Ich vertrete ja die Ansicht, dass die Spiele für jede neu erschienene Konsole lediglich die „Neuverfilmung“ des alten Themas sind. Quasi wie ein Theaterstück oder eine Romanvorlage, die vom jeweiligen Regisseur durch dessen persönliche Vorlieben anders umgesetzt werden, mit Rücksicht auf mehr Details, anderer Sichtweise der Story oder einfach einer anderen Interpretation des Themas.
Wobei ich allerdings auch zugeben muss, dass die Spiele durch die bewusst offen gehaltene Story auch sehr viel Raum zur Interpretation und zum Verspinnen und Verknüpfen von einzelnen Details enthalten, wodurch man durchaus auch eine Timeline sehen kann, wenn man will.
Zur näheren Erörterung gehe ich mal auf die Teile ein, die ich kenne.
Am NES waren das
„The Legend of Zelda“
“ZeldaII, The Adventure of Linkâ€
Diese beiden Spiele gehören eindeutig zusammen, trotz des völlig unterschiedlichen Aussehens der Grafik und der Figuren.
Zur Erinnerung, Im ersten Teil muss man die Prinzessin aus dem Verlies von Ganon, dem Dämon befreien. Ganon, the Prince of Darkness, stahl das Triforce of Power, also benötigt man die 8Teile des Triforce of Wisdom, (die Zelda in den Dungeons versteckt hat, bevor sie gefangen genommen wurde), um gegen ihn antreten zu können.
Nachdem Ganon mit dem Masterschwert verwundbar gemacht wurde, konnte er mit dem Silberpfeil getötet werden, und zerfällt zu einem Aschehäufchen, in dem das Triforce steckt.
Am Ende haben Zelda und Link also je ein Triforce in den Händen. (Power und Wisdom)
ZeldaII beginnt im Vorspann mit den Worten: „After Ganon was destroyed, a sleeping spell was cast on Zelda....“
Link hat in diesem Teil, die Aufgabe, die Prinzessin aus dem Todesähnlichem Schlaf zu erwecken, dazu benötigt er das dritte Triforce (Triforce of Courage).
Um dieses zu erhalten, muss er sich als würdig erweisen, also die 6 Wächter in den Palästen besiegen, die magischen Kristalle in den Statuen platzieren um das Siegel zum letzten Palast zu brechen, um dort nach bestandenem Kampf gegen den „Todesengel“ (so nenne ich den großen blauen Geist am Ende) und seiner „Dunklen Seite“, vom Weisen des Palastes das Triforce entgegen zu nehmen.
Die drei Triforce verteilen sich nun um die Prinzessin, Zelda erwacht, es gibt andeutungsweise das Küsschen für den Helden, und die Geschichte ist zu Ende.
(...und Link und Zelda lebten glücklich bis zu ihrem Ende... würde wohl im Märchen stehen)
Scheitert man bei dieser Aufgabe, wird das Blut des gefallenen Helden dazu benutzt, um Ganon aus seiner Asche wieder auferstehen zu lassen.
Unter dem GameOver auf dem blutroten Bildschirm sieht man die schwarze Silhouette von Ganon, und dem Hinweis „Return of Ganon“ und dazu ertönt auch noch ein fieses, düsteres „HEHEHEHEHEEE“
Am SNES gab es
„The Legend of Zelda, A Link to the Past“
Mangels SNES kenne ich diesen Teil zwar nicht, aber es dürfte sich wie ich aus dem Forum entnehmen konnte um eine ausgeschmückte, vertiefte, und verknüpfte Version von ZeldaI und II handeln.
Dieses Spiel ist wohl eigenständig, ohne Vorgeschichte und Nachfolger, quasi eine nachgebesserte Version von TLoZ und AoL.
Am N64 gab es
„The Legend of Zelda, Ocarina of Time“
“The Legend of Zelda, Majoras Maskâ€
Ich entsinne mich, in einem Werbefolter zum N64 mal gelesen zu haben, das Ocarina of Time, jene Ausführung von Zelda ist, die sich der Entwickler von Anfang an vorgestellt hat, es aber mangels Ressourcen am NES und SNES nie verwirklichen konnte.
Es handelt sich so gesehen also auch nur um die verbesserte Neufassung des alten NES/ SNES Themas, der alten Legende, mit neuen Nebenaufgaben, und Ausschmückungen und jeder Menge Hintergrundgeschichte, die in sich zwar abgeschlossen ist, aber durch die Verbannung von Ganondorf in die Hölle, auf eine mögliche Weiterführung der Geschichte anspielt. Vorstellbar wäre also eine ähnliche Story wie in AoL, die dann aber am N64 NICHT erschien.
zugegeben, wer will, könnte da einen Zusammenhang also eine Timeline, zwischen ZeldaI und ZeldaII spinnen, da in dieser Geschichte das Triforce komplett aus allen drei Fragmenten (Wisdom, Power, Courage) besteht, und auch das Masterschwert wieder vorkommt.
In diesem Fall wäre wohl einige Zeit (so ein paar hundert Jährchen) verstrichen, da ja erst die Zitadelle der Zeit erbaut werden musste, um das vollständige Triforce in sicherem Gewahrsam zu halten.
Die OoT Zelda könnte also ein direkter Nachkomme (oder besser gesagt Urahn) von Link und Zelda aus TLoZ und AoL sein.
Wobei der Ursprung von OoT Link ungewiss ist, es sei denn, die „Lebensenergieauffrischung“ in AoL war doch keine jugendfreie Einladung zur Stärkung mit Speis und Trank, Kaffee und Kuchen, sondern...
Ganondorf wäre dann aber selbst ein Opfer, weil sein Körper dann nur der Wirt für den Geist von Ganon (dem Dämonen aus TLoZ) wäre
Majora´s Mask ist eine eigenständige Geschichte, und hat mit Zelda nur insofern zu tun, das der Held der Geschichte der kleine Link aus OoT ist, der mit klein Epona auf Entdeckungsreise geht.
Offensichtlich spielt dieses Spiel, nachdem Ganondorf besiegt wurde, Link von Zelda, in der Zeit zurückgeschickt wurde, seine verlorenen 7 Jahre aufholt, und nun quasi einen alternativen Pfad zur OoT Geschichte bestreitet, in dem Ganondorf OHNE Triforce zwar ein Fiesling bleibt, aber doch nicht genügend Kraft hat, um die Hyrule-Welt ins Chaos zu stürzen.
Wobei es allerdings interessant zu wissen wäre, was dann aus den Goronen und Prinzessin Ruto wurde, wenn Link NICHT zur Tat schreitet.
Außerdem stellt sich auch noch die Frage, wie sich Link einfach mal so, des Bauern Töchterlein Lieblingspferdchen ausleihen konnte, weil, Link, der Held mit reinem Herzen, als Pferdedieb wäre ja wohl unvorstellbar.
( Vielleicht ist meine Interpretation* von Malon´s Antwort, die man in OoT mit der Maske des Wissens erhält, doch nicht ganz so falsch wie es manch „Manga-Leser“ haben will ;)
*siehe dazu „Emotionalste Momente in OoT“ )
Am Gamecube und wii erschienen bisher
„The Legend of Zelda, The Twilight Princess“
Also da wird es nun wirklich etwas komplizierter, betrachtet man das Spiel für sich, ist es eine völlig neue Story, eine ganz andere Geschichte als bei den bisherigen Konsolenspielen.
Die Geschichte an sich ist sehr Vielschichtig, beinhaltet nicht nur die reine Rettungsmission der Kinder, sondern auch die, der eigenen Rettung, die Hilfe der in Not geratenen Bevölkerung von Hyrule und letztendlich auch der, des Schattenreichs, durch die Vernichtung der Bösewichte.
Es scheint eigenständig und abgeschlossen zu sein, obwohl es reichlich Andeutungen auf eine Vorgeschichte gibt ( Relikt des Helden aus alten Tagen, Heldengewand, Zitadelle mit Masterschwert, Ganondorfs Hinrichtung/Verbannung*), und auch noch die Möglichkeit einer Fortsetzung beinhaltet.
Zugegeben, wer will, kann TP auch als direkten Nachfolger zu OoT sehen, allerdings wieder mit einiger Zeit (so ein paar 100 Jährchen) dazwischen, da ja die Zitadelle der Zeit zur Ruine zerfallen ist, und Hyrule Stadt samt Schloß neu aufgebaut werden musste.
Ganondorf konnte in dieser Interpretation offenbar aus seiner Verbannung entkommen, wurde erneut dingsfest gemacht, soll hingerichtet werden (was nicht ganz nach Plan verläuft) um letztendlich mit Hilfe des Schattenspiegels ins Schattenreich geschickt zu werden*, wo er dann auf Zanto trifft, und sich seiner bemächtigt. Der Rest der Geschichte ist bekannt
* mir persönlich gefällt ja der Gedanke besser, dass die verbliebenen 6Weisen den Schattenspiegel zerbrechen, um Ganondorf vor einer Rückkehr abzuhalten. Solange der Spiegel ganz und aktiv ist, kann man ja jederzeit zwischen Licht- und Schattenwelt hin- und herspazieren.
Bei den diversen Zeldaspielen für Gameboy, Gameboy Advanced, und Gameboy DS dürfte es sich nicht viel anders verhalten.