Shin Seiki Evangelion (Neon Genesis Evangelion)

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  • Ich mag an den Charakteren gerade dieses Drama. Nicht nur, weil Interpretationsfreiraum entsteht und man über die Geschehnisse nachdenkt, was mir sehr liegt, sondern auch, weil sie eben nicht die Helden sind, denen alles gelingt und die das Böse so überhaupt nicht unerwartet in die Schranken weisen. Zwar finde ich an Shinji die ein oder andere Hauptcharakterkante, aber er ist angenehmer als jeder Davis, jeder Cloud, jeder Harry Potter.
    Dass es nicht jedermanns/jederfraus Sache ist, ist irgendwo schade, da die Serie einfach genial ist, aber man kann es eben keinem aufzwingen. Wegen der Charaktere NGE abzuschreiben, find ich zwar persönlich fast albern, aber es mag Menschen auch einfach überfordern.


    Für mich nahm der Anime damals auch mit Asuka richtig Fahrt auf. Alles davor fühlte sich wie eine Art Einführung an und ab Asukas Auftritt schien es mir von Folge zu Folge mehr und mehr Komplexitiät aufzufahren.
    Lustig ja auch, wie sie in der japanischen Fassung Deutsch spricht. Das kommt, glaube ich, an 2 Stellen vor, einmal während eines Telefonats und einmal im Evangelion. Die Serie schaut man nun wirklich nicht des Humors wegen, aber ich muss dabei auch an Misato denken, die etwas durchgeknallt ist. Umso krasser war ihr Drama, das sich erst sehr spät offenbarte.


    Ja, ich bin mir recht sicher, dass es D&R war. EoE steht neben der Neuauflage ganz oben auf meiner Liste. Ich muss nur einmal meine Animefaulheit überwinden.
    Wie sieht es aus? Die Remakes behalten wahrscheinlich den Kurs bei, dass sie die Story anders umsetzen, aber der Grundlinie treu bleiben?

  • Ich finde zwar das die Folgen mit Asuka durchaus besser sind, da dieser krasser Kontrast zwischen ihr und Shinji herrlich anzusehen ist, dennoch sind auch die ersten paar Episoden nicht zu verachten und ich finde nicht das der Anime so spät "erst Fahrt" bekommt. In der Folge wo Shinji abhaut, das Stachel-schwein-Dilemma, bekommt man ordentlich zu spüren mit welcher Art von Anime man es zu tun hat und welches Potenzial in ihr steckt - imo!


    Wie sieht es aus? Die Remakes behalten wahrscheinlich den Kurs bei, dass sie die Story anders umsetzen, aber der Grundlinie treu bleiben?


    Jein! EVA 1.01 erzählt ja quasi die ersten 6 Episoden neu in bester Animation! EVA 2.22 geht da schon etwas andere Wege und hat sogar eine komplett neue Charakter. Im Grunde aber wird schon das erzählt was EVA eben ist mit neuen Informationen und in einer Weise die Anno damals nicht möglich war. EVA 3.33 unterscheidet sich dann doch sehr stark von der Serie und zeigt deutlich das die Rebuild of Evangelion Reihe mehr als nur ein Remake sein will. Mir gefällts - ist aber eben auch nicht jedermanns Sache! EVA 4.44 kommt (angeblich) Ende dieses Jahres..


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  • Lesen, ja. Antwort vergessen, ja.


    Es mag durchaus auch meiner Erinnerung zu schulden kommen, dass ich einiges nicht mehr im Detail vor Augen hab. Ist ja doch das ein oder andere Jahr her, dass ich NGE und selbst EVA 1.01 gesehen hab.
    Ich wusste grob vorher, was mich erwarten würde. Ich hatte, bevor ich NGE selbst sah, lustigerweise aktiv in einem Forum mitgemischt (gut, im NGE Bereich eher als Mitleser denn Poster) und eine Fanfiction, die in ganz groben Zügen die Serie nachvollzieht, aber Beziehungsschwerpunkte und -freiheiten setzt, gelesen. Das mögen Gründe sein, warum die ersten Folgen mich vergleichsweise kalt ließen, da ich eben wusste, was für ein Psychoterror noch auffahren wird.


    Danke für die Infos zum Remake übrigens, Noa. Ich sollte definitiv mal meine EVA 2.02 DVD in Betrieb nehmen und bestenfalls vorher nochmal Teil 1 sehen. Ich komm dann gerne mit Eindrücken in den Thread.

  • Im Rahmen des zwölften Kurzanime von Anima(tor) Expo kam heute weiteres, neues Material zu Evangelion, was ziemlich furios aussieht. Anbei verlinke ich auch noch den siebten Kurzanime, der auch was von EVA zeigt.


    Ich nutze hier mal den Post um ein besonders interessantes Projekt, was mir schon vor Wochen aufgefallen ist, aufmerksam zu machen. Und zwar handelt es sich um Animatorexpo, welches ein Projekt von Hideaki Anno mit sein Studio Khara ist und in zusammenarbeit mit einem japanischen Medien- und Telekommunikations-Unternehmen entstand. Hier wird jeden Freitag ein Kurzanime per Stream auf der Seite angeboten und können sich auch gebührenfrei per iOS/Android Handy/Tablet angesehen werden. Letzten Freitag gab es ein Video zu Neon Genesis Evangelion und zeigt noch nie dagewesenes Material in typischer Shiro Sagisu Untermalung. Auch für Gundam Fans ist schon was dabei gewesen. Es wird eine Vielfalt an Filme von Originalprojekten bis hin zu Spinoffs, Promotion- oder Musikvideos angeboten.

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  • Evangelion Fans dürfen sich auf den kommenden Monat freuen, da auf Prosieben MAXX die drei Rebuild Filme auf dem Sender anlaufen werden. So startet der erste Film, Evangelion: 1.01 - You Are (Not) Alone, am Dienstag den 7. Juli um 22 Uhr und wird von Evangelion: 2.22 - You Can (Not) Advance am 14. Juli um 22:15 Uhr fortgesetzt. Der letzte Teil, Evangelion: 3.33 - You Can (Not) Redo, gibt es dann am 21. Juli um 23:00 Uhr. Die späte Ausstrahlung für Evangelion 2.22 und 3.33 ist aus Jugendschutzgründen erforderlich, da die Filme ungeschnitten erst ab 16 Jahren freigegeben sind.

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  • Ich habe nach all der Zeit endlich die letzten Folgen von Evangelion geschaut. Ich finde es schade, dass die Pause so lang war, denn so schlecht ist der Anime nicht. Vielleicht werde ich ihn mir eines Tages (was ich mit ein paar anderen Anime auch machen will), noch mal anschauen.
    Es ist ein beeindruckender Anime. Denn spätestens nach der Hälfte wird mehr und mehr klar: In diesem Anie geht es nicht um eine komplexe Story, oder eine schöne in sich geschlossene Geschichte zu entwickeln. Viel mehr ist es ein tief psychologisch/philosophisch interessanter Anime. Dazu sei gesagt, ich bin nicht unbedingt der größte Freund von Philosophie!
    Wichtig dafür sind natürlich die drei Hauptcharaktere und ihre Probleme, die anfangs nur angedeutet werden und gegen Ende direkt thematisiert werden. Der Storyverlauf ist eher monoton: Engel um Engel greift an und wird irgendwie vernichtet. Am Anfang scheint das alles zu sein, aber das ist ein Trugschluss, wie mir relativ spät auffiel: Neon Genesis Evangelion bringt einem auf schleichende und beeindruckende Weise die Charaktere näher. Vordergründig ist nicht mal die Charakterentwicklung (aber auch wichtig!), sondern wie man die Charaktere immer näher kennenlernt. Kaum ein Anime beleuchtet die Protagonisten so ausführlich und tief. Das fiel mir nach der Hälfte auf, auch wenn ich es lange Zeit vergessen hatte! Aber bei den letzten Episoden fiel mir das wieder auf.
    Es geht um das Wesen des Menschen. In einem interessanten, teilweise postapokalyptischen Setting verpackt. Der Mensch an den Rand der Existenz gedrängt, so dass die Frage nach dem Wesen des Menchen ihr entscheidend ist, nicht zuletzt wird der religiöse Aspekt angedeutet - Verhältnis zu Gott. Das ist das große Setting, die mysteriösen Engel, gegen die sich die in die Ecke gedrängten Menschen versuchen zu wehren. Das Wesen der Engel ist dabei nicht entscheidend, was gerade durch den letzten Engel sehr deutlich wird. Stehen sie viel mehr sinnbildlich für etwas? Ich möchte nicht behaupten, dass ich den Anime verstanden habe.
    Die letzten Folgen wurden mir als schlichtweg unverständlich und teilweise krank und bizarr beschrieben. Ich muss sagen, dies kann ich nur schwer nachvollziehen. Selten haben mich Animefolgen so mitgenommen wie diese. Scheinbar haben sie wenig mit der Handlung zu tun, aber die ganze vorhergehende Handlung war natürlich wichtig.
    Nun ja, es ist nichts für das Nachmittagsprogramm, da sie schon einen höheren Anspruch stellen. Ich kam allerdings gut mit und deswegen nahmen die Folgen mich so mit: Weil ich so drin war und der Sache gefolgt habe. Es sind keine Folgen die man danach detailliert wiedergeben kann, es ist eher eine Reise zum Wesen des Menschen, am Beispiel von Shinji. Es scheint um einen Jungen mit schweren Problemen zu gehen, so ist es! Aber dieser Anime regt zum Nachdenken an. Aber eben nicht über die Serie, sondern über den Menschen und auch über sich ganz speziell. Denn in all diesen scheinbar übertrieben Problemen kann man teilweise auch sich und andere wiedererkennen. Das hat mich beeindruckt, so etwas hatte ich glaube noch nie bei einem Anime.
    Man merkt, obwohl ich den Anime zwischendurch fast nicht mochte, hat er mich tief beeindruckt. Diese letzten Folgen, zwischendurch habe ich mich komisch gefühlt, wirklich komisch. Aber als sie zu Ende waren, war ich, wie Shinji wohl, irgendwie zufrieden.
    Wodurch definiert sich der Mensch und wird zu einem solchen? Für wenn existiert das Individuum? Was brauchen wir? Warum brauchen wir andere? Wie geht man am besten mit Leid um? Solche Fragen weren auf höchst intersesante Weise angegangen. Und das ohne sinnloses Grübeln über die Welt, sondern einfach auf den Menschen fixiert.


    Die Charaktere waren wie gesagt sehr gut. Irgendwie gab es unter den wichtigen keine hohlen und langweiligen Charaktere. Es waren natürlich zum einen die sehr schwierigen Shinji, Asuka und Rei, die man immer verstehen konnte. Aber auch Katsuragi, Ritsuko, Commander Ikari und Kaji (ist der so?) waren Charaktere mit Tiefe und eigenen Motiven. Und nebenbei gab es noch die beiden Freunde die wichtiger waren, sowie einige Nebencharaktere, die aber ebenfalls nicht hohl wirkten, bis auf die rein funktionellen natürlich.
    Commander Ikari, ein Hassobjekt für viele Schauer dieses Anime. Sicherlich erscheint er wenig sympathisch und wie ein Irrer. Teilweise ist er wirklich kaum verständlich, gerade gegen Ende. Aber dennoch wird einem der Charakter durchaus schmackhaft gemacht und hat zum Teil auch nachvollziehbare Motive, das gefällt mir.
    Gegen Ende wird auch klar, ich denke mal, das ist kein Spoiler, dass der Anime durchaus ohne Bösewicht in dem Sinne auskommt. Es gibt die Engel, die für mich eher symbolische Bedeutung haben (ich werde mir im Bett sicher nochmal den Kopf über den Anime zerbrechen). Und es gibt da Adam, der zusammen mit Lilith und den Evas eins der großen Mysterien der Serie ist.
    Gerade der kurzweilige Charakter Kaboru war in seiner Rolle sehr interessant.


    Auf einmal könnte ich schwärmen von dem Anime, es ist komisch. Ich bin froh, dass ich ihn zu Ende geschaut habe und kann ihn weiterempfehlen, man soll sich blooß nicht von zähen Passagen abschrecken lassen! Wenn man ein Mensch ist der, egal ob freiwillig oder unfreiwillig, viel grübelt, bzw. man bereit ist bei einem Anime auch mal den Kopf einzuschalten, ist dieser wirklich super.
    Ich werde keine Punktzahl vergeben, weil das schlichtweg unfair wäre. Es ist NICHT mein Lieblingsanime, aber es gibt Gründe, weshalb ich mich von einer Bewertung distanziere. Erstmal hatte ich eine lange Pause und müsste ihn vielleicht wirklich noch mal schauen um mir ein besseres Gesamtbild zu machen. Ich habe ihn auch nicht den ganzen Anime über mit der richtigen Motivation gesehen.
    Und zu guter Letzt ist ein Vergleich zu anderen Anime schlichtweg nicht möglich: Der philosophische Wert und Anspruch dieses Anime ist mit anderen einfach nicht zu vergleichen.


    Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas als Abschluss zu diesem Anime sage, aber: SUPER!

  • Auch wenn die Antwort sehr spät kommt, will ich sie dennoch hier dokumentieren, da ich in letzter Zeit nicht wirklich dazu gekommen bin und es auch vergessen hatte. Zunächst freut es mich das du den Anime zu ende gesehen hattest und auch deine Gedankengänge erläutert hast. Ich möchte dir mit diesen Beitrag, welcher evtl. etwas länger werden könnte, nicht nur Klarheit bezüglich des Anfang verschaffen, sondern auch den anderen Lesern über die Mysterien des grandiosen Evangelion erläutern bzw. näher bringen, doch zunächst werde ich erstmal auf die Rahmenbedienung des Anime eingehen:


    Wie viele es sicherlich wissen oder es leise erahnen können, ist dieser Anime ein Kultanime, der nun seit über zwei Jahrzehnte das Medium Anime und Manga sehr stark beeinflusst und es sowohl in Japan als auch international ein großes Publikum erschlossen hat. Dabei stand der Anime anfangs unter keinen guten Stern, nicht nur bei der Produktion gab es große Probleme, denn schon in der Entwicklungsphase spaltete sich das Team von GAINAX, das verantwortliche Studio, und Hideaki Anno, der Schaffer des Werkes, fiel in großer Depression, welche sich stark auf Evangelion auswirkten. Immerhin wurde sein Vorwerk, Nadia und die Macht des Zaubersteins, fast gnadenlos von Kritikern vernichtet und es als schlechtes Remake von Hayao Miyazakis Laputa Schloss im Himmel abgetan, hierbei muss man aber beachten, dass Hayao und Hideaki große Freunde sind, seitdem sie gemeinsam an Nausciaä zusammen arbeiteten und auch das Drehbuch zu Nadia entstand in Kooperation mit beiden Regisseuren. Nun folgte also die große und vier Jahre andauernde Depression, in welcher sich Anno stark mit der Emanationstheorie in Verbindung mit dem Sephiroth, ausgehend von der lurianischen Kabbala, beschäftigte. Auch die Metaphysik und Erkenntnistheorie und sämtliche philosophischen Modellen aller Art, sowie Religionswissenschaft, Psychologie und das Konzept der Kommunikationsregeln sind in dieses Werk eingeflossen.
    Ich wiederhole es nochmal kurz: Der Anime entstand in einer kritischen Situation in einem gespaltenen Studio, mit einer Handvoll von Leuten und ein sehr geringeren Budget, das Studio GAINAX stand kurz vorm Aus, und der zuständige Regisseur war stark depressiv. Das Projekt ging also nach über 2 Jahren Planungen und Spannung innerhalb des Team im Herbst 1995 an den Start und bereits nach wenigen Folgen wurde dieser Anime stark kritisiert und nicht so verstanden wie Anno es wollte. Die Folge war das man während der Produktion, Anime werden nahezu zeitgleich produziert und ausgestrahlt, das ursprüngliche Drehbuch aufgab und Anno es komplett umschrieb. Hierdurch konnte das übrige Budget nicht mehr für ursprünglich geplante 37 Folgen nicht mehr verwendet werden und auch bereits konzipierte Szenen waren nutzlos geworden. Es gab also mitten in der Serie (ab Folge 14 oder so) ein spürbaren Schnitt und die Serie wandelte sich viel früher und intensiver zum eigentlichen Thema. Das Resultat kennen wir alle als Serie, die am Anfang "lahm" erscheint und gegen Ende den Zuschauer mit umfangreichen Fakten zu oben genannten Thema um die Ohren wirft und man als durchschnittlicher Zuschauer nur resignieren kann.


    Der Clou hierbei ist aber, es ist durchdacht und verständlich. Das Konzept geht aber erst auf, sobald man den abschließenden Film, The End of Evangelion, welcher, nicht wie irrtümlich geglaubt, ein alternatives Ende der Serie darstellt, sondern dass gleiche Ende wie die Serie darstellt, gesehen hat und dann später nochmals die Serie rewatch. Nur während man in der Serie in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere sieht, wird man in EoE mit dem Folgen der Außenwelt, also der Verschmelzung aller Individuen zum LCL-Meer, konfrontiert. Der Kernpunkt ist vor allem die Kommunikation zwischen Zuschauer und den Charakteren selbst. Der Kernpunkt ist die gescheitere Kommunikation zwischen zwei Menschen und die Kritik an der Lebensweise der Okatus. Siehe hierzu mein eigenes Zitat aus der vorherigen Seite:


    Das besondere an Evangelion sind seine Charaktere. Fast jeder von ihnen hat mit psychischen Problemen, Ängsten und um die Anerkennung seiner Mitmenschen zu kämpfen und dieser Kampf wird dem Zuschauer ziemlich schonungslos vor Augen geführt. Ursache für diese Konflikte sind grundsätzliche Dilemmata, die das Leben eines jeden Menschen prägen und eine zentrale Rolle in Annos Philosophie spielen. Die Tatsache, dass sich einige über das „ewige Gejammer“ der Charaktere beschweren, beinhaltet selbst eine Hintersinnigkeit: Hideaki Anno wollte, dass der Zuschauer nicht motiviert wird, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Seiner Meinung nach sind Animes für das jüngere Publikum vor allem ein Mittel zur Realitätsflucht, weswegen sie nur die Animes sehen, bei denen die Charaktere zur Identifikation einladen. Satt dessen soll der Zuschauer dazu gebracht werden, sich ernsthaft mit dem Inhalt des Filmes auseinander zu setzten. Auf diese Weise wollte er auch Kritik an der Lebensweise der Otakus üben. Dass er damit auf Unverständnis stößt ist meiner Meinung nach ein Indiz für die Richtigkeit seiner Annahme.


    Diese Art von Kritik in ein ähnlichen Konzept findet man in dem Anime-Musikvideo Me! Me! Me! wieder, welches ebenso von Hideaki Anno im Jahre 2014 kreiert wurde. Ich erläutere es mal näher, denn es lässt sich 1:1 auf Evangelion übertragen und das Resultat ist in 6 Minuten wunderbar konzipiert worden: Es handeln nämlich um den in Japan bekannten 'Otaku'. Jemand, der sein Leben verhältnismäßig übertrieben und beinahe in einem ungesunden oder zerstörenden Mass einer Leidenschaft, beispielsweise Anime, Videospielen oder Hentai hingibt. Jemand, der viel Zeit und Geld in seine Leidenschaft investiert und in Folge dessen sozial verarmt. Dieser fokussierte Typus wird im erwähnten Video durch sein Zimmer hervorgehoben: unordentlich - wenn nicht beinahe versifft, wenn man die überall verstreuten Zigaretten beachtet, der Fernseher läuft - man kann davon ausgehen, dass dieser ewig läuft - während der Charakter schläft und im Bildschirm spielt sich Erotik ab, die Ausstattung des Zimmers ist stark auf Anime und Hentai fixiert - was man beispielsweise an Poster und (selbst zusammengebauten) Actionfiguren erkennt.
    Im weiteren Verlauf wird das Video mehr und mehr abstrakt, die Geschehnisse sind nicht mehr sehr leicht festzumachen und man findet sich vorwiegend in einem Meer aus Farben, Pornografie und Musik wieder. Man bemerkt im Verlaufe des Videos eine Frau, die weint und offenbar eine Bindung zur dargestellten Figur hat - oder zumindest hatte, denn dieses Bild scheint eine vergangene Vision zu sein und es taucht auch mehr und mehr eine nackte Frau auf, die tanzt, die große Brüste hat und vor allem eins tut: verdammt erotisch sein. Diese erotische Frau wirkt wie ein Feind, eine Art Blutegel, der den Protagonisten aufsaugt und zerstört. Dies wird im Video in Form von Kannibalismus aufgezeigt. Dies lässt im Hinblick auf das Thema die Schlussfolgerung zu, dass es sich hierbei um eine Sucht handelt, die den Protagonisten einnimmt und sich - wie eine Sucht sich nun mal verhält- massiv und sehr destruktiv auf das Leben einwirkt. Es mag sich hier um eine sehr starke 'Leidenschaft' zu Anime handeln oder evtl. die Hingabe zu Hentai, und das lässt sich erkennen, ist es ein Problem. Es ist 'böse' - so wird es im Video konstant suggeriert und dieses Problem - personifiziert durch jene erotische Frau - steht der Beziehung im Wege... der Beziehung zur Freundin des Protagonisten, die - wie man ja sehr schnell sieht - weint und traurig ist. Sie ist traurig, weil der Protagonist - wie man ebenfalls sieht - sich von ihm abwendet. Er kann sich ihr nicht hingeben, weil sein Leben auf anderes Thema fixiert ist - man siehe sich sein Zimmer an.
    Also: die Sucht übt sich destruktiv auf die Beziehung, der Protagonist wird von dieser verschluckt. Er fühlt sich offenbar leer und wird von seinen Süchten konsumiert. Im weiteren Verlauf sieht man Szenen, die einem Ego-Shooter gleichen. Der Protagonist setzt sich zur Wehr (gegen erwähnte erotisch dargestellte Frau), kämpft gegen seine Süchte an - doch diese ist stärker, übermannt ihn und dies wird im Video auch sehr deutlich gezeigt. Der Protagonist verliert seine Freundin und in den letzten Szenen sieht man, wie die 'böse' Frau, welche die Sucht (Anime, Pornografie, Internet, was auch immer) personifiziert, den Protagonisten küsst und im folgenden ist auch sein Kopf zu sehen: er hat den Kampf verloren und ist in seinem Teufelskreis gefangen: das Video beginnt dort, wo es aufgehört hat, es 'loopt' sich. Der Kreislauf kann nicht unterbrochen werden und es beginnt von Neuen.

    Alle diese Elemente, in der richtigen Kombination, ergeben Sinn und stellen sehr eindrücklich die Probleme dieser Gruppe, den bereits erwähnten 'Otakus' auf. Ich vertrete die Ansicht, dass die gezeigte Pornografie und Gewaltdarstellung vonnöten war, um die richtigen Eindrücke und Gefühle zu übermitteln, weil dies eben das Leiden der Betroffenen darstellt. Man wird aufgefressen, man ist hilflos, man kann nicht entkommen und es zerstört das soziale Leben, man vereinsamt, man versinkt und verwahrlost. Depressionen treten auf. Und damit zurück zum eigentlichen Thema von Evangelion: Depression, Verarbeitung, Akzeptanz und Kommunikation.


    Wie das Ende der Serie selber sagt, gibt es nicht DIE eine Wahrheit, sondern so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt. Daher sind meine eigenen Spekulationen und Interpretationen auch nur ein beschränkter Blick der objektiven Wahrheit. Eine sehr weit verbreitete Theorie, welche auch bestätigt wurde, besagt, dass Evangelion sich wiederholt. Nach dieser ist EoE die erste und Rebuild die zweite Wiederholung. Nach der TV-Serie ginge es quasi wieder mit dem Film Death & Rebirth von vorne los und nach EoE geht es mit Eva 1.11 ein weiteres Mal von vorne los. (Hierbei muss man aber verstehen, dass es sich um keine reine Wiederholung der Handlung an sich handelt, sondern um ein Loop, der die Handlung fortsetzt.)



    Es ist also klar, dass der Anime übergreifend einzigartig ist und mit sein kontroversen Themen und die Art wie er sie behandelt einfach zeitlos ist, was auch erklärt, wieso der Anime immer und immer wieder aus der Tiefe geholt wird und neu diskutiert und interpretiert wird. Und dennoch gibt es viele Dinge die noch unklar sind und über die man noch lange drüber philosophieren kann. Was hat es genau mit dem Second Impact und den schwarzen und weissen Mond auf sich? Während also mit dem First Impact der schwarze Mond von Lilith entstand und man bei der Bergungsexpedition den weissen Mond von Adam, welcher in der Antarktis schlief, fand, wäre hierbei fast ein Konflikt zwischen Adam und Lilith entstanden. Adam und Lilith-basierende Wesen (Lilim) können nicht koexistieren, behaupten sie beide doch die alleinige Herrschaft über den Planeten für sich.


    Offenbar gehört sowohl zu Adam als auch Lilith eine Lanze (Die Lanze des Longinus). Diese Lanze gilt demnach als eigentlicher “Kopf” und Steuereinheit aller weiteren Prozesse – sie kontrolliert Adam beziehungsweise Lilith. So muss man annehmen, dass Lilith‘s Lanze bei der Wucht des Einschlags zerstört wurde – und sie sich nun “frei” entfalten konnte – die Geburtsstunde der Lilim, des menschlichen Lebens war besiegelt. Adam, beziehungsweise die Lanze Adams aber “bemerkte” dieses, und so versetzte sie Adam in einen auf ewig andauernden Tiefschlaf. Das menschliche Leben hatte die Vorherrschaft auf dem Planeten Erde, und so wollte die Lanze verhindern, dass es zu einem Konflikt kommt. Denn die Frucht des Lebens aus Adam hervorgehende Wesen und die Frucht der Weisheit, welche aus Lilith hervorging, können schlicht und einfach nicht koexistieren.


    So wäre alles gut gegangen, wäre da nicht der Fund der Schriftrollen vom Toten Meer, sowie alle darauffolgenden Ereignisse. Die Gründung der Geheimorganisationen Seele und Gehirn (wird nach dem Unfall und Tod von Yui aufgelöst und als NERV neu gegründet); und eben auch die Expedition in die Antarktis. Bei selbiger sollte eine Art Kontakt-Experiment durchgeführt werden. Anzunehmen ist, dass die Teammitglieder den (schlafenden) Adam entdeckt haben, und die dazugehörige Lanze entfernten. Adam erwachte, wohl aber nur teilweise – sodass seine “Kinder”, die Engel – entstehen konnten. Schnell aber wurde dieses Prozedere unterbrochen, nämlich als man die Lanze nun – nachdem man sie in Lilith‘s Blut getränkt hatte – wieder in Adams Seite stach. Die Reaktion: die verbotene Kombination von Adam / Lilith führte zum Second Impact.


    Adam löste den Second Impact zum Selbstschutz und als Abwehrmaßnahme aus. Ein Großteil der Erdbevölkerung kam durch den Vorfall um, und die Meere sind seitdem rot gefärbt durch das Blut Adams. Doch, er wurde nicht vollständig vernichtet: eine scheinbar seelenlose Embryoform blieb zurück, die NERV an sich nahm. Mithilfe dieser wollte man den Kontext zu den Bedingungen aus den Schriftrollen herstellen – Adam war nun (zumindest teilweise) kontrollierbar. Die Lanze wurde offenbar nicht bei der Explosion zerstört, stattdessen nahm man sie und verwendete sie bei Lilith – so blieb ihre Form von nun an konstant (was auch bedeuten könnte, dass das Leben auf der Erde sich seitdem nicht mehr weiterentwickeln würde). Adams Seele ging jedoch ebenfalls nicht verloren – sie ging über auf ein Kind, welches in genau diesem Moment des Second Impacts geboren werden wurde – Kaworu. Aus nicht so ganz eindeutigen Hintergründen ging die Seele Lilith‘s ebenfalls auf ein Kind über – Rei Ayanami. Vielleicht verhält es sich hierbei wie mit den Engeln und Menschen – es herrscht quasi ein ständiger Konkurrenzkampf zwischen Adam und Lilith.


    Den Schriftrollen konnte Seele nun entnehmen, dass ungefähr 15 Jahre später die ersten Engel erscheinen würden, um sich mit dem Adam in Embryoform zu vereinen. Demnach währen diese Engel während der Phase der “lanzenlosigkeit” Adams vor dem eigentlichen Kontakt-Experiment entstanden, und sind aus nicht 100%tig eindeutigen Gründen nur davon beseelt, zu ihrem Ursprung zurückzukehren. Dies hätte etwas zur Folge: nämlich, dass alle Lilim-basierenden Lebensformen auf der Erde vernichtet würden. Deshalb will NERV dies unter allen Umständen verhindern – sie wollen, dass die Menschheit überlebt (vorerst) – und später wollen sie ihren eigenen Plan verwirklichen, beziehungsweise den von Seele. Es gilt hierbei also, die entstandenen Engel zu vernichten, aber (indirekt) eben auch Kaworu – der offenbar kein Engel auf physischer, wohl aber auf psychischer Ebene ist; beherbergt er die Seele (oder nur einen Teil davon) von Adam selbst. Denn: wäre er ein Engel wie die vorherigen, und würde zusätzlich noch die Seele Adams in sich tragen – wäre der wahre Adam wieder vollständig und es gäbe ein ganz anderes Finale als das was wir kennen. Eher vorstellbar ist, dass nach Kaworu’s Tod die Seele von Adam wieder in die Embryoform zurückgekehrt ist (die sich nun implantiert in Gendos Hand befindet) – und so kommt es zur finalen Vereinigung von Rei (Lilith’s Seele), Lilith selbst (Körper) und Adam (Körper und Seele) – und an die Spitze des überirdischen Schöpfungsprozesses wird Shinji gestellt (der Kabbala nach als Krone).


    Damit kommen wir wiederum zum Ende der Interpretation und auch zum Ende dieses sehr lang gewordenen Beitrages; Alles von Adam entnommene wird zu Adam zurückkehren, wie Kaworu es selbst am Ende der Serie sagt und SEELE formte hiernach ihr eigenes Szenario, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Zum Schluss möchte hier noch auf dieses wunderbare AMV aufmerksam machen, welche, nicht nur anhand der Lyrics, sondern auch von der Bildgewalt, sehr gut die Empathie, zwischenmenschliche Kommunikation und Leere in Evangelion darstellt.

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  • Im Grunde genommen ist es unmöglich, Hideaki Annos Lebenswerk allumfassend zu beurteilen – dennoch möchte ich’s versuchen.



    Die Serie fängt damit an, dass der 14-jährige Shinji Ikari von seinem Vater in die so genannte Geo-Front bestellt wird, um mithilfe eines Evangelion einen Engel zu besiegen, der gerade dabei ist, die Stadt Neo Tokyo 3 anzugreifen. Da merkt man bei genauerer Betrachtung schon, dass weder Zuschauer noch Shinji erkennen, was eigentlich vor sich geht und womit sie konfrontiert werden. Dabei wirkt schon alles von der visuellen Gestaltung her sehr interessant. Alles scheint in einer Welt eines SF-Szenarios zu spielen, in der die moderne Technik dazu bestimmt ist, das Leben auf der Erde zu erhalten und es vor den Angriffen der Engel zu schützen. Schon hier merkt man, dass man es bei NGE mit einer sehr besonderen Form der Science Fiction zu tun hat, denn es werden technische, physikalische, chemische Elemente in allerlei verschiedenen Facetten und Details mit weltfremden Dingen kombiniert, wie dass Maschinen eine gewisse Lebenskraft in sich bergen. Auch tauchen schon zu Beginn viele der Hauptcharaktere auf, von denen man sich jedoch nur ein schwammiges Bild machen kann – außer dem Protagonisten, der einen sehr schüchternen und weniger selbstbewussten Eindruck macht und nicht so wirkt, als wolle er seine Aufgabe erledigen. Wie sollte er auch? Weder hat er, wie schon erwähnt, ein starkes Selbstbewusstsein, noch eine gute Beziehung zu seinem Vater, der Shinji auch in dieser Situation eher abweisend behandelt und nicht so wirkt, als brauche er ihn wirklich oder würde etwas von ihm auf menschlicher Ebene wollen. Seht ihr, worauf ich hinaus möchte? Die Art, wie NGE den Zuschauer in die Geschichte einführt, ist unglaublich clever. Man erfährt genug über die Charaktere, sodass man ein, wenn auch schwammiges, Bild von ihnen hat, andererseits aber auch nicht zu viel, sodass das Interesse für sie weiter gewahrt bleibt und man nicht zu viele Informationen auf einen Haufen hat, damit der Verlauf flüssiger ist. Dasselbe gilt dafür, wie die Welt und die SF eingeführt wurden. Denn es geht nicht nur darum, was ich darüber schon im Vorfeld erwähnt habe, sondern auch um die vielen Mysterien um die Geschichte und den Ursprung der Engel, Evangelions etc., die sich durch die lückenhaften Informationen ergeben, die man zu Beginn bekommt. Allerdings sollte man von Anfang an interessiert an die Serie herangehen und hinterfragen, was gezeigt wird, denn all das, was ich bisher besprochen habe – eher alles, was die Serie hat – wird einem nicht auf dem Silbertablett serviert. Bei oberflächlicher Betrachtung wirkt NGE eine lange Zeit über eher wie eine typische Action-Mecha-Serie, auch wenn von Anfang an auffällig sein sollte, dass die Figuren, die die Evangelions steuern müssen, nicht wie in älteren Mecha-Serien vollen Mutes den Feind auf epische Art und Weise besiegen, sondern realistisch auf ihre Situation reagieren. Dass das vielen nicht gefällt, ist mir bekannt, aber es war vorher nie dagewesen und ich finde es genial.


    Dann möchte ich auch schon zu einem der Hauptkomponenten überhaupt kommen, die Evangelion ausmachen: die Charaktere! Wie schon erwähnt, ist Shinji alles andere als ein selbstbewusster Protagonist und gibt sich auch im Rest der Geschichte sehr ängstlich und verzogen, was für viele einer der Hauptprobleme an Evangelion ist. Aber wie will man sich das vorstellen? Anders als so, wie Shinji letztendlich gestaltet wurde, ergäbe NGE überhaupt keinen Sinn, zumal mir Shinjis menschlicher und komplexer Charakter sehr gut gefällt. Dazu kommen eine Menge Charaktere mit unglaublich guter Charakterisierung. Selten waren Dialoge so abwechslungsreich, menschlich und inhaltsvoll. Die Charaktere müssen mit inneren Konflikten kämpfen, haben ihre Vorlieben und sonstigen Details und haben klare Ansichten und Meinungen, betrachten aber alles aus verschiedenen Sichten, sodass jeder Charakter mit seinen festen Eigenschaften seine guten und schlechten Seiten mit sich bringt. Gerade Misato Katsuragi hat mir verdammt gut gefallen, da sie wirklich in der Lage ist, Dinge zu sagen, die ihr nicht passen, und Menschen mal richtig vor den Kopf zu stoßen, wenn es sein muss. Andererseits hinterfragt sie auch stets ihr eigenes Verhalten, sieht Fehler ein und denkt anhand derer darüber nach, ob ihr Verhalten wirklich berechtigt ist. Dazu kommen die Dialoge – womit ich eher die aller Charaktere anspreche –, die vielleicht sogar perfekt sind, wobei ich sehr vorsichtig mit dieser Bezeichnung bin. Während in vielen anderen Animes nur dahergeredet wird, geht es in NGE um zwischenmenschliche Themen, Charaktereigenschaften, Beziehungen, Entscheidungen während brenzliger Kämpfe, Wissenschaft oder selbst kleine, aber wichtige Dinge wie, welche Kleidung einer Figur am besten gefällt und und und. Andererseits geht es in den Dialogen, gerade durch Charaktere wie Shinji oder Asuka, oft um Depression, Hass oder das Weglaufen vor der Realität und andere philosophische, psychische Dinge. Außerdem möchte ich noch hervorheben, dass u.a. Shinjis Entwicklung sehr gut ist. Auch wenn man es nicht auf den ersten Blick merkt, beeinflusst sein Umfeld ihn sehr stark in seiner Verhaltensweise. Dabei hat er eine klare, feste Meinung dazu und den Dingen, die man von ihm verlangt. Allerdings sieht er es auch oft, wenn er sich dazu aufraffen muss, eine Aufgabe zu erledigen, obwohl er es vehement nicht möchte. Dabei wird alles so überzeugend, sensibel und bedacht ausgearbeitet, dass die Wirkung auf den Zuschauer gewaltig ist. Nun, bevor ich zum Charakterklimax der Serie, einem der Höhepunkte schlechthin, komme, muss ich …


    … noch genau auf den SF-Aspekt der Serie genau zu sprechen kommen. Hideaki Anno sagte mal, er hat alles, was er weiß, in sein Werk gesteckt, was man auch bei diesem Aspekt ganz deutlich merkt. Es wird mit so vielen verschiedenen Elementen aus der Physik, der Chemie und ein wenig auch aus der Astronomie gespielt, dazu Lebenselemente hingefügt und daraus eine Fiktion der Wissenschaft kreiert, wie sie kaum origineller, befremdlicher, aber auch echter sein könnte. Dabei spielen auch die Engel eine große Rolle, die schon vom Design her einen befremdlichen Eindruck erwecken sollen. Obwohl man nicht viel über sie erfährt, kann man sich als Zuschauer durch das Wenige, das man tatsächlich erfährt, den eigentlichen Verlauf der Geschichte und deren Hintergründe zusammenstöpseln, welche Wurzeln und Ursprünge die Engel haben, welche Fähigkeiten, Absichten und Intelligenz sie entwickeln und wie sie, sowie das gesamte Szenario des Animes, die menschliche Psyche beeinflussen. Das Ganze wurde so unglaublich interessant aufbereitet, und mit so viel, aber nicht zu viel, Spielraum für Interpretationen. Auch stellt man sich während des Schauens immer die Frage, was mit den Evangelions und dem Besiegen der Engel nun eigentlich erreichen will. Ist es etwas für gewöhnlich Wünschenswertes, wie ein normales Leben ohne Krieg gegen Kreaturen wie die Engel, oder doch etwas, was bis in die tiefsten Wurzeln des Lebens hineinreicht? Alles Fragen, die nie klar beantwortet werden, aber auf deren Antworten es mehrere Hinweise gibt. Zuletzt möchte ich hervorheben, wie interessant es zu beobachten ist, wie die Charaktere mehr und mehr die Kontrolle über ihre eigene Wissenschaft und Technik verlieren, was auch stark mit der bereits besprochenen Seite der Engel verbunden ist. So werden die Charaktere immer belasteter, die Stimmung immer ernster und düsterer und die Welt an sich immer zerbröckelnder. Das führt uns auch mit zum Charakterklimax, der kaum zu beschreiben ist. Nie gingen Charakterbeziehungen, innere Gewissensfragen etc. so tief in die Seele wie bei Neon Genesis Evangelion, da diese nicht nur unglaublich tiefgründig, sondern auch menschlich elaboriert sind. Im Höhepunkt kommen die Charaktere nicht mehr damit klar, einander nicht verstehen zu können, müssen sich voreinander rechtfertigen und Antworten auf ihre Fragen finden. Im Mittelpunkt steht der Hauptcharakter, der von jedem Charakter, einschließlich sich selbst, anders betrachtet und beurteilt wird. Dabei gibt es innerhalb der einzelnen Sichtweisen so viele Parallelen und Überschneidungen, die aber auf geheimnisvolle Art und Weise dennoch Sinn ergeben, dass es kaum möglich ist, den Überblick zu behalten. Alles führt gegen Ende mit einer gewaltigen Intensität darauf hin, ob Shinji es wirklich schafft, sein Gewissen zu beherrschen, seinen Schatten zu überspringen und vieles mehr.


    Technisch gesehen ist Evangelion ein schwieriger Fall. Einerseits gibt es sehr gute Kampfanimationen, andererseits auch sehr, sehr viele Standbilder, was viele als Problem sehen, ich jedoch nicht, da die Wirkung des visuellen Aspekts auf den Zuschauer nicht geringer wird und das grandiose Directing die mangelnden Qualitäten zweifellos wieder wett macht. Zusammen mit dem wunderschönen Soundtrack arbeitet der Anime vor allem auf die Atmosphäre hin, die unglaublich intensiv ist. Atmosphäre in Anime lässt sich generell m.E. am besten dadurch beschreiben, dass alle Elemente einer Serie, sei es das Setting oder die angesprochenen Themen, eine Stimmung erzeugen. Und dies hat NGE grandios in der Hand. Durch die vielen philosophischen Dia- und Monologe hat der Zuschauer generell während des Schauens meist all die philosophischen Fragen im Kopf, was unfassbar gut ins dystopische Setting der Welt passt. Dadurch sind gerade Momente, in denen Shinji einfach allein auf die weite, zerstörte Welt während des Sonnenuntergangs blickt, so unbeschreiblich effektiv! Zu dieser Stimmung tragen auch die sehr ernsten Charaktere Gendou und Rei bei, wobei beide mit ihrer Emotionslosigkeit und Gendou mit seiner Kaltherzigkeit sehr glaubwürdig verkauft wurden, was nicht einfach ist. Andererseits gibt es auch viele Momente, in denen die Atmosphäre recht locker ist, was gut zur Abwechslung beiträgt. Aber oft fühlt es sich so an, als ziehe der Anime einen weniger in seine Welt, sondern in die Seelen der Charaktere, was ich so nie zuvor oder irgendwann wieder erlebt habe.



    Was lässt sich abschließend sagen? Die Bezeichnung Meisterwerk ist hier wohl weit untertrieben, denn auch ein Meister des Faches Anime könnte niemals durch seine Kenntnisse in dem Bereich eine solche Serie produzieren. Übrigens ist der Rewatch-Wert sehr hoch, denn wenn man schon den gesamten Anime kennt, fallen einem beim nochmaligen Schauen gerade am Anfang viele Dinge auf, die vorher unauffällig blieben. Neon Genesis Evangelion prägte den modernen Anime wie kein zweiter. Man kann davon halten, was man möchte, aber die Qualitäten, mit der es aufkommt, und sein kultureller Einfluss sind unabstreitbar.

  • @Columbo Mir persönlich haben die letzten beiden Folgen auch sehr gefallen. Viele meinten ja, es wäre langweilig oder sinnlos. Aber ich persönlich hab diese Auseinandersetzung sehr genossen und konnte damals auch was mit für mein eigenes Leben nehmen. So gesehen hat Anno also erreicht was er wollte. Die in der Serie versteckte Philosophie anderen Menschen näher bringen, damit sie eventuell etwas damit anfangen können. :P

  • Hab kürzlich die Mangareihe beendet und diesbezüglich einen Review verfasst. Im Anschluss werde ich aber noch ein paar eigene Worte loswerden.


    Obwohl es sich bei Neon Genesis Evangelion um einen Meilenstein der Anime Geschichte handelt und in diesem Fall der Manga nicht das Originalwerk ist, so habe ich den Anime bis auf die ersten paar Folgen leider noch nicht gesehen und beziehe mich im Review somit lediglich auf das in meinen Augen tolle Werk in Form des Mangas. In einigen Punkten erledigt die Reihe ihre Arbeit wirklich sauber und das macht sich natürlich beim Gesamteindruck bezahlt.


    Im Fokus der Geschichte steht der vierzehnjährige Schüler Shinji Ikari, der unter dem Titel „Third Child“ zum Geheimdienst namens NERV berufen wird. Wie dieser Titel bereits sagt ist er eines von drei ausgewählten Kindern, die riesige Kampfroboter steuern sollen. Die Erde litt einst nicht nur unter dem Second Impact, ein Meteoriteneinschlag auf welchen zahlreiche Todesfälle sowie starke Klimawandel folgten, sondern wird auch noch von feindlichen Robotern attackiert, die die Menschen als Engel bezeichnen. Eben gegen diese Engel werden die Evangelion-Kampfroboter eingesetzt, um eine verheerende Zukunft für die Menschheit zu verhindern.


    Klingt anfangs noch nach einem gewöhnlichen Science-Fiction Manga, entpuppt sich allerdings schnell als fesselndes Werk, dessen Stärke unter anderem die Charaktere sind. Shinji ist kein Held, eher gesagt möchte er keiner sein. Schwere Umstände aus der Vergangenheit haben ihn eher zum Einzelgänger gemacht, wobei vor allem sein Vater Gendo eine erhebliche Rolle spielt. Er ließ seinen Sohn in dessen Kindheit zurück und ausgerechnet bei NERV sehen die zwei sich wieder. Jedoch wirkt er kaltherzig und erteilt seinem Sohn lediglich Befehle bezüglich des Evangelion-Roboters, wodurch dieser mental in einen inneren Konflikt gerissen wird, wie er weiterhin zu seinem eigenen Vater stehen soll. Bei Rei Ayanami dagegen, dem „First Child“ das wenig Emotionen zeigt, nimmt Gendo eine Vaterrolle ein und das lässt anfangs selbstverständlich Fragen offen um Neugier beim Leser zu wecken. Stattdessen wohnt Shinji bei NERV-Mitarbeiterin Misato Katsuragi, deren eigener Alltag meist etwas Kopf steht und mit der neuen Aufgabe als Erziehungsberechtigte leicht überfordert wirkt. Im Laufe der Geschichte stoßen noch weitere wichtige Figuren zum Cast dazu, darunter auch das „Second Child“, wobei jeder trotz grober Informationen noch einen unbekannten Kern besitzt, an den sich die Reihe nach und nach heranarbeitet. Charakterentwicklung ist bei NGE ein zentrales Stichwort und diese gelingt absolut positiv. Selbst durch kleine Geschehnisse, vermischt mit Emotionen, werden später interessante und unerwartete Wendungen rausgehauen, sodass eine sich stetig steigernde Story samt Sympathien entsteht.


    Neben den Charakteren und ihren Aktionen spielen selbstverständlich die Kämpfe eine zweite große Rolle, bei denen auch Teamwork gefragt wird. Die Reihe ist äußerst actionlastig und alles andere als langweilig, da sie mit einem guten Kampfsystem um die Ecke kommt. Die Evangelion-Piloten besitzen eine sogenannte Synchronisationsrate mit den Robotern, deren Werte eben bei den ausgewählten Children im grünen Bereich liegen und die Kontrolle ermöglichen. Alle Bewegungsabläufe erfolgen nämlich rein durch Gedankenkraft. Das zieht allerdings den Nachteil mit sich, dass Schäden am Kampfroboter zu unglaublichen Schmerzen bei den Piloten führen, ganz als wären es ihre eigenen Körper. Die Kämpfe sind spannend, anschaulich und auf hohem Niveau, leiden aber teils unter einem vollkommen allgemeinen Problem von Mangas, nämlich dass Zeichnungen trotz oder eben aufgrund vieler Details ein wenig unübersichtlich werden können. Ich kann NGE an sich diesbezüglich keinen Vorwurf machen, da richtige Animationen für das Action Genre nun mal besser als Manga Panels geeignet sind, dennoch fällt es an manchen Stellen auf und sollte in meinen Augen definitiv erwähnt werden.


    Einzig und allein die Tatsache, dass im Durchschnitt nur rund ein Band pro Jahr veröffentlicht wurde, hat den Lesefluss bei etlichen Käufern sicherlich gestoppt. Doch da es letztes Jahr nun der finale Band nach Deutschland geschafft hat, steht den Leuten nun nichts mehr im Weg in den vollen Genus von NGE zu kommen. Das dickste Minus wäre hiermit beseitigt!


    Fazit:
    Mehrere Bände an einem Tag zu lesen war bei mir Standard, vom ersten bis zum letzten Manga hat mich Neon Genesis Evangelion überzeugt. Insbesondere in der Anfangsphase gab es noch einige erheiternde Sprüche oder Konversationen sowie Konflikte zwischen den Figuren, von denen mir manche wirklich ans Herz gewachsen sind. Im weiteren Verlauf wird diese teils lockere Atmosphäre aber stark verdüstert und bis zum Finale hin ernsthaft erzählt, welches es schafft furios und beruhigend zugleich zu sein. Die Reihe sollte nicht nur bei Action- und besonders Sci-Fi-Fans keinesfalls im Regal fehlen, sondern ist auch für einen Re-Read recht gut geeignet.


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    Es hat mir schon sehr gut gefallen wie man merkt, besonders da ich nicht gerade ein Sci-Fi Fan bin. Mit folgendem Text möchte ich nochmal ein bisschen auf die Charaktere eingehen und dabei ebenso spoilern! Diese Inhalte werden natürlich entsprechend verpackt ^^
    Dennoch: Öffnen auf eigenen Gefahr, da der Manga meines Wissens nach vom Anime abweicht!


    Hervorheben möchte ich deutlich meine drei Lieblingsfiguren: Rei Ayanami, Toji Suzuhara und Shinji Ikari. Alle drei fand ich sehr sympathisch und teils haben sie mich auch zum Lachen gebracht. Bereits nach kurzer Zeit konnte ich mich mit Toji extrem gut identifizieren. Das Meiste, was er von sich gab, konnte ich nur unterstreichen, he he.



    Rei war schon ein toller Charakter. Kalt, nüchtern, aber teils auch cool und insgesamt total süß. Zusätzlich gab es bezüglich ihrer Hintergrundgeschichte immer noch ein dickes Fragezeichen, sodass man mehr über sie erfahren wollte.



    Shinji hat mir hauptsächlich gefallen, da er im ersten Drittel manchmal verdammt gute Sprüche auf Lager hatte. Außerdem konnte man ihn auch sehr gut verstehen, bis zum Ende hin. Und wenn ich so einen Vater hätte, ui, das würde mich ärgern.


    Des Weiteren möchte ich noch Pen-Pen und Misato Katsuragi erwähnen. Besonders der Pinguin war nur eine Nebenfigur, die amüsieren sollte - was übrigens super gelang - während Misato eben die Aufpasserin für Shinji spielen musste.



    Zum Schluss noch was zum Ende:



    Zusammengefasst war es nicht perfekt, da es auch Charaktere gab mit denen ich nichts anfangen konnte oder die besagten Actionszenen oftmals überfüllt waren, allerdings noch sehr gut. Den Anime würde ich auch mal gerne schauen, falls sie irgendwann die Gelegenheit dazu ergeben sollte :)

  • Evangelion. Eine sehr besondere Serie für mich. Etwas persönliches. Es ist alles andere als perfekt und hat seine Schwächen, aber auch so viele Stärken in anderen Bereichen, wo selbst moderne Anime bis heute lächerlich oberflächlich wirken. Nie greifte ein Werk tiefer in die Materie des Anime selbst, seiner Gesellschaft und hält den jüngeren Zuschauern ein Spiegel vors Gesicht. Es klingt sicher sehr merkwürdig, aber Evangelion hat mein Leben geprägt und besitzt ein großen Stellenwert für mich.
    Die Momente in den man Selbstzweifel hat, sich selbst nicht leiden kann und mit seine Probleme nicht fertig wird, erinnern mich immer an Evangelion. So bizarr es klingt, die verarbeitende Depression in diesen Werk hilft ein selber, es ist eine Reflektion und am Ende; sieht man das Glück. Nur wer sich selbst liebt, ist in der Lage andere zu lieben. Man ist es wert geliebt zu werden.
    Evangelion prägte wie kein anderer den modernen Anime und gilt als Kulturstück Japans.
    Allein die Qualität der letzten beiden Folgen und End of Evangelion sind eine große Errungenschaft des filmischen Medium.

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Ich kann immer und immer wieder was zu EVA schreiben. Evangelion ist für mich das beste was je in der Erzählung erschaffen wurde. Kein anderes Werk hat mich so sehr als Mensch geformt und meine Interessen im frühen Alter schon gelenkt. Evangelion ist so reich an Kultur, Sprache und Kunst. Evangelion ist vermutlich das originellste und ehrlichste Werk innerhalb der Animation und die Kombination aller relevanten Wissenschaften der Science-Fiction und Ethik verschmilzt mit der Metaphysik. Dabei entstand ein Werk über Philosophie, was schlussendlich selbst die Philosophie wird und den Gedanken der Kommunikation neu aufwirft. Evangelion präsentiert kulturelle und gesellschaftliche Probleme und behandelt unser all verantwortliches Bewusstsein.
    Was filmisch und künstlerisch in den letzten beiden Folgen + The End of Evangelion geleistet wurde ist einmalig. Alles was der Anime aufbaute wird in der Konklusion vollendet.


    Irgendwann habe ich genug Zeit und Muse und setze mich an weiteren Rewatch und schildere hier meine Sicht über einzelne Folgen. Darüber gibt es so viel zu schreiben.

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  • Netflix kündete an, dass der Kultanime aus dem Jahre 1995 und sein Sequel Film End of Evangelion ab Frühjahr 2019 auch auf Netflix zum streamen angeboten werden.

    Theoretisch müsste ich auch noch erwähnen, dass der Recap Film Death & Rebirth auch zum Netflix Katalog hinzugefügt wird, aber ich kann nur davor warnen sich von diesen Film fern zu halten. Serie + EoE sind das wahre.

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  • Seven Seas gab vor zwei Tagen die Lizenzierung der Evangelion Anima Light Novels bekannt. Der erste Band wird Ende Oktober 2019 erscheinen. Grundsätzlich müsste ich mich ja freuen, denn mehr Evangelion Material in einer mir zugänglichen Sprache, jedoch macht mich die Beschreibung der Novel skeptisch. Die LN streicht das Ende der Serie (also Episode 25 und 26) und stellt ein alternatives Ende dar.

    Weiß nicht, ob es sowas braucht, da gerade dieses kontroverse Ende die Serie perfekt beendet. Gerade da so viele Leute versuchen es zu streichen und davon abzuraten zeigt wunderbar das dieses Ende funktioniert und bis heute wohl Leute nicht die Intention von Hideaki Anno verstanden haben. Anno wollte mit Evangelion aufzeigen, wieso Eskapismus schlecht ist, jedoch nutze die Otaku Kultur Evangelion, um der Realität zu entfliehen.

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  • Es wurde bereits gemunkelt, als Netflix bekannt gab die weltweiten Streamingrechte an Evangelion zu besitzen, aber nun ist es auch bestätigt. Evangelion bekommt auch im deutschen eine neue deutsche Synchronisation. Ich bin alles andere als begeistert von der Neuigkeit. Klar die alte Synchro ist bei weitem nicht perfekt, aber die Dialoge und Texte sind soo passend gewesen. Hoffe man verkrampft sich nicht zu sehr mit der neuen Synchro. Im Idealfall noch top Besetzung und auch Mühe in das Dialogbuch setzen.


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  • Der kanadische Publisher Udon Entertainment bringt im März ein Hardcover Artbook zu Evangelion heraus. Das Artbook unter den Titel Neon Genesis Evangelion: TV Animation Production Art Collection fokussiert sich auf Charakterdesign Entwürfe, Mechadesign, Technikkram wie Waffen, Fahrzeuge oder Architektur in der Animeserie.

    Für mich ein Pflichtkauf. Werde da noch einige Zeit nach Release warten, damit ggf. mein örtlicher Buchhändler es reinkriegen kann, ansonsten muss es via fremdsprachige Bücher per Amazon bestellt werden.

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  • Mittlerweile sind es auch wieder zwei Jahre her, wo man bekannt gab, nun an den vierten und letzten Film der Evangelion Rebuild Reihe zu arbeiten. In der Zeit dazwischen sind nahezu gar keine Informationen veröffentlicht worden. Doch das änderte sich heute. Auf den offiziellen Evangelion Twitter Account postete man ein Bild des Dialogbuches und gab im gleichen Zug bekannt, dass die Arbeiten an der Synchronisation begonnen haben. Starten soll der Film nächstes Jahr in Japan. Wir im Westen werden also noch zwei Jahre warten müssen, bis wir den Abschluss der vor über zwölf Jahren begonnen Rebuild Serie sehen können.


    https://twitter.com/evangelion_co/status/1108247545577246720

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  • Morgen geht Evangelion weltweit auf Netflix an den Start. Jeder der auch nur ansatzweise Interesse am Medium Anime hat, hat ab morgen keine Ausreden mehr sich diesen Kultanime und Meisterwerk nicht anzusehen.

    Ich bin ja gespannt, wie die neue deutsche Vertonung ist. Werde es bei Gelegenheit auch mal wieder rewatchen. Evangelion geht immer.

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  • Echt, es gibt eine neue, deutsche Vertonung? Was hat denn mit der alten nicht gestimmt? =O


    An sich hätte ich nichts gegen einen Rewatch in HD, und ich hätte noch einen verfügbaren Probemonat auf Netflix. Jemand von euch muss mir sagen, ob der neue deutsche Dub gut ist, hehe.

  • Was hat denn mit der alten nicht gestimmt?

    Abgesehen davon, dass permanent Namen falsch ausgesprochen wurden (Shinchicken…)?


    Leider ist dies bei dem neuen Dub auch der Fall und die Übersetzung ist ziemliche Meh, wirkt altbackener als das Original – aber immerhin noch viel besser als die Englische, auch wenn diverse Kaoru/Shinji-Szenen trotzdem eher semi-eindeutig vom Dialog gestaltet wurden, während die Intention im Japanischen eigentlich keine Fragen offen lässt.


    Verstehe allerdings nicht, wie man es schafft, die Namen falsch auszusprechen… kein Peil… als gäbe es keine Möglichkeit sich vorher das Original anzuhören und zu sehen „Oh, ach so spricht man Namen?"


    Achso: Außerdem konnte das Ending nicht lizensiert werden, weshalb NGE auf Netflix kein Ending hat.