Ich habe die letzten Tage Metroid Prime 3: Corruption fast jeden Abend mit großem Genuss angeworfen und nach knapp 30 Stunden beenden können. Nicht nur ist es der einzige Prime-Ableger, den ich zu 100% durchgespielt habe, sondern nun auch mein liebstes Metroid überhaupt. Zu Beginn hatte ich noch meine Schwierigkeiten mit der Steuerung, aber mittlerweile kann ich die vielzähligen positiven Meinungen ebenfalls nachvollziehen. Sie geht doch erstaunlich gut von der Hand, lediglich das Anvisieren musste ich auf festen Fokus statt einer schlichten Zielhilfe umstellen. Zwar hat sich dieser feste Fokus meiner Ansicht nach schneller als in den Gamecube Vorgängern gelöst, aber da man immer noch über die Bewegungssteuerung die Richtung bestimmen konnte war es weniger schlimm.
Im Grunde gab es für mich keinen einzigen Tiefpunkt im Spiel, es hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Ich mochte die Reise zwischen den verschiedenen Planeten mit dem Raumschiff sehr. Nicht nur hat es die ganze Weltraum-Atmosphäre besser eingefangen, sondern es war auch wesentlich komfortabler die Orte zu wechseln. Nebenbei wurde ja auch immer noch gespeichert und der Energie- und Missilevorrat wieder aufgefüllt, das war wirklich von Vorteil. Insgesamt kam mir das Game aber einfacher als Prime 1 und 2 vor, nur Bryyo Boss Mogenar hat mich mehrmals umgebracht und war somit nicht leicht zu knacken.
Der Soundtrack war wieder top, besonders in Elysia habe ich mich deswegen unheimlich gerne aufgehalten. Was für eine tolle Stadt, definitiv einer meiner Lieblingsorte. Gleiches gilt für den kurzen Eisabschnitt, der mich wirklich positiv überrascht hat und mir ansonsten echt gefehlt hätte. Sogar die Heimatwelt der Piraten war deutlich cooler als erwartet. Statt einem Actiongefecht nach dem anderen ist man größtenteils konfrontationslos durch ihre Basis geschlichen und hat die Systeme lahmgelegt, nur um dann mit den Truppen zurückzuschlagen. Auch dieser Spielabschnitt hat mir viel Freude bereitet. Generell hat Teil 3 auch seine Story deutlich mehr in den Vordergrund gesetzt und mehrere Charaktere eingeführt. Von den anderen Kopfgeldjägern mochte ich Gandrayda am meisten, was schlicht an ihrer kämpferischen Vielfalt liegt und sie eindeutig einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Bei ihr hat mich die Handlung im Vergleich zu Ghor und Rundas einfach am meisten mitgenommen. Schade dagegen fand ich, dass die dunkle Samus viel zu kurz kam. Andererseits stand sie im ebenfalls sehr guten Vorgänger schon stark im Fokus, da kann ich das zumindest nachvollziehen.
Der Hypermodus war mir in den ersten fünf Spielstunden noch eher schlecht als recht. Man besaß nicht viele Energiecontainer und durch die Überladung verlor man zügig mal einen ganzen. Den Einsatz zu verweigern war allerdings auch keine Lösung, da man bei Phazon-Attacken sonst zügig abgekratzt ist. Doch mit der Zeit ging der Einsatz und das Timing in Fleisch und Blut über und im Nachhinein gesehen hat er mir sehr gut gefallen. Man war mächtig, aber es brachte stets auch ein gewisses Risiko mit sich ihn einzusetzen. Dreimal bin ich sogar an der Überladung gestorben, weil ich nicht rechtzeitig darauf reagiert hatte. Im Finale wurde dann aber leider der taktische Aspekt weggenommen, den man zuvor durch den freien Wechsel zwischen normalem und Hypermodus hatte. Auch dieses kam mir leichter vor als in anderen Metroid Games.
Alle Items zu sammeln fand ich nicht einmal nervig. Dass man die Möglichkeit hatte sich Upgrades auf der Karte markieren zu lassen habe ich sehr begrüßt, da ich einige Sachen von alleine niemals gefunden hätte. Im ersten Teil hat mir zum Schluss noch etliches gefehlt und zweiten ist es mir zwar gelungen alle Energiecontainer zu finden, aber bei den Missiles war weiterhin viel Luft nach oben. Die Handlung hat einen diesmal ja etwas zum Backtracking gezwungen und das habe ich ausgenutzt um auch die Items mitzunehmen. Ich hatte dadurch einfach deutlich mehr das Gefühl die Spielwelt bis ins kleinste Detail erkundet zu haben und das ohne dafür einen Internet Guide als Hilfe zu nehmen.
Ich persönlich kann Metroid Prime 3: Corruption nur empfehlen. Das Spielprinzip ist zwar wieder sehr ähnlich zu seinen Vorgängern, nichtsdestotrotz gibt es so viele Unterschiede. Außerdem empfinde ich die Prime-Serie aufgrund ihrer unzähligen Details als sehr qualitativ und es kommt ihr definitiv zugute, dass man nicht jedes Jahr einen neuen Teil rausgehauen sondern immer ein paar Jahre gewartet hat. Nicht nur werde ich mir bald Metroid Prime Hunters zulegen, sondern auch die Neuigkeiten zu Teil 4 gespannt verfolgen.