Vanquish

Werd ich auf jeden Fall anspielen. Sieht aus als könnte es mir Spaß machen und erinnert mich stark an PN.03, was mir, bei bedeutend schlechteren Wertungen als die, die Vanquish bekommen hat, auch eine Menge Spaß gemacht hat.

Schade nur, dass es keinen Mehrspieler gibt. Ich mag mal wieder so einen richtig schnellen Mehrspieler-Shooter mit komplexem Movement spielen.

Ein kleines Zwischenfazit nach den ersten zwei Akten:

Vanquish macht Spaß. Es ist schnell, laut und fordernd. So wie ich meine Ballerspiele haben möchte. Das Gameplay ist ziemlich komplex und bietet einem durch den Boost und viele verschiedene, gut umgesetzte Waffen, eine nicht zu unterschätzende taktische Tiefe. Es ist absolut nicht langweilig und dröge, was man bei so einem simplen Spielprinzip ja duchaus erwarten könnte.
Die Präsentation gefällt mir sehr gut. Das Raumschiff, auf dem das Spiel statt findet, erinnert mich immer, wenn ich nach oben schaue, an die Citadel von Mass Effect und das ist eine gute Sache. Die optische Resonanz, die man von seinem Tun bekommt, ist genial. Überall blitzt und explodiert es in allen Farben, aber durch clevere Anzeigen auf dem Bildschirm behält man trotzdem immer den Überblick. Sounds tun ihr übriges. Vorallem mit dem schweren MG in eine Gruppe von Robotern zu rotzen, kommt gut und die Techno-Musik bringt einen dann endgültig in Stimmung.

Aber das Spiel ist bei weitem nicht perfekt:
Ich komme nicht so richtig in den Flow rein. Den Flow kennt sicher jeder, der sich schon mal durch die höheren Schwierigkeitsgrade eines Actionspiels geprügelt hat oder öfter Mehrspieler spielt. Im Flow ist man in diesen Situationen, in denen es einfach läuft. Kein Gegner kann einen Aufhalten, man trifft die richtigen Entscheidungen ohne darüber nachzudenken und ist nicht aufzuhalten.
Bei Vanquish passiert das so nicht, weil das Spiel die Action immer wieder unterbricht. Für mich liegt das an der Fehlentscheidung, die Lebensenergie quasi an die Spezialenergie gekoppelt zu haben. Kaum ist man mal beim Gegner, ist die Energie schon wieder leer und man muss in Deckung gehen. Wenn man dann da unter Beschuss ist, kann man auch nicht mehr zurückschießen, da das wieder das Aufladen der Energie unterbricht und so ist man wieder einige Sekunden zum Nichts-Tun gezwungen. Lange genug, um gemütlich einen Schluck Bier zu trinken - und das ist zu lange.
Wenn man dann mal rein geht, ohne seine Fähigkeiten zu nutzen und ein bisschen auf die Fresse kriegt, schaltet der Anzug automatisch auf Zeitlupe, bis die Energie alle ist und man muss wieder in Deckung gehen.
Wäre das ganze etwas konstanter, könnte ich mir durchaus vorstellen, mir das Spiel zu kaufen, aber so werde ich es einmal durchspielen und vergessen.

Außerdem: Das Spiel hat extrem kurze Ladezeiten. Das ist ja erst mal gut, aber.. In den Ladebildschirmen sind immer einige Hintergrundinfos zur Story. - so käsig es auch präsentiert sein mag, ist bei solchen Spielen eigentlich immer ein recht professionelles Skript im Hintergrund, das für einen Sci-Fi-Fan durchaus lesenswert sein kann (bei Gears of War z.B.) - aber durch die kurzen Ladezeiten, sind die Texte nicht lesbar und das Spiel gibt einem auch keine Möglichkeit, sie an anderer Stelle nachzulesen.

Und es gibt noch weitere nervige Kleinigkeiten. Spielt man bspw. eine Mission abseits des normalen Durchspielens, verliert man alle seine Waffenupgrades in seinem Durchlauf. Oder stirbt man z.B. mit einem Raketenwerfer, den man sich extra aufgehoben hat, speichert das Spiel das nicht und lässt einen lieber mit der Waffe, die es für diese Situation am richtigsten hält, starten.

Edit: Bin durch. - Das Spiel ist gegen Ende hin eine ganze Ecke besser geworden. Das liegt zum einen daran, dass die eigenen Waffen deutlich besser werden und es so einfach deutlich weniger lange dauert, die einfachen Grunts zu erledigen aber auch daran, dass es doch eine ganze Menge zu meistern gibt. Wenn man erst mal ein Gefühl für die eigene Energieleiste hat, kann man Zeitlupe, ausweichen und dashen doch so genau anwenden, dass man Schaden aus dem Weg gehen und recht lange im Kampf verweilen kann. Irgendwann kommt man in so einen richtig schönen Rhytmus, in dem alles automatisch geht und das ist genau was ich mag.
Diese Unterbrechungen sind zwar ab und zu wirklich nicht zu vermeiden, waren in der zweiten Hälfte des Spiels nur noch halb so nervig.

Ich frage mich, wie sich das Spiel spielen würde, wenn der Anzug bei Schaden nicht automatisch auf Zeitlupe schalten würde. Ich könnte mir denken, dass das Gameplay daran arg gewinnt.

Alles in allem wirklich ein gutes Spiel, dass ich wohl doch noch einmal durchspielen werde, irgendwann.
Ach und die Story ist am Ende wirklich etwas merkwürdig.