Stephen King

  • Stephen King mag ich schon, seit ich als Kind verbotenerweise immer wieder King-Bücher vom Papa aus dem Wohnzimmer in mein Zimmer geschmuggelt habe :) Ich kenne zwar bei Weitem noch nicht alle Bücher, arbeite aber daran und bediene mich regelmäßig aus der nahezu vollständigen King-Sammlung bei meinen Eltern.


    Die Verfilmungen... naja... es gibt gute, aber auch sehr miese. Man denke nur an "Der Rasenmähermann"... bis auf den Titel hatte der Film im Grunde nichts mit der Kurzgeschichte gemeinsam. Wenn ich mich nicht irre, wollte Stephen King selbst auch nichts damit zu tun haben.

  • Ich habe letzten Urlaub erst "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen, und muss wirklich sagen, das Busch ist atemberaubend und ich habe es verschlungen! Ich musste mir irgendwie selbst das Buch wegnehmen, dass ich wenigstens über drei Viertel der Urlaubswoche kam...

  • Gestern bin ich wie im anderen Thread schon beschrieben mit "Doctor Sleep" von Stephen King fertig geworden. Vorweg, ich kann jedem dieses Buch empfehlen. Meiner Meinung nach hat dieses knapp 700 Seiten dicke Papiersammelsurium alles, was einen spannenden und interessanten Prosaroman ausmacht. Ich möchte nicht zu viel spoilern und generell nur kurz mit diesem spezifischen Buch einsteigen, deswegen fasse ich den Inhalt sehr knapp zusammen und beschreibe die Dinge nur grob. Im Buch, welches den früheren Roman "Shining" von King fortsetzt, geht es um Danny Torrance, die Hauptperson aus Shining. Danny hat nicht nur mit seinem eigenen Leben, besonders mit dem Alkoholismus zu kämpfen, sondern er muss im Laufe des Romans weitaus größeren Mächten trotzen. Mit einem jungen Mädchen namens Abra erlebt er den Großteil der Romanhandlung und die eine oder andere erstaunliche Situation. Die Hauptmotive in diesem Buch sind für mich der prägende Alkoholismus, diverse Ängste - aus der Kindheit, aber auch aus dem Erwachsenenleben. Der Tod ist ziemlich präsent und allgemein die Thematik "alt und jung". Letztere spielt ja in fast allen von Kings Büchern eine große Rolle.


    Persönlich würde ich den Titel zu den 5 stärksten Büchern von King zählen, die Titel berücksichtigt, die ich bisher so gelesen habe und das sind mittlerweile eine Menge. Besonders angetan war ich davon, wie King in diesem Buch über den Alkoholismus schreibt. Indirekt wohl auch über seinen. Jeder der sich etwas ausführlicher mit ihm beschäftigt hat, weiß, dass Stephen King selbst sehr lange alkoholabhängig war. Es ist wie immer in seinen Romanen sehr sehr leicht, der Handlung zu folgen und sich genau in die Personen hineinversetzen zu können. Situationen und Orte kann man sich ebenfalls mit der eigenen Fantasie leicht erdenken. King benötigt keine genauen Ortsbeschreibungen, die Worte, die er für Personen und Umgebungen findet, reichen eigentlich immer aus, um sich ein eigenes Bild im Kopf zu zaubern, ohne zu ausführlich und detailliert zu wirken. Es ist einfach eine wunderbare Gesamtmischung, die den Charme an seinen Werken ausmacht. Er spielt so gekonnt mit dem Thema Kindheit und verbindet es unnachahmlich mit einer stellenweisen rauen und vulgären Sprache. Dazu flechtet er den Tod und übernatürlich Dinge in die Handlung ein, ohne sie unpassend, pietätlos oder übertrieben und unglaubwürdig wirken zu lassen.


    Mittlerweile lese ich auch schon seit Jahren Bücher von ihm und zähle Stephen King definitiv zu meinen Lieblingsautoren. Die ganzen Werke sind auch unglaublich zeitlos. Ob man jetzt ein ziemlich altes Buch wie Shining liest oder die ziemlich neue Fortsetzung, über die ich oben geschrieben habe. Alles wirkt wie aus einem Guss und es ist stets Ideenreichtum und Genialität in der Story vorhanden. Twists zählen für mich nicht zu seinen Stärken, aber das gleichen die Sprache und der Stil für mich wieder aus. Abschließend kurz und knapp: Kauft euch 2, 3 gebrauchte Romane von Stephen King und lest euch ein wenig ein. Gebt diesem tollen und fantasiereichen Schreibstil eine Chance, lest euch durch scheinbar "langatmige" Passagen, denn sie gehören ebenso zum Zauber der King Bücher, wie schnelle und dramatische Szenen. Ihr werdet es nicht bereuen, versprochen. ;)

  • Meine Stephen King Erfahrungen liegen schon etwas zurück und es kann durchaus sein, dass ich heute anders darüber denke, wenn ich ein Buch von ihm lese, aber ein paar Bemerkungen von Apokalyptiker bestärken den Eindruck, den ich von ihm habe.


    Ich weiß noch, dass ich bestimmt drei Anläufe gebraucht habe, um "Schwarz" endlich durchzulesen. Das lag nicht an der Story, dem Setting oder der Länge (der erste Band ist meines Wissens ja auch nicht sonderlich umfangreich), sondern an seiner vulgären Sprache, wie sie Apokalyptiker auch erwähnt hat. Es gibt Argumentationen, die dieser vulgären Sprache einen der Stimmung zuträglichen Einfluss zusagen, das sehe ich aber völlig anders. Meiner Meinung nach ist es genau umgekehrt. Sprache kann Spaß machen, Formulierungen können so schön gestaltet werden, dass der Inhalt fast schon zur Nebensache wird und ich bin davon überzeugt, dass man auch sehr raue Situationen authentisch in schöner Sprache vermitteln kann.


    Eine andere große Schwäche, die Apokalyptiker ebenfalls schon angesprochen hat, sind die Wendungen und ich würde sogar noch eine Schritt weiter gehen und behaupten, dass seine Enden (zumindest in einigen Romanen) nicht überwältigend sind. Wer sich beispielsweise durch den dunklen Turm-Epos gekämpft hat, wird am Ende mit einem heftigen Schlag ins Gesicht belohnt. Meine Empfehlung an Freunde ist deswegen immer, entweder "Schwarz" als eigenständigen und in sich abgeschlossenen Roman anzusehen, oder aber der Warnung Stephen Kings selbst am Ende des letzten Bandes nachzukommen, und das Lesen einzustellen - was aber nach den vielen tausend Seiten quasi unmöglich sein dürfte.


    Ohne Frage ist er trotzdem ein Meister seines Fachs, denn er versteht es einfach, Spannung aufzubauen und den Leser einzufangen. Das ist auch der Grund dafür, dass ich ihm eine zweite Chance geben möchte.


    Teilweise würde ich Apokalyptiker auch mit der Zeitlosigkeit der Werke zustimmen, aber es sind auch Romane dabei, die heute meiner Meinung nach nicht mehr schocken, auch wenn man mit viel Fantasie gesegnet ist.


    Durch deinen Beitrag hast du mich aber motiviert, wieder zu einem King zu greifen (wenn ich mich nicht täusche, gibt es inzwischen auch mindestens einen Roman mit seinem Sohn) und eventuell meine Meinung dann auch zu revidieren.

  • Wie kann es sein, dass ich diesen genialen Thread erst jetzt sehe? Dann muss ich es gleich mal nachholen meinen Senf dazu zugeben. Ich bin ein großer Stephen King Fan und habe viele seiner Bücher gelesen. Ich mag diesen ausschweifenden Schreibstil von ihm sehr, da dadurch eine Welt geschaffen wird, in die man immer wieder gerne zurückkehrt und die Figuren einem einfach viel mehr ans Herz wachsen.


    Ich finde bei vielen anderen Autoren, deren Bücher mehr durch die Story getragen werden, geht viel Potential verloren, weil die Figuren einfach nur in der Geschichte mitspielen. Bei King ist es eher andersrum, die Figuren tragen das Buch und schaffen die Atmosphäre und die Geschichte ist "nur" Beiwerk. Womit ich nicht meine, dass Stephen King Bücher keine Stories haben, aber wenn man mal ehrlich ist, schreibt er schon oft sehr abstruses Zeug, was man wahrscheinlich bei anderen Autoren nicht durchgehen lassen würde, aber bei ihm irgendwie hinnimmt, weil es durch die Figuren glaubwürdig erscheint, da diese meistens auch nicht fassen können, was da gerade geschieht.


    Angefangen King zu lesen habe ich glaub ich mit 16 und mein 1. Buch war Carrie. Schnell danach folgten Klassiker wie Es, Cujo oder der Castle Rock Zyklus. Die meisten seiner Bücher gefallen mir sehr gut, auch wenn ich zugeben muss, dass auch bei King einige Totalausfälle dabei waren, die ich schrecklich zu lesen fand (z.B. Schlaflos, Desperation, Der Talisman oder Love).


    Und auch wenn meine King Begeisterung in den letzten Jahren ein bisschen nachgelassen hat, muss ich zugeben, dass mir auch viele seiner neuen Bücher im Gegensatz zu vielen langjährigen Fans sehr gefallen haben. Die Arena, der Anschlag oder die Mr. Mercedes Trilogie habe ich verschlungen vor Begeisterung. Seine beiden neusten Werke waren leider nicht ganz so mein Fall, während ich Sleeping Beauties nach 100 Seiten abgebrochen habe, weil es einfach viel zu viele Figuren gab und einfach nix passiert ist, habe ich den Outsider zumindest durchgelesen. Es war ein ganz gutes Buch, aber für einen King nichts besonderes und das Ende war schon eher schwach. Aus der interessanten Ausgangssituation zu Beginn des Buches hat er am Ende meiner Meinung nach leider zu wenig gemacht.


    Vor kurzem hab ich mir auch die 1. Staffel Mr. Mercedes gekauft und bin gespannt wie der Roman umgesetzt wurde. Auch auf die neue Serie Castle Rock von ihm und J.J. Abrams bin ich sehr neugieirg und hoffe, dass es bald einen DVD Release gibt, da sie ja leider nicht auf Amazon Prime oder Netflix zu sehen sein wird.

  • Mein Stephen King Favorit auf alle Zeit ist und bleibt Stephen Kings ES.

    Habe das Buch mittlerweile 5 Mal gelesen und könnte es wieder tun. Auch viele andere Bücher von ihm gefallen durch seinen ausgiebigen und etwas ausgefallen Schreibstil. Besonders bei ES merkt man das an einigen Stellen extrem und es ist ja auch kein Geheimnis, dass bestimmte Teile seines Werkes im Rausch entstanden sind.


    Was mir allerdings auch häufig augefallen ist, dass ein paar Werke genial beginnen und dann ziemlich schnell abflachen und im Brei der Durchschnittlichkeit versinken. Mir ist das bei der Anschlag aufgefallen. Was sind die ersten 300 Seiten genial. Diese Zeitreisen und die Probleme mit der Veränderung der Zukunft haben mich süchtig gemacht. Ab Seite 400 wurde es etwas erschöpfend und der Schlusspart hat mich dann arg enttäuscht.


    Das ist mir bei ein paar Büchern von ihm aufgefallen. Man hat das Gefühl als ob er irgendwann die Lust verloren hat bzw. der Verlag druck ausgeübt hat. Etwas Schade.


    Mr. Mercedes ist ein genialer Roman. Völlig Stephen King untypisch bekommt man hier einen Krimi /Thriller geboten. Einen sehr guten auch noch dazu. Der Roman um Bill Hodges kann nur als Empfehlung ausgesprochen werden. Ich muss jetzt endlich mal zusehen, dass ich die anderen beiden Teile zu lesen bekomme !

  • "Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm."


    Ich bin bekennender King-Fan, ein großartiger Autor. Mit dem erwähnten Zitat beginnt im Übrigen die Dunkle-Turm-Reihe und alle, die die Reihe gelesen haben, wissen, dass sich ja alles um den Turm dreht...


    Mein erster King war Friedhof der Kuscheltiere und ich war sofort Feuer und Flamme. Ein großartiges Buch mit einer tollen Idee und gut umgesetzten Charakteren.

    Seitdem hat die Begeisterung für ihn kaum nachgelassen. Der King ist für mich aus mehreren Gründen der King. "Sein" Horror ist oft sehr... psychologisch, was ich sehr schätze. Natürlich fließt auch Blut und es gibt wirklich grausige Szenen. Aber der wahre Horror kommt von innen. Er beleuchtet Ängste von einer ganz bestimmten Seite, sodass sie sich auch wirklich real anfühlen. Auch die subtilen Fantasy-Einflüsse mag ich sehr. Meistens sind es wirklich nur so ganz leichte Ansätze, ohne das man jetzt sagen würde: Wow, ich lese gerade einen High Fantasy-Roman oder so. Seine größte Stärke ist imo aber seine Fähigkeit, die Charaktere grandios zu zeichnen. Viele seiner Charaktere bleiben extrem gut hängen, sie wirken einfach total echt und menschlich.


    Meine zwei Favoriten sind einerseits Es, eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe, und andererseits die Reihe um den Dunklen Turm, die auch einfach nur genial ist.

    Friedhof der Kuscheltiere hat mir auch sehr gut gefallen, genauso wie Sie bzw. Misery oder auch Carrie.

    Dann habe ich noch Brennen muss Salem, Der Anschlag und Erhebung, eine Novelle, gelesen, die zwar für mich nicht an die anderen erwähnten Bücher rankommen, aber trotzdem ziemlich gut sind.

    Momentan bin ich gerade an The Stand dran, da hab ich derzeit knapp 1100 Seiten gelesen (von 1700). Gefällt mir auch sehr gut bisher.


    Ich habe es zu einem meiner Lebensziele gemacht, sein gesamtes Werk zu lesen. :thumup2:

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Ich frage mich immer, ob ich schlicht einen ungünstigen Einstieg mit Stephen King hatte oder ob mir seine Werke wirklich einfach nicht liegen.

    Mein erstes (und bisher einziges) King-Buch war Der Buick und ich kann auf dieser Grundlage überhaupt nicht nachvollziehen, warum King einer der bekanntesten und angeblich besten Autoren unserer Zeit ist/sein soll. Vielleicht war ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen; jedenfalls war ich irritiert davon wie viel in der Geschichte übernatürlichen Ursprungs war (und das auf eine derart lächerliche Weise, dass für weder Horror noch Spannung aufgekommen ist. Die meiste Zeit hab ich beim Lesen nur gedacht: "Wie bescheuert ist das denn wieder?!"). Ich hatte mit Psychospielchen und Konfrontationen mit menschlichen Urängsten gerechnet (oder anders gesagt: mit Situationen, die auf der einen Seite vertraut, aber auf der anderen Seite falsch/verzerrt und damit erschreckend sind.), stattdessen hab ich eine Geschichte bekommen, die zwar gut geschrieben war, aber derart weit von der Realität entfernt war, dass sie für mich regelrecht öde wurde.


    Daher frage ich mich: Sind alle King-Werke so oder hatte ich schlicht Pech?

    Oder anders: Würden King-Fans den Buick als repräsentativ beschreiben oder sagt die Mehrheit da "Oh, Gott, nein! Das ist eine seiner schwächsten Geschichten ever!"

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Labrynna

    Das Buch ist definitiv nicht einmal annähernd eines der besten Bücher des Autors und obwohl es gewiss einige Fans hat, gibt es auch nicht wenige Leute, die mit dem Buch nichts anfangen können.


    Allerdings fußt fast kein King-Buch in der Realität, die meisten haben übernatürliche Aspekte. Manche mehr, manche weniger.


    Was du suchst, klingt als würdest du eher Thriller-Bücher wollen und keine Horror-Thriller. Trotzdem könntest du dem Ganzen sicher noch mal eine Chance geben, wenn du dem Übernatürlichen nicht vollkommen abgeneigt bist. Generell mögen sehr viele The Stand, den halte ich aber vielleicht für ein bisschen zu wuchtig, um sich ein Bild zu machen. Wie wäre es denn vielleicht mit Friedhof der Kuscheltiere? Ziemlicher Klassiker.

  • Daher frage ich mich: Sind alle King-Werke so oder hatte ich schlicht Pech?

    Probiers mal mit Sie bzw. im Englischen Misery. Den empfehle ich auch Einsteigern häufig, ist imo ein klassischer King und verzichtet auf übernatürliche Dinge.


    Generell sind übernatürliche Aspekte bei King schon ein Thema. Wie Yuffie schon gesagt hat, bei manchen Büchern mehr, bei anderen weniger. Ich persönlich finde den Anteil meist relativ gering bzw. im Hintergrund mitlaufend. Den Buick habe ich noch nicht gelesen, daher kann ich dazu leider nichts sagen.

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  • Ich frage mich immer, ob ich schlicht einen ungünstigen Einstieg mit Stephen King hatte oder ob mir seine Werke wirklich einfach nicht liegen.

    Mein erstes (und bisher einziges) King-Buch war Der Buick und ich kann auf dieser Grundlage überhaupt nicht nachvollziehen, warum King einer der bekanntesten und angeblich besten Autoren unserer Zeit ist/sein soll. Vielleicht war ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen; jedenfalls war ich irritiert davon wie viel in der Geschichte übernatürlichen Ursprungs war (und das auf eine derart lächerliche Weise, dass für weder Horror noch Spannung aufgekommen ist. Die meiste Zeit hab ich beim Lesen nur gedacht: "Wie bescheuert ist das denn wieder?!"). Ich hatte mit Psychospielchen und Konfrontationen mit menschlichen Urängsten gerechnet (oder anders gesagt: mit Situationen, die auf der einen Seite vertraut, aber auf der anderen Seite falsch/verzerrt und damit erschreckend sind.), stattdessen hab ich eine Geschichte bekommen, die zwar gut geschrieben war, aber derart weit von der Realität entfernt war, dass sie für mich regelrecht öde wurde.


    Daher frage ich mich: Sind alle King-Werke so oder hatte ich schlicht Pech?

    Oder anders: Würden King-Fans den Buick als repräsentativ beschreiben oder sagt die Mehrheit da "Oh, Gott, nein! Das ist eine seiner schwächsten Geschichten ever!"


    Also ich hab Der Buick nie gelesen, aber ich glaube es ist "relativ" neu? Irgendwas um 2004 rum, wenn ich mich nicht täusche? Es gibt ja viele King Fans, die die Bücher ab Beginn der 2000er nicht mehr gut bzw. so gut wie die alten Bücher finden und ich finde auch, dass King so zwischen Mitte der 90er bis 00er Jahre 'ne schwache Phase hatte. Die Bücher aus der Zeit fand ich allesamt nicht so gut. Ich erinner mich da z.B. an Desperation oder Love, die wirklich grausam waren.


    Viele Bücher von King mischen auch den psychologischen Horror mit Übernatürlichem und ich glaube es gibt so gut wie kein Kingbuch, in dem nicht auf irgendeine Art und Weise irgendwas übernatürliches eine Rolle spielt. Wenn dir das also nicht liegt bzw. du nicht offen für sowas sein kannst, wird dir King wohl wirklich nicht zusagen.


    Ich würde dir zum Einstieg vielleicht ein eher älteres Buch empfehlen wie Friedhof der Kuscheltiere oder Es (falls du nichts gegen dicke Wälzer hast). Falls du aber wirklich etwas komplett ohne übernatürliche elemente suchst fallen mir da spontan Cujo, Sie oder die Mr. Mercedes Trilogie ein.


    Bei Cujo geht es um einen Bernhardiner, der sich die Tollwut einfängt und dann beginnt auf Menschen loszugehen. Teilweise sind die Passagen aus der Sicht des Hundes geschrieben, was ich sehr interessant fand. Bei Sie geht es um eine fanatische Liebhaberin einer Bücherreihe, die zufällig ihren Lieblingsautor während eines Schneesturms verletzte draußen findet und diesen wieder gesundpflegt. Das Buch ist wirklich Psychohorror pur und ein sehr intensives Kammerspiel zwischen diesen beiden Personen. Und bei Mr. Mercedes handelt es sich um eine klassische Krimigeschichte, die sich mehr oder wneiger über 3 Teile zieht, wobei nur die 1. bieden komplett bodenständig bleiben.


    Aber alles in allem 3 echt coole Bücher. Vielleicht probierst du es mal mit einem von denen.

  • Yuffie  Darkshuttle123


    Danke für die Tipps.


    Stimmt, wenn ich mich zwischen Horror und (Psycho-)Thriller entscheiden müsste, würde ich letzteres wählen. Aber Horror ist trotzdem völlig okay für mich und ich bin dem Übernatürlichen auch nicht völlig abgeneigt, sofern es nicht zu abgedreht wird. (Unheimlich von Ursula Isbel-Dotzler, eine Sammlung an Horror-Kurzgeschichten für Teenies fand ich z.B. (damals) richtig toll; vor allem die zweite Geschichte, wo es um Geister und Seelenwanderung ging!)


    Ich denke, wenn ich mal wieder mehr Zeit zum Lesen habe, werde ich King nochmal eine Chance geben.


    Leachim


    Dir natürlich auch vielen Dank für die Tipps. Besonders Cujo klingt für mich als Hundeliebhaber interessant. Werde diesen und Sie mal im Hinterkopf behalten!

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Ich war und bin immer noch bekennender King Fan und habe nebst Romanen wie Sie, Es, The Stand oder Langoliers eine Vielzahl seiner Kurzgeschichtensammlungen sowie sein "Lebenswerk", den Dunklen Turm Zyklus, gelesen und verschlinge nach wie vor seine Bücher, wenn mich denn die Leselust wieder packt.


    An King gefällt mir einfach, wie er teilweise Alltägliches mit Übernatürlichem vermischt, wie er Horror, Science Fiction und Normalität zu einer Mixtur verarbeitet, mit einem Schreibstil, den ich unglaublich gerne lese. Egal, ob es um Autos geht, die ihre Inassen auffressen oder Kettenraucher, die Fledermausmonster sehen können, die Faszination King ist einfach diese nüchterne Erzählweise mit teilweise fast schon lächerlichen Geschichten. Aber selbst, wenn King beschreibt, wie ein dunkler Ölfilm auf einem See Teenager auf einem Floß durch die Nischen zwischen den Floßbrettern in die Tiefe schlürft oder wie ein junger Schriftsteller, der Horrorlegenden enttarnt, beinahe zum Opfer einer solchen Legend im Zimmer Nummer 1408 wird, King wird nie langweilig.


    Von seiner dunklen Turm Reihe möchte ich garnicht anfangen, wie unglaublich faszinierend die Welt ist, die er erschafft. Eine Welt, die es von der Komplexizität und ihrer Anziehungskraft jene von Mittelerde oder Narnia übersteigt. Ich habe mich praktisch innerlich leer gefühlt, als ich Roland von Gilead bis an die Spitze des dunklen Turms begleitet hatte, die vielen Jahre lang, die er als mein Begleiter am Nachttisch lag, während er Jake Chambers, Eddie und Susannah Dean oder sein Ka Tet zurückließ, alles aufgab, um dann am Ende dem scharlachroten König gegenüberzustehen.


    Ich finde, King hat für jeden etwas. Thriller, Horror, Science Fiction, Kurzgeschichten, Romane, sein großes Repertoire wird auch durch die vielen Verfilmungen deutlich, die es über die Jahre in Kinos, auf DVDs oder als Serien in die heimischen TV Geräte geschafft haben. Viele Serien oder Filme, von denen ich lange garnicht wusste, dass Kings Bücher Inspiration oder Vorlage waren.


    Für King Neulinge würde ich persönlich Das heimliche Fenster, der heimliche Garten empfehlen, vor allem, weil der Film mit Johnny Depp garnicht so übel ist. Wenn man auf etwas mehr Horror gepaart mit Übernatürlichem steht, kann ich einerseits Room 1408 empfehlen (Kurzgeschichte auf Im Kabinett des Todes), weil die Verfilmung mit John Cusack auch was taugt oder den (Film)Klassiker The Shining, der sollte eigentlich jedem Film und Horrorfan ein Begriff sein.

    Sie (Misery) wurde ja bereits genant, ein Buch (bzw. sehr guter Film mit einer höllisch furchteinflößenden Kathy Bates) das eher in eine Psychothriller Richtung geht, ebenso wie Das Spiel, welches ohne viel Übernatürlichem auskommt.

    Wer aber erst mal auf den Geschmack kommen will, für den kann ich eine der vielen Kurzgeschichtensammlungen, ua. "Im Kabinette des Todes" empfehlen, dieses enthält mit Autopsieraum Vier eine Geschichte über Urängste des Menschen, Die kleinen Schwestern von Eluria sozusagen eine Einführung in sein Meisterwerk, den dunklen Turm, mit Alles Entgültig eine Geschichte über Mystik, Magie und philosophischen Fragen, oder mit "Das Gefühl, das man nur auf Französisch ausdrücken kann" eine Geschichte über ein Gefühl, etwas schon einmal gesehen zu haben.


    Kein anderer Autor, den ich bisher gelesen habe, hat mich so mitgerissen, wie King, kein anderer schafft es, mich heute noch zu überraschen und so viele Emotionen nach Beendigung seiner Bücher hervorzurufen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich frage mich immer, ob ich schlicht einen ungünstigen Einstieg mit Stephen King hatte oder ob mir seine Werke wirklich einfach nicht liegen.

    Mein erstes (und bisher einziges) King-Buch war Der Buick und ich kann auf dieser Grundlage überhaupt nicht nachvollziehen, warum King einer der bekanntesten und angeblich besten Autoren unserer Zeit ist/sein soll. Vielleicht war ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen; jedenfalls war ich irritiert davon wie viel in der Geschichte übernatürlichen Ursprungs war (und das auf eine derart lächerliche Weise, dass für weder Horror noch Spannung aufgekommen ist. Die meiste Zeit hab ich beim Lesen nur gedacht: "Wie bescheuert ist das denn wieder?!"). Ich hatte mit Psychospielchen und Konfrontationen mit menschlichen Urängsten gerechnet (oder anders gesagt: mit Situationen, die auf der einen Seite vertraut, aber auf der anderen Seite falsch/verzerrt und damit erschreckend sind.), stattdessen hab ich eine Geschichte bekommen, die zwar gut geschrieben war, aber derart weit von der Realität entfernt war, dass sie für mich regelrecht öde wurde.


    Daher frage ich mich: Sind alle King-Werke so oder hatte ich schlicht Pech?

    Oder anders: Würden King-Fans den Buick als repräsentativ beschreiben oder sagt die Mehrheit da "Oh, Gott, nein! Das ist eine seiner schwächsten Geschichten ever!"

    Ich selbst kenne "Der Buick" nicht, aber nachdem ich diesen Beitrag gelesen habe, erinnerte ich mich an ein andere Buch von Stephen King, mit dem ich auch nichts anfangen konnte. Ich habe ja, wie bereits erwähnt, schon Bücher von King gelesen und diese haben mir durchweg alle gefallen. Dann erinnerte ich mich an einen Ausspruch meiner ehemaligen Englischlehrerin, die der Meinung war, man müsse King im Original lesen, da die deutschen Übersetzungen nicht so gut seien. Also wollte ich mich an einem englischen Buch versuchen und lieh mir aus der Bücherei "Christine" aus. Ich weiß nicht ob es an der Geschichte lag oder dass ich vielleicht doch nicht alles richtig verstanden habe beim Lesen, der Funke wollte einfach nicht überspringen und ich konnte das Buch nicht einmal beenden. Ich habe das Lesen irgendwann abgebrochen, das Werk in die Bücherei zurückgebracht und mich gefreut, dass ich es mir nicht gekauft habe. Vielleicht ist es das gleiche wie bei "Der Buick". Hätte ich mit "Christine" angefangen, hätte ich sicher kein weiteres King-Buch angerührt.

  • Ja das kenne ich auch. Bei mir war es The Stand. Angefangen zu lesen und nach 150 Seiten frustriert aufgehört. Nach einem halben Jahr das Lesen wieder aufgenommen und nach 50 weiteren Seiten habe ich es dann aufgegeben. Gott sei Dank war The Stand nicht mein erstes King. Wäre das der Fall gewesen, dann wäre es auch mein Einziges geblieben und ich hätte die ganzen tollen Kingwerke verpasst.


    Bei Dean Koontz hatte ich das ebenfalls und auch bei Frank Schätzing. Bei letzterem war es das Buch Lautlos. Leider war es mein erstes Schätzing Buch und auch mein letztes. Boar dieses Werk fanf ich ultra langweilif. Ich war so sauer das ich nach 100 Seiten das Buch zerissen habe.


    Was Stephen King angeht, so kann ich nur raten mal ein anderes Buch zu lesen. Gibt wirklich viele tolle Bücher von ihm.

  • Ja das kenne ich auch. Bei mir war es The Stand. Angefangen zu lesen und nach 150 Seiten frustriert aufgehört. Nach einem halben Jahr das Lesen wieder aufgenommen und nach 50 weiteren Seiten habe ich es dann aufgegeben. Gott sei Dank war The Stand nicht mein erstes King. Wäre das der Fall gewesen, dann wäre es auch mein Einziges geblieben und ich hätte die ganzen tollen Kingwerke verpasst.

    Da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich bin gerade an The Stand dran und finde es bisher eines seiner besten Werke. Die Geschichte fesselt mich und die Charaktere finde ich wieder mal on top.


    Es ist halt auch oft einfach Geschmackssache. Bei Serien ist das ja ähnlich. Ich finde auch, dass man für manche Geschichten in gewissen Lebenssituationen aufgeschlossener ist. Manchmal ist es halt einfach nicht die richtige Zeit für dieses eine Buch. Zumindest geht es mir hin und wieder so.

    Ganz abgesehen davon, dass einem vl auch einfach der Plot oder die Charaktere einfach nicht ansprechen, man interessiert sich ja nicht für alles bzw. kann sich nicht immer in die Charaktere einfühlen.


    Um zu Stephen King zurückzukommen: Bei ihm lohnt es sich schon, zwei oder drei verschiedene Werke zu lesen, da er imo einen sehr guten Schreibstil hat und verschiedenste Thematiken abdeckt und man daher nicht nach einem Buch schon die Flinte ins Korn werfen sollte. Auch wenn ich es natürlich verstehen kann. Ich lese auch kein weiteres Buch von einem Autor, wenn mir das erste nicht gefallen hat.

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Bei Autoren wie King, die ein unerschöpfliches Repertoire angesammelt haben bleibt es eben nicht aus, dass auch so mancher Schund darunter ist. Oder sagen wir mal: Bücher, die polarisieren. Ich persönlich musste mich durch "Tommyknockers" und "Das Spiel" ziemlich durchkämpfen. Auch das vielgelobte "Misery (Sie)" konnte mich nicht durchgehend fesseln. Hier wurde es bereits als 'Kammerspiel' bezeichnet, und als solches funktioniert es auch, wie die Verfilmung eindrucksvoll bewiesen hat - aber in Buchform: gähn. Nichtsdestotrotz weiß man auch die schwächeren Werke ein wenig mehr zu schätzen wenn man im Hinterkopf hat, dass der Autor auch anders kann - daher verzeihe ich King gerne jene Romane, die auf mich eher einschläfernd wirken, denn mit "The Stand", "Shining" oder "ES" - nicht zu vergessen die Turm-Saga - hatte er mich völlig in seinem Bann.

  • Ich würde Stephen King nicht zu meinen Lieblingsautoren zählen - dafür habe ich zu wenig von ihm gelesen.

    Genau genommen nur Carrie und der erste Band vom dunklen Turm. Ersteres fand ich ziemlich gut und letzteres so gut, dass ich mir relativ direkt den 2. Band gekauft habe, wenn auch noch nicht gelesen.

    Ach stimmt, ich vergesse immer "The body", was wir mal im Englischunterricht gelesen haben, lässt sich aber nur schwer mit anderen Werken von King vergleichen.
    Friedhof der Kuscheltiere habe ich mal angefangen, aber irgendwann nicht weiter, weil ich so viel um die Ohren hatte und da es nur von einer Freundin ausgeliehen war irgendwann mal zurückgegeben, allerdings fand ich den Anfang nicht schlecht und werde mir das Buch wohl irgendwann nochmal kaufen.

    Außerdem steht noch "Es" in meinem Regal, da ich Stephen King recht interessant finde und die neue Verfilmung mein Interesse am "richtigen Werk" geweckt hat.


    Insgesamt habe ich also noch nicht allzu viel von ihm gelesen, allerdings ist es ein Autor der großes Interesse in mir geweckt hat, weswegen ich mit der Zeit noch das ein oder andere Buch von ihm lesen werde, neben genannten vor allem auch den Rest der dunklen Turm Reihe und ein paar weitere Titel, wie z.B. "The Stand" stehen ebenfalls noch auf der Liste.

    Generell stehe ich ja unheimlicher und Horror Literatur auch recht aufgeschlossen gegenüber...

  • Da es bei mir noch einige Bildungslücken gibt, was das Gesamtwerk des Meisters betrifft, habe ich mir letztens "Sara" bestellt. Absolut unvorstellbar, dass dieses großartige Buch fast 20 Jahre lang von mir ignoriert wurde. Da das Feeling beim Lesen mich an eine Kombination aus "Love" und "Wahn", zwei meiner Top-Titel von King, erinnerte, hatte das Buch mich so fest im Griff wie lange keins mehr :D Wer weiß, was mir gerade noch alles entgeht, jedenfalls bin ich nun besessen davon, die ungelesenen Bücher nach und nach in meine Sammlung einzuladen :)

  • Seit etwa einer Woche stehen in der ARTE-Mediathek und auf YouTube die King-Doku "Das notwendige Böse" zur Verfügung. Wer es noch nicht gesehen hat und am gruseligsten Tag des Jahres (neben dem Staffel-Beginn von Promi-Big Brother) noch nicht weiß, was er sich zur Gemüte führen soll, sei damit gut beraten.