Games - leider die falsche Konsole

  • Allein die Grundidee finde ich nicht schön und somit sehe ich da keinen großen Unterschied darin wo eine gewisse IP groß geworden ist oder nicht.

    Sorry, wenn ich in die Diskussion platze (die, wie ich finde, hier überhaupt nicht gut aufgehoben ist, weil sie in drei Tagen nicht mehr gefunden werden kann) aber ich finde Exklusivität und den damit verbundenen Konkurrenzkampf einen der wichtigsten Faktoren in der Branche. Hätten wir nur - sagen wir - einen PC und darauf alle Spiele, wer würde dafür sorgen, dass der PC sich weiterentwickelt, die Technik besser wird, dass es mehr Abwechslung in der Branche gibt und unterschiedliche Geschmäcker das Genre beeinflussen? Wenn die Entwickler von heute nicht als Kinder bspw. einen Super Nintendo gehabt hätten, gäbe es meiner Meinung nach viele Spiele nicht, selbst der Indie Markt würde dann vielleicht ganz anders aussehen. Nicht auszudenken, darum bin ich nie ein Fan davon gewesen, dass jeder alles zugänglich haben sollte. Versteht mich nicht falsch, das soll nicht gehässig sein, aber Videospiele sind ein Luxusgut, das waren sie schon immer, und wer sich den Luxus leistet, einen bspw. tollen PC zu kaufen oder eine neue Konsole, der kann sich meiner Meinung nach auch den Luxus einer weiteren Konsole leisten, auf der ein Spiel exklusiv erscheint, wenn es ihr wichtig ist. Die Plattformvielfalt halte ich momentan für gut. Es scheint für eine Menge Leute was dabei zu sein. Diese künstlichen Gedankenkriege, welche Konsole besser ist... das ist der wahre Schwachsinn dabei finde ich. Jeder soll einfach die Plattform kaufen und darauf spielen, was sie möchte. Wenn man Nintendo nicht mag, weil es Nintendo ist und sich deshalb selbst von einer Plattform oder Exklusiven Spielen ausschließt, ok. Dann aber nicht jammern. Ich hätte auch manchmal gerne Spiele auf einer anderen Plattform, was aber fast exklusiv First World Problems bei mir sind, denn wollte ich, könnte ich wohl jedes Spiel zocken. Ich bin nicht immer glücklich, wenn bspw. ein Spiel auch für Handys kommt oder so... das ist bestimmt meckern auf hohem Niveau, aber grundsätzlich finde ich Vielfalt und auch Konkurrenzkampf, der durch unterschiedliche Plattformen und exklusive Deals entsteht, auch gut.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich habe mir mal Megaolf s wink mit dem Zaunpfahl zu Herzen genommen und die Diskussion verschoben das wir sie auch wiederfinden können.

    Der gute Olf hat gerade einiges vorweggenommen was ich schreiben wollte.

    Wer würde die Hardware stellen wenn es keine Konsolen mehr gibt? Wäre das dann ein Monopol wo alle gleich bauen müssen oder standardisiert?

    Da ist auch Super Mario Bros ein super Beispiel, das war für den NES geschrieben, darauf ausgelegt und deshalb kriegte das damals auch erst kein PC hin. SMB war in der Hinsicht Vorreiter, es gab illegale ports und auch Spiele die es komplett kopiert haben.

    SMB war NES exklusiv Multiplattform war das Arcade Spiel Mario Bros, was ja ein komplett anderes Spielprinzip verfolgt und auch technisch nicht so innovativ war.

    Konkurenz belebt das Geschäft und spornt Mitbewerber an mitzuhalten.

    Man sieht ja auch immer wunderbar wie sich Spiele auf ein und der selben Platform entwickeln wenn erstmal die Hardware vernünftig ausgereizt wird, das wäre bei einem für alle Modell auch gar nicht möglich.

  • Hätten wir nur - sagen wir - einen PC und darauf alle Spiele, wer würde dafür sorgen, dass der PC sich weiterentwickelt, die Technik besser wird, dass es mehr Abwechslung in der Branche gibt und unterschiedliche Geschmäcker das Genre beeinflussen?

    Wie kommst du darauf, dass das dafür Konsolen (in dieser Form) braucht? Ich rede allein von Exklusivität so lang es die Videospiele technisch anbieten. Es wäre natürlich klar, dass Spiele die nur gewisse Eingabeformen (wie z.B. bei einer VR-Brille) auch gewisse Peripherie benötigen und damit "exklusiv" für ein Gerät sind, aber halt nicht für eine ganze Plattform. Bedenke, dass die PC-Kultur mit dem Schwund von Konsolen sich auch deutlich ändern würde. Da ist ein wenig Fantasie angesagt, hehe.


    Sorry, wenn ich in die Diskussion platze, aber ich finde Exklusivität und den damit verbundenen Konkurrenzkampf einen der wichtigsten Faktoren in der Branche.

    Und wieso genau? Was hält den Konkurrenzkampf davon ab sich auf andere Dinge zu verlagern? Wie z.B. Videospiele und deren Weiterentwicklung?


    Wenn die Entwickler von heute nicht als Kinder bspw. einen Super Nintendo gehabt hätten, gäbe es meiner Meinung nach viele Spiele nicht, selbst der Indie Markt würde dann vielleicht ganz anders aussehen.

    Habe ich nie abgestritten. Dafür hätte es aber trotzdem keine Exklusivität gebraucht. Wieso denn auch?

    Versteht mich nicht falsch, das soll nicht gehässig sein, aber Videospiele sind ein Luxusgut, das waren sie schon immer, und wer sich den Luxus leistet, einen bspw. tollen PC zu kaufen oder eine neue Konsole, der kann sich meiner Meinung nach auch den Luxus einer weiteren Konsole leisten, auf der ein Spiel exklusiv erscheint, wenn es ihr wichtig ist.

    Das ist doch nicht nur das einzige Problem. Es ist doch auch einfach auf sämtliche Belangen unpraktisch, ob für Entwickler oder Spieler gleichermaßen. Oder wärst du auch dafür, dass jede Firma einfach eine eigene Suppe kocht und es keine Standards mehr an die sich alle möglichen Unternehmen in einer Branche richten? Goodbye USB, Adieu Kreuz und Sechskant. Für mich ist das einfach ein anderer kultureller Kontext der zu Doppelstandards führt.


    Wer würde die Hardware stellen wenn es keine Konsolen mehr gibt? Wäre das dann ein Monopol wo alle gleich bauen müssen oder standardisiert?

    Wie kommt es zu dieser Frage? Wieso sollten Hardwarehersteller plötzlich auf irgendeiner Art und Weise fehlen? Es wären natürlich möglichst viele verschiedene Hersteller und ja, natürlich mit gewissen Standardisierungen. Wieso das zu einem Monopol kommen sollte ist mir ein Rätsel. Da bieten sich die Infrastrukturen die durch Konsolen entstehen viel besser für an.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Und wieso genau? Was hält den Konkurrenzkampf davon ab sich auf andere Dinge zu verlagern? Wie z.B. Videospiele und deren Weiterentwicklung?

    Weil dann nur noch eine einzige Plattform den Preis bestimmt.


    Stell dir vor, es gäbe in deiner Nähe nur noch Aldi. Wenn die dann sagen, dass du für einen Kilogramm Äpfel 20€ bezahlen musst, dann musst du dies eben tun oder du hast keinen Apfel.


    Wenn es keine gesunde Konkurrenz gibt, dann gibt es auch keinerlei Angebote mehr, die den Verbraucher anlachen können. Wenn alles auf PC und dann noch auf Steam kommt, dann bleibt Entwicklern und Spielern nicht mehr die Wahl. Die müssen dann diese Äpfel für 20€ kaufen, wenn sie wirklich Äpfel wollen.


    Oder missverstehe ich dies gerade?


    Außerdem stimme ich zu: Die Einschränkugen wären ja auch bei der Entwicklung, denn es gibt keinen genormten PC. Alle PS5 sind gleich, alle Switch sind gleich (ausgenommen die unterschiedlichen Versionen, aber die sind ja auch so, dass man gleichermaßen auf alles entwickeln kann), alle Xbüchsen sind gleich.


    Ein Entwickler kann auf der Konsole am allerbesten entscheiden, welche Ausmaße es annimmt, ohne dass der Kunde leidet, weil er keine gute Grafikkarte hat o.Ä.

  • Das ist doch nicht nur das einzige Problem. Es ist doch auch einfach auf sämtliche Belangen unpraktisch, ob für Entwickler oder Spieler gleichermaßen. Oder wärst du auch dafür, dass jede Firma einfach eine eigene Suppe kocht und es keine Standards mehr an die sich alle möglichen Unternehmen in einer Branche richten? Goodbye USB, Adieu Kreuz und Sechskant. Für mich ist das einfach ein anderer kultureller Kontext der zu Doppelstandards führt.

    Ich finde den Vergleich mit USB z. B. etwas unpassend. Die USB-Stecker sind essentiell zum Betrieb und Aufladen fast aller digitalen Geräte - Ein Exclusive-Videospiel mehr oder weniger hingegen verdirbt nicht den Spaß an anderen Spielen oder schränkt die Konsole in ihrer Funktion ein. Und im Gegensatz zu den ausschließlich funktionellen USB Steckern sind Videospiele etwas Kreatives, dass sich viel weniger an Standards halten muss. Oder verstehe ich das nicht ganz richtig?


    Ich sehe es auch so, dass Exklusivität an und für sich für einen gesunden Konkurrenzkampf sorgen kann. Zum Beispiel werden manche Studios, die eine gute Idee aber fehlende Mittel haben (also kleinere Studios), durch die großen Konzerne dann finanziell unterstützt - unter der Prämisse, dass der Titel exklusiv bleibt. Als Beispiel würde ich Kena: Bridge of Spirits nennen. Das ist der erste Titel eines Studios, dass bisher noch nie etwas im Videospiel-Bereich entwickelt hat. Wer weiß, ob Kena ohne die Zusammenarbeit mit Sony und der Konsolen-Exklusivität jemals (in der Form) zustande gekommen wäre?

    Und wenn jedes Spiel für jede Plattform kommen muss: Wieso sollte da irgendwer irgendwen finanziell unterstützen? Selbiges gilt, wenn es nur eine Plattform gäbe (Was noch andere Nachteile hätte, z. B. dass sich diese Plattform dann ALLES erlauben kann).


    Warum kritisiere ich dann aber den Kauf von Activision/Blizzard?

    Nun, erstens wurde das Studio gekauft und es geht nicht um nur einen Titel. Ab jetzt hat Microsoft bei jedem Activision/Blizzard Titel Mitspracherecht, von Anfang bis Ende. Während man bei einem einzigen Exklusivtitel, wenn einem die Bedingungen nicht gefallen, immer nein sagen kann, kann Activision/Blizzard nicht mehr "aussteigen" oder hat zumindest weniger Mitspracherecht/nicht die Möglichkeit, "nein" zu sagen.

    Exklusivität einzelner Titel kann die Kreativität anregen - Wenn ein guter Exklusivtitel auf der PS erscheint und viel verkauft wird, will MS sich auch einen guten suchen, oder umgekehrt. Wenn sie das bei einem Studio müssen, dass ihnen nicht gehört, muss das Studio auch zusagen. Das heißt - es muss bei einem Deal zustimmen, was utopische Bedingungen (damit wahrscheinlich auch Crunch) und die Beschneidung in der Kreativität verringert. Gehört ihnen dieses Studio jedoch, können sie fordern, was sie wollen. Und Ideen, die ihnen nicht gefallen, schaffen es wahrscheinlich auch nicht zu einem fertigen Spiel. Wäre das Studio hingegen eigenständig, könnte es seine Idee vielleicht trotzdem umsetzen - indem sie einen anderen Sponsor suchen, dem die Idee gefällt, oder es schaffen, dass selbst zu finanzieren.

    Außerdem führt das Verlagern auf wenige, große Konzerne irgendwann zu einem ungesund hohen Konkurrenzdruck, der sich auf Preise, Produkte und Entwickler auswirkt, da man immer "besser" sein muss als der Konkurrent.


    Fazit: Konkurrenzdruck kann zu Kreativität anregen, aber wenn er ungesund hoch wird und die Entwickler immer weniger Mitspracherecht haben, ist das keine gute Entwicklung.


    LG Maronus

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Moody™

    Diese hardwarehersteller müssten aber alle das selbe bauen damit alles bei jedem läuft, und das wird auf kurz oder lang nicht funktionieren.

    Siehe das NES Beispiel, sowas wie damals mit SMB ginge dann nicht mehr, das war damals ne chiplösung. Die dann später bei mehr Power auch auf PC funktionierte.

    Wie gleich muss die Hardware aussehen? Welches Betriebssystem? Wie weit können sich überhaupt Betriebssysteme unterscheiden damit alle alles unterstützen? Das sind alles Dinge die da mit reinspielen, wie gut das funktioniert sehen wir ja jetzt schon in dem Microsoft quasi ein PC games Monopol hat.


    Der Unterschied wer welches Franchise entwickelt hat ist eigentlich ziemlich klar. Mario ist ein klares Nintendo Franchise, Nintendo hat das Ding hochgezogen und etabliert.

    Halo würde ich als klares Microsoft Franchise sehen, auch wenn es damals aufgekauft wurde und so gesehen Apple vor der Nase weggeschnappt wurde. Die Idee ist zwar nicht MS Idee aber Halo wäre nicht das was es jetzt wäre hätte es nicht das MS treatment bekommen. Dann wäre Halo jetzt wahrscheinlich ein skurriles Macintosh Exklusivspiel, oder Mac wäre die gaming Plattform im PC Bereich wer weiß.

    Der Unterschied ist da klar, Nintendo entscheidet was es mit seinem Franchise macht. Jetzt wurde Blizzard gekauft also entscheidet jetzt MS auch was es mit franchises macht die eigentlich keine MS franchises sind. Rechtlich völlig in Ordnung. Für mich persönlich einfach unsympathisch und etwas "arschig" Gamern gegenüber.

    Weil im Gegensatz zu Mario, bei dem vorher jedem klar war das es ein Titel ist den man nur auf ner Nintendo Konsole bekommt war es bei z.B. COD, Doom usw. nie überhaupt nur eine Frage ob sie exklusiv sind und wenn dann zeitexklusiv (Hardware Restriktionen ausgenommen).

    Das erinnert wieder etwas an die original X-Box wo man sich Exklusivität einkauft wie damals mit Kotor, Doom 3 usw. Das ist unnötig und teilt Spielevielfalt nur noch weiter auf.

    Im Endeffekt führt es eh nur dazu das 3rd Parties immer unbedeutenden werden.


    Wenn man sich anguckt wie Microsoft Marktfeindlich agiert wenn es um den Verkauf von PCs geht und ihr Betriebssystem an den "Kunden" zu bringen (auch den der es gar nicht will und trotzdem mitbezahlt) und dort auch mehrer Klagen am Hals hatte ist die Entwicklung ziemlich bedenklich.

  • Das ist doch nicht nur das einzige Problem. Es ist doch auch einfach auf sämtliche Belangen unpraktisch, ob für Entwickler oder Spieler gleichermaßen. Oder wärst du auch dafür, dass jede Firma einfach eine eigene Suppe kocht und es keine Standards mehr an die sich alle möglichen Unternehmen in einer Branche richten? Goodbye USB, Adieu Kreuz und Sechskant. Für mich ist das einfach ein anderer kultureller Kontext der zu Doppelstandards führt.

    Das Eine hat für mich mit dem Anderen nichts zu tun. Ich bin bspw. auch kein großer Fan, Singleplayerspiele am PC zu zocken. Falls die dort aber exklusiv sind, kann ich es. Ich habe halt weniger Komfort als bspw. an der Konsole, aber das ist ein simples Abwägen. Ist mir das Spiel wichtig genug, dann nehme ich den Nachteil des Komforts in Kauf. Exklusivität bei Spielen und Angeboten sorgt dafür, dass es einen Preiskampf gibt, der dem Verbraucher zugute kommt. Zwar bleibt da manchmal der Entwickler auf der Strecke, aber ich spreche halt für mich aus Sicht eines Kunden.

    Ohne Exklusivität und Vielfalt am Markt, sei es Hardware oder Software, wäre keine solch rasante Entwicklung möglich gewesen. Viele meiner absoluten Lieblingsspiele, die ich für Meilensteine in der Videospielgeschichte halte, kommen von ganz unterschiedlichen Plattformen und wären vielleicht nie möglich gewesen, wenn nicht eine Firma bspw. ihre eigene Konsole gemacht und darauf ein Spiel optimiert hätte oder ein Publisher mittels Exklusivdeals einen Entwickler für sich gewonnen hätte, der ein Spiel entwickelt, das genau auf die Hardwarespecs zugeschnitten ist und durch diese optimiert. Das beweist für mich eindeutig, dass Vielfalt in Form exklusiver Deals eine Bereicherung für alle ist, auch für jene, die nicht viel von Exklusivdeals halten.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Weil dann nur noch eine einzige Plattform den Preis bestimmt.

    Eine Plattform die aber keine zugewiesene Firma hat, sondern einen Pool für mehrere Akteure wäre. Wer soll da denn global den Preis bestimmen? Woher sollte diese Macht dafür kommen?


    Außerdem stimme ich zu: Die Einschränkugen wären ja auch bei der Entwicklung, denn es gibt keinen genormten PC. Alle PS5 sind gleich, alle Switch sind gleich (ausgenommen die unterschiedlichen Versionen, aber die sind ja auch so, dass man gleichermaßen auf alles entwickeln kann), alle Xbüchsen sind gleich.

    Wo sollen da denn die Einschränkungen kommen? Klar, Entwickler werden nicht mehr einzelne Hardwareteile völlig ausreizen weil sie gleich mehrere bedienen die miteinander kompatibel sind... Aber es werden, so wie auch jetzt schon, Spiele für High-End Geräte und Low-End Geräte entwickelt. Wo ein Abnehmer ist, ist auch ein Markt.


    Wenn alles auf PC und dann noch auf Steam kommt, dann bleibt Entwicklern und Spielern nicht mehr die Wahl.

    Steam würde eine untergeordnetere Rolle spielen. Ich mein, es gibt ja heute schon mehrere Storefronts. Wahrscheinlich würde sich die Aufspaltung der Storefronts nochmal verstärken (was nochmal für Probleme führen würde die aber in der Natur deutlich milder sind).


    Ich finde den Vergleich mit USB z. B. etwas unpassend. Die USB-Stecker sind essentiell zum Betrieb und Aufladen fast aller digitalen Geräte - Ein Exclusive-Videospiel mehr oder weniger hingegen verdirbt nicht den Spaß an anderen Spielen oder schränkt die Konsole in ihrer Funktion ein. Und im Gegensatz zu den ausschließlich funktionellen USB Steckern sind Videospiele etwas Kreatives, dass sich viel weniger an Standards halten muss. Oder verstehe ich das nicht ganz richtig?

    Ich verstehe gerade nicht so richtig worauf du hinaus willst. Du meinst also den Kontext, dass es sich letztendlich nur um Software handelt die bespaßt und deswegen kann die Logik darauf nicht angewandt werden? Die USB-Schnittstelle wird doch genauso für Geräte die nur zur Unterhaltung dienen genutzt und sicherlich würdest du dich dort aufregen wenn jeder seine eigene Suppe kochen würde.


    Wer weiß, ob Kena ohne die Zusammenarbeit mit Sony und der Konsolen-Exklusivität jemals (in der Form) zustande gekommen wäre?

    Ja, richtig. Wer weiß. Halte ich für ein schwaches Argument. Gäbe es keine Exklusivität gäbe es auch nicht das Mittel dazu es zu nutzen. Der Konkurrenzkampf würde auf andere Mittel zugreifen.


    Und wenn jedes Spiel für jede Plattform kommen muss: Wieso sollte da irgendwer irgendwen finanziell unterstützen?

    Würdest du sagen, dass Exklusiv-Titel die Normalität sind? Sind sie nämlich nicht. Die finanzielle Unterstützung von Investoren und Publishern stehen bei Multiplattform-Titeln nicht aus. Aber ich spreche sowieso von einer Realität in der es Begrife wie "Multiplattform" gar nicht mehr bräuchte.


    Das Eine hat für mich mit dem Anderen nichts zu tun. Ich bin bspw. auch kein großer Fan, Singleplayerspiele am PC zu zocken. Falls die dort aber exklusiv sind, kann ich es. Ich habe halt weniger Komfort als bspw. an der Konsole, aber das ist ein simples Abwägen. Ist mir das Spiel wichtig genug, dann nehme ich den Nachteil des Komforts in Kauf. Exklusivität bei Spielen und Angeboten sorgt dafür, dass es einen Preiskampf gibt, der dem Verbraucher zugute kommt. Zwar bleibt da manchmal der Entwickler auf der Strecke, aber ich spreche halt für mich aus Sicht eines Kunden.

    Gäbe es keine Konsolen würde der PC diese Kunden bedienen und somit würde sich dort auch eine Sparte entwickeln die leichter deine komfortable Wohnzimmer-Experience entwickelt. Das ist zwar schon jetzt möglich (ich habe das ja z.B. für mich eingerichtet), aber sicherlich noch ein wenig komplex bei der Einrichtung. Du vergisst bei der ganzen Sache ein wenig, dass eine Konsole nichts anderes als ein PC ist nur ist diese in sich geschlossen mit jeglicher Einschränkung der User-Freiheit und festen Hardware-Komponenten.

    Exklusivität bei Spielen und Angeboten sorgt dafür, dass es einen Preiskampf gibt, der dem Verbraucher zugute kommt. Zwar bleibt da manchmal der Entwickler auf der Strecke, aber ich spreche halt für mich aus Sicht eines Kunden.

    Wie erklärst du dir das? Die Exklusivtitel von Nintendo und Sony gehören doch zu den teuersten überhaupt.


    Diese hardwarehersteller müssten aber alle das selbe bauen damit alles bei jedem läuft, und das wird auf kurz oder lang nicht funktionieren. Siehe das NES Beispiel, sowas wie damals mit SMB ginge dann nicht mehr, das war damals ne chiplösung. Die dann später bei mehr Power auch auf PC funktionierte.

    Für mich kein Dealbreaker. Ich sehe da Parallelen zu dem Punkt mit der verschiedenen Peripherie (z.B. VR-Headsets) und da spricht nichts dagegen wenn für gewisse Spiele auch ein Hardware-Zusatz benötigt wird wenn es anders nicht ermöglicht werden kann.


    Wie gleich muss die Hardware aussehen? Welches Betriebssystem? Wie weit können sich überhaupt Betriebssysteme unterscheiden damit alle alles unterstützen? Das sind alles Dinge die da mit reinspielen, wie gut das funktioniert sehen wir ja jetzt schon in dem Microsoft quasi ein PC games Monopol hat.

    Wahrscheinlich so ähnlich "gleich" wie es beim PC heute der Fall wäre, nur wäre die Diversität noch breiter gefächert da sich weitere Anwendung im Unterhaltungsbereich aufmachen. In wie fern die Software oder das Betriebssystem gleich aussehen sollen ist für mich eine andere Geschichte. Dass Microsoft das dominantestes Betriebssystem im Gaming-Bereich stellt und es dabei nicht Open Source ist und sie daran Geld verdienen finde ich selbst nicht so gut. Eigentlich müsste man sich darum kümmern, dass Linux eine stärkere und bessere Alternative ist. Also Touché. Ist sicherlich ein Problem bei dem ich mit meiner Fantasie an meine Grenzen komme, aber meiner Meinung nach nicht gänzlich etwas mit dem Thema von exklusive Spielplattformen und Spielen zu tun hat.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Ich hab lieber Exclusives, wo ich womöglich auf ein paar verzichten muss, als mir vorzustellen, dass Spielekonsolen komplett gestrichen und Spiele zukünftig nur noch auf PC veröffentlicht würden.


    Natürlich ist eine Konsole im Grunde auch nur ein kleiner PC, aber eben in sehr abgespeckter und auf Gaming zugeschnittener Form. Da muss ich mir keine Gedanken um irgendwelche Wechselwirkungen von verschiedenen installierten Programmen und dergleichen machen.

    An einer Konsole zu spielen, ist schlicht einfacher, weil das System an sich auf Grund der eingeschränkteren Benutzungsmöglichkeiten weniger komplex ist.

    Der PC bietet mir natürlich viel mehr Möglichkeiten und Freiheit (z.B. was Modding und dergleichen angeht) - wenn ich mich damit auseinandersetzen will.


    Und genau das ist der Punkt: Wer sich gerne mit der Technik dahinter auseinandersetzt, hat sicher viel Freude daran, am PC alles aus einem Spiel herauszukitzeln, was geht.

    Für Leute, die sich aber nicht gern damit auseinandersetzen, ist PC-Gaming nervig aufwendig. Ich will mir keine Gedanken darum machen, welche Grafikkarte ich brauche und welches Kühlungssystem dann angebracht wäre; wie viel CPU und GPU und C3PO ich brauche, um Spiel XY spielen zu können.

    Ich will mir ein fertiges Gesamtpaket ins Wohnzimmer stellen, das Spiele bekommt, die für genau diese Hardware optimiert sind. Und für diesen Komfort nehme ich auch gerne in Kauf, dass ich womöglich häufiger mehr Geld investieren muss, um neue Spiele spielen zu können, als das beim PC der Fall wäre, wo ich einzelne Komponenten austauschen könnte.


    Außerdem ist der PC für mich Arbeitsplatz.

    Wenn ich mich an den PC setze, dann springt mein Hirn automatisch in seinen Arbeitsmodus.

    Gaming ist und soll für mich aber Entspannung sein.

    Daher will ich, dass Gaming und Arbeitsplatz für mich getrennt von einander sind.

    Wenn ich z.B. die Switch in die Hand nehme oder meinen PS4-Controller, dann sagt mein Hirn "Oh, cool! Feierabend und Spaß! Yay!"

    Und das soll so bleiben.

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Ich habe auch gerne Spielen und Arbeit wie Labrynna es schrieb getrennt.


    Exklusivtitel sehe ich aber kritisch:


    Merken nicht z. B. Nintendo-Zocker immer mal wieder an, dass Nintendo sich auf seinen IPs ausruht und nicht unbedingt kundenfreundlich dabei wirkt? Als Beispiele für solche Diskussionen fallen mir diese 3 Mario Titel ein, die als reiner Port limitiert auf die Switch kamen; die vergleichsweise geringe Power an Rechenleistung und Grafik; amiibos die einfach nur bedeuten: bezahle für einen Inhalt der schon im Spiel ist.


    Zudem sind Exklusivtitel allgemein eine unnötige Einschränkung - man könnte Spiele für alle Systeme rausbringen und daran verdienen.
    Hätte es Zelda für PS4 gegeben, hätte ich dort längst eins gehabt. Glück im Unglück für mich sind die besonderen Möglichkeiten die die Switch bietet, sodass eine Zweitkonsole, die ich zurzeit sogar hauptsächlich nutze (ist offenbar meine Nummer 1 geworden, will aber nicht die Spiele und Power meiner PS4 missen), für mich Sinn gemacht hat und zum Glück irgendwie auch vom Geld her ging.

    Aber prinzipiell finde ich Exklusivität unnötig einschränkend. Und ich kann Nintendo verstehen, jedoch ist dies schlecht für uns: Wenn sie ihre IPs exklusiv halten, müssen sie sich weniger anstrengen, weil wir Kunden ja von Nintendo ABHÄNGIG sind, um Zelda, Mario & Co. zu zocken.


    Exklusivtitel sind daher aus meiner Sicht konträr zu unseren Spieler-Interessen.


    Wenn eine Firma durch sowas erdrückend mächtig wird, kann dies nachteilig werden. Nintendo ist nur ein Beispiel dafür, dass sich eine Firma auf ihren Marken manchmal auszuruhen scheint. Ein Beispiel aus einem anderen Entertainment-Bereich kenne ich auch, aus dem Wrestling: Es dauerte viele Jahre, bis eine andere Firma als der Branchenprimus WWE als lohnende Alternative zu ihr wahrgenommen wurde. Die WWE ist uneinholbar groß und das ist schon lange schlecht: Ab einem gewissen Erfolg - sie hatten Konkurrenten gekauft, wurden ein an der Börse notiertes Unternehmen, boten ihren Content auf einmal nur noch per eigenem Network an und heute sind Netzwerkpartner/Businesspartner für sie das Wichtigste. Dann kommt irgendwann die allgemeine Bevölkerung und wir Fans, die mit dabei waren, als die WWE so groß wurde, wir sind NICHT MEHR die Zielgruppe. Mit unserem Geld und Support wurden sie so groß, dass sie sagen konnten: Bye bye, wir orientieren und jetzt um für noch mehr Kohle.
    Ein Unternehmen darf nie so mächtig werden, das ist immer schlecht für die Kunden.


    Bei den WWE sah man das z. B. an Charakterentwicklungen die komplett am Publikum vorbei durchgedrückt wurden. Jahre voller Buhrufe wurden weggelächelt und ignoriert.


    Daher finde ich es fairer und für den Wettbewerb förderlicher, wenn es keine oder wenn dann nur möglichst wenige exklusiven Marken gibt, auf denen sich Unternehmen ausruhen können. Gäbe es überall Zelda, Mario etc., hätte Nintendo vielleicht auch Konsolen mit besserer Rechenleistung, könnte ich mir vorstellen, denn dann würden sie mit den anderen Konsolen und PC konkurrieren müssen.

  • Labrynna Du bringst einige Sachen ins Spiel die mit der eigentlichen Plattform des PCs nichts zu tun haben. Du kannst auch am PC genauso gut deinen PS4 Controller in die Hand nehmen. Meine Güte, wenn du willst auch den Nintendo Switch Pro Controller oder die Joy-Cons. Auch musst du dich nicht "an den PC" setzen, sondern kannst du dich auch genauso gut die Couch nutzen. Nichts hindert den PC daran das auch zu tun. Selbst die Aufgabe eines Handhelds kann er übernehmen.


    Außerdem, ja es ist nicht so straightforward wie bei einer Konsole und man sollte eine grobe Idee haben wie leistungsfähig das eigene Gerät ist. Aber es ist lange nicht so ein großes Problem wie gern dargestellt wird und wenn man sich mit so was nicht auseinandersetzen will muss man es nicht. Natürlich braucht es dann meist mehr Geld weil man sich für Pre-Builds entscheidet.


    Zusätzlich würden sich solch Dinge auch noch vereinfachen wenn es keine künstlich geschlossenen PC-Systeme wie die Konsolen gäbe. Kompatiblitäten werden besser kommuniziert (wird es mehr und mehr jetzt schon) und wenn man wollte könnte man sich diesen PC genauso softwaretechnisch abstecken wie eine Konsole auch. Steam Machines z.B. sind nicht gescheitert weil sie ein schlechtes Konzept sind, sondern weil es Konsolen gibt. Niemand zwingt dich dazu das Gerät trotzdem als voll funktionstüchtigen PC zu nutzen. Du kannst es auch auf das Gaming zuschneiden (lassen).


    Und niemand würde dich dazu zwingen deinen Arbeitsplatz und das Gaming voneinander zu trennen.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Zudem sind Exklusivtitel allgemein eine unnötige Einschränkung - man könnte Spiele für alle Systeme rausbringen und daran verdienen.

    Nur als kleiner Einwurf:

    Ich kann nachvollziehen, dass man sich manchmal fragt, warum man als Entwickler seine Spiele nicht einfach für alle Plattformen raus bringt, weil man dann aus einem viel größeren Kundenpool schöpfen und potentiell mehr Umsatz machen könnte.


    Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass es immer einen Mehraufwand bedeutet, ein Spiel simultan (oder auch nacheinander) für mehrere Plattformen zu entwickeln. Im ersten Schritt kostet das den Entwickler Geld und Zeit.

    Daher muss man sich als Entwickler zuerst die Frage stellen, ob sich diese Mehrinvestition lohnt. Steht das Mehr an Kunden, wenn ich Plattform XY auch noch bediene, in einem positiven Verhältnis zu dem Mehr an Entwicklungskosten?

    Und die Antwort auf diese Frage ist für viele Entwickler halt oft Nein, was - wie ich behaupten würde - an der historisch gewachsenen Demographie der Plattformkunden liegt (So werden JRPGs tendenziell eher auf Sony- und Nintendo-Konsolen gekauft, weil diese Plattformen historisch gesehen das größte Angebot in diesem Genre haben/hatten (vor allem Sony) und sich die Kunden mit Interesse an JRPG dort akkumulieren; dasselbe Spiel dann auch noch auf Xbox rauszubringen, kann finanziell uninteressant sein, weil sowieso wenige Kunden mit Interesse an JRPGs eine Xbox haben.). [Wenn dann auch noch ein Plattformbetreiber mit einem (zeitlich begrenzten) Exklusivvertrag um die Ecke kommt und z.B. den Großteil der Entwicklungskosten übernimmt, überlegen viele Entwickler nicht mehr lange.]


    Eine Alternative wäre natürlich, dass es quasi nur noch eine Hardware gäbe, für die alle entwickeln. Dann fiele der entwicklungstechnische Mehraufwand und die damit verbundene Abwägung weg.

    Aber ich halte es für nicht realistisch, eine einzige Hardware zu finden, die sich flächendeckend durchsetzt, da die Bedürfnisse der Kunden zu unterschiedlich sind.




    Du kannst auch am PC genauso gut deinen PS4 Controller in die Hand nehmen. [...] Auch musst du dich nicht "an den PC" setzen, sondern kannst du dich auch genauso gut die Couch nutzen.

    Es ist gefühlstechnisch trotzdem nicht dasselbe. Ich schalte den PC ein - das reicht, um zumindest ein Stück weit in den Arbeitsmodus umzusteigen.

    Ich glaube dir gerne, dass du das vielleicht nicht nachvollziehen kannst, und ich gestehe auch, dass das kein rationales Argument ist, sondern etwas rein Emotionales, aber trotzdem ist es bei mir so.

    Ich will nicht an meinem Arbeitsplatz spielen - völlig egal, ob ich dafür auf der Couch statt auf dem Stuhl sitze oder in der Badewanne liege. Der PC ist für mich zum Arbeiten da und nicht zum Spielen.


    Aber es ist lange nicht so ein großes Problem wie gern dargestellt wird

    Sagst du als jemand, der sowieso eine Affinität dazu hat.

    Wie groß das Problem für jemanden ist, der diese Affinität nicht hat, kannst du doch eigentlich gar nicht beurteilen.

    Ja, es gibt Pre-Builds, aber auch da muss man sich ein Stück weit damit auseinandersetzen, was die ganzen Zahlen und Spezifikationen und so eigentlich bedeuten und ob meine Hardware jetzt leistungsfähig genug für ein bestimmtes Spiel ist.

    Und es gibt Unmengen an Leuten, die das nicht können und auch gar nicht können wollen, aber trotzdem gerne Videospiele konsumieren. (Mein Mann arbeitet nebenberuflich im Support für den IT-Laden eines Freundes. Da kriegt man viele lustige Geschichten mit.)


    Bei einer Konsole hast du das Problem überhaupt nicht. Du kaufst das Ding und dann kaufst du das Spiel, auf dessen Verpackung das Logo der Konsole ist. Fertig. Kein weiteres Nachdenken nötig.

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  • Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass es immer einen Mehraufwand bedeutet, ein Spiel simultan (oder auch nacheinander) für mehrere Plattformen zu entwickeln. Im ersten Schritt kostet das den Entwickler Geld und Zeit.

    Das hast du richtig erkannt. Es ist mit großem Mehraufwand verbunden für verschiedene Konsolen zu entwickeln weil dort alle ihre eigene Suppe kochen die unterschiedlicher kaum sein könnten. Nicht nur bei der Hardware, auch bei den Guidelines, Spezifikationen und Submissions... Das ist jedes Mal eine eigene Wissenschaft die die Reichweite für Entwickler einschränkt. Es ist kein Wunder, dass die Indie-Szene am PC am meisten floriert. Du gibst hier Gründe gegen Konsolen und nicht für Exklusives.


    Darauf braucht es auch nicht die exakt identische Hardware von der du sprichst.




    Es ist gefühlstechnisch trotzdem nicht dasselbe. Ich schalte den PC ein - das reicht, um zumindest ein Stück weit in den Arbeitsmodus umzusteigen. [...] Ich will nicht an meinem Arbeitsplatz spielen - völlig egal, ob ich dafür auf der Couch statt auf dem Stuhl sitze oder in der Badewanne liege. Der PC ist für mich zum Arbeiten da und nicht zum Spielen.

    Ein PC kann sich aber genauso wie deine Konsole anfühlen. Er hat auch nichts mit deinem Arbeitsplatz zu tun, vor allem dann nicht wenn du dir einfach zwei Geräte holst wenn dir die Trennung so wichtig ist. Und eines davon kann auf das Arbeiten zugeschnitten sein und das andere aufs Gaming.


    Sagst du als jemand, der sowieso eine Affinität dazu hat.

    Wie groß das Problem für jemanden ist, der diese Affinität nicht hat, kannst du doch eigentlich gar nicht beurteilen.

    Ja, es gibt Pre-Builds, aber auch da muss man sich ein Stück weit damit auseinandersetzen, was die ganzen Zahlen und Spezifikationen und so eigentlich bedeuten und ob meine Hardware jetzt leistungsfähig genug für ein bestimmtes Spiel ist.

    Das ist jetzt so. Das wäre anders und einfacher wenn es geschlossene PC-Systeme nicht gäbe weil es einen große Nachfrage für die Vereinfachung solcher Dinge gäbe. Es würde nicht lang dauern bis Produkte wie die Steam Machines (und das SteamDeck) deutlich mehr Abnehmer hätten. Außerdem gibt es ähnliche Fragen auch bei Konsolen: Welche sind die aktuellsten? Wieso funktioniert das eine Spiel oder die eine Peripherie nur bei der einen aber nicht bei der anderen? Dann gibt es auch noch unterschiedliche Versionen der selben Konsole.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Du gibst hier Gründe gegen Konsolen und nicht für Exklusives.

    Streng genommen habe ich weder das eine noch das andere getan.


    Eigentlich habe ich nur erklärt, warum es Exclusives gibt.


    Stimmt schon, durch die segregierte Plattformenlandschaft entstehen Exclusives und sie zwingt Entwickler dazu, abzuwägen und womöglich aus wirtschaftlichen Gründen auf einen Teil der potentiellen Kundschaft zu verzichten.


    Aber das bedeutet nicht, dass das Entwickeln für den PC oder allein auf PC-Hardware basierenden/untereinander komplett kompatiblen Systemen besser wäre - ich würde sogar aus eigener Erfahrung fast behaupten, dass das Gegenteil der Fall wäre.


    Wenn du für eine Konsole entwickelst, weißt du genau, mit welcher Hardware du es zu tun hast, und kannst dein Spiel relativ einfach dafür optimieren. Das bedeutet auch, dass der Kunde ein Produkt bekommt, das genau auf seine Hardware zugeschnitten ist und entsprechend wenig Probleme macht.


    Beim PC aber hast du so gut wie keine Ahnung, welche Hardwarekonfigurationen die Kunden zuhause haben, was es nahezu unmöglich macht, ein rundum optimiertes Produkt auf den Mark zu bringen.

    Klar, du kannst bestimmte Spezifikationen festlegen und dich bei der Entwicklung darauf konzentrieren, aber es gibt so viel mehr zu beachten als bei Konsole, was die Entwicklung für einen PC-Release deutlich aufwändiger macht als für einen Konsolen-Release (verschiedene Auflösungen, unterschiedliche Grafikchips, Ultrawidescreen-Monitore, High-Resolution-Texturen für leistungsfähige PCs und Low-Resolution-Texturen für weniger leistungsfähige PCs, etc., pp.). Da muss man sich im Vorfeld unglaublich viele Gedanken machen, was man beachten muss und wie man mit der großen Hardware-Vielfalt umgehen will. (Mal abgesehen davon, dass die QA-Phase länger dauert (weil mehr Hardwarekonfigurationen zu testen sind) und ggf. auch teurer ist (weil man mehr Hardware anschaffen oder einen externen Dienst mit dem Testing beauftragen muss).)


    Und der Support ist für PC deutlich aufwändiger als für Konsole.

    Da Produkte für Konsole wegen der definierten Hardware, wie gesagt, gut optimiert sind/sein sollten, halten sich die dort auftretenden Probleme (meiner Erfahrung nach) in Grenzen. Aber beim PC kommt in erschreckender Regelmäßigkeit ein Kunde mit einem hoch kuriosen Problem um die Ecke. (Wir hatten letztens z.B. einen, wo die Spielphysik an einer Stelle nicht richtig lief, weil sein PC das Spiel mit fucking 800 FPS laufen ließ. Frag mich nicht, was der für eine Höllenmaschine zu Hause hat...)


    Dass die Indie-Szene am PC so weit verbreitet ist, liegt nicht unbedingt (nur) daran, dass das Entwickeln für den PC so viel besser und/oder einfacher wäre, sondern nicht zuletzt (auch) daran, dass das Gatekeeping der Plattformbetreiber nicht zu verachten ist. Devkits sind nämlich ganz schön teuer und auch nicht unbedingt für jeden zu bekommen.


    Ein PC kann sich aber genauso wie deine Konsole anfühlen.

    Tut er aber nicht für mich. (Und es wird dir auch überhaupt nichts bringen, gegen Emotionen diskutieren zu wollen. Das macht Menschen höchstens bockig und noch fester in ihrer Ansicht.)

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Eine Plattform die aber keine zugewiesene Firma hat, sondern einen Pool für mehrere Akteure wäre. Wer soll da denn global den Preis bestimmen? Woher sollte diese Macht dafür kommen?

    Da ging ich von den Storefronts aus. Denn entweder haben dann ein paar wenige die Macht und du als großer Steam-Fan (sofern ich mich recht erinnere), kannst jetzt ja wohl kaum behaupten, dass Steam in dem Geschäft nicht eine große Übermacht hat – du schreist bei jedem Spiel, dass es auf Steam kommen soll.


    Außerdem sieht man ja jetzt schon, dass es unterschiedliche Preise zwischen Steam, EGS, eShop, PSN und Microsoft-Store gibt.


    Also irgendeinen Einfluss wird die Plattform wohl auf den Preis haben. Aldi stellt die Artikel, die sie verkaufen, ja auch nicht alleine her. Die verkaufen.

    Ich mein, es gibt ja heute schon mehrere Storefronts. Wahrscheinlich würde sich die Aufspaltung der Storefronts nochmal verstärken (was nochmal für Probleme führen würde die aber in der Natur deutlich milder sind).

    Milder? Etwa, dass ich neben ggf. Netflix, Amazon und Spotify noch 20 neue Apps und Programme auf meinem PC schmeißen muss, in welche Richtung es jetzt schon geht? Hinterher haben wir einen Square Enix Store, einen Capcom Store, einen für Hänschen Müller und über all muss man sich höchstwahrscheinlich anmelden und seine Daten hinterlassen.


    Kann man jetzt ja auch, aber momentan ist dies noch nicht nötig. Zumindest hat mich noch niemand gezwungen meine persönlichen Daten dazulassen, wenn ich diverse Spiele spielen wollte. Am PC musste ich für Sims 4 mal wieder einen neuen Account machen.


    Wo sollen da denn die Einschränkungen kommen? Klar, Entwickler werden nicht mehr einzelne Hardwareteile völlig ausreizen weil sie gleich mehrere bedienen die miteinander kompatibel sind... Aber es werden, so wie auch jetzt schon, Spiele für High-End Geräte und Low-End Geräte entwickelt. Wo ein Abnehmer ist, ist auch ein Markt.

    Weil man nicht auf ein genormtes Gerät entwickeln kann. Es geht nicht nur um High-End und Low-End. Was denkst du denn, warum teilweise Spiele bei PCs mit ähnlichen Können, Fehler in der Technik auftauchen, es zu Abstürzen kommt usw. Das beste Beispiel wäre hier Cyberpunk 2077. Fernab von den extremen Bugs, ist das Spiel gefühlt auf jedem PC anders gelaufen.


    Die Entwickler können keine genormte Qualität abliefern, wenn nicht alle Geräte genormt sind. Man muss bei der Entwicklung auf viel mehr Faktoren achten und/oder in Kauf nehmen, dass die Spiele qualitätstechnisch auf praktisch demselben Endgerät ein anderes Level haben.


    Du bringst einige Sachen ins Spiel die mit der eigentlichen Plattform des PCs nichts zu tun haben. Du kannst auch am PC genauso gut deinen PS4 Controller in die Hand nehmen. Meine Güte, wenn du willst auch den Nintendo Switch Pro Controller oder die Joy-Cons. Auch musst du dich nicht "an den PC" setzen, sondern kannst du dich auch genauso gut die Couch nutzen. Nichts hindert den PC daran das auch zu tun. Selbst die Aufgabe eines Handhelds kann er übernehmen.

    Wie Labrynna schon sagt: Dazu muss man sich aber auskennen, denn ein einzelner PC ist nicht universell. Wir hatten dieses Gespräch schon mal und du bist da extrem festgefahren, aber ich sage es auch noch einmal: Nicht jeder kennt sich mit Hardware aus.


    Auch mein Mann arbeitet im Bereich der IT. Nicht nur Leute mit 50+ rufen bei ihm an, weil sie die lächerlichsten PC-Probleme haben, sondern auch Menschen "unserer" Generation.


    "Haben sie schon mal an- und ausgemacht?" ist nicht nur ein Witz, sondern Realität.

  • Wie erklärst du dir das? Die Exklusivtitel von Nintendo und Sony gehören doch zu den teuersten überhaupt.

    Warte mal... es ging ja nicht um preisliche Landschaft von Exklusivspielen, sondern, dass Exklusivspiele eben bspw. ein Kaufgrund für eine bestimmte Plattform sind und unterschiedliche Plattformen erhöhen die Konkurrenz und den Preisdruck.

    Gäbe es keine Konsolen würde der PC diese Kunden bedienen und somit würde sich dort auch eine Sparte entwickeln die leichter deine komfortable Wohnzimmer-Experience entwickelt. Das ist zwar schon jetzt möglich (ich habe das ja z.B. für mich eingerichtet), aber sicherlich noch ein wenig komplex bei der Einrichtung. Du vergisst bei der ganzen Sache ein wenig, dass eine Konsole nichts anderes als ein PC ist nur ist diese in sich geschlossen mit jeglicher Einschränkung der User-Freiheit und festen Hardware-Komponenten.

    Es gibt unterschiedliche Plattformen die ihrem Urpsrung nach auch viele Exklusivtitel hatten - heute nicht mehr so, aber früher. Dadurch entwickelte sich ein Markt, ein Konkurrenzkampf, der auch dafür sorgte, dass der Markt sich an dem Nutzer anpassen muss, schauen muss, was der Nutzer möchte. Dadurch entwickelte sich widerum eine große Auswahl an Plattform und Spielen. Da ist - sage ich mal - für jeden was dabei und die Nachteile, die durch Exklusivität entstehen sind eben komfortabler Natur oder es gibt technische Feinheiten. Um da ein Beispiel zu nennen - Breath of the Wild. Ich kann es nur auf der Switch zocken. Würde ich es auf dem PC zocken wollen (was mit Emulator geht aber wir reden hier ja von legalen und von den Entwicklern gewollten Möglichkeiten), weil ich den Anspruch habe, mit Maus zu Spielen oder weil ich 4K und stabile 60FPS möchte, kann ich das nicht. Das ist aber ein luxuriöser Anspruch. Dem entgegen steht, dass Nintendo als wichtiger Player in der Branche immer wieder für Software und auch Hardware sorgt, die sich weiterentwickelt oder Experimente eingeht und sich den Bedürfnissen des Spielers anpasst.


    Also Exklusivität ist für mich nur ein Werkzeug, das letztendlich dafür sorgt, dass diese Vielfalt an unterschiedlichen Playern entsteht wodurch die Branche sich entwickeln kann.


    Zur Diskussion rund um den PC wurde viel schon gesagt, das mit meiner Sichtweise übereinstimmt. Ich habe den PC hier in meinen Beiträgen nur als Beispiel genommen, an und für sich sollte es aber kein PC Vs. Konsolen werden, sondern, warum es Exklusivspiele gibt. Der PC wird halt als beliebtes Beispiel genommen, da er von den Plattformen sicherlich das "Wandlungsfähigste" ist, aber die Problematiken, nämlich, dass es nicht "den einen PC" gibt, sondern jeder PC mehr oder weniger ein Unikat ist und sich viele Leute mit den Spezifikationen nicht auskennen fallen für mich auch schwer ins Gewicht bei dieser Diskussion. Und wie Yuffie anführte - gäbe es eine Welt ohne Konsolen, nur "den" PC, dann würde jeder Entwickler seinen eigenen Store machen, wo es nur jene Spiele gibt. Ich habe keine Konsole, wo ich 95% der Spiele habe, sondern eine Plattform (PC) wo beinahe jeder namhafte Entwickler seine Spiele autark anbietet, vielleicht sogar unterschiedliche Abomodelle und ein heilloses Durcheinander aus Daten, Storefronts, Anmeldungen, Spezifikationen.


    Wie gesagt, durch Konkurrenzkampf, mit dem auch Exklusivität einhergeht, entsteht ein Markt, der sich dem Spieler anpasst und wo für jeden Spieler etwas geeignetes dabei ist. Erst dadurch können wir überhaupt diskutieren ob PC oder Konsole, weil es die Wahl überhaupt erst gibt.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"