Das Game habe ich bereits gestern (also am 07. Oktober) durchgespielt und demnach gibt es einige Impressionen, die ich loswerden möchte.
Mein Playthrough hat mich 8 Stunden gekostet (75% Completion) und dann habe ich heute noch den Rest gesucht und komme nun auf ca. 11 Stunden. Ich würde sagen, dass es durchaus schneller geht; wenn man es darauf anlegt; aber auch, dass Neulinge vielleicht ein bisschen länger brauchen könnten. Falls jemand also nur einmal durchflitzen möchte, sollte man sich überlegen, ob man dafür die ~60€ investieren möchte, insbesondere, wenn man vielleicht „nur mal schnuppern“ will. Für mich war die Spielzeit auszureichend, denn die Qualität war durchweg im oberen Bereich und das Pacing hat mir so gefallen. Zudem kann ich mich jetzt auch noch am höheren Schwierigkeitsgrad versuchen.
Ich finde die Story nicht durchweg gelungen…? Der Progress ist sehr langsam und es passiert erst einmal eine lange Zeit nicht wirklich etwas Relevantes, obwohl es doch einige Sequenzen gibt. Vieles könnte man rausschneiden und einfach nur den Anfang und das Ende anschauen und es würde wohl nicht so den Unterschied machen. Für mich selbst ist dies nun kein allzu grober Schnitzer… ja: Metroid hat; anders als andere berühmte Nintendo-Reihen; eine zusammenhängende Story, für mich stellt sie jetzt aber nicht unbedingt ein wichtiges Kernelement dar. Um Welten besser als die schreckliche Other M-Präsentation ist es aber (für mich) schon.
Hier möchte ich auch insbesondere Samus selbst nennen, deren Darstellung mir in dem Other M-Titel überhaupt nicht gefallen hat. Hier haben wir wieder unsere taffe Weltraumkriegerin zurück, die nicht viel auf Worte gibt und lieber ihre Missiles sprechen lässt. Wer die Melodramatik zurückwollte (gibt es da Leute? Wenn ja: wir müssen mal sprechen) wird hier also in die Röhre schauen. Alle die es befürchtet haben, können aufatmen!
Um näher auf die audiovisuellen Aspekte einzugehen: Ich stehe hinter meinen Worten, dass die Hintergründe teils sehr atmosphärisch sind, allerdings ist dies nicht durchgehend so. Es gab immer mal wieder Stellen, die ich ziemlich trist empfand. Auch technisch reißt das Game sicherlich keine Bäume aus dem Boden, aber ich hatte vielleicht zwei oder drei Mal Frameeinbrüche, ansonsten lief das Spiel butterweich – was vor allem in der Kombination mit der verlässlichen Steuerung geil ist. Samus macht was man will, wann man es will.
Auf die Musik kann man diese Schablone auch übernehmen: Sehr viele atmosphärische Tracks und Remixe der alten Stücke, aber dann auch wieder Tracks, die recht „forgettable“ sind – wer aber Ambience-OST mag, wird voll auf seine Kosten kommen. Alles in Allem finde ich diesen Punkt nicht schlecht und sicherlich auch noch leicht überdurchschnittlich, aber ich werde das Game am Ende des Jahres sicherlich nicht für diese Punkte bei den „Spiel des Jahres“-Wahlen aufzählen. Sounddesign (also Effekte) sind aber gut und werten hier schön auf, damit die richtige Atmosphäre aufkommt.
Das Gameplay ist gelungen, lehnt sich aber nicht viel aus dem Fenster und bleibt dem Konzept der 2D-Reihe treu. Zwar gibt es ein paar neue Upgrades, die auch was taugen, aber es ist nicht so, als würde sich das Spiel komplett neu erfinden. Es gibt dennoch ein paar Sachen, die ich hervorkristallisieren muss: Die Map ist wirklich übersichtlich gemacht und bietet auch die Option Markierungen zu setzen, was gerade fürs Komplettieren eine große Hilfeleistung ist!
Aber ich weiß ja, was viele wissen wollen: „Wie findest du die E.M.M.Is?“ Erst „hui“, dann „okay-ish“! Ich finde es sehr schwer die Teile zu kontern und wenn sie mich erwischt haben, wusste ich eigentlich schon, dass es vorbei ist. Hintenheraus fand ich sie aber persönlich eher anstrengend – gerade bei den letzten paar (PURPLE, grrr…) konnte man sich eigentlich beim Weglaufen keinen Fehler mehr erlauben, ohne dafür dementsprechend bestraft zu werden. Mich hat der Aspekt nicht extrem gestört, für meinen persönlichen Geschmack ist es aber ein Trend, den sie nicht hätten verfolgen müssen. Die E.M.M.I.-Passagen sind für mich demnach einfach eine unnötige Addition, die nichts Positives beiträgt, aber das Spielerlebnis auch nicht runterziehen für mich.
Ein weiterer kleiner Schnitzer ist, dass sich einige Mini-Bosse wirklich zu oft wiederholen und dabei kaum eine nennenswerte Änderung haben, während es per se nicht so viele Bosse gibt. Die sind dafür aber wirklich cool gemacht, sodass sie eine positive Erfahrung durch und durch sind.
Generell ist das Spiel allerdings relativ frei von Frust und einen härteren Schwierigkeitsgrad kann man erst nach einmaligem Beenden des Abenteuers auswählen. Wie bereits in meiner ausgehenden Impression geschrieben, könnten sich absolute Veteranen unterfordert fühlen. Für Frischlinge; die vor allem andere Nintendo-Spiele gewöhnt sind; könnte es wiederum zu wenig Handholding sein – ein Aspekt, der mir selbst aber eher zusagt und für mich auch etwas zum Kern der Reihe dazugehört. Da das Design der Welt aber auch relativ gut gemacht ist und man subtil immer aufnimmt, wie man weiter Fortschreitet, fühlt man sich beim Rausfinden dann auch gut, weil man eben nicht alles vorgekaut bekommt.
Alles in Allem kann ich das Spiel Fans der Reihe empfehlen, aber auch Metroidvania-Anhängern (je nachdem, was sie zahlen wollen), denn „Metroidvania sein“, kann Metroid am Besten (d’uh!) – da ist dieses Spiel definitiv ein sehr positives Exempel. Für mich zwar nicht der beste Teil der Reihe; na ja, nach Super Metroid auch schwer; aber ein sehr starker Teil definitiv.