Die Rückkehr
Schmerz. Ein Wimpernschlag, eine ferne Erinnerung, wie ein kurzer Moment, der vergeht und sich der Erreichbarkeit entzieht.
Keine Überlieferung vermochte dem Anblick der anderen Seite Worte verleihen.
Eine Welt, deren Ausmaße den Verstand und dessen Behältnis entzog. Er stürzte ihr entgegen.
Das Licht, ein durchdringender goldener Schimmer, doch es sollte bald ersichtlich sein.
Ellenlose Wellen schlugen aufeinander ein. Die Zeit mochte keine greifbare Gestalt annehmen.
Drei unförmige Schleier bewegten sich und tanzten umher wie ein Gewand im tiefen Meer.
Sie näherten sich, bewegten sich aufeinander zu und damit kam die Klarheit. Mit einer raschen Bewegung vereinten sie sich.
Ein Gedanke konnte sich formen: "Ich. Bin."
"Erwache." Eine weit entfernte Stimme konnte er aus dem Nichts entnehmen, doch verblasste die Erinnerung schon bald wie ein Traum.
Der Sinn des Seins war plötzlich allgegenwärtig. "Wo Hass ist, ist auch Kraft."
Da war sie wieder, doch nun viel klarer. Wie viel Zeit mag wohl vergangen sein?
Die Worte waren bedrohlich und doch vertraut.
"Es mag dich nicht weiter grämen, denn von nun an sollst du dich entfalten."
All der Schmerz stach in sein Bewusstsein. "Wo mag ich sein?" dachte er sich.
"Ich weiß es schon. Es ist doch so greifbar, denn ich habe ein Verlangen."
Er erblickte das goldene Licht und die zwei Horizonte, die nichts als Trauer auslösten.
Neben seiner Existenz wog sich eine geachtete Macht, die schon bald ihm gehören sollte.
"Möge der Hass die Heimsuchung derer sein, die du im blutigen Meer der Finsternis verfolgst. Geh."
Er ging voran.
Ein Zwielicht durchströmte den Raum und bildete einen Tanz zwischen Licht und Schatten.
Er konnte eine fremde Präsenz verspüren, doch es war ihm klar, dass allein die Gemeinsamkeit entscheidend war.
Viel Blut wurde in deren Reihen vergossen, doch das Feuer der Bestrebung ist schon längst verloschen.
Einst waren sie Teil der Welt von Göttinnen, doch nun mögen sie verbannt sein.
Ihr Geist war töricht und der Wille schwach. Die lange Zeit der Unterdrückung hat tiefe, klaffende Wunden hinterlassen.
Im Schatten wurden sie zu Wesen ohne Zorn, Hass und Leidenschaft. Er wusste, der Wunsch des Glanzes aus der alten Zeit ließe sich finden. Ein Nährboden für seine dienenden Geschöpfe. Es wäre ein Leichtes.
Zwei Augen erblickten ihn. Seine Existenz durchdrang sein Gegenüber, berührte die Trauer und verstreut die Saat von Hass und Hoffnung.
Mit großer Ehrfurcht wünschte sich die schwarze Gestalt ihn herbei.
Das große Verlangen mag schon bald zur Realität werden, denn der Thron der Schattenwesen war ach so nah.
"Eine Puppe, wie für mich geschaffen!" dachte er sich und bewegte sich auf die Gestalt hinzu. Einst war er als Hexenmeister bekannt.
Es fiel auf die Knie, das schwarze Gewand schwang im Wind. Wie ein gähnendes Loch vermochte er es einzuschlingen.
"Ich werde meine Kraft in deinen Körper legen... und was du wünscht, das soll auch mein Wunsch sein!"
Ich hoffe mein Erstversuch was das Schreiben von Geschichten bzw. Fanfiction angeht hat gefallen! Das sollte eigentlich eine Einreichung für den ZF-Schreibwettbewerb werden, doch leider habe ich das zeitlich nicht mehr geschafft. Schaut euch unbedingt die anderen Einreichungen an. Ich hoffe die abstrakte Natur der Kurzgeschichte schreckt euch nicht so ab, hehe. Habt ihr denn schon herausgefunden um was es geht und in welche Handlung es einmündet? Und was genau passiert? Ich bin gespannt auf eure Meinungen!