Shining Force II

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    1993 in Japan und 1994 im Rest der Welt erschien Shining Force II für den Sega Mega Drive. Entwickelt wurde er diesmal völlig allein von Camelot, Publisher ist weiterhin Sega. Das Spiel wurde oft auf den Plattformen rausgebracht, wo auch schon der direkte Vorgänger erschienen ist. Es wird auch auf dem demnächst erscheinenden

    Sega Mega Drive Mini II enthalten sein.


    Im Grunde spielt sich dieser Teil wie das erste Shining Force, nur besser. Neben der normalen Beförderung gibt es für die meisten auch eine Alternative, die jedoch stets ein bestimmtes Item erfordert. Jedes Level Up macht einen Charakter stärker, auch wenn der Wertezuwachs nun bei jeder Figur recht ähnlich ist. Für eine Interaktion mit einer Schatztruhe oder einem NPC genügt nun tatsächlich ein einzelner Buttondruck. Man bekommt nun sogar einen schicken, bunten Vogel für das Team! Ein Phönix mit leider recht hässlichen Portrait.


    Die Welt ist diesmal auch nicht so linear aufgebaut, was allerdings zur Folge hat, das man mitunter nicht direkt weiß, wo es weitergeht. Eigentlich möchte ich es nicht als Kritik sehen, hier mal nicht an der Hand genommen zu werden, doch in der Vergangenheit hatte ich das Game bereits zweimal abgebrochen, weil ich eine Weile nicht mehr gezockt hatte und einfach nicht die Stelle gefunden habe, wo es weitergeht. Vor einer Weile bin ich das Game nochmal angegangen und komme gerade gut durch. Doch diesen Elfenwald/-stadt ohne Guide zu finden finde ich schon etwas extrem. Wenn man davor steht, merkt man den farblichen Unterschied, aber bei der Masse an Welt und auch keinem direkten Hinweis im Game möchte ich meinen, nervt das schon.


    Das ist aber auch wirklich der einzige Kritikpunkt, den ich bisher am Game habe. Ich bin positiv überrascht, wie viele Gegnersprites ausgetauscht worden sind. Das Spiel erschien gerade mal ein Jahr nach dem ersten und ich hätte mit sowas nicht unbedingt gerechnet. Die Lizardman haben "abgenommen", gefallen mir mit diesem Design mehr. Cerberus ist merkwürdig geworden, mit seinem Schlangenschwanz wirkt er leicht wie eine Chimäre und mit den Knochenschädeln sieht er so nach Untot aus. Sehr merkwürde Entscheidung. Die Drachen sehen besser aus, wobei im ersten Teil gab es glaube auch nur Wyvern unter den normalen Gegnern.


    Allein durch die Alternativklassen sehe ich hier einen größeren Wiederspielwert. Es gibt auch eine Stelle im Spiel, wo man sich zwischen vier Neuzugängen entscheiden muss. Deswegen würde ich das Game jetzt nicht unbedingt auch viermal durchzocken. Optionale Charaktere gibt es darüber hinaus auch weiterhin und offentsichlich habe ich zwei verpasst. Man kann auf der Welt nun auch Mythril finden, doch bisher konnte ich damit nichts anfangen.


    Mir gefällt auch sehr, wie viel mehr Spaß das Spiel macht, allein durch das Aufleveln. So können in den ersten Kämpfen auch die sonst schwachen Magier gut austeilen und dadurch besser stärker werden. Im ersten Shining Force gab es gegen Ende einen Drachen und einen Roboter, die man mühevoll trainieren musste. Meist haben die an Gegnern nur 1 HP Schaden verursacht und daher auch nur 1 EXP erhalten. Jedes Level erfordert übrigens 100 EXP, was mich doch noch zu einem weiteren Kritikpunkt führt: Erreicht man das nächste Level beginnt man wieder mit 0 EXP, egal wie viele Erfahrungspunkte man sonst tatsächlich noch bekommen hätte. Das fand ich im Vorgänger auch schon doof und ist bei Fire Emblem besser gelöst worden, wo man die Erfahrungspunkte einfach mitnimmt. Dafür werden die Charaktere beim Befördern nicht wieder schwächer, was eine weitere angenehme Verbesserung ist. Huch, jetzt bin ich aber vom eigentlichen angeschnittenen Thema abgekommen. Ähm... das Leveln ist leichter geworden finde ich. Mit neuen Charakteren kann man leicht im Team starten und diese trainieren ohne das es gefühlte Ewigkeiten dauert, das sie auch mal brauchbar werden.


    Bin zwar noch nicht durch, kann das Game aber Fans von SRPGs sehr empfehlen. Ach, zur Story habe ich noch nichts geschrieben. Tja, typisches Dämonenkönig mit Handlangern wurde frei gelassen und bedroht nun die Welt. Es passiert ein bisschen mehr als im Vorgänger, aber nichts, was wirklich haften bleibt.

  • Ich finde, dass dieser Teil fast austauschbar mit dem davor ist, denn das Gameplay wurde nicht so stark angepasst und die Story bleibt in beiden Spielen sehr generisch, was aber okay ist, weil der Mix aus RPG- und Strategie-Elementen weiterhin sehr stark bleibt - deswegen ist es auch bei mir eine Empfehlung für Genre-Fans und da es eben doch einen My besser ist als der Vorgänger und mir so wohl von den Retro-Shining-Titeln am Besten gefällt.

    Hat eine große Vielfalt, viel zu entdecken und man kann sich viel in den Schlachten austoben, obgleich ich hier dasselbe Problem habe, wie bei #1, dass mir das Spritework teilweise ein bisschen zu clean aussieht, wobei ich es hier doch noch dezent besser finde, wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob es wirklich so viel anders ist oder ich mich da falsch erinnere.

  • Was ich bei dem Titel gegenüber dem Vorgänger noch besser finde: er bleibt größtenteils im Fantasybereich. Beim Erstling gab es dann ja doch noch einen Schwung zu Sci-Fi. Plötzlich hatten Gegner Lasergewehre, es gab eine riesige Kanone... da kämpfe ich im zweiten Teil doch lieber gegen übergroße Armbrustapparate (die vermutlich auch eine richtige Bezeichnung haben, aber Age of Empires ist eine Weile her bei mir) und eben Horden an Fantasywesen mit Magie und Mittelalterwaffen.