Sexualisierung von Kindern & Frauen in Manga/Anime etc.

  • Ich mein was für ein Schaden entsteht denn genau wenn es solchen Content in gezeichneter oder geschriebener Form gibt?

    Die beste Antwort auf diese Frage liefert Labrynna:

    sondern eher danach fragen, woher derartige Darstellungen kommen und was mögliche Gründe dafür sein könnten, dass sie in den letzten Jahren offenbar vermehrt auftreten.

    Es ist nicht unbedingt die Folge zu hinterfragen, sondern die Ursache.




    Wenn das in gezeichneter oder geschriebener Form statt findet sehe ich eben kein Problem.

    Eine Frage dazu:

    Wo ziehst du denn eine Grenze?

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Zitat von Labrynna

    Bleibt die Frage, ob derartige Medien pädosexuelle Handlungsweisen fördern bzw. salonfähig machen könnten.

    Für eine fundierte Meinung diesbezüglich habe ich mich zu wenig damit auseinandergesetzt, aber mich erinnert diese Überlegung irgendwie an die "Killerspiel-Debatte", wo vor allem Ego-Shootern jahrelang unterstellt wurde, sie würden aggressives Verhalten und Amokläufe fördern. Rein statistisch hat man aber nie einen derartigen Zusammenhang feststellen können.

    Wenn ich mich recht entsinne, hieß es, dass laut den Erkenntnissen die Egoshooter scheinbar nicht aus einer Person einen Amokläufer machen, sondern eben andere Faktoren bereits vorhanden waren, ein Umgangssystem, welches bereits nicht richtig funktionierte. Aber das heißt nicht, dass Amokläufer Shooter nicht als Inspiration genommen haben könnten, wie sie mit ihrem Problem umgehen. Nein, ich möchte keine Ego-Shooter verbieten und es gibt auch noch keine Studien, welche belegen, dass Leute unter solchen krankhaften Zuständen, welche aber keiner Shooter spielen, sich mit höherer Wahrscheinlichkeit einen anderen Weg suchen, damit umzugehen.


    Solange sie nicht all zu blutig und brutal in der bildgebenden Darstellung sind, schaue ich mir schon gerne mal Fälle an. Allerdings können auch Beschreibungen heftig mitnehmen, da muss gestoppt werden. Ich interessiere mich für den geistigen Zustand von Tätern und wie es den ermittelnden Kräften dabei geht, aber auch für die Arbeit der Ermittler. Für mich sind Polizei und Co Helden, welche viel Leid ertragen müssen und deren geistige Gesundheit viel zu wenig Aufmerksamkeit genießt. Jedenfalls war da auch ein sehr interessanter Fall dabei. Ein Mädchen bringt ihren eigenen Vater um und das lag nicht zuletzt am Umgang unter welchem sie aufgewachsen ist. Ihr Vater wollte ihr nie etwas antun, aber als er die Polizei einschalten wollte, als sie und ihr Freund zu weit gingen, brachte sie ihn eiskalt mit ihrem Freund zusammen um. Und dabei hat sie sich doch so fürsorglich als kleines Kind um ihren saufenden Vater gekümmert. Hier hatte sie kein Videospiel zum Vorbild, es reichte der Umgang, in welchem Gewalt völlig legitim war. Doch so oder so hatte sie ein ungesundes Vorbild, mit Situationen umzugehen. Es fehlte der gesunde Gegenpol, den wir normalerweise in unserem Umgang haben. Durch das Weglaufen aus dem Heim hat das Mädchen sich selber diesem entzogen.


    BITTE NICHT ANSEHEN, WENN EUCH EXTREME GEWALT STARK MITNIMMT.




    Wenn es stimmt, dass sexuelle Neigungen angeboren sind, ist es im Bezug auf die pädophilprägungsthematik doch sehr beruhigend. Zustände wie damals im alten Rom wird es hoffentlich auch nie wieder geben. Da wurden Kinder auch recht oft zum entsprechenden Akt hinzugezogen. Leider gibt es den ein oder anderen Fall, wo das einstige Kinderopfer als Erwachsener zum Täter wird. Doch hoffe ich, dass es Zufälle sind und durch die eigene Misshandlung keine Prägung statt fand. Doch auf der anderen Seite...ist nicht auch der Gedanke beunruhigend, wenn die Gene uns keine Wahl lassen würden und wir wirklich keine Chance haben, anders zu werden?

  • Doch auf der anderen Seite...ist nicht auch der Gedanke beunruhigend, wenn die Gene uns keine Wahl lassen würden und wir wirklich keine Chance haben, anders zu werden?

    Naja, die Gene geben uns eine bestimmte Veranlagung (z.B. was uns sexuell anregt oder ob wir leicht aus der Haut fahren), aber wir sind nicht Sklaven unserer Gene. Als rational denkende Wesen bleibt uns (fast) immer eine Wahl.

    Wer einen erhöhten Testosteronspiegel hat und deswegen dazu neigt, in Auseinandersetzungen zu explodieren und/oder gewalttätig zu werden, kann Strategien zur Aggressionskontrolle lernen und somit seiner genetischen Veranlagung entgegen wirken.

    Ein Pädophiler kann sich dazu entscheiden, seine Neigung nicht ausleben zu wollen, und sich in Selbstdisziplin/-kontrolle üben.

    Etc.


    Natürlich ist und bleibt es immer ein Kampf, gegen die eigene Veranlagung arbeiten, und manchmal ist die Wahl, die uns bleibt, eine beschissene, aber das ändert nichts daran, dass sie eine Wahl ist und wir uns als Menschen entscheiden können wie wir leben wollen.




    EDIT:


    Leider gibt es den ein oder anderen Fall, wo das einstige Kinderopfer als Erwachsener zum Täter wird. Doch hoffe ich, dass es Zufälle sind und durch die eigene Misshandlung keine Prägung statt fand.

    Nicht alle Täter, die Kinder missbrauchen, sind tatsächlich pädophil.

    Es gibt Menschen, die so etwas aus anderen Gründen tun und nicht, weil der Anblick von Kindern sie sexuell erregt. Gerade bei Tätern, die früher selbst Opfer waren, ist eines der Motive, die ich am häufigsten gehört und gelesen habe, dass sie ein völlig verdrehtes Bild davon hatten, wie man sich gegenseitig zeigt, dass man sich lieb hat. Viele dieser Täter haben wohl tatsächlich geglaubt, dass sie den Kindern damit etwas Gutes tun oder ihnen zumindest nicht schaden.

    Wie das mit den eigenen traumatischen Erlebnissen zusammen passt, kann ich mir nur mit massiver Verdrängung als Schutzmechanismus der eigenen Seele erklären...

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  • Doch auf der anderen Seite...ist nicht auch der Gedanke beunruhigend, wenn die Gene uns keine Wahl lassen würden und wir wirklich keine Chance haben, anders zu werden?

    Der Mensch besitzt die wunderbare Eigenschaft die Seele über Gefühle (Körper) stellen zu können.

    Das ist auch eine der essenziellen Grundlagen von Verhaltenstherapie. Ich kann mein Handeln ändern - durch puren Willen.


    Es gibt dahingehend bestimmte Verhaltensweisen, die in einer Therapie von den Betroffenen antrainiert werden und wie ein Mantra im Leben nutzen.



    Nicht alle Täter, die Kinder missbrauchen, sind tatsächlich pädophil.

    Leider gibt es den ein oder anderen Fall, wo das einstige Kinderopfer als Erwachsener zum Täter wird. Doch hoffe ich, dass es Zufälle sind und durch die eigene Misshandlung keine Prägung statt fand

    Tatsächlich ist das meistverbreitete Motiv bei Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen die Ausübung von Macht.

    Das der Täter eine psychische Überlegenheit gegenüber dem anderen Menschen ausüben kann, gibt den Tätern den notwendigen "Kick" - die körperliche Komponente ist da sekundär.




    Aber ich denke, dass wir hier zu sehr vom Thema abkommen, oder?


    Labrynna

    Ich habe auch kaum persönliche Berührungspunkte mit dem Thema, aber das Video im Eröffnungspost war für mich ein guter Ansatz.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Zitat von Gravost

    Der Mensch besitzt die wunderbare Eigenschaft die Seele über Gefühle (Körper) stellen zu können.

    Das ist auch eine der essenziellen Grundlagen von Verhaltenstherapie. Ich kann mein Handeln ändern - durch puren Willen.


    Es gibt dahingehend bestimmte Verhaltensweisen, die in einer Therapie von den Betroffenen antrainiert werden und wie ein Mantra im Leben nutzen.

    An euch beide. Verzeihung, das war missverständlich/ allgemein geschrieben. Ich meinte dabei noch nicht einmal schon die Verhaltensweise, sondern erstmal nur die Neigung. Über Leute, die es zurückhalten können, schrieb ich ja schon. Ich weiß also, dass es sie gibt.

  • Sehr gutes Thema, auch wenn die letzten Beiträge sehr stark abgewichen sind. Über die Jahre hinweg hab ich jetzt schon mehr als 100 Manga gelesen sowie 300 Anime geschaut, was definitiv genug ist, um mir ein umfassendes Bild zu machen. Natürlich gibt es viele Reihen, die ganz normal daherkommen oder bei denen es zumindest nicht störend übertrieben wird, weshalb man definitiv nicht alle Anime und Manga über einen Kamm scheren kann. Aber dennoch ist es mir immer mal wieder ein großer Dorn im Auge gewesen und entsprechend habe ich oftmals möglichst Abstand von Werken wie diesen genommen. Das Video im Startpost von Maid-Dragon ist da ein gutes Beispiel. Ich kenne die Serie nur vom Namen, aber die gezeigten Szenen haben mich absolut verkrampfen lassen. Ich kann ehrlich gesagt nicht einschätzen, ob das die Zuschauer zum Lachen bringen oder erregen soll?! War bei mir jedenfalls beides nicht der Fall.


    Die Sexualisierung stört mich wohlgemerkt erheblich mehr bei Kindern, da diese normalerweise sowohl körperlich, als auch geistig dafür nicht reif genug sind. Ihnen auf dem Blatt Papier ein höheres Alter zu geben, egal ob 18 oder 1.000, ist meines Erachtens überhaupt keine Entschuldigung.


    Bei jugendlichen und erwachsenen Frauen stört es mich dann merklich weniger, da wir es hier mit Menschen zu tun haben, die sowohl körperlich, als auch geistig (im besten Fall, Ausnahmen gibt's immer) die nötige Reife erreicht haben. Man darf nicht vergessen, dass Sex zwischen Jugendlichen völlig legal ist. Je nach Alter benötigt es zwar das Einverständnis der Eltern, doch prinzipiell ist es in Ordnung. Wichtig ist nur, dass das Paar vorher aufgeklärt wurde und verhütet. Ansonsten ist es das Normalste auf der Welt, dass viele Menschen bereits in der Jugend ihre ersten Erfahrungen sammeln und von daher empfinde ich es als weniger schlimm, wenn Jugendliche in Animeserien Interesse am anderen Geschlecht zeigen und sich äußerlich entsprechend knapp bekleidet rausputzen.


    Lächerlich wird es erst, wenn die knappe Bekleidung eigentlich eine Kampfrüstung sein soll oder körperliche Proportionen weit über den gesunden Menschenverstand hinaus gehen. Das gilt selbstverständlich nicht nur für Frauen und ihre dünne Taille in Kombination mit umfangreichen Hintern und Brüsten, sondern genauso gut für Männer aka lebende Schränke. Schaut euch doch z.B. Antonov aus King of Fighters an. Der Armumfang ist weitaus größer als der eines normalen Oberschenkels, he he. Viele fiktiven, männlichen Charaktere werden auf ihre Muskeln reduziert und stellen Fanservice für Frauen dar, was im Endeffekt auf das Gleiche wie die hübschen Frauen für Männer hinausläuft. So ziemlich die gesamte Kämpfer-Auswahl aus King of Fighters XIV fällt in das Schema Fanservice. Wer hat da keine großen Muskeln oder Brüste?


    In Bezug auf Videospiele gibt es aber wohl kaum Genres, in denen noch mehr mit Körpern geprahlt wird, als Fighting-Games. Auch Dead or Alive ist da ein beliebtes Beispiel, insbesondere aufgrund der Xtreme Spin-Offs, bei denen es lediglich weibliche Charaktere gibt, die am Strand Urlaub machen. Auf Dead or Alive bin ich in meiner Jugend aufmerksam geworden, sprich genau das Alter, in dem die Hormone verrückt spielen. Ich hatte grad richtig Bock auf Beat'em'Ups und natürlich viele Augen für das weibliche Geschlecht. Beide Aspekte hat die Reihe bestens erfüllt und so wurde ich großer Fan. Es wäre also gelogen, wenn ich behaupten würde, dass mich die Sexualisierung in Medien noch nie beeinflusst hat. Ich Unhold war sogar so frech und hab für mir einmalig für 2€ ein freizügiges DLC-Kostüm gekauft! In DOA5 konnte man in den Option sogar die Brustbewegung einstellen. Es gab "Keine", "Natürlich", "DOA" oder "OMG". Letztere war dann so übertrieben, das war bereits störend und ich hab es schnell wieder ausgestellt. Abgesehen von Smash gibt es bis heute keine Beat'em'Up Reihe für mich, die ein so tolles Gameplay bietet. Ich zocke DOA also nicht nur wegen der Frauen, aber eben unter anderem. Ich weiß aber noch zu gut, wie stark ich mich damals über den Release von Kämpferin Marie Rose geärgert habe, die in vielerlei Hinsicht kindisch agiert hat und als 18-Jährige angegeben wurde. Leider hatte sie sich schnell statistisch zum beliebtesten Charakter der Serie entwickelt, wodurch mir etwas übel geworden ist. Nichts gegen Frauen, die wirklich kaum weibliche Körperzüge besitzen. Aber sie besitzen dafür grundsätzlich immer noch die entsprechende geistige Reife und Letzteres ist eben der Punkt, der den fiktiven Damen stets fehlt. Wer kindisch aussieht, muss sich meist auch kindisch verhalten.


    Doch in einem Gelegenheitsspiel wie einem Prügler ist eine übertriebene Sexualisierung auch nochmal etwas anderes, als in einem Anime, Manga oder Spiel mit ernster Geschichte. Die Ernsthaftigkeit geht nämlich ganz schnell dadurch verloren und wer sich extrem daran stört, der wird aufgrund dieses Aspektes vermutlich dann ebenso nicht in den Genuss der gesamten, ausgearbeiteten Handlung kommen. Bei einem Prügler wiederum verpasst man ja nichts, wenn man es nicht spielt.


    Letztendlich ist alles davon immer noch Fiktion und fiktive Dinge behandeln gerne Themen, die es im echten Leben (fast) nicht gibt, darunter eben auch das Schönheitsideal mit reichlich Sexappeal. Offensichtlich gibt es Momente, in denen es mich sehr stört und wiederum welche, in denen es mich nicht juckt bzw. sogar gefällt. Bei Kindern ist es, wie gesagt, natürlich ein absolutes No-Go. Bei Frauen und Männern hängt es eher davon ab, auf was das Gesamtwerk hinaus möchte und wie sehr die Sexualisierung in den Vordergrund gestellt wird.

  • Zitat von Trakon

    Viele fiktiven, männlichen Charaktere werden auf ihre Muskeln reduziert und stellen Fanservice für Frauen dar, was im Endeffekt auf das Gleiche wie die hübschen Frauen für Männer hinausläuft.

    Ich weiß nicht, ob das wirklich Fanservice für Frauen ist, vielleicht, aber ich zumindest finde überhaupt nichts an Männern ala Heman. Ja, Schwarzenegger sah vielleicht nicht schlecht aus, aber mit dem hätte ich nichts intimes gemacht. Muskeln sind ok und so ein Sixpack kann auch entzücken, wenn nicht übertrieben, doch wenn ich mir so Mangas von Frauen anschaue, haben die Männer irgendwie nicht so häufig Megamuskeln. Ich kann natürlich nur von mir auf Andere schließen und mich an der Häufigkeit von Megamuskelmännern von Zeichnerinnen orientieren, aber ich glaube, dass wir da ähnlich sind wie Männer. Wir finden ein gewisses Maß an Muskeln am anderen Geschlecht ästhetisch, wenn es dann aber wesentlich mehr sind, dann nicht mehr.

  • Viele fiktiven, männlichen Charaktere werden auf ihre Muskeln reduziert und stellen Fanservice für Frauen dar, was im Endeffekt auf das Gleiche wie die hübschen Frauen für Männer hinausläuft.

    Sehe das ähnlich wie Ashes und bin mir da nicht ganz so sicher, wie zutreffend dieser Gedanke ist.


    Also, vielleicht ist das Design solcher Männerfiguren als Fanservice für weibliche Spieler gedacht, aber ob es im Endeffekt tatsächlich den erwünschten Effekt hat, weiß ich nicht. Ich kenne jedenfalls fast ausschließlich Frauen, die von solchen Muskelbergen eher abgestoßen als angezogen werden.


    Daher wage ich zu behaupten, dass auch diese übertriebenen Männerfiguren eher männlicher Phantasie entspringen. Vielleicht entsprechen sie der männlichen Vorstellung davon, was das weibliche Geschlecht attraktiv findet, aber ich würde fast eher davon ausgehen, dass diese Männerfiguren viel mehr darüber aussagen, wie Männer sich den idealen Männerkörper denken; dass diese aufgepumpten Muskelberge eher ein "so wär ich auch gern" sind.


    Trotzdem finde ich den Punkt, dass auch Männer(figuren) hypersexualisiert werden, interessant und wichtig - denn das wird allzu oft vergessen.

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  • Ja, Antonov war bewusst ein sehr übertriebenes Beispiel. Ich kann euch Frauen verstehen, dass ihr das nicht mehr attraktiv findet. Ich wette dennoch, dass es vereinzelte Frauen gibt, die darauf stehen. Genauso wie es ein paar Männer gibt, die auf Frauen mit G-Körbchen abfahren, was mir auch schon längst wieder zu viel des Guten wäre.


    Da Fighting Games auf eine männliche Zielgruppe ausgelegt sind, stimme ich dem Punkt zu, dass Muskelberge gleichermaßen als Richtline für Männer dienen. Doch so gesehen wird auch hier den Spielern ein falsches Bild vermittelt, nämlich dass mehr Muskeln mit mehr Attraktivität gleichzusetzen seien, was offensichtlich nicht stimmt.


    Der Grund, wieso übertrieben große Brüste mehr Wirbel als übertrieben große Muskeln erzeugen, könnte auch etwas mit der Entblößung zu tun haben (sagt man das so?). Damit meine ich, dass Frauen ihre Oberweite stets verdeckt halten sollen, während Männer oberkörperfrei erlaubt sind, z.B. im Schwimmbad. Obwohl die männliche Brust genauso eine erogene Zone ist, gilt die weibliche als „unsittlicher“. Wieso, weshalb, warum spielt jetzt keine Rolle, das war einfach nur eine Spekulation bzw. Feststellung. Ich drifte mittlerweile selbst schon viel zu weit vom Thema ab.

  • Ich weiß nicht, ob das wirklich Fanservice für Frauen ist, vielleicht, aber ich zumindest finde überhaupt nichts an Männern ala Heman

    Daher wage ich zu behaupten, dass auch diese übertriebenen Männerfiguren eher männlicher Phantasie entspringen.

    Da stimme ich ebenfalls zu, und meine bisherige Lebenserfahrung deckt sich dahinegehend.

    Eine ähnliche Parallele gibt es da beispielsweise zum Wrestling. Ja, es gibt weibliche Zuschauer, aber ein bedeutender Großteil der Fans sind Männer. Ganz viele übergewichtige Männer, die ihre Helden im Ring anfeuern. Und naja, diese Helden sind muskelbepackt und nicht selten erinnern Videospielhelden an solche Steoretypen.


    Zumal dieser Stereotyp seit Street Fighter Gang und Gebe ist.


    Ein weiteres Argument spielt da auch vielleicht mit hinein, dass diejenigen, die diese Figuren entwickeln, meistens Männer sind. In Spielestudios, in Zeichenbüros von Managakas, etc. sitzen meistens männliche Personen. Und diese Personen entwickeln Figuren primär nicht aus dem Grund, weil Fan-Service geboten werden soll, sondern aus persönlichen Interesse / Neigungen.


    Leider hatte sie sich schnell statistisch zum beliebtesten Charakter der Serie entwickelt, wodurch mir etwas übel geworden ist.

    Aber das zeigt ja auch, wie die Spielerschaft dahinter gestrickt ist und wie unterbewusst bei dieser Spielerschaft ein solches Figurenkonzept als "völlig legitim" angesehen wird.

    Das in Mangas dann kinderähnliche Figuren sexualisiert wird kann dann ebenfalls in bestimmten Bubbles als "völlig legitim" angesehen werden.


    Damit meine ich, dass Frauen ihre Oberweite stets verdeckt halten sollen, während Männer oberkörperfrei erlaubt sind, z.B. im Schwimmbad.

    Ja, das finde ich ebenfalls heutzutage als sehr quatschig.


    Ich habe aber zum Beispiel keine Ahnung, ob sich das nicht aus bestimmten Gründen bei Menschen evolutionär so entwickelt hat und eine rudimentäre Erscheinung ist. Beispielsweise ist die Brust einer Frau schlichtweg durch Ernährung von Babys wichtiger als die von Männer und vielleicht war die Bedeckung ein möglicher Schutz. Also das die Brust möglichst warm bleibt, das kein Dreck oder Insekten an die Brustwarze drankommt, und ähnliches.


    Genauso wie es ein paar Männer gibt, die auf Frauen mit G-Körbchen abfahren, was mir auch schon längst wieder zu viel des Guten wäre.

    Hm. Dahingehend entwickeln sich aber auch zunehmend immer mehr Spitzen und Frauenfiguren in Mangas und Animes haben entweder gar keine Körbchengröße oder irgendwas jenseits vom Buchstaben D.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Ich habe lange nicht so viel gezockt und Anime wie viele hier. Die meisten audiovisuellen Medien die ich kenne sind amerikanische Filme und Serien. Da sind die halbnackten. Holz hackenden, Gitarre spielenden, vögelnden Waschbrettbäuche mit breiten Schultern, oft auch mit dunklem Teint, eindeutig Fanservice. Ob nun in Chesapeake Shore, Desperate Housewives, Sex and the City, Game of Thrones, Twilight, zig Komödien…

    Sexualisierte Frauen sind in Mainstream Medien von meiner Seherfahrung her nicht die Regel, Waschbrettbäuche charmanter männlicher Charaktere gibt es dafür sehr oft zu sehen. Und in Sexszenen wogen keine Busen, da ist die Kraft des kerngesunden Schranks im Vordergrund.


    Ich kann mir vorstellen, dass - auch politisch und damit auch künstlerisch - auf jede Aktion eine Gegenreaktion folgt.

    Auf eine konservative Phase folgt eine progressive.

    Nach den konservativen amerikanischen 50ern kamen die Hippie-60er.

    Der Vietnamkrieg erschütterte das Selbstbild und prägte die 70er.

    Dann freute man sich in den 80ern über altmodische Sichtweisen, die von den rebellischen und ikonoklastischen 90ern abgelöst wurden.

    Heute ist alles mögliche an Medien woke und divers. Das funktioniert oft, kann aber auch mal erzwungen wirken. Nordeuropäisches mittelalterliches Setting, eine weiße Buchfigur wird für die Serienadaption schwarz gemacht (in The Witcher z. B.). Wozu? Genauso albern wie die Protagonistin von Ghost in the Shell weiß zu machen. Eine gewisse Nähe zum Original ist schon wichtig, damit etwas nicht komisch wirkt. Die Ghostbusters komplett zu ersetzen in dem Film vor ein paar Jahren war sowieso schon ein irres Wagnis, dass es dann erzwungen wirken kann, wenn man das Geschlecht auch noch austauscht, ist nachvollziehbar. Ich fand den Film trotzdem ganz gut und hätte mir eine Fortsetzung angesehen (nur ein Gag war so plump erzwungen und unlustig: wo die eine nicht aufgefangen wurde und schreit, dass sie nicht aufgefangen wurde weil sie schwarz ist; super cringe).


    Wozu die ganzen Ausschweifungen von mir hier?

    Weil es evtl. ja auch eine Möglichkeit sein könnte(!), dass unsere woken Medien andere Menschen zu einer Forcierung altmodischer Darstellungen ermuntert haben könnten.

    So ähnlich wie auf den schwarzen (darf man das noch sagen?) Demokraten Obama der mit rassistischer Sprache flirtende Republikaner Trump folgte, könnten vielleicht sexuelle Darstellungen eventuell eine Art Reaktion auf modernere Darstellungen in westlichen Mainstream-Medien sein?


    Ich selbst bin eine progressive Natur, möchte aber auch nicht permanent in der Freizeit alles politisiert haben. Wenn dann beim Entspannen aktuelle politische Trends so eingebaut werden, dass es erzwungen wirkt, kann das die Immersion ggf. stören, eventuell in einem Einzelfalles auch mal das Potenzial haben, zu nerven (wie der erwähnte grauenhafte Gag in dem Ghostbusters 2016).

    Aus meiner Sicht ist Fingerspitzengefühl wichtig, ob man nun etwas progressiv oder altmodisch darstellt.


    Läuft jemand halbnackt rum wie am Strand, ist es unauffällig. Wird ein Körper inszeniert, muss ich das nicht haben. Ausnahmen: Kurze (Sex-)szenen in Komödien, da es da weniger um die Fleischbeschau als einen Gag geht.

    Große Brüste gibt es ebenso wie große Muskeln in der Realität, auch bei kleinen oder schlanken Körpern, sind also kein Problem an sich, aber es gibt sehr viele idealisierte Körper in Medien und davon kann man sich unter Druck gesetzt fühlen:

    Auf dem Bildschirm Top Bodys und man selbst sitzt mit gesundheitlichen Problemen auf der Couch und fühlt sich im Vergleich schlecht.

    Insgesamt werden sehr oft Körper unrealistisch inszeniert oder sind so gemacht worden.


    Was romantische oder sexuelle Wünsche von Charakteren angeht, gibt es sowas zwischen Menschen verschiedenen Alters halt auch in der Realität. Wie viele Jungs und Mädchen himmeln jemand an, mit dem sie nie legal schlafen dürften? Ebenso ist es nicht verwunderlich, dass es Teenies mit erwachsen wirkenden Körpern, teils auch Verstanden gibt, bei denen ich gegenüber einem Erwachsenen nicht den moralinsauren Apostel geben würde der sagt: Wie kannst du nur ihn/sie attraktiv finden, gucke auf das Geburtsdatum 1111!


    Solange man keine Straftaten zeigt, befindet man sich an sich nur im harmlosen Spektrum der Realität. Und selbst bei der Darstellung von Straftaten kommt es darauf an: Was für eine Moral wird letztendlich erzählt? Und ist es lediglich gezeichnet/animiert? Menschen sind verschieden und entsprechend ist es nicht verwerflich, dass es Medien für die verschiedenen Zielgruppen gibt.


    Es kommt da eher für mich auf das wie an. Wenn in Anime/Games ständig 9jährigen unter den Rock geschaut oder der Körper berührt wird, wird es komisch. Dahingegen könnte eine ernsthafte Erzählung mit Tiefgang über die Zuneigung zwischen einem Minderjährigen und Erwachsenen eventuell ein spannendes romantisches Drama ergeben, das polarisiert. Ich habe keine Idee, wie es Menschen in so einer Situation geht, aber ich will sie nicht verurteilen, da ich sie nicht(!) kenne. Für seine Gefühle kann man herzlich wenig. Eine ernsthafte Aufbereitung des Themas kann vielleicht sowohl die Fallstricke, Probleme und Abgründe so einer Thematik zeigen, als auch wiederum für Verständnis für Menschen in solchen Situationen sorgen. Zumindest kann ich mir vorstellen dass es theoretisch da draußen ein Paar geben könnte, dem man nichts vorwerfen kann. Da lieben sich einfach nur Leute verschiedenen Alters. Hat die Gefahr, dass einem beim Zuschauen komisch wird, vielleicht entsteht aber auch ein grandioses Drama dabei.


    Vielleicht gibt es ja den oben angedachten Faktor: Je mehr verboten wird, je mehr als ein no go definiert wird, desto mehr sucht man Ausschweifungen in Medien , die noch nicht modernen westlichen Vorstellungen unterworfen sind.

    Provokante Unterhaltung abseits der Norm kann ein schöner Ausgleich zu spießigen Vorstellungen um einen herum sein. Vielleicht spielt ja sowas mit hinein, weiß ich aber nicht, da ich kein Experte für Videospiele oder Anime bin.


    Sinnvoll finde ich die Diskussion über die Thematik auf jeden Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Metal Nerd ()

  • Ein weiteres Argument spielt da auch vielleicht mit hinein, dass diejenigen, die diese Figuren entwickeln, meistens Männer sind. In Spielestudios, in Zeichenbüros von Managakas, etc. sitzen meistens männliche Personen. Und diese Personen entwickeln Figuren primär nicht aus dem Grund, weil Fan-Service geboten werden soll, sondern aus persönlichen Interesse / Neigungen.

    Guter Punkt, stimme dir zu.

    Aber das zeigt ja auch, wie die Spielerschaft dahinter gestrickt ist und wie unterbewusst bei dieser Spielerschaft ein solches Figurenkonzept als "völlig legitim" angesehen wird.

    Das in Mangas dann kinderähnliche Figuren sexualisiert wird kann dann ebenfalls in bestimmten Bubbles als "völlig legitim" angesehen werden.

    Zumal dann auch schnell ein Gewöhnungseffekt eintritt. Ich muss gerade außerdem noch an ein Smash Bros. Meme denken. Ich kann es leider nicht mehr finden, aber zumindest die verwendeten Bilder davon. Es lautete folgendermaßen:

    Sexist

    Completely Fine

    Beispielsweise ist die Brust einer Frau schlichtweg durch Ernährung von Babys wichtiger als die von Männer und vielleicht war die Bedeckung ein möglicher Schutz. Also das die Brust möglichst warm bleibt, das kein Dreck oder Insekten an die Brustwarze drankommt, und ähnliches.

    Hmm, möglich. Letztendlich ist auch nicht abzustreiten, dass ein BH bei viel Bewegung einen praktikablen Nutzen hat. Exakt das widerspricht sich sogar mit den freizügigen Kostümen aus Fighting Games und hatte ich in meinen vorherigen beiden Beiträgen nicht berücksichtigt. Dort werden Frauen gerne auf ihre Brüste und Männer auf ihre muskeln reduziert. Doch während die muskeln im Kampf einen ersichtlichen Vorteil darstellen, ist das bei großen Brüsten einfach nicht der Fall. Im Gegenteil, streng genommen sind die gar hinderlich, sodass es im Gegensatz zu den Männern absolut keinen Sinn ergibt ... es sei denn, sie dienen der Ablenkung des Gegners, haha.

    Hm. Dahingehend entwickeln sich aber auch zunehmend immer mehr Spitzen und Frauenfiguren in Mangas und Animes haben entweder gar keine Körbchengröße oder irgendwas jenseits vom Buchstaben D.

    Genau, was ist eigentlich aus den guten, alten B und C Körbchen geworden?!

    Spaß beiseite, das hängt mit der Zielgruppe zusammen. Es gibt sowohl noch Anime und Manga, in denen die Frauen mit B oder C ausgestattet sind, doch handelt es sich hierbei meist um Serien für Erwachsene mit gehobenem Anspruch oder die ganze Familie. Fighting-Shonen wie One Piece und Co. mit jugendlicher Zielgruppe bedienen sich da weitaus mehr an abnormalen Körpermaßen, als Werke für Kinder oder Erwachsene.


    Um zum Abschluss als kleinen Exkurs auch nochmal auf die Dead or Alive Reihe samt Marie Rose zu sprechen zu kommen: Dort könnte man neben Sexualisierung theoretisch noch ein zweites Problem sehen: Gewalt an Kindern. Wie gesagt, auf dem Blatt Papier ist die junge Dame 18, aber geistig und körperlich erscheint sie nicht so. Nich nur kann man sie in freizügige Kostüme stecken, sondern zusätzlich auch noch zusammenschlagen, ist ja schließlich ein Beat'em'Up. Jedenfalls kann mir niemand erzählen, der nicht in die Thematik eingeweiht ist, dass er hier im Video nicht eine grenzwertige Szene zu Gesicht bekommt.


    Klar, man kann die Welt nicht päpstlicher als den Papst gestalten, wo kämen wir dann hin? Als DOA-Fan konnte ich mich nach all den Jahren mit Marie Rose mittlerweile auch abfinden. Aber es war echt nicht leicht zu Beginn. So komplett in Ordnung fühlt es sich für mich bis heute nicht an, egal ob aufgrund der Sexualisierung oder der Gewalt.

  • Zitat von Gravost

    Beispielsweise ist die Brust einer Frau schlichtweg durch Ernährung von Babys wichtiger als die von Männer und vielleicht war die Bedeckung ein möglicher Schutz. Also das die Brust möglichst warm bleibt, das kein Dreck oder Insekten an die Brustwarze drankommt, und ähnliches.

    Zitat von Trakon

    Genau, was ist eigentlich aus den guten, alten B und C Körbchen geworden?!

    Spaß beiseite, das hängt mit der Zielgruppe zusammen. Es gibt sowohl noch Anime und Manga, in denen die Frauen mit B oder C ausgestattet sind, doch handelt es sich hierbei meist um Serien für Erwachsene mit gehobenem Anspruch oder die ganze Familie. Fighting-Shonen wie One Piece und Co. mit jugendlicher Zielgruppe bedienen sich da weitaus mehr an abnormalen Körpermaßen, als Werke für Kinder oder Erwachsene.

    Ich habe einmal gehört, dass die Anfänge des BH's angeblich bei Kämpferinnen lag. Ob es die Amazonen waren, weiß ich nicht mehr, aber das habe ich auch nur erzählt bekommen.

  • Ich frage mich schon seitdem es hier angeschlagen wurde, wie wir Männer sexualisieren. Übergroße Muskeln oder übergroße Penisse sind es nicht in der Regel. Aber es muss was geben. Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen? Bin gerade zu bräsig, um auf ein paar Beispiele zu kommen.

  • Ich frage mich schon seitdem es hier angeschlagen wurde, wie wir Männer sexualisieren.

    Ich würde behaupten, bei Männern ist die Sexualisierung subtiler und seltener, was vielfältige Gründe hat.


    Zum einen sind Frauen als Filmemacherinnen und Videospielentwicklerinnen noch nicht so lange etabliert und auch noch immer in der Unterzahl (Im Bereich Anime/Manga kenne ich mich, wie gesagt, nicht aus und klammere es deswegen hier einfach mal aus.); d.h. der weibliche Blick auf Männlichkeit ist einfach nicht so weit verbreitet.


    Zum anderen sind Frauen nicht ganz so optisch veranlagt wie Männer; d.h. wir springen natürlich schon auf optische Reize an, aber halt nicht so stark. Dementsprechend sind Frauen auch nicht ganz so geneigt, Männer auf optischer Ebene zu sexualisieren.


    Dennoch gibt es natürlich bestimmte Darstellungsweisen von Männerfiguren, die sexualisiert (und sexistisch) sind. Auch wenn ich bezweifle, dass die übertriebenen Muskelberge den Geschmack der Durchschnittsfrau treffen, ist es eine durchaus sexualisierte Darstellung von Männern, dass diese (genau wie Frauen) fast ausschließlich jung und athletisch daher kommen. Insbesondere letzteres mit einer schön ausgeprägten V-Form des Oberkörpers, was durch einen unbekleideten Torso nochmals betont wird, ist schon ziemlich stark sexualisiert. Dazu kommen dann noch Dinge wie eine markante Kinnlinie und dergleichen.

    Ich würde sagen, man könnte die Sexualisierung von Männerkörpern (aus weiblicher Sicht) so zusammenfassen, dass sie all die Merkmale aufweisen und betonen, die körperliche Stärke versprechen, ohne dabei einschüchternd zu wirken (was bei einem Muskelberg durchaus der Fall ist). Ich finde, eine ganz gute Idee von männlicher Sexualisierung geben die CocaCola-Light-Werbespots aus den 1990ern, auch wenn sie dort nur angerissen wird.


    Ein bisschen anders sieht es aus, wenn man sich die Sexualisierung männlicher Körper aus männlicher Sicht anschaut (z.B. in Form von schwulen Pin-Ups). Da geht es dann schon eher in die Richtung: Muskelberg mit Riesenpenis...

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  • Ich frage mich schon seitdem es hier angeschlagen wurde, wie wir Männer sexualisieren.

    Meine Erfahrung bezieht sich jetzt zwar weniger auf Anime/Manga, sondern mehr auf Realfilme, aber mir fällt da sofort die perfekte Persönlichkeit ein. Ich bin in meinem Leben nicht drum herumgekommen, dass ich mir schon gemeinsam den einen oder anderen Frauenfilm anschauen musste. Die Protagonistin hat eine unglückliche Beziehung, die in die Brüche geht, woraufhin sie sich von den meisten Leuten zur Selbstfindung abschirmt. Im Filmverlauf trifft sie dann einen Kerl, der scheinbar perfekt ist. Er muss keinesfalls ein Muskelprotz sein, ist aber durchaus athletisch. Er ist richtig liebenswürdig, hilfsbereit in jeglicher Art, handwerklich geschickt, hat leichten Sinn für Humor und insbesondere eine romantische Ader. Der Typ scheint keinen Schwachpunkt zu haben, maximal "ein dunkles Geheimnis". Definitiv keine Sexualisierung auf optischer Ebene, aber ohne Zweifel die Inkarnation eines Traumprinzen. Meiner Freundin wäre das beim Schauen überhaupt nicht aufgefallen, aber mir sehr wohl. Der Typ war zu gut. Natürlich gibt es auch solche Kerle auf der Welt, aber es ist selten der Fall, dass sie ALLES können, was sich eine Frau theoretisch wünschen würde. Man könnte quasi sagen, dass die Sexualisierung auf einer Ebene stattfindet, bei der der Mann sowohl dazu in der Lage ist, die Frau bestens zu beschützen, als auch eine sensible Persönlichkeit aufweist.

  • Der Typ war zu gut. Natürlich gibt es auch solche Kerle auf der Welt, aber es ist selten der Fall, dass sie ALLES können, was sich eine Frau theoretisch wünschen würde.

    Zum anderen sind Frauen nicht ganz so optisch veranlagt wie Männer; d.h. wir springen natürlich schon auf optische Reize an, aber halt nicht so stark.

    Das ist auch mein Gedankengang gewesen.


    Die Sexualisierung von Männern läuft viel mehr auf optischer Ebene ab - was zum einen gewissen Teil am Paarungsverhalten liegen könnte. Das Verhalten von Männern fokussiert eher das Aussehen einer Frau und im Konkurrenzkampf mit anderen Männern. Oder auch in Gesprächen bzw. im allgemeinen Bild äußert sich das auch gerne mal: "geile" Frauenbilder, "geile" Karren, "heftige Oberarme", etc.

    Das ist völlig normal und üblich.


    Bei Frauen sieht es im Gegensatz anders aus und ist eher unterschwelliger Natur. Frauen schauen zwar auch auf die Figur, aber legen unterbewusst den Fokus viel mehr auf eine passende Vaterfigur bzw. Partnerrolle. Und da geht es nicht um visuelle Darstellungen, sondern Charaktereigenschaften bzw. persönliche Merkmale.

    Da findet eine andere Sexualisierung statt, ähnlich wie Trakon es beschreibt - dichotomes (schwarz-weiß) Denken. Negative Bilder werden dramatisiert und zugespitzt dargestellt genau wie positive Erscheinungen. Der eine Mann ist "nur" böse, aber Frau trennt sich nicht wegen Kind o. Ä. und dann kommt der "nur" perfekte Typ.


    Unter´m Strich zählt bei Sexualisierung aber meistens das was visuell dargestellt wird. Und da findet sich meist die Wurzel bei Männern.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Das Problem das ich mit dem Thema habe: Vergewaltiger werden oft als dicke, fette, hässliche Nerds dargestellt, die bei Frauen keinen Erfolg haben. Da ich ebenfalls ein übergewichtiger Nerd bin, fühl ich mich von dieser Darstellung häufig diskriminiert.

    Das kommt immer so rüber als wenn jeder fette Nerd ein potenzieller Vergewaltiger wäre. 😕

  • Zitat von Endymion82

    Das Problem das ich mit dem Thema habe: Vergewaltiger werden oft als dicke, fette, hässliche Nerds dargestellt, die bei Frauen keinen Erfolg haben. Da ich ebenfalls ein übergewichtiger Nerd bin, fühl ich mich von dieser Darstellung häufig diskriminiert.

    Das kommt immer so rüber als wenn jeder fette Nerd ein potenzieller Vergewaltiger wäre.

    Ich glaube nicht, dass die Leute hier im Forum das denken. Ich kenne viele nette, fette Nerds, die total in Ordnung sind und bin mit einem verheiratet, er ist sowieso der Beste. Also ein Hoch auf die netten, fetten Nerds....übrigens ...ich habe auch etwas zu viel.

  • Das Problem das ich mit dem Thema habe: Vergewaltiger werden oft als dicke, fette, hässliche Nerds dargestellt, die bei Frauen keinen Erfolg haben.

    Also unabhängig von deinem persönlichen Bezug zu dem Thema, fällt mir das überhaupt nicht auf.


    Kannst du einige Beispiele in Manga / Anime / Film / Videospielen nennen?

    Es ist eher so, dass die Darstellung der Täter seit Jahren nicht mehr körperbezogen ist, sondern (und das ist deutlich wichtiger und "richtiger") auf psychologischer Ebene. Oder besser gesagt, qualitativ höherwertige Medien berücksichtigen das deutlich mehr.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.