Die Zeit verging wie im Flug. Es war Winter. Wie bei allen Jahreszeiten, fand Guerrier auch am Winter etwas Schönes. Manchmal beobachtete er nur die Flocken beim Fallen, wenn sie einzeln zu Boden schwebten oder in schnellen Linien das Land heimsuchten. Während der Schwarzhaarige sich um Aqua kümmerte und ihn ausbildete, spazierte Cerana oft mit Hira, die Schneebälle formen würde und alle möglichen Leute abwerfen würde und dann laut lachte - doch niemand war einem kleinen, süßen Mädchen böse.
Guerrier war streng mit Aqua und schonte ihn kaum - aber das war nötig. Das Leben eines Soldaten war hart und beschwerlich und wer darauf beharren wollte, der musste eben auch einstecken können und beharrlich sein.
Nicht, dass der Krieger unfair zu seinem Schüler gewesen wäre. Er war nie unfair zu Aqua oder behandelte ihn schlecht, nein, er lobte ihn, wenn er etwas richtig machte und gab ihn ausführliche, gut gemeinte Kritik.
Und abends - da lachten sie gemeinsam zu 4. in Guerrier Haus. es war harmonisch, es war lustig - Aqua gehörte dazu. Er war beinahe so etwas wie ein kleiner Bruder oder ein Stiefsohn. Auf jeden Fall war Aqua Guerrier wichtig geworden und ihm lag viel daran, dass Aqua all seinen Wünschen nachjagen konnte und über sich hinaus wachsen würde. Er war jetzt schon nicht mehr der Junge, den er damals in Kakariko getroffen hatte... Goby bewunderte seine Veränderung, seine Entwicklung, die er maßgeblich beeinflusst hatte und war stolz.
Fast hätte er sich an die Idylle gewohnt. Aber Guerrier wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein neuer Auftrag wortwörtlich ins Haus einflog. Sofort erkannte er das königliche Siegel des Briefes und mit ernster Miene öffnete er beharrlich den Umschlag, holte den Brief heraus und las die Zeilen.
Zuerst seufzte Guerrier, legte den Kopf schief. In der Gerudowüste hatten sich einige Verbrecher niedergelassen, die es einzufangen galt.
"Blöde Verbrecher... können es nie sein lassen..." murmelte er und sah sich dann um. Gut. Er hatte zwei Wochen mit seiner Familie verbringen dürfen und ein ruhiges Leben geführt - das war mehr Zeit als sonst. Und es war eine wunderschöne, erfüllte Zeit gewesen. Jetzt mussten Guerrier und Aqua eben ihre Sachen packen und gen Wüste marschieren.
Zuerst erzählte er es seiner Ehefrau, dann suchte er Aqua auf. es wäre schwer, Hira wieder davon zu erzählen. Sie würde wieder fürchterlich weinen. Schon in den letzten Tagen fragte sie oft: "Papa? Du bleibst noch eine Weile, nicht?" Mit einem Lächeln auf den Lippen hatte er seiner Tochter zugenickt und ihr einen Kuss auf das Haar gegeben. Ja würde es vermissen, ihr weiches Haar zu küssen...
Cerana reagierte wie immer ruhig und verständnisvoll, versprach, eine extra große Essensportion für ihn und Aqua einzupacken. Heute Abend sollte es noch einmal ein richtig großes Essen geben!
"Hey, Aqua... brummte der Krieger mit den strahlend blauen Augen, Aqua hatte gerade seine neue Rüstung anprobieren dürfen, die er als Soldat Hyrule mit Stolz tragen durfte.
"Hoffentlich wächst du nicht zu schnell wieder raus... hehe..." Er betrachtete den Jungen eine Weile mit Stolz, gab ihn dann den Brief in die Hand, um den Brief selbst zu lesen.