Ghost in the Shell

  • Avatar stammt zwar aus der Feder zweier Amerikaner aber könnte genausogut rein japanischen Ursprungs sein, was Philosophie und Stil betrifft - so etwas kann ein echter Animefan, der mit der Materie vertraut ist, auch schaffen, wohingegen Ghost in the Shell wohl weniger von echten Animefans ins Kino gebracht wird, sondern eher eine große Leinwandproduktion mit viel Kohle dahinter ist. Mich wundert da immer, wo die Amis solche Ideen her haben. Ghost in the Shell ist zwar schon einigermaßen bekannt, dass man damit auch Mainstream Kunden bedienen könnte, aber es hat seinen Popularitätszenit schon lange überschritten, in den letzten zehn Jahren waren unendlich viele andere Anime weit angesagter, weswegen sie da gerade das ausgraben. Es wird am Ende ein Science Fiction Film mit Scarlett Johansson, die Vorlage bietet genug Freiraum und keine Vorgaben was Hintergrund und Story betrifft - klar gibt es wiedererkennbare Charaktere aber das ganze soll für das Mainstream Publikum sein, daher würde ich mir jetzt auch nicht erwarten, dass es mehr wird, als ein normaler Science Fiction Film, der halt den Namen Ghost in the Shell trägt und wo der ein oder andere Charakter optisch so ausschaut, wie im Anime - mehr nicht.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich hab mir den 90er-Anime und die Version mit Scarlett Johansson innerhalb einer Woche angesehen, daher war die westliche Produktion für mich ein wahres Fest.


    Der Plot des Films ist ziemlich stumpf und es wird nicht so recht erklärt, wer warum genau welche Ziele hat - sehr schade, da diese Version nochmal die ganze Geschichte von Major Kusanagi umkrempelt. Dafür ist die Dichte an Easter Eggs beziehungsweise Hommagen extrem groß, ich hatte allein von dem einen 90er-Film, den ich aus dem Franchise gesehen habe, gut zehn Aha-Momente und meine Kumpels meinten, auch die eine oder andere Stelle aus Innocence wiedererkannt zu haben. Zum Teil sind das nicht offensichtliche Dinge, wie die Kampfszene in dem Kanal, sondern kleine, relativ witzige Momente.



    Ich habe mir nicht zu viel versprochen, habe den Film nur in 2D gesehen und war deshalb auch nicht sooo weggeblasen von der CGI-Stadt. Da wurde zwar saubere Arbeit geleistet, es stört nicht wirklich und sieht einigermaßen real aus. Aber es war längst nicht so interessant wie die Aufnahmen realer Drehorte in Hongkong, die dem 90er-Film nachempfunden sind, zum Beispiel die Froschperspektive auf die Hochhäuser. Wo das CGI Schwächen hatte, war in der Unterwasserszene - die Quallen sahen aus wie bunter, verschwommener, auf einer PS2 prozessierter Müll. Die Entstehungsszene des Majors ist dafür aber wieder schön anzusehen, wenn auch nicht bahnbrechend. Nippel gibts aber diesmal keine, ihr Ferkel.


    Ein großes Plus des Films ist Takeshi Kitano. Ich liebe diesen Mann einfach über alles und wünschte, er hätte bei dem ganzen Film mit einem Riesenbudget auch noch Regie geführt, weil er so großartig ist. Auch, wenn meine Kollegen die Synchronisationsfrage nicht so positiv sahen wie ich.


    Insgesamt macht der Film nichts Besonderes, nichts wirklich Neues, er ist nicht die Offenbarung - aber er zeigt, wie eine anständige Live-Action-Anime-Adaption mit viel Kohle aussehen kann und macht mir Hoffnung, dass wir irgendwann die glorreichen Fleischberge von Akira oder sogar einen vertretbar aussehenden CGI-Evangelion bekommen werden. Vielleicht irgendwann sogar mit angemessenem Personal. Auf das westliche Aussehen des Majors wird sogar tatsächlich eingegangen, falls das ein Trost sein sollte.

    Nohr does what Hoshidon't.

  • Ich hab das Ghost in the Shell Franchise nun für mich persönlich beendet, leider mit einem negativen Eindruck. Nach den drei Mangabänden 1, 1.5 und 2, dem Animefilm und beiden Stand Alone Complex Staffeln kann ich von keinem einzigen Werk behaupten, dass es mir sonderlich gefallen hat. Wie man sieht habe ich mehrere Chancen verteilt, der Funke wollte allerdings nie auf mich überspringen. In erster Linie liegt das vermutlich am Setting, welches mich nicht von alleine angesprochen hat, sondern mir vielmehr vorgelegt wurde und ich danach gegriffen habe. Vereinzelte spannende Szenen oder Folgen wurden schnell wieder durch ermüdende Konversationen zunichte gemacht, insbesondere die Tachikomas gingen mir regelrecht auf den Geist. Die Handlungen waren in meinen Augen stets uninteressant, Aspekte über Ethik und Moral in Bezug auf den Fortschritt der Technik ebenfalls. Einzig und alleine die Openings der beiden SAC Staffeln fand ich mega gelungen und habe ich kein einziges mal übersprungen. Abgesehen davon habe ich nun eingesehen, dass weitere Chancen keinen Sinn mehr ergeben. Beliebt hin oder her, GitS ist absolut nicht meins und wird es wohl niemals sein. Höchstens den Realfilm gebe ich mir irgendwann noch, falls er mal im TV ausgestrahlt wird. Er schien ja recht gut angekommen zu sein, Erwartungen habe ich allerdings keine.

  • Netflix kündigte für 2020 ein neuen Ghost in the Shell Anime an. Ghost in the Shell SAC_2045. Ob es sich hierbei um die dritte Ghost in the Shell Stand Alone Complex Staffel handelt weiß ich nicht genau. Ich gehe aber mal stark davon aus.

    Regisseur Kenji Kamiyama ist auf jeden Fall beim Projekt involviert. Ob Yoko Kanno den Soundtrack macht ist bisher nicht bestätigt. Wäre aber wichtig das man sie mit an Board holt.


    https://twitter.com/NXOnNetfli…/1071192665008484352?s=19

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Ach, als an Weihnachten die vier Folgen Arise, danach Pyrophoric Cult und zuletzt The New Movie ausgestrahlt wurden, habe ich mich doch nochmal mit dem Ghost in the Shell Franchise auseinandergesetzt. Letzteres hat sich zu den anderen negativen Eindrücken eingereiht, aber von Arise war ich in der zweiten und dritten Folge sehr positiv überrascht. Fand die entsprechenden Handlungen interessant, die moderne Optik sah besonders bei der Stadt bei Nacht echt super aus und der Soundtrack fiel wieder einmal sehr auf. Die erste Folge auch war recht gut, die letzte dann leider schwächer. Nichtsdestotrotz fand ich die 4 Arise OVAs im Gesamtpaket bisher am besten.

  • Die Realverfilmung wurde soeben im Free TV ausgestrahlt und ich fand sie ein wenig durchwachsen. Richtig gut gefiel mir der Aufbau der Stadt in Bezug auf die entfernte Zukunft. Die vielen Hologramme haben das Setting schön vermittelt, auch wenn ich mich selbst in einer derartigen Stadt nicht wohlfühlen würde. Scarlett Johansson hat in die Rolle des Majoras sehr gut gepasst, gleiches gilt für Pilou Asbæk als Batou. Generell waren sehenswerte Effekte dabei und alles hat als Live-Action nicht seltsam oder total deplatziert ausgesehen, obwohl man es bisher nur als Anime und Manga kannte. Aber das Wichtigste ist weiterhin die Handlung und hier war ich mehr gelangweilt. Guter Anfang und rührende Auflösung über Motokos Herkunft, aber der Rest war nur naja. Ständige Wechsel zwischen ruhigen und actionreichen Szenen haben alles völlig durcheinandergewürfelt erscheinen lassen, der rote Faden hat mir gefehlt. Auch der Soundtrack hatte überhaupt nicht das Niveau von Yoko Kannos Kompositionen im Anime. Kann man mal gesehen haben, muss man allerdings nicht.

  • Auf Amazon wird eine Gesamtedition der beiden Ghost in the Shell - Stand Alone Complex Staffeln gelistet. KSM ist ja sonst nicht so bekannt dafür gute Preise anzubieten, aber knapp 70€ für beide Staffeln in ein Set, dazu noch eine wirklich hochwertige deutsche Synchronisation. Ist schon echt ein guter Preis.

    Das Ghost in the Shell Franchise ist einer meiner liebsten Franchise im Anime Segment. Die Serie gehört mit ihren beiden Staffeln zu einer der besten Anime aller Zeiten. Persönlich finde ich die Werke von Oshii noch ein Ticken besser, aber SAC steht direkt dahinter.

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  • Für die Blu-Rays zahlt man derzeit rund 80€. An sich ist das für 52 Animefolgen ein wirkich guter Preis. Ich möchte aber mal darauf hnweisen, dass ich bei Saturn im Laden beide Blu-Ray Staffeln für je 20€ gesehen hatte. Für ca. 30€ schon öfters. Der Einzelpreis entsprach demnach weniger als dem der neuen Gesamtbox, die mit der Zeit aber natürlich auch preislich sinken kann. Von daher: haltet einfach mal Ausschau, auch im Laden und nicht nur im Internet ;)

    Für mich übrigens nichts. Ich hab beide Staffeln auf DVD besessen und wieder verkauft. Hat mir leider nicht so gefallen wie erhofft, lediglich die Openings waren total stark.

  • Netflix kündigte für 2020 ein neuen Ghost in the Shell Anime an. Ghost in the Shell SAC_2045. Ob es sich hierbei um die dritte Ghost in the Shell Stand Alone Complex Staffel handelt weiß ich nicht genau. Ich gehe aber mal stark davon aus.

    Regisseur Kenji Kamiyama ist auf jeden Fall beim Projekt involviert. Ob Yoko Kanno den Soundtrack macht ist bisher nicht bestätigt. Wäre aber wichtig das man sie mit an Board holt.

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    Okay, der Stil gefällt mir gar nicht… erinnert mich an einen low-budget Anime-PS4-Titel… trotzdem: Ich habe Netflix und wenn es dann im April weltweit an den Start geht, werde ich reinschauen und mir selbst ein Bild machen… Full CGi in dem Stil sieht mir aber irgendwie vorerst ein bisschen zu niedlich für den sonstigen Tonus der Serie aus.

  • Zu niedlich ist, denke ich das richtige Stichwort. Passt vom Stil nicht so rein. Werd's mir aber sicher irgendwann geben, Netflix hab ich ja und GitS ist ein tolles Franchise. Es ist aber bisher immer noch nicht bekannt, ob es die dritte Staffel von SAC ist, oder? Ist 2045 dann was Eigenständiges?

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  • Das ist ja furchtbar. Ghost In The Shell war schon immer ein Franchise für eine Erwachsenen-Audienz. Es wurden ernste Themen behandelt, etwa gesellschaftskritische Fragen rund um die zunehmende Technisierung von Körper und Geist. Es ging um philosophische Fragen, um Terrorismus, es gab heftige Gewaltdarstellungen. Und es hatte einen ziemlich bodenständigen, realistischen Zeichenstil. Vor allem in Stand Alone Complex. Vergleichbar mit Wolf's Rain oder Cowboy Bebop.


    Jetzt hingegen weiß ich gar nicht, wie ich die behandelten Themen und die Story überhaupt ernst nehmen kann. Wenn alles so ausschaut, als würde ich ein Spin-Off Videospiel zu GitS mit Chibi-Look zocken. :wacko:

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    Ist nicht jedermanns, aber ich kann von mir schon mal sagen, dass ich zumindest das Ending mögen würde – bin großer Fan von Mili und kann somit immerhin schon mal eine positive Sache zu dem Anime sagen. (Okay, an „Inner Universe“ kommt es nicht ran, aber das wäre auch viel verlangt =P).

  • Der finale Trailer ist draußen. Am 23. April wird der neue GitS Anime auf Netflix starten. Ich lass mich überraschen. GitS hat schon immer neue technische Mittel für sich genutzt. Wenn es inhaltlich überzeugt, dann bleibt man auch am Ball.


    https://twitter.com/AIR_News01…/1241236682554265601?s=19

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  • Anscheinend war der letzte Trailer doch nicht der „Finale“, weil Netflix Japan hat noch einen rausgehauen:


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    Ich finde den Look einfach so brutal unpassend, dass ich in diesem Fall nicht sicher bin, ob ich überhaupt mal reinschnuppern werde… ich schau sonst eigentlich fast alles, aber Netflix Originale verpasse ich da schon manchmal und es würde mich jetzt nicht stören, wenn ich in diesem Fall ganz „verpasse“…

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    Ghost in the Shell: SAC_2045, die Serie von 2020 mit zwei Staffeln, wird für Japan eine editierte Version bekommen, welche noch in diesem Jahr in Japan im Kino laufen soll. Beide Staffel kann man sich Momentan auf Netflix anschauen, persönlich glaube ich allerdings nicht, dass eine editierte Version den Anime retten kann, der; meiner Meinung nach; leider sehr schwach war und nicht an den Klassiker ranreicht.

  • Der Film, von dem ich im obrigen Post gesprochen habe, wird am 23. Oktober in die japanischen Kinos kommen:


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    Die zugehörigen Staffeln kann man sich via Netflix anschauen und keine Ahnung, wie sehr sich dann dieser Movie Edit lohnt, vor allem da der Anime an sich nicht sooo gut ankommt und ich persönlich es als etwas verschwendete Ressourcen gesehen habe, den Anime noch einmal aufzuziehen...