tals gespannt war und die Wüste mit Hyrule selbst verband. Die kleine Truppe von Gerudos, angeführt von Urgana hatte die Brücke bereits passiert und war im Lager der Soldaten. Urgana nahm ihr Schwert in die Hand und drehte den Griff in Richtung eines Soldaten, der wie der Anführer wirkte. Die Geste sollte bedeuten, dass die Gerudo in friedlicher Absicht kamen. Der Anführer der Soldaten stand still vor Urgana und sagte kein Wort. Doch plötzlich zog er sein Schwert und zu Ganondorfs Entsetzen musste er mitansehen, wie die Klinge in Richtung Urgana niedersauste. Diese konnte im letzten Moment ihre zum Friedensgruß ausgestreckte Waffe hochziehen und den tödlichen Schlag abwehren. Ganondorf starrte von seinem erhöhten Aussichtspunkt wie gelähmt hinunter und sah, wie die anderen Soldaten sowie die Gerudos kurz zögernd einander ansahen, bevor auch sie zu ihren Waffen griffen. Panisch kletterte Ganondorf die steile Felswand hinab, Naborus Warnungen ignorierend. Dabei schaute er immer wieder über die Schulter und vergewisserte sich, dass es seiner Mutter und den anderen Kriegerinnen gut ging.

    Unten angekommen lief Ganondorf direkt zur Brücke. Dort kämpfte Urgana weiterhin verzweifelt gegen den Anführer der Soldaten. Die anderen Gerudos waren derweil bereits im Kampf gefallen, hatten aber einige hylianischen Soldaten mit sich genommen. Die verbliebenen Hylianer beobachteten den Kampf ihres Anführers. Kurz bemerkte Ganondorf, wie zögerlich die Soldaten waren. Als ob sie selbst nicht mit einem Angriff gerechnet hätten…

    Ganondorf erreichte endlich die Brücke. Ohne zu wissen, wie er seiner Mutter helfen konnte, wollte er sich auf den Anführer werfen. Doch da sah er, wie Urgana plötzlich inmitten ihrer nächsten Bewegung stockte. Das Schwert, das sie zur Parade anheben wollte, blieb auf halben Weg starr in der Luft stehen. Diesen Moment nutzte der Anführer, hob sein Schwert über den Kopf und ließ es gnadenlos hinunterfallen. Die Klinge wurde Urgana ins Schlüsselbein getrieben. Ein entsetzliches Knirschen war zu hören, als der Knochen nachgab und das Schwert tiefer in Urganas Brust drang. Urgana ächzte und Ganondorf blieben die nächsten Worte im Halse stecken. Kurz kreuzten sich die Blicke von Mutter und Sohn. Urgana lächelte ihr Kind an, dann kippte sie über das Geländer der Brücke und stürzte in die Schlucht unter ihnen. Ganondorf sah ihr nach, bis die Dunkelheit weiter unten sie verschlang. Und dann wurde auch Ganondorf von Dunkelheit umschlungen…


    Es war dem jungen Gerudo so als ob er eine Ewigkeit durch die Dunkelheit fiel, so wie seine Mutter es tat. Doch dann bemerkte er plötzlich wie er langsamer wurde und in der unendlichen Dunkelheit zum Stehen kam. Dann erklang eine Stimme. Erst war es wieder nur ein Flüstern am Rande Ganondorfs Wahrnehmung, doch dann wurde die Stimme lauter und verständlicher.

    Der ewige Kreislauf des Hasses… willst du ihn durchbrechen?

    Ganondorf wusste nicht, was er sagen sollte. Doch da kam ihm der Blick seiner Mutter wieder in den Sinn, als sie ihn ansah, bevor sie in die Schlucht und in den Tod stürzte. Alles was er gerade wollte, war den Tod seiner Mutter zu rächen.

    „Ich will Kraft!“, antwortete Ganondorf in die Dunkelheit hinein.

    Plötzlich entwuchs der Dunkelheit ein gewaltiger Körper, dessen Konturen nicht klar zu erkennen waren. Flammen loderten um die Gestalt herum und weiße, tote Augen starrten in Ganondorfs Herz hinein.

    Nimm meine Kraft!


    Naboru sah von weiten wie Urgana stürzte. Sofort schaute sie zu Ganondorf, der sich ebenfalls auf der Brücke befand und auf die Knie gesunken war. Einen Moment lang rührte er sich nicht und wirkte wie ein verlorenes Kind. Der Anführer drehte sich um, hob sein Schwert, von dem das frische Blut Urganas tropfte, abermals an und wollte es auf Ganondorfs Kopf fallen lassen. Doch da hob dieser plötzlich sein Haupt und brüllte so bestialisch auf, dass es Naboru die Knie versagen ließ. Ganondorfs gerade noch sonnengebräunte Haut färbte sich grünlich und dann trat eine Art violett-schwarze Substanz aus ihm heraus. Diese Substanz verschlang den Anführer der hyliansichen Soldaten binnen eines Augenblicks. Noch während Ganondorf sich erhob, die Schultern gesenkt und fast wie in Trance, trat noch mehr von der Substanz aus ihm hervor und formte sich zu dünnen Armen mit feingliedrigen Fingern, die nach den panisch davonlaufenden Soldaten griffen. Es dauerte nicht lang, da waren alle Soldaten verschwunden. Ihre von Angst und Schmerz verzerrten Schreie hallten in Naborus Ohren wieder. Wie erstarrt blickte sie auf Ganondorf. Die Substanz zog sich in seinen Körper zurück und dann brach er einfach zusammen.

    Naboru wollte zu ihrem Kameraden laufen, doch da tauchten wie aus dem Nichts Kotake und Koume, die Twinrovas, vor ihr auf. Sie schaute in ihre Augen und dann brach sie zusammen. Kotake flog auf ihrem Besen zu Naboru. „Sie hat alles gesehen, Schwesterherz.“

    „Ist doch nicht schlimm. Wir manipulieren einfach ihre Erinnerungen, Schwesterherz.“

    „Alles lief wie geplant. Hihihi!“

    „Den Anführer zu manipulieren und Urgana erstarren zu lassen war ein Klacks!“

    „Der richtige Anstoß für den jungen Ganondorf!“

    „Unser neuer König!“

    „Unser Dämonenkönig!“

    Kotake und Koume kicherten bösartig und drehten auf ihren Besen Kreise in der Luft.


    Dieses Ereignis sollte der Beginn der Tragödie Ganondorfs werden, die sich über die Jahrtausende hinweg erstrecken und Hyrule immer wieder ins Dunkel stürzen würde…

  • Die Umfrage ist beendet, ein Sieger steht fest. Bitte geduldet euch ein wenig, ich werde versuchen, die Siegerehrung so schnell wie möglich zu formulieren. Am Tag sollte der Beitrag stehen - seid gespannt! :wacko:

  • Sylph

    Hat das Thema geschlossen.