Hyrule-Stadt

  • Die Zeit verging wie im Flug. Es war Winter. Wie bei allen Jahreszeiten, fand Guerrier auch am Winter etwas Schönes. Manchmal beobachtete er nur die Flocken beim Fallen, wenn sie einzeln zu Boden schwebten oder in schnellen Linien das Land heimsuchten. Während der Schwarzhaarige sich um Aqua kümmerte und ihn ausbildete, spazierte Cerana oft mit Hira, die Schneebälle formen würde und alle möglichen Leute abwerfen würde und dann laut lachte - doch niemand war einem kleinen, süßen Mädchen böse.


    Guerrier war streng mit Aqua und schonte ihn kaum - aber das war nötig. Das Leben eines Soldaten war hart und beschwerlich und wer darauf beharren wollte, der musste eben auch einstecken können und beharrlich sein.
    Nicht, dass der Krieger unfair zu seinem Schüler gewesen wäre. Er war nie unfair zu Aqua oder behandelte ihn schlecht, nein, er lobte ihn, wenn er etwas richtig machte und gab ihn ausführliche, gut gemeinte Kritik.


    Und abends - da lachten sie gemeinsam zu 4. in Guerrier Haus. es war harmonisch, es war lustig - Aqua gehörte dazu. Er war beinahe so etwas wie ein kleiner Bruder oder ein Stiefsohn. Auf jeden Fall war Aqua Guerrier wichtig geworden und ihm lag viel daran, dass Aqua all seinen Wünschen nachjagen konnte und über sich hinaus wachsen würde. Er war jetzt schon nicht mehr der Junge, den er damals in Kakariko getroffen hatte... Goby bewunderte seine Veränderung, seine Entwicklung, die er maßgeblich beeinflusst hatte und war stolz.


    Fast hätte er sich an die Idylle gewohnt. Aber Guerrier wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein neuer Auftrag wortwörtlich ins Haus einflog. Sofort erkannte er das königliche Siegel des Briefes und mit ernster Miene öffnete er beharrlich den Umschlag, holte den Brief heraus und las die Zeilen.
    Zuerst seufzte Guerrier, legte den Kopf schief. In der Gerudowüste hatten sich einige Verbrecher niedergelassen, die es einzufangen galt.
    "Blöde Verbrecher... können es nie sein lassen..." murmelte er und sah sich dann um. Gut. Er hatte zwei Wochen mit seiner Familie verbringen dürfen und ein ruhiges Leben geführt - das war mehr Zeit als sonst. Und es war eine wunderschöne, erfüllte Zeit gewesen. Jetzt mussten Guerrier und Aqua eben ihre Sachen packen und gen Wüste marschieren.


    Zuerst erzählte er es seiner Ehefrau, dann suchte er Aqua auf. es wäre schwer, Hira wieder davon zu erzählen. Sie würde wieder fürchterlich weinen. Schon in den letzten Tagen fragte sie oft: "Papa? Du bleibst noch eine Weile, nicht?" Mit einem Lächeln auf den Lippen hatte er seiner Tochter zugenickt und ihr einen Kuss auf das Haar gegeben. Ja würde es vermissen, ihr weiches Haar zu küssen...
    Cerana reagierte wie immer ruhig und verständnisvoll, versprach, eine extra große Essensportion für ihn und Aqua einzupacken. Heute Abend sollte es noch einmal ein richtig großes Essen geben!


    "Hey, Aqua... brummte der Krieger mit den strahlend blauen Augen, Aqua hatte gerade seine neue Rüstung anprobieren dürfen, die er als Soldat Hyrule mit Stolz tragen durfte.
    "Hoffentlich wächst du nicht zu schnell wieder raus... hehe..." Er betrachtete den Jungen eine Weile mit Stolz, gab ihn dann den Brief in die Hand, um den Brief selbst zu lesen.

  • Aqua hatte sich gewünscht, diese schöne Zeit würde nie enden, doch insgeheim hatte er die ganze Zeit gewusst, dass Guerrier und er irgendwann wieder losmussten. Nun war der Brief aus dem Schloss angekommen. Geduldig hatte Aqua darauf gewartet, dass Guerrier den Brief zuendegelesen hatte.
    "Blöde Verbrecher... können es nie sein lassen...", hörte Aqua ihn murmeln.
    Während Guerrier sich um seine Familie kümmerte, las Aqua den königlichen Brief. Das Papier fühlte sich noch edler an als das, aus dem die Bücher seiner Eltern gemacht worden waren. Aqua hatte sich in der vergangenen Woche eins ihrer Bücher gekauft, die kurze Zusammenfassung ihrer Forschungsreisen, mit wichtigen Details zu den häufigsten Tieren und Pflanzen. Es wirkte so vertraut... Die Zeichnungen seiner Mutter mit den Erklärungen seines Vaters. Wie oft er wohl die Sammlung in Elin durchgeblättert hatte? Unzählige Male, und dazu hatte er noch die Aufzeichnungen durchgeblättert, die sie nicht in die Bücher gepackt hatten. Es war einfach faszinierend, was es alles gab. Und soweit Aqua sich erinnern konnte, musste es in der Gerudowüste, wo sie in einigen Tagen wohl sein würden, wie der Brief mehr oder weniger mitteilte, einige fiese Kreaturen geben. Von den Mumien und Skeletten, von denen Aqua daheim gelesen hatte, wurde in der Zusammenfassung nichts erzählt, wahrscheinlich aus gutem Grund. Viele hielten solche Wesen wohl für irreal, für Fabelwesen. Außerdem konnte man besser schlafen, wenn man wusste, dass es keine Untoten gab.
    Aqua hatte es immer schon gewusst. Seine Eltern hätten nie etwas notiert, wenn sie es nicht gesehen hatten, und das Skelett, welches Guerrier in den vergessenen Höhlen zerschlagen hatte, hatte ziemlich echt gewirkt.
    Zu seinem neuen Erinnerungsstück hatte sich Aqua auch ein komplett leeres Notizbuch besorgt. Den Gedanken, seine Abenteuer festzuhalten, war Aqua gestern gekommen. Er hatte ihn glücklicherweise schnell in die Tat umgesetzt, denn heute würde er wohl kaum noch dazu kommen. Notizbuch und Schreibmaterial lagen noch oben in 'seinem' Zimmer. Er würde sie später holen, wenn sie abreisen mussten.
    Und dann noch die neue Rüstung... Noch war sie ein wenig zu groß, aber das würde sich bestimmt schon bald ändern. "Nochmals vielen Dank für die Rüstung, Goby. Und sie ist auch gerade rechtzeitig fertig geworden, glücklicherweise.
    Außerdem,..."
    , fügte Aqua hinzu,"...wann und wo haben wir eigentlich heute Wachdienst?" Mit diesen Worten reichte er seinem Lehrer außerdem den zusammengefalteten Brief zurück.

  • Mit einem etwas sorgendem Ausdruck im Gesicht blickte Guerrier zu Aqua, der ihn gerade nach der heutigen Schicht fragte.
    "Keine Sorge, du sollst dich heute besser richtig ausschlafen und ich übernehme die Nachtschicht alleine. Morgen werden wir shcon aufbrechen und wir tun gut daran, für unsere Reise alles zu besorgen. Du kannst ein paar Schwertübungen machen, am Besten aber du entspannst dich einfach." Er schlug seinem Schüler auf die Schulter und nickte.
    Der Schwarzhaarige nahm den Brief, faltete ihn und steckte ihn in seine Hosentasche. Hira weinte nicht mehr, wen ihr Vater fort musste, dennoch sahen ihre großen, runden Augen gewiss traurig aus. Goby nahm seine Tochter fest in die Arme und drückte sie an sich, denn bald würde er keine Zeit mehr dafür haben.
    Er erinnerte sich, als er das kleine Baby zum ersten Mal in seinen Händen hielt. Bald war Hira 5 ganze Jahre - würde er ihren Geburtstag dieses Mal wieder verpassen? Guerrier hoffte nicht, Hira wäre dann wieder wahnsinnig enttäuscht und traurig und Guerrier ebenfalls.


    Cerana war seine Stütze, Kräfte spendend und stark, sie lächelte ihm leicht zu, war die Umstände ja gewohnt, wäre dankbar, wenn ihr Mann und Aqua einfach gesund heimkehrten.


    Doch diesen Nachmittag saß er mit Aqua am Tisch und plante ein wenig mit ihm für die reise. es war wichtig, seinen Schüler in die Pläne miteinbeziehen, um zu lehren, wie eine Reise richtig geplant wurde und was man beachten sollte. Am Rande unterhielten sie sich auch ein wenig über Heilkunde und die genauere Lage der Wüste.
    "Na ja. Zumindest wird es nicht schneien. QUAHAHAH!" Guerrier lachte daraufhin laut und warf den Kopf zurück. Ein Teil von ihm freute sich natürlich auf die reise. es war lange her, dass er zuletzt einen Auftrag in der Wüste hatte.


    Am Abend gab es noch ein köstliches Mahl, Guerrier jedoch musste den Tisch frühzeitig verlassen, um die Nachtschicht zu übernehmen. Mit großen Ehrgeiz beteuerte der Lehrer, dass sein Schüler am Tisch blieb und brav aufaß - fast shcon ein wenig so wie zwischen Vater und Sohn.

  • Balodan stand vor der ausladanden Mauer des Saziar-Anwesens und suchte im Mondlicht prüfend den Stein nach den schmalen Fugen ab, die nur für die Augen eines Eingeweihten den Geheimgang in den Hinterhof kennzeichneten. Er hatte bereits eine Viertelstunde damit verbracht sich immer wieder verzweifelt die Augen zu reiben, die von den letzten unruhigen Nächten schon bläulich umringt waren. Ach, verdammter Mist, das dauert viel zu lange... Er warf einen suchenden Blick über die Schulter Ob hier wohl bald eine Wachpatroullie vorbeikommt? Das ganze würde viel schneller gehen, hätte ich ein bisschen mehr Licht. Es muss doch hier irgendwo sein! Während er begann wahllos die Mauersteine abzutasten um vielleicht einen Glückstreffer zu landen, beschäftigten sich seine Gedanken mit seiner Situation. Ihm war klar, dass seine Anwesenheit an diesem Ort ziemlich töricht war - seine Verfolger, wenn er denn noch welche hatte, waren auch hinter der Person her, die das Grundstück in längst vergangenen Tagen ihre Heimat nannte. Aber wenn es für ihn auch nur eine Möglichkeit gab sie zu finden, dann war es diese.


    Ein Stein ruckte und hatte sich in der Mauer schließlich einige Millimeter gedreht; in dem Alchemisten machte sich eine Erleichterung breit, wie er sie lange nicht gespürt hatte. Seine Erinnerung schaltete sich ein und er fand den Zweiten Hebel für den Mechanismus in einigen Sekunden. Ein weiterer Blick über die Schulter, dann schob der Tüftler ein schmales Stück der Wand nach innen klappte es schließlich zur Seite um; man vernahm nichts außer dem leisen aufeinanderschleifen zweier Metallstücke. Wie einfach man es schieben kann... Das Ergebnis war ein schmaler Spalt in der Mauer, durch den sich eine dünne Person gerade so in den dahinterliegenden Hinterhof zwängen konnte - gut, dass die Mahlzeiten für ihn in letzter Zeit eher mager ausfielen.


    Auf der anderen Seite klappte der etwas heruntergekommene Techniker das herausgeschobene Mauerstück wieder zurück in die Fuge und erfreute sich an dem Klickgeräusch, mit dem verschobenen Steine wieder in ihre Ausgangsposition sprangen. Seine neugierige Miene wich von seinem Gesicht, als er sich der bedrückenden Dunkelheit des Ortes bewusst wurde. Das Festungsgleiche Haus ragte vor dem Mond empor und ließ Balodan in seinem düsteren Schatten, während ihm überall verteilte Gerüste und Trainingsgeräte mit ihren kaum erkennbaren Silhouetten die Vergangenheit des Ortes ins Bewusstsein riefen. Zögerlich trat er weiter auf die Fassade des Gebäudes zu. Was hat diesen Mann dazu bewegt- es waren Kinder! Sie sagte er hat sie geschlagen, wenn sie nicht gut genug waren... Sein Gesicht verzog sich leicht. Vielleicht denke ich mir auch nur mehr dazu als wirklich dran war, ich wurde auch einige Male heftig gescholten... Bei Tageslicht sieht dieser Ort bestimmt auch weniger wie ein Gefängnis aus. Die positive Stimme in ihm rief unweigerlich einige Skepsisfalten auf seine Stirn, doch beschäftigte er sich auch nicht weiter mit diesem Gedanken. Wichtig war es jetzt den zweiten Eingang zu finden, der mindestens ebenso gut verborgen war wie der, durch den er gerade gekommen war.


    Es dauerte nicht ganz so lange den Durchgang in die Eingangshalle zu finden, zwar konnte er hier noch schlechter sehen, jedoch hatte er bei seinem letzten Besuch etwas besser darauf geachtet, wo dieser sich befand. Schließlich fand er sich vor einem langen, engen Tunnel wieder, dessen Dunkelheit ihm unbehaglich entgegenklaffte. Bei den Göttinnen... Mit einem Seufzen duckte er sich und zwängte sich in die beklemmende Öffnung. Es war recht schwer für ihn sich so zu verrenken, dass er den Eingang hinter sich wieder schließen konnte, dennoch gelang es ihm nach einigen Versuchen - mit einem weiteren Klicken war er eingeschlossen. Jetzt gab es nur den Weg nach vorne, durch Düsternis und Spinnenweben. Spinnenweben... Er kroch vorran, doch spürte er nichts - als er mit ihr an diesem Ort war schlugen ihr doch eindeutig welche ins Gesicht, als sie vor ihm den Gang durchquerte! Er atmete durch und musste unweigerlich husten, da ihm Staub in die Lunge fuhr. Hat jemand den Gang durchquert? Bitte lass es sie sein... Er tastete sich an der Wand entlang, obwoh dies ein gutes Zeichen war, war es ebenso ein schlechtes. Was mache ich wenn es nicht sie ist? Durch diese Gänge kann ich unmöglich wegrennen... Aber, vielleicht ist auch niemand hier, vielleicht war nur jemand hier. Ein leises, zuversichtliches Wispern kam über seine Lippen. [SIZE=7]"Es ist sicher sie."[/SIZE] Ob sie mich erkennt? Er hatte seine auffällige Handwerkerkleidung gegen ein einfaches Leinenhemd und eine robuste, braune Wollhose getauscht, viel wichtiger war jedoch, dass er seinen Dreitagebart seit ihrer letzten Begegnung so heranwachsen lassen hat, dass er seine Mundpartien etwas besser verdeckte. Man konnte kaum von einem Vollbart sprechen, dennoch glaubte der Techniker es würde ihm etwas Anonymität verleihen.


    Etwas später verschloss Balodan eine weitere Geheimtür hinter sich und richtete sich unsicher auf. Er befand sich in der Eingangshalle des Hauses. Es ist so groß... Er war müde und der Gedanke das ganze Anwesen absuchen zu müssen gefiel ihm gar nicht. Doch auch wenn er sich zuvor noch Mut zugesprochen hatte - wenn Lynhart van Unterburgs Männer an diesem Ort waren wäre es fatal nach ihr zu rufen. Seine Augen fuhren zu dem Ort an dem er die große Treppe vermutete und er setzte sich angespannt schleichend in Bewegung. Ich werde zuerst in ihrem Zimmer nachsehen... Verdammt, warum ist es hier auch so du- Seine Nackenhaare stellten sich auf, als ein lautes Scheppern durch das Haus hallte. Der Alchemist kniff die Augen zusammen, als ihm klar wurde, dass er direkt in einen Kerzenständer gelaufen war.

  • Mit einem Schlag wachte Seraphina auf und war sofort hellwach. Schon seit Monaten schlief sie keine einzige Nacht mehr durch, zuckte bei dem geringsten Geräusch hoch und war sofort bereit, ihr Leben teuer zu verkaufen. Es war nicht einmal ein Geräusch gewesen, was sie geweckt hatte, es war einfach eine Art Gefühl, dass sich bedroht war. Ein Dauerzustand in den letzten Monaten. Etwas, was die junge Frau nur noch paranoider machte, als sie sowieso schon war. Jetzt war nicht mehr an Schlaf zu denken und sie setzte sich auf. Das Anwesen ihres Vaters nutzte sie schon seit einer ganzen Weile als Unterschlupf, weil außer ihr im Grunde nur eine weitere Person den geheimen Zugang kannte und wenn diese Person clever war, war sie am Meer geblieben und verhielt sich still. Falls er denn überhaupt noch lebte. Das war ja auch noch so eine Sache. Mit einem Ruck stand Seraphina auf und trat an das Fenster ihres alten Zimmers, um einen Blick hinaus zu werfen. Ihre Bewegungen hatten das geschmeidige der Katze verloren, wirkten abgehackt und ein wenig steif. Was nicht weiter verwunderlich war. Der Winter hatte ihr ziemlich zugesetzt, dazu die häufigen Scharmützel, die sie längst nicht alle unverletzt überstanden hatte. Dazu die ständige Angst, all das hinterließ Spuren auf Leib und Seele.


    Selbst jetzt trug Seraphina zwei Verbände, die ziemlich schmuddelig aussahen und wohl eigentlich nur dazu dienten, die Wunde abzudecken. Diese waren sowieso verschorft und wurden ignoriert. Angestrengt starrte Seraphina aus dem Fenster, als wenn sie mit ihren Blicken das Dunkel der Nacht durchdringen und sehen konnte, was hinter der Dunkelheit lag. Natürlich ging das nicht, das konnte nur die durch den Splitter beschworene Gestalt, was nichts an Seraphinas Haltung änderte. Immer noch war sie den Drahtziehern nicht nah genug gewesen, um sie zu töten, um dieser Jagd ein Ende zu machen. Immer wieder hatten gut ausgebildete Kämpfer sie gestoppt, auch wenn viele von ihnen das mit ihrem Leben bezahlt hatten. Was nützte es, wenn da, wo sie herkamen, noch viele ihrer Art waren? Seraphina gab es nicht gerne zu, aber im Grunde stand sie mit dem Rücken zur Wand und biss wild um sich nach allem, was ihr zu nahe kam, aber von der Wand kam sie nicht weg. Oder würde es nur kommen, wenn sie ihrem eigenen Leben keine Bedeutung mehr zumaß und es akzeptierte, den Tod ihrer Verfolger mit ihrem eigenen Leben zu bezahlen. Einem Leben, das noch nicht einmal wirklich gelebt worden war.


    Unweigerlich glitten ihre Gedanken zu dem, der dieses Schicksal mit ihr teilte. Wenn sie zusammen geblieben wäre, wäre das ihr beider sicheres Ende gewesen. Seraphina schnaubte heftig und wandte sich vom Fenster ab. Jeder war seines eigenen Glückes Schmied, sollte der Kerl doch zusehen, wie er selber klar kam! Zumindest versuchte sie sich genau das einzureden, aber immer wieder fragte sich ein kleiner Teil von ihr, wie es ihm wohl ging. Ob er noch lebte oder bereits tot war. Entweder an dieser verdammten Krankheit oder durch einen Dolch im Rücken. Die Erinnerung ließ sie innehalten und zu Boden starren. Im Moment hatte Seraphina sich nicht wie gewohnt vollkommen unter Kontrolle, sondern spürte deutlich, dass er ihr fehlte. Etwas, was nicht sein durfte. Etwas sehr reales riss Seraphina aus ihren Gedanken. Im Untergeschoss schepperte es laut! Im ersten Moment wie gelähmt kroch unnachgiebig Panik durch Seraphinas Körper. Sie waren hier! Sie hatten sie gefunden! Wie der Blitz huschte sie durch den Raum, schlüpfte in ihre Stiefel, griff sich Waffen und huschte nicht einmal eine Minute nach dem Scheppern aus dem Zimmer, auf den Flur hinaus. Das Zimmer war als Aufenthaltsort zu gefährlich, keine Fluchtmöglichkeit.


    Alles geschah fast lautlos und noch während Seraphina den Flur entlang huschte, stach sie sich den Splitter zwischen die Finger. Als Katze war sie kleiner und konnte sich schneller und vor allen Dingen ungesehener bewegen. Oben an der Treppe angekommen blieb sie stehen und drückte sich an das Geländer, hörte deutlich ihren Herzschlag, fühlte ihn in ihrem ganzen Körper. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie in das untere Stockwerk und konnte dort nur die Umrisse eines einzigen Mannes ausmachen. Nur einer? Vielleicht eine Vorhut? Seraphina zog sich etwas zurück und drückte sich in den Schatten der nächsten Tür, machte sich klein und wartete. Der Mann bewegte sich unsicher und tastend vor, aber die Treppe hinauf. Seraphina drückte sich flach auf den Boden, die Ohren komplett angelegt. Der Mann passierte sie, was die junge Frau mehr als mißtrauisch machte. Kaum war er vorbei, löste sich Seraphina aus dem Schatten, entfernte den Splitter und tauchte damit in voller Lebensgröße hinter dem Mann auf, der plötzlich einen Arm um den Hals spürte und einen Dolch an der Kehle. "Rede, wer schickt dich? Und wie viele warten draußen?", zischte sie ihm ins Ohr und ließ ihn deutlich spüren, dass er eine scharfe Klinge am Hals hatte, aber ohne ihn zu verletzen.

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Der Schreck fuhr dem Hylianer nur allmählich aus den Knochen und er stand mehrere Sekunden wie angewurzelt am Fuße der Treppe; über die letzten Wochen hatte sich eine große Anspannung in ihm gebildet, die sich nun mit einem Mal entlud und seinen Körper lähmte. Unter Druck zu handeln war nie seine stärke - käme es zu einem plötzlichen Kampf würde er sich sicher nicht ein Mal wehren können. Ruhig... wie gehe ich nun vor? Ich sollte weg von hier. Wohin? Zurück? Nein, wenn hier jemand fremdes ist könnte er aus jeder Richtung kommen, ich kann mich genau so gut nach oben bewegen... Und wenn sie hier ist wird sie mir wohl von dort entgegen kommen. Er tastete nach dem Treppengeländer und horchte. Nichts - aber wenn hier jemand ist und nicht gehört werden will habe ich ohnehin keine Chance... Sein Fuß schob sich langsam auf die erste Stufe, dann auf die zweite. Er schaffte es sich fast geräuschlos fortzubewegen, dies allerdings auf die Kosten seines Tempos.


    War ihr Zimmer links oder rechts? Am Ende des Ganges... ich glaube links. Während der Tüftler versuchte sich zu entsinnen tasteten seine rauhen, abgearbeiteten Finger nach dem Ende des Geländers, sein Atem erschien ihm wie den Turbinen Kumulas entsprungen. Standen beim letzten Mal oben auch Kerzenleuchter? Ich glaube nicht. Ich sollte trotzdem aufpassen... Er versuchte sich zu konzentrieren, jegliches Szenario im Kopf durchzugehen - wenn er schon durch seine Reflexe unterlegen war, wollte er wenigstens vorbereitet sein. Es gelang ihm nicht, langsam nahm die Angst überhand und ließ sein Herz zu einer Trommel werden, deren Klang ihn durch die Dunkelheit begleitete. Ich sollte nicht hier sein... ich sollte umkehren. Er hielt inne und atmete durch.


    Als der Dolch ihm an die Kehle fuhr schnürte sie sich schlagartig zu, im selben Moment gaben seine Knie nach und sein Gewicht lastete für die kurze Zeit, die er brauchte um sich zu fangen, auf dem Arm der Person, die ihm aufgelauert hatte. Die Attacke kam für den Alchemisten so überraschend, dass er mehrere Sekunden brauchte um die ihm ins Ohr zischenden Worte zu verarbeiten; während dieser Zeit gab er nur ein kurzes Röcheln von sich, da es für ihn schwer war überhaupt Atem zu fassen. "H- bi- h- bitte! -h" Nach dem kläglichen Flehen konnte seine Angreiferin spüren, wie sein bebender Körper sich in wenigen Augenblicken beruhigte, als seine Erinnerung ihre Stimme einordnete. "S- Seraphina?" Er hustete, nur ein Mal, um seinen Hals zu befreien, dann atmete er tief ein und die Spannung in ihm erschlaffte.

  • Wie ein Hammer schlug Seraphinas Herz in ihrer Brust. Laut, hart und kräftig, sodass sie jeden Schlag hoch oben im Hals spürte. Lauschte angespannt hinter sich, ob diesem einen Mann noch weitere folgten. Atmete kurz und fast abgehackt. Kaum hatte er die Klinge gespürt, war er förmlich erschlafft, als wenn sie ihm alle Kraft entzogen hätte. Jammerte irgendetwas in einer hohen Tonlage vor sich hin, woraufhin Seraphina die Klinge etwas dichter andrückte, damit er ja nicht auf die Idee kam zu schreien. Im direkten Nahkampf mit mehreren gut ausgebildeten Männern war sie hier in Problemen. Fast panisch bemerkte Seraphina, wie der Mann sich entspannte. Nein! Da waren noch mehr! Er hatte Rückendeckung auf die er sich verlassen konnte, die in diesem... Seraphina erstarrte förmlich in der Bewegung, hielt unbewusst die Luft an, es fühlte sich fast so an, als wenn ihr Herz sogar für einen Schlag aussetzte. Diese Stimme... Selbst wenn Seraphina sie lange nicht mehr gehört hatte, sie erkannte sie sofort. Dazu das Husten... Er war es. Nur...was tat er hier? Warum kam er her? Fast entnervt schloss sie die Augen, mit einem Mal war auch die Spannung aus ihrem Körper verschwunden, die Klinge an Bals Hals ging hinab, hing locker vor seiner Brust, ehe Seraphina sie losließ, weil sie sie einfach nicht mehr halten konnte.


    Mit einem dumpfen Plock fiel der Dolch zu Boden. Seraphina lehnte sich fast an Bals Rücken, weil sie auf einmal das Gefühl hatte, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können. Eigentlich ohne es zu wollen fiel ihr Kopf nach vorne und damit lehnte ihre Stirn an seinem Hinterkopf. In den letzten Monaten hatte Seraphina in ihrer ganzen Paranoia ganz vergessen, dass es doch tatsächlich noch einen Menschen gab, vor dem sie sich nicht fürchten musste. Sie brauchte mehr als einen Anlauf um etwas zu sagen und selbst das klang furchtbar müde und war nur geflüstert. "Was tust du hier?" Er hätte am Meer bleiben sollen... Weit weg von all dem hier. Eigentlich hätte sich Seraphina jetzt von ihm lösen müssen, alles in ihr schrie danach, aber sie war dazu einfach irgendwie zu müde. Und es...tat so verdammt gut, die Nähe eines anderen Wesens zu spüren. Weil wenn sie ganz ehrlich war, dann hatte sie den Alchemisten vermisst. "Du hättest am Meer bleiben sollen. Versteckt. Sie hätten dich nie gefunden...", murmelte Seraphina schließlich weiter, immer noch so furchtbar müde klingend.

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Der Alchemist füllte seine Lungen mit Luft, als sich der scharfe, immer fester drückende Stahl von seinem Hals löste. Auch wenn er schon zuvor aufgehört hatte sich zu wehren, überfielen ihn jetzt erst die Erleichterung und das Wissen sicher zu sein; nachdem die Klinge die Treppe hinuntergescheppert und die Lautstärke seines Atems vergessen war, kam ihm der Ort unheimlich still vor.


    Als schließlich Seraphinas Kopf an seinen sank, und in der Dunkelheit nichts zu vernehmen war außer ihrer wispernden Stimme in seinem Nacken, breitete sich über seinen Körper eine nie dagewesene Gänsehaut aus, die ihm gleichermaßen unangenehm und reizvoll erschien. Mit einiger Denkanstrengung ordnete er ihre Worte und hielt eine Weile inne, bevor er entschloss ihren Griff von sich zu lösen und sich umzudrehen. "Sie haben uns gefunden, noch bevor wir uns voneinander getrennt haben... Obwohl er ihr Gesicht nicht ansatzweise erkennen konnte versuchte er ihr in die Augen zu sehen - er durfte noch direkt vor ihr stehen. Die Hände führte er langsam hinter seinen Rücken, um nicht zufällig mit ihnen gegen sie zu stoßen. Etwas unsicher fügte er hinzu:"I-Ich dachte sie wären dir vielleicht auch gefolgt, deshalb- ähm... Sein Blick zuckte kurz weiter auf der Suche nach ihrem durch die Dunkelheit."Geht es dir gut, sie waren nicht hier, oder?"

  • Seraphina wehrte sich nicht dagegen, dass Bal sie quasi von sich löste, war nur froh, dass er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, wie sie vor ihm stand. Die Schultern nach vorne gesunken, die zerschlissene Kleidung und dazu noch die schmuddeligen Verbände. "Gefunden?", murmelte Seraphina und krauste die Stirn, versuchte Gedanken an Gedanken zu reihen und zu rekonstruieren, was gewesen war, bevor sie sich getrennt hatten. "Diese...Reisende!", ergaben diese dann schließlich. Anders konnte es nicht sein. Irgendwie konnte Seraphina sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten, daher ließ sie sich ziemlich ungeschickt auf den Boden nieder, wobei sich etwas unangenehm in ihre Seite bohrte. Wohl der Schwertgriff, aber um diesen zu verrücken fehlte ihr die rechte Motivation. Erst schüttelte Seraphina den Kopf, bis ihr ein paar Sekunden später einfiel, dass Bal das wohl nicht gesehen hatte. Noch einmal holte sie Luft, als er schon mit den nächsten Fragen kam. Seraphina atmete tief durch. "Sie sind mir nicht gefolgt. Haben versucht, den Kampf zu mir zu tragen, aber das Anwesen ist eine Festung. Wenn man den Weg hinein nicht kennt, dann kommt man auch nicht hinein. Ich habe versucht, den Kampf zu ihnen zu tragen. Aber es sind so viele..."


    Seraphina machte eine Pause, als wenn sie wieder zu Kräften kommen musste. "Hab so oft versucht, sie anzugreifen, der Sache mit ihrem Tod ein Ende zu machen. Sie haben so viele Männer... Jeder leere Platz wird fast sofort aufgefüllt und sie sind gut... Oft verletzt, dazu im Winter krank geworden..." Seraphina schwieg und schloss für einen Moment die Augen, um sich dann mühsam wieder auf die Beine zu kämpfen. Der Dolch lag jetzt am Fuß der Treppe, normalerweise wäre sie einfach eben herunter gelaufen, hätte ihn eingesteckt und wäre die Stufen dann wieder hinauf geeilt, aber jetzt... kam ihr das fast unmöglich vor. "Hast du den Weg hinter dir verriegelt?", fragte sie müde und hatte es in der nächsten Sekunde schon vergessen. Ohne weiter auf Bal zu achten schwankte sie den Flur mehr hinab als das sie ging, um zurück in ihr Zimmer zu kommen, um sich hin zu legen. Keine Gefahr. Ruhe.

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Seraphinas Antwort ließ ein tiefes Mitleidsgefühl in Balodan emporsteigen, es war die Art wie sie redete - abgehackt, ausgelaugt. Er konnte sich nur vage vorstellen, wie es ihr alleine und isoliert an diesem Ort ergangen war. Sie hatte gekämpft? War es eine Metapher? Die Gedanken des jungen Mannes drehten sich und es erforderte einige Anstrengung ihren Worten zu folgen. Er öffnete seinen Mund, doch kam ihm nicht in den Sinn was er sagen sollte, also ließ er sie weitersprechen.


    Seine bedrückte Stimmung wurde gefestigt, als er erfuhr, dass sie Verletzungen erlitten hatte und krank geworden war. Seine Mimik verzog sich zu einem besorgten Stirnrunzeln; die Pause, die sie machte, bevor sie ihn nach den Geheimgängen fragte, konnte er nur mit einem seufzenden Atemzug füllen. "Ja, ich habe- hab alle Eingänge zugemacht." Schließlich vernahm er ihre ungedämpften Schritte auf dem Boden des Ganges und blickte den sich entfernenden Geräuschen hinterher. Wo hin ging sie, sollte er ihr folgen? Er stand ratlos in der Eingangshalle, bevor er langsam und vorsichtig einen Fuß nach dem anderen in ihre Richtung setzte; das Gespräch sickerte wieder zu ihm durch. "Sie hat mich laufen lassen... die Reisende. Sie hat mir erzählt, wer hinter di-... uns her ist." Während er auf eine Antwort wartete ging er weiter den Flur entlang.

  • Dank der Dunkelheit konnte Seraphina nicht ausmachen, wie tief Bal ihr Bericht traf. Von den Verletzungen, der Krankheit und dem ständigen Kampf. Und verstanden hätte sie ihn vermutlich sowieso nicht. So war das eben, wenn man auf sich alleine gestellt agierte. Für solche Eventualitäten war sie ausgebildet worden. Nur hatte ihr niemand gesagt, dass es einen so ausbrennen würde. Mehr am Rande ihres Bewusstseins registrierte ein kleiner noch völlig klarer und kühl kalkulierender Bereich ihres Verstandes, dass Bal bestätigte alle Geheimgänge geschlossen zu haben. Alles andere hätte sie jetzt wohl auch in akute Gefahr gebracht. Das Anwesen wurde vielleicht nicht Tag und Nacht bewacht, man behielt es im Auge, aber offene Geheimgänge... Zum Glück hatte Bal soweit mitgedacht und die Türen wieder verschlossen. Aber an viel mehr dachte dieser kleine Teil im Moment auch nicht. Seraphina war so erschöpft, dass sie für einen kleinen, ganz kurzen Moment sogar fast vergessen hatte, dass Bal da war, entsprechend zuckte sie auch leicht zusammen, als er wieder das Wort ergriff. Die Reisende...hatte ihn laufen lassen? Und ihm sogar gesagt, wer hinter ihnen her war? Moment...laufen lassen? Wieso sollte eine normale junge Reisende... Seraphina hielt an, schwankte leicht und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit.


    Die junge Frau hatte Bal laufen lassen... weil sie für die Verfolger der zwei gearbeitet hatte! Die Wut, die nun auf einmal in Seraphina hochkochte, vertrieb für einen Moment die bleierne Müdigkeit. "Ich hätte sie töten sollen!", fauchte sie regelrecht wütend. Und sackte dann wieder leicht zusammen. Die Energie aus diesem kleinen Wutausbruch war schneller verpufft als ein Tropfen Wasser auf einem heißen Stein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stapfte Seraphina weiter, stoppte erst, als sie fast mit den Knien gegen ihr Bett stieß, auf dem sie sich niederließ. Weit vorn über gebeugt saß sie da, die Unterarme auf den Oberschenkeln abgestützt. "Warum bist du hier, Bal?", fragte sie leise. "Du hättest am Meer bleiben sollen." In diesen Worten versteckte sich trotz des fast leiernden Tonfalls ein leiser Vorwurf. Er war krank, die Luft am Meer tat ihm gut, also warum war er nicht dort geblieben?

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Seraphinas wütender Todeswunsch an Marietta löste einen heftigen Wiederstandswille in Balodan aus, er eilte ihren stapfenden Schritten nach und war schon in Gedanken dabei auf sie einzureden, als ein hölzernes "Tock" und unterdrücktes Stöhnen seine Ankunft am Türrahmen preisgaben. Der Unverständnis für ihre Bösartigkeit wurde durch den plötzlichen, dumpfen Schmerz Einhalt geboten, sodass er sie nicht weiter provozierte; auch seine plötzlich aggressive Stimmung wurde durch ihre vorwurfsvolle Besorgnis um ihn schnell wieder beruhigt - sofern es die Dunkelheit und der Verfolgungswahn zuließen.


    Nach einer Zeit hatte er sich die Antwort zurechtgelegt: "Weil sie mich gedrängt hat mit ihr zu kommen; sie hat sich nie irgendwie verdächtig verhalten..." Durch ein Seufzen leitete sich seine weitere Erklärung ein: "Eine Woche später hat sie mich überredet ihr zu erzählen, warum ich auf Reisen bin - Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht den Hauch einer Ahnung, dass sie hinter uns her war." Er stierte mit entschuldigender Miene zu der Stelle, an der er Seph vermutete. "Ich durfte gehen, sie wollte den Auftrag nicht beenden, weil...", der Alchemist entsann sich in einer kurzen Pause , "sie würde den Sinn nicht mehr sehen... Ich glaube sie hatte ein schlechtes Gewissen, das kann ich aber so genau nicht sagen." Für einen Atemzug herrschte Stille."Und dann war ich in Sorge... wegen dir?" Die knappe Aussage endete in einer um Versöhnung bittenden Frage - es war leicht zu bemerken, dass dies ein durch Unsicherheit entstandener Fehler war.

  • "Uff, ich hätte nie das Haus verlassen sollen"
    Zonabrith lief verschwitzt zu seiner Tür und öffnete im Vorbeigehen seinen Briefkasten, indem er ein rostiges, kleines Zahnrad an dessen Seite herumdrehte. Die Post, welche in dem Fall aus zwei Briefen bestand, rutschte damit in seine blassen Hände. Durch einen kleinen Mechanismus schloss sich die Klappe des Kastens wieder und der Mechaniker betrat seine Stube erneut.
    "Mal sehen, was haben wir hier..."

    Schon wieder? Wirklich? Solche Schreiben erreichten ihn mittlerweile stündlich. Sein Abfalleimer war schon bis oben hin gefüllt damit. Und er wusste, dass diese Schmarotzer ihn nicht aufsuchen würden, das hatten sie bis jetzt noch nie getan. Desweiteren hatte er sowieso kein Geld um für Prinzessin Zeldas Komfort am Hinterteil zu sorgen.


    Kopfschüttelnd öffnete er den zweiten Brief, während der erste, schön zu einem Papierflugzeug gefaltet, in seine Mülltonne flog.


    Das klang doch einmal ordentlich. Endlich wieder gut bezahlte Arbeit. Zonabrith hatte schon genug von seinen Hungerlöhnen, und die Leute die ihm dauernd ihre kaputten Kuscheltiere andrehen wollte verachtete er sowieso immer mehr.
    Was machen die eigentlich immer mit den Dingern?
    Ohne weiter darüber nachzudenken packte er seine Ausrüstung in einen Beutel und legte seine Rüstung an.
    Vielleicht würde der Tag doch nicht so langweilig und erniedrigend werden.

  • Bals Begegnung mit dem Türrahmen registrierte Seraphina wie so ziemlich alles nur beiläufig und interessierte sich dann nicht weiter dafür. Solange er nicht umfiel und blutete war alles gut und er hätte ja mit einer freien Hand nach dem Weg tasten können. Als er aber anfing von der Reisenden zu erzählen, da horchte Seraphina doch ein wenig auf. Um dann nur verwirrt die Stirn kraus zu ziehen. Sie hatte...den Sinn nicht mehr gesehen? Ja, das kannte Seraphina, wenn sie ganz ehrlich war. Denn wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war...so richtig bei der Sache war sie auch nicht, wenn sie wieder einen Angriff startete. Sollten ihre Gegner eine Zermürbungstaktik anwenden, dann hatten sie mit der verdammten Erfolg. Müde schloss Seraphina die Augen, hörte Bal nur noch halb zu, der jetzt eh schwieg. Nur um einen Moment später die Augen wieder förmlich auf zu reißen. Er war...aus Sorge um sie hier? Aber warum? Sie konnte kämpfen, konnte sich wehren, wusste, wie man ohne viele Rubine überlebte, warum machte er sich da Sorgen um sie, wo sich doch sein eigener Körper gegen ihn wandte?


    "Wieso?", fragte sie leise, aber nicht mehr ganz so tonlos. "Wieso machst du dir Sorgen um mich, wo du dich eher um dich sorgen solltest? Wieso nimmst du diesen Weg auf dich, die Reise nach Hyrule Stadt, wenn du nicht sicher sein kannst, heile an zu kommen?" Seraphina verstand es wirklich nicht. An seiner Stelle hätte sie sich am Meer verkrochen, irgendeine Arbeit angenommen, um der Krankheit entgegen zu wirken. Aber stattdessen reiste dieser verrückte Alchemist vom Meer zurück in die Stadt, wo ihm quasi der sichere Tod bevor stand. Und das nur wegen ihr? Nein, das konnte Seraphina nicht glauben. So dumm war Bal nicht, dass er seine eigene Gesundheit riskierte, nur um zu sehen, ob es ihr gut ging. "Du hättest am Meer bleiben sollen", wiederholte sie daher ihre vorherige Aussage, wieder fast genauso vorwurfsvoll wie vorher. Denn so langsam schlich sich in ihren Kopf ein, dass die ganze Sache hier mit seiner Anwesenheit nicht gerade einfacher wurde. Immerhin hatte sie ihn sicher am Meer gewähnt und hatte damit eine Sorge weniger gehabt.

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Das Gesicht des Alchemisten verzog sich und man vernahm einen rauschenden Atemzug aus seiner Richtung, als Seraphina ihre Frage gestellt hatte. Sein Instinkt wehrte sich zwar gegen die Antwort, die er im Begriff zu geben war, doch hatte er den Entschluss gefasst in diesem Belang auf seinen Verstand allein zu hören.
    "Ich- Ich kann mich einfach nicht alleine in irgendeinem Loch verkriechen und hoffen, dass sie mich nicht finden." Es schwang ein leicht anschuldigender Ton mit, den er eigentlich nicht beabsichtigte. "Es ist ja nicht so, dass ich mich vor all dem hier um sehr darum geschert habe ob ich einsam bin oder nicht, aber da hatte ich wenigstens noch meine Werkstatt und meine Versuche. Es bringt mir doch nichts wohlauf zu sein, wenn mir das alles genommen wurde... Hätte ich mich je um meine Gesundheit mehr geschert als um meine Berufung, wäre es doch nicht einmal zu meinem Lungenleiden gekommen." Mit ein wenig beabsichtigter Theatralik fügte er schließlich hinzu: "Am Meer wäre ich nur vermodert wie eine angespülte Holzplanke."


    Unsicher ob Seraphina ihn verstehen oder sich von seinen subtilen Anschuldigungen gar beleidigt fühlen würde gönnte sich Balodan eine lange Atempause. Ein beängstigender Gedanke bahnte sich in ihm an - er wusste im ersten Moment, dass er ihn aussprechen würde, obwohl er ihn in große Gefahr bringen konnte; doch war er auch nicht imstande sich dagegen zu wehren, die Neugier nach ihrer Reaktion und dem was passieren würde war zu groß. Seine Stimme schwankte etwas.
    "Wir sollten diesen Lynhart van Unterburg zur Rede stellen."
    Er hoffte insgeheim, sie würde ihn auslachen oder ignorieren.

  • Wie von einem Schlag getroffen zuckte Seraphina zusammen. Bal hatte seine Werkstatt nicht verloren, weil unbedingt er sich mit jemandem angelegt hatte. Nein, wenn man es ganz genau nahm, hatte sie ihn mit herunter gezogen. Ein brennendes Gefühl der Scham breitete sich in ihrem Innern aus. Nur noch sie war übrig, ein Relikt, wenn man so wollte. Und für das war hier kein Platz. Es schadete nur. Andererseits... ans Meer wäre Bal von sich aus nie gegangen und das hatte ihm gut getan. Seraphina hatte schon vor längerer Zeit aufgehört, sich zu wundern, dass gerade sein Wohlbefinden ihr am Herzen lag. Es war halt einfach so. Und dann sowas an den Kopf geworden zu bekommen, das schmerzte. Auch wenn man versuchte sich von sowas abzugrenzen. Seraphina seufzte fast unhörbar und ließ sich zur Seite sinken. Das Bett quittierte diese Bewegung mit einem leisen Knarren. Als Bal dann aber mit einem völlig hirnverbrannten Vorschlag kam, riss sie förmlich die Augen auf und hielt für einen Moment den Atem an. Langsam setzte sie sich wieder auf, das Bett knarrte wieder leise und Seraphina blickte in die Richtung, in der Bal stand. "Möchtest du einen Dolch haben, Bal?", fragte sie kühl, "das geht schneller und die Gefahr, gefangen genommen und gefoltert zu werden, besteht erst gar nicht." Dabei klang sie wesentlich angriffslustiger als sie eigentlich war. Diese Zeit hatte sie ziemlich zermürbt und ihr eine Menge von ihrem Biss genommen. Nur konnte Bal das wohl nicht in der ganzen Tragweite feststellen, dafür hätte er sie sehen müssen. "Ich bin müde", murmelte sie leise, "such dir ein Zimmer aus, wenn du hier schlafen möchtest." Seraphina legte sich wieder hin und zog sich die Decke halb über den Körper. Sie war fürchterlich müde.

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Balodan kniff sich mit den Zähnen in die Unterlippe und erduldete Sephs Worte, mit denen er im Grunde gerechnet hatte. Einerseits fühlte er sich wie ein dummes Kind, auf der anderen Seite aber glaubte er nach wie vor, dass sie sich der Gefahr stellen mussten, ansonsten würden sie in der Angst vor ihr versauern. Gefangen und gefoltert - ihm kam der Gedanke dies als Metapher für ihren derzeitigen Zustand zu formulieren und an sie zurückzuschleudern, doch das Gespräch auf diese Weise zu vertiefen schien ihm mittlerweile zwecklos.
    In der Dunkelheit nickend nahm er schließlich ihre leisen Worte zur Kenntniss, deren schwacher Klang in ihm den Entschluss formte nun etwas freundliches zu sagen.
    "He, Seph...schlaf gut, in Ordnung? Ich bleibe wach und passe auf."
    Seiner Stimme wohnte Sorge inne, dennoch auch eine aufheiternde Ruhe. Nach einigen Worten spürte er selbst, wie es ihn zufrieden machte sie zu sprechen, der Grund dafür blieb ihm jedoch verborgen. Vorsichtig trat er aus der Tür und hielt für eine Weile inne, auf eine Antwort von ihr hoffend, dann schloss er sie stumm hinter sich und atmete durch.


    Und nun? Der Alchemist kniff die Augen zusammen um in der Finsternis etwas zu sehen, es hatte allerdings keinen Zweck. Hätte ich meinen Zünder hier, dann könnte ich Licht machen und mir das Haus ansehen... Das scherenartige Gerät, welches zwei Metalle aneinanderrieb um Funken zu erzeugen, hatte er vor einigen Wochen verkauft um sich etwas zu Essen leisten zu können. Seine Reisekasse erforderte es leider - er hatte sich lange gefragt, wie schnell das kleine Vermögen, welches er durch seinen Beruf angehäuft hatte, aufgebraucht sein würde.
    Vielleicht sind in einem der Zimmer Zündhölzer? Er tastete sich vor, dieses Mal blieb er zu Beginn an der Wand um nicht wieder gegen etwas zu laufen.
    Es dauerte nicht lange, bis er die erste Tür erreicht hatte und damit begann sich langsam in und durch den dunklen Raum zu tasten - es war seltsam die Welt auf diese Weise wahrzunehmen, nur durch Fühlen und Anfassen. Spät wurde ihm klar, dass die Einrichtung fast Haargenau der gleichte, die er vor Monaten in Seraphinas Zimmer gesehen hatte. Ein wuchtiger Schrank, ein einfaches Bett, ein Schreibtisch. Alles war stabil gebaut und unverziert - elitär. Durch ein dumpfes Geräusch zu seinen Stiefeln wurde er auf etwas hohles Aufmerksam, eine Truhe. Er erinnerte sich an das Exemplar aus ihrem Zimmer, seinem geistigen Bilde nach war an ihr kein Schloss gewesen. Ob diese hier auch unverschlossen ist?Balodan ging in die Knie um siegenau abzutasten, sie warviereckig, ihr Holz ungeschliffen; seine Vermutung bestätigte sich allerdings, der verstaubte Deckel ließ sich heben.


    Es kostete ihn einige Überwindung, dann griff er vorsichtig hinein und fühlte. Das erste was seine Finger berührten war etwas aus Leder, ein für die Größe und das Material schwerer Gegenstand, flach und länglich - weiteres fühlen ließ ihn immer sicherer werden, dass es sich um eine Waffe, ein Kurzschwert in seiner Scheide handelte. Er hob es hinaus, zog es auseinander und fühlte nach der Kante; es war scharf - sehr scharf. Es gab keine unsauberen Dellen im Metall, es war fein geschmiedet, seiner Erfahrung sagte ihm, dass es sich um festen Stahl handelte, kein einfaches Eisen. Dieses Schwert ist vermutlich mehr wert als das Mobiliar des Raumes... Diese Tatsache füllte ihn mit Unbehagen, da sie ihm wieder ins Gedächtnis rief, wie Seraphina aufgewachsen war. Ein Haus voll Kinder, alle besaßen eine Waffe, alle wussten sie zu benutzen, für die Machenschaften ihres "Vaters". Die Waffe beiseitelegend widmete er sich wieder der Truhe, um herauszufinden was noch darin war. Stiefel aus Leder, schlammverkrustet; eine kleine Geldbörse, kein Inhalt; ein Dolch, simpel und scharf; ein Werkzeukgürtel? Er hielt inne und überlegte. Was haben wir hier, diverse Zangen, einen Hammer... Ihm dämmerte die Antwort auf dieses Rätsel ...es ist Einbruchwerkzeug.


    Ein weiterer Gegenstand wartete noch auf ihn in der Kiste, er hatte gefühlt, dass sie nicht leer war. Ganz unten lag es, versteckt unter dem Rest - ein gut verschnürtes Stoffpäckchen; ein Geheimnis. Ehe er dies begriffen hatte löste er schon die Lederbänder, die es zusammenhielten, und wickelte es aus. Es klapperte in seinen Händen. Hier ist Holz, dort ist Stoff.... unter dem Stoff ist auch Holz und hier-... Der Moment der Klarheit trat ein, als er den Kopf der Puppe in die Hände bekam. "Ein Spielzeug." All diese Dinge und ein Spielzeug... verborgen unter dem Rest.
    In den nächsten Momenten atmete er ruhig ein und aus, während seine Augen Tränen der Bitterkeit ließen. Er hatte gewusst was geschehen war, es hatte ihn verärgert. Nun fühlte er es, und es machte ihn krank.


    Den Rest der Nacht tastete sich der junge Mann durch die verborgenen Tiefen jedes einzelnen von Seraphinas Geschwistern.

  • Seraphina hatte die Augen bereits geschlossen, als Bal ihr eine gute Nacht wünschte und versprach, aufzupassen. Irgendwie beruhigte es sie. Anhand der Geräusche hörte sie, dass Bal noch einen Moment an der Tür stand, um dann erst zu gehen. Fast unhörbar flüsterte sie erst dann "Danke". Aber auch nur, weil sie sich sicher war, dass er es nicht hörte. Leise entfernten sich Bals Schritte und Seraphina schloss einfach die Augen. Obwohl sie gerade noch ziemlich aufgekratzt gewesen war, schlief sie schnell ein und bekam nicht mit, dass Bal die Zimmer ihrer ehemaligen Geschwister durchsuchte. Um die Abgründe ihrer Vergangenheit aufzudecken, die Seraphina bisher nie interessiert hatten. In ihrer Kiste hätte Bal auch ein paar Kleinigkeiten entdeckt, wie ein altes kleines Holzpferdchen, mit dem sie als Kind gespielt hatte. Wobei Seraphina nicht einmal mehr wirklich wusste, dass das noch da drin war. Sie hatte auch wirklich andere Sorgen als ihre Vergangenheit und dazugehöriges Kinderspielzeug. Und so schlief Seraphina wie ein Stein, während Bal das Herrenhaus erkundete. Langsam dämmerte der nächste Morgen und tauchte die gesamte Umgebung in ein milchiges Grau, was sich nur langsam vom Licht der Sonne vertreiben ließ. Wie spät es war konnte Seraphina im ersten Moment gar nicht sagen, als sie die Augen aufschlug. Es war hell, also Tag. Musste man mehr wissen? Das Auftauchen von Bal hatte sie schon halb verdrängt, hielt es beinahe für einen Traum. Träge schob sie sich aus dem Bett und trat an das Fenster heran, um einen Blick auf den Himmel zu werfen. Vormittag. Nachdenklich aus dem Fenster starrend lehnte sich Seraphina gegen die Wand und starrte auf das Grün hinaus.


    Zumindest solange, bis sie ein Geräusch hörte und erschrocken zusammen zuckte, im ersten Moment regelrecht Panik bekam. Bis ihr die letzte Nacht wieder einfiel. Das zerstreute zwar nicht gerade ihr Mißtrauen, nahm ihr aber die lähmende und herzrasende Panik. Seraphina rang fast nach Atem und eilte dann zu ihren Waffen, zog mit zitternden Fingern das Kurzschwert aus seiner Scheide. Es war zwar vermutlich nur Bal, der da ein Geräusch gemacht hatte, aber Seph war lieber vorsichtig. Und das beinhaltete eine Waffe in der Hand. Für alle Fälle. Besser als unbewaffnet in sein Verderben zu rennen. Fast lautlos und angespannt schlich Seph den Flur entlang, um dann Bal auf der Treppe zu sehen und erleichtert auszuatmen. Es war nur der Alchemist gewesen. Seph starrte ihn aus schwarz geränderten Augen an und lehnte sich dann gegen das Geländer. Der Stress eben hatte ihr zu einem regelrechten Schweißausbruch verholfen und ihr Herz klopfte immer noch fast schmerzhaft in ihrer Brust. Erst jetzt im Licht mochte Bal wohl wirklich ausmachen, wie es um die junge Frau stand. Die schmuddeligen Verbände, dazu die abgetragene Kleidung und die ungesunde Gesichtsfarbe. Im Gegensatz zu ihr sah Bal fast frisch aus, musste Seraphina ein wenig neidisch feststellen. Er hatte wohl besser auf sich geachtet als sie. Wobei das nicht schwer war. So wie sie die letzte Zeit gelebt hatte... "Warst du weg?", fragte sie leise und wollte eigentlich kein ja hören. Das Kurzschwert hielt sie locker in der Hand, fast fiel es ihr aus dieser.

    Wie gut, dass mich niemand denken hören kann.

  • Einige Stufen unter ihr auf der Treppe stehend sah Balodan zu Seraphina hoch und musterte sie - auch wenn ihr heruntergekommener Anblick ihn im ersten Moment unangenehm berührte, ignorierte er das Gefühl gekonnt. Er hatte sich die Nacht über viele Gedanken gemacht, und war zu dem Schluss gekommen, dass er und vor allem Seraphina erst ein Mal an sich selbst arbeiten mussten, bevor sie ihr Problem in Angriff nehmen konnten. Ein freundliches Lächeln zog sich durch sein bärtiges Gesicht.
    "Keine Sorge, das Schwert brauchst du nicht." Er sprach ruhiger und bedachter als gewöhnlich. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken", fügte er mit einem Nicken über die Schulter an, "Ich habe nur nach etwas zu essen gesucht.. bisher damit aber keinen Erfolg gehabt." Kurz blieb er still. "Schön dich zu sehen..."
    Auch wenn die Nacht keine Spuren der Müdigkeit an ihm gelassen hatte, war sein Magen mit der Zeit von Hunger zerfressen. Wie er sich Seraphina ansah, ging es ihr wohl ähnlich - zumindest ihre fahle Haut ließ es vermuten. Langsam machte sich eine Vermutung in ihm breit:
    "Ist überhaupt etwas im Haus?"

  • Nachdem Raidon den Entschluss fasste aufzubrechen und seinen Vater zu suchen verließ er seine Pflegeeltern und brach auf. Auf dem Weg sah er das er vergessen hat sein Öl für seine Lampe mitzunehmen. Da sah er, dass der Laden Lampenöl verkauft. Daher ging er in den Laden und kaufte für 50 Rubine eine Flaschenfüllung Öl. Da dachte sich Raidon Hmmm vielleicht bleibe ich doch noch ein bisschen hier, schließlich werde ich lange weg sein... So blieb Raidon doch noch in der Stadt.

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