Quentin Tarantino

Wir haben ein neues Unterforum erstellt, nämlich den Zelda-Stammtisch! Dort könnt ihr euch nach Lust und Laune über Zelda austauschen, ohne auf Beitragslängen oder Spam zu achten. Perfekt für Memes und anderen Medien. Schaut doch hier vorbei!
Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?
  • "The Hateful Eight" ist meine neuste, schöne Erinnerung an Tarantino. War anlässlich dieses Films damals zum ersten Mal seit langem im Kino und war wirklich angetan. Das minimale Setting wirkte, als würde man ein Theaterstück sehen. In den knapp drei Stunden wurde ich wunderbar unterhalten und hatte nie das Gefühl, dass da gerade irgendwas unnötig in die Länge gezogen wird, was bei QT ja sonst öfters mal der Fall ist (und vielleicht am Geschmack des Zuschauers liegt). Zum Vergleich ziehe ich mal heran, dass ich kurz danach "Captain America: Civil War" gesehen habe, der eine ähnliche Laufzeit hatte, diese aber nicht so locker zu füllen wusste. Weniger ist manchmal eben mehr.


    Besonders angetan haben es mir daneben noch Inglourious Basterds und Django Unchained. Hatten auf mich nicht ganz so die hypnotische Wirkung wie oben genannter auf mich, wussten aber dafür aber mehr durch ihren (sehr eigensinnigen) Humor zu gefallen.


    Nun sagt Tarantino ja, dass er noch zwei Filme und dann Feierabend machen will. Gegönnt sei es ihm, er hat auf jeden Fall ein cineastisches Werk geschaffen, das in Würde altern kann (und das ja auch teilweise bereits tut). Einen Durchhänger, für den sich in 10 oder 20 Jahren ein Remake lohnen würde, gibt es nicht - seine Arbeit ist unantastbar. Somit sehe ich seinem geplanten Abschied mal mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Ich erwarte da nochmal ein paar richtige Feuerwerke und bin bereits felsenfest überzeugt, da nicht enttäuscht zu werden :)

  • Samstag und Sonntag Nacht liefen wieder die beiden Kill Bill Filme werbefrei bei 3sat und das hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nicht nur weil ich grad an Tarantinos Werken interessiert bin, sondern die jahrelangen Lobpreisungen meines Vaters mich eigentlich gar nicht um diese beiden Streifen herumkommen ließen, he he. Doch zunächst sah ich alles relativ durchschnittlich an, jedenfalls konnte Volume 1 an sich nicht überzeugen. Naja wie auch? Immerhin war es nur eine halbe Story und mein Gesamteindruck sollte nicht vor Volume 2 folgen, welche mir dann auch schon wesentlich mehr zugesagt hat. Zusammen hat die zweigeteilte Geschichte mir also ziemlich gut gefallen.


    Durch den Kapitelaufbau wirkte alles wieder interessant, ich mag das. Die Flucht nach dem Erwachen aus dem Koma war außerdem klasse gemacht. Doch danach fehlte in meinen Augen die Spannung, insbesondere die Schlacht der Crazy 88 ist dann einfach zu übertrieben sowie vorhersehbar gewesen. Lediglich das Duell gegen Gogo mit dem Meteorhammer hat noch überzeugt. Vor allem die Gewaltdarstellung blieb allerdings spürbar hinter meinen Erwartungen zurück, da sie so unrealistisch aussah, dass ich es als absolut harmlos empfand. Der Cartoon-Part zwischendurch bot Abwechslung, aber war inhaltlich auch nichts weltbewegendes. Wäre der Film durch diverse Elemente nicht so einzigartig gewesen, dann hätte er mir jedenfalls nicht gefallen.


    Aber der zweite Teil war wie gesagt erheblich spannender und besser balanciert. Der Fokus in Kämpfen lag diesmal auf Duellen, das Training war irgendwie lässig und das Begräbnis eine Spitzenszene. Der Soundtrack hat genau wie im Vorgänger gut zur Stimmung beigetragen und Bill war ein verdammt cooler Charakter. Dadurch konnte ich endlich nachvollziehen, was Kill Bill so populär macht, auch wenn ich selbst das Gesamtwerk nicht derart feiere bzw. loben kann wie viele andere. Dafür gibt's dann doch zu viele Einzelheiten, die mir aufgefallen sind.



    Darüber kann ich einfach nicht hinwegsehen. An Pulp Fiction reicht Kill Bill für mich ganz klar nicht heran. Demnächst dürfte auch Inglourious Basterds im TV laufen, aber ich finde den Termin grad nicht mehr. Würde gerne einschalten

  • Tarantino ist so eine Sache für mich. Auf der einen Seite erschafft er wunderbare filmische Szenen, die sehr lange aufgebaut werden und dann einfach nur ein großen Mindblown Effekt auslösen und dann sind seine Filme teils sehr meh. Technisch weiß er immer zu überzeugen und auch die Wahl der Schauspieler sind oft auf seiner Seite, aber ich hab das Gefühl, er versucht zu zwanghaft immer mal was anderes zu proben und seine Signatur mit einzubringen.
    Reservoir Dogs, Pulp Fiction und Inglourious Basterds sind meine Favoriten von ihn. Gerade bei Django und Hateful Eight was ich nicht was ich von den Filmen halten. Sehr zwiespältig. Haben klar diese wunderbaren Tarantino Momente und auch seine tollen Dialogen und dann zieht sich das Ganze wieder und alles stockt herum. Einzelne Momente glänzen bei ihn, aber als ganzer Film konnte es mich nicht überzeugen. From Dusk Til Dawn, wo er ja mitspielte und das Drehbuch schrieb war ein herrlich abgedrehter Film. Darf man nicht zu ernst nehmen und sich einfach nur über die grandios bescheuerte Darstellung und Witze erfreuen.

    OXW5zLS.png

    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • In letzter Zeit habe ich zwei weitere Streifen von Tarantino gesehen.


    Inglorious Basterds

    Kurz gesagt: Geiler Film. Ich wusste nicht, um was sich die Handlung drehte, und war bereits vom ersten Kapitel an gefesselt. Die Präsentation war top und je weiter der Film aufs Finale zusteuerte, desto gespannter war ich auf eben jenes. Und boi, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Generell hat mich der Film öfters zum Lachen gebracht, was am Ende dann mit "obwohl das nicht mal eine Komödie war" kommentiert wurde. Die besten Rollen hatten für mich klar Brad Pitt und Christoph Waltz, ihre gespielten Charaktere fand ich genial. Außerdem war Til Schweiger kurz dabei und das erstmals in einer guten Rolle, nämlich einem Killer. Dass ich das noch erleben darf - Til Schweiger in einer guten Rolle :ugly:

    Sehr empfehlenswert und das lange Warten hat sich gelohnt!


    Once Upon a Time in Hollywood

    Bisherige Kritiken, die ich gelesen hatte, fielen entweder sehr gut oder sehr schlecht aus. Ich selbst bewege mich da so im Mittelfeld. Die 160 Minuten gingen doch ordentlich rum, ohne dass ich auf die Uhr schauen musste, weswegen von Langeweile nicht die Rede sein kann. Allerdings hat mir das Verhältnis von 150 Minuten Gerede und zehn Minuten geilem Showdown nicht ganz gepasst. Zwar gabs auch davor schon vereinzelte Stellen, die gut Spannung aufgebaut haben, aber am Ende hat mir einfach was gefehlt. Manche Szenen fand ich sehr interessant, einfach weil sie bei Leonardo DiCaprio gezeigt haben, wie sich Schauspieler theoretisch auch hinter der Kamera verhalten können. Dass der Handlungsstrang von Brad Pitt auf einer wahren Begebenheit beruht und sogar noch abgeändert wurde, war mir beim Schauen leider nicht bewusst. Das habe ich erst hinterher erfahren, lässt meinen Eindruck jedoch unverändert. Bei Tarantinos neustem Werk kann ich demnach weder von einer Enttäuschung, noch einem Meisterwerk reden. Sollte man sich einfach selbst ein Bild machen und ist definitiv nicht für eine breite Zielgruppe.

  • Bis jetzt kenne ich nur drei Filme des Regisseurs- oder zweieinhalb, wenn man die beiden Kill-Bill-Filme als zwei Hälften eines langen Filmes sieht.


    Kill Bill 1 habe ich von den Filmen erst als letztes gesehen und fand ihn irgendwie am Schwächsten. Die Grundidee einer Frau, die ihr ungeborenes Kind und ihre Hochzeitsgesellschaft rächen will, ist zwar sehr interessant, aber irgendwie gefiel mir die Umsetzung gar nicht. Die Braut war mir dadurch, dass sie einerseits das Gemetzel an ihren Bekannten als schrecklich, den Massenmord an zum Beispiel Yakuza als gerechtfertig sah, stellenweise zu heuchlerisch, und es gab mir stellenweise auch zu viel Kampf und zu wenig Geschichte.

    Auch hatte ich anfangs Probleme, zu verstehen, was überhaupt abging. Die erste halbe Stunde gab es ersteinmal Kämpfe ohne Ende, ohne, dass groß erklärt wurde, was abgeht- zwar wurde das mit der Zeit besser, aber unter einem gelungenen Anfang stelle ich mir etwas anderes vor...

    Vielleicht schaue ich mir den zweiten Teil trotzdem noch an, da ich bereits gehört habe, dass er besser sein soll!


    Anders war es da bei Inglorious Basterds und Django Unchained. Beide haben Szenen, in denen schnell klar wird, wer wer ist und was die Akteure wollen, und auch die Geschichte wird auch schnell klarer. Von den beiden finde ich jedoch Django Unchained besser- irgendwie war mir die Handlung in Inglourios Basterds etwas zu langweilig erzählt und auch die Charaktere waren nicht immer richtig interessant. Außerdem waren die Szene, in der irgendwelche Wehrmachts-Soldaten die Kopfhaut abgezogen bekamem, einfach nur eklig. Aber in Django Unchained gefiehl mir einfach die Interaktion zwischen den Hauptcharakteren am Besten, und auch die Handlung war viel spannender erzählt.


    Leider ist es schon ein Weilchen her, dass ich die beiden Filme gesehen habe. Sollte ich sie irgendwann nocheinmal anschauen können, kann ich zu ihnen noch einmal was im Thread sagen, falls ich dran denke...

    Welcome back to Trench

  • Welche Filme von ihm habt ihr schon gesehen ?

    Quentin Tarantino hat "nur" bei neun Filmen Regie geführt und es ist fraglich, ob er die zehn "voll" macht. Diese zahl kursiert seit Jahren im Netz - auch durch eigene Aussagen in Interviews angefeuert ^^


    Von den neun Filmen habe ich bisher Kill Bill - Volume 1 & 2 (gilt als ein Werk), Jango Unchained und Once Upon a Time in Hollywood gesehen.


    Dabei finde grundsätzlich folgende Elemente sehr sehenswert:


    - die Bilder und Kameraführungen haben stets eine gewisse Wertigkeit

    - oftmals hält die Kamera länger auf Szenen drauf als im Film- und Serienbusiness für üblich

    (das gelingt aber nicht immer sehr gut, ist nicht situationsfördernd und zieht Filme punktuell in die Länge)

    - es gibt Gewalt und er war einer der ersten Regisseure, der sich das auf dem Niveau (Hollywood) getraut hat

    - die Gewalt wird nicht stilisiert

    - die Figuren und Dialoge sind fantastisch


    Ansonsten hinkt manchmal die Erzählstruktur und das Tempo und ich habe in einigen Filmen die Schwierigkeit den Figuren zu folgen (also weshalb sie etwas tun).


    Death Proof – Todsicher (Death Proof) und Inglourious Basterds stehen im Regal. Letzteren gibt es heute Abend.


    The Hateful Eight, Reservoir Dogs – Wilde Hunde (Reservoir Dogs), Pulp Fiction und Jackie Brown stehen auf meiner Shopping-Liste


    Habt ihr nen Lieblingsfilm ?

    Bisher Django Unchained.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Ich habe die Tarantino XX - 20 years of Filmmaking Box bei mir im Regal und darüber hinaus Django Unchained und The Hateful 8, Once upon a time in Hollywood habe ich gesehen, aber noch nicht gekauft. Ich mag seine Filme wirklich sehr gerne. Die Dialoge sind einzigartig, über die Kameraführung im Speziellen kann ich nichts sagen, da ich da leider zu wenig Wissen habe. Ich finde es klasse, dass er sich in den verschiedensten Genres austobt und immer wieder andere Dinge probiert. Ich kann jedem seiner Filme etwas abgewinnen und sehe sie mir regelmäßig an. Einige sind etwas langatmiger als andere, aber sie bieten stets Gesprächstoff.


    Ich würde jetzt ungern alle seine Filme ranken, aber meine TOP 3 wäre:


    1. Inglorious Basterds

    2. Kill Bill Vol. 1 und 2

    3. Django Unchained


    Was Django angeht, wären fast die hasserfüllten 8 auf dem Treppchen gelandet, doch Leonadro Dicaprios Darstellung in dem Film ist so großartig, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu meiner Top 3 zu machen.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Noa

    Hat das Label Sonstiges hinzugefügt.
  • Ich hatte jetzt seit einigen Tagen wieder Lust, die Filme von Tarantino zu schauen. Unter anderem lag es daran, dass ich neulich mit einem Kumpel Django und The hateful 8 geschaut hatte. Gestern Abend habe ich mir dann meine Box geschnappt und mit dem ersten Film angefangen.


    Reservoir Dogs

    Tarantinos Erstling und gleichzeitig ein sauguter Film! Mit einem kleinen Budget hat er hier echt enorm abgeliefert und erzählt eine spannende Story, auf seine ganz eigene Art.


    Wir haben hier eine Heist-Story ohne den Heist. Nachdem man eine Gruppe von Kerlen beim Frühstück in einem Diner kennenlernt, gibt es einen Schnitt und plötzlich sieht man zwei von ihnen in einem Auto, während einer von beiden tödlich verletzt zu sein scheint.


    Am vereinbarten Treffpunkt tauchen dann nach und nach die anderen ein (oder wer davon noch übrig ist) und es stellt sich die Frage, was bei dem geplant Raub schiefgelaufen ist und wer wohl ein Verräter ist.


    Tarantino schafft es hier mit spannenden Dialogen eine Spannung aufzubauen, die wirklich mitzieht. Vieles spielt sich an nur einem Ort ab, dem Lagerhaus, wo sich alle treffen sollten. Der Cast liefert hier sauber ab, wenngleich ich Tim Roth ganz am Anfang seine Todesqual nicht ganz abkaufen kann. Harvey Keitel, Michael Madsen (der später in so vielen Tarantino-Filmen noch Auftritte haben wird) und Steve Buscemi sind klasse in ihren Rollen. Kleiner Funfact: Buscemi ist die optische Vorlage für Sanji, dem Koch aus dem Manga One Piece. Mangaka Oda fand die Figur so interessant, dass er das Design für seinen Charakter verwendet hat.


    Ich mag den Film, wenngleich er noch einer der geerdeteren Filme von Quentin Tarantino ist. Hier und da merkt man ihm auch das Alter an.


    7 von 10 Schw***en über die Madonna angeblich in "Like a Virgin" singt.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Gestern Abend direkt weitergemacht und den nächsten Tarantino geschaut.


    Pulp Fiction

    Tarantinos zweiter Streich und einer der wohl prägnantesten Filme. Häufig zitiert, nie erreicht, ist Pulp Fiction ein Kult-Klassiker erster Güte!


    Erstmals in einer großen Rolle sehen wir hier Samuel L. Jackson und an seiner Seite John Travolta, dessen Karriere allmählich stagnierte. Beide Spielen Gangster, die für einen großen Boss arbeiten und dessen Drecksarbeit erledigen.


    Der Film wird nicht chronologisch erzählt, was sehr spannend ist. So ist die Eröffnungsszene zuerst ziemlich out of context, bis sie am Ende des Films nochmals aufgegriffen wird.


    Größtenteils arbeitet der Film wieder mit vielen skurrilen Dialogen und baut so mehr als nur einmal extrem Spannung auf.


    Der Cast ist wieder großartig. Neben den beiden erwähnten, gibt es noch Uma Thurman, Harvey Keitel, Tim Roth sowie Bruce Willis, die alle genial in ihren Rollen aufgehen.


    Für mich ist dieser Film definitiv einer der stärksten von Tarantino, nicht umsonst ist er so unglaublich bekannt. Perfekt finde ich ihn dennoch nicht, da es hier und da, gerade im Part von Bruce Willis, ein paar Längen gibt - auch wenn mir sein Part ebenfalls sehr gefällt.


    Von mir bekommt der Film 8,5 von 10 Ärschen, in denen die Uhr von Butch versteckt wurde!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"