• Bei diesem 1989 Spiel handelt es sich um ein Famicom-Game von Capcom (basierend auf dem gleichnamigen Film), welches als Vorreiter der Resident Evil-Reihe gilt und Survival Horror mit Rollenspiel-Elementen verbindet.


    Außerhalb Japans ist das Game offiziell niemals erschienen, allerdings gibt es mittlerweile eine Fan-Übersetzung.


    2024 hat Shinji Mikami gesagt, dass er Interesse hätte Sweet Home einem Remake zu unterziehen, allerdings ist fraglich, ob dies mittlerweile möglich wäre. Dass wir Resident Evil haben, liegt nämlich daran, dass wegen der Lizenzen des Films ein Remake zu dem Zeitpunkt ausgeschlossen war.


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    1959 versteckte der berühmte Künstler Ichirō Mamiya mehrere wertvolle Fresken in seiner riesigen Villa, bevor er auf mysteriöse Weise verschwand. 30 Jahre später versucht ein Team von fünf Dokumentarfilmern, die Gemälde aus dem verlassenen, verfallenen Herrenhaus zu bergen. Beim Betreten werden sie vom Geist einer unbekannten Frau gefangen gehalten, die droht, alle Eindringlinge zu töten. Das Team beschließt, sich aufzuteilen und einen Ausweg zu finden, doch das Herrenhaus droht einzustürzen und wird von unzähligen Monstern bewohnt.


    Im Spiel kann man (fast) jederzeit zwischen fünf verschiedenen Charakteren wechseln, die auch in ein Team mit drei bzw. zwei Charakteren aufgeteilt werden können. Jeder einzelne Charakter hat zwei Item-Slots, einen Waffen-Slot und einen individuellen Gegenstand, der nicht zurückgelassen oder ausgetauscht werden kann.


    Die Hauptelemente des Spiels sind das Lösen von Rätseln, Inventar-Management und selbstverständlich das Überleben innerhalb des Anwesens. Dort lauern nicht nur Monster; die in zufallsbedingten, rundenbasierten Kämpfen auflauern können; sondern auch Fallen – stirbt ein Charakter, ist dieser für den Rest des Spiels nicht mehr brauchbar.

    Die essenziellen Gegenstände können dann nahe der Leiche gefunden und von den überlebenden Charakteren genutzt werden. Je nachdem, wie viele Charaktere überleben, fällt das Ending aus, wobei es in den meisten Fällen die Möglichkeit gibt einen Charakter noch zu retten, wenn dieser z. B. in ein Loch fällt.


    Neben der Item-Verwaltung, dem Survival und dem Anwesen ist eine weitere Ähnlichkeit zur Resident Evil-Reihe, dass das Spiel seine Geschichte mehrheitlich durch Notizen erzählt, es eine dedizierte Tür-Animation gibt und viel Backtracking erforderlich ist.


    Kennt ihr das Game?


    Ich hatte das Spiel bisher nicht selbst gespielt und dies für den Halloween-Monat (Oktober) mal in Angriff genommen und ich möchte zuerst einmal die lobenden Worte in den Raum werfen: Dafür, dass es sich um ein NES-Game handelt, hatte es wirklich viele einzigartige Ideen und war ins einer Umsetzung sehr, sehr kreativ und die Idee Horror mit RPG zu vermischen ist natürlich schon an und für sich sehr interessant.

    Wegen des Alters des Spiels bin ich auch wirklich mit viel Wohlwollen in die Erfahrung reingegangen und habe einen großen Teil meiner Kritik einfach auf das Alter und die Konsole geschoben – trotzdem bin ich nach Hinten raus dann doch eher mit einem schlechteren Gefühl aus dem Erlebnis gegangen, was nicht direkt an dem Spielprinzip per se liegt, sondern einfach an einigen Design-Entscheidungen, die ich maximal unfair und unnötig empfunden habe.


    1. Es gibt Fallen, die einfach nicht ersichtlich und regelrecht unfair sind. So gibt es einen Raum, den man betritt und dann sofort von Wassermassen weggerissen wird. Vorher gibt es dafür kein Indiz und wenn man mit einer dreier Gruppe den Raum betritt, dann bräuchte man drei Spitzhaken um rauszukommen – und zwar muss man jene Spitzhaken auch schleunigst haben, weil die Charaktere sonst ertrinken und sterben.

    Man muss also entweder vor jedem Raum abspeichern oder Gruppen auflösen, Räume einzeln betreten und dann schauen, was passiert. Es kommt mir mehr vor wie Trial-and-Error anstatt wirkliches Können oder Wissen.


    2. Items werden teilweise nicht unterschieden. Es gab ein Rätsel bei dem ich drei unspezifische Gegenstände in die Hände von Statuen legen musste. Letztendlich waren jene Gegenstände Kerzen, allerdings besondere, blaue Kerzen … nur, dass der Sprite einfach aussah wie die reguläre Kerze, die ich für das Weiterspielen aber nicht mehr gebraucht hatte, da ich das Licht bereits im Anwesen angemacht habe.

    Das Kuriose: den Sprite blau zu machen, wäre nicht einmal unmöglich gewesen, da Blau definitiv in der Farbpalette ist (Asuka ist z. B. blau).


    3. Es gibt Geister, die dich entführen und in einen anderen Raum bringen können. Während ich die Mechanik am Anfang noch nicht so schlimm empfand, wurde sie im Laufe des Spiels immer anstrengender. Teilweise wurden Charaktere so weggetragen, dass sie; um zurückzukommen; einen bestimmten Gegenstand benötigten. Wenn der weggetragene Charakter diesen Gegenstand nicht hatte, musste man halt mit einem anderen Charakter zurück, um den Charakter abzuholen.

    In einem Spiel, in dem man sowieso schon oft an Orte zurückmuss, ist dies natürlich irgendwann einfach nur nervig … und im letzten Dungeon war es einfach die Höhe.


    4. Dies ist nur eine Vermutung, da es mir nicht passiert ist, aber ich bin mir sehr sicher, dass es möglich wäre sich zu Softlocken und ggf. auch so, dass es nicht sofort auffällt. Rätsel benötigen z. B. manchmal Holzplatten, um an bestimmte Orte zu kommen, allerdings können diese einstürzen. Verbraucht man also alle Holzplatten und hat keine mehr, könnte es sein, dass man feststeckt.


    Andere Kritikpunkte; wie z. B. der Mangel an einer Karte; schiebe ich getrost auf das Alter und die Limitierungen und angesichts dessen finde ich schon sehr beachtlich, was man da gezaubert hat. Nur würde ich persönlich keine allgemeine Empfehlung aussprechen, wenn man in die „Kinderschuhe“ der Resident Evil-Reihe schnuppern will.

    Wenn man es spielen möchte; was definitiv eine sehr interessante Erfahrung ist; würde ich persönlich raten, dass man es entweder sofort mit einem Guide macht, um unfairen Fallen aus dem Weg zu gehen und immer sofort die optimalen Items bei sich zu tragen oder man auf ein Let’s Play (kommentiert, unkommentiert – wie es euch lieber ist) auszuweichen.


    Denn egal wie viel Wohlwollen man hat; denn ich bin NES-Game-Jank ja schon irgendwo gewohnt; finde ich, dass es hier die Spielerfahrung wirklich maßgeblich runterzieht, sodass ich das Spiel am Ende nur noch Scheiße fand und es im letzten Dungeon; trotz Save-Scumming; fast abgebrochen hätte.

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  • Dieses Ur-Resident Evil kennt man mittlerweile als Fan der Serie gut. Selbst gespielt habe ich es tatsächlich noch nie. Ehrlich gesagt würde ich das Gameplay wohl auch heute hassen. Allein der Umstand, dass die Charaktere alle nur sehr begrenzte Ausrüstungs/Item Plätze haben und dazu noch Spezialfähigkeiten, die man kennen muss, hat es immer zur Hölle für mich gemacht, allein daran zu denken, es durchzuspielen. Ich mag aber die Idee dahinter sehr. Survival Horror gepaart mit Rollenspielelementen war damals noch kaum verbreitet. Die meisten Horrorspiele waren eher Slasher/Adventure Spiele oder Text Adventures, zumindest jene, die mir so einfallen. Aus heutiger Sicht muss man definitiv anerkennen, dass Spiele wie Sweet Home und Alone in the Dark gekrochen sind, damit das Genre später laufen konnte und boy oh boy, ist es dann in den 90ern gelaufen.

    Trotz aller Schwächen, die halt alte Spiele so haben, fand ich es aber seiner Zeit schon voraus und auch ziemlich kreativ. Im Wesentlichen sind da einige Dinge, die später in Survival Horror Spielen und insbesondere in Resident Evil Spielen ganz normal wurden, bereits vorhanden und man kann deutlich einige der Parallelen im Gameplay erkennen. Es ist für mich eben eines dieser alten Spiele, die ich nie selbst zocken würde, bei denen ich aber wohl zu schätzen weiß, was sie für die Branche oder das Genre getan haben.

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  • Allein der Umstand, dass die Charaktere alle nur sehr begrenzte Ausrüstungs/Item Plätze haben und dazu noch Spezialfähigkeiten, die man kennen muss, hat es immer zur Hölle für mich gemacht, allein daran zu denken, es durchzuspielen.

    Doofe Frage: Was meinst du mit den Spezialfähigkeiten, die man kennen muss? Die Charaktere haben keine Spezielfähigkeiten, sie haben nur ein individuelles Item, welches aber immer ersichtlich ist (man sieht die Items am Sprite selbst) und auch stets im Menü zu sehen ist, so wie sich niemals verändern kann.


    Es ist nicht anders als würdest du ... keine Ahnung: Wissen, dass Garnet / Lily eine Heilerin/Beschwörerin ist und Zidane ist der Dieb in FFIX. Daran musst du ja auch nicht aktiv denken, sondern weißt es einmal und dann ist gut.


    Falls ich das irgendwie falsch verstehe, sorry. xD

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  • Doofe Frage: Was meinst du mit den Spezialfähigkeiten, die man kennen muss?

    Also einer hat eine Kamera, mit denen man die Wandbilder fotografieren kann, was ich noch im Kopf habe. Irgendeine hat ein Medkit zum Heilen, glaube ich und so weiter. Wenn ich das Spiel nun blind spielen würde ohne zu wissen, wann wer wo welche Fähigkeit einsetzen muss, um voran zu kommen, würde mich das echt nerven, ständig den Charakter wechseln zu müssen, weil ich ganz notorisch schlecht darin bin, die richtige Figur oder das richtige Item mitzubringen. Ich muss bei solchen Spielen fast ständig zurücklaufen, weil ich immer den genau falschen Kerl auswähle. Es ist bei zwei Kerlen oder wenig Inventarplätzen schon nervig, wie in manchen späteren Resident Evil spielen, aber ich glaube in Sweet Home gabs ja 6 oder sogar 8 Figuren die jeweils Fähigkeiten hatten, die man irgendwann brauchte (oder die meisten davon)

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  • Megaolf

    Achso, ja. Da muss man sich aber eigentlich nichts merken. Im Regelfall nimmt man einfach alle Charaktere mit und gut ist. Also, ich verstehe das Item-Management; daher mein Rat es mit Guide zu spielen; aber die Standard-Items der Charaktere und deren Nutzen ist eigentlich einfach zu merken, da man es eben auch alle am Sprite selbst sieht.

    Tatsächlich war das am Item-Management noch das Einfachste. Schlimm ist es, wenn man Story weiterspielt und dann 20 Räume zurück muss, weil man irgendwas braucht, was man ewig nicht gebraucht hatte und dann PLÖTZLICH brauchst.


    Fun Fact auch: Gesamt kann man ja nur 10 Items tragen (+ die 5 die jeder Char eben so hat) und man braucht für den Endboss 5 Gegenstände. Aber um zum Boss zu kommen braucht man auch noch Zeug. D. h. es ist eigentlich; wenn man nicht perfekt weiß, was man braucht; einfach nur noch hin und her rennen und Items aufsammen und wegschmeißen.

    Daher: FALLS man es spielt - ich würde es echt niemanden verübeln es 1 zu 1 nach Guide zu zocken.

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  • Daher: FALLS man es spielt - ich würde es echt niemanden verübeln es 1 zu 1 nach Guide zu zocken.

    Absolut und das meinte ich ja auch mit der Hin- und Herrennerei. Ehrlich gesagt würde ich es schon allein deswegen nicht zocken. Ich verwende ja manchmal Guides für Collectibles, aber wenn ich einen Guide für das Spiel an sich brauche, kann ich es ja gleich in einem Lets Play anschauen, aber da ist jeder anders.

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