Wieder einmal habe ich eine meiner "berüchtigten zweiten Chancen" vergeben. Simpel gesagt nehme ich mir damit einen einst abgebrochenen Titel nach mehreren Monaten Pause wieder vor und gehe mit ganz anderen Erwartungen an ihn dran. Bisher hat das eigentlich immer zu einem positiven Eindruck am Ende geführt, mit Beck hat es sogar mal ein Werk in meine Top 5 gepackt.
Diesmal war No Game no Life an der Reihe. Der kleine aber feine Unterschied ist hier jedoch, dass ich es nach Abschluss fast immer noch genau so beknackt wie vorher finde. In Zahlen: Von 2/10 auf 3/10 hoch. Ach du Gott, wie hat es so ein Anime bitteschön zu so großem Erfolg gepackt? Ich bin sprachlos, fassungslos, darüber wütend und enttäuscht zugleich, da ich es wirklich gar nicht nachvollziehen kann. Es ist mega langweilig, so überhaupt nicht lustig, der Kindergarten-Artstyle einer der hässlichsten, die ich je gesehen hab, und die übertrieben vielen Ecchi-Elemente bekommen von mir erst recht kein Lob.
Ich weiß noch, wie ich damals über die ersten drei Folgen geraged hatte, nach denen der Abbruch letztes Jahr zustande kam. Protagonist Sora war das übliche Mastermind, dessen Gedankengänge erst mal 10min erklärt wurden, bevor er alles und jeden durchschaute. Die zweite Option war, dass hinterher ja "alles schon geplant war" und erklärt wird. Shiro war halt irgendwie da, unmittelbar neben ihm. Schließlich bekamen beide direkt einen epileptischen Anfall, wenn sie mehr als 5 Meter auseinander waren. M'kay. Aber Sora sehnte sich zugleich nach einer Freundin. Shiro (so ungefähr): "Ich dachte es reicht, wenn du mich hast". Mmmmm'kay. Natürlich. Ein blutsverwandtes Kind reicht glasklar aus, da braucht man nie wieder eine Ehefrau. Glücklicherweise kam Stephanie Dora um die Ecke, die perfekte Frau (?)...oder so. Schließlich hatte sie null Selbstvertrauen und liebte es Kampfsport zu machen, ergo ihren Kopf an Steine zu hauen. Gemischt mit ständigem "HÖÖÖÖÖÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ?", "WAAAAAAAAAAS?" und "HEEEEEEEEEE?" stellte sie nicht nur einen der hyperaktivsten, sondern zugleich auch nervigsten Charaktere aller Zeiten dar. Ach ja, gegen diese Katzenmenschen hatte ich generell eine Abneigung. Pantyshots und Badeszenen empfand ich besonders bei Shiro völlig unangemessen, da sie noch ein Kind ist. Einzig und alleine Jibril mochte ich in diesem bunten Haufen.
Das interessante bei der Sache ist ja noch, dass ich die deutsche Synchro ziemlich gut gemacht fand. Betonung liegt auf gemacht, da die Stimmen von ihrem Klang immer näher der typischen japanischen Synchro kommen. Das heißt aber nicht, dass ich selbst das gut finde. Besonders bei so einem kunterbunten Tutti-Frutti Festival wie No Game no Life, wo alle immer nur rumplärren und nicht normal reden können, könnte ich Ohrstöpsel gut vertragen. Dennoch glaube ich, dass ich es ohne die deutsche Synchro nicht durchgehalten hätte. Danke Clipfish (bzw. jetzt Watchbox) für das Umstellen in der Zeit meiner Pause. Im Allgemeinen sehe ich aber eine immer bessere Zukunft für den deutschen Markt, wobei ich selbst deutscher Synchro niemals abgeneigt war.
Das Finale war entsprechend auch überhaupt nicht ernst zu nehmen. Was ein hirnrissiges Spiel. Aber um noch was positives zu nennen: die Schloss im Himmel Anspielung war super. Leider der einzige gute Teil des gesamten Anime und die paar Sekunden reißen da nichts raus. Ich könnte jetzt noch länger so weiterlästern, aber würde mich mit der Zeit wohl wiederholen. Ums knackig zusammenzufassen: Nicht spannend, nicht lustig und mit nervigen Elementen gefüttert. Einer der schlechtesten Anime, die ich je gesehen habe.