Warum Anime/Manga?

  • Es gibt allerlei Gründe warum ich Anime schaue.


    Erstmal ist es die schon angesprochene Genrevielfalt ein Hauptkriterium. Wurde ja schon ausreichend und gut erklärt, also spare ich mir das mal. Besonders dass man diese Vielfalt auch in einem einzigen Anime erleben kann, wie Meow schon geschrieben hat, das würde in einem Realfilm in den meisten Fällen einfach nicht funktionieren, es wäre entweder lächerlich oder Hipsterscheiße. Deshalb kann ich im Gegensatz zu Filmen auch kein Lieblingsgenre nennen. Ich mag Realserien natürlich auch, aber man kann nicht von der Hand weisen dass dem "Echtsein" viele Hände gebunden sind, wo man als Animeproduzent seiner Fantasie einen viel freieren Lauf lassen kann.


    Ansonsten schalte ich halt auch gerne mal ab und möchte leichtere Kost sehen, da kommen dann die vielen Moe, Healing, oder allgemein ruhige Werke gerade recht. Man kann sich da einfach wunderbar entspannen, amüsieren, oder was auch immer. Andere gucken stattdessen vielleicht Sitcoms oder gar RTL-Scheiße, ist ja auch ok, aber bevor ich zusehen muss wie Charlie Sheen und das fette Kind wieder scheiße bauen und vulgär vor sich hinvegetieren oder Domi wieder ekelhaftes Essen kocht, schaue ich mir lieber was Süßes an, gefällt mir einfach besser.


    Ansonsten gibt es auch einfach so viele Anime, jedes Jahr kommen mehr als 100 dazu, man findet einfach immer was, man muss nicht mal suchen. Und Anime sind kürzer und in positiver Weise kurzweiliger, da kann man in viel mehr Geschichten eintachen als in westlichen Medien.


    Ansonsten mag ich halt kawaii stuff, süße Sachen sind toll, Schulmädchen sind toll, passt doch alles. Es macht einfach Spaß diese seichte Unterhaltung zu genießen um seine eigenen Anspannungen mal für eine Zeit zu vergessen. Natürlich benutzen gerade das viele peinliche Anime-Nerds gerne als Realitätsflucht, was eher weniger gut ist und auf eben diese Anime ein dummes Klischee wirft, man sollte schon öfter mal duschen und rausgehen, so ist das nicht.

  • Wenn mich jetzt jemand persönlich fragen würde, warum ich Anime schaue, dann könnte ich ihm das wohl nicht einfach mit "Drauflosreden" sagen. Um ehrlich zu sein musste ich jetzt nämlich erst mal gründlich nachdenken, warum das so ist. Schließlich bin ich eigentlich erst letzten Herbst so richtig damit durchgestiegen. Davor habe ich ab und zu mal Mangas gelesen, wobei ich zu denen auch nur gestoßen bin, als ich letztes Jahr hier im Forum 3 Stück beim Kreativ-Wettbewerb gewonnen hatte. Mittlerweile habe ich einen richtigen Drang, dauernd neue Serien und Mangas auszuprobieren, und die Sache ist auch nicht gerade billig.


    Hauptsächlich sind es für mich Story und Effekte, weshalb ich zu Anime greife. Immer häufiger sage ich zu irgendwelchen Filmen, die mal wieder ins Kino kommen, dass das doch nur Müll ist, nachdem ich den Trailer gesehen habe. Besonders als ich jetzt letztens bei The Hateful 8 im Kino war, ist man bei den ganzen Trailern, die alle mit gleicher Musik nach dem gleichen Prinzip abliefen, komplett verblödet. Durch das vermehrte Abwenden von diesen Dingen habe ich mich zugleich auch unbewusst dem östlichen Markt zugewendet.
    Bei Anime ist es eben so, dass man durch das Zeichnen viel mehr Möglichkeiten hat. Ich nehm jetzt mal Tokyo Ghoul als Beispiel: Halb Mensch, halb Ghul. Ich will nicht wissen, wie schrecklich das aussehen würde, wenn man das real verfilmt hätte. Von Fullmetal Alchemist muss ich auch erst gar nicht anfangen. Man legt die Hände auf den Boden und lässt einen Gegenstand erscheinen, im Gegenzug dazu entsteht ein Mulde. Solche Techniken als Hauptbestandteil von normalen Filmen würden schnell ein Trash-Werk daraus werden lassen, über das sich Oliver Kalkofe demnächst bei SchleFaZ auf Tele5 lustig macht. Als Anime und Manga dagegen sieht es richtig ansprechend aus und FMA Brotherhood hat mich nicht umsonst vom Hocker gehauen.


    Oftmals werden dann halt noch gute Gags in diese Werke eingebaut und das ist eine prima Ergänzung. Allerdings unterscheidet sich das Genre, das ich mir angucke, nicht von dem der Realfilme. Letztendlich habe ich mein ganzes Leben lang mich mit dem westlichen Zeugs beschäftigt und irgendwann bei vielen Sachen die Nase voll gehabt. Aber dass ich schon immer ein Action-, Spannungs- und Humor-Fan war merkt man weiterhin.


    Wo Anime bei mir jedoch nicht Überhand gewinnen konnte, dass sind Filme/Serien, die rein auf Humor getrimmt sind. Ich ziehe mir eigentlich täglich auf RTL Nitro abends Sitcoms rein und Schwachsinnsfilme wie Top Secret! oder die Monty Python Werke zählen einfach zu meinen absoluten Favoriten. Wenn der Anime keine gute Story hat, dann reizt er mich eigentlich herzlich wenig.

  • Digi hat gestern ein sehr informatives und auf den Punkt genaues Video heraus gebracht, welches die bereits hier im Thread festgestellten Stärken des Medium gegenüber westliche unterstreicht. Da ich es für sehr wertvoll halte, möchte ich es mit euch teilen:


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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Um nicht unnötig ein neues Thema zu diesen eh speziellen Thema aufzumachen, missbrauche ich mal diesen alten Thread und erweitere ihn mit der oben eingeführten Frage. Wieso sind japanische Manga den amerikanischen Comic überlegen oder sogar anderen Medien? Worin liegt der Reiz und welchen Vorteil seht ihr in Manga?


    Ich persönlich erachte das Medium Manga als das stärkste Medium, aufgrund seiner Vielfalt, sowie der Tatsache, dass der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt sind. Selbst die Panelführung treffen auf keine Limitation und können nach Notwendigkeit der Geschwindigkeit und Atmosphäre der Handlung angepasst werden. Im generellen profitiert die eigene Führung durch ungeahnte Techniken und Möglichkeiten.
    Manga sind wesentlich übersichtlicher als Comic und besitzen eine eigene Dynamik. Sei es eine chronologische Reihenfolge von Bewegungen die nachvollziehbar sind oder die Gestaltung einer Kulisse. Den Vorteil den ich in Manga gegenüber Bücher sehe, sind die visuelle Metaphern und allg. die Kraft der Bildersprache. Es gibt sehr wohl Manga die in ihr schreibe hätten ebenso Bücher sein können, nur eben in der gezeichneten Form ihre volle Wirkung entfalten.

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  • Warum Anime/Manga?
    Gute Frage, die ich einfach beantworten kann:
    Weil mich die Geschichten interessieren.


    Mir ist es eigentlich egal, ob das, was ich lesen oder sehen will, jetzt ein Anime, Manga, Cartoon, Buch oder sonst was ist, wenn ich die Geschichte interessant finde. Auch wenn ich nicht nur auf die Story schaue. Bei Mangas interessiert mich auch etwas der Zeichenstil, auch wenn für mich eher die Story ausschlaggebend ist. Außer, wenn der Zeichenstil schon beim Cover so klischeehaft auf Süß getrimmt ist, dass man alleine vom Ansehen schon Diabetes bekommt.


    Also wie bei Tokyo Mew Mew:

    Es ist so süß- holt euer Insulin raus!


    Irgendwie sieht das Cover nach einem langweiligen Shojo aus und irgendwie hört sich die Story für mich auch nach einer Nachmache von Sailor Moon an.

    Welcome back to Trench

  • Hm, also ich find ja vorallem die Zelda Mangas richtig cool gemacht, z.b gibt es beim OoT und MM Manga immer wieder Einblicke in Szenen, die nicht so im Spiel vorgekommen sind und die sich der Mangaka selbst ausgedacht hat. Ich steh allgemein total auf "erweiterte Universen" und Fan-Theorien und sowas. Da kann man sich echt stundenlang mit beschäftigen.
    Und ganz allgemein mag ich eben den Zeichenstil der meisten Mangas. Gerade bei Soul Eater werd ich immer recht neidisch, weil ich weiß, dass ich nie so gut werde.

  • Mein exzessiver Anime und Manga Konsum lässt sich wohl damit begründen, dass die beiden Medien sehr leicht zugänglich sind und eine sehr große Vielfalt besitzen. Ich bin ein großer Fan von Kunst und betrachte viele 'Unterhaltungsmedien' als etwas größeres - mehr als sie eigentlich sind. Kunst ist eine Form des Ausdrucks, Emotion und dieser Fluss von narrativ und visuellen wird gerade in den beiden japanischen Medien sehr gut umgesetzt. Ebenso sind sie nicht so zeitintensiv wie Serien oder Videospiele. Ein regulärer Anime aus der Season umfasst 12 x 24 Minuten und läuft wöchentlich an ein bestimmten Tag zur einer bestimmten Uhrzeit. Ebenso ist es mit Manga, die erscheinen zumeist in ein wöchentlichen oder monatlichen Magazin. Hat man sich erstmal rein gefuchst und die Oberfläche von Mainstream und 08/15 Highschool-Geschichten durchbrochen, wird man hunderte außergewöhnliche Zeichnungen, sowie Handlungen finden, die mein Glauben an dieses Medium bewahren. Und zu guter letzt, sie machen mir am meisten Spaß.

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  • Für mich sind Anime oder Manga nichts anderes als eine weitere Form von Medien, die man konsumiert. Es ist für mich in der Hinsicht auch irgendwo gleich, ob ich nun eine Fernsehserie mit "echten" Darstellern schaue oder eine animierte, oder ob ich einen Roman oder einen Manga lese. Es sollten mich halt nur die Geschichte interessieren, die Charaktere und der Stil, und wenn das stimmt, schau ich es mir auch gerne an bzw. lese es.


    Ein Problem, das ich jedoch mit Manga habe, ist, dass die meisten Bände einfach nach maximal einer Stunde durchgelesen sind, und dafür dann rund 7 Euro oder mehr zu zahlen und dann einen Monat auf die Fortsetzung zu warten, sehe ich irgendwo nicht ein. Da kaufe ich mir dann doch lieber einen in sich abgeschlossenen Roman für 20 Euro, der mich dann aber auch ein paar Abende unterhält. Das ist dann auch der Grund dafür, weshalb ich kaum Manga lese. Ich habe ein paar wenige da, wobei ich die allermeisten entweder geschenkt bekommen habe oder gebraucht für ein paar wenige Cent gekauft, sonst wäre das nicht so meins.
    Ich kann den Reiz dahinter aber schon irgendwo verstehen, nur ist der Kosten-/Leistungsfaktor für mich einfach nicht genug, dass ich nun Manga sammeln wollen würde. Ich möchte damit auch auf keinen Fall die Mühe, die hinter einem solchen Werk steckt, niedermachen, nur wie gesagt: Ich muss es nicht haben, für mich funktionieren Romane einfach besser.


    Bei Anime sieht es schon ein wenig anders aus. Die kann man dann auch gerne mal nebenher laufen lassen und Anime-Filme sind ja meist nicht länger als andere Spielfilme auch. Das ist dann schon eher meins, auch wenn ich im Vergleich zu vielen anderen Usern hier sicherlich auch nur sehr wenig schaue. Aber ich sehe auch generell relativ wenige Filme und Serien, sodass das nicht zwangsläufig mit Anime zu tun hat, sondern meinem Konsumverhalten an sich. Hier gibt es aber in der Tat auch so einige schöne Werke, die ich gerne angeschaut habe und mir dann auch gerne die Box ins Regal stelle oder den Anime auf Netflix/Amazon Video schaue, sofern er da verfügbar ist. Andere Portale nutze ich hingegen nicht, da ich glaube, dass mein Sehverhalten dafür nun auch nicht groß genug ist, nun ein spezielles Abo nur für Anime abzuschließen.


    Edit: @Noa Da hast du auch einen wichtigen Punkt angesprochen: Kunst. Andererseits können andere Formen von Medien auch als Kunst betrachtet werden. Für mich sind Romane ebenso sehr Kunst wie es Manga sein können, einfach, weil ein guter Autor es schafft, durch Worte allein Bilder in meinen Kopf zu zaubern. Das ist ebenfalls eine beachtliche Leistung und auch hier ist die Vielfalt und Auswahl so riesig und es gibt viele Nischentitel, dass man immer etwas Neues zu entdecken hat, wenn man sich bloß darauf einlässt.

  • Anime wird in der Regel anders dargestellt, anders erzählt und kommt anders rüber als ein klassischer Zeichentrick und die Art, wie er aufgebaut ist, gefällt mir. Seine oft vorhandene Tiefe schätze ich besonders und ist wohl der Hauptgrund, warum ich mir so etwas ansehe.


    Meine Erfahrung mit Anime begrenzt sich auf eine Hand voll Serien und Filme, die fast jeder kennt, der etwas mit dem Begriff anzufangen weiß. Sie sind wie ein wertvoller Schatz, für den man dankbar ist, dass man ihn kennt. Sie ermöglichen es mir, viel über ihren Inhalt und ihren Sinn nachzudenken, nach Interpretationen zu suchen und mir vorzustellen, wie es wohl ist, wenn man selbst ein Teil der Handlung wäre oder wenn die reale Welt der dargestellten Welt entsprechen würde.


    Nicht selten erkennt man sich oder die vertraute Umgebung in einem Anime wieder, da vieles, wenn auch fiktiv, so doch ähnlich mit dem realen Leben ist. Das ist schon ein Unterschied zu vielen, wenn auch gewiss nicht allen Zeichentrickserien (bekannte Ausnahmen sind zum Beispiel die Simpsons oder South Park), was oft daran liegt, dass Anime eine staffelübergreifende Story erzählen, also eine Episode die vorige voraussetzt, während die meisten Zeichentrickepisoden ihre eigene, unabhängige Kurzgeschichte haben.


    Wenn ich mir einen guten Anime ansehe, dann beschäftige ich mich in unterschiedlichen Formen damit, denke nach, suche nach Antworten und Interpretationsmöglichkeiten, träume vor mich dahin, höre den Soundtrack, schreibe Meinungen, diskutiere, recherchiere, sammle Karten, kaufe Merchandise und so weiter. Wenn ich das alles oder einen Teil davon mache, dann ist die Serie oder der Film großartig und eine Bereicherung für mich und meine Lebensart. Mit Anime kann ich das auffällig gut, während Zeichentrickserien überwiegend zwar sehr toll sind und ich mir liebend gern anschaue, aber wie angedeutet nicht diese Tiefe besitzen, die einen nachhaltig beschäftigt. Zumindest trifft das auf mich zu. Man kann zwar viel über South Park und Co. nachdenken und reden, aber ich tue es nicht so.


    Daneben würde ich noch sagen, dass ich ein gewisses Interesse an Japan habe und deshalb von vornherein eine Vorfreude empfinde, wenn ich mir etwas anschaue. Die Neugier tut also ihr Übriges.

  • Wie andere Medien sind Animes für mich reine Unterhaltungsträger. Es ist halt ein klarer Unterschied - stylisch wie thematisch - zu vielen "westlichen" Animationen bzw. Cartoons. Ich mag den Style oftmals, mir gefallen die Themen und vor allem oft auch die Animationen an sich. Wenn ich als Beispiel nehme, wenn Roronoa Zorro mit seinem Schwert einfach einen Stein durchschlägt und dann der obere, abgetrennte Teil langsam herunterrutscht - das ist so typisch Anime. Viele solcher "Mechaniken" kommen halt gerne in div. Animes vor und das gefällt mir. Ist einfach Geschmackssache, würde ich sagen. Es gibt auch viele Animes, die mich absolut langweilen, weil mir Style, Thema oder einfach das, was passiert, überhaupt nicht gefallen.


    Mit Mangas hingegen kann ich nicht so viel anfangen. Ich bin da mehr ein Bücherleser - auch mit Comicbüchern kann ich nichts anfangen, habe nur einen Comig je gelesen und das war der Hobbit, alles andere hat meinen Geschmack einfach nicht getroffen, was die Art der Konsomation betrifft.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"