Machen Videospiele aus uns bessere Menschen?

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  • Es gibt schon mehrere, teilweise recht unwissenschaftliche Arbeiten, welche sich mit den Spieleigenschaften und Selbsteinschätzungen verschiedenster Spieler jeglichen Geschlechts und Alters beschäftigen. Ich habe bereits in seriösen Magazinen, wie Geo oder P.M. darüber gelesen und die Schlüsse, die dort gezogen werden sind hoch interessant aber eben auch sehr theoretisch.


    Die Quintessenz des Ganzen sagt halt, dass, wenn wir Videospiele spielen, gute Menschen werden. In Videospielen schlüpft man meist in die Rolle des Helden. Entweder rettet man die Welt oder das Heimatdorf oder einfach nur die Prinzessin, aber fast immer findet man sich in der Rolle des "Guten" wider.


    Was empfindet ihr so, wenn ihr ein Videospiel spielt? Wenn es möglich ist, die Rolle des Bösewichts zu übernehmen (Knights of the Old Republic, Black and White, Mass Effekt etc.) spielt ihr dann als Bösewicht? Genießt ihr Spiele, in denen ihr die Rolle des Bösewichts einnehmt (Overlord)?
    Oder anders gefragt, habt ihr die Little Sisters geerntet oder gerettet?


    Oder spielt ihr etwa nur aus Zeitvertreib und ist es euch komplett egal, ob ihr gut oder böse seid oder millionen unschuldige Polygonmenschen in den Tod schickt?

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Das mag sich jetzt ein bisschen kitschig anhören, aber in manchen Spielen z.B. Fallout, GTA, MGS usw. entscheidet öfters mein Gewissen ob ich einen Gegner töte oder betäube bzw. umgehe. Auch wenn es nur ein Spiel ist.


    In manchen spielen werden gut/böse Situationen manchmal sehr realistisch dargestellt. zB. der typ in GTA IV den nico die ganze Jahre lang gesucht hat.


    Letztendlich glaube ich nicht dass Videospiele aus uns einen besseren Menschen machen. Ich glaube nur dass das Verhalten des Spielers im RL auf die Spielfigur übertragen wird. (blöd formuliert, aber ich glaube ihr wisst was ich meine)

  • Für mich ist ein Spiel ein Spiel und hat nix mit der Realität zu tun. Das ist etwa das Selbe wie wenn man fragt, ob Leute die Killerspiele spielen Killer sind.


    Ob ich jetzt in Fallout 3 "Böse" bin und harmlose Zivilisten abschlachte oder als "Guter" den Bösen in den Arsch trete hat überhaupt keinen Einfluss auf mein "richtiges" Leben.


    Ich würd einer alten Frau auch über die Strasse helfen, wenn ich zuvor grad in GTA nen Cop mit meinem Ferrari überfahren hab.


    Da muss eben unterschieden werden und wer das nicht kann, mit dem stimmt irgendwas nicht. ^^


    PS. Und nein, glaub ich nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Man schaue sich diverse zBs. MMO-Communitys und Onlinegaming allgemein an, wie asozial, kindisch und teils agressiv sich (ich sag jetzt mal) der Grossteil (auch erwachsener) Leute benehmen.

  • Mich mit Videospielen auseinanderzusetzen beruhigt mich und beschäftigt mich. Hätte ich nicht mehrere hundert Stunden an einer Konsole gesessen, hätte ich was anderes in der Zeit tun müssen - vielleicht wäre es was gutes, vielleicht aber auch was schlechtes gewesen.
    Ausserdem deckt das so mein Bedürfnis, Aggressionen auszulassen, komplett ab. Dann leg ich einfach ein Spiel ein, bei dem ich möglichst konzentriert sein muss und viele, viele Tasten drücken muss, und hinterher ist der Ärger wie weggeblasen. Ohne die Videospiele hätte es sein können, dass ich meinen Ärger anders hätte Luft machen wollen (sicherlich nicht, indem ich Cops überfahre.. aber vielleicht durch einen nutzlosen Streit o.Ä.).


    Dass ich in Videospielen auch gerne mal den "Bösen" spiele, hat mit meiner persönlichen Gesinnung eher wenig zu tun - sondern eher, dass ich beeindruckt bin von den Möglichkeiten eines Spiels.
    Aber im Endeffekt läuft es nach kurzer Zeit sowieso darauf hinaus, dass ich in GTA an roten Ampeln halte..

  • Also ich spiele wenn möglich den Bösewicht, weil man spielt ja fast immer den Helden und daher ist es mal interessant den bösen zu übernehmen. Stellt euch mal vor im übernächsten Zelda spielt ihr GanondorfXD
    Aber ob die spiele uns zu besseren Menshcen machen? Ich denke nicht. Aber wenn man bedenkt, das die Spiele schon etwas einfluss haben...
    Also es könnte schon sein, aber wenn jetzt z.B. ein Videospiel ist wo Monster auftauchen un d man dann die Welt rettet, in der Praxis würde es hier ja anders aussehen^^
    Also mein Urteil: Nein


    Danke, dass ihr für mich gevotet habt :D


    Ich bin in diesem Forum nicht mehr aktiv, werde also kaum mehr als einmal im Jahr dasein. Für Fragen könnt ihr mich durch Skype erreichen.


    Vielen Dank an alle User, die mich in meiner aktiven Zeit hier ertragen haben, es hat Spaß gemacht :)

  • Ob Videospiele uns zu einen besseren Menschen machen?
    Vielleicht aber vielleicht auch nicht, warum nicht fragen, ob man anhand Videospiele sehen was man für ein Mensch ist?
    In Spielen wie Fallout 3, Mass Effect oder Heavy Rain kann ich es nie über das Herz bringen Menschen zu töten, ich weiss nicht irgendwie nimmt es micht etwas mit, wenn eine Polygon Gestallt mich anfleht sie zu verschonen, was ja bei mir letztens in Heavy Rain passiert ist, so bin ich in RPGs als Rpg Charakter aufopfernd, versuche alles mögliche daran zu tun, um eine Person zu retten und wenn ich mich so im richtigen Leben so ansehe, seh ich da sehr viele ähnlichkeiten, mit meiner Verhaltnesweise im Richtigen leben und die in Rollen Spiele, auch konnte ein Spiel namens Silent Hill: Shattered Memories irgendwie zum nachdenken bringen, da mich das Ende sehr berührt hat, was daran liegt das ich ähnliches durschmachen musste, achja bevor ich es noch vergesse, irgendwo hab ich mal in einer Studio gelesen, das 80 % der Spieler in Spielen mit Gut und Böse Auswahlmöglichkeiten, den Guten Weg preferieren.




    "Der Winter naht...."

  • Zitat

    Original von Deku
    Für mich ist ein Spiel ein Spiel und hat nix mit der Realität zu tun. Das ist etwa das Selbe wie wenn man fragt, ob Leute die Killerspiele spielen Killer sind.


    Das wollte ich ebenfalls gerade anführen.


    Ein Spiel ist für mich ein Spiel. Das Videospiele aus Menschen einen besseren machen, ist meiner Ansicht genauso, als würden "Killerspiele" aus Menschen potentielle Amokläufer machen.


    Ich finde es nicht gerecht zu sagen, dass "gute" Spiele aus Menschen evt. einen guten Menschen machen, aber im selben Atemzug verteidigen sich viele Spieler indem sie behaupten, dass Egoshooter kein Keim für Amokläufer sind.


    Um es näher zu beschreiben.
    Gute Spiele dürfen aus Menschen einen guten Menschen machen, aber böse Spiele haben keinerlei Einfluss auf uns.
    Das wollte ich damit ausdrücken. Awengal paradox.

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    Klück

  • Interessante Frage.
    Generell nicht unbedingt. Kommt aufs Spiel an und darauf, was der Spieler für ne Einstellung dazu hat (siehe die verschiedenen Meinungen).


    Ich kann nur sagen, dass sie eine totale Bereicherung darstellen (wenn ich speziell an Zelda denke), sie sind phantasievoll, man strengt das Köpfchen an, lernt, Leuten zuzuhören (es sei denn es ist eine Eule die zum hundertsten Mal das gleiche sagt^^'), sieht wie sie reagieren und handelt meist für das Gute.
    Ich persönlich wäre ohne sie ganz wo anders.
    Außerdem inspirieren sie ja viele Leute, die Musik, Fanarts, Fanfics usw. und wenn es Leute kreativ macht dann ist es gut.


    Ich glaube gerade RPGs (Spiele mit einer Seele) bringen da eine ganze Menge.
    Kriegsspiele z.B. bringen da denke ich weniger (es sei denn manche bauen daran wie Mogy sagte ihre Aggressionen ab).


    Insgesamt halte ich den Einfluss aber schon für sehr positiv. :)
    (ich meine, sonst würden wir uns alle hier nicht kennen oder?^^)

  • Zitat

    Original von Megaolf
    Oder spielt ihr etwa nur aus Zeitvertreib und ist es euch komplett egal, ob ihr gut oder böse seid oder millionen unschuldige Polygonmenschen in den Tod schickt?


    Für was denn sonst? Hauptsache es macht Spaß?! O_o
    Videpspiele machen weder gute noch schlechtere Menschen aus uns. Warum sollten die uns denn auch schlechter oder besser machen? Ich verstehe das nicht ganz...
    Ein Videospiel hat 0 mit der realität gemeinsam. Egal wie das Spiel auch so realistisch sein soll.

    "So hey, don’t laugh, but I think I might have had some kind of spiritual experience with a rock shaped like a face."

    Einmal editiert, zuletzt von Moodyâ„¢ ()

  • Videospiele können als Flucht von der Realität angesehen werden und bergen somit wahnsinnig viel Potential, dass man nun einfach das machen kann, was man sonst nur aus Filmen oder Romanen kennt. So kann man es mit der ganzen Mafia aufnehmen und hunderte Banditen aus dem Weg räumen, die sonst unschuldige Pixelmenschen getötet hätten. Oder es geht noch weiter. Spiele können Potential bieten, dass man eine eigene Fantasie dazu entwickelt, die sich mit Dingen befasst, die garnicht im Spiel vorkommen. Z.b. stellt man sich vor, wie Ganondorf aus dem Häuschen ist, weil ihr seine Monster besiegt und die Kristalle aus seinen Tempeln holt.


    Deku: Der Begriff Killerspiel ist ein tumber, unüberlegter Ausdruck, den Medien, wie die Bild, geprägt haben um die große Masse, die sich nicht mit Videospielen befasst und davon wenig Ahnung hat, in gewisse Bahnen lenken zu können. Was ist ein Killerspiel? In 99% der mir bekannten Shooter spiele ich einen Helden, einen Einzelkämpfer, der sich durch Alienhorden schießt, welche die Welt erobern und die Menschheit vernichten wollen, der Terroristen und Gangster zur Strecke bringt oder der sich gegen wahnsinnige Psychos verteidigt. Außerdem darf man niemals Onlinespiele mit Offlinespielen vergleichen. Ein kluger Mensch hat einmal eine Art Gleichung aufgestellt, die wie folgt funktioniert.


    Person + Audience + Plattform = Crazy Shit


    Das heißt, dass praktisch jeder von uns, wenn er Plattformen, wie 4chan oder die Youtube Kommentarliste und genügend Zuhörer zur Verfügung hat, im Internet den kränksten Scheiß produzieren würde. Zumindest in der Theorie, aber dies erklärt weitestgehen das Phänomen, warum im Internet so viel Scheiße steht. Nur als kurzer Seitenhieb gedacht, weil du das Thema MMORPG bzw. Onlinespiele anführst. Denn statt wütend auf den Computer zu werden, wie in zoras Beispiel, wirft man dem menschlichen Gegner alles Mögliche an den Kopf. Da dieser aber gesichtslos ist und warscheinlich in Südabrarup sitzt, kann man ihn schonmal Nazi nennen.


    Videospiele sind ja grundsätzlich gesellschaftlich verpönt. Das heißt, wenn ich traurig bin, weil Aeris Gainsborough (Final Fantasy) stirbt, bin ich ein komischer Nerd, aber wenn ich traurig bin, dass Jack Twist (Brokeback Mountain) oder Mufasa (König der Löwen) stirbt, dann bin ich ein Mensch, mit dem alles emotional in Ordnung ist.


    Gibt es also niemanden, der, wenn er mehrere Stunden lang ein Videospiel spielt, eine emotionale Bindung zu einem Charakter aufbaut, weil ihm der Charakter einfach gefällt? Ist es nicht schade, dass der Charakter stirbt? Warum sind wir traurig, wenn im Film oder in einer Serie eine Person stirbt, aber in einem Spiel, wo wir sogar mit der Person interagieren und einen Bezug herstellen konnten, nicht?
    Wenn ich in anderen Threads lese, dass für manche die Story das wichtigste ist, und die selben Leute dann posten, dass sie Videospiele nur zur Belustigung spielen und einfach Spass haben wollen, kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, da bei der Story, zumindest für mich, die Haltung der Charaktäre und die Charaktäre selber ein zentrales Element sind. Oder ist dies etwa nicht der Fall? Ich frage ja nur, weil es mich interessiert.


    Ich für meinen Teil bevorzuge es immer, der Gute zu sein. Dies hat weniger etwas damit zu tun, dass man als Guter meist spielerische Vorteile hat, sondern, dass ich persönlich auf Grund meines Gewissens nicht gern unschuldige Pixelmenschen erschieße. Dies hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass ich zwischen Realität und Spiel nicht unterscheiden kann. Vielmehr hat es einfach etwas mit meinem Gewissen zu tun. Man gibt mir die Möglichkeit, virtuell die Sau rauszulassen, aber ich habe einfach kein Bedürfnis danach. Ich möchte das einfach nicht.

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  • Mittlerweile sind Videospiele eh so ein weites Feld dass man da kaum allgemeine Aussagen treffen kann.
    Es ist eben auch nicht alles das gleiche. Mit vielen die sich z.b. immer auf Lanpartys treffen und Shooter oder WoW spielen kann ich mich gar nicht über Games unterhalten. Es interessiert mich auch einfach nicht sonderlich.


    Es gibt doch gerade für die neuere Generation DS/Wii usw. viele reine Lernspiele. Finde ich persönlich klasse dass es lauter Sprachkurse und andere Übungssachen gibt.
    Und dieses breite Spektrum an Möglichkeiten hat das ganze Bild von Games verglichen mit den Anfängen total umgekrempelt. Und deshalb spielen ganz viele Leute aus den unterschiedlichsten Gründen.


    Wenn dann manche meinen, es sei für sie nur Zeitvertreib und es ist egal kann ja sein, aber dass es auch mehr bedeuten kann ist doch selbstverständlich.

  • Ob Leute gut oder schlecht durch Spiele werden kann ich nicht beurteilen.
    Was ich nur bei bekannten sehe wo jeder (ausser die Mutter) nur am Pc hängt und da WoW spielt oder was anderes macht.
    Die machen nichts anderes mehr wenn man dort anruft um mal die Bekannte zu sprechen gehn die Kinder nicht ran weil sie nur am Pc sitzen...
    Sucht ist was anderes als böse oder gut aber dann die pflichten nicht zu machen wie in die Schule gehn oder sowas in der art ist schon find ich tendez zum "bösen"


    Also ich hab damals durch Zelda besser lesen gelernt :D
    So oft wie ich das durch gespielt hatte und ich hab die Texte jedesmal gelesen auch wenn das damals meinen Bruder gestört hatte (das es länger dauerte als bei ihm) hab ich es immer gemacht und dann auch immer besser verstanden!
    Und durch ToS hab ich Englisch besser verstehn gelernt zwar ist das schreiben nicht mit dabei aber das verstehn half mir damals schon sehr.


    Ich kann nicht sagen das Spiele böse machen können sie haben mir damals schon geholfen und ausserdem wie Winterseele schon sagte gibt es heute schon viele spiele wo man richtig lernen kann und das sollte man auch nutzen ;)


    Megaolf
    Also ich find das auch so ich baue mit dem Charakter mit dem ich spiele oder der im Spiel mit bei ist eine Verbindung auf! Ich könnte jetzt viele Spiele aufzählen wo das bei mir so war aber am meisten war es bei ToS (ich liebe dieses Spiel)
    Es gibt da sehr viel Emotionen drine wo ich dann auch hätte heulen können (aber meine Sis war damals mit ihm Zimmer daher wollte ich das nicht :>)


    Und sowas sollte nicht veralbbert werden! Es gibt viele Frauen die heulen wegen dem film Titanic, Leonardi Dicabrio stirb auch traurig aber dann darf man auch wegen einem Charakter heulen der dann verstorben ist das ist ganz Legitim.


    Ich spiele gerne die Guten/Helden ich find es einfach doof den Bösen zu spielen bei Resi oder Silent Hill ist es auch Brutal aber bei den Spielen sind es ja tote oder andere nicht echte Wesen die dann man tötet.


    Since 06.02.2011 is FlyingBock my private patient <3

  • Zitat

    Original von Megaolf
    Was ist ein Killerspiel? In 99% der mir bekannten Shooter spiele ich einen Helden, einen Einzelkämpfer, der sich durch Alienhorden schießt, welche die Welt erobern und die Menschheit vernichten wollen, der Terroristen und Gangster zur Strecke bringt oder der sich gegen wahnsinnige Psychos verteidigt. Außerdem darf man niemals Onlinespiele mit Offlinespielen vergleichen.


    Ich glaube die Medien sind darauf gekommen wegen diesem 1% Anteil - Spiele wie GTA, wo man (und das ist nicht abzustreiten) harmolse Passanten eben killen (abschlachten, hinrichten) kann. Man wird in teils Missionen sogar gezwungen, Gesetzeshüter zu töten, da kann man nicht wählen ob man gut oder böse sein will, man ist ein übler Schurke, ein Krimineller, ein Mörder. Wobei natürlich die Medien alle Spiele wo man eine Waffe trägt in einen Topf werfen.


    Zitat

    Ich für meinen Teil bevorzuge es immer, der Gute zu sein. Dies hat weniger etwas damit zu tun, dass man als Guter meist spielerische Vorteile hat, sondern, dass ich persönlich auf Grund meines Gewissens nicht gern unschuldige Pixelmenschen erschieße. Dies hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass ich zwischen Realität und Spiel nicht unterscheiden kann. Vielmehr hat es einfach etwas mit meinem Gewissen zu tun. Man gibt mir die Möglichkeit, virtuell die Sau rauszulassen, aber ich habe einfach kein Bedürfnis danach. Ich möchte das einfach nicht.


    Dann hast du also obengenanntes Spiel nie gespielt oder jedesmal eine Träne vergossen, wenn du einen Polizisten erschiessen musstest? Oder in Bioshock, Fallout, etc. nie die alternativen Enden gesehen?


    Zitat

    Warum sind wir traurig, wenn im Film oder in einer Serie eine Person stirbt, aber in einem Spiel, wo wir sogar mit der Person interagieren und einen Bezug herstellen konnten, nicht?


    Zwischen Videospiel und Film besteht einfach der Unterschied, dass im Film "echte" Menschen mitspielen, auch wenn sie nur schauspielern. Damit kann man einfach die Emotionen besser rüber bringen, als dies eine Figur aus Polygonen kann. Ich selbst setze sehr viel auf Story in einem Videospiel, weil diese das Spiel zu einem unvergesslichen Erlebniss machen kann. Aber es berührt mich weniger auf emotionaler Ebene, sondern alles in Allem eher auf visueller Ebene, verbunden mit dem "Wow-Effekt". Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regeln.


    Du hast geschrieben, dass man Onlinespiele nicht mit Offlinespielen vergleichen kann. Und ich hab nur die negativen Punkte in Onlinespielen aufgezählt und die positiven weggelassen. Natürlich gibt es auch positive Aspekte, wie zBs. die Teamfähigkeit. Im Ko-op muss man im Team arbeiten was schonmal gut ist. Wenn man diese Eigenschaft im RL umsetzen oder einfach anwenden kann, macht das einem auf jeden Fall zu einem besseren Menschen (zumindest in der Gesellschaft ^^).

  • Zitat

    Dann hast du also obengenanntes Spiel nie gespielt oder jedesmal eine Träne vergossen, wenn du einen Polizisten erschiessen musstest? Oder in Bioshock, Fallout, etc. nie die alternativen Enden gesehen?


    Es gibt einen Unterschied, ob mir das Spiel anbietet, unschuldige Umzubringen, oder ob es Missionsbedingt der Fall ist und selbst da muss man bei GTA nicht zwingend Gesetzeshüter umbringen. Ich kann mich z.b. an keine Mission konkret erinnern, wo gesagt wird, dass man Polizisten umbringen muss. Meist ist der einfachste Weg, dies zu tun, aber es gibt wenige Missionen, wo dies gefordert wird.


    Bei Bioshock habe ich einmal, versuchsweise ein paar Mädels geerntet, aber hab mich dann doch dafür entschieden, gut zu sein. Ich habe mir die alternativen Enden auf Youtube angesehen.


    Zitat

    Zwischen Videospiel und Film besteht einfach der Unterschied, dass im Film "echte" Menschen mitspielen, auch wenn sie nur schauspielern. Damit kann man einfach die Emotionen besser rüber bringen, als dies eine Figur aus Polygonen kann.


    Schauspieler spielen im Endeffekt auch nur eine Figur, die sie nicht sind und die nichts mit ihnen zu tun hat. Jake Gyllenhaal spielt Jack Twist, hat aber in der Realität nichts mit ihm gemein. So können, meiner Meinung auch, im Laufe des Spiels, das ja oft mehrere Stunden geht, emotionale Bindungen zu Charaktären durch Dialoge oder Cutscenes aufgebaut werden. Tragische Momente werden einfach mit einer eposalen Musik untermalt und schon haben wir eine sehr emotionale Szene, die meist einer Szene in Titanic um nichts nachsteht. Im Film sind es zwar echte Menschen, aber nichts sonst ist echt. Ist das etwa der einzige Unterschied? Dann kann man dies meiner Meinung nach auch vernachlässigen und Filme sowie Spiele auf die gleiche Ebene stellen. Vor allem, da man in Spielen nicht nur Zuseher ist, sondern aktiv agiert und dadurch sogar noch mehr Bezug herstellen kann.

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  • Zitat

    Original von Megaolf
    Ich kann mich z.b. an keine Mission konkret erinnern, wo gesagt wird, dass man Polizisten umbringen muss.


    In GTA 4 gibt's ne Mission, wo man ne Bank ausrauben muss. Und auf der Flucht knallt man unzählige Bullen ab, bevor man mit dem Auto flüchtet. Kann mir nicht vorstellen, dass die Mission zu schaffen ist, ohne Cops umzulegen. Fand die Mission übrigens die spannendste im ganzen Spiel. Man fühlt sich eben wie Robert de Niro im Film "Heat". Aber wie gesagt, es ist ja nur ein Spiel.


    Aber ist es nicht so, dass Böses auch eine Art Faszination auf uns ausübt? Oder wie ist es zu erklären, dass Serien wie "Dexter" oder "Die Sopranos" oder Filme wie "Natural Born Killers", "Killing Zoe", "American Psycho", usw. so gut ankommen?

  • Wähle ich im Videospiel intuitiv den "guten" Weg, also zB. jemanden zu befreien, anstatt ihn wegen des Loots zu töten oder auf eine Belohnung zu verzichten, nur, weil man das moralisch richtige tut, weil ich so durch Videospiele und teilw. auch andere Medien erzogen wurde oder ist das einfach schon in uns drinnen?

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  • Nein, das bezweifle ich. Zwar entscheide ich mich in erster Linie überwiegend für die positiven Handlungen, im Falle der Little Sisters bei Bioshock war es entsprechend die Rettung dieser, aber es handelt sich zu 99% um Situationen, mit denen man im Leben einfach nicht konfrontiert wird. Heutzutage habe ich nicht die Entscheidung über Leben oder Tod eines Menschen, nur weil das beispielsweise in der Antike der Fall war. Und wenn man sich tatsächlich ne Waffe schnappt und Böses begeht, dann wird man ewig dafür bezahlen und die Aktion nicht als Gang und Gebe hingenommen. Von der Diskussion, dass gewalttäige Spiele schlechtere Menschen aus uns machen, will ich erst gar nicht anfangen. Generell glaube ich, dass die Denkweise bereits in uns verankert ist und weitaus intensivere Methoden als ein paar Medien benötigt werden, um das Bild eines Menschen von Grund auf zu ändern. Das Meiste ist schlicht auf die Erziehung zurückzuführen.


    Selbst wenn es nur kleine und schon eher realistischere Entscheidungen a la Life is Strange sind, ob man sich jetzt in eine Streiterei einmischt oder nicht und den guten Weg nimmt, ist das noch lange nicht aufs eigene Leben übertragbar. Dort muss man auch erst mal für vieles den gewissen Mumm besitzen.


    Meistens motivieren verschiedene Auswirkungen oder gar Enden sowieso dazu, in mehreren Durchläufen auch die anderen Entscheidungen auszuwählen. Von daher lässt sich das alles auch gar nicht so pauschal sagen. Aus der Sicht von Bösewichten zu spielen hat auch definitiv seinen Reiz, gilt bei einigen aber gerne als verpöhnt. Für mich ist es stattdessen ein interessanter Perspektivwechsel und schlimm finde ich es aus genannten Gründen ebenfalls überhaupt nicht.

  • ...Ich denke nicht, dass Videospiele einen Einfluss auf unseren Charakter haben bzw. einen zum besseren Menschen machen.

    Viel eher denke ich, dass die Art, wie man etwas spielt, lediglich den Charakter des Spielers offenbaren kann (aber nicht muss).

    So Spiele wie Detroid Become Human, Heavy Rain, Undertale, Black & White, ... haben ja die Option, etwas "gut" oder "böse" zu machen.

    Aber ich finde ja, dass das nicht beeinflusst, ob man ein guter oder schlechter Mensch ist. Man lebt lediglich eine Fantasie aus. :D

  • Selbst wenn Videospiele einen solchen Einfluss auf uns haben, dass sie uns „besser“ oder „schlechter“ machen, dann könnte man das unmöglich so allgemein sagen, weil wir sehr unterschiedliche und individuelle Menschen sind und es auf sehr viele Faktoren ankommt.


    Ich denke, dass es zunächst einmal darauf ankommt, was man mit „besser“ und „schlechter“ meint, denn diese Begriffe beziehen sich ja immer auf etwas Bestimmtes. Beziehen sie sich auf den sozialen Umgang mit anderen Menschen? Auf meine seelische Gesundheit, Stärke oder Stabilität? Auf die Wahrscheinlichkeit, kriminell zu werden? Oder auf meine Fähigkeit, Rechenaufgaben zu lösen, Sudoku zu spielen oder in Rätseln Zusammenhänge zu erkennen? „Besser“ und „schlechter“ sind somit sehr allgemeine Begriffe. Wobei bei den Ausdrücken „guter Mensch“ und „schlechter Mensch“ meistens etwas Bestimmtes gemeint ist (nämlich gerade der soziale Umgang etwa).


    Was man definitiv sagen kann, ist, dass Spiele einen Einfluss haben. Schließlich verbringt man Zeit damit. Wie genau dieser Einfluss aussieht, ist sehr individuell und hängt vermutlich von viel zu vielen Faktoren ab. Zum Beispiel: was für ein Spiel spiele ich? Ein großes Abenteuer wie Zelda kann einen oft stärker beeinflussen, als wenn man sich mit Tetris begnügt (muss es aber nicht) - ähnlich, wie ein Lehrbuch einen möglicherweise nicht so sehr prägt, wie wenn man in ein großes Fantasy-Abenteuer eintauchen würde, welches einen lange beschäftigt und irgendwie verändert.


    Auch auf die persönliche Beziehung zum Spiel kommt es an. Spiele ich über Stunden aus Leidenschaft und weil ich etwas Besonderes erleben will, an das ich mich erinnern will, oder spiele ich eher oberflächlich, weil ich nur einen anstrengenden Arbeitstag ausklingen lassen oder die Zeit im Zug überbrücken will? Spiele ich, um mit Freunden eine gemeinschaftliche Aktivität aufzubauen, oder um mich zu isolieren? Will ich Freude empfinden oder mit einem Kampfspiel vielleicht Dampf ablassen?


    Vielleicht haben Videospiele schon so manche Amokläufe verhindert - oder vielleicht gibt es diesen einen Täter, bei dem das Vorurteil, dass Shooter gewalttätig machen, leider zutrifft; so wie beim Serienmörder, der sich eine Jason- oder Scream-Maske überzieht. Vielleicht können lustige Videospiele dazu beitragen, dass ein Gefängnisinsasse wieder sozialisiert werden kann.


    Der Spielinhalt kann einen sehr beeinflussen. Spielabschnitte können uns wütend oder traurig machen. Wir können einen Charakter sympathisch und interessant finden, mit ihm fühlen und uns in ihn verlieben. Vielleicht werden wir durch bestimmte Spielelemente empfänglicher für bestimmte reale Probleme und kümmern uns mehr um uns selbst und um andere - oder wir vernachlässigen diese Dinge zeitweise eher. Vielleicht kann ein bestimmtes Spiel einen über eine schwierige Zeit hinweg helfen. Vielleicht hat die Tatsache, dass mir meine Eltern im Kindheitsalter immer nur Mario- und Puzzle-Spiele gekauft hatten, ein bisschen dazu beigetragen, dass ich ein eher weicher Mensch bin, und vielleicht wäre ich anders geworden, wenn sie mich mit Horror und Shootern gefüttert hätten. Vermutlich wäre ich nicht so oft mit Freunden draußen Fußball spielen gewesen und vermutlich wäre ich nicht in diesem Forum und hätte Freunde kennengelernt. Bestimmt hat sich durch Spiele auch meine Gedankenwelt verändert.


    Letztlich ist die Frage, ob Videospiele uns besser oder schlechter machen, nicht allgemein beantwortbar, da das Problem sehr individuell und komplex ist. Es hängt vom Menschen ab, von seiner Persönlichkeit, seiner Geschichte, vom Alter, der Beziehung zum Spiel, von seinen Eltern, den Geschwistern, Freunden, Hobbys und sogar von den Genen. Videospiele haben einen Einfluss auf jeden von uns, manchmal können sie uns sogar prägen und verändern. Wenn wir zufrieden mit dieser Veränderung sind, dann könnte das vielleicht bedeuten, dass wir in irgendeiner Hinsicht besser als vorher geworden sind. Aber das muss dann jeder für sich entscheiden, denn ich kann nur von meiner Person sprechen und ich glaube, dass jeder nur von sich selbst etwas sagen kann. Und was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass mich Videospiele nicht schlechter gemacht haben, sondern eher eine Bereicherung für mich darstellen.

  • Phirone hat dazu eigentlich schon alles gesagt, was ich darüber denke, aber ich verfasse es dennoch mal kurz mit meinen eigenen Worten.

    Es ist auf jeden Fall eine interessante Frage. Man kann sie in meinen Augen nicht direkt mit ja oder nein beantworten. Doch Videospiele beeinflussen uns bzw. können einen sehr starken Einfluss auf den Spieler haben. Und genau das ist so wahnsinnig interessant!

    Filme können das zwar auch, doch Videospiele tun das auf einer ganz anderen Ebene. Du bist kein Zuschauer sondern eine aktive Figur im Geschehen. Egal was wir spielen oder wie wir spielen: Es liefert uns neue Eindrücke und Sichtweisen. Die Wirkung, die das auf uns hat, ist allerdings so unglaublich verschieden, weil jeder Mensch sich so stark von anderen unterscheidet. Durch sein Umfeld, durch seine Erziehung, seine Erlebnisse und Erfahrungen etc. Und genau darum lässt sich das gar nicht so direkt festlegen.

    Ich für mich selber kann sagen, dass ich durch das Spielen von Videospielen sehr viel gelernt habe. Ich erinnere mich an die ganzen Gemüsesorten von Harvest Moon, die ich als Kind gar nicht kannte.

    Manchmal kann man auch nicht einmal bewusst sagen, dass einen dieses oder jenes durch das Spielen von Spiel XY verändert hat, weil es so unterbewusst passiert, dass man es überhaupt mitkriegt. Ein unsichtbarer Denkanstoß, der einen irgendwie dazu verleitet in ähnlichen Situationen in der Realität vielleicht anders an Dinge heranzugehen oder darüber nachzudenken, als man es vorher getan hätte. Das funktioniert sowohl in die "böse Richtung" als auch in die "gute Richtung".

    Aber wie gesagt: Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Und weil jeder von allem was er tut und erlebt beeinflusst wird, gehören auch Videospiele dazu. Bloß jetzt direkt zu behaupten, dass sie einen zu einem besseren (oder schlechteren) Menschen machen, wage ich doch in Frage zu stellen.