Spider-Man: Homecoming

Nach seinem Kampf an der Seite von Iron Man, kann sich Peter Parker nicht mehr vorstellen, als "freundliche Spinne aus der Nachbarschaft" nur Kleinigkeiten zu erledigen. Er möchte als Spider-Man große Heldentaten vollbringen! Da kommt es ihm ganz gelegen, dass immer mehr merkwürdige Technologie auf dem Schwarzmarkt auftaucht, mit denen sich kleine Gangster bewaffnen. Spidey geht der Sache nach und kommt Vulture, dem Geier, und seiner Bande auf die Schliche. Gleichzeitig mahnt Tony Stark Peter davor, die Dinge zu überstürzen und planlos zu handeln.

Kann Spider-Man sich beweisen und zu dem Helden werden, den er sich vorstellt?

Nach einem Deal zwischen Sony und Disney, war es endlich soweit und Spider-Man konnte erstmals in Civil War sein Debüt im MCU feiern. Kurz danach ist dieses erste Solo-Abenteuer entstanden, welches der Auftakt zu einer Trilogie rund um Spidey im MCU ist.

Kennt ihr die freundliche Spinne aus dem MCU?

Ich bin Fan vom MCU-Spidey seit seinem ersten Auftritt! Tom Holland verkörpert für mich das, was weder Tobey noch Andrew geschafft haben: einen nerdigen Schüler, der als Spider-Man aufblüht. Auch das Highschool-Setting ist klasse gewählt und umgesetzt.

Dennoch bin ich den Fehlern gegenüber nicht blind. Der MCU-Spidey hat ein gravierendes Problem: er steht im Schatten von Iron Man. In all seinen Filmen kämpft Spidey nicht gegen "seine" Gegner, sondeen gegen Feinde, die direkt oder indirekt durch Tony Stark geschaffen wurden. Das ist äußerst bedauerlich und schadet auch der Entwicklung der Figur als eigenständigen Charakter.

Nichtsdestotrotz mag ich die Beziehung zwischen Tony und Peter wirklich sehr!

Wie fandet ihr das Solo-Abenteuer von Spidey im MCU?

Gestern war es wieder soweit und mein jährlicher Homecoming-Rewatch stand an. Kleine Anekdote am Rande: als ich den Film vor 4 Jahren zum Geburtstag bekam und mit meiner Frau schaute (sie ist kein großer Fan des MCU), setzten in der selben Nacht sie Wehen ein und tags drauf kam meine Tochter auf die Welt (Homecoming quasi, höhö). Seither gucken wir an meinem Geburtstagswochenende gemeinsam diesen Film.

Wie bereits im Startpost erwähnt, bin ich ein großer Fan von Holland. Er ist im richtigen Alter, um einen Schüler zu spielen. Er ist in der Schule eher der Loser und als Spidey versucht er mit coolen Sprüchen selbstbewusst rüber zu kommen. Das gelingt ihm hin und wieder, aber da er einfach noch keine Sicherheit in seinem "Job" hat, scheitert er häufig noch.

Neben Holland hat mir Michael Keaton als Vulture einfach total gefallen. Seine Motivation ist klar erkennbar und teils sogar nachvollziehbar. Er kann sehr bedrohlich und einschüchternd sein, was mir besonders in einer Szene mit Peter gefallen hat (im Auto). Der Twist rund um Vulture war für mich überraschend und unvorhersehbar (beim ersten Schauen).

Ich finde auch, dass die Kritik am MCU Spidey, die ich oft lese, dass keine Konsequenzen aus seinen Taten resultieren und es immer gut für ihn ausgeht, zumindest in diesem Film unangebracht. Er macht viele Fehler und es folgen Konsequenzen. So wird z.B. der Laden eines Bekannten von Peter zerstört, als Spidey gegen ein paar Einbrecher kämpft. Auch seine ganze "Beziehung" mit Liz, sein Loveinterest in diesem Film, scheitert aufgrund seiner Taten. Natürlich hätte es hier noch tiefer gehen können, aber es ist nicht so, dass er unbeschadet aus allem hervorgeht, wie ofr etwas übertrieben kritisiert wird.

Iron-Man kommt in diesem Film wirklich nur marginal vor, sodass der Fokus auf Spidey liegt. Nichtsdestotrotz sind die Tony-Einschläge sehr stark (höhöhö). Vulture entsteht nur wegen Tony. Doch entwickelt sich dennoch eine nette Fehde zwischen Spidey und Vulture. Trotzdem hätte ich mir hier mehr Interaktion und Tiefe zwischen Spidey und Vulture gewünscht und eben nicht Tony als Grund für die Origin.

Auch war mir dann Spideys Anzug später zu Tony-like. Eine Stimme, die mit Peter redet, so wie der Anzug von Tony? Scan-Fähigkeiten etc., das war zu viel Tony und zu wenig Spidey.

Auch hat mir MJ im Film nicht gefallen. Also Zandaya in ihrer Rolle und MJ als Person schon, doch sie war viel zu wenig präsent und hat quasi kaum Berührung mit Pete. Umso komischer, dass er dann plötzlich in Teil 2 so hinter ihr her ist...

Mir macht der Film immer wieder Spaß und ich schaue ihn sehr gerne. Der unsichere Superheld, der nach so viel mehr strebt, wird hier schön verkörpert und entwickelt.

Dennoch sehe ich die Fehler und würde nicht behaupten, dass es der beste Spidey-Auftakt überhaupt ist. Definitiv ein solider Spidey!