Verliebt in eine Manga/Anime-Figur: das Phänomen und die Hintergründe

  • Die Text im Startpost finde ich richtig interessant, weil ich zugeben muss, dass ich neugierig bin, wie so etwas zustande kommt und mit welchen Charakteren dies schon bei den Menschen der Fall war. Die Erklärung dafür erscheint im Nachhinein doch so simpel. Mich selbst hat es auch schon erwischt, dass ich mich in fiktive Charaktere, nicht nur Anime (da ich ja nicht wirklich oft welche schaue), verliebt habe bzw. dass das Phänomen der Schwärmerei bei mir eingesetzt hat. 7 Jahre, das ist natürlich viel, aber bei mir waren es tatsächlich auch mal 3 Monate. Meistens kam es einfach nur zustande, weil ich in diesem Moment keine reale Person hatte, in die ich mich verguckt hatte, oder weil ich einfach nur enttäuscht wurde was das Thema Beziehungen angeht. Manchmal haben diese Mädchen sich dann viel mit einem anderen Jungen aufgehalten und sind dann manchmal auch zusammen gekommen. Dann gabs erst die Phase, in der ich nur alleine sein wollte und mich dann halt auch auf Wichtiges konzentrieren konnte, bis das Gehirn sich mit der Zeit von selbst wieder eine neue Person ausgesucht hat. Diese war ggf. fiktiv.


    Nochmal zum Phänomen an sich. Dr. Allwissend hat dazu mal ein Video mit guten Erklärungen gemacht. Natürlich finde ich diesen Youtuber allgemein sehr sympathisch und humorvoll, so auch dieses Video


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    Ich schäme mich nicht dafür, dass ich auch mal für Figuren geschwärmt habe, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, auch wenn ich es dann doch oft gewünscht hätte. Doktor allwissend zeigt dann auch Beispiele in Bezug auf Persönlichkeit solcher Figuren. Diese kommt nämlich nie in voller Pracht in Erscheinung bei fiktionalen Personen und man weiß natürlich auch nie, wie sie gegenüber einem selbst reagieren würde. Letztendlich erschafft man in seinen Vorstellungen für diese Person die "perfekte", also gewünschte, Persönlichkeit. So erging es mir natürlich auch.
    Tja, für wen habe ich eigentlich schon mal geschwärmt fragen sich bestimmt manche jetzt. Gerne kann ich euch da das eine oder andere Beispiel nennen.


    Die Nummer 1, bei der mir das jemals widerfahren ist, ist Hua aus "Shaolin Wuzang", so hieß diese Serie glaube ich. Sie lief auf Kika und das war noch zu meiner Grundschulzeit oder 5. Klasse, also ziemlich früh tatsächlich. Verliebt in eine Mitschülerin war ich tatsächlich schon zum ersten mal in der 2. Jahrgangsstufe. Damals war mir dieses Phänomen noch gänzlich unbekannt und für mich selbst unerklärlich. Ich habe lediglich gespürt, dass ich nach der letzten Folge dieser Serie unbedingt noch weiterschauen wollte und tagsüber das Bild von ihr in meinem Kopf hatte. Nachdem die Serie vorbei war, schwanden die Gefühle jedoch genau so schnell, wie sie gekommen waren. Nennenswert war Hua nur, weil es eben das erste mal war, dass mir dies passiert ist.
    Die nächste Person, an die ich mich jetzt bewusst erinnern kann, das war dann bereits einige Jahre später. Es war Malon aus Ocarina of Time. Ich sag nur: rote Haare he he, mag ich auch im RL total gerne bei Frauen. Zudem, als Landbewohner hat das Farm-Feeling einfach total gepasst und auch ihr Gesang war immer sehr beruhigend. Malon war mir von Anfang an sympathisch und zählt bis heute zu meinen Top 3 Charakteren in Zelda Spielen.
    Auch Zelda aus Skyward Sword gefiel mir. Ihre übermäßige Freundlichkeit, weil sie Link so sehr mochte, hatte natürlich großen Einfluss auf den Vorgang. Des Weiteren habe ich eine Schwäche für einen Pony in einer Frauenfrisur :D auch diese Schwäche schien sich in der fiktiven Welt ausgewirkt zu haben.
    Die längste Zeit (die genannten 3 Monate) habe ich aber für Cynthia aus Pokémon geschwärmt. Vielleicht schmunzelt ja jetzt gerade jemand von Euch, wer mich gut kennt :D Ich kannte Cynthia schon, bevor ich mein erstes Pokémongame besaß. Als ich dann Schwarz 2 gekauft hatte, war ich froh, dass man dort auch gegen sie kämpfen konnte. Besonders geschätzt habe ich einfach das gute Auftreten während und außerhalb von Kämpfen sowie allgemein ihre Teamaufstellung, die ebenfalls Pluspunkte gegeben hat. Bei Schwarz 2 waren die Kämpfe gegen sie immer am spannesten.


    Jetzt waren natürlich 3 von 4 weder aus einem Anime noch Manga. Meine Ausrede: Malon kommt im Zelda OoT Manga und Cynthia im Pokémon Anime vor :P also: alles passt zum Thema he he

  • Meistens kam es einfach nur zustande, weil ich in diesem Moment keine reale Person hatte, in die ich mich verguckt hatte, oder weil ich einfach nur enttäuscht wurde was das Thema Beziehungen angeht. Manchmal haben diese Mädchen sich dann viel mit einem anderen Jungen aufgehalten und sind dann manchmal auch zusammen gekommen. Dann gabs erst die Phase, in der ich nur alleine sein wollte und mich dann halt auch auf Wichtiges konzentrieren konnte, bis das Gehirn sich mit der Zeit von selbst wieder eine neue Person ausgesucht hat. Diese war ggf. fiktiv.

    Das ist ein guter Punkt, den du da ansprichst, Trakon. Auch ich habe dieses Phänomen bei mir hauptsächlich dann beobachtet, wenn ich im echten Leben enttäuscht wurde, Liebeskummer hatte oder es allgemein einfach nicht so gut lief und mal wieder alles schief geht. Dann flüchtet man sich irgendwie in diese Fantasiewelten und steigert sich da auch gerne mal rein, indem man einer fiktiven Figur hinterherrennt. Das ist in dem Moment ein ganz gutes Trostpflaster, denn diese Person kann dir gar nicht wehtun, dich verletzen oder dich verlassen - weil sie nunmal nicht existiert. Es gibt einem eine gewisse Sicherheit und kann als Stütze dienen.


    Wie man vielleicht schon hören kann, betrifft dieses Thema auch mich gewissermaßen, wenn auch nicht mit einer Animefigur. Bei mir gibt es in der Hinsicht nur den Einen: Link! :D Wie erwartet.
    Natürlich erscheint gerade Link auf den ersten Blick relativ platt ohne viel Charaktertiefe, aber hier kommt die Fantasie ins Spiel und da kann man sich einiges erträumen. ;) Die eigene Vorstellungskraft ist unendlich. Man sucht dann natürlich nach genau dem Ideal, welches man im echten Leben nicht findet. Warum man sich in Link verknallt, gute Frage - Er ist einfach eine klassische Heldenfigur, rettet mutig die Welt, wirkt aber immer eher bescheiden und liebenswürdig. Und er sieht zumindest in den neueren Spielen gut aus. Das ist schon mal ein guter Anfang und wenn man ihn dann noch in eigenen Geschichten o.ä. mit gewünschten Eigenschaften ausschmückt hat man schon den Traummann. :D


    Wie bereits oben erwähnt, kommt diese kleine Obsession immer genau dann ins Spiel, wenn es im echten Leben einfach nicht rund läuft und ich Trost brauche. Dann denke ich einfach an Link, bilde mir ein er wäre für mich da und das hilft enorm, auch wenn es natürlich lächerlich ist. Mein ganzes Zimmer ist voll mit Bildern von Link, über meinem Bett hängt Link, mein Wallpaper ist überall Link, Link, Link....
    Inwiefern das gesund ist... das ist eine andere Frage. Aber mir hat es wie gesagt immer sehr geholfen und ich denke, solange man nicht komplett den Bezug zur Realität verliert ist es auch vollkommen in Ordnung. Man sollte sich natürlich nicht zu sehr hineinsteigern und nur in der eigenen Fantasiewelt leben, denn letztendlich ist es ein schöner Traum - aber mehr nicht. Es ist einfach nicht echt. Fertig. Das darf man trotz der Schwärmerei nicht aus den Augen verlieren, und es gibt auch im echten Leben tolle Menschen! Also ab und an mal das Haus verlassen! ;)

  • Das ist kein mir fremdes Thema. Ich habe Erfahrung damit, auch wenn ich es in dem Moment nie als wirkliche Verliebtheit gesehen habe, sondern einfach eher als Schwärmerei und so sehe ich es auch heute. Ich hatte jetzt nie das krankhafte Verlangen bei einer fiktiven Figur sein zu wollen und ich habe es nie negativ empfunden, es war einfach eine nette Schwärmerei.
    Die Ursachen? Naja, man findet den Charakter wohl einfach gut, nicht selten sind sie in gewissen Punkten ja auch idealisiert (auch wenn jetzt nicht unbedingt als Ganzes). Besondere Ursachen sehe ich da nicht, sie sind einfach realistisch dargestellt. Dass man in dem Moment keine reale Person hat in die man verguckt ist, wie Trakon sagte, ist denke auch ein wesentlicher Punkt.
    Wenn ich mal wirklich verliebt war, war mir sowas nämlich immer herzlich egal.


    Insgesamt sehe ich das als unkritisch an, solange es zu keiner Psychose wird. Wenn man schwärmt, sich ein wenig freut und womöglich noch einen gewissen Rückhalt dadurch findet, jetzt aber nicht besessen ist, kann es sogar ganz gut sein. Problematisch wird es, wenn man sich wirklich ernsthaft in die Figur verliebt wie in eine echte Person, unbedingt bei ihr sein will, bzw. wenn man das Realitätsbewusstsein verliert und vergisst, dass die Figur nur fiktiv ist. Bei solchen psychotischen Zuständen wäre eine Therapie ratsam. Damit will ich die Leute nicht verurteilen, ganz und gar nicht, aber ich halte es für ein unschönes Leiden, von dem man nach Möglichkeit befreit werden sollte.
    Die Gründe einer solchen Liebe sehe ich ähnlich wie bei der Schwärmerei, nur eben extremer und in manchen Fällen kommt eventuell noch ein eingeschränktes Realitätsbewusstsein dazu oder eine andere Erkrankung (also hier rede ich nur von den Leuten, die Fiktion und Realität nicht mehr richtig unterscheiden können, nicht von denen, die über alle Maßen verliebt sind). Aber letztlich mangelt es an entsprechenden Reizen und Menschen wohl einfach in der realen Welt, es ist eine Art Flucht.
    Aber ich denke, das ist ausgesprochen selten, also von einer richtigen Verliebtheit kann meiner Meinung nach nicht mal die Rede sein.

  • Ich glaube liebe ist ohnehin über trieben. Ich würde es Schwärmerei nennen.
    Ich kann es aber nachvollziehen, war auch mal so. Ich denke wenn ein Charakter gewisse Verhaltensweisen und Charakterzüge hat, die einen ansprechen, dann sieht man darin eine Art Idealbild, so sollte der Partner sein usw.
    In anime sind Charaktere ohnehin idealisiert, meist auch optisch, grade die Frauen. Das spricht dann natürlich an...
    Ich habe z. B. Auch einen starken Hang zur Träumerei und stelle mir vor in einer anderen Welt zu sein oder so. Oder i.welche Sachen die ich schön finde und rein gar nicht der Realität entsprechen. Insofern bin ich da auch anfälliger. Aber ich bin deshalb nich realitätsfremd, ich kann da schon noch eine klare Grenze ziehen xD

  • Figuren aus Animes und Mangas sind ja nichts anderes, als Figuren aus z.B. unserer Lieblingsserie oder unserem Lieblingsbuch, der Unterschied ist halt, dass diese Personen dann vielleicht weniger echt erscheinen, aber wie echt ist denn schon ein Marshall aus How I Met Your Mother oder eine Rachel aus Friends. Nur weil diese Charaktere von echten Leuten verkörpert werden, heißt das noch lange nicht, dass sie zwangsläufig "echter" sind und es mehr verdienen, dass man von ihnen schwärmt, als Animefiguren oder, sagen wir, fiktive Zeichentrickfiguren. Dazu kommt, dass Animes meist sehr ästhetisch kreiert sind, das heißt, vielen Schönheitsidealen entsprechen und da natürlich auch eine visuelle Anziehung dazukommt, nicht umsonst gibts von so ziemlich jedem Ding das man sich nur vorstellen kann, einen Hentai.
    Ich persönlich finds nicht verwerflich, für fiktive, gezeichnete oder animierte Charaktere zu schwärmen, diese attraktiv oder anziehend zu finden, ist es doch immer im Auge des Betrachters, was man als schön empfindet oder was einem gefällt. Bedenklich wird es meiner Ansicht nach nur, wenn man Realität und eben Wunschtraum nicht mehr unterscheiden kann und seine Waifu heiratet oder sich eine aufblasbare Puppe kauft und das Gesicht von Ranma draufpappt, ich schätze so viel Vernunft sollte dann noch da sein, zwischen Schwärmerei und eben Fantasie und Realität zu unterscheiden.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich habe dieses Thema erst gerade entdeckt , aber egal , ich gebs zu , ich habe schon früher die ein oder andere Schwärmerei für eine Anime Figur gehabt , aber jetzt bin ich wirklich "verliebt" und zwar in Ayato von Diabolik Lovers , ich bin 17 und dachte mir nur so "stimmt irgendwas nicht mit mir? xd , aber jetzt bin ich beruhigt das es bei anderen auch so ist :thumbsup: :D

  • Dieses Phänomen finde ich jetzt wirklich spannend. Ich vergleiche das ganz gerne mit der "Verliebtheit" (bewusst in Anführungszeichen, da meiner Meinung nach Verliebtheit nur in eine reale Person aus dem Umfeld möglich ist. Alles andere ist Schwärmerei, da zur Verliebtheit auch eine gewisse Interaktion dazugehört) in einen Star. Man zeichnet sich halt ein Idealbild. Besonders häufig ist das bei jüngeren Mädchen zu beobachten, die sich so ihren Traumboy sozusagen basteln. Und wer sich für Manga/Anime interessiert, der findet diesen Traumjungen eben in diesem Medium. Ich denke auch, dass das in der Entwicklung völlig natürlich ist.
    Ich selbst fuhr ganz früher auf Mario von den Kickers ab :D. Später (da war ich so elf ca.) war es dann Matt aus Digimon. Den fand ich einfach richtig cool und für den habe ich dann auch geschwärmt (besonders in der zweiten Staffel fand ich ihn soooo coooool xD) Hatte richtige Tagträume, dass ich selbst Digiritter bin und Matt mich ganz besonders toll findet, haha. (Heute halte ich Matt immer noch für den bei weitem spannendsten, weil nicht so flachen, Charakter aus Digimon, allerdings schwärme ich nicht mehr für ihn :D).
    Ich finde für eine fiktive Figur oder einen Star zu schwärmen auch gar nicht bedenklich, sofern man sich bewusst ist, dass das keine Realität ist. Erst, wenn man beispielsweise reale Kontakte vernachlässigt und sich nur noch in seine Fantasiewelt zurückzieht, sollte man sich Gedanken machen. Aber so ein bisschen Träumen hat noch keinem geschadet ;)

  • Ich finde diese Art der Liebe erst bedenklich wenn man anderen Menschen schadet, sie belästigt usw. bzw. sich selbst beeinträchtigt, indem man sich vernachlässigt oder was weiß ich. Wenn man ansonsten fest im Leben stehen würde wäre das für mich kein Problem, dann kann man auch ruhig in seiner Traumwelt leben. Ich würde diese Menschen vielleicht im ersten Moment schief anschauen, logischerweise wäre man ja überrascht wenn jemand Sailor Moon standesamtlich geheiratet hat (in Las Vegas oder wo auch immer das legal ist), aber das würde in mir keinerlei Abneigung hervor rufen. Die Welt ist ja heutzutage sehr aufgelossen gegenüber den verschiedensten Präferenzen, warum sollte man es z.B. beim Ausführen oder selbst bei sexuellen Handlungen mit seinem Lieblingscharakter in Form von Figuren, Bumskissen oder einfach nur blanker Fantasie nicht sein? Man vögelt ja schließlich keine Hühner oder geilt sich an Kindern auf. Natürlich könnte man jetzt auch bei fiktiven Persönlichkeiten bzgl. gegenseitigem Einverständnis argumentieren, da viele dieser Figuren wahrscheinlich kotzen würden, wenn sie wüssten was sich für Nerds einen auf ihre Existenz drauf runterholen, aber wer kommt schon auf die Idee? Sie würden nicht drauf kommen (können). Von daher wäre ich da vollkommen tolerant, abgesehen davon dass es nicht mehr normal ist :D


    Das Ding ist nur, die meisten Leute die wirklich in vollen Zügen ihr Leben nach dem Lieblingscharakter, dem Lieblingszug, oder irgendeinen anderen Gegenstand der nicht mit ihnen interagieren kann, ausrichten, haben meist irgendwelche anderen Defizite die sie zur Realitätsflucht veranlassen, und das ist in meinen Augen schon eher eine Störung, als eine Präferenz. Wenn das wirklich echte Liebe sein sollte, selbst wenn sie situationsbedingt immer einseitig sein wird, wäre das von meiner Seite aus echt vollkommen ok. Ich denke Glücklichsein und Zufriedenheit ist das wichtigste im Leben. Aber meist ist das einfach nur krasse Realitätsflucht im höchsten Ausmaß, wo diese Vergötterung von fiktiven Figuren eher ein Begleitsymptom ist und die Ursache ganz woanders begraben liegt.


    Ich habe jetzt "Verliebt" wörtlich genommen, natürlich gibt es auch noch die allseits bekannte Schwärmerei, ich meine, wer kennt das nicht? Das hat glaub ich so gut wie jeder im jungen Alter mal erlebt, auch wenn es den meisten im Nachhinein eher peinlich ist. Aber das ist meiner Meinung nach auch ein ganz gewöhnlicher Entwicklungsprozess, den man halt mal durchlaufen muss. Meistens sind diese Charaktere ja auch Vorbild und cool/gutaussehend zugleich, man kann sich voll mit ihnen identifizieren und schaut gleichzeitig zu ihnen auf, dass man da schwärmt ist besonders in dem Alter das normalste der Welt.


    Naja ich mochte als Kind Clara aus Heidi extrem, die Serie und Heidi haben mir nie so wirklich gefallen, aber als Clara auftauchte musste ich immer einschalten, da hab ich immer Gefühle erlebt die sonst nur vorgekommen sind als mich das Kindermädchen aufgepasst hat.. Ok den Rest erspare ich euch lieber.


    Dann gab es da noch Pokemon, also das Spiel und nicht die Serie. Da fand ich immer die Gören ganz toll, Jedenfalls hab ich da mal so eine besiegt die dann was von von ihrem Freund laberte den ich vorher plattgemacht habe... Jedenfalls der erste Gedanke als ich die Textbox gelesen habe: Warum kann man in dem Spiel keine Göre fangen und nur die langweiligen Viecher??? Kindheitserinnerungen sind schon was tolles.


    Heute schwärme ich auch immer noch für einige Figuren aus dem Animebereich, und gebe das auch offen zu. Ich bin schon seit es die Serie gibt großer Fan von K-On und mag Azusa und Yui so sehr dass ich mir sogar Fanartikel gekauft habe. Das gilt auch Touhou (wobei das eher ein Spiel ist), da gibt es massenhaft Charaktere die ich bewundere, die könnte ich gar nicht alle aufzählen :D


    Aber da ist das dann schon eher so dass ich einfach froh bin dass es sowas gibt, woran ich mich erheitern kann, als das ich auf irgendwelchen rosa Wolken schwebe und Regenbogen ausdünste.

    Einmal editiert, zuletzt von jon ()

  • Ich laufe gefahr hier ins Offtopic zu geraten aber vielleicht kann ich euch rund um das Thema "fiktive, echte Liebe" noch mit einer Ebene überraschen, die etwas tiefer liegt als das bisher besprochene. Oder zumindest verworrener ist...


    Ich persönlich bin grundsätzlich eine eher distanzierte Person; nicht nur von anderen Leuten sondern auch von mir selbst/ meinen eigenen eigenen Empfindungen. Das bedeutet, dass ich selten besonders wütend oder traurig werde - viele Dinge kommen nicht so an mich heran.
    Dazu zählt auch Liebe, denke ich - ich habe mich bisher nie in eine reale Person verschossen, geschweige denn verliebt. Da war nur dieses eine Mädchen in meinem Jahrgang von dem ich dachte "sie hat ihr Leben im Griff und ist klug und bescheiden, mit der würde ich gerne Zeit verbringen". Aber so oberflächlich blieb es auch.


    Ich habe mich auch nie in eine fiktionale Person verliebt. Oder... ich glaube es? Ich werde es euch schildern und vielleicht könnt ihr es mir beantworten:


    Ich mache viel Rollenspiel, online, und dies sehr intesiv. Es ist mein größtes Hobby und die Leute mit denen ich es betreibe sind gründlich. Wir spielen unsere Charaktere sehr genau aus, als seien sie reale Personen... Die meiste Zeit passiert nichteinmal etwas aufregendes, wir spielen zwar Druiden und Krieger und Hexen im dazu passenden Setting, sitzen an 9 von 10 Spielabenden mit unseren Figuren jedoch die meiste Zeit in Tavernen oder Gemüsemärkten und spielen tatsächlich eher wie ihr alltägliches Leben so ist, bis sich ein Spielleiter entschließt mal eine Quest zu veranstalten.
    Nun hatte ich einen Charakter den ich schon 2 Jahre spiele, was 8 Jahre im Spiel bedeutet. Diese Figur war 16 als ich sie erschuf und ich habe sie quasi bis in ihr junges erwachsenenalter begleitet (es ist sehr spannend wie Charaktere wie von geisterhand an ihren Erlebnissen reifen können, ohne das man dies schriftstellerisch erzwingen muss) es war eine im Vergleich zu mir sehr emotionale Person die ich offen weinen lassen habe, etc. Was ich dazu sagen will ist: Ich kannte meine Figur mittlerweile sehr genau und konnte sie mittlerweile intuitiv rollenspielen, ohne nachdenken zu müssen wie sie sich verhält.


    Eines Abends habe ich entschieden das sich meine Figur in ihre beste Freundin verlieben sollte, einfach um etwas Spannung in die Sache zu bringen. Es war zu Beginn eher eine spontane Idee, aber mit gewissem Kalkül von meiner Seite. Zu Beginn war die Liebe also noch etwas das ich gezielt spielen musste, nichts von dem ich intutiv wusste, dass mein Charakter sie empfinden würde. Es hat sich jedoch dazu weiterentwickelt, dass mein Charakter... wirklich tief verliebt war?
    Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt. Ich selbst habe keine Gefühle für die beste Freundin meiner Figur gehabt; abgesehen davon das ich wie erwähnt eh eher emotional distanziert bin, fand ich besagte Freundin charakterlich - aus meiner Perspektive - eher abstoßend. In der Realität wäre sie mir vieeel zu ordnungslieb und konservativ zugeknüpft gewesen, um sie auch nur als entfernte Bekanntschaft in Erwägung zu ziehen. Aber immer wenn ich gespielt habe, d.h. mich in die Gedankenwelt meines Charakters versetzte, habe ich richtig Hitzeattacken bekommen wenn die beiden ins Rollenspiel miteinander kamen und später sogar magengrubenumdrehenden Liebeskummer, als keine Beziehung zustande kam, sondern sie sich einen anderen Charakter dafür suchte.


    Das war eine der... wundervollsten und zugleich scheußlichsten Erfahrungen die ich je gemacht habe. Wundervoll weil es so viel über uns (oder zumindest mich) aussagt - wenn wir nur lange genug versuchen uns in eine andere Person hineinzuversetzen können wir ihre Emotionen bis zur Liebe hin verstehen, selbst wenn es entgegen unserer eigenen Natur geht (oder zumindest sehr tief in unserem eigenen Charakter versteckt ist?)
    Auf der anderen Seite... Nun - Rollenspiel ist mein liebstes Hobby und ich konnte es einfach nicht mehr abstellen. Immer wenn ich nur daran gedacht habe meine (liebste!) Spielfigur zu sein hat sich mir vor Kummer der Magen umgedreht, weil ich wie erwähnt intuitiv verinnerlicht hatte, dass sie sich so fühlt.


    Also habe ich sie umgebracht/sterben lassen. Ich hatte aus Schreiberperspektive noch so viel mit dieser Figur geplant, wie mit meinen anderen Charakteren auch, aber sie zu spielen hat mein Hobby zu einer Qual gemacht, keiner Entspannung - das ging einfach nicht. Ich spiele mittlerweile die rotzige, sarkastische Nichte dieses eher gutmütigen und naiven Charakters, und wenn diese ins Rollenspiel mit der besten Freundin gerät, ist da überhaupt nichts emotionales; die Liebe die ich mehr oder weniger empfunden habe ist mit meinem alten Charakter begraben.


    Scary stuff...

  • Hey ,

    Also manche Leute verstehe ich echt nicht leben und leben lassen !
    zu dem Thema ich bin seit 4 Jahren in einer festen Beziehung und suchte nebenbei förmlich Anime. Meine Freundin ist jetzt nicht so der Anime Fan guckt aber ab und zu mal welche mit so wie your Name und sowas.

    Aber ich muss zugeben und das weis meine Freundin auch das ich schon öfters Schwärmereien bis hin zu leichter Verliebtheit hatte in Anime Charaktere und daran ist absolut nichts schlimmes den Animes Spiegel so oft die Realität und lehrt dich Sachen das man einfach im den Strom kommt. Ich hatte lange ein crush auf Zero two und meine Freundin sagt auch nichts dazu weil es ist immer hin keine antast bare Person so das sie sich Sorgen machen müsste das ich fremd gehe also alles in Butter !
    manga Manga ich finde deinen Artikel echt super hat einiges deutlich klar gemacht ! Und es ist mir auch relativ egal ob jetzt Leute kommen und sagen iih das ist krank oder so spart euch euren content weil es interessiert mich nicht :)

  • Die Antwort kommt zwar gut 17 Jahre später, aber ich hab einfach das bedürfniss hier zu schreiben.


    Ich bin seit gut 9 Jahren in Deidara (Anime Naruto) Verliebt (so bin ich glaubend). Ich denke Tag ein Tag aus an. Ich hab Altags Geschichten mit ihn, sei es drum einach gute Freunde oder mehr. Es kam auch schon oft vor das ich extrem traurig war das er nicht bei mir sein kann oder auch Tage wo ich nix für ihn empfand (was mir sorge und schhuldgefühle gab) wenn ich an ihn denke. grund sätzlich bekomme ich aber Herzrasen wenn ich an ihn denke, oder eine andeutung (figur, sticker, anhänger usw.) oder jemand über ihn spricht. wenn ich zu viele Bilder im Internet von ihn sehe merke ich das mein Gesicht brennt und schau dann weg, da ich dieses komisch Gefühl nicht mehr ertragen kann. Ich kann von Glück sprechen das mir noch niemand erzählt hat das er oder sie in ihn verliebt ist, ich glaub das würde mich schon sehr traurig machen.


    ich weiß nicht so genau warum ich in ihn so Verlieb bin, aber es hat nix mit sein Körperbau oder so zu tun. Was ich aber weiß ist das ich seine Haare sehr Liebe.



    Ich bin selbst seit fast 3 Jahren in einer Beziehung und muss mich zusammen reisen, wenn ich bei ihnn bin nicht andauernt an Deidara zu denken. Er weiß selber das ich in Deidara Verliebt bin und kann es auch akzeptieren, ist aber nicht ganz zufriden damit.


    Ich Persönich bin jetzt 25 Jahre alt und bereue es nicht so zu Fühlen. Würde ich ein bischen mehr Mut haben, würde ich jeden meine gefühle zu ihn gestehen. Biesher hab ich es nur ein paar Vertauten gesagt. Einige haben mich dann angeschaut als sei ich nicht mehr ganz dicht, aber das törte mich nicht.



    mfg. kasumi04 ^^