Nun, ich finde es ist schwer zu vergleichen, da Majoras Mask vom Konzept her schon ganz andere Wege einschlägt. Während Ocarina of Time sich an eine sehr lineare Story hält ist MM eindeutig eher Nebenquest orientiert. Die Story bei MM ist schwach und winzig, doch dadurch punktet es auch nicht.
OoT war in Punkten Story und Dungeons eindeutig stärker, vor allem im Design letzterer, doch MM punktet durch Nebencharaktere mit Tiefe, einen genialen 3-Tage-Rythmus, eine gewisse Tiefgründigkeit, viele sammelbare Masken und tolle Bosskämpfe. Und auch wenn die Soundtracks ähnlich sind, hat MM teilweise noch bessere und bewegendere.
Klar nervt bei MM am Anfang das man ständig die ganzen Gebrauchsgegenstände verliert, aber daran gewöhnt man sich meiner Meinung nach, später stört es mich nicht wirklich. Die meisten Masken sind leider nutzlos, was gleich wieder ein Manko ist, d.h. sie sind zum einmaligen Gebrauch. Ich hätte mir mehr gewünscht die man öfters gebraucht, in OoT gab es immerhin auch viele Items, zum mehrfachen Gebrauch. Besonders toll waren aber auch die Verwandlungen in andere Völker.
Die Masken glichen auch die geringe Anzahl an Items aus.
Und obwohl die Dungeons nicht so gut wie in OoT waren, gefielen mir die meisten Bosskämpfe mehr. Episch und fordernd, allgemein ist MM spielerisch fordernder als OoT. Ein oder zwei Dungeons mehr wären zwar möglich, aber bei einem Spiel wie diesem nicht zwingend nötig gewesen.
Minispiele gab es auch einige bei MM, welche auch deutlich fordender als bei OoT waren, vor allem das Goronen-Rennen und die Schießbuden. Da es eher zum Bereich Nebenquests gehört ist es kein Wunder dass MM hier vor OoT liegt.
Aber wirklich ausmachen tuen MM die ganzen tollen Nebenquests, und dieser Zeitdruck, der gute Planung teilweise nötig macht, da man nicht immer alles schafft. Durch die ganzen Nebenquests bekommen auch die Nebencharaktere ein unglaublich wichtige Stellung hier, und ihre Beziehungen zu anderen. Was letztlich daraus resultiert ist eine unglaubliche Atmosphäre, welche die von OoT auf alle Fälle übertrifft. Es ist eine dichte, düstere und bittere Atmosphäre, welche selbst in den schönen Momenten immer durch einen Hauch Melancholie verbittert wird, was aber wirklich fesselnd ist. Durch die Zeit ist die bittere Welt von MM auch unglaublich belebt. Es ist ein wenig als würde MM die Nebencharaktere von OoT aufgreifen und beleuchten, auch wenn man nie exakt sagen kann ob die Charaktere wirklich mit ihren Ebenbildern übereinstimmen, bis auf ein paar Ausnahmen.
Die Atmosphäre ist in meinen Augen die bitterste und düsterste in allen Zelda-Spielen, funktioniert aber einmalig gut. Zudem ist das Spiel sehr geheimnisvoll, das ganze Spiel ist genau genommen ein einziges Rätsel. Und das meine ich sowohl storytechnisch als auch von der Zeitaufteilung her. Es hat dieses gewisse Etwas, was es bei OoT nicht gibt.
MM glänzt durch eine Einzigartigkeit die seinesgleichen in dem Sinne unter den Zelda-Spielen sucht. Atmosphäre und Tiefe des Spiels fesseln einen sehr. Es gibt auch Dinge in denen OoT deutlich besser abschneidet, und ein wenig Zeit brauchte ich auch um MM zu lieben, aber letzten Endes mag ich es mehr als OoT, wenn auch nur knapp. Eins meiner liebsten Zeldas, wenn nicht sogar mein liebstes!